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Die Stichprobe


 
 
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wunderkerze
Eselsohr
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Beiträge: 381



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Beitrag09.05.2020 18:13
Die Stichprobe
von wunderkerze
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1

   Man saß in geselliger Runde, im Kamin knisterte das Feuer, in den Gläsern funkelte der Rotwein. Alle hatten schon eine Geschichte erzählt, nur Max noch nicht.
   „So, Max, jetzt bist du dran!“, sagte Gisela.
  Max zierte sich. „Mir fällt im Moment nichts Passendes ein.“
   „Komm, komm!“, rief Paul, „ich glaub´s wohl! Dir fällt nichts ein! Das ist ja völlig neu!“
   „Det haste s letzte Mal ooch schon jesacht, Maxe!“, krähte Taifan aus Marzahn, „und dann kamste mit der Geschichte, wo du an den Elektrozaun pinkelst um festzustellen, ob Strom drin ist!“
   „Na schön, wenn ihr unbedingt wollt... Aber ich übernehme keine Haftung für mentale Kollateralschäden!“
   „Quatsch nicht so viel, erzähl!“, kodderte Gisela.
   Max nahm einen kräftigen Schluck, setzte ich bequem und begann:
   „Als ich vier Jahre alte war, besuchte uns Tante Erna, die Schwester meiner Mutter, die nach Südafrika geheitatet hatte. Böse Zungen behaupteten, sie haben die Verlobung mit einem Engländer platzen lassen, weil ihr die englische Küche nicht zusagte, und stattdessen einer Rinderzüchter genommen. Wie dem auch sei, erstens war sie zu der Zeit, von der ich erzähle, noch nicht verlobt, und zweitens wird man nicht unbedingt nur vom Essen dick. Aber dick war sie, obwohl sie das heftig bestritt, sie behauptete immer, sie sei nur extrem vollschlang. Mich hatte sie übrigens von Anfang an ins Herz geschlossen, nannte mich Hosenpuper, mein kleiner Hosenlatz, Allerweltsklöterwatin. Und lachen konnte sie, das Tantchen, sowas von lachen! Besonders, wenn ich auf ihren Knien saß und ihr mit dem Finger in den Bauch piekte. Oha! Da wogte nicht nur ihr mächtiger Busen, da klirrten die Gläser im Spind. Eines Tages ritt mich der Teufel, und ich verging mich an ihr.“
   Gisela richtete sich steil auf. „Du tatest was? Mit vier?“
   „Na ja“, meinte Paul, „früh krümmt sich, was ein –“
   „Wieso krümmt?“, grinste Taifan aus Marzahn, „ick denk, det müsste eher streckt sich heeßen! Und dann isset ooch keen Häkchen mehr, sondern een –“
   „Ehe ihr weiter ins Ungewisse spekuliert“, fuhr Max fort: „Ich stach ihr eine Nähnadel in den Hintern.“
   Staunen, dein Name ist Taifan. „Und warum dette!?
   „Halb zog es mich, halb sank ich hin.“
   „Erzähl jetzt keinen Schwachsinn!“, rief Gisela.
    „Der Grund war folgender: Ich sah zum ersten Mal bewusst Tante Ernas Gesäß, so breit, so überquellend wie das Hinterteil eines westfälischen Ackergauls. Sofort erwachte in mir der Wunsch, in einen dieser gewaltigen Wülste hineinzustechen, ihn zum Platzen zu bringen wie einen Luftballon, denn etwas anderes war ja nicht möglich, da musste Luft drin sein, woher sollten denn sonst die Winde kommen, die Erna zuweilen ungeniert abließ und mit dem Satz kommentierte: Auch ein kleiner Wind kann das Wetter ändern. Ich stand auf, ging in das Nähzimmer meiner Mutter, kam mit einer langen Nähnadel zurück, überlegte nicht lange und stach zu.“ Max beugte sich vor, nahm sein Glas und trank.    
   „Du bist ja eena! Det muss ick jleich morgen den Orje erzähln. Der lacht sich n Ast!“
   „Mir war allerdings nicht zum Lachen zumute“, sagte Max und setzte sein Glas wieder ab.
   „Det gloob ick sofort! Wahrscheinlich hatse dir ordentlich eine jeballert!“
   „Wenn es das mal gewesen wäre!“, brummte Max.
  „Wie, wat? Sie hat dir keene geballert? Wat is das denn fürn Onk! Na da wärste bei mir aber nich so glimpflich - “
   „Mensch Taifan“, schnauzte Gisela, „halt endlich dein Maul und lass den Maxe weitererzählen!“
   „Is ja schon jut, olle Kruke!“
   „Viel zu erzählen gibt es da nicht mehr. Erna zog die Nadel heraus und blickte mich mit großen Augen an. Und diesen Blick kann ich einfach nicht vergessen. Er verfolgt mich bis in meine Träume, obwohl die Angelegenheit schon einige Jährchen zurückliegt.“
       
                                                                        2

   Ich hab mal ein wenig meinen Schreibtisch aufgeräumt und dabei diese alten Fotos gefunden. Wusste garnicht, dass es die noch gibt. Als Hannelore starb, hat Vater alle Bilder verbrannt, auf denen sie zu sehen war. Er meinte, ein Mensch sei erst dann wirklich gestorben, wenn sich keiner mehr an ihn erinnert, und er wolle die Erinnerung an sie wachhalten, da würden Fotos nur stören. Du warst ja noch so klein, Max, als deine Schwester starb, und zwei Jahre später war Vater auch tot.
   Weißt du, wer das junge Mädchen hier auf dem Foto ist? Du kommst nicht drauf? Erna, deine Tante Erna, die dicke Erna, im unschuldigen Alter von zwölf Jahren! Da staunst du, was? Schlank und rank wie eine Reitgerte! Und dann, mit vierzehn, fing´s an. Wummm! Zwei jahre später hatte sie schon Oberschenkel wie ein Elefant. Woran es lag? Frag mich was Leichteres! Am Essen bestimmt nicht. Aß ja zu der Zeit schon wie ein Spatz. Und Veranlagung... ich wüsste nicht von wem. Von meiner Linie bestimmt nicht...
   Hier, so sah sie mit zweiundzwanzig aus. Kein unhübsches Gesicht, findst du nicht auch? Besonders der Mecky-Schnitt stand ihr gut. Etwas zu voll die Wangen, aber dafür sieht man ihr das Alter nicht an, könnte ebensogut zu einer Sechzehnjährigen passen. Und hier... Da war sie zu Vaters Beerdigung aus Südafrika gekommen, und der kleine Steppke da das bist du. Erinnerst du dich noch an das Muttermal unter ihrem Kinn? Nein? Hmm, das wundert mich ehrlich gesagt etwas. Du bist doch ständig auf ihr herumgekrochen, sie hat dich geherzt und geküsst, warst ihr ein und alles, ihr Allerweltsklöterwatin, haha, durftest sie überall pieksen, na, fast überall. Und gelacht hat sie babei, gelacht, gelacht und gelacht! Und furzen konnte sie, wie´n Brauereipferd! Und dann dieser Spruch: Auch ein kleiner Wind kann das Wetter ändern. Irre! Manchmal dachte ich, gleich hebt sie ab! Weißt du, dabei war sie im Grunde totunglücklich. Als sie noch auf dem Gymnasium war, hat sie sich mehr als einmal bei mir ausgeheult. Die anderen Mädchen aus meiner Klasse sind alle hübsche junge Damen, jammerte sie, viele haben schon ´nen festen Freund, und wie seh ich aus? Wie ´ne Qualle! Guck dir doch nur mal meine Oberschenkel an! Na ja, Hat auch nix genutzt, dass ich sagte, auf die Figur kommts nicht so sehr an, du bist ja keine Zuchtstute, dir fehlt´s an Selbstvertrauen! Na ja, schließlich hat sie dann doch noch einen Mann gefunden, einen Farmer aus der Nähe von Pretoria. Warte mal, das Foto hab ich doch irgendwo... ha, da ist es ja! Sieht er nicht großartig aus mit seinem Zahnpastalächeln? Hab noch mit ihm angegeben, dem Saukerl, von wegen blendende Erscheinung, riesige Farm und viel Geld und so. Dabei war er ein Erbschleicher und Betrüger. War damals schon pleite, wollte nur an Ernas Geld ran. Und Erna, kaum hatte sie den Erbschein in der Tasche, was macht die dumme Kuh? Dreimal darfst du raten! Und er mit einer anderen Frau auf und davon! Ts, ts, ts... wie dumm kann man eigentlich sein, auch wenn man die Jahrgangsbeste in Mathematik ist! Da siehst du´s mal wieder. Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir. Pah! Alles Quatsch. Jaja, die Erna... Mit fünfzig bekam sie Parkinson. Sagten die Ärzte. Ich sage: Unsinn! Es war einfach so: Ihre Nerven machten nicht mehr mit, weil sie sie verhungern ließ! Aß ja fast nichts mehr! Und wenn der Mensch nix frisst, fängt er an zu zittern! Traurig, traurig... Sie starb mit – ach, das weißt du – sag mal, ist dir nicht gut? – – Wie? Mit ´ner Nähnadel? Hör ich jetzt zum ersten Mal. Nee, davon hat sie mir nie was erzählt! Du fühlst dich schuldig? Auch das noch! Das lass man schön sein, mein Lieber! Auch ohne deinen Stich hätte es mit ihr kein gutes Ende genommen. Warst vier Jahre alt und fühlst dich schuldig. Ich glaubs wohl.



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wunderkerze
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Justadreamer
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Beitrag14.05.2020 20:07

von Justadreamer
Antworten mit Zitat

Ich habe den Text schon vor ein paar Tagen gelesen und lasse dir mal eine Antwort da.

Mein insgesamter Eindruck war, dass dieser Text sehr authentisch geschrieben ist; damit will ich sagen -  er ist von einem eigenwilligen Stil durchzogen, der gut transportiert wird.

Auch habe ich mir Gedanken um Erna gemacht. Was war ihr geschehen? Hatte sie eine bestimmte Krankheit?

Wenn du etwas ändern möchtest, würde ich dir empfehlen, das zweite Kapitel etwas in einen Kontext zu betten, da ich nicht wirklich weiß, was dort passiert. Außerdem komme ich (für mich) zu keiner klaren Botschaft, die die Geschichte hat - vielleicht habe ich sie aber auch einfach nicht verstanden smile
Habe ich gern gelesen!

Liebe Grüße
Justadreamer
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wunderkerze
Eselsohr
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Beiträge: 381



W
Beitrag20.05.2020 20:08
Die Stichprobe -Thema mit sieben Variationen
von wunderkerze
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Hallo Justadreamer,

vielen Dank für dein Feedback! Ernas Krankheit: krankhafte Fettsucht. Und du hast auch alles verstanden, was es zu verstehen gibt. Der Titel lautete ursprünglich:

                       Die Stichprobe - Theme mit sieben Variationen

Mich reizte es, ein kurzes literarisches Thema nach Art einer musikalischen Suite zu variieren, mit wechselnder Lautstärke, unterschiedlicher Bearbeitung der Motive, Wechsel der Instrumente=Personen, veränderungen im Rhythmus. Aus irgendeinem Grunde habe ich dann nur zwei Variationen eingestell, wodurch das Ganze unverständlich bleiben muss.
In der Hoffnung, dass sich weiterhin Leser finden, poste ich nun den gesamten Text.

                                    

                                                                     Thema

   Am 4. 3. 19.. stieß Max M., 4, seiner Tante Erna W., 32, eine Nähnadel ins Gesäß, um zu prufen, ob es mit Luft gefüllt sei, denn die Tante furzte häufig und sagte dann: Auch ein kleiner Wind kann das Wetter ändern. Statt ihm die verdiente Ohrfeige zu verpassen sah ihn die Tante nur traurig an, mit einem Blick, der ihn neuerdings bis in den Schlaf verfolgt.

                                                               Variation eins

   Ha, den Joke muss ich euch undedingt erzählen, Leute! Ihr erinnert euch doch bestimmt noch an die dicke Erna, die aus Südafrika, eine Schwester meiner Mutter. Mann, war die dick! - Wie? - Ja ja, Gisela, ich weiß! Dick sagt man nicht, und beim Menschen kommt´s nicht aufs Exterieur an. Dann war sie eben nicht dick, sondern extrem vollschlank, okay? Hab auch nichts gegen dicke Frauen, wenn du das meinst, muss sie ja nicht gleich heiraten, hahaha! Kleiner Scherz... Also weiter im Text! Und lachen konnte sie, die Erna, sowas von lachen! Besonders, wenn ich auf ihren Knien saß und ihr mit dem Finger in den Bauch piekte. Oha! Da wogte nicht nur ihr mächtiger Busen wie Sülze bei einem Erdbeben, da klirrten die Gläser im Spind... Ähem...  Mich hatte sie ins Herz geschlossen, die gute Seele, nannte mich Hosenpuper, mein kleiner Hosenlatz, Allerweltsklöterwatin und so´n Zeugs. Na schön. Was wollte ich sagen? Ach ja. Eines Tages ritt mich der Teufel. Erna saß am Kaffeetisch und quasselte mit meiner Mutter, ich htte mich in meine Spielecke verkrümelt. Und da sah ich ihn, ihren Hintern, ich meine den von Erna. Poh, sooon Teil! Wenn deiner, Gisela, die Portokasse ist, wann war ihrer ne ganze Bank, hahaha! Ähem, kleiner Scherz... Prall und rund wie zwei Luftballons, die in einen zu engen Sack steckten! Sofort erwachte in mir der Wunsch, da hineinzustechen, einen dieser Luftballons zum Platzen zu bringen, denn etwas anderes war ja nicht möglich, da muss Luft drin sein, dachte ich in meinem Spatzenhirn, mit oder ohne Ballon, woher sollten denn sonst die Winde kommen, die Erna zuweilen ungeniert abließ und mit dem Satz kommentierte: Auch ein kleiner Wind kann das Wetter ändern. Na ja, langer Rede kurzer Sinn – ich besorgte mir stickum eine Nähnadel und stieß sie hinein. Kam einfach so über mich. Paul, wirfste mal n Bier rüber? - - Danke!   
   - Und was geschah dann?
   Ja, Gisela, was geschah dann... Mit allem hatte ich gerechnet, mit einem Aufschrei, mit Geschimpfe, einer saftigen Ohrfeige, nur nicht mit dem, was dann wirklich geschah! Erna zog die Nadel heraus, blickte mich nur tieftraurig an und schüttelte den Kopf. Den Rest des Tages übersah sie mich. Dieser Blick, herrje nochmal, wenn ich daran denke... Na, was solls! Lustig lebt am längsten. Prösterchen!   

                                                                    Variation zwei

   - Erna ist gestorben, weißt du noch, die dicke Erna, der du mal in den Hintern gestochen hast.
   - Ach! Die gute Seele! Woran ist sie denn gestorben? So alt war sie doch noch nicht.
   - Zweiundsechzig. An Herzverfettung.
   - Hu, da fällt mir aber ein Stein vom Herzen! Einen Moment dachte ich, es wäre der Gram über den Stich gewesen. Ich sehe immer noch ihren Blick, den sie mir zuwarf. Geradezu gruselig.
   - Wo du gerade davon sprichst... Mit dem Stich, musste das eigentlich sein?
   - Mein Gott, Giesela, ich war damas vier! Ich wollte einfach wissen, ob die Luft, die sie zuweilen ungeniert abließ und mit dem Satz kommentierte: Auch ein kleiner Wind kann das Wetter ändern, in ihrem Hinterteil gespeichert war.
   - Na ja, du warst schon immer ein Allerweltsklöterwatin.
   - Ich erinnere mich noch gut an ihre Lache. Mann, konnte die lachen, da klirrten die Tassen im Schrank.
  
                                                                    Variation drei

   Man saß in geselliger Runde, im Kamin knisterte das Feuer, in den Gläsern funkelte der Rotwein. Alle hatten schon eine Geschichte erzählt, nur Max noch nicht.
   „So, Max, jetzt bist du dran!“, sagte Gisela.
  Max zierte sich. „Mir fällt im Moment nichts Passendes ein.“
   „Komm, komm!“, rief Paul, „ich glaub´s wohl! Dir fällt nichts ein! Das ist ja völlig neu!“
   „Det haste s letzte Mal ooch schon jesacht, Maxe!“, krähte Taifan aus Marzan, „und dann kamste mit der Geschichte, wo du an den Elektrozaun pinkelst um festzustellen, ob Strom drin ist!“
   „Na schön, wenn ihr unbedingt wollt... Aber ich übernehme keine Haftung für mentale Kollateralschäden!“
   „Quatsch nicht so viel, erzähl!“, kodderte Gisela.
   Max nahm einen kräftigen Schluck, setzte ich bequem und begann:
   „Als ich vier Jahre alte war, besuchte uns Tante Erna, die Schwester meiner Mutter, die nach Südafrika geheitatet hatte. Böse Zungen behaupteten, sie haben die Verlobung mit einem Engländer platzen lassen, weil ihr die englische Küche nicht zusagte, und stattdessen einer Rinderzüchter genommen. Wie dem auch sei, erstens war sie zu der Zeit, von der ich erzähle, noch nicht verlobt, und zweitens wird man nicht unbedingt nur vom Essen dick. Aber dick war sie, obwohl sie das heftig bestritt, sie behauptete immer, sie sei nur extrem vollschlang. Mich hatte sie übrigens von Anfang an ins Herz geschlossen, nannte mich Hosenpuper, mein kleiner Hosenlatz, Allerweltsklöterwatin. Und lachen konnte sie, das Tantchen, sowas von lachen! Besonders, wenn ich auf ihren Knien saß und ihr mit dem Finger in den Bauch piekte. Oha! Da wogte nicht nur ihr mächtiger Busen, da klirrten die Gläser im Spind. Eines Tages ritt mich der Teufel, und ich verging mich an ihr.“
   Gisela richtete sich steil auf. „Du tatest was? Mit vier?“
   „Na ja“, meinte Paul, „früh krümmt sich, was ein –“
   „Wieso krümmt?“, grinste Taifan aus Marzahn, „ick denk, det müsste eher streckt sich heeßen! Und dann isset ooch keen Häkchen mehr, sondern een –“
   „Ehe ihr weiter ins Ungewisse spekuliert“, fuhr Max fort: „Ich stach ihr eine Nähnadel in den Hintern.“
   Staunen, dein Name ist Taifan. „Und warum dette!?
   „Halb zog es mich, halb sank ich hin.“
   „Erzähl jetzt keinen Schwachsinn!“, rief Gisela.
    „Der Grund war folgender: Ich sah zum ersten Mal bewusst Tante Ernas Gesäß, so breit, so überquellend wie das Hinterteil eines westfälischen Ackergauls. Sofort erwachte in mir der Wunsch, in einen dieser gewaltigen Wülste hineinzustechen, ihn zum Platzen zu bringen wie einen Luftballon, denn etwas anderes war ja nicht möglich, da musste Luft drin sein, woher sollten denn sonst die Winde kommen, die Erna zuweilen ungeniert abließ und mit dem Satz kommentierte: Auch ein kleiner Wind kann das Wetter ändern. Ich stand auf, ging in das Nähzimmer meiner Mutter, kam mit einer langen Nähnadel zurück, überlegte nicht lange und stach zu.“ Max beugte sich vor, nahm sein Glas und trank.    
   „Du bist ja eena! Det muss ick jleich morgen den Orje erzähln. Der lacht sich n Ast!“
   „Mir war allerdings nicht zum Lachen zumute“, sagte Max und setzte sein Glas wieder ab.
   „Det gloob ick sofort! Wahrscheinlich hatse dir ordentlich eine jeballert!“
   „Wenn es das mal gewesen wäre!“, brummte Max.
  „Wie, wat? Sie hat dir keene geballert? Wat is das denn fürn Onk! Na da wärste bei mir aber nich so glimpflich - “
   „Mensch Taifan“, schnauzte Gisela, „halt endlich dein Maul und lass den Maxe weitererzählen!“
   „Is ja schon jut, olle Kruke!“
   „Viel zu erzählen gibt es da nicht mehr. Erna zog die Nadel heraus und blickte mich mit großen Augen an. Und diesen Blick kann ich einfach nicht vergessen. Er verfolgt mich bis in meine Träume, obwohl die Angelegenheit schon einige Jährchen zurückliegt.“
    
                                                                     Variation vier

   „Siehste die Dicke da, mit nem Arsch wie´n Ackergaul?“
   „Max, wie redest du denn!“
   „Ich red eben so. Und du tu mal nicht so scheinheilig, Paul. Schaust doch auch jeder Frau auf den Steiß! Glaubst du, ich seh das nicht?“
   „Hmnja...Was soll ich machen... Ist so ne Art Basalreflex.“
   „Hahaha! Basalreflex! Den Ausdruck muss ich mir merken! Das war´s also! Basalreflex! Den hatte ich schon mit vier.“
   „Was meinst du?“
  „Damals kam Tante Erna zu Besuch, hatte auch son Arsch wie die da.“
   „Na und? Davon gibt´s immer mehr, und keiner weiß warum. Was stört dich denn daran?“
   „Gar nichts! Aber an dem von Erna störte mich was. Und zwar gewaltig.“
   „Und zwar?“
   „Will ich ja gerade erzählen! Erna hatte die unangenehme Angewohnheit, alle Augenblicke ungeniert zu furzen und das auch noch mit dem Satz zu kommentieren: Auch ein kleiner Wind kann das Wetter ändern. War mir hundspeinlich, obwohl sie steif und fest behauptete, ihre Fürze röchen nicht.“
   „Na klar! Auch eigener Hund bellt nicht.“
   „Ganau! Na, was soll ich sagen... Eines Tages hatte ich das ewige Gedröhne satt. Ich stach ihr eine Nähnadel in den Hintern, um die Luft herauszulassen. Weiß auch nicht, welcher Teufel mich da ritt.“
   „Und, hat sie dir eine geknallt?“
   „Eben nicht! Sie sah mich nur ganz traurig an. Diesen Blick hab ich bis heute nicht vergessen, obwohl der Fall schon etliche Jährchen zurückliegt.“     

                                                               Variation fünf
                                                 
   Nun sind schon so viele Jahre vergangen, und ich schäme mich immer noch ein wenig, wenn ich daran denke, denn die Geschichte spricht keineswegs zu meinen Gunsten. Das Einzige, was ich entschuldigend in die Waagschale werfen könnte wäre das Alter, in dem ich mich damals befand, denn ich ging noch lange nicht zur Schule. Und vielleicht noch meine Art, den Dingen auf den Grund zu gehen, koste es, was es wolle.
   Eines Tages kam Tante Erna aus Südafrika zu Besuch, deren Körperfülle mich sofort faszinierte. Sie behauptete zwar augenzwinkernd, sie sei nicht dick, sondern nur vollschlank – nun gut, aber die Erfahrung, die ich mit ihr machte, wies doch in eine andere Richtung. Wenn ich nämlich auf ihrem Schoß saß und ihr mit dem Finger in den Bauch piekte, fing sie an zu lachen, lachte und lachte, ihr mächtiger Körper geriet in wabernde Bewegungen, ich, von dem Erfolg angespornt, stach stärker in die weiche Masse, wieder höre ich ihr endloses Hihihi, ihr mächtiger Busen wogte. Endlich konnte sie nicht mehr, nahm mich hoch, herzte und küsste mich, denn ich war ihr Liebling, ihr 'Hosenpuper' oder 'Allerweltsklöterwatin' , rief außer Atem: „Jetzt ist´s gut, kleiner Hosenpuper!“ und stellte mich wieder auf den Boden. Seither habe ich noch keinen Menschen getroffen, der so unbeschwert lachen konnte wie sie. Und gerade dieser heiteren Seele spielte ich einen üblen Streich.
   Die Familie saß noch am Kaffeetisch, ich war bereits aufgestanden und spielte in irgendeiner Ecke. Da erblickte ich zum ersten Mal bewusst Tante Ernas Gesäß, breit, überquellend, nicht enden wollend. Sofort erwachte in mir der Wunsch, in einen dieser gewaltigen Wülste hineinzustechen, ihn zum Platzen zu bringen wie einen Luftballon, denn etwas anderes war ja nicht möglich, da musste Luft drin sein, woher sollten denn sonst die Winde kommen, die Erna zuweilen ungeniert abließ und mit dem Satz kommentierte: Auch ein kleiner Wind kann das Wetter ändern.     
   Ich stand auf, ging in das Nähzimmer meiner Mutter, kam mit einer langen Nähnadel zurück, überlegte nicht lange und stach zu.
   Nein, Erna platzte nicht. Sie tat etwas viel Überraschenderes. Sie richtete sich steil auf, griff nach hinten und zog die Nadel heraus. Hätte sie mir jetzt eine saftige Ohrfeige verpasst – sie wäre wohlverdient und nicht der Rede wert gewesen. Doch Erna tat etwas, das mich tief traf: Sie drehte sich langsam um, blickte mich mit traurigen Augen an und schüttelte den Kopf. Den Rest des Tages übersah sie mich.   
   Diese Augen sind es, die ich nicht vergessen kann. Aus ihnen sprach tiefster Kummer darüber, dass ich ihre Freundschaft verraten hatte, und ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, etwas Unrechtes getan zu haben. Habe lange Zeit nicht mehr daran gedacht, doch in letzter Zeit taucht das alles wieder auf. Liegt wohl daran, dass ich langsam alt werde.

                                                                Variation sechs

  Ich hab mal ein wenig meinen Schreibtisch aufgeräumt und dabei diese alten Fotos gefunden. Wusste garnicht, dass es die noch gibt. Als Hannelore starb, hat Vater alle Bilder verbrannt, auf denen sie zu sehen war. Er meinte, ein Mensch sei erst dann wirklich gestorben, wenn sich keiner mehr an ihn erinnert, und er wolle die Erinnerung an sie wachhalten, da würden Fotos nur stören. Du warst ja noch so klein, Max, als deine Schwester starb, und zwei Jahre später war Vater auch tot.
   Weißt du, wer das junge Mädchen hier auf dem Foto ist? Du kommst nicht drauf? Erna, deine Tante Erna, die dicke Erna, im unschuldigen Alter von zwölf Jahren! Da staunst du, was? Schlank und rank wie eine Reitgerte! Und dann, mit vierzehn, fing´s an. Wummm! Zwei jahre später hatte sie schon Oberschenkel wie ein Elefant. Woran es lag? Frag mich was Leichteres! Am Essen bestimmt nicht. Aß ja zu der Zeit schon wie ein Spatz. Und Veranlagung... ich wüsste nicht von wem. Von meiner Linie bestimmt nicht...
   Hier, so sah sie mit zweiundzwanzig aus. Kein unhübsches Gesicht, findst du nicht auch? Besonders der Mecky-Schnitt stand ihr gut. Etwas zu voll die Wangen, aber dafür sieht man ihr das Alter nicht an, könnte ebensogut zu einer Sechzehnjährigen passen. Und hier... Da war sie zu Vaters Beerdigung aus Südafrika gekommen, und der kleine Steppke da das bist du. Erinnerst du dich noch an das Muttermal unter ihrem Kinn? Nein? Hmm, das wundert mich ehrlich gesagt etwas. Du bist doch ständig auf ihr herumgekrochen, sie hat dich geherzt und geküsst, warst ihr ein und alles, ihr Allerweltsklöterwatin, haha, durftest sie überall pieksen, na, fast überall. Und gelacht hat sie babei, gelacht, gelacht und gelacht! Und furzen konnte sie, wie´n Brauereipferd! Und dann dieser Spruch: Auch ein kleiner Wind kann das Wetter ändern. Irre! Manchmal dachte ich, gleich hebt sie ab! Weißt du, dabei war sie im Grunde totunglücklich. Als sie noch auf dem Gymnasium war, hat sie sich mehr als einmal bei mir ausgeheult. Die anderen Mädchen aus meiner Klasse sind alle hübsche junge Damen, jammerte sie, viele haben schon ´nen festen Freund, und wie seh ich aus? Wie ´ne Qualle! Guck dir doch nur mal meine Oberschenkel an! Na ja, Hat auch nix genutzt, dass ich sagte, auf die Figur kommts nicht so sehr an, du bist ja keine Zuchtstute, dir fehlt´s an Selbstvertrauen! Na ja, schließlich hat sie dann doch noch einen Mann gefunden, einen Farmer aus der Nähe von Pretoria. Warte mal, das Foto hab ich doch irgendwo... ha, da ist es ja! Sieht er nicht großartig aus mit seinem Zahnpastalächeln? Hab noch mit ihm angegeben, dem Saukerl, von wegen blendende Erscheinung, riesige Farm und viel Geld und so. Dabei war er ein Erbschleicher und Betrüger. War damals schon pleite, wollte nur an Ernas Geld ran. Und Erna, kaum hatte sie den Erbschein in der Tasche, was macht die dumme Kuh? Dreimal darfst du raten! Und er mit einer anderen Frau auf und davon! Ts, ts, ts... wie dumm kann man eigentlich sein, auch wenn man die Jahrgangsbeste in Mathematik ist! Da siehst du´s mal wieder. Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir. Pah! Alles Quatsch. Jaja, die Erna... Mit fünfzig bekam sie Parkinson. Sagten die Ärzte. Ich sage: Unsinn! Es war einfach so: Ihre Nerven machten nicht mehr mit, weil sie sie verhungern ließ! Aß ja fast nichts mehr! Und wenn der Mensch nix frisst, fängt er an zu zittern! Traurig, traurig... Sie starb mit – ach, das weißt du – sag mal, ist dir nicht gut? – – Wie? Mit ´ner Nähnadel? Hör ich jetzt zum ersten Mal. Nee, davon hat sie mir nie was erzählt! Du fühlst dich schuldig? Auch das noch! Das lass man schön sein, mein Lieber! Auch ohne deinen Stich hätte es mit ihr kein gutes Ende genommen. Vier Jahre alt und schuldig. Ich glaubs wohl.        

                                                                Variation sieben

 Nach kognitionstheoretischem Ansatz entstehen Schuldgefühle, wenn der Betroffene sein Verhalten als falsch bewertet und sich dafür als Mensch verurteilt. Sie werden von einigen Theoretikern nicht als „Gefühle“, sondern als Bewertungen und Schlussfolgerungen angesehen. Die (aus dieser Sicht korrekte) zugehörige Emotion ist Scham; der Begriff Schuldgefühl oder Schuldgefühle wird daher in strenger Auslegung nicht verwendet. Demnach können Schuldgefühle bzw. Scham überwunden werden, wenn Bewertung und Schlussfolgerung überprüft und korrigiert werden. Oftmals sehen sich Betroffene verantwortlich für Ereignisse, die nicht oder nur zum Teil unter ihrer Kontrolle lagen....


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wunderkerze
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51MONSTER2
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Beitrag22.05.2020 11:51
Re: Die Stichprobe
von 51MONSTER2
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Hallo wunderkerze,

ich habe deine Geschichte sehr gern gelesen und fand es interessant, wie unterschiedlich du die beiden Hälften gestaltet hast. Eine schöne Idee, Erna aus zwei so unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. So hatte ich das Gefühl, im zweiten Teil den Menschen hinter der Geschichte aus dem ersten Teil kennen zu lernen.
Die Dialoge machen deine Charaktere sehr lebensnah (das Berlinerisch hab ich auch ohne den Hinweis auf Marzahn erkennen können Wink ), aber dass du bei der Erzählung des zweiten Teils den Sprachstil zu etwas Verständlicherem gewechselt hast, habe ich sehr begrüßt.

Hier und da sind mir ein paar Kleinigkeiten aufgefallen, die dir hoffentlich weiterhelfen:

wunderkerze hat Folgendes geschrieben:
1

   Man saß in geselliger Runde, im Kamin knisterte das Feuer, in den Gläsern funkelte der Rotwein. Alle hatten schon eine Geschichte erzählt, nur Max noch nicht.
   „So, Max, jetzt bist du dran!“, sagte Gisela.
  Max zierte sich. „Mir fällt im Moment nichts Passendes ein.“
   „Komm, komm!“, rief Paul, „ich glaub´s wohl! Dir fällt nichts ein! Das ist ja völlig neu!“
   „Det haste s letzte Mal ooch schon jesacht, Maxe!“, krähte Taifan aus Marzahn, „und dann kamste mit der Geschichte, wo du an den Elektrozaun pinkelst um festzustellen, ob Strom drin ist!“
   „Na schön, wenn ihr unbedingt wollt... Aber ich übernehme keine Haftung für mentale Kollateralschäden!“
   „Quatsch nicht so viel, erzähl!“, kodderte Gisela.
   Max nahm einen kräftigen Schluck, setzte ich bequem und begann:
   „Als ich vier Jahre alte war, besuchte uns Tante Erna, die Schwester meiner Mutter, die nach Südafrika geheitatret hatte. Böse Zungen behaupteten, sie haben die Verlobung mit einem Engländer platzen lassen, weil ihr die englische Küche nicht zusagte, und stattdessen einern Rinderzüchter genommen. Wie dem auch sei, erstens war sie zu der Zeit, von der ich erzähle, noch nicht verlobt, und zweitens wird man nicht unbedingt nur vom Essen dick. Aber dick war sie, obwohl sie das heftig bestritt, sie behauptete immer, sie sei nur extrem vollschlangk. Mich hatte sie übrigens von Anfang an ins Herz geschlossen, nannte mich Hosenpuper, mein kleiner Hosenlatz, Allerweltsklöterwatin. Und lachen konnte sie, das Tantchen, sowas von lachen! Besonders, wenn ich auf ihren Knien saß und ihr mit dem Finger in den Bauch piekte. Oha! Da wogte nicht nur ihr mächtiger Busen, da klirrten die Gläser im Spind. Eines Tages ritt mich der Teufel, und ich verging mich an ihr.“
   Gisela richtete sich steil auf. „Du tatest was? Mit vier?“
   „Na ja“, meinte Paul, „früh krümmt sich, was ein –“
   „Wieso krümmt?“, grinste Taifan aus Marzahn, „ick denk, det müsste eher streckt sich heeßen! Und dann isset ooch keen Häkchen mehr, sondern een –“
   „Ehe ihr weiter ins Ungewisse spekuliert“, fuhr Max fort: „Ich stach ihr eine Nähnadel in den Hintern.“
   Staunen, dein Name ist Taifan. (Ich kann mir vorstellen, was das bedeuten könnte, bin aber stark gestolpert) „Und warum dette!?
   „Halb zog es mich, halb sank ich hin.“ (Wer sagt das? Was bedeutet das?)
   „Erzähl jetzt keinen Schwachsinn!“, rief Gisela.
    „Der Grund war folgender: Ich sah zum ersten Mal bewusst Tante Ernas Gesäß, so breit, so überquellend wie das Hinterteil eines westfälischen Ackergauls. Sofort erwachte in mir der Wunsch, in einen dieser gewaltigen Wülste hineinzustechen, ihn zum Platzen zu bringen wie einen Luftballon, denn etwas anderes war ja nicht möglich, da musste Luft drin sein, woher sollten denn sonst die Winde kommen, die Erna zuweilen ungeniert abließ und mit dem Satz kommentierte: Auch ein kleiner Wind kann das Wetter ändern (fänd ich kursiv oder in ' schöner). Ich stand auf, ging in das Nähzimmer meiner Mutter, kam mit einer langen Nähnadel zurück, überlegte nicht lange und stach zu.“ Max beugte sich vor, nahm sein Glas und trank.    
   „Du bist ja eena! Det muss ick jleich morgen den Orje erzähln. Der lacht sich n Ast!“
   „Mir war allerdings nicht zum Lachen zumute“, sagte Max und setzte sein Glas wieder ab.
   „Det gloob ick sofort! Wahrscheinlich hatse dir ordentlich eine jeballert!“
   „Wenn es das mal gewesen wäre!“, brummte Max.
  „Wie, wat? Sie hat dir keene geballert? Wat is das denn fürn Onk! Na da wärste bei mir aber nich so glimpflich - “
   „Mensch Taifan“, schnauzte Gisela, „halt endlich dein Maul und lass den Maxe weitererzählen!“
   „Is ja schon jut, olle Kruke!“
   „Viel zu erzählen gibt es da nicht mehr. Erna zog die Nadel heraus und blickte mich mit großen Augen an. Und diesen Blick kann ich einfach nicht vergessen. Er verfolgt mich bis in meine Träume, obwohl die Angelegenheit schon einige Jährchen zurückliegt.“
       
                                                                        2

   Ich hab mal ein wenig meinen Schreibtisch aufgeräumt und dabei diese alten Fotos gefunden. Wusste gar_nicht, dass es die noch gibt. Als Hannelore (hier hab ich sofort hochgescrollt und den anderen Text nach dem gleichen Namen durchsucht) starb, hat Vater alle Bilder verbrannt, auf denen sie zu sehen war. Er meinte, ein Mensch sei erst dann wirklich gestorben, wenn sich keiner mehr an ihn erinnert, und er wolle die Erinnerung an sie wachhalten, da würden Fotos nur stören. Du warst ja noch so klein, Max, als deine Schwester starb, und zwei Jahre später war Vater auch tot.
   Weißt du, wer das junge Mädchen hier auf dem Foto ist? Du kommst nicht drauf? Erna, deine Tante Erna, die dicke Erna, im unschuldigen Alter von zwölf Jahren! Da staunst du, was? Schlank und rank wie eine Reitgerte! Und dann, mit vierzehn, fing´s an. Wummm! Zwei jJahre später hatte sie schon Oberschenkel wie ein Elefant. Woran es lag? Frag mich was Leichteres! Am Essen bestimmt nicht. Aß ja zu der Zeit schon wie ein Spatz. Und Veranlagung... ich wüsste nicht von wem. Von meiner Linie bestimmt nicht...
   Hier, so sah sie mit zweiundzwanzig aus. Kein unhübsches Gesicht, findst du nicht auch? Besonders der Mecky-Schnitt stand ihr gut. Etwas zu voll die Wangen, aber dafür sieht man ihr das Alter nicht an, könnte ebensogut zu einer Sechzehnjährigen passen. Und hier... Da war sie zu Vaters Beerdigung aus Südafrika gekommen, und der kleine Steppke da, das bist du. Erinnerst du dich noch an das Muttermal unter ihrem Kinn? Nein? Hmm, das wundert mich ehrlich gesagt etwas. Du bist doch ständig auf ihr herumgekrochen, sie hat dich geherzt und geküsst, warst ihr ein und alles, ihr Allerweltsklöterwatin, haha, durftest sie überall pieksen, na, fast überall. Und gelacht hat sie bdabei, gelacht, gelacht und gelacht! Und furzen konnte sie, wie´n Brauereipferd! Und dann dieser Spruch: Auch ein kleiner Wind kann das Wetter ändern. Irre! Manchmal dachte ich, gleich hebt sie ab! Weißt du, dabei war sie im Grunde totunglücklich. Als sie noch auf dem Gymnasium war, hat sie sich mehr als einmal bei mir ausgeheult. Die anderen Mädchen aus meiner Klasse sind alle hübsche junge Damen, jammerte sie, viele haben schon ´nen festen Freund, und wie seh ich aus? Wie ´ne Qualle! Guck dir doch nur mal meine Oberschenkel an! Na ja, Hhat auch nix genutzt, dass ich sagte, auf die Figur kommts nicht so sehr an, du bist ja keine Zuchtstute, dir fehlt´s an Selbstvertrauen! Na ja, schließlich hat sie dann doch noch einen Mann gefunden, einen Farmer aus der Nähe von Pretoria. Warte mal, das Foto hab ich doch irgendwo... ha, da ist es ja! Sieht er nicht großartig aus mit seinem Zahnpastalächeln? Hab noch mit ihm angegeben, dem Saukerl, von wegen blendende Erscheinung, riesige Farm und viel Geld und so. Dabei war er ein Erbschleicher und Betrüger. War damals schon pleite, wollte nur an Ernas Geld ran. Und Erna, kaum hatte sie den Erbschein in der Tasche, was macht die dumme Kuh? Dreimal darfst du raten! Und er mit einer anderen Frau auf und davon! Ts, ts, ts... wie dumm kann man eigentlich sein, auch wenn man die Jahrgangsbeste in Mathematik ist (finde ich etwas sperrig formuliert. Wie wär's mit in Mathematik die Jahrgangsbeste gewesen zu sein, scheint sie auch nicht klüger gemacht zu haben ?! Da siehst du´s mal wieder. Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir. Pah! Alles Quatsch. Jaja, die Erna... Mit fünfzig bekam sie Parkinson. Sagten die Ärzte. Ich sage: Unsinn! Es war einfach so: Ihre Nerven machten nicht mehr mit, weil sie sie verhungern ließ! Aß ja fast nichts mehr! Und wenn der Mensch nix frisst, fängt er an zu zittern! Traurig, traurig... Sie starb mit – ach, das weißt du – sag mal, ist dir nicht gut? – – Wie? Mit ´ner Nähnadel? Hör ich jetzt zum ersten Mal. Nee, davon hat sie mir nie was erzählt! Du fühlst dich schuldig? Auch das noch! Das lass man schön sein, mein Lieber! Auch ohne deinen Stich hätte es mit ihr kein gutes Ende genommen. Warst vier Jahre alt und fühlst dich schuldig. Ich glaubs wohl.


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nicolailevin
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Beitrag22.05.2020 12:43

von nicolailevin
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Interessante Übung mit einem Thema, das so abgedreht ist, dass es das Variieren nicht eben einfach macht.

Ich hänge an den Variationen, manchmal ist es eine andere Figur, die berichtet, manchmal ändert sich offenbar nur der Stil. Um dir mit Feedback helfen zu können, wäre es gut zu wissen, was du dir bei der jeweiligen Variation vorgenommen hast, was die Variationsaufgabe war.

VG
Nico.
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Justadreamer
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Beitrag26.05.2020 10:31

von Justadreamer
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Mich würde auch interessieren, da ich mit den Variationen in der Musik nicht so vertraut bin, ob diese vielleicht einen Namen haben. Also einen Titel für jede deiner Geschichten.
Jetzt, wo ich alle kenne, und auch den Gedanken dahinter, muss ich sagen, dass es mir sehr gut gefällt!


LG
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wunderkerze
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Beitrag23.06.2020 17:22

von wunderkerze
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Hallo, liebe Leser,
ich antworte erst jetzt nicht aus Faulheit, sondern weil ich eine Weile off-home war. Zunächst vielen Dank für eure Feedbacks. Ich arbeite eure Bemerkungen in der Reihenfolge ab, wie sie mir hier im Sichtfenster entgegenrollen.

Justadreamer interessiert der Bezug der Var. zur Musik.
Thema: enthält das musik. Grund-Material, die Motive, die in den folg. Var. abgewandelt und erweitert werden. Tempo: Andante (ruhig schreitend), Lautstärke Mezzoforte (mittel).
Var.1
Die Motive werden erweitert und leicht verändert. Aus 'Erna W...' wird die 'dicke Erna...' (Fagott) oder aus 'Gesäß' wird 'poh, sooon Teil..., (Tutti) usw. Ein unscheinb. Motiv wird erweitert, aus 'Max M.,4,' wird Hosenpuper... (Posaune). Eine Piccoloflöte trillert (hahah, ähem...), Allegro (rasch), Forte
Var.2
Die leicht-beschwinkten weichen jetzt ernsthafteren Tönen, bedächtigeren Tönen. Als Leitmotiv wieder der Satz vom kleinen Wind. Gedeckte Streicherklänge, mögl. in Form einer Passacaglia ("Hahnenschritt", die Oberstimmen liegen über einem langsam schreitenden Bass.) Piano (leise), Andante.
Var.3
Das Orchester kommt, begeistert vom musik. Mat., in Fahrt (kein Witz, kann man häufig bei Mozarts Klavierkonz. erleben). Schrille Töne erklingen (Taifans Kodderschnauze), eine Klarinette näselt (Paul), eine Oboe meckert (Gisela). Generalpause nach 'und ich verging mich an ihr', dann tobt das Orchester los... Zum Schluss Presto (sehr schnell), Fortissimo.
Var.4
Das Tongeschlecht wechselt von Dur nach Moll, ich denke da an ein dunkles C-Moll. Der Grund dürfte klar sein.
Var.5
Auch jetzt bleibt der nachdenkliche Grundton erhalten, doch die Motive werden in anderer Form und von and. Instrumenten vorgetragen. Das Motiv 'Lachen' wird erweitert; wieder die 'Erkennungsmelodie' vom 'Wind'.
Var. 6 'Choral'
Die Motive werden jetzt soweit verfremdet, dass man sie kaum wiedererkennt (Steppke, Ernas Jugendfoto). Neue Klangfarben, da neue Sichtweise. Bei 'Zahnpastelächeln' Querflöten, bei 'mit einer anderen Frau..' Hörnerklang (in der Oper oft als Untermahlung gescheiterter Ehen).
Das Schuldmotiv zum Ende in Form eines Chorals, gerne mit Harfe.
Var.7
Furioser Schluss mit 'Pauken und Trompeten'. Prestissimo, Fortissimo...

Muss leider Schluss machen, morgen geht´s weiter.

123Wie es weitergeht »



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wunderkerze
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Beitrag24.06.2020 09:05

von wunderkerze
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Hallo 51MONSTER2

Wusste gar_nicht, dass es die noch...
Wenn du mich schon zitierst, dann bitte korrekt. Im Text steht: garnicht.

     Ich schreibe nähmlich ohne h,
     denn ich bin nicht dämlich ganz und gar,
     schreib aber seelig mit zweitem e,
     denn diese Regel tut mir in der Seele weh,
     wie man auch haarig schreibt mit zwein,
     uns so wird es auch in Zukunft sein,

und auch gar (Pause) nicht sagt niemand, im Sprachfluss sagt man garnicht. Im übrigen ist der Duden kein Grundgesetz, sondern eine Beschreibung des gegenwärrtigen Sprachgebrauchs (anders die Akadémie Francaise, welche die Sprache normiert), und wenn viele Leute garnicht schreiben, wird´s wieder Regel.

„Halb zog es mich, halb sank ich hin.“ (Wer sagt das? Was bedeutet das?
Wer das sagt, dürfte klar sein. Der Ausspruch ist ein Zitat von Schiller und bedeutet, dass die "Tat" nur eingeschränkt der Selbstkontrolle des "Täters" unterlag, vergl. Var.7

 Als Hannelore (hier hab ich sofort hochgescrollt und den anderen Text nach dem gleichen Namen durchsucht)
Ja, hier fehlt der Hinweis: deine Schwester

...wie dumm kann man eigentlich sein, auch wenn man die Jahrgangsbeste in Mathematik ist (finde ich etwas sperrig formuliert. Wie wär's mit in Mathematik die Jahrgangsbeste gewesen zu sein, scheint sie auch nicht klüger gemacht zu haben ?!
Sorry, diese Kritik kann ich nicht nachvollziehen. Abgesehen von dem wiederholten "zu" passt diese Konstruktion nicht zum Sprachstil der Rednerin.



Hallo nicolailevin!

Interessante Übung mit einem Thema, das so abgedreht ist, dass es das Variieren nicht eben einfach macht.
Abgedreht vielleicht, aber nicht an den Haaren herbeigezogen, denn der kleine Junge war ich, und Tante Erna hat es wirklich gegeben. Was ich mir mit den Var. vorgenommen habe, habe ich schon in der Einleitung erläutert. Hintergründig wollte ich eine "Tat" bekennen, die mich immer noch bedrückt, weil ich mich nicht bei Erna entschuldigt habe. Jetzt ist es zu spät.

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51MONSTER2
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Beitrag24.06.2020 09:31

von 51MONSTER2
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wunderkerze hat Folgendes geschrieben:
Wusste gar_nicht, dass es die noch...
Wenn du mich schon zitierst, dann bitte korrekt. Im Text steht: garnicht.

Hallo wunderkerze,
Wenn du mich schon zitierst, dann bitte korrekt: In meinem Hinweis ist der Unterstrich blau markiert, um dich darauf hinzuweisen, dass dort ein Leerzeichen hingehört. Wenn du dich von den geltenden Rechtschreibregeln ausgenommen fühlst, wäre das ein Hinweis gewesen, den du vor den Text hättest stellen müssen - nicht ich vor meine Anmerkungen.

Insgesamt erweckt deine Rückmeldung bei mir den Eindruck, dass du meine Anmerkungen kategorisch ablehnst. Ich verstehe nicht ganz, warum, zumal ich auch (nach jeder Rechtschreibung) schlicht falsche Dinge wie "vollschlang" angemerkt habe. Ein noch so kleines Danke für die Mühe suche ich jedenfalls vergeblich zwischen den Zeilen.
In Zukunft werde ich also einen großen Bogen um deine Texte machen.


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a.no-nym
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Beitrag24.06.2020 10:42

von a.no-nym
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wunderkerze hat Folgendes geschrieben:

     schreib aber seelig mit zweitem e,
     denn diese Regel tut mir in der Seele weh,
     wie man auch haarig schreibt mit zwein,




http://www.schreibn.de/schreibweise/seligkeit.html

Gruß
a.
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wunderkerze
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Beitrag24.06.2020 18:41

von wunderkerze
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Hallo 51MONSTER2,

dass der Unterstrich blau ist, ist nun wirklich kaum zu erkennen, und ich nahm an, du moniertest die getrennte Schreibweise. Dann verstehe ich jedoch die Bemerkung nicht, dass dort ein Leerzeichen hingehört, denn da ist doch eines, oder meintest du: n u r eins, denn beim genauen Hinsehen erkenne ich zwei, und dann hättest du natürlich Recht, oder verstehe ich da schon wieder etwas falsch? Wenn ich einige Ungereimtheiten der dt. Rechtschreibung umgehe heißt das nicht, dass ich mich über sie erhebe sondern nur, dass ich dem Duden in diesen wenigen Fällen nicht folgen will. Wie kommst du darauf, dass ich deine Bem. kategorisch ablehne? Davon kann überhaupt nicht die Rede sein, auch wenn ich nicht zu jeder Bem. Stellung beziehe! Meinen Dank habe ich allen, die sich gemeldet haben, schon weiter oben abgestattet, was dir wohl entgangen ist. Macht nichts, dann statte ich ihn dir noch einmal ab.
LG

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wunderkerze
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Beitrag24.06.2020 19:00

von wunderkerze
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Hallo a.no-nym,

auch seligkeit kommt von See, dahinter steckt die Vorstellung der alten Germanen, dass die ungeborenen Wesen im Meer, in der See schwimmen.
Mir konnte bisher niemand erklären, warum der Duden nur ein e vorschreibt.
Noch bizarrer ist es bei Lache (Pfütze) und Lache (Gelächter). Wie soll ich zB. den Satz: Ihre Lache erfüllte den Raum... verstehen, denn eine Lache ist etwas anderes als ein Lachen oder ein Gelächter.
LG


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Klemens_Fitte
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Beitrag24.06.2020 21:03

von Klemens_Fitte
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wunderkerze hat Folgendes geschrieben:
Hallo a.no-nym,

auch seligkeit kommt von See, dahinter steckt die Vorstellung der alten Germanen, dass die ungeborenen Wesen im Meer, in der See schwimmen.


Und ich ging immer davon aus, unser Selig(keit) gehe zurück aufs indogermanische salin (Glück oder so) bzw. dann das althochdeutsche sâlîg.¹ Dann gibt es da mW noch Verweise aufs ahd. sālida (Heil, Glück) bzw. das mhd. sælde (Glück, Heil, Segen etc.) bzw. sælecheit (erklärt sich von selbst).

Und selbst wenn man eine Verbindung zum See herstellen wollte (bzw. zur Seele, wobei mir auch da keine direkte etymologische Verbindung zwischen Seele und Seligkeit präsent ist): eingedenk der Tatsache, dass wir es hier mit Entwicklungen innerhalb einer (fast vollständig) gesprochenen, nicht geschriebenen Sprache zu tun haben, scheint die Behauptung doch merkwürdig, es sei korrekter, Seligkeit mit zwei e zu schreiben, da man (zufälligerweise) die See (ahd. sēo, mdh. ) neuerdings mit zwei e schreibe.

Meinetwegen (und auch wenn das Bisherige anders klang) soll jede/r schreiben, wie er/sie will. Bevor man erklärt, dass alle anderen falsch schreiben, kann man sich ja in die Materie (und die entsprechenden Argumente für und wider) einlesen.



¹Lange ist es her, dass ich in Vergleichender und Indogermanischer Sprachwissenschaft eingeschrieben war, und Lust, etwas weiter als bis zu Wikipedia nachzuschlagen, habe ich nicht.


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Beitrag25.06.2020 21:13

von wunderkerze
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Danke für die Belehrung. Dann kommt also Seele aus einer anderen etym. Ecke als selig. Werde hinfort wieder selig schreiben.

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