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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig TRAUMSEQUENZ: Halluzinationen im herbstlichen Walde - Stilistik


 
 
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BerndHH
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Beitrag19.06.2020 16:43
TRAUMSEQUENZ: Halluzinationen im herbstlichen Walde - Stilistik
von BerndHH
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Mittlerweile war es stockdunkel geworden.
Von Null auf gleich senkte sich erdrückende Schwärze auf die Gruppe hernieder. Wie die bittere Ironie des Schicksals schlug das Wetter genau in dem Moment um, als das Jagdkommando Wolfram zu seiner letzten und entscheidenden Marschetappe aufbrechen wollte. Dazu setzte auch noch feiner Nieselregen ein und überdeckte die kraftlosen Stiefelgeräusche der Männer, die sich mühsam nach vorne quälten. Als die Gruppe im Gänsemarsch das Waldstück verließ, hörte der Dauerregen abrupt auf und wurde von dichtem Bodennebel abgelöst. Jetzt hieß es eine Armlänge Abstand zum Kameraden, damit niemand in der weißen Suppe verlorengehen konnte. Und dennoch fiel einer zurück und scherte damit immer weiter aus. Heinrich Penzkatt gähnte, mehr aus Angst als aus Müdigkeit, und sah sich verzweifelt um. Aber auf einmal sah er seine Kameraden nicht mehr und war schlagartig mutterseelenallein. Sein Atem ging schneller, sein Herz pochte und die Gedanken kreisten wie irre … er musste für einen Moment innehalten und hielt sich die Hüften wie bei Seitenstechen … dann wurde ihm schummerig. Heinrich Penzkatt taumelte, ging in die Knie. Nach einer Weile erwachte er wieder.

Sphärenklänge.
Es ist alles nur ein Traum, mein alter Freund. Ein sonderbarer Traum!
Auf jeden Fall nicht mehr von dieser Welt. Kein Stillstand. Die Linien zwischen Wachsein und Schlaf verwischten sich. Alles befand sich im sanften Fluss, bewegte sich wellenförmig und in großen konzentrischen Kreisen. Hier war das Tor für den Eintritt in den Wolkenwald. Es war alles so bizarr, man mochte meinen, sich in einem Cloud Forest zu befinden. Vergleichbar mit dem mythischen Jangal-e Abr (جنگل ابر) in der persischen Sharud-Provinz. Oder in den moosbewachsenen und flechtenverhangenen Monteverde-Berge im mittelamerikanischen Costa Rica. Das Einsickern in eine Welt ohne Schall und ohne Kontur-en. Heinrich wusste überhaupt nicht mehr, ob er gerade halluzinierte oder wie ihm geschah … Plötzlich hüllte weißer Dunst alles dicht ein, schloss es hermetisch wie in Watte ein und erstickte es.
Weißer Wolfsmond – Eismond.
Es war wie eine Reise zu einem geheimnisvollen Nebelschloss im Walde oder wie eine Szene im Film „Nebelmörder von Hamburg“.
Es ist alles nur ein Traum, mein Freund.
Intensiv harzig riechende Bäume kamen auf ihn zu und drifteten im nächsten Moment gleich wieder von ihm weg. Gegenstände materialisierten sich, ihre Silhouetten wurden undeutlich und verloren sich gleich wieder in der Unendlichkeit.

Penzkatts Augen erfassten einen rechteckigen Gegenstand, den er zunächst überhaupt nicht einordnen konnte. War es eine einsame Funkkabine oder vielleicht doch ein M113FüFu-Pan-zer? Der Major war mit seiner Wahrnehmung bereits viel zu schwach und eingetrübt, dass er in dieser Situation nicht einmal Rad- von Kettenfahrzeug identifizieren konnte. Für ihn war es ganz einfach nur ein Kasten von einem Militärfahrzeug und das stand mitten in der Schonung.

Es ist alles nur ein Traum, mein Freund.

Als er ganz vorsichtig mit dem Gewehr im Anschlag näher kam, konnte Penzkatt hinter dem Tarnnetz das gezackte taktische Zeichen des Jyske Telegrafregimentet/Jydske Division  erkennen. Fernmelder also? Aber dies war eine ihm völlig unbekannte Teileinheit, mit der er auf all den vielen Übungen, die sie zusammen mit den Dänen durchgeführt hatten, noch nie in Berührung gekommen war.

Die Dänen? „Du machst Dich an eine Dänin ran. Da kommt Ihr Freund, und droht Dir Prügel an. Schau im Krankenhaus, im Spiegel Dein Gesicht. Und Du siehst ein, Dänen lügen nicht.“

Penzkatt konnte sich überhaupt keinen Reim darauf machen.
Was soll das bedeuten? Die Jütland-Division kann doch jetzt keine eigenen Teile hier mitten im Feindesland stehen haben. Die Dänen waren mit ihren drei Brigaden doch schon seit Längerem in der Rückwärtsbewegung. Nach hinten ausgewichen. Träum ich oder bin ich etwa schon völlig irre geworden?

Eine Einladung?
Die Klappe des Panzers stand weit offen wie die Zunge eines stählernen Monsters und sein rotes Tarnlicht warf einen schwachen Schein in die Finsternis des Baummeeres. Aber das war noch nicht alles. Denn im Inneren saß eine überirdisch schöne Frau, welche ihre schlanken Finger über die Knöpfe und Regler huschen ließ. Es fiel auf, dass die Fingernägel der brünett-en Funkerin tiefrot lackiert waren und sie war offenbar ganz in ihre Arbeit versunken, mit einer unbekannten Befehlsstelle Verbindung aufzunehmen, denn sie wiederholte immerzu diesen einen Satz:
„Bullfrog, her Skovånd, kan du høre mig?”



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BerndHH
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Beitrag19.06.2020 16:43

von BerndHH
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Moinsen zusammen,

ich würde hier gerne ein kurzes Textfragment, über das ich mir schon so lange den Kopf zerbrochen habe, zur Diskussion stellen.

Ausgangslage: eine kleine Gruppe Überlebender stolpert durch die Landschaft des Dritten Weltkrieges. Ich will auch gar nicht mit den Details langweilen.

Nur soviel zur Vorgeschichte: es sind die versprengten Reste einer kleinen Gruppe, die bereits alle militärischen Katastrophen überstanden hat. Sie haben den Overkill überlebt, waren in kurzzeitiger Kriegsgefangenschaft geraten, in einen C-Angriff, hatten Verluste, wurden dezimiert, immer vom Regen in die Traufe … sie stehen JETZT nur noch wenige Kilometer vorm Ziel und erhoffen sich, dass sich hinter der Autobahn HAMBURG – LÜBECK endlich die Rettung offenbart. Sie beten, dass sich hinter der Autobahn die britische Auffanglinie befindet, sie dort verpflegen, duschen und sanitätsdienstlich versorgen können.

Lage: Anfang Oktober 1986. Es ist ungewöhnlich (schweine)kalt, typischer norddeutscher Schneefall löst Eisregen ab, ein eiskalter Nordostwind hat die Temperaturen sturzhaft abgesenkt. Die Gruppe ist unterernährt, teilweise leicht verletzt, demoralisiert, befindet sich seit über zwei Wochen ununterbrochen im Felde (also kein Schlaf in ortsfesten Unterkünften), ein/zwei Soldaten weisen leichte Symptome eines C-Angriffs (Nervenkampstoffe aber nur ganz leicht gestreift, denn Soman kann ja schon in Aerosolgröße tödlich sein) auf.
Es hat innerhalb der Gruppe brutale Dominanzkämpfe gegeben. Wer führt? Der Stabsoffizier dank seiner Position oder der einfache Mannschafter, der sich in Krisenlagen als der Nervenstärkere erwiesen hat?
Also mit anderen Worten: unsere Freunde sind richtig „durchgerockt“.

Aber darum geht es nicht. Die Gruppe ist komplett durch. Sie gehen nur noch auf dem Zahnfleisch und da will ich eine TRAUMSEQUENZ einbauen. Ein Mann aus der Gruppe schert vor Entkräftung aus und wird vom Nebel von den anderen getrennt.

Gruss,


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BerndHH
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Beitrag19.06.2020 16:50

von BerndHH
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Also, um es noch einmal klarzustellen: es geht um diese Figur Heinrich Penzkatt, er bleibt zurück und hat die schemenhafte Begegnung mit dieser überirdisch schönen dänischen Funkerin als Projektion all seiner Träume und das will ich glaubhaft rüberbringen.

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BerndHH
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Beitrag08.07.2020 05:28

von BerndHH
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Ja, okay, kommt wohl nicht so richtig überzeugend rüber.

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Prosagonistin
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Beitrag08.07.2020 12:34
Re: TRAUMSEQUENZ: Halluzinationen im herbstlichen Walde - Stilistik
von Prosagonistin
Antworten mit Zitat

Hallo, ich finde Deinen Text zunächst einmal ganz gut. Ich verstehe worum es geht und dass es sich um eine Traumfrequenz handeln soll.

Dazu setzte auch noch feiner Nieselregen ein und überdeckte die kraftlosen Stiefelgeräusche der Männer, die sich mühsam nach vorne quälten.

Das finde ich gut! Schön geschrieben.

Als die Gruppe im Gänsemarsch das Waldstück verließ, hörte der Dauerregen abrupt auf und wurde von dichtem Bodennebel abgelöst.

Ist das so ein Dampfen, das entsteht, wenn die Sonne auf nassen Boden scheint? Ansonsten: kann Nebel nach Dauerregen entstehen? Vielleicht noch mal überprüfen, hier bin ich etwas gestolpert...

und hielt sich die Hüften wie bei Seitenstechen …

Mmh, ich denke das Seitenstechen merkt man eher oberhalb der Hüfte, also im Bereich der Taille (also der Seite lol . ) Ich denke, Du wolltest wahrscheinlich nicht zweimal das Wort Seite hintereinander verwenden...?

Sphärenklänge.

???

Es ist alles nur ein Traum, mein alter Freund. Ein sonderbarer Traum!
Auf jeden Fall nicht mehr von dieser Welt. Kein Stillstand.


Wer spricht dort in kursiv? Er selber? Oder hört er jemand anderen...? Das wird nicht so deutlich, finde ich.

Heinrich wusste überhaupt nicht mehr, ob er gerade halluzinierte oder wie ihm geschah … Plötzlich hüllte weißer Dunst alles dicht ein, schloss es hermetisch wie in Watte ein und erstickte es.

Ist das der Nebel von vorhin? Oder etwas dichteres, angsteinflößenderes Neues, was ihn da umwabert?

Weißer Wolfsmond – Eismond.
Es war wie eine Reise zu einem geheimnisvollen Nebelschloss im Walde oder wie eine Szene im Film „Nebelmörder von Hamburg“.


Kommt der Film nochmal irgendwo im Text vor? Ich kann mir darunter nichts vorstellen, vielleicht spricht die Stelle nur Leute an, die den Film kennen. Ansonsten bleibt der Vergleich unklar.

Penzkatts Augen erfassten einen rechteckigen Gegenstand, den er zunächst überhaupt nicht einordnen konnte. War es eine einsame Funkkabine oder vielleicht doch ein M113FüFu-Pan-zer?

Hier auch wieder. Man stolpert, wenn man nicht weiß, was ein M113FüFu-Panzer ist.

Die Dänen? „Du machst Dich an eine Dänin ran. Da kommt Ihr Freund, und droht Dir Prügel an. Schau im Krankenhaus, im Spiegel Dein Gesicht. Und Du siehst ein, Dänen lügen nicht.“

Ist das eine Erinnerung von ihm? Oder lediglich eine Haluzination, ein Traum, der nie passiert ist?

Eine Einladung?
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Häh? Rot zur Tarnung?

warf einen schwachen Schein in die Finsternis des Baummeeres. Aber das war noch nicht alles. Denn im Inneren saß eine überirdisch schöne Frau, welche ihre schlanken Finger über die Knöpfe und Regler huschen ließ. Es fiel auf, dass die Fingernägel der brünett-en Funkerin

Woher weiß er das sie eine Funkerin ist? Ich stelle mir hier irgendwie ein ätherisches Wesen vor, keine schnöde Militärangehörige...

So, das ist erstmal alles, worüber ich beim Lesen gestolpert bin. Aber wie schon oben geschrieben, gefällt mir der Text und es ist, als befände ich mich alleine in einem feuchten dampfenden Wald, umgeben von den Geistern meiner Vergangenheit und unsicher, ob ich jemals wieder herausfinde.... Shocked


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BerndHH
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Beitrag08.07.2020 17:22

von BerndHH
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Hallo Prosagonistin,

erst einmal recht herzlichen Dank für Dein Feedback, mit dem Du den Text sehr detailliert kommentiert hast. Ja, Du hast recht, es sind natürlich Schnitzer und Logikbrüche drin.

Der präsentierte Ausschnitt ist natürlich aus dem Zusammenhang gerissen und ohne die Vorgeschichte natürlich nicht selbsterklärend. Heinrich Penzkatt gehört einer Gruppe Überlebender an, die jetzt kurz davor stehen, die rettende (britische) Linie zu erreichen.
Es ist alles Schleswig-Holsteiner Heimat, alles bekannte Orte, Sachsenwald, Trittau, Hoisdorf und noch ein kleines Stück weiter in Richtung Westen, liegt die Autobahn Hamburg-Lübeck und da – so hatten sie das immer wieder im Funk abgehört – müsste sich eine britische Auffanglinie befinden und sie wären gerettet.
Also medizinische Erstversorgung, verpflegen, zerrissene (und mit Blut und Fäkalien besudelte) Bundeswehr-Uniform wegschmeißen, ZIGARETTEN (enorm wichtig im Krieg! Und in den 1980er Jahren gab es noch sehr viele Raucher), vielleicht sogar eine kleine Felddusche (Eimer kaltes Wasser), britische Ersatzuniform als Geschenk der Kameradschaft. Aber wie es weitergehen soll, wissen sie ja auch nicht. Vorne brennt Hamburg, Leichenberge, brennende Stadt und kurz davor sollen die Englänger vom glorreichen Duke of Wellington’s Regiment noch eine sinnlose Auffanglinie gegen einen Gegner halten, der sich nicht mehr aufhalten lässt, und, und, und …

Aber noch sind sie nicht so weit. Sie wissen nicht, was oder wer hinter der Autobahn liegt. Sie wünschen es sich halt so sehr.

Also es sind Stabsoffiziere, die am Elbe-Lübeck-Kanal gegen ein polnisches Panzerregiment gekämpft haben und überrannt wurden. Das ganze Bataillon ist hin, alle tot. Sie hatten Glück, waren weiter hinten und hatten das Gefecht aus ihrem Gefechtsstand her gesteuert.
Aber das alles gibt es ja nicht mehr.
Okay, sie haben auf ihrer Flucht viel erlebt, waren kurzfristig sogar in polnischer Kriegsgefangenschaft (1. Polnische Armee als Teil des Warschauer Paktes mit dem Auftrag, nicht die zerbombte Stadt Hamburg einzunehmen, sondern einmal durch Schleswig-Holstein durch und Dänemark nehmen. Wer Dänemark hat, der hat den Zugang zum Atlantik. Okay, will aber nicht mit dem fiktiven Kriegsszenarien langweilen) …

Kurzum, die Gruppe ist im Arsch. Kaputt, abgekämpft, einige sind leicht verletzt, Hunger, Durst … es regnet ständig und der Oktober 1986 ist arschkalt geworden. Vereinzelt hat es immer wieder Schneefall und kurz danach Tauwetter gegeben.

Heinrich Penzkatt wird durch dichten Bodennebel von seiner Gruppe getrennt. Und da setzt diese Traumsequenz ein. Man darf eins nicht vergessen, die Männer sind völlig kaputt, haben 36, 48 Stunden nicht geschlafen, völlig übermüdet, teilweise Halluzinationen … und da wäre es doch vorstellbar, dass einem die Phantasie einen Streich spielt.

Und da passiert die Begegnung mit dem Traumwesen.
Real, irreal, surreal. Er verliert den Verstand und sieht diesen M113 MTW (Mannschaftstransportwagen), ein klobiger plumper Transportpanzer, auch „Jaffakiste“ oder „Elefantenschuh“ genannt. Penzkatt (Stabsoffizier) weiß natürlich, dass es ein Funkpanzer ist. Zwei große Antennen – okay könnte auch ein Führungspanzer sein. Aber es sieht das taktische Zeichen am Heck und da gibt es keine Zweifel.
Seine Phantasie, sein Wunschdenken, ja er will dass es eine dänische Funkerin ist. Ja, die dänische Jütlanddivision sollte im Verteidigungsfall Schulter an Schulter mit der westdeutschen 6. Panzergrenadierdivision (deren Angehöriger Penzkatt ist) im östlichen Schleswig-Holstein kämpfen.

Sie heißt Sergent (Feldwebel) Smilla Kristensen und sie versucht die ganze Zeit, per Funk Verbindung mit irgendeiner ominösen Führungsstelle Verbindung aufzunehmen. In Penzkatts Vorstellung sieht sie sogar verdammt gut aus und im folgenden Text kommt es sogar zu einem amourösen Abenteuer mit Penzkatt. Zwei einsame Menschen im Wald, von ihrer Truppe getrennt und na ja …

„Die Dänen? „Du machst Dich an eine Dänin ran …“ – das ist aus Otto Waalkes zeitgenössischem Song „Dänen lügen nicht“, okay ist vielleicht doof und passt nicht.
Rotes Tarnlicht – ist im Panzer bei Gefechtsbereitschaft üblich, da es bei Nacht nicht so schnell entdeckt werden kann. Aber es ist kalt und normalerweise hält man die Heckklappe des Panzers geschlossen. Das klingt nicht sehr logisch.

Aber ich merke schon, so richtig kommt die Message des Textes nicht rüber. Ist vielleicht ohne viel Erklärungen auch gar nicht möglich.
Mit kursiven Sequenzen will ich die Bewusstseinsströme einfangen, macht natürlich kein Sinn, wenn man nicht weiß, von wem das gerade kommt.

Ich muss mal schauen, ob es in der Literatur nicht bessere Traumsequenzen gibt, von denen man vielleicht etwas lernen kann.

Viele Grüße


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Orochi Neko
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Beitrag08.07.2020 17:40

von Orochi Neko
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Mir gefällt dein Text und das es eine Traumsequenz ist wird, denke ich, klar.

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BerndHH
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Beitrag08.07.2020 17:45

von BerndHH
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Hi Orochi Neko, Danke Dir!
Aber daran feilen sollte ich schon noch.


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Prosagonistin
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Beitrag09.07.2020 12:20

von Prosagonistin
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Hallo, ja ich denke ohne Vorabinformation ist das schwierig zu verstehen, aber wie ich schon schrieb: dass es eine Traumfrequenz ist, wird klar, auch das Gefühl von Verlorenheit im Nebel etc. Nur manche Dinge sind halt ohne Info unklar. Aber jetzt ist mir einiges klarer... Wohow

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BerndHH
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Beitrag12.07.2020 11:50

von BerndHH
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Vielen Dank für Deinen lieben Kommentar und schönen Sonntag!

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