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Nachbesprechung (Geisterfaden aufgedeckt)


 
 
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sleepless_lives
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Pokapro VI Weltrettung in Gold


Beitrag10.07.2020 15:11
Nachbesprechung (Geisterfaden aufgedeckt)
von sleepless_lives
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Geheime Notizen zum Was-wäre-wenn-Wettbewerb 2020 können als Antwort auf diesen Eröffnungsbeitrag gepostet werden. Nicht vergessen, sie werden nach dem 17. Juli 2020 nicht mehr ganz so geheim sein, sondern eher ziemlich öffentlich.

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Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

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Señora Incógnita
Phantom der Worte


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Beitrag10.07.2020 15:32

von Señora Incógnita
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Sieht mich jemand? Ich fühle mich zumindest unsichtbar.
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Gast







Beitrag10.07.2020 15:55
RAc's Randnotiz Nr. 1
von Gast
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Nach meinem eingeschränkten Verständnis von Kunst erscheint es mir als eine Gemeinsamkeit zwischen SchauspielerInnen und AutorInnen, dass beide Spezies um so besser (in ihren jeweiligen Künsten) sind, je besser sie zwischen sich und ihren Figuren unterscheiden können. Für die Literatur heißt das, dass AutorIn dazu in der Lage sein sollte, ein Werk aus der Perspektive von Jemandem schreiben zu können, der/die in einem völlig Anderen Weltbild lebt als AutorIn selber - und dieses Weltbild aber in sich schlüssig, glaubhaft und nachvollziehbar ist. Advocatus Diaboli im Extremfall.

Das ist eine schwierige Situation, die bestimmt in Fachkreisen seit Urschlammzeiten heftig und emotional diskutiert wird, denn diese Fähigkeit steht ja im krassen Gegensatz zu einer der ureigensten Aufgaben einer (nicht im Auftrag schreibenden) Autors, nämlich das Vermitteln eines eigenen Weltbildes.

Mehrere der Einreichungen zu diesem Wettbewerb lesen sich zumindest auf den ersten Blick so, als wollte der Autor (ich benutze hier bewusst nicht die neutrale Bezeichnung) ein eigenes, in der Regel sehr klares und eindimensionales Weltbild durch die Augen des Protas an LeserIn bringen. Das ist oft dort der Fall, wo die Unzufriedenheit bei einem männlichen Charakter liegt, der sein Wutbürgertum und seine vernichtende Rundumverachtung von Gleichberechtigung und/oder ökologischem Bewusstsein ungefiltert und nicht hinterfragt zum Ausdruck bringt (grob gesagt ist diesen Charaktern die Abwesenheit von Empathie in jeder Form gemein). Diese Kritik hätte ich aber auch eindimensionalen Geschichten jeder Stoßrichtung und Ideologie gegenüber; es ist halt z.Zt. sehr en vogue, Unterdrückung und Freiheitseinschränkungen in empathisch begründeten Strömungen zu sehen.

Es ist nicht immer klar zu entscheiden, ob diese Charakter in allen Fällen lediglich grotesk überzeichnete Karikaturen sind oder tatsächlich das Sprachrohr des Autors. Wo das Erstere zutrifft, erwarte ich in dem Werk in irgendeiner Form eine Antithese, also entweder eine Relativierung, eine Entlarvung des Charakters als irregeführte(r) Verblendete(r) oder aber eine gleichwertige Gegenfigur oder etwas Anderes, das das Weltbild des Wutbürgers in Relation setzt. Denn die Welt war nie schwarz/weiß oder nur "gut", sie ist es auch heute nicht und wird es auch in der Zukunft nicht sein.

Überall dort, wo ich diese Antithese nicht gefunden habe und deswegen auf ein in eine utopische Geschichte verkleidetes weltanschauliches Traktat meine schließen zu können, habe ich Null Punkte vergeben, auch wenn die Vorgaben erfüllt sind  (natürlich nicht nur dort; manche Beiträge haben aus anderen Gründen von mir keinen Punkt bekommen). Sollte mir beim Lesen eine Deutungsebene entgangen sein, bitte ich um Vergebung.

Ich finde es auch bemerkenswert, dass in diesen Ausprägungen der Beiträge so gut wie keine literarisch interessanten Elemente wie Perspektivwechsel, starke Bilder, überraschende Wendungen oder mehrschichtige Handlungsstränge vorkommen.

Und ja, ich bin mir darüber im Klaren, dass diese Ausführungen in einer gewissen Lesart auf meinen eigenen Text angewendet werden können. Ich sehe da aber einen sehr zentralen Unterschied, den ich bei Interesse gerne bereit bin zu diskutieren.
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hobbes
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Beitrag18.07.2020 14:24

von hobbes
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Oh, der Geisterfaden ist da. Dann nutze ich den doch gleich mal.

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Und du persönlichen Genre-Geschmack (bzw Missfallen) zu einem Hauptkriterium erhebst, in Wettbewerben, die nicht genregebunden sind. Das hat mit ernstzunehmender Literaturkritik nun wirklich gar nichts mehr zu tun.


Alles andere habe ich rausgenommen. Aus ähnlichen Gründen, warum du, @V.K.B., es überhaupt erst geschrieben hast.
(wie schrieb a.no-nym anderswo: dieser Kommentar erscheint mir unangemessen (oder so ähnlich))

Jedenfalls, was ich da herauslese: Persönlicher Geschmack, also wirklich. Hat bei Kommentaren nun wirklich nichts zu suchen.

Ich halte das für eine Utopie, persönlichen Geschmack herauszulassen. Aber vielleicht gehe ich da zu sehr von mir aus, könnte mir ja durchaus auch passieren, dass mir jemand so etwas vorwirft.
Und mir das dann doch ziemlich egal ist. Aber jemand anderem vielleicht nicht und die- oder derjenige weiß nun gar nicht mehr, was sie/er schreiben kann und schreibt dann am Ende vielleicht gar nichts.
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V.K.B.
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Beitrag18.07.2020 18:41

von V.K.B.
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hobbes hat Folgendes geschrieben:

Jedenfalls, was ich da herauslese: Persönlicher Geschmack, also wirklich. Hat bei Kommentaren nun wirklich nichts zu suchen.

Ich halte das für eine Utopie, persönlichen Geschmack herauszulassen. Aber vielleicht gehe ich da zu sehr von mir aus, könnte mir ja durchaus auch passieren, dass mir jemand so etwas vorwirft.
Und mir das dann doch ziemlich egal ist. Aber jemand anderem vielleicht nicht und die- oder derjenige weiß nun gar nicht mehr, was sie/er schreiben kann und schreibt dann am Ende vielleicht gar nichts.
Hmmm, das ist jetzt ein bisschen aus dem Zusammenhang genommen. Worüber ich mich aufgeregt habe, war, unter gefühlt jeden zweiten Text zu schreiben "wenigstens kommt kein XYZ vor" (was in einigen Fällen noch nicht mal stimmte). Das ist in meinen Augen einfach Hetze gegen ein ungeliebtes Genre, und in diesem Fall sogar off-topic, weil das Thema Utopie eng mit diesem Genre verbunden ist. Genre-Bashing hat mMn in einem allgemeinen Wettbewerb nichts zu suchen. Und schon gar nicht, wenn das Wettbewerbsthema das Genre eigentlich schon impliziert.
Klar kann man persönliche Vorlieben nie ganz rauslassen, aber bei einem Wettbewerb sollte man sich auf alle Texte einlassen oder das zumindest versuchen. Ich mag auch lange nicht jedes Genre, aber wenn ein Wettbewerbstext gut ist, sehe ich doch darüber hinweg, wenn der Text sich in einem Genre bewegt, das ich normalerweise nicht lese. Meine 12 hier gingen jedenfalls an einen Romance-Text, ein Genre, dass ich sonst meide wie der Teufel das Weihwasser.


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hobbes
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Beitrag18.07.2020 20:42

von hobbes
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Worüber ich mich aufgeregt habe, war, unter gefühlt jeden zweiten Text zu schreiben "wenigstens kommt kein XYZ vor" (was in einigen Fällen noch nicht mal stimmte). Das ist in meinen Augen einfach Hetze gegen ein ungeliebtes Genre, (...)

Ja, das ist dann wohl der Unterschied zwischen deinem und meinem Lesen. Ich lese da keine Hetze, ich lese: mit XYZ kann ich nichts anfangen.

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Klar kann man persönliche Vorlieben nie ganz rauslassen, aber bei einem Wettbewerb sollte man sich auf alle Texte einlassen oder das zumindest versuchen. Ich mag auch lange nicht jedes Genre, aber wenn ein Wettbewerbstext gut ist, sehe ich doch darüber hinweg, wenn der Text sich in einem Genre bewegt, das ich normalerweise nicht lese. Meine 12 hier gingen jedenfalls an einen Romance-Text, ein Genre, dass ich sonst meide wie der Teufel das Weihwasser.

Das geht jetzt leider in Richtung "reden über", was ich eigentlich nicht machen will. Aber ich weiß nicht, wie ich es anders schreiben soll. Jedenfalls liest sich das für mich nun wie die Unterstellung, firstoffertio würde das anders machen. Und niemals so etwas wie "komisch, das liest sich wie Science Fiction, aber ich mag es trotzdem" schreiben.
Und vielleicht ist das ja auch so, was weiß denn ich, aber wenn ich wieder zu mir zurückkomme, ich schreibe so etwas in der Art ja auch oft genug, dann ist es definitiv nicht so.
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V.K.B.
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Beitrag18.07.2020 21:26

von V.K.B.
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hobbes hat Folgendes geschrieben:
Und vielleicht ist das ja auch so, was weiß denn ich, aber wenn ich wieder zu mir zurückkomme, ich schreibe so etwas in der Art ja auch oft genug, dann ist es definitiv nicht so.
Es ist meiner Meinung nach etwas völlig anderes, wenn man mal "kann ich nichts mit anfangen" unter einen Text egal aus welchem Genre schreibt, oder pauschal unter alle Texte, die man überhaupt kommentiert, "wenigstens ist das kein SciFi" schreibt. Denn wenn es das nicht ist, muss man es nicht dazuschreiben, das hat keinerlei Informationsgehalt außer einer ich-Botschaft. Das ist, als würde man "Wenigstens machen keine Schlangen mit" oder "wenigstens isst da niemand Tiere" unter eine Geschichte schreiben. Das hat mit dem Text überhaupt nichts zu tun und sind reine ich-Botschaften, die persönliche Ablehnung von etwas ausdrücken, was an dieser Stelle off-topic ist. "Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss", verstehst du, was ich meine?
Warum macht man denn sowas? Doch nur, weil man andere davon überzeugen will, es durch oft genuge Wiederholung auch so zu sehen. Das ist in meinen Augen Genre-Bashing und nichts anderes. Denn mit dem Text hat es ja gar nichts zu tun.
Und sowas immer wieder unter fast jedem Text zu lesen hat mich einfach aufgeregt.

Aber vielleicht meldet sich first ja auch noch mal dazu, ich rede nämlich auch lieber "mit" statt "über". Meine ursprüngliche Antwort war ja auch an sie gerichtet, bevor sie hier zitiert wurde.


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firstoffertio
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Beitrag18.07.2020 22:41

von firstoffertio
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Jetzt muss ich wohl auch hier.

Ich hatte bei der Aufgabenstellung Sci Fi befuerchtet, also Texte, die sehr auf ausgedachten technischen "Errungenschaften" beruhen. Hatte aber die Aufgabenstellung so verstanden, dass an das Jetzt, also an jetzige Probleme, angekoppelt werden sollte, oder zumindest hatte ich mir Texte dazu erwartet. Nicht Texte, die zu weit in einer ausgedachten Zukunft liegen, Texte, die hauptsächlich Fiktion sind. Ich beschloss einfach von vorne herein, dass ich, was mir zu sehr nach Sci Fi aussah, oder wo das eine zu grosse Rolle spielte, nicht zu wollen.

Und ja, das waren meine persönlichen Erwartungen. Mit genre bashing an sich hat das nichts zu tun. Ich wollte nur hier in dem Wettbewerb kein Sci Fi lesen.
Ich fand die Vorgaben schwierig, hätte nicht selbst einen Text verfassen können. Und guckte, ob andere etwas hinbekamen, das ich in etwa von mir selbst erwartet hätte.

Und wie woanders geschrieben: Literaturkritik wollte ich auch nicht leisten.
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Jenni
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Beitrag18.07.2020 22:52

von Jenni
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Und das ist auch völlig legitim. First und jede/r andere darf hier ganz frei (so lange es in einem höflichen Rahmen bleibt) die eigene Meinung zu den Texten äußern, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen. Auch steht es jeder/m frei, sich eigene Bewertungskriterien zu definieren. Das persönliche Gefallen darf darunter fallen.
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V.K.B.
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Beitrag18.07.2020 23:10

von V.K.B.
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Jenni hat Folgendes geschrieben:
First und jede/r andere darf hier ganz frei (so lange es in einem höflichen Rahmen bleibt) die eigene Meinung zu den Texten äußern, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen.
Mir ging es eben genau um diesen "höflichen Rahmen". Ich weiß, dass es nicht böse gemeint war, aber ich empfinde pauschale Aussagen wie "wenigstens ist das kein SciFi" als ernsthaft diskriminierend Science-Fiction Autoren und Lesern gegenüber. Das Genre hat es ja eh nicht leicht. Vielleicht bin ich da übersensibel, aber ich habe diese pauschal abwertend klingenden Kommentare als diskriminierend empfunden. Als wäre ich Italiener und jemand würde unter alle Texte schreiben "Wenigstens kommen keine Italiener vor". Bitte nicht falsch verstehen, ich wolle dir, first, nichts Böses unterstellen, sondern nur darauf hinweisen, wie ich persönlich solche Kommentare empfinde.

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firstoffertio
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Beitrag18.07.2020 23:15

von firstoffertio
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Ja, so ist das manchmal mit der persönlichen Auffassung/Herangehensweise/Interpretation.
Jedenfalls war genre bashing von mir nicht intendiert.
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Jenni
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Beitrag18.07.2020 23:46

von Jenni
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„Wenigstens kommen keine Italiener vor“ unter einen Text zu schreiben, oder „keine Ausländer“, wie du es an anderer Stelle formulierst, das wäre in der Tat diskriminierend. Und etwas völlig anderes, als sein persönliches Missfallen eines literarischen Genres auszudrücken. Diesen Zusammenhang herzustellen, beides miteinander zu vergleichen: das würde ich persönlich ja eher als manipulierend auffassen als die Äußerung persönlicher Genrevorlieben. Auch als diskriminierender. Auch als unhöflicher.
Aber, wie first so schön sagt, so ist es mit der persönlichen Auffassung und Interpretation. 🤷🏻‍♀️
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V.K.B.
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Beitrag19.07.2020 00:31

von V.K.B.
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Jenni hat Folgendes geschrieben:
Und etwas völlig anderes, als sein persönliches Missfallen eines literarischen Genres auszudrücken.
Nicht, wenn man sich dort zuhause fühlt. Ich würde mich eher als Phantastik/Science Fiction Autor definieren als über irgendeine Nationalität. Nenn das von mir aus neurodivers (oder "Sprung in der Schüssel"), das ist mir egal, aber manipulativ sollte da gar nichts sein. Ich habe lediglich über meine persönlichen Gefühle gesprochen, und ich denke, ich hab das mit first geklärt. Es ging mir nicht darum, irgendeinen Streit anzufangen, und mit dir schon gar nicht. Also sollten wir es jetzt dabei belassen.

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Gast







Beitrag19.07.2020 01:03

von Gast
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hobbes hat Folgendes geschrieben:
Oh, der Geisterfaden ist da. Dann nutze ich den doch gleich mal.

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Und du persönlichen Genre-Geschmack (bzw Missfallen) zu einem Hauptkriterium erhebst, in Wettbewerben, die nicht genregebunden sind. Das hat mit ernstzunehmender Literaturkritik nun wirklich gar nichts mehr zu tun.


Jedenfalls, was ich da herauslese: Persönlicher Geschmack, also wirklich. Hat bei Kommentaren nun wirklich nichts zu suchen.


Da machst du doch beim Herauslesen einen geradezu gewaltigen Spagat. Geschrieben steht: "Genre-Geschmack [...] in Wettbewerben, die nicht genregebunden sind". Also einiges spezifischer als von dir verallgemeinert. Dann steht da weiter: "zu einem Hauptkriterium erhebst", auch daraus hast du mit einer grossen Pirouette ein "Hat bei Kommentaren nun wirklich nichts zu suchen" gedreht.
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V.K.B.
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Beitrag19.07.2020 01:28

von V.K.B.
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Zitat:
hobbes hat Folgendes geschrieben:
Oh, der Geisterfaden ist da. Dann nutze ich den doch gleich mal.

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Und du persönlichen Genre-Geschmack (bzw Missfallen) zu einem Hauptkriterium erhebst, in Wettbewerben, die nicht genregebunden sind. Das hat mit ernstzunehmender Literaturkritik nun wirklich gar nichts mehr zu tun.


Jedenfalls, was ich da herauslese: Persönlicher Geschmack, also wirklich. Hat bei Kommentaren nun wirklich nichts zu suchen.


Da machst du doch beim Herauslesen einen geradezu gewaltigen Spagat. Geschrieben steht: "Genre-Geschmack [...] in Wettbewerben, die nicht genregebunden sind". Also einiges spezifischer als von dir verallgemeinert. Dann steht da weiter: "zu einem Hauptkriterium erhebst", auch daraus hast du mit einer grossen Pirouette ein "Hat bei Kommentaren nun wirklich nichts zu suchen" gedreht.


Komm, vergiss es, die Sache ist jetzt hoffentlich gegessen. Bevor dieser Faden noch entgleist und wieder mal in einen riesigen, unsinnigen Streit ausartet.


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Beitrag19.07.2020 20:54

von Gast
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ist vergessen.

Was mich nun aber sehr interessiert, dies können wir hoffentlich neutral und sachlich diskutieren, ist folgendes:

Zitat:
Genau wie die Dystopien aus den Schriften ihren Weg in die (sogenannte) Realität gefunden zu haben scheinen, haben Utopien die Chance, unsere Welt ein wenig besser zu machen. Indem sie Trost spenden, indem sie die neue Erzählung unserer Zeit entwerfen. Lasst uns der Welt neue Utopien schreiben! Lassen wir die Hoffnung hinaus, brechen wir auf zu neuen Ufern! Geben wir neue Ziele und einen Ausblick auf ein besseres Land! Machen wir die Welt wieder wert, betrachtet zu werden!


Was hält den nun die Organisation bezüglich oben stehender Motivation von ihrer Ausbeute?


Meine persönliche Ansicht:
"keine große, Hoffnung spendende Erzählung weit und breit. Kein Weltraum, der zu bevölkern wäre, keine Vision einer besseren Gesellschaft."
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Beitrag20.07.2020 00:54

von V.K.B.
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Zitat:

Meine persönliche Ansicht:
"keine große, Hoffnung spendende Erzählung weit und breit. Kein Weltraum, der zu bevölkern wäre, keine Vision einer besseren Gesellschaft."
Ja, mit den Weltrettungsorden war das irgendwie Epic Fail. Ich hab den Eindruck, "Hoffnung" und "Utopie" passen auch nicht zusammen. Welche Hoffnung braucht man denn noch, wenn alles bestens ist? Doch höchstens nur die, dass alles so bleibt. Aber das ist auch keine wirkliche Hoffnung mehr, weil Menschen das, an was sie sich gewöhnt haben, sowie nach kurzer Zeit für selbstverständlich erachten. Und erst dann zu schätzen wissen, wenn es verloren geht.

Geschichten über Hoffnung sollten mMn besser in Dystopien oder schweren Krisen spielen, wo man einer scheinbar ausweglosen Lage dann ein "jemand wird trotzdem glücklich" entgegenhauen könnte.


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Beitrag20.07.2020 01:31

von Gast
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Geschichten über Hoffnung sollten mMn besser in Dystopien oder schweren Krisen spielen, wo man einer scheinbar ausweglosen Lage dann ein "jemand wird trotzdem glücklich" entgegenhauen könnte.

Meinst du das so, wie jemand der nach den Sternen greift und sich dann aufmacht, seinen Traum zu verwirklichen? wink
(Auch wenn der Erzähler diesen Traum sehr ambivalent sieht)
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holg
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Beitrag20.07.2020 11:52

von holg
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Zitat:

Was mich nun aber sehr interessiert, dies können wir hoffentlich neutral und sachlich diskutieren, ist folgendes:

Zitat:
Genau wie die Dystopien aus den Schriften ihren Weg in die (sogenannte) Realität gefunden zu haben scheinen, haben Utopien die Chance, unsere Welt ein wenig besser zu machen. Indem sie Trost spenden, indem sie die neue Erzählung unserer Zeit entwerfen. Lasst uns der Welt neue Utopien schreiben! Lassen wir die Hoffnung hinaus, brechen wir auf zu neuen Ufern! Geben wir neue Ziele und einen Ausblick auf ein besseres Land! Machen wir die Welt wieder wert, betrachtet zu werden!


Was hält den nun die Organisation bezüglich oben stehender Motivation von ihrer Ausbeute?


Das ist zunächst eine Frage der individuellen Erwartung und Bewertung und angesichts der Vielfalt der eingesandten Beiträge nicht pauschal zu beantworten.
Zum anderen hat die Organisation außer dem Aufruf wenig zu dem Ergebnis beigetragen, insofern ist es weniger unsere Ausbeute als die der teilnehmenden Forengemeinde.

An einer (möglicherweise wertenden) Nachbetrachtung arbeite ich gerade (soweit ich nicht mit Job, Familie und dem ganzen alltäglichen Kram beschäftigt bin).
Ich werde sie wahrscheinlich hier reinstellen, wenn ich glaube, dass sie lesbar geworden ist.

Zitat:
Meine persönliche Ansicht:
"keine große, Hoffnung spendende Erzählung weit und breit. Kein Weltraum, der zu bevölkern wäre, keine Vision einer besseren Gesellschaft."

Da bin ich nicht ganz deiner Meinung. Aber dazu , wie gesagt in ein paar Tagen.


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Beitrag20.07.2020 17:36

von Gast
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Zitat:
dies können wir hoffentlich neutral und sachlich diskutieren
neutral vs sachlich vs objektiv wäre also ein Thema für eine nächste Diskussion wink

Ich meinte mit "neutral" einfach Meinung sagen, ohne Diskussionsteilnehmer auf verschiedene Seiten zu verteilen.
Mit "sachlich" meinte ich auf Sachebene, ohne dass es irgendwo im negativen Sinn persönlich werden muss.

Hoffentlich ist es nun besser ausgedrückt.

Zitat:
Da bin ich nicht ganz deiner Meinung. Aber dazu , wie gesagt in ein paar Tagen.

Genau darum interessiert es! Meine Meinung habe ich ja schon, die interessiert mich nicht mehr. Ich würde mich jedenfalls freuen, die Nachbetrachtung zu lesen.
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Constantine
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Beitrag20.07.2020 19:16

von Constantine
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Hallo nebenfluss,
ich antworte hier, weil es mir passender erscheint als der Wettbewerbs-Small-Talk-Faden:

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Mein Eindruck war eigentlich - und zumindest Constantine scheint ihn zu teilen -, dass die Vorgaben dieses Mal nicht besonders kompliziert waren.
Die Frage wäre dann schon eher, ob man diese speziellen Zusätze ganz abschafft.

Hallo nebenfluss,

richtig, die Vorgaben waren für mich nicht kompliziert. Komplex, ja. Aber nicht kompliziert.

Verfasse eine Utopie der Gegenwart (2020 (+/-)), in der mindestens zwei der größten Probleme unserer Zeit gelöst sind und eine der handelnden Personen ist unzufrieden und wünscht sich eine Krise. Textform egal, Wortzahl: max. 2000, Phantastik kann, muss nicht vorkommen. Die geschilderte Utopie ist in sich real. (Vorgaben kurz zusammengefasst).

Was meinst du mit "spezielle Zusätze"?

LG Constantine
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Jenni
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Beitrag20.07.2020 19:33

von Jenni
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Ich hab den Eindruck, "Hoffnung" und "Utopie" passen auch nicht zusammen. Welche Hoffnung braucht man denn noch, wenn alles bestens ist? Doch höchstens nur die, dass alles so bleibt. Aber das ist auch keine wirkliche Hoffnung mehr, weil Menschen das, an was sie sich gewöhnt haben, sowie nach kurzer Zeit für selbstverständlich erachten. Und erst dann zu schätzen wissen, wenn es verloren geht.

Aber die Formulierung einer Utopie könnte ja auch die Hoffnung ausdrücken, die uns in einer weniger utopischen Gegenwart an die Möglichkeit einer besseren Welt glauben lässt? Also: Hoffnung nicht innerhalb der Utopie sondern Hoffnung durch die Utopie. Das, was Sleepless glaubt, dass es letztlich immer Propaganda mit dem Ziel (oder zumindest der Möglichkeit) eines Machtmissbrauchs sei.

Ein Aspekt an den Texten, der uns erstaunt hat, und den ich eigentlich auch noch diskussionswürdig finde: ist eine utopische Gesellschaft nur mit dem Nebeneffekt der Unfreiheit denkbar? Ist vielleicht so, dass soziale Gerechtigkeit zwingend eine Einschränkung der individuellen Freiheit bedeutet. Oder ist es nur so, dass die Vorstellung einer utopischen Welt immer ein unwohles Gefühl mitbringt (der Progandagedanke?) und das Bedürfnis der Auflehnung.
Oder ist es einfach so, dass Menschen in einer Welt ohne Angst und Sorgen nicht leben können, wie die erste Version der Matrix belegte? wink
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