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die Bestsellerliste und so

 
 
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

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Beiträge: 4290

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Beitrag30.07.2020 23:50
die Bestsellerliste und so
von hobbes
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Niederrheiner hat Folgendes geschrieben:
Doch, das Thema (und damit auch die Zielgruppe!) bestimmt wesentlich die Frage, ob es E oder U ist.

Um Himmels willen. Nehmen wir doch mal folgendes Thema: der Partner lässt mich sitzen, ich gehe daran kaputt, ich werde wieder heil.
Und, was ist das jetzt, E oder U? Sollte doch damit klar sein.

Aber ok, die Bestsellerliste. Aber Moment, wenn ich da drauf klicke, bin ich ja schon total beeinflusst, weil ich als erstes die Cover wahrnehme. Ist ein Cover nicht ein viel verlässlicheres Indiz für U oder E?

Wobei. Die Flusskrebse auf Platz 1, hm, ja, könnte E sein. Ist aber von Hanserblau (ist ein Verlag nicht auch ein viel verlässlicheres Indiz für U und E als ein Thema?).
hanserblau, so könnte man meinen ist ja irgendwie Hanser. Ich meinte das jedenfalls kürzlich und kaufte also ein hanserblau-Buch (weiß nicht mehr, welches). Stellte dann fest, dass hanserblau eben doch nicht Hanser ist.

Aber das Thema. Was ist eigentlich das Thema?
AmazonRezensent sommerlese hat Folgendes geschrieben:
Kya Clark ist 6 Jahre alt, als ihre instabile Familie zerbricht und sie von ihrer Familie in der unwegsamen Einsamkeit des Marschlandes allein zurückgelassen wird. Man nennt sie das Marschmädchen, sie lebt unter einfachsten Bedingungen und kämpft um jede Mahlzeit. Die Natur wird ihr Freund, sie beobachtet die Seevögel, die Fische, Pflanzen und die Muscheln am Ufer. Mit Menschen hat Kya nur wenig Kontakt, sie sind ihr fremd, eine Schule besucht sie deshalb nicht, nur dank eines Jugendfreundes ihres Bruders lernt sie Lesen und Schreiben und reift zu einer Künstlerin heran. In der nahen Küstenstadt Barkley Cove wird über Kya geredet und sie lernt Chase Andrews kennen und lieben, doch sie bleibt misstrauisch und vertraut niemandem. Als Chase tot aufgefunden wird, wird Kya zur Verdächtigen.

Einsames Kind in der Einsamkeit plus Verbrechen.
Hm. Jo, könnte E sein. Könnte aber auch "Seichter Kitsch" sein. Letzteres meint zumindest AmazonRezensentin Andrea.

Nach schnellem, spontanten Hineinlesen hege ich die Vermutung, Andrea könnte recht haben.

*

Platz 2 der Bestsellerliste, Abschiedsfarben von Bernhard Schlink.
Ein Diogenes Buch! Das muss E sein. Aber war Bernhard Schlink nicht ein Krimiautor und Krimi kann doch gar nicht E sein, nicht wahr.
(doch, geht schon)
(*winkt zu V.K.B.*)
(wegen Dürrenmatt)

Inhaltsangabe hat Folgendes geschrieben:
Über das Gelingen und Scheitern der Liebe, über Vertrauen und Verrat, über bedrohliche und bewältigte Erinnerungen und darüber, wie im falschen Leben oft das richtige liegt und im richtigen das falsche. Geschichten von Menschen in verschiedenen Lebensphasen und ihren Hoffnungen und Verstrickungen. »Liebe und mache, was du willst« ist kein Rezept für ein gutes Ende, aber eine Antwort, wenn andere Antworten versagen.

Thema also Liebe? Aber wie man es halt verpackt, nicht wahr? Gelingen und Scheitern, das richtige und das falsche Leben, das klingt doch fast schon philosophisch, also muss es wohl E sein.

Reinlesen zeigt: Joah, könnte wirklich sein.
Reinlesen zeigt aber auch: Nicht mein Buch, weil: Boah, nun komm halt mal zur Sache.

*

So, jetzt habe ich keine Lust mehr. Überhaupt, was wollte ich denn eigentlich? Weiß ich auch nicht mehr so genau.
Eventuell beweisen, dass die Spiegel-Bestsellerliste nichts taugt.
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Maunzilla
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Beiträge: 2819



Beitrag01.08.2020 17:30

von Maunzilla
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Bestseller sind Bücher, die sich gut verkaufen, nicht unbedingt gute Bücher. Oder würdet ihr das Programm von RTL als "gutes Fernsehen" bezeichnen, nur weil so viele Asis da täglich zuschauen?

_________________
"Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^=
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Thomas74
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Beitrag01.08.2020 19:54

von Thomas74
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Ja, Maunzi, da hast du recht, aber diese, räusper, bildungsfernen Schichten sind nicht so die typischen Buchkonsumenten... Also kann man das nicht 1:1 übertragen.

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Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen.
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Maunzilla
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Beiträge: 2819



Beitrag01.08.2020 20:51

von Maunzilla
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Aber auch unter den Buchkäufern gibt es mehr, die romantische Liebesschnulzen oder blutige Krimis lesen als politische Romane oder philosophische Abhandlungen.

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Ruby Smith
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Wohnort: Kenten


Beitrag02.08.2020 11:40

von Ruby Smith
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Aber auch unter den Buchkäufern gibt es mehr, die romantische Liebesschnulzen oder blutige Krimis lesen als politische Romane oder philosophische Abhandlungen.


Es gibt aber auch einige, die beides lesen.


_________________
I'd like to add some beauty to life. I don't exactly want to make people know more... though I know that is the noblest ambition, but I'd love to make them have a pleasanter time because of me... to have some little joy or happy thought that would never have existed if I hadn't been born.

(Anne Shirley - Anne of Green Gables, Lucy Maud Montgomery)
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hobbes
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Beitrag03.08.2020 09:44

von hobbes
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Ach je. Anscheinend ist es bei diesem Thema ziemlich unmöglich, Wertungen und Schubladendenken fernzubleiben.

Aber vermutlich bin ich daran selbst schuld, weil ich diesen Faden einfach so in den Raum gestellt habe, ohne richtige Fragestellung.

Ausgangspunkt war ja eigentlich das hier
Niederrheiner hat Folgendes geschrieben:
Alleine auf der aktuellen Bestsellerliste (Belletristik, Hardcover) findest du mindestens 5 Beispiele, wo das Thema schon ganz klar zeigt, dass es E ist!

Beziehungsweise meine Verwunderung darüber, anhand der doch eher dürftigen Infos auf der Bestsellerliste schon auf das Thema eines Romans schließen zu können. Ich kann das nämlich eher nicht. Was ist denn überhaupt ein Thema? Nur ein Stichwort? Liebe, zum Beispiel? Oder das Buch in einem Satz zusammengefasst? Aber selbst dann sagt das doch eigentlich nichts über die Umsetzung?
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Nina
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Beitrag03.08.2020 10:19

von Nina
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hobbes hat Folgendes geschrieben:
Aber vermutlich bin ich daran selbst schuld, weil ich diesen Faden einfach so in den Raum gestellt habe, ohne richtige Fragestellung.


denke ich auch, dass du für die meinungen der anderen verantwortlich bist.
und du selbst hast ja auch keine, ne? zu büchern zum beispiel oder zu texten.
ich meine nur wegen deiner "ach je-bemerkung" zum bewerten. du machst
das doch auch. so what?

zum thema fragen, siehe unten. auch zum thema thema, siehe unten.

hobbes hat Folgendes geschrieben:
Ausgangspunkt war ja eigentlich das hier
Niederrheiner hat Folgendes geschrieben:
Alleine auf der aktuellen Bestsellerliste (Belletristik, Hardcover) findest du mindestens 5 Beispiele, wo das Thema schon ganz klar zeigt, dass es E ist!


was mich wundert ist, dass du nicht einfach den niederrheiner gefragt hast, wie er das meint, sondern stattdessen hier den extrafaden aufgemacht hast? warum einfach, wenn es umständlich auch geht? klar, kann man machen. *g*

hobbes hat Folgendes geschrieben:
Beziehungsweise meine Verwunderung darüber, anhand der doch eher dürftigen Infos auf der Bestsellerliste schon auf das Thema eines Romans schließen zu können. Ich kann das nämlich eher nicht. Was ist denn überhaupt ein Thema? Nur ein Stichwort? Liebe, zum Beispiel? Oder das Buch in einem Satz zusammengefasst? Aber selbst dann sagt das doch eigentlich nichts über die Umsetzung?


du kannst fragen echt nicht gut. das ist ja alles ziemlich wischiwaschi. komm mal zum üben in den smalltalkbereich, da gibt es einen eigenen fragefaden. Laughing

ein thema ist ein thema. das steht im vorder-oder im hintergrund. klar? *g* jedenfalls steht es im text herum, sowas wie hauptsächlich. manchmal sogar ohne darin vorzukommen. verstehst du?

die umsetzung und ausführung, auch das inhaltliche sind natürlich sehr individuell ausgeprägt dann.
dementsprechend, je nach ausführung und sprache ist das dann eben e oder u.

ich hoffe, ich konnte alle klarheiten beseitigen. *gg*

lg
nina


_________________
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hobbes
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Beitrag03.08.2020 13:38

von hobbes
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Nina hat Folgendes geschrieben:
ich meine nur wegen deiner "ach je-bemerkung" zum bewerten. du machst
das doch auch. so what?

Ja klar, ich mache das auch. Ich hoffe allerdings, dass ich nirgendwo von Asis rede.

Nina hat Folgendes geschrieben:
was mich wundert ist, dass du nicht einfach den niederrheiner gefragt hast, wie er das meint, sondern stattdessen hier den extrafaden aufgemacht hast? warum einfach, wenn es umständlich auch geht? klar, kann man machen. *g*

Ja, hast du auch recht, ich hätte Niederrheiner direkt fragen können/sollen. Ich dachte, es ist damit getan, dass ich einen Hinweis im anderen Faden auf den hier hinterlasse. Außerdem dachte ich, es hat ja vielleicht noch jemand anderes eine Meinung dazu.
Und einen neuen Faden habe ich aufgemacht, weil es im anderen Faden ja eigentlich um etwas anderes ging.

Nina hat Folgendes geschrieben:
du kannst fragen echt nicht gut.

Och, ich finde meine Fragen eigentlich gar nicht so schlecht.
Eventuell liegt das aber tatsächlich einfach an mir, also dass ich die Sache mit dem Thema nicht zu fassen bekomme. Mich wundert, dass das für euch so einfach zu sein scheint.
Wenn ich das anderswo schon erwähnte großartige Buch als Beispiel nehme: Es hat mich allein vom Aussehen her angesprochen, ich habe hineingelesen und war angetan. Zu dem Zeitpunkt hätte ich nicht sagen können, was für ein Thema das Buch hat. Vielleicht, weil es mich nicht interessiert.
Jetzt habe ich es gelesen und für mich geht es darin ums miteinander reden bzw. eben nicht.
Für jemand anderen geht es darin aber eventuell um etwas ganz anderes, Familie zum Beispiel, die Frage, ob es sein kann, dass man in der falschen Familie gelandet ist und was das mit einem macht. Ob erst die Familie jemanden aus einem macht oder ob man schon wer ist und die Familie ist mehr so drumherum. Wer wäre man in einer anderen Familie geworden?
Aber angenommen, man könnte sich auf ein Thema einigen, das allein sagt doch noch nichts darüber aus, ob nun ernsthafte Literatur oder eher Unterhaltung. Finde ich.
Sagst du doch im Grunde auch, wenn ich dich richtig verstehe.
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Mumienfreund
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Beitrag03.08.2020 23:01

von Mumienfreund
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hobbes hat Folgendes geschrieben:

Wenn ich das anderswo schon erwähnte großartige Buch als Beispiel nehme: Es hat mich allein vom Aussehen her angesprochen, ich habe hineingelesen und war angetan. Zu dem Zeitpunkt hätte ich nicht sagen können, was für ein Thema das Buch hat. Vielleicht, weil es mich nicht interessiert


Das finde ich interessant. Ich würde nie ein Buch kaufen, nur weil mich das Cover oder die Gestaltung anspricht. Für mich hat das den Grund, weil die Gestaltung der Hülle in den seltensten Fällen von den Autoren stammt und die oft genug kein Mitspracherecht haben. Für mich am Wichtigsten ist das Thema. Das muss mich zumindest interessieren. Tut es dass nicht, langt mir schöne Sprache alleine nicht.
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hobbes
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Beitrag04.08.2020 08:17

von hobbes
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Mumienfreund hat Folgendes geschrieben:
Das finde ich interessant. Ich würde nie ein Buch kaufen, nur weil mich das Cover oder die Gestaltung anspricht. Für mich hat das den Grund, weil die Gestaltung der Hülle in den seltensten Fällen von den Autoren stammt und die oft genug kein Mitspracherecht haben. Für mich am Wichtigsten ist das Thema. Das muss mich zumindest interessieren. Tut es dass nicht, langt mir schöne Sprache alleine nicht.


Na gut, das war ein bisschen übertrieben geschwindelt. Ich habe mit Sicherheit den Klappentext gelesen. Das funktioniert bei mir aber eher in umgekehrter Richtung: wenn irgendwelche "Reizwörter" bzw. Formulierungen kommen, bin ich raus. Meist auch bei Jahreszahlen < 1900 oder der Nennung von Ländern, die mich nicht interessieren (herrje, was mir wohl alles entgeht?).
Ich habe den Klappentext jetzt nochmal gelesen. Zwei Frauen, Landwirtschaft, so könnte man den vielleicht verkürzen. Ist dann also doch ein Thema, das mich interessiert smile

Aber das mit dem Cover, das interessiert mich jetzt auch. Bestenfalls ist das doch die "Zusammenfassung" des Buchs. Klar, meist hat der Autor nichts dazu zu sagen, oft genug geht es nur um "wie bekommen wir das Buch verkauft", aber gerade in diesem speziellen Fall des angesprochenen Buches haben die das wirklich gut gemacht, finde ich. Man hätte ja auch zwei Frauen in einem Weinberg oder so. Von hinten, mit Rüschen. Zack, gleiches Thema, anderer Inhalt Rolling Eyes smile Hätte ich vermutlich eher nicht in die Hand genommen. Und das ist dann ja, was das Cover bestenfalls machen soll: die richtigen Leser ansprechen. Es gibt einfach zu viele Bücher, wie soll man sonst selektieren? Wie suchst du dir deine Bücher aus, nimmst du auch Bücher in die Hand, deren Gestaltung schon laut "nicht meins!" schreit?
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Mumienfreund
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Beitrag04.08.2020 16:15

von Mumienfreund
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hobbes hat Folgendes geschrieben:


Aber das mit dem Cover, das interessiert mich jetzt auch. Bestenfalls ist das doch die "Zusammenfassung" des Buchs. Klar, meist hat der Autor nichts dazu zu sagen, oft genug geht es nur um "wie bekommen wir das Buch verkauft", aber gerade in diesem speziellen Fall des angesprochenen Buches haben die das wirklich gut gemacht, finde ich. Man hätte ja auch zwei Frauen in einem Weinberg oder so. Von hinten, mit Rüschen. Zack, gleiches Thema, anderer Inhalt Rolling Eyes smile Hätte ich vermutlich eher nicht in die Hand genommen. Und das ist dann ja, was das Cover bestenfalls machen soll: die richtigen Leser ansprechen. Es gibt einfach zu viele Bücher, wie soll man sonst selektieren? Wie suchst du dir deine Bücher aus, nimmst du auch Bücher in die Hand, deren Gestaltung schon laut "nicht meins!" schreit?


Das ich auf die Cover nicht viel gebe hat auch damit zu tun, dass sie bei international erscheinenden Büchern in jedem Land anders aussehen. Bei dem von dir erwähnten (Alte Sorten) sind bei der deutschen Ausgabe zwei Birnen zu sehen, während sich auf der niederländischen Ausgabe  Bienen tummeln, und der Titel (übersetzt) "Der Geschmack von wilden Birnen" heißt.

Bei anderen Übersetzungen weisen weder Titel noch Cover irgendeine irgendwie geartete Konsistenz auf und deswegen gebe ich nichts darauf, was aber nicht heißen soll, dass ich Cover nicht wichtig fände. Im Gegenteil. Titel und Cover sind eminent wichtig. Trotzdem bezweifle ich, dass sich jedes Thema adäquat grafisch umsetzen lässt. Bei Covern, die sich aus dem Bilderpool von shutterstock oder anderen zusammensetzen schon mal gar nicht.
 
Und: Die Gestaltung kommt aus dem Marketing, und die haben sich verlagsübergreifend schon längst auf eine spezielle Bildsprache geeinigt. Bei Büchern, auf deren Cover ornamentale Ranken sprießen, sind höchstwahrscheinlich nichts für mich, da brauche ich erst gar nicht reinzulesen. Nackenbeißer erkennt man auch sehr gut.

Ansonsten weiß ich, wo in meiner Buchhandlung was steht und verlasse mich lieber darauf – und, wie ich bereits erwähnte: Klappentext und reinlesen - auf die so liebevoll mit der Hand geschriebenen Zettelchen der Buchhandlungsangestellten gebe ich übrigens in der Regel auch nichts.
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Elbenkönigin1980
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Beiträge: 1106



E
Beitrag04.08.2020 20:13

von Elbenkönigin1980
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Ich gehe in den Buchhandlungen und in der Bücherei nie zu den Bestsellern, sondern zu den Genres die mich interessieren, wie Horror und Fantasy. Bei den Bestsellerlisten ist nicht oft was für mich dabei, da sind ja oft viele Liebesromane drunter.
Mir ist es nicht wichtig, ob ein Autor auf der Bestsellerliste steht, sondern  ob er mich mit seinem Roman supergut unterhalten kann, so dass ich das Buch nicht gelangweilt weglege.
Deswegen kaufe ich mir nie Bücher von den Bestsellerlisten, es sei denn, mein Lieblingsautor Stephen King ist drauf.
Die Beststellerlisten sehe ich eher kritisch, auf mich wirkt das so "Mord and Sex sells", also entweder Romane mit blutigen Morden oder ganz viel Sex verkaufen sich besonders gut und das finde ich schade, weil so viele Autoren die das nicht liefern können oder wollen, keine Chance kriegen bei den Verlagen.
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sleepless_lives
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Beitrag04.08.2020 22:06

von sleepless_lives
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Ich würde es mal so formulieren, dass es Themen gibt, die nur E sein können, aber keine, die nur U sein können. Wenn zum Beispiel der reale Johann Carl Friedrich Gauß im Mittelpunkt eines Romans steht oder es zentral um einen Lektor geht, der in einem historischen Werk über die Geschichte der Belagerung Lissabons einfach ein "nicht" einfügt, dann stehen die Chancen für U schlecht, egal welches Genre. Auch ist das Scheitern ein Thema, bei dem ich mir praktisch kein U vorstellen kann. Ist ein Unterhaltungsroman über Scotts Südpolexpedition denkbar? Andererseits kann man jedem noch so "trivialen" Thema Aspekte abgewinnen und es in einer Art darstellen, die es zu E-Lit umformen und als U-Lit unbrauchbar machen.

_________________
Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright)
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Mumienfreund
Eselsohr


Beiträge: 327



Beitrag05.08.2020 00:00

von Mumienfreund
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Eine klare Grenzlinie gibt es zwischen U und E gibt es nicht, aber nach meinen Erfahrungen kann man Vieles gut trennen.

U:
Spielt nicht mit der Sprache
Plot steht im Vordergrund
Ergebnis steht im Vordergrund und von vornherein fest (Happy End/Sieg)
HauptprotagonistInnen sind Sympathieträger
Immersion/Identifikation wird angestrebt
Schema F. Heldenreise, 3 oder Fünf-Akt-Struktur oder sonstige oft verwendete Plots
Vermeidung ernsthafter Themen
Oft Mehrteiler oder Serien
Viele SchnellschreiberInnen unter den AutorInnen
Will nicht in erster Line zum Nachdenken anregen, sondern unterhalten
erfüllt primär die Erwartungshaltung der LeserInnen
unpolitisch


E:
lässt sich oft nicht einfach so "weglesen"
Will zum Nachdenken anregen
Bei vielen Werken ist direkt Rede verpönt, viel oder ausschließlich indirekte Rede (kommt aber auch bei U vor)
AutorInnen streben eher nach "Reputation" in Form von Aufenthaltsstipendien, Wettbewerben, Veröffentlichung in "renommierten" Verlagen wie z.B. Suhrkamp
Will nicht unbedingt gefallen, oft sperrig
Es wird mehr Wert auf Sprache gelegt, auch Experimente
Keine Plots im klassischen Sinn
eher ernsthafter Themen, teilweise auch politisch
Autorinnen schreiben in den seltensten Fällen wie am Fließband

Das sind so meine Unterscheidungsmerkmale. Ein paar habe ich bestimmt vergessen.

Ein verbindendes Element zwischen U- und E-AutorInnen gibt es allerdings: Die wenigsten können davon leben.
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Taranisa
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Beitrag05.08.2020 07:46

von Taranisa
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Von der sog. Bestsellerliste oder der Unterscheidung zwischen E und U lasse ich mich nicht beeinflussen. Ich wähle aus meinen bevorzugten Genres nach Klappentext und Leseprobe aus, was mir gefällt. Bei Rezensionen schaue ich zwar, aber die Geschmäcker und Erwartungen sind verschieden, wie gegensätzliche Bewertungsbegründungen zeigen.

_________________
Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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Niederrheiner
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Beitrag05.08.2020 12:45

von Niederrheiner
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sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
Ich würde es mal so formulieren, dass es Themen gibt, die nur E sein können, aber keine, die nur U sein können.


Einspruch!

Da braucht man nur mal bei Fitzeks Themen anzufangen.
Das kann kein E sein!

Der Unterschied ist, dass bei E wirklich die Themen im Fokus stehen - man soll darüber nachdenken, drüber diskutieren usw. -,
während die Themen bei U eher Mittel zum Zweck sind und vor allem in Krimis und Thrillern oft nur Ablenkungsmanöver sind.
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hobbes
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Beitrag05.08.2020 13:37

von hobbes
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Niederrheiner hat Folgendes geschrieben:
Da braucht man nur mal bei Fitzeks Themen anzufangen.
Das kann kein E sein!

Was sind denn Fitzeks Themen?
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Rübenach
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Beiträge: 2836



R
Beitrag05.08.2020 14:41

von Rübenach
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Was war nochmal das Thema von "Romeo und Julia"?

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Constantine
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Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag05.08.2020 15:15

von Constantine
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Was war nochmal das Thema?
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Willebroer
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Beiträge: 5435
Wohnort: OWL


Beitrag05.08.2020 15:29

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Rübenach hat Folgendes geschrieben:
Was war nochmal das Thema von "Romeo und Julia"?


Liebe, Tod, Balkon
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Niederrheiner
Geschlecht:männlichKlammeraffe
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Beiträge: 821



N
Beitrag05.08.2020 17:27

von Niederrheiner
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hobbes hat Folgendes geschrieben:
Was sind denn Fitzeks Themen?


Rache,
Psychopathen,
Serienmörder,
Schizophrenie und andere psychische Erkrankungen,

dazu Zwangs-Hypnose, Zeugenschutzprogramm, illegale Gedankenexperimente usw. (ich krieg das jetzt nicht mehr alles auf die Kette).

Vor allem diese Kombination aus der ersten und der zweiten Kategorie würde es bei E niemals geben.

Wie gesagt: Da braucht man sich nur mal die E-Titel der aktuellen Belletrikstik-Bestsellerliste (Hardcover z.B.) anzugucken. Da kriegt man einen guten Eindruck davon, was da für Themen relevant sind (Kriege und Alter sind z.B. zwei sehr beliebte Themen bei E).
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Willebroer
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Beiträge: 5435
Wohnort: OWL


Beitrag05.08.2020 19:17

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Niederrheiner hat Folgendes geschrieben:


Vor allem diese Kombination aus der ersten und der zweiten Kategorie würde es bei E niemals geben.

Wie gesagt: Da braucht man sich nur mal die E-Titel der aktuellen Belletrikstik-Bestsellerliste (Hardcover z.B.) anzugucken. Da kriegt man einen guten Eindruck davon, was da für Themen relevant sind (Kriege und Alter sind z.B. zwei sehr beliebte Themen bei E).


Das heißt, wer E schreibt, hat sich gefälligst an offizielle Themenvorgaben zu halten? Oder sich gar nach "Beliebtheit" zu richten (also möglichst wenig Leser anzusprechen)? Klingt ein wenig absurd. Oder nennt man das "künstlerische Freiheit"?
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