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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1125 Wohnort: berlin
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D 19.06.2020 18:00 und die mutter schneidet speck von d.frank
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mit laura oder mit lina schlafen?
eine app entwickeln oder in zwei sekunden einen bypass operieren? meins oder deins? und am ende hat´s einer kaputtgemacht. irgendeiner muss es ja gewesen sein. ich brauch' dich für dieses teil, du weißt schon, was ich nicht alleine kann, dieses altwerden oder dieses traurig sein.
oder dass du mir sagst, dass ich schön bin.
alles maske bis da mal echte liebe aufblüht. funktioniert aber nur temporär. funktioniert auch nicht ohne geld oder krieg.
streiten wir eben ums eierlegen oder darum, wer heute mit laura chillt. lauras augen haben ein schöneres grün, aber sie kann ihre chancen nur noch an neunen ihrer finger abzählen. ist beim häckseln passiert, zwei tage nachdem wir die heilige kuh geschlachtet haben.
dieser versuch, uns gleichzumachen, der wird wohl in die hose gehen.
als wenn sich die drecksarbeit von allein erledigt oder die kuh mal eben drei köpfe mitbringt. oder laura mit ihren neun fingern auf deiner haut kleine kreise zieht. das kapitalistische system besiegt? das gesetz des teilens funktioniert ja aber auch nicht, einfach weil wir so verfressen sind. ich könnte ja eine app entwickeln oder den hühnern ihre eier stehlen oder mich freuen, dass wir die nächsten trümmer auf den ruinen aufschichten. oder so ähnlich. lina kommt rein. ihre generation hat ein heilmittel gegen krebs gefunden und ihr opa schaukelt draußen auf der terrasse im abendwind. ihm das kinn abtupfen, das macht nur noch lina und auch nicht mehr ganz so zuverlässig, eins zu eins, punkt. ein satzanfang bleibt ein satzanfang, wenn du einmal gelernt hast, dass man nach dem ende eine pause zieht. also können wir uns zwar auf jemandens höhe begeben, aber der abstand steckt ja trotzdem in uns drin.
setz dir doch mal ein kind auf die schultern, dann ergibt das vielleicht einen sinn!
wir haben hier drei, aber allesamt blind. wir gegen den rest der welt funktioniert nämlich auch nicht, wenn da immer einer auf dem papier stehenbleibt oder querschlägt, oder nichts tut. oder tut, als ob der schredder gefährlich ist. einer muss den job machen. können immerhin, mindestens wissen, wie das mit der spucke an kinnen ist. freunde, familie - aber weisste, du kannst ja auch gehen, du kannst ja schließlich überall hin.
naja, ausser in dem falle, in dem du leider lina bist
Weitere Werke von d.frank:
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nicolailevin Eselsohr
Beiträge: 259 Wohnort: Süddeutschland
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04.07.2020 14:41
von nicolailevin
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ICH BIN AVANTGARDE, schreien mir die Kleinbuchstaben entgegen. Und kurz ist es. Aufreizend kurz. Provozierend knapp.
Der Text hat was. Mir gefällt die Sprache, das ist ein eigener individueller Ton. Die Szenerie ist superreduziert aufgebaut, aber konkret und fassbar. Das muss man erstmal hinkriegen.
Ich sehe nur keine Utopie. Oberflächlich ja, aber im Grunde ist alles gescheitert, die Menschen ramponiert - keine Welt, in der man leben möchte.
Einen Augenblick lang schießt mir der Verdacht durch den Kopf, dass jemand aus dem Januar ein verworfenes Kintsugi-Manuskript ausgegraben haben könnte. Ich nehme mit, dass der Mensch, was auch immer man perfektionieren mag an Technik oder Gesellschaft oder Wirtschaftssystem, eben zum Vergehen und Verwesen verdammt ist.
Nicht neu, der Gedanke, aber in komprimierter Form ziemlich eindrucksvoll hingeworfen.
Solide in den Punkten.
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4294
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05.07.2020 17:14
von hobbes
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Beim ersten Lesen weiß ich hier noch nicht allzu viel zu sagen, außer: den letzten Satz, den hättest du dir sparen können. Ich könnte zwar noch nicht behaupten, dass ich alles verstanden habe, vielleicht habe ich gar nichts verstanden, aber der letzte Satz, bei dem schwingt so etwas von "Pointengeschichte!" mit und wer will schon Pointengeschichten lesen, ich nicht.
(...)
So. Weil es mir ein bisschen schwer fällt, meine ersten drei Plätzen zu vergeben, muss ich jetzt auswürfeln genauer herausfinden, was ich an diesen drei Texten mag.
Das ist jetzt doch eher überraschend, dass der Text unter den ersten Dreien auftaucht. Also für mich ist das überraschend, hätte ich nach dem ersten Lesen nicht gedacht. Aber es ist der Text, der beim zweiten Lesen plötzlich noch ein paar Räume aufmacht. Na ja, könnte eventuell auch an mir als unaufmerksamer Leserin liegen. Aber ist ja egal, woran es liegt, auf jeden Fall finde ich den Text beim zweiten Lesen sehr spannend und gar nicht: Joah, muss ich jetzt nicht noch mal lesen.
Und den Erzählton mag ich auch.
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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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05.07.2020 17:29
von Ribanna
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Tut mir Leid, das gefällt mir in mehreren Ebene gar nicht.
Keine Punkte
_________________ Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen. |
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silke-k-weiler Klammeraffe
Alter: 49 Beiträge: 750
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07.07.2020 15:46
von silke-k-weiler
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Lieber Text,
ich liebe diesen Satz: ich brauch' dich für dieses teil, du weißt schon, was ich nicht alleine kann, dieses altwerden oder dieses traurig sein.
Und danach den: das gesetz des teilens funktioniert ja aber auch nicht, einfach weil wir so verfressen sind.
Und den Rest mag ich irgendwie auch.
Die Themenvorgabe empfinde ich als dezent umgesetzt. Aber ich kann sie spüren. Muss ja nich immer mit'm Holzhammer sein.
Ich nehm Dich mit in die nächste Runde, Textlein.
Herzlichst
Silke
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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09.07.2020 04:45
von V.K.B.
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Hallo Hugo,
wollen wir Ball spielen?
(mir kommt das alles so "falli bambla" vor)
Noch einmal Kurzprosa. Im Vergleich zu den anderen kurzen Texten hat diese aber was. Jedenfalls kehre ich nun schon zum dritten Mal zu diesem Text zurück, um ihn ein weiteres Mal zu lesen. In der Hoffnung, dass er irgendwann klarer werde. Kind auf die Schultern setzen hilft jedenfalls nicht.
Ich liebe jedenfalls die Stelle Zitat: | oder mich freuen, dass wir die nächsten trümmer auf den ruinen aufschichten |
Weißt du was? Ich gebe es jetzt leider auf. Dieser gesamte Text (und sein Bezug zum Titel) ist so kryptisch, dass ich mich genauso gut daranmachen könnte, das Voynich Manuskript zu interpretieren. Da kann ich auch irgendwas drin entdecken, das für einen Moment Sinn ergibt, vielleicht gar irgendwann einen Gesamtsinn hineininterpretieren, aber ich werde nie bei dem ankommen, was der Autor mitteilen wollte. Bei diesem Text erscheint mir das genauso. Er liest sich gut (immerhin sind die Schriftzeichen bekannt und die Worte verständlich, das hat er dem Voynich Manuskript dann doch voraus), fühlt sich auch gut an, ich mag die geschlachtete heilige Kuh, das so tun als ob der Schredder gefährlich ist und dass die Kuh mal drei Köpfe mitbringt, aber wenn ich mich jetzt dranmache, das zu interpretieren, mache ich mich wahrscheinlich nur lächerlich. Lina kann wohl nicht weg, weil jemand Opa die Spucke abwischen muss? Heilmittel gegen Krebs führt zu zu langem Leben, jemand will nicht so alt werden und weiß nicht, was er alles mit seiner Zeit machen soll? Apps entwickeln oder Bypass operieren, alles ist erreichbar geworden, und doch fühlt sich niemand frei? Oder irgendwie so? Geht es um die Utopie der unbegrenzten Möglichkeiten, die den Minderbemittelten, Blinden oder sonstwie Versehrten (z.B. durch verhängnisvolle Schredderbenutzung) verschlossen bleibt? Schmeckt der Speck wenigstens gut?
Oder doch alles einfach nur ein "Hurz!" auf die generelle Sinnlosigkeit der Utopie-Idee?
Zitat: | aber weisste, du kannst ja auch gehen | Und genau das mache ich jetzt auch. Aber meinen letzten Punkt lasse ich dir trotzdem da, weil ich deinen Text einfach mag und ihn richtig toll geschrieben finde.
beste Grüße,
Veith
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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Heidi Reißwolf
Beiträge: 1425 Wohnort: Hamburg
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10.07.2020 21:41
von Heidi
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Dieser Text fasziniert mich. Er ist nämlich sperrig und es hat gedauert, ehe er mich reingelassen hat. Ich mag Herausforderungen und ja, ich bin auch ein wenig sprachlos. Mal gucken, ob ich viel dazu sagen kann, denn meist ist es ja so – je besser der Text, desto schwieriger ist es, in Worte zu fassen, was man eigentlich sagen will.
Der Titel sagt im Grunde ja schon alles, hab ich mir gedacht, nach dem fünften Lesen. Ich sehe Mutter Natur, die uns nährt, es könnte eine Regierung als komplettes „Team“ sein, das Menschen versorgt in einem sozialen System, in dem keiner ausgeschlossen ist. Ein utopisches System, eines, das für die Basis sorgt, für die Grundlage zum Überleben.
Es wird Speck geschnitten, gleiche Teile für jeden, keiner soll hungern. Das erinnert irgendwie an das alte Rom – Brot und Spiele.
Spiele gibt es zwar nicht in dieser Gesellschaftsform, aber dafür wurde der Krebs besiegt und es wird geteilt – nein eigentlich wird nicht geteilt. Im Text heißt es, teilen würde nicht funktionieren. Wie hier und heute ja auch und solche Aspekte werden im Text vermehrt aufgegriffen. So, wie es in unserer gegenwärtigen Gesellschaft läuft.
Und dann gibt es noch Laura. Ihr fehlt ein Finger, sie ist also nicht makellos. Lina hingegen lebt in einer Generation, die dieses Heilmittel gegen Krebs erfunden hat. Zwei Gegenpole. Makel und Makellosigkeit. So denke ich das einfach mal. Und solchen Polen begegne ich im Text mehrmals. Es fängt schon mit dem ersten Satz an. Es scheint mir als würden sich Utopie und Realität hier einen Kampf liefern.
Zitat: | mit laura oder mit lina schlafen? |
Am Ende steht es dem Du dann frei, zu gehen, Lina hat diese Möglichkeit nicht. Vermutlich, weil sie in dieser Utopie lebt und da nicht rauskann. Weil es ein Paradies ist, das gar nicht existiert.
Wirklich schön finde ich die Sprache und auch die Räume dazwischen, die mich einladen, mein Denken einzuschalten. Und mein Empfinden.
Besonders mag ich dieses Zugeständnis hier:
Zitat: | ich brauch' dich für dieses teil, du weißt schon, was ich nicht alleine kann, dieses altwerden oder dieses traurig sein.
oder dass du mir sagst, dass ich schön bin. |
Das lese ich allgemeinmenschlich und ehrlich, weshalb es mich berührt.
Und auch dieser Satz hat mich bewegt mich:
Zitat: | oder laura mit ihren neun fingern auf deiner haut kleine kreise zieht. |
Weil es eine zärtliche Formulierung ist und sofort Bilder entstehen. Der Makel, er macht nichts. Es ist egal, mit wie vielen Fingern diese Kreise gezogen werden, denn sie werden gezogen und das ist das Entscheidende daran.
Mehr kann ich leider tatsächlich nicht dazu sagen, außer, dass ich den Text wundervoll finde. Gerade wegen der Polaritäten, die mir entgegenkommen.
Der Text bekommt wundervolle zehn Punkte von mir und steht somit für mich auf Platz zwei im Wettbewerb
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
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11.07.2020 19:01
von Constantine
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Bonjour
Ich mag Verdichtung, dicht Erzähltes, aber hier habe ich das Gefühl, dass zu stark verdichtet worden ist, so dass mehr ein Fragment vorhanden ist, als ein lesbarer Text (für mich). Der Text erreicht mich leider nicht und hinterlässt bei mir am Ende eher Verwirrung in Form von "Hä?".
Es tut mir leid. Leider nicht in meiner Top Ten.
Merci beaucoup
Constantine
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Xeomer Leseratte
Alter: 36 Beiträge: 135 Wohnort: Xeothon
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12.07.2020 17:22
von Xeomer
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Liebe unbekannte Autorin,
lieber unbekannter Autor,
ich verstehe nicht, warum auf die Zeichensetzung und die Rechtschreibung, teilweise, verzichtet wurde. Ja ich bin selbst kein großer Rechtschreib- und Grammatikkünstler, aber Hilfreich finde ich es für den Text nicht. Darüber kann ich aber durchaus hinweg sehen.
Das Problem ist, dass ich die Aufgabenstellung als eher nicht erfüllt ansehe und der Text mich nicht so recht überzeugt.
Viele Grüße,
Xeomer
_________________ "Zone 84" Buchtrailer: youtube.com/watch?v=ZygK3Te0jV8 |
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Malaga Klammeraffe
Beiträge: 826
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13.07.2020 11:00
von Malaga
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Bewusstseinstrom als Technik.
Gelöste Probleme? Kapitalismus abgeschafft, wird angedeutet? Gleichheit, an der der Erzähler zweifelt.
Aber der Sieg über Krankheiten wie Krebs ist ja nicht an ein politisches System gebunden.
Und Linas "Problem" haben wir bereits jetzt, wenn man es als solches werten will.
Übt der Erzähler generell Fortschrittskritik?
Bewertung am Ende im Vergleich.
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Vogelsucher Leseratte
Alter: 18 Beiträge: 179
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13.07.2020 12:50
von Vogelsucher
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Das schreibe ich nur, weil ich bewerten möchte.
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Gast
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13.07.2020 22:56
von Gast
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- Welche Krise(n) wurde(n) überwunden? Unklar; zumindestens wurde der Krebs besiegt
- Wie? medizinischer Fortschritt
- Aus welchem Blickwinkel wird das Geschehen geschildert? Stream-of-Consciousness eines unfokussierten Erzählers
- Wer ist der in der Ausschreibung geforderte Unzufriedene? Unklar
=> Anforderungen erfüllt? Nicht erkennbar
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- Hat die Darstellung logische Fehler? Ist die Handlung schlüssig? Es gibt keine konsistente Erzählung oder Handlung
- Wie ist die handwerkliche Ausgestaltung?
- Punkte und Begründung: Sorry, für mich ein komplett unverständlicher und unzugänglicher Text. Keine Punkte.
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- Welche anderen Einreichungen sind vom Sujet her vergleichbar?
- Sonstige Kommentare: Einer der beiden Prosatexte, die weit unter dem Limit liegen, was die Wortzahl angeht (381 von 2000). Lag hier ein Missverständnis über die Vorgaben vor?
Muss man wissen, wer Laura ist? Dies ist der zweite Text, in der eine "Laura aus dem Nichts" vorkommt (der Andere ist "Wenn Leben nicht Sünde wär")...
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1125 Wohnort: berlin
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poetnick Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 834 Wohnort: nach wie vor
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16.07.2020 22:09
von poetnick
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Hallo Unbekannt,
die Geschichte hat es mit ihrer verknappten und lakonischen
Schreibe in die Punktewertung geschafft.
LG - Poetnick
_________________ Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus |
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3379 Wohnort: bei Freiburg
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17.07.2020 10:46
von Michel
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Ich-Stimme sinniert über Möglichkeiten in einem Utopia, in dem Krebs besiegt wurde und offenbar auch der Kapitalismus. Und ist unzufrieden. Check.
Dieser Text hat eine ganz andere Erzählmelodie als die, die ich bisher gelesen habe. Fast, aber nicht ganz ein Gedankenstrom, aber auch lyriknah verdichtet, die Form spielt eine wesentliche Rolle, die Kleinschreibung unterstützt den Gedankenstrom-Eindruck. Spiel mit den Eindrücken: Ist „heilige Kuh“ eine Umschreibung oder eine ironische Distanzierung vom Schlachten? Redet da eine(r) oder zwei, ist das ein Dialog mit jemand oder mit inneren Persönlichkeitsanteilen? Vieles kann ich für mich nicht entschlüsseln, so bleibt eine Unzufriedenheit, weil ich nicht klären kann, ob das Geschwafel ist (glaube ich nicht) oder eine Textebene existiert, die sich mir entzieht.
_________________ Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4294
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17.07.2020 19:23
von hobbes
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d.frank, das finde ich ja nun sehr spannend, dass dieser Text gerade von dir ist. Scheint so, als hätte ich eine Schwäche für deine Texte
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1125 Wohnort: berlin
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D 18.07.2020 18:15
von d.frank
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@hobbes
Ja, scheint so. :=) Ist vielleicht etwas ähnliches wie bei Heidi, die da auch immer wieder was drin findet.
@alle
Vielen Dank für´s Lesen und Kommentieren. Ich hatte schon beim letzten Wettbewerb fast so etwas wie ein schlechtes Gewissen, dass ich meine unausgegorenen, vielleicht ziellosen Gedanken auf die Leserschaft loslasse, die sich diesen nicht mal entziehen kann, weil Wettbewerb und Fairness und so.
Ich hatte dieses Mal auch den festen Entschluss gefasst, eine richtige Story zu liefern, aber
1.Fühlte ich mich schon Anfang untergehen, ob der eminenten Konkurrenz und 2. hätte sich der erste Einfall thematisch kaum von den bestehenden Beiträgen abgehoben und ich wollte halt was Anderes.
3. Habe ich schnell gemerkt, dass ich die erste Story niemals fertig kriege, wenn sie meinen eigenen Ansprüchen genügen soll und
4. dieses Unterfangen von privaten Verbindlichkeiten zusätzlich erschwert wird.
Wie auch immer, dann lief mir auch noch die Thematik alternatives Wohnen und ebensolcher Gesellschaftsformen über den Weg und ich habe mich gefragt, ob das wohl funktioniert. Es wäre jedenfalls eine schöne Utopie, wenn. Autark leben, in selbstgewählter Gemeinschaft - es gibt anscheinend eine Menge Menschen, die diese Form des Daseins als Gegenentwurf zum leistungsbezogenen Kapitalismus präferieren, also habe ich diesen Gedanken zum Inhalt meines Textes gemacht. Die unzufriedene Person ist natürlich der Sprecher selbst und natürlich sieht der folgerichtig auch alles ziemlich schwarz. Im Hinterkopf spukten mir bei dieser Betrachtung dann noch die Ausführungen von Erich Fromm, der meinte, der Mensch könne mit absoluter Freiheit überhaupt nichts anfangen.
Zitat: | Der moderne Mensch empfinde die Freiheit als Last, er fühle sich isoliert und ohnmächtig, argumentiert Fromm, in seinem Leben fehlten Sinn, Richtung, Identität und Zugehörigkeit. |
aus Die Furcht vor der Freiheit
Insofern wäre eine solche autarke Gemeinschaft in meinen Augen schon eine schöne Utopie, die dem Menschen eben genau das geben kann, was Fromm als essenziell für Glück und Zufriedenheit erachtet. Andererseits würden sich ja auch hier die Gesetze eines "Systems" ausbilden, also im Grunde eine Staatsform im Kleinen, und auch hier gäbe es dann wohl irgendwann Randfiguren, die sich aus ihren persönlichen Voraussetzungen heraus benachteiligt fühlen. Wenn man das ganz kühl betrachtet, dann gibt es auch einfach Ressourcen, die sich nicht gerecht verteilen lassen, Liebe zum Beispiel (wobei das vielleicht auch nur dem vielleicht überholten Denken von Exklusivität in Paarbeziehungen geschuldet ist) oder Wissen, Können / Talent und die Verteilung der Positionen innerhalb einer solchen Gemeinschaft, die daraus unweigerlich folgt.
Ich erinnere mich an meine damalige Kunstlehrerin - ich musste mich echt anstrengen, um von der mal eine Eins zu ergattern, während eine Klassenkameradin irgendwelche unförmigen Fußballspieler modellierte, um dafür mit Lob überhäuft zu werden. Natürlich fand ich das damals einfach ungerecht.
Und das habe ich versucht, abzubilden: Gerechtigkeit und Freiheit, zwei Grundpfeiler einer lebenswerten Utopie, die in der Umsetzung für alle Beteiligten eines irgendwie gearteten Systems logisch richtig utopisch bleiben? Es muss ja doch immer einen geben, der die Ressourcen gerecht verteilt (Kunstlehrerin) und wenn dir dir Mutter dann einen Finger abschneidet, dann lohnt es sich, diese "Ungerechtigkeit" aus einem ganzheitlichen Blickwinkel zu betrachten, anstatt auf die Mutter zu schimpfen, die vielleicht nur ihren Job gemacht hat.
Mit dem Titel habe ich irgendwie auf das hier:
https://www.amazon.de/Meine-Mutter-schneidet-Speck-Finger/dp/3819608443#customerReviews,
hinausgewollt und darauf, dass der Erzähler sich vielleicht eine Scheibe vom erwähnten Ansatz abschneiden sollte, damit diese Utopie dann auch funktioniert.
Denn ja und bezogen auf Spucke an Kinnen, ging es mir hier auch um Verantwortung (Kind auf den Schultern), die der Stärkere für den Schwachen übernimmt und dass sich das beißt, mit dem, was man vielleicht unter einer Utopie verstehen möchte: Gerechtigkeit und Freiheit für jeden.
Naja, das ist, wie so oft bei mir, ziemlich viel, nur angedachtes Zeug für ziemlich wenig Text und von daher freue ich mich einfach, dass ihr versucht habt, etwas davon herauszufiltern und dabei auch erfolgreich gewesen seid.
_________________ Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer |
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1125 Wohnort: berlin
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D 18.07.2020 23:42
von d.frank
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@nicolailevin
Zitat: | ICH BIN AVANTGARDE, schreien mir die Kleinbuchstaben entgegen. |
Das hatte auf keinen Fall Selbstzweck sein sollen! Ich hatte die Erklärung dazu eigentlich auch direkt in den Text gelegt:
Zitat: | ein satzanfang bleibt ein satzanfang, wenn du einmal gelernt hast, dass man nach dem ende eine pause zieht. also können wir uns zwar auf jemandens höhe begeben, aber der abstand steckt ja trotzdem in uns drin. |
Wie schon geschrieben, hatte ich auf die Utopie der totalen Gleichstellung anspielen wollen und deshalb auch die Worte/Buchstaben sozusagen gleichgestellt.
Zitat: | Die Szenerie ist superreduziert aufgebaut, aber konkret und fassbar. Das muss man erstmal hinkriegen. |
Vielen Dank dafür! :=)
Zitat: | Ich sehe nur keine Utopie. Oberflächlich ja, aber im Grunde ist alles gescheitert, die Menschen ramponiert - keine Welt, in der man leben möchte. |
Das hatte ich schon mal, dass sich die Aussage an der Wahl der Perspektive aufgehangen hat. Für mich ist es schon eine Utopie, wenn man sie, anders als der Sprecher, zu leben versteht.
Zitat: | Ich nehme mit, dass der Mensch, was auch immer man perfektionieren mag an Technik oder Gesellschaft oder Wirtschaftssystem, eben zum Vergehen und Verwesen verdammt ist. |
Leider liest man das so raus, ja, ob das was Wahres dran ist, bleibt dahingestellt.
nochmal @hobbes
Zitat: | den letzten Satz, den hättest du dir sparen können. |
Der ist echt schief, ich weiß. Ich hatte unter Zeitdruck ewig daran gebastelt und es dann einfach aufgegeben.
Zitat: | Das ist jetzt doch eher überraschend, dass der Text unter den ersten Dreien auftaucht. Also für mich ist das überraschend, |
Ne! Für mich auch.
Zitat: | Aber es ist der Text, der beim zweiten Lesen plötzlich noch ein paar Räume aufmacht. |
:=), wobei ich mich natürlich langsam fragen muss, wo ich damit eigentlich hinwill...Es wirkt auch sicher so, als hätte ich das mit Absicht verklausuliert. Langsam wird es Zeit, dass ich das alles mal wieder fokussiert kriege.
Zitat: | auf jeden Fall finde ich den Text beim zweiten Lesen sehr spannend und gar nicht: Joah, muss ich jetzt nicht noch mal lesen.
Und den Erzählton mag ich auch.
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Danke! Ich hatte hier wahrscheinlich vor allem das Glück, dass Du schon ne Menge Buchstaben in Buchform konsumiert hast und der Ton deshalb gepunktet hat.
@Ribanna
Zitat: | Tut mir Leid, das gefällt mir in mehreren Ebene gar nicht.
Keine Punkte |
Macht nichts!
@silke-k-weiler
Zitat: | ich liebe diesen Satz: ich brauch' dich für dieses teil, du weißt schon, was ich nicht alleine kann, dieses altwerden oder dieses traurig sein. |
Der gefällt auch mir selbst, deswegen gab es dann kein Zurück mehr.
Zitat: | Die Themenvorgabe empfinde ich als dezent umgesetzt. Laughing Aber ich kann sie spüren. Muss ja nich immer mit'm Holzhammer sein. |
Das ist schön gesagt. So ähnlich hatte ich das auch selbst empfunden.
@V.K.B.
Zitat: | Hallo Hugo,
wollen wir Ball spielen?
(mir kommt das alles so "falli bambla" vor) |
Willst Du mich jetzt hier aussperren, damit ich einfach weitergehe?
Zitat: | Ich liebe jedenfalls die Stelle
Zitat:
oder mich freuen, dass wir die nächsten trümmer auf den ruinen aufschichten |
Ja. Irgendwie war das für mich der Kern dieser Thematik von wegen "Utopie".
Zitat: | Da kann ich auch irgendwas drin entdecken, das für einen Moment Sinn ergibt, vielleicht gar irgendwann einen Gesamtsinn hineininterpretieren, aber ich werde nie bei dem ankommen, was der Autor mitteilen wollte. |
Tut mir leid! Wirklich. Ich habe niemanden ärgern wollen.
Zitat: | aber wenn ich mich jetzt dranmache, das zu interpretieren, mache ich mich wahrscheinlich nur lächerlich. |
Nö, das glaube ich nicht. Ich glaube, wenn Du Zeit und Lust gehabt hättest, hättest Du den Ansatz ganz sicher rausgetüftelt.
siehe hier:
Zitat: | Geht es um die Utopie der unbegrenzten Möglichkeiten, die den Minderbemittelten, Blinden oder sonstwie Versehrten (z.B. durch verhängnisvolle Schredderbenutzung) verschlossen bleibt? |
Zitat: | Schmeckt der Speck wenigstens gut? |
Nisch gleich frech werden, ja.
Zitat: | Oder doch alles einfach nur ein "Hurz!" auf die generelle Sinnlosigkeit der Utopie-Idee? |
Mag sein, ja vielleicht, hast du ja selbst auch nicht viel anders gemacht, also so in Ansätzen.
Zitat: | Aber meinen letzten Punkt lasse ich dir trotzdem da, weil ich deinen Text einfach mag und ihn richtig toll geschrieben finde. |
Na das ist doch auch was! :=)
_________________ Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer |
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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19.07.2020 01:15
von V.K.B.
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Zitat: | Willst Du mich jetzt hier aussperren, damit ich einfach weitergehe? Wink | Bezog sich auf Hugo Balls legendäres Dada-Gedicht Karawane:
Zitat: | Tut mir leid! Wirklich. Ich habe niemanden ärgern wollen. | Quatsch, muss dir nicht leid tun. Ich liebe kryptische Texte, schreib ich ja selber gerne mal.
Zitat: | wenn Du Zeit und Lust gehabt hättest, hättest Du den Ansatz ganz sicher rausgetüftelt. | Habe ich doch, trotz des Disclaimers, oder? Zumindest den Ansatz?
das meinte ich
Zitat: | Mag sein, ja vielleicht, hast du ja selbst auch nicht viel anders gemacht, also so in Ansätzen. wink | Guilty as charged
Nochmal, ich mochte den Text. Beste Grüße,
Veith
_________________ Hang the cosmic muse!
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1125 Wohnort: berlin
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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19.07.2020 19:00
von V.K.B.
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d.frank hat Folgendes geschrieben: | @V.K.B.
Hugo Balls legendäres Dada-Gedicht Karawane - was ist das? Lässt sich das übersetzen? Und ergibt das dann auch einen Sinn? |
Nein, das ist Dada (und ein reines Lautgedicht). Der hat sich so angezogen:
und im Cabaret Voltaire auf die Bühne gestellt (bzw musste hingetragen werden, weil er sich in dem Papprollenkostüm kaum bewegen konnte) und hat das theatralisch vorgetragen.
Ein früher Vorfahr von Hape Kerkelings "Hurtz!"-Nummer sozusagen.
Dada (seit etwa 1916) war eine Kunst- bzw Anti-Kunst-Richtung, um gegen zu fest gewordene Werte und Normen in Gesellschaft und Kunst zu protestieren. Was allerdings nicht richtig ist, denn nach Meinung der Dada-Gründer lässt sich Dadaismus nicht definieren.
Dein Text, der sich auch protestierend gegen gängige Konventionen sträubt, hat mich daran erinnert.
_________________ Hang the cosmic muse!
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1125 Wohnort: berlin
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D 19.07.2020 19:58
von d.frank
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@Heidi
Zitat: | Dieser Text fasziniert mich. Er ist nämlich sperrig und es hat gedauert, ehe er mich reingelassen hat. Ich mag Herausforderungen |
Danke, dass Du sie angenommen hast! :=)
Zitat: | je besser der Text, desto schwieriger ist es, in Worte zu fassen, was man eigentlich sagen will. |
Das habe ich schon mal unter einem meiner Texte gelesen und für mich ist das ein großes Kompliment. Ich sehe das ähnlich. Wenn ein Text schafft, dass ich ihn rezipieren, aber das Aufgenommene schwer in eigene Worte übersetzen kann, dann wirkt und steht der Text für sich. Da geht es dann nicht darum, irgendeinen Inhalt zu erfassen und ihn darzulegen, eher darum, was man selbst, als Leser, an Sichtweisen mit hineinbringt. Das ist aber auch immer eine Nabelschau und ich danke Dir, dass Du Dich ihrer nicht gescheut hast.
Zitat: | Der Titel sagt im Grunde ja schon alles, hab ich mir gedacht, nach dem fünften Lesen. |
Nach dem fünften Lesen Und da ist es wieder: das schlechte Gewissen
Zitat: | Ich sehe Mutter Natur, die uns nährt, es könnte eine Regierung als komplettes „Team“ sein, das Menschen versorgt in einem sozialen System, in dem keiner ausgeschlossen ist. Ein utopisches System, eines, das für die Basis sorgt, für die Grundlage zum Überleben. |
Jau, die mikrosoziologische Solidargemeinschaft
Zitat: | nein eigentlich wird nicht geteilt. Im Text heißt es, teilen würde nicht funktionieren. Wie hier und heute ja auch und solche Aspekte werden im Text vermehrt aufgegriffen. So, wie es in unserer gegenwärtigen Gesellschaft läuft. |
Ja! Ich hab versucht das Große im Kleinen abzubilden.
Zitat: | Und dann gibt es noch Laura. Ihr fehlt ein Finger, sie ist also nicht makellos. Lina hingegen lebt in einer Generation, die dieses Heilmittel gegen Krebs erfunden hat. Zwei Gegenpole. Makel und Makellosigkeit. So denke ich das einfach mal. |
Das ist schön gedacht. Ich hab das zwar nicht mit Absicht hineingelegt, aber
es lässt sich durchaus interpretieren.
Zitat: | Und solchen Polen begegne ich im Text mehrmals. Es fängt schon mit dem ersten Satz an. Es scheint mir als würden sich Utopie und Realität hier einen Kampf liefern.
Zitat:
mit laura oder mit lina schlafen? |
Das ist interessant, dass Du das so denkst, es ist nämlich genau das: eine gesellschaftliche Utopie.
Zitat: | Am Ende steht es dem Du dann frei, zu gehen, Lina hat diese Möglichkeit nicht. Vermutlich, weil sie in dieser Utopie lebt und da nicht rauskann. Weil es ein Paradies ist, das gar nicht existiert. |
Jap, so in etwa
Zitat: | Wirklich schön finde ich die Sprache und auch die Räume dazwischen, die mich einladen, mein Denken einzuschalten. Und mein Empfinden. |
Was soll ich da noch sagen, außer: DANKE!?
Zitat: | dass ich den Text wundervoll finde. Gerade wegen der Polaritäten, die mir entgegenkommen. |
Polaritäten - gutes Wort dafür. Die sozialen Polaritäten verhindern hier, dass diese Utopie funktioniert.
_________________ Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer |
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