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Braucht jeder gute Roman eine Sexszene?

 
 
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Gliese581
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Beitrag30.10.2019 10:36

von Gliese581
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Das ist nur ein Satz. Auf den Zusammenhang kommt es an. Und es war doch nur ein Beispiel, bei dem es um Andeutungen ging. Schon witzig, wie man einen einzigen Satz zerpflücken kann.

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Mysi101
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Beiträge: 348



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Beitrag30.10.2019 13:39

von Mysi101
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Minerva hat Folgendes geschrieben:
Mysi101 hat Folgendes geschrieben:


Wenn die Figuren dreizehn oder vierzehn Jahre alt sind, gehört sowas meiner Meinung nach nicht rein. Ab 16 Jahren kann man dann schon vor Beginn des Aktes abblenden.


Du magst recht haben, aber meine jungen Protas haben trotzdem Sex in dem Alter. (Das hat mich schlaflose Nächte gekostet, ob ich das DARF.) Allerdings gibt's keine Details, nur zur Einleitung der Handlung.


Gut, war vielleicht bisschen verallgemeinert. Hast recht, kommt immer auf die Geschichte an, ob es ein Jugendbuch ab 10 ist oder nicht.


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Minerva
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Beiträge: 1150
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Beitrag30.10.2019 14:17

von Minerva
Antworten mit Zitat

Mysi101 hat Folgendes geschrieben:
Minerva hat Folgendes geschrieben:
Mysi101 hat Folgendes geschrieben:


Wenn die Figuren dreizehn oder vierzehn Jahre alt sind, gehört sowas meiner Meinung nach nicht rein. Ab 16 Jahren kann man dann schon vor Beginn des Aktes abblenden.


Du magst recht haben, aber meine jungen Protas haben trotzdem Sex in dem Alter. (Das hat mich schlaflose Nächte gekostet, ob ich das DARF.) Allerdings gibt's keine Details, nur zur Einleitung der Handlung.


Gut, war vielleicht bisschen verallgemeinert. Hast recht, kommt immer auf die Geschichte an, ob es ein Jugendbuch ab 10 ist oder nicht.


Es stimmt schon, es hat mich ja nicht umsonst gequält. Es ist ja nicht ganz weggeblendet sondern einen Hauch "voyeuristisch". Das eigentliche Alter war 13 und 15 und ich habe den Plot dann so gedreht, dass der eine wenigstens 14 ist (so wie es rechtlich sicher wäre). Ich mag die Szene, auch wen ich immer denke, ich begebe mich auf dünnes Eis und könnte als pervers beschimpft werden. Laughing


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... will alles ganz genau wissen ...
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Trugbild
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 37
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Beitrag31.10.2019 16:10

von Trugbild
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Ich finde Sexszenen unglaublich wichtig. Allerdings bin ich kein Freund von zu explizit ausgearbeiteten Darstellungen. Wenn mich dann ein Buch stundenlang begeistert und plötzlich kommt aus dem Nichts eine Sexszene, die so geschrieben wurde, dass ich das Genre des Buches überdenken muss, dann verdirbt mir das schon etwas die Freude. Natürlich darf es auch mehr sein, als ein Nebensatz, dass die Charaktere nun miteinander schlafen, aber dann bitte mit den richtigen Worten. Mich interessiert mehr die Gefühlswelt der Charaktere als die Tatsache, dass jemand etwas wo rein steckt.
Sexuelle Gewalt und Sex an sich sollten auf jeden Fall vorkommen, wenn es die Geschichte bereichert. Man sollte den Leser aber darauf vorbereiten, ansonsten fühlt es sich wie ein Schlag ins Gesicht an.
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Elbenkönigin1980
Reißwolf
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Beiträge: 1106



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Beitrag03.07.2020 19:48
Re: Braucht jeder gute Roman eine Sexszene?
von Elbenkönigin1980
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Gut ... ein Krimi kommt vielleicht ohne sie aus. Oder ein Science Fiction (vermutlich vermehrt man sich in der Zukunft durch reine Gedankenübertragung und Handauflegen). Ja, und Hexen sind zwar wild in der Nacht, bilden aber wie Schlümpfe eine Ein-Geschlecht-Gemeinschaft  (dazu noch eine recht intolerante, männerfeindliche). Und Elfen fliegen wohl einfach vom Himmel oder zumindest wie die Taubenschwänzchen über die Alpen herüber.
Aber der ganze Rest? Ich meine die Romane, in denen es Beziehungen zwischen den Menschen gibt (und nicht nur eine Kampfmannschaft), in denen es Psychologie gibt, in denen es ... Liebe, Zuneigung, Gefühl gibt, in denen sich Personen entwickeln. Auch in den Verfilmungen gibt es sie immer, diese "Szenen". Was im Film schon mal gerne zwei Minuten dauert, kann im Buch aber auch nur ein einziger Satz sein.
Was haltet ihr von derlei Szenen in euren Büchern? Verzichtet ihr darauf? Schreibt ihr sie gerne? Mit Leidenschaft? Je oller, je toller? Oder doch dezent mit telling statt showing (ohne dass der Leser in etwas hineingezogen wird)? Was sagt eigentlich der ultimative Schreibratgeber dazu?
Also ... ich hab bis jetzt noch eine, überlege aber, sie zu streichen. Aber fehlt dann nicht etwas? Vielleicht dampfe ich sie nur ein zu einer bloßen Erwähnung. Möglicherweise ist das auch abhängig vom Alter der Protagonisten. Ab wann hat man denn als literarische Figur keinen Sex mehr (ab neununddreißig?)? Ist dann der Held überhaupt noch ein Held, wenn er nicht auch auf diesem Gebiet siegreich war? Oder zumindest irgendwie daran gescheitert ist, d.h. es zumindest versucht hat.


Ich bin der Meinung, dass zu einem guten Roman nicht unbedingt eine Sexszene gehört.
Ich meine, man liest Romane doch nicht, um sich sexuell zu befriedigen, sondern um mit den Romancharakteren spannende Abenteuer zu erleben und in andere Welten einzutauchen.
ich finde Sexszenen sind sicherlich in Liebesromanen sehr wichtig, dort gehören sie auch hin, aber für andere Genres wie Horror, Fantasy oder Dystopie und Krimi oder Thriller sind sie nicht nötig.
Ich finde es unsinnig, Romanhelden danach zu beurteilen ob und wann und wie viel Sex sie hatten...sowas interessiert mich nun wirklich überhaupt nicht.
Nehmen wir mal als Beispiel die Romane von Iny Lorentz: Die nerven mich total, weil daran ständig Sexszenen vorkommen, die dann oft zwei Seiten oder länger dauern, finde ich total langweilig.
Wenn mal in einem Fantasyroman oder Horrorroman Sexszenen vorkommen, überspringe ich die, um wieder zu den interessanteren Handlungssträngen vorzudringen, denn wenn zwei Personen miteinander in die Kiste springen und es treiben, finde ich dass das für die Handlung nicht unbedingt relevant ist, dass da ausführlich beschrieben wird, was die da im Bett miteinander machen.
Ich habe noch nie Sexszenen geschrieben und werde das auch nie tun. Ich finde man kann das auch so machen, dass man aufhört, wenn die beiden Charaktere sich küssen und miteinander ins Schlafzimmer gehen...da kann man dann das Kapitel abschließen, weil jeder genau weiß was dann im Schlafzimmer geschehen wird, das muss man als Autor nicht noch ausführlich beschreiben.
Und ich finde, Romancharaktere sollte man nicht danach messen ob sie Sex haben oder nicht, auch Romane in denen kein Sex gemacht wird, können supergut sein.
Nehmen wir Tolkiens Herr der Ringe Trilogie, dort schläft niemand mit niemandem und trotzdem sind diese Romane brillante Meilensteine der Weltliteratur, die man immer und immer wieder lesen könnte.
Tolkien beschreibt Aragorns und Arwens Liebe zueinander kurz und knackig, ohne die beiden miteinander in die Kiste zu schicken, das finde ich gut und richtig.
Leider meinen heute fast alle Schrifsteller ,den Sex ihrer Protas ausführlich beschreiben zu müssen.
Was soll das?
Wir würden doch auch nicht unseren Lieblingspromis, Freunden oder Nachbarn beim Sex zuschauen wollen?
Warum meinen dann viele Autoren, wir Leser würden gerne unseren Protas, wenn auch nur lesend, beim Sex zuschauen?
Ich muss das jedenfalls nicht haben. Rolling Eyes

Wenn man heutige Fantasyromane wie "das Lied von Eis und Feuer" und ähnliche Werke, in denen viel Sex vorkommt, mit Tolkiens Meisterwerken vergleicht, sieht man sofort, dass die Übersexualisierung unserer Gesellschaft der Literatur eher geschadet hat....viele Romane werden durch unnötige Sexszenen verschandelt.
Wenn ich einen spannenden Fantasyroman lese, muss ich nicht unbedingt miterleben, wie der Elb und die Elbin vier Seiten lang auf der Waldlichtung wilden Sex haben.
Da reicht auch ein Satz des Autors, das die beiden händchenhaltend in der sternenklaren Nacht im Wald verschwinden...was die dann tun kann sich jeder erwachsene Mensch denken, das muss der Autor nicht ausführlich beschreiben.
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Taranisa
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Beitrag03.07.2020 20:24

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Trugbild hat Folgendes geschrieben:
Mich interessiert mehr die Gefühlswelt der Charaktere als die Tatsache, dass jemand etwas wo rein steckt.
Sexuelle Gewalt und Sex an sich sollten auf jeden Fall vorkommen, wenn es die Geschichte bereichert. Man sollte den Leser aber darauf vorbereiten, ansonsten fühlt es sich wie ein Schlag ins Gesicht an.

Ich bin deiner Meinung. Bei meinem Debüt (jedoch nicht das erste Manuskript, das ich geschrieben habe) ist die Gewalt an meiner Prota das auslösende Ereignis, später ist sie intim mit demjenigen, der ihr Herz heilt. Beides hat seine Berechtigung in dieser Geschichte und ich habe geschaut, dass ich sie stimmig hinbekomme. In Band zwei fügte ich eine intime Szene, bzw. den Anfang davon, ein, da sie passte und eine Testleserin sie "forderte". Grundsätzlich bin ich eher zurückhaltend damit.


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Elbenkönigin1980
Reißwolf
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Beitrag04.07.2020 10:49

von Elbenkönigin1980
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Taranisa hat Folgendes geschrieben:
Trugbild hat Folgendes geschrieben:
Mich interessiert mehr die Gefühlswelt der Charaktere als die Tatsache, dass jemand etwas wo rein steckt.
Sexuelle Gewalt und Sex an sich sollten auf jeden Fall vorkommen, wenn es die Geschichte bereichert. Man sollte den Leser aber darauf vorbereiten, ansonsten fühlt es sich wie ein Schlag ins Gesicht an.

Ich bin deiner Meinung. Bei meinem Debüt (jedoch nicht das erste Manuskript, das ich geschrieben habe) ist die Gewalt an meiner Prota das auslösende Ereignis, später ist sie intim mit demjenigen, der ihr Herz heilt. Beides hat seine Berechtigung in dieser Geschichte und ich habe geschaut, dass ich sie stimmig hinbekomme. In Band zwei fügte ich eine intime Szene, bzw. den Anfang davon, ein, da sie passte und eine Testleserin sie "forderte". Grundsätzlich bin ich eher zurückhaltend damit.


Ja, da hast du schon Recht. Wenn eine Sexszene für die Handlung des Romans relevant ist, ist sie auch okay, aber in vielen Romanen hat sie oft nichts mit der weiteren Handlung zu tun.
Und dann ist man als Leser eher schnell gelangweilt und fragt sich, was das alles denn soll.
Ich hab viele historische Romane gelesen, und vor allem bei Iny Lorentz schlafen die Charaktere ständig miteinander, oft zwei Seiten lang, was mich als Leserin extrem langweilt, weil es auch für die spätere Handlung nicht relevant ist.
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Hugo Mugg
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Beitrag04.07.2020 17:10

von Hugo Mugg
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Zitat:
Wenn eine Sexszene für die Handlung des Romans relevant ist, ist sie auch okay, aber in vielen Romanen hat sie oft nichts mit der weiteren Handlung zu tun.

Dem stimme ich zu. Ich habe z.B.  alle Romane von Haruki Murakami gelesen und ich fand die auch alle gut bis sehr gut. Aber die Sexszenen, vor allem in seinen neueren Büchern, fand ich wirklich peinlich, zum Fremdschämen.
Wenn ich so überlege... mir fällt grade kein seriöses Buch ein, das eine wirklich notwendige Sexszene enthält...
Hugo
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Nina
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Beitrag04.07.2020 17:34

von Nina
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braucht jeder gute roman ... ?

nein.


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Ralphie
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Beitrag04.07.2020 19:33

von Ralphie
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Ich denke, schon.
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Nina
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Wohnort: Berlin


Beitrag04.07.2020 22:35

von Nina
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Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Ich denke, schon.


Deine bestimmt, Ralphie.
Aber schau: Der kleine Prinz kommt gut ohne Sexszene aus.
Oder: Der Fänger im Roggen (ich glaube, da ist auch keine drin)
Oder: Die Verwandlung von Kafka.

Um drei Beispiele zu nennen.
Alles sehr gute Romane ohne Sexszenen.
Aber es gibt auch sehr gute Romane mit Sexszenen.

Ergo: Kann, aber muss nicht.
Außer bei Deinen, da muss. Weil Du eben schreibst, was Du schreibst.
Da würde vermutlich ohne Sexszene der Roman nicht glaubwürdig,
bzw. nicht vollständig sein.


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Elbenkönigin1980
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Beitrag05.07.2020 10:55

von Elbenkönigin1980
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@Nina

Stimmt, die Verwandlung hab ich auch gelesen, der war echt super.
Was mir aufgefallen ist, ist, dass vor allem ältere Romane aus dem 19. Jahrhundert oder den ersten sechzig, siebzig Jahren des 20. Jahrhunderts oft keine Sexszenen enthalten, aber trotzdem extrem gute Romane sind.
Damals meinte noch nicht jeder Autor, in jedem Roman eine Sexszene unterbringen zu müssen.
Herr der Ringe ist auch so ein Beispiel, die sehr umfangreiche Trilogie kommt völlig ohne Sexszenen aus, die Liebe von Aragorn und Arwen wird nur am Rande angedeutet, und trotzdem hat der Leser bei diesem Roman nicht das Gefühl, dass da was Erotisches fehlt.
Man merkt bei vielen heutigen Romanen leider, dass Autoren oft Sexszenen einbauen, die gar nicht für die Handlung relevant sind, was vielleicht auch daran liegt, dass die Verlage das vorgeben.
Aber ganz sicher bin ich mir da nicht....aber wenn ich Romane lese, in denen eine Sexszene ist, selbst wenn es unnötig ist, wie Fantasy oder Horror, dann frage ich mich schon, ob die Verlage das dem Autor vorgegeben haben, dass im Roman Sexszenen sein müssen.
Weil es in fast jedem Roman ist, und ich mir irgendwie nicht vorstellen kann, dass fast jeder Autor Spaß daran hat, solche Szenen zu schreiben.
Könnte es sein, dass die Verlage da nach dem Motto "Sex sells" agieren?
Ich hoffe nicht, denn es wäre sehr schade, wenn es da solche Vorgaben, Sexszenen zu verwenden, gäbe.
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Nina
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Beitrag06.07.2020 17:57

von Nina
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Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:
@Nina: Könnte es sein, dass die Verlage da nach dem Motto "Sex sells" agieren?


Das weiß ich nicht. Kann ich mir ehrlich gesagt aber nicht vorstellen,
was nichts heißen muss. Wer aktuell in einem Verlag veröffentlicht hat,
kann dazu vielleicht etwas sagen.


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Elbenkönigin1980
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Beitrag06.07.2020 18:22

von Elbenkönigin1980
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Nina hat Folgendes geschrieben:
Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:
@Nina: Könnte es sein, dass die Verlage da nach dem Motto "Sex sells" agieren?


Das weiß ich nicht. Kann ich mir ehrlich gesagt aber nicht vorstellen,
was nichts heißen muss. Wer aktuell in einem Verlag veröffentlicht hat,
kann dazu vielleicht etwas sagen.


Ja, ich bin mal gespannt, ob hier Leute sind, die mehr dazu sagen können.
Mir fällt nur eben auf, dass mittlerweile fast jeder Roman, egal welches Genre, mindestens eine Sexszene enthält.
Das finde ich merkwürdig, diese Häufung von Sexszenen, wenn man das mit älteren Romanen vergleicht, sieht man, dass es früher viel mehr Romane ohne Sexszenen gab.
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Taranisa
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Beitrag06.07.2020 21:22

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:
Das finde ich merkwürdig, diese Häufung von Sexszenen, wenn man das mit älteren Romanen vergleicht, sieht man, dass es früher viel mehr Romane ohne Sexszenen gab.

Möglicherweise hängt das mit der Einstellung dazu bzw. den Moralvorstellungen zu der Zeit zusammen. Was "damals" ein Tabu-Thema war, wird heute als "normal" empfunden.


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Elbenkönigin1980
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Beitrag06.07.2020 21:30

von Elbenkönigin1980
Antworten mit Zitat

Taranisa hat Folgendes geschrieben:
Elbenkönigin1980 hat Folgendes geschrieben:
Das finde ich merkwürdig, diese Häufung von Sexszenen, wenn man das mit älteren Romanen vergleicht, sieht man, dass es früher viel mehr Romane ohne Sexszenen gab.

Möglicherweise hängt das mit der Einstellung dazu bzw. den Moralvorstellungen zu der Zeit zusammen. Was "damals" ein Tabu-Thema war, wird heute als "normal" empfunden.


Nun, es wird heute aber als zu normal empfunden, unsere Gesellschaft ist extrem übersexualisiert, selbst in der Werbung gibt es oft ne Ladung Erotik, selbst wenn nur für Joghurt oder Waschmittel geworben wird.
Ich meine, jeder Mensch weiß doch wie Sex funktioniert, das braucht man nicht auf zwei bis drei Seiten in einem Roman nachzulesen.
Für die Handlung ist es meistens überhaupt nicht relevant, da würde es auch genügen, kurz anzudeuten dass die Figuren die Nacht miteinander verbracht haben, da muss man das nicht noch bis ins letzte Detail beschreiben.
Bei Genres wie Liebesroman mag das ja noch angehen, aber bei Fantasy und Krimi oder Thriller sind die vielen Sexszenen fehl am Platz.
Also mich langweilt das, wenn in Romanen zu ausführlich beschrieben wird, was die Protagonisten da miteinander treiben.
Letztendlich weiß das doch jeder was die da machen.
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ulitie
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

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Beiträge: 27
Wohnort: Alpenvorflachland


Beitrag06.07.2020 22:07

von ulitie
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Ältere Romane und Sexszenen – viele „ältere“ Romane leben durch die andeutende – allegorische - Beschreibung wodurch es dem Leser mehr überlassen blieb sich entsprechendes vorzustellen oder eben auch nicht. Mancher Gegenwartsroman „erdrückt“ mit seiner Plastizität und dem Mangel an phantasievoller Beschreibung. Ich glaube manchmal „der Gesellschaft an sich“ ist die Phantasie abhandengekommen oder das entsprechende Vorstellungsvermögen und von daher „hilft“ man mit „real beschriebenem Sex“ weiter, auch in Büchern, die das nicht benötigen.
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chumchum
Gänsefüßchen
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Beiträge: 15



C
Beitrag18.07.2020 21:40

von chumchum
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Nein, definitiv nicht. Meine Lieblingsromane hatten zumindest keine Sexszenen.
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zitronenkuchen
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Beiträge: 310



Beitrag18.07.2020 21:56

von zitronenkuchen
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Ich hab gerade überlegt. Sex kommt tatsächlich in jedem meiner Bücher vor, aber nur in einem einzigen (Das geheime Kapitel) gibt es ein paar Details, weil das für die Geschichte wichtig ist. In allen anderen wird es mit einem Satz erwähnt bzw. abgeblendet. Sexszenen haben nur einen Sinn, wenn sie die Geschichte voranbringen oder die Beziehung der Protagonisten dadurch verändert wird. Sonst interessieren mich keine Details, weder beim Lesen, noch beim Schreiben.
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Zirkusaffe
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 29
Beiträge: 198
Wohnort: Hoher Norden


Beitrag28.07.2020 01:14

von Zirkusaffe
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Ich persönlich habe noch nie eine Sexszene geschrieben. Nur die Abwesenheit dessen bedeutet ja nicht, dass es das in meiner Roman-Welt nicht geben. Selbiges gilt ja auch für das Verrichten der Notdurft o.ä.
Wie bei allem gehe ich da mit dem Ansatz ran, der hier auch schon mehrfach erwähnt worden ist: Fügt die Szene der Geschichte oder meinen Protagonisten etwas hinzu? Dann rein damit. Ist es nur eine Sex-Szene, um eine Sex-Szene zu haben oder der Autor hat Spaß daran, auch wenn es null zur Geschichte passt? Würde ich (persönlich) überdenken.

Es wird definitiv Gründe geben, die so einer Szene ihre Daseinsberechtigung geben. Vielleicht entdeckt der Partner beim Beischlaf eine Narbe am Körper des Protagonisten, die Fragen und einen Konflikt aufwerfen? Vielleicht sind zwei Charaktere in einer Situation, in denen sie sich ihrem Ende wähnen, und wollen die vermeintlich letzten Stunden zu zweit und intim verbringen. Der dann ausbleibende Weltuntergang könnte eine sehr unangenehme Beziehung zwischen den Charakteren erzeugen.
Also, ja, es gibt gute Gründe dafür. Meins ist es aber nicht und mehr als Andeutungen wird es für mich in Zukunft auch nicht geben. Ich glaube, ich könnte mich auch wenig von meinen eigenen Vorstellungen lossagen, wie Sex zu sein und zu funktionieren hat.
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Kathi W
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
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Beiträge: 7
Wohnort: Essen


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Beitrag13.01.2021 16:23
Sex in lustig
von Kathi W
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Hallo Zusammen,

ich schreibe an einer Young Adult Romanreihe und habe mich genau das gefragt. Muss ich jetzt bildreiche Sexszenen schreiben auch wenn das nicht mein Ding ist? Mein Schreibstil ist ironisch, zynisch, sich selbst nicht allzu ernst nehmend. Vor Passion strotzende Leidenschaft passt gefühlt nicht rein. Wenn man aber über eine Studentin schreibt, die auf der Uni diverse Männer kennenlernt und mit zwei von ihnen auch sexuell aktiv ist, ist die Erwartung einfach da. Gerade bei den jungen Leserinnen, die in einem gewissen Alter kaum an etwas anderes denken können. Also habe ich mich auf einen Kompromiss eingelassen. Zwei Sexszenen habe ich-so unpeinlich das in der deutschen Sprache geht, ernsthaft emotional beschrieben und die anderen wurden - praktisch wie von selbst zu komödiantischen happenings - wie im wahren Leben, schließlich läuft ja nicht immer alles glatt. Darauf können die Young Adults gerne vorbereitet werden wink
So kommt es in der Dusche zu einem Seife in Auge und Mund Unfall oder der  perfekt geglaubte Liebhaber finden einfach nicht die essentielle Stelle. Grundsätzlich glaube ich: Wenn ich mich völlig unwohl dabei fühle, eine Sexszene zu schreiben, wird das einen guten Grund haben. Dann soll es vielleicht nicht sein.
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Tjana
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 63
Beiträge: 1786
Wohnort: Inne Peerle


Beitrag13.01.2021 23:42

von Tjana
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Wenn man die Frage genau liest, nein. Ein guter Roman braucht keine detailreiche Sexszene.
Ein Roman, der den Mainstream bedienen will (und da vermute ich tatsächlich Vorgaben der Verlage) wird sicher eher von „Sex sells“ gesteuert. Das aber willst du doch gar nicht, BN.
Leider bin ich mit meiner AG-Arbeit nicht auf dem letzten Stand, weiß also nicht, ob der Rocker sich an ein Detail erinnert, während er mit seiner Frau schläft (dann reicht auch eine Andeutung) oder sich nur an eine frühere Freundin erinnert, dann sind Details nur störend.
LG und hoffentlich bald wieder in der AG


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Wir sehnen uns nicht nach bestimmten Plätzen zurück, sondern nach Gefühlen, die sie ins uns auslösen
In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten (Albert Einstein)
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