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Jieper Greedpharynx


 
 
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Gherkin
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Beiträge: 12
Wohnort: Gelsenkirchen


G
Beitrag24.07.2020 11:41
Jieper Greedpharynx
von Gherkin
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Ein uralter Mann namens Jieper Greedpharynx, mit ellenlangem Weißbart und total zerfurchtem Ledergesicht, sitzt kerzengerade in seiner Kate, auf einem Hocker, ein Kissen scheint die einzige Annehmlichkeit. Stolz wartet er. Demut umschließt sein Herz, doch seine Haltung, seine ganze Attitüde ist, trotz seines hohen Alters, straff und nahezu jugendlich. Er bekennt sich zum Stolz. Dem Stolz des Alters. Trotzend wartet er. Hoffend.


Die Kate betritt ein forscher junger Jäger namens Remo Malazonde, 24 Jahre jung. Knapp nur tippt er an seine keck und schräg aufgesetzte Kappe, die eine lustige Feder schmückt. Er grüßt, sieht sich kurz in der kargen Kate um, meint dann lässig:

„Na, mein Alterchen, wie viele Jahre hast du denn schon auf dem Buckel, sprich?“

Der Greis sagt, den Gruß erwidernd, mit leiser Stimme zwar, doch deutlich und klar:

„An Jahren bin ich reich. Ich übertreffe alle anderen an Jahren. Und wohl auch an Reichtum. Du glaubst es nicht? Schau nur selbst.

Im Schuppen findest du etliche Golddublonen. Zähle sie, und teile dann diese Anzahl durch 175000. Sie sind dein Eigentum, sofern du richtig gezählt hast und mir die Zahl nennst! Denn dieser Summe entspricht auch mein Alter! Zähle also sorgfältig, Du besitzt nur diese eine Chance! Kehre erst aus dem Schuppen zurück, wenn du mein Alter zu benennen weißt - nur zu, spute dich... Doch wisse dies: Nennst du mir nicht mein richtiges Alter, so wirst du meinen Platz hier einzunehmen haben, und ich den deinigen! Bist du bereit? Dann gilt der Handel also. Abgemacht?“ Der Jäger schlug rasch ein. Die alte, sehnige Hand wurde sehr heftig geschüttelt.


Der Greis mahnte noch: "Ich will am Ende nur mein Alter wissen! Sagst du es falsch, brauchst du dies Kissen!" Und er zeigt, indem er sein Gesäß kurz anhebt, auf jenes, wunderschön bestickte Kissen. Die einzige Bequemlichkeit in all den vielen Jahren des Wartens - dieses handgestickte Sitzkissen.   


Nun, der forsche Jägersmann ist nicht nur recht jung an Jahren, sondern auch sehr neugierig. Wie Ihr alle wisst, steckt im Wort „neugierig“ auch das kleine, unscheinbar wirkende Wörtchen „gierig“. Gold und Dublonen, im erfreulichen Zusammenspiel Golddublonen benannt, diese herrliche Dublonen aus Gold, ja, die wollte er haben. Unbedingt… Jugend ist unfehlbar, unbezähmbar, unschlagbar. Die Jugend nimmt für sich stets in Anspruch, jegliche Hürde nehmen, alle Herausforderungen meistern zu können. Gold zählen? Und dann die Summe durch 175000 teilen? Das erschien dem kecken Jüngling nicht unbedingt als unlösbares Problem. Doch die Wucht des abgemachten Handels schien ihm in keiner Sekunde klar zu sein. Fehlte er, müsste er den Platz des Greisleins einnehmen. Und dieser würde den seinigen hernach beanspruchen.


Sofort sucht er den Schuppen auf. Und fast verschlägt es ihm den Atem. So viel gleißendes, wunderschön anzusehendes Gold hat er gar nicht erwartet.

Eitel Gold glitzert und glänzt von einem recht gewaltigen Berg herab, gute 2 Klafter hoch. Es blendet den jungen Jäger gar. Flugs fängt er zu zählen an. Fast wütend in seinem Eifer, schichtet er so Stapel um Stapel auf. Sorgfältig und konzentriert. Keine Fehler! Immer schön konzentriert bleiben, denkt er. Er zählt, schichtet und häuft, notiert seine Ergebnisse in einem mitgebrachten Buch.

Doch es verging die Zeit, sie strich nur so dahin. Der Jäger wurde immer skeptischer, je länger er zählte. Er zählte und stapelte, seine Fingerkuppen wurden ihm über die Monate gülden vom Zählen und Schichten, von all dem Häufen und Stapeln. Sein Bart wuchs ellenlang, es wuchs auch die Ungewissheit, denn nie, nein niemals hatte der Jäger die Sicherheit, die unbedingte Sicherheit, diese ganz bestimmte Zahl nennen zu können. Da er nur eine Chance besaß, musste es gelingen! Unter allen Umständen. Er würde nicht aufgeben.


Niemals! Immerfort musste er einen Neuanfang wagen! Der Mut schwand in dem Maße, in welchem gleichzeitig der Hunger nach all dem vielen Gold anwuchs. "Seid mein, ihr wunderschönen, gleißenden Dublonen, seid alle mein!" rief jener Jägersmann, der über das Zählen und Stapeln deutlich an Gewicht verloren hatte. Täglich stand ein Krug Wasser und 1 Laib Brot vor der Tür des Schuppens. Oftmals wurde das Brot sogar hart, weil unser Jüngling gar zu verbissen zählte. Von des Morgens frühem Tau bis tief in die karge Nacht hinein, Zählen, Schichten, Niederschreiben, Zählen, Schichten.

Da er nur diese eine Chance hatte, zählte er immer und immer wieder von Neuem an. Wohl fing er mehr als TAUSENDE Male aufs Neue zu zählen an, verwarf, hub erneut an, verwarf wieder, schrieb, zählte und verwarf. Immer ergab sich eine andere, der vorhergehenden in keiner Weise ähnliche Summe, stets ergab sich ein neuer Betrag.

Irgendwann, da er jedoch denselben Betrag 3 x hintereinander vorweisen konnte, sein Büchlein war bereits bis zum letzten Blatt mit Zahlen-Kolonnen voll geschrieben, gab er einen kurzen Ruf der Freude, der Erleichterung von sich. Endlich. Es waren exakt 19 Millionen und 600.000 Golddublonen. Die Teilung, unter Tränen der Freude und der großen Erleichterung, ergab dann: 112. Sofort begab er sich in die Kate des alten Mannes. Nun würde er seinen verdienten Lohn erhalten: 19 Millionen und 600.000 Golddublonen! Er war reich! Endlich, er war unfassbar reich! Auf zur Kate.

Dort erwartete ihn der sitzende Alte bereits. Und dieser nach wie vor mit bestechend hellwach blitzenden Augen freundlich blickende Greis wies den verhärmten und abgemagerten Goldfingerkuppen-Jägersmann (er schien um viele Jahre gealtert) an, seine Lösung zu nennen. Der Golddublonen-Aufschichter sprach, mit absoluter Sicherheit im Herzen: "Du, Gevatter Ex-Golddublonen-Besitzer, bist exakt 112 Jahre alt!"


Der Greis schmunzelte, strich sich den Bart. Dann meinte er: "Richtig ist das Alter nicht! Im Schuppen warst du 13 Monde! Auch wenn es dir das Herz jetzt bricht - 113 bin ich, Malazonde!" Und flugs verwandelte sich dies illustre Bild. Der einstmals so altersschwache, uralte Mann sprang hoch vom Hocker, jäh,  springlebendig, verjüngt, frischen und unverbrauchten Mutes, bartlos, blitzenden Auges, und bedeutete dem nunmehr plötzlich extrem alt gewordenen Ex-Jägersmann, eben dort nun Platz zu nehmen. Juchzend vor Lebenslust, ungemein befreit, so glücklich also begab er sich zur Tür. "Ach, dies noch, mein Freund. Remo Malazonde mag früher einst dein Name gewesen sein -  jetzt aber hörst du auf den Namen Jieper Greedpharynx. Habe die Ehre, lebewohl!"

Darob verließ, recht gut gelaunt, beschwingt und fröhlich, ein Jüngling in bestem Alter diese Kate, froh und auch etwas spöttisch seinen Hut zum Abschied schwenkend, den eine lustige Feder schmückte. Unser Greislein, 113 Jahre jung, war also nun zum Jüngling geworden, der Jägersmann jedoch zum uralten Manne, von lediglich 24 Lenzen wurde er zu einem 112jährigen.


[Der aufmerksame Leser wird fragen: Warum 112 Jahre? Warum wird hier nicht 1:1 getauscht? Remo müsste 113 sein, der zuvor Alte ist jetzt 24 Jahre jung. Ja? Richtig? Nein. Der Ausgangspunkt wurde wiederhergestellt, die ursprüngliche Situation wird quasi neu geladen, rebooted, reloaded - es ist ein RESET! Remo heißt jetzt Jieper und ist 112 Jahre alt. Jieper jedoch heißt nun Remo und zählt 24 Lenze!]



So also nahm der frühere Jägersmann auf dem Hocker Platz. Er spürte das Kissen unter sich. Weisheit und Reife durchströmten ihn mit Wucht. Wohl umschloss Demut sein Herz, doch auch Stolz erfasste den Besiegten, gepaart mit einiger Hoffnung und starker Sehnsucht. Er strich sich den langen, weißen Bart. Hellwachen Blickes, stets auf die Tür gerichtet, hoffte er darauf, dass sie sich öffnen möge. Doch Gier war es keineswegs, die ihn antrieb, ständig auf die Tür zur Kate zu sehen. Es war vielmehr eine leise Ahnung, eine demütige Bitte an das Schicksal. Sein Los kaum bedauernd (sicherlich schien diese Strafe mehr als berechtigt), murmelte er seinen neuen Namen immer wieder vor sich hin: Jieper Greedpharynx, Jieper Greedpharynx... Ach, Wehmut im Herzen, gepaart mit banger Hoffnung - immerfort den Blick zur Tür gerichtet.


Wusste er doch darum, dass dereinst ein junger Mann, vielleicht ein Müllerbursche, ein Zimmerer oder auch ein junger Fischer, diese seine Kate betreten würde. Und dieser junge Mann würde dann wohl auch, Neugier ist der Jugend Torheit, nach des Greises Alter fragen. Nun, und in diesem Falle würde wohl der Schuppen nebenan sicherlich seinen ihm angestammten Dienst zu verrichten wissen…


Und jeder, der diese Kate betreten sollte und die niedere Stirn besaß, das dort wartende Greislein nach seinem Alter zu befragen, wird stets den Namen Jieper Greedpharynx tragen. Jeder! Ohne Ausnahme! Und alle, deren Nachnamen auf Greedpharynx lautet, sie alle haben güldene Fingerkuppen. O ja, alle! Niemand wird je Besitzer der 19.600.000 Golddublonen sein. Und das ist tröstlich. Was ist schon alles Gold und Geld der Welt im Angesicht der Liebe und des friedlichen Miteinanders?


Übrigens, einige wenige Besucher schauen sich kurz in der Kate um, grüßen den alten Mann auf dem Hocker freundlich und verlassen ihn wieder, ohne den netten alten Mann überhaupt mit Fragen zu belästigen. Und der bekannte Schuppen nebenan wird dann im weiteren Verlauf der Geschichte des Besuchers keinerlei Rolle spielen. Und dies scheint auch ganz gut so.


Eine kleine Anmerkung


Vielleicht ganz interessant für die Leser: Mein Neffe, ein aufgeweckter Bursche, las diese Parabel, obschon er sonst absolut rein gar nichts liest (außer, immer gezwungenermaßen, die Schulbücher). Nach der Lektüre meinte er: "Wenn ich der neue Remo wäre, also der frühere Jieper, dann würde ich am nächsten Tag in die Kate kommen und den Alten nach dem Alter fragen. Danach geht er, nur als Alibi, in den Schuppen. Zählen muss er ja nicht. Er kommt in die Kate und meint dann cool: Du bist 112 Jahre alt! --- Und schon ist der 24jährige 19facher Millionär. Easy!"

Das sollte nicht nur beweisen, wie clever unsere Youngster sind, sondern auch, dass bisweilen zwischen den Älteren und den Jungen eine gewisse Diskrepanz im Denken, Fühlen und Handeln besteht. Wären Sie auf diese clevere Lösung gekommen? Ich jedenfalls war tief beeindruckt. Ich sagte: Es ist eine Parabel, lieber Neffe.

Da gibt es solche Schlupflöcher nicht. Es fragt ja auch keiner, wer, zum Geier, dem Golddublonen-Zähler täglich das Wasser und das Brot vor den Schuppen stellt. Richtig? Richtig!



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CIPO86
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Beitrag29.07.2020 21:11

von CIPO86
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Gut geschrieben.
Meinem persönlichen Geschmack nach ist dieser Einschub hier

Zitat:
Der aufmerksame Leser wird fragen: Warum 112 Jahre? Warum wird hier nicht 1:1 getauscht? Remo müsste 113 sein, der zuvor Alte ist jetzt 24 Jahre jung. Ja? Richtig? Nein. Der Ausgangspunkt wurde wiederhergestellt, die ursprüngliche Situation wird quasi neu geladen, rebooted, reloaded - es ist ein RESET! Remo heißt jetzt Jieper und ist 112 Jahre alt. Jieper jedoch heißt nun Remo und zählt 24 Lenze!]


aber unnötig und lässt den Leser denken, dass er für zu dumm gehalten wird, dass er auf die Lösung der Diskrepanz kommen könnte.

Ansonsten
Zitat:
Nach der Lektüre meinte er: "Wenn ich der neue Remo wäre, also der frühere Jieper, dann würde ich am nächsten Tag in die Kate kommen und den Alten nach dem Alter fragen. Danach geht er, nur als Alibi, in den Schuppen. Zählen muss er ja nicht. Er kommt in die Kate und meint dann cool: Du bist 112 Jahre alt! --- Und schon ist der 24jährige 19facher Millionär. Easy!"

Warum sollte der Alte dem Jüngling diese Information verraten? Er wäre doch dumm, das zu tun. [/quote]
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Gherkin
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Beitrag30.07.2020 00:03
Kleiner Denkfehler Deinerseits
von Gherkin
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Innehalten bitte. Dann kurz nachdenken. Und schließlich kommt das Aha! Du hast es nicht ganz verstanden. Der Alte muss nichts verraten. Der Junge ist wissend! Das kommt schon noch... Nur ein wenig den Brägen anstrengen. Kein Problem. Grüße von Gherkin

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CIPO86
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Beitrag30.07.2020 00:31

von CIPO86
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Der Alte und der Junge wechseln die Rollen. Der alte Jieper wird also zum Jüngling, der Jüngling zum Jieper.

Mein Kommentar bezog sich auf die Aussage deines „Youngsters“, der neben seiner Cleverness zeige, dass eine Diskrepanz im Denken und fühlen zwischen den Generationen liege.
Meine Überlegung war: entweder muss der Ex-Jieper, der zum Jüngling geworden ist, überhaupt nicht fragen,  weil er ja sein früheres Alter kennt und es dem neuen Jieper nennen kann,  sofern er eine Erinnerung an sein früheres Dasein hat.
Oder aber er hat keine Erinnerung mehr an sein früheres Dasein bzw. Alter, und versucht den Alten zu fragen, der es ihm gewiss nicht sagen wird; er muss also wieder zählen.
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CIPO86
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Beitrag30.07.2020 00:34

von CIPO86
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Vielleicht solltest du mal an deinen Umgangsformen hier im Forum arbeiten. Wie du dich (auch im anderen Thread) äußerst, das wirkt schon ziemlich herablassend und arrogant. Dann brauchst du dich nicht über ausbleibende Antworten wundern.
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CIPO86
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Beitrag30.07.2020 00:46

von CIPO86
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Du sprichst im Text von einem Reboot, Reset.
Das ist, zumindest meines Wissens nach (aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren), mit einem Verlust der zwischenzeitlich gespeicherten Information verbunden. Insofern könnte der  Jüngling alias Ex-Jieper keinen Zugriff auf das Wissen haben, das er als Jieper erwarb.

Mir ist bei nochmaligen Lesen der betreffenden Zeilen klar geworden, dass dein Youngster Variante eins gemeint hat. Beim Drüberfliegen (nein, den eigentlichen Text habe ich nicht überflogen) habe ich mich an der Formulierung "nach dem Namen fragen" aufgehangen und diese in einem anderen Kontext interpretiert, d.h. nicht so, wie sie hier gemeint war. Daher das Missverständnis meinerseits. Dass der neue Jüngling aka Ex-Jieper sein früheres Alter als Jieper wissen könnte, war mir hingegen klar.
Trotzdem bleibt die Frage, ob er das tatsächlich erinnern kann.
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Gherkin
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Beitrag30.07.2020 13:26

von Gherkin
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Dear CIPO86,

sollte ich mich Dir gegenüber im Ton vergriffen haben, so möchte ich um Entschuldigung ersuchen, aber auch um Verständnis bitten. Man hatte mich bezüglich meiner Arbeit "Fortsetzung und Beendigung des Romanfragments Der Verschollene/Amerika" regelrecht zerfetzt. Diese Ignoranz, Arroganz, Impertinenz und unfassbare Peinlichkeit hat mich extrem getroffen. Bin seither einfach nicht mehr derselbe Mensch. Muss laufend Psychopharmaka einnehmen (Doxepin, Melperon und Pipamperon), in sehr hohen Dosen. Ich wurde noch nie so schlimm verletzt. Bat die Administration darum, meinen Account vollständig zu löschen. Bislang ist nichts passiert. Ich hoffe, dieser Schritt erfolgt die Tage noch, dann bist Du/seid Ihr mich los.

Deine Anmerkung zu "Reboot" ist klar zutreffend. Ich muss diesen Begriff demnach entfernen, dann passt es wieder. Überhaupt: Kluger Text, Du denkst nach, das gefällt mir. Ich hoffe, Du bleibst mir nicht gram. Ich bin sonst nicht so, das darfst Du mir glauben. Als Autist bin ich demütig, sehr geringschätzig, was meinen eigenen Wert anbelangt, ich bin defensiv und äußerst unsicher, in allem, was ich so treibe. Selbstwertgefühl liegt wohl bei unter Null. Da die Administration meiner Bitte wohl bald nachkommen wird, verabschiede ich mich von Dir mit einem freundlichen "Mach´s gut". Du wirst mir in freundlicher Erinnerung bleiben.

Sollte die Administration meiner Bitte nicht nachkommen, werde ich gar keine Kommentare mehr abgeben. Sicher ist sicher. Besser, nicht auf die Anmerkungen anderer zu antworten, als sich erneut ins Fettnäpfchen zu begeben. Als Autist trete ich, im Umgang mit Menschen, unentwegt hinein.

Groetjes von Gherkin (Vielen Dank!)


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F.J.G.
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Beitrag30.07.2020 13:39

von F.J.G.
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Hallo Gherkin,

ich dachte mir schon länger, dass da was im Busche ist.

Du erwähntest bereits in deiner Vorstellung, Autist zu sein.

Eine Diagnose mit Autismus erhöht das Risiko, in seinem Leben eine Psychose zu entwickeln, um den Faktor 5.

Zufällig kenne ich mich sowohl mit Autismus, als auch mit schizophrenen Psychosen recht gut aus. Du schriebst von Fettnäpfchen, in die du Autismus-bedingt (wie alle Autisten) immer wieder tappst.

Doch mir ist schnell klar geworden, dass da noch was Anderes am Werkeln ist, und durch die Nennung deiner Medikamente hast du bestätigt, dass in der Tat ein schizophrener Hintergrund besteht.

Das merkt man schon allein daran, dass eine einzige sachliche Kritik ausreichen kann, eine Paranoia auszulösen (denn die Bitte um Accountlöschung kam direkt im ersten Posting von dir, das keinen belletristischen Inhalt hatte, lange bevor andere Foristi schwerere Geschütze auffuhren). Autismus sorgt für soziale Ungewissheit, das ist klar. Aber wenn man beginnt, die Umwelt verzerrt wahrzunehmen und sich plötzlich alle gegen einen verschwören, sollten die Alarmglocken klingeln.

Bitte begib dich in professionelle Betreuung. Wir können dir hier nicht bieten, was du benötigst.

LG
Kojote


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agto
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Beitrag30.07.2020 14:02

von agto
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Hallo Gherkin!

Du kannst tausendmal die Dachwohnung wechseln, aber (vermutlich) nicht einmal zehnmal ein deutsches Schriftsteller-Forum.

Wer die Probleme eines Romans löst, kann auch die Probleme lösen, die sich in einem Forum ergeben.

Wenn sich dein Zustand stabilisiert hat, denke über deine überstürzte Flucht aus dem Forum noch einmal nach.

Sicher hast du Spielraum, um dein Verhalten in Details anzupassen.

Mit deiner glaubwürdige (und nötigen) Entschuldung bei CIPO86 zeigt du, ist dein Potential noch nicht ausgereizt ist.

Also Ruhe bewahren, Problem erkennen und lösen ... Daumen hoch

Gutes Gelingen!

PS: wieviel Psychopharmaka ich hin und nehmen muß, um der Selbstabschaltung zu entgehen, teile ich lieber nicht mit ... Kopf an die Wand
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CIPO86
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Alter: 37
Beiträge: 183



C
Beitrag30.07.2020 22:01

von CIPO86
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Gherkin,

Entschuldigung angenommen.

Aber du solltest wirklich versuchen, von dem einen Extrem (Selbsterniedrigung) wie von dem anderen Extrem (Herabwürdigung anderer) Abstand zu nehmen, zu deinem eigenen Seelenheil.
Dass du Autist bist, war mir nicht entgangen, und das war auch der Grund, warum ich in dem anderen Thread vorsichtig zu erklären suchte, dass du die dortigen Kommentare sehr einseitig und damit zu negativ gelesen hast; die durchaus nicht wenigen positiven Aspekte hast du völlig überlesen. Faktisch war das keine Vernichtung deiner Person, die hast du „nur“ empfunden.
Dass dich dieses Gefühl, das realen Grundlagen völlig entbehrte, dann so aus der Bahn geworfen hat, ist nicht gut. Du solltest deinen Selbstwert nicht von Kommentaren in einem Internetforen abhängig machen. Aber um es noch einmal ganz klar zu sagen: ich mag deinen Schreibstil.

Das Ganze hatte m.E. nichts mit „in Fettnäpfchen treten“ zu tun. Sondern mit deiner verzerrten Wahrnehmung (und das bitte nicht als persönliche Kritik auffassen). So wirst du immer nur die vermeintliche Bestätigung deines geringen Selbstwertes bekommen (selbsterfüllende Prophezeiung). Und wenn du immer alles auf den (ja unveränderlichen) Autismus zurückführst, nimmst du dir die Chance zur Weiterentwicklung.
Als Letztes: einen Fehler zu machen wie den, du du mit dem Einstellen des langen Textes gemacht hast, ist auch nicht tragisch. Vermutlich hätte dir den niemand nachgetragen (insb. mit dem Wissen um deinen Autismus), wenn du dann anders auf die Kommentare reagiert hättest. Auf deinen Thread im Begrüßungs-Unterforum haben ja auch alle Schreibenden positiv reagiert.

Alles Gute für dich!

P.s.: vielleicht solltest du, falls du dich dazu entschließt, das Forum doch nicht zu verlassen (wobei ich nicht weiß, ob als „Gast“ die alten Beiträge stehenbleiben), dein Werk zur Ergänzung von Kafkas Roman nur für registrierte Nutzer sichtbar machen. Ich würde nicht ausschließen, dass du irgendwann einen interessierten Verlag findest. Wenn du den ganzen Text dann schon zur Einsicht aller veröffentlicht hast, wäre das schade.
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Gherkin
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Alter: 71
Beiträge: 12
Wohnort: Gelsenkirchen


G
Beitrag31.07.2020 23:30
Meinen besten Dank nach allen Seiten!
von Gherkin
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Hallo CIPO, agto, Kojote und alle anderen,

Ihr habt das richtig erkannt. Und ich will mich ändern und bessern. Für die nächsten vier Wochen gehe ich in ein Landeskrankenhaus, einfach mal so richtig durchchecken lassen und gegebenenfalls die Medikamente auch neu einstellen. Es sind diese Diagnosen vorhanden: Bi-polare Störung, schwere Verhaltensstörung, Borderline, leichte Form von Schizophrenie, Autismus, eine antisoziale Persönlichkeitsstörung und zudem schwere Depression. Ich will damit keine Rechtfertigungsschiene befahren, es soll lediglich erklären, dass ich ein schweres Paket mit mir herumzutragen habe.

Vorgeblich sollen exakt diese Krankheiten aber zu guter Literatur führen. Zielführend? Keine Ahnung. Aber mentale und psychische Instabilität kann durchaus helfen. Leider bin ich seit 2000 ohne jeden Freund, ohne Frau, ohne Betreuung und ohne jeden Kameraden, Bekannten, netten Nachbarn etc. Durch die vielen Umzüge konnten keine Freundschaften entstehen, 53 sind es ja nun schon. Seit einem Jahr in Gelsenkirchen, weil es hier schön billig ist, das Wohnen.

Eure weisen Worte haben mich - und dies ist kein Zynismus - doch auch sehr nachdenklich und verlegen gemacht. So viel Zeit hat noch keiner mit meiner Persönlichkeitsstruktur, dieser entsetzlich kranken, verbracht. Es hat sehr gut getan. Nicht nur, weil Ihr Euch alle so viel Mühe gegeben hat, was mir zutiefst peinlich ist, sondern auch, weil Ihr glasklar die Probleme erkannt habt. Zuletzt fraß ich Pipamperon wie andere vielleicht Smarties.

Das kann natürlich so nicht bleiben. Bleiern ins Bett um 22 Uhr, und gegen 12 Uhr mittags, vollkommen schief gewickelt, aus den Federn. Ich werde sehr offen und ehrlich gegenüber den Therapeuten dort sein, vielleicht kommen wir so auf einen grünen Trichter.

Zum 1.9. melde ich mich hier im Forum wieder. Bleibt bis dahin bitteschön alle gesund, lasst Euch nicht vom Mäuslein beißen und nicht von CoVid19 packen. Ich werde den Rat befolgen und den Kafka-Appendix nur für die Mitglieder freigeben.

Dankeschön.

Gruß von Gherkin


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agto
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Alter: 64
Beiträge: 447
Wohnort: Utvik


Beitrag01.08.2020 00:22
Re: Meinen besten Dank nach allen Seiten!
von agto
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ALLES GUTE! Daumen hoch

Bis bald ...
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F.J.G.
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Alter: 33
Beiträge: 1954
Wohnort: Wurde erfragt


Beitrag01.08.2020 00:23

von F.J.G.
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Ich schließe mich an, und zwar mit einem Zitat, dessen Wahrheit mir von einer renommierten Soziologin so bestätigt wurde:

Nicht das Individuum ist krank, sondern die Gesellschaft.

Ich wünsche dir eine fruchtbringende Therapie!


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CIPO86
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Alter: 37
Beiträge: 183



C
Beitrag01.08.2020 02:49

von CIPO86
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Gherkin,

Es ist sicherlich gut, deine medikamentöse Therapie überprüfen zu lassen und eine weiterführende Therapie anzudenken.

Aber: du und deine schriftstellerisches Talent sind mehr als deine Diagnosen.
Vergiss das nicht.

Autismus, wenn zu spät erkannt und/oder dem heranwachsenden Kind keine Unterstützung angeboten wurde, geht nicht nur mit einer deutlich erhöhten Anfälligkeit für Depressionen einher.
Auch die Rate für psychiatrische Fehldiagnosen (hier ist insb. die Schizophrenie und die Borderline-Persönlichkeitsstörung zu nennen) ist bei Autisten ungleich höher als in der Normalbevöllkerung.

Ich kann letztlich nicht beurteilen, ob die bei dir gestellten Diagnosen wirklich alle zutreffen.
Was ich aber weiß: Du darfst darüber nicht deinen Kontakt zu dir selbst verlieren.
Diese Diagnosen sind nicht du. Selbst wenn sie alle zutreffen sollten. Maximal sind sie AUCH du.

Alles Gute.
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Merlinor
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Beitrag02.08.2020 12:37

von Merlinor
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Hallo Gherkin

Ich wünsche Dir alles Gute und ich hoffe, Dich nach Deiner Zeit im Krankenhaus hier im Forum wieder zu treffen.
Du vermagst in einer wunderbaren Sprache zu schreiben. Das ist etwas, das Du Dir erworben hast und das Dir keiner nehmen kann. Sei stolz darauf und entwickele es weiter.
Ich nehme an, Dass du auch weitere Talente hast. Die meisten psychischen "Erkrankungen" haben nämlich auch ihre positiven Seiten und Qualitäten. Nimm sie bitte und schöpfe Lebensfreude daraus. Es ist immer besser, sich auf die guten Seiten einer Medaille zu konzentrieren, als auf die schlechten.
Ich glaube im Übrigen, dass viel dran ist an dem Satz, den Kojote zitiert hat: "Nicht das Individuum ist krank, sondern die Gesellschaft."
Einige der alten indigenen Gesellschaften wussten das auch und sind klüger mit individuellen Besonderheiten umgegangen, als unsere moderne "Leistungs"-Gesellschaft das zu "leisten" in der Lage ist.

Eine Sorge treibt mich um: Du Lässt Dich von kritischen Anmerkungen offenbar leicht aus dem Gleichgewicht bringen. Aber kritische Auseinandersetzungen gehören meiner Meinung nach ganz essentiell zum Leben.
Von Freunden und Bekannten will ich jedenfalls nicht nur Lobeshymnen hören, sondern ich will, dass sie mir auch helfen, mich meinen Problemen zu stellen, wenn dies nötig ist. Das bedeutet selbstverständlich, dass sie sich äußern, wenn ihnen Ungereimtheiten auffallen.
Das gleiche gilt im Übrigen auch für Fremde. Wenn ich etwas schreibe, will ich doch wissen, ob es auch etwas taugt und selbst wenn, dann will ich immer noch wissen, was ich noch verbessern kann. Dafür brauche ich kritische Stimmen.

An Kritik an sich ist also nichts Schlechtes. Nur wenn sie aus bösen Motiven heraus fällt und ausschließlich Schaden im Sinn hat, sollte man sie ignorieren
Sich selbst und dem eigenen Tun gegenüber ist man ja leider meist etwas "betriebsblind". Wenn man weiß, dass kritische Anmerkungen nicht böse oder herabsetzend gemeint sind, sollte man sie daher nutzen, um den eigenen Standpunkt zu überdenken und weiterzuentwickeln. Nicht alles davon muss man später auch beherzigen, aber sie hilft einem, Klarheit zu bekommen und Fehler auszumerzen.

Natürlich werden in einem Forum auch kritische Anmerkungen gemacht. Dafür ist das Forum schließlich da. Die intensive Auseinandersetzung, das gegenseitige Befruchten und von einander Lernen, all das ist doch der Zweck eines Forums. Nichts davon ist persönlich, oder gar verletzend und abwertend gemeint.
Und selbst wenn einmal ein Mensch darunter ist, der einen persönlich nicht mag, dann ist das eben so. So ist die Welt halt. Auch "Entgleisungen" passieren manchmal in einem Forum, denn dort kommen gelegentlich Menschen an, die nicht verstehen, dass Auseinandersetzungen friedlicher Natur sein sollten und auch können, sondern statt dessen auf Aggression setzen. Aber solche Menschen halten sich hier nicht lange, denn die Mehrzahl unserer Mitglieder will sich in friedlicher Absicht austauschen und gegenseitig befruchten, nicht bekämpfen. Gelegentliche Missverständnisse sind also nichts, weswegen man sich beunruhigen müsste. Die kann man in Ruhe "abwettern" ...

Lass Dich also bitte in Zukunft nicht mehr so schnell aus dem Gleichgewicht bringen, wenn Du auf Kritik stößt. Die ist nicht böse gemeint, sondern einfach Teil dessen, wie in so einem Forum miteinander gelebt wird. Wir alle sind hier, um voneinander zu lernen. Ich versichere Dir: Hier kann man unglaublich viel lernen. Nicht nur über das Schreiben, sondern auch über das Veröffentlichen und andere Themenbereiche rund um die Schriftstellerei, oder einfach daraus, dass man sich kritisch mir fremden Texten und Meinungen auseinandersetzt.
Und man kann selbst viel beisteuern. Nimm also Teil. Ich weiß, das Du viel zu geben hast, denn Du kannst Sprache und zwar richtig gut. Du bist hier also goldrichtig.

Eine Bitte habe ich noch: Lass Dich von Depressionen auf gar keinen Fall unterkriegen! Lache über sie, verlache sie!
Depressionen sind böswillige Dummköpfe. Sie wollen Dir lediglich die Freude am Leben nehmen, ohne Dir etwas Anständiges dafür zu geben.
Dafür ist das Leben zu schön. Zu schön, um sich je die gute Laune verderben zu lassen. Auch nicht von den allerschlimmsten Erkrankungen oder anderen bösen Erfahrungen.
Und glaube mir: Ich weiß, wovon ich spreche ... smile

LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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Malaga
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 826



Beitrag02.08.2020 13:30

von Malaga
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Lieber Gherkin,

zu Deinen psychischen Problemen kann ich natürlich nichts sagen, aber ich bitte Dich dringend, Dein Wohlbefinden nicht von der Kritik hier abhängig zumachen, sicher ist vieles nützlich und konstuktiv, aber trotzdem, genauso gut könntest Du Dich vom Wetter abhängig machen.
In meinem allersten Pokapro hier wurde mein Text von "sprachlich hervorragend" bis "stilistisch grauslich" beurteilt.
Und einer der Forengrößen hier hat sich einmal maßlos über meinen Text aufgeregt bis zur Löschungsaufforderung, derselbe Mensch setzte unter einen anonymen Wettbewerbsbeitrag von mir den schlichten Kommentar:"Großartig!"
Ich sag's ja: Wetterwechsel!
Bei der Kritik bitte nur das annehmen, was Dich weiterbringt.
Jede Aussage  - laut Schultz von Thun - trägt nicht nur Information, sondern zugleich Selbstaussage über den Sprecher (z.B. ich bin kompetent), Beziehungssausage (wenn man andere kleiner macht, erhöht automisch sich selbst: ich bin besser als du) und Appell (da fällt mir kein Beispiel ein, oder doch: "Schreib es noch mal, aber besser!" Smile)

Ich wünsche Dir gesundmachende Gedanken!
LG
Malaga
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