Kinderreime bis zum Abwinken

[poetnick]

So, konnte mich an Euren Texten erfreuen und kann M's Sehnen unterschreiben.
Für Michels Mütze gibt es jedoch zeitgemäßeren Ersatz

[Michel]

Ohne heftig nachzubohren:
Meine Ohren sind erfroren.
Gegen Kälte gar nicht gut:
Schuld war nur der Aluhut!

Auch auf Glatze - ansatzweise -
sammelt sich der Raureif leise.
Zur Verblendung meiner Pein
muss es wieder Mütze sein.

[BlueNote]

Gab's hier nicht einmal die Regel
dass vor allem menetekel
sagt was hier geschrieben wird
im Explorer oder Thunderbird

Jetzt geht es scheinbar durcheinander
Zueinander voneinander
Füreinander umeinander
Nacheinander voreinander

Feuersalamander reime ich
und weiß nicht ist es tatsächlich
richtig hier jetzt so zu posten
vom Norden, Süden, Westen, Osten

[poetnick]

Raureif selbst auf Nas' und Ohren;
hat sich alles so verschworen,
Beulen durch den Glatzenfrost -
sah ein Alu-Schaf zum Trost.

[menetekel]

Der Reim "Aleuten" / Aluhüten ist schlichtweg genial. Aber sowas von.
Letztere kenne ich mehr vom Grillen, aber als wärmende Ohrenschützer für den mützenlosen Michel gehen die ebenfalls gut durch.
Die haben bestimmt was extrem Avantgardistisches und uns' Michel wird der neue Modezar. - Falls nicht, bleibt er halt hier.

Raureif gibt es hierzulande
nicht einmal als Riedgirlande.
Sommer ists, der prophezeit
Mützenfreiheit, hessenweit!

Willst du M. mit Mütze sehen,
musst du schon am Zeitrad drehen:
Denn bereits vor langer Zeit
war die Mützen-Umsatzzeit!

Itzo, so bei 30 Graden,
fühlt manch Köpfchen sich verladen,
schreit nach Alu und Papier -
denn es ist zum Grillen hier!

[poetnick]

Hallo M.

nur kurz ein Hinweis auf die Variantenbreite der Alu-Kopfbedeckungen

https://de.wikipedia.org/wiki/Aluhut

[menetekel]

Jessasmaria, das glaub ich jetzt nicht! - Ach, hätte ich doch mit  ... "als Blocker hier" geendet!

Eine wahre Fundgrube!
Danke!

[Michel]

[menetekel]

Auch schön, Michel,

vielleicht sollten wir uns nur noch so unterhalten!

Lachende Grüße
m.

[menetekel]

Einer "muss" den Faden pflegen
und das Team zum Spurt bewegen;
dieses ist mir angenehm,
noch dazu nicht unbequem.

Immer gibt es was zum Schleckern,
niemalsnicht nur Endlosmeckern -
weil es Spaß macht, und das reicht
bis das Kind dem Spießer weicht.

Schütteln wolln wir, nahtlos reimen,
das System, die Weihe leimen:

Glüht die Schrift auch an der Wand,
Heulen ist uns unbekannt!

[Tula]

über Himmel und Hölle

Einer muss den Fladen drehen
und am heißen Ofen stehen,
während sich der Ober Knut
an der Wirtin gütlich tut.

Einen muss man Schafskopf nennen,
weil die Fladen so oft brennen.
Flammen schlagend auch das Blut,
für die Wunder-Wirtin Ruth.

Einer ließ sich unter Tischen
mit der Ruth vom Wirt erwischen.
Der verdrischt mit Wagemut
nun den Knut, den Tunichtgut.

[menetekel]

Derzeit hat es Knut viel schwerer,
sein Lokal wirkt leer und leerer;
viele wollen gern ein Bier,
doch das ist nicht einfach hier!

Erst musst du ein wenig warten,
um am Meeting Point zu starten;
wenn du Glück hast, kommt dann Knut
oder auch die dralle Ruth.

Beide tragen "Klassenbücher"
und du selber staunst wie Blücher,
weil du eingetragen wirst
und dich mehr und mehr verwirrst.

Abgesprüht und eingeladen
sitzt du nun am Tisch, dem geraden,
und der Liebste - weiter weg -
hofft auf Eier mit viel Speck.

Knut indes verliert die Maske,
fühlt sich ohne sie als Baske,
ohne Mütze, wie Herr M.(!),
Solche Suche macht plemplem!

Stund um Stunde musst du kauern,
auf den Knut, die Eier lauern,
selbst das Bier ist nunmehr schal -
langsam ist es dir egal,

träumst vom Sofa, leckren Häppchen,
deinem Liebsten auf dem Treppchen,
das dir wahres Glück verheißt
und auf Knut nebst Ruthchen sch...t.



*"plemplem" ist nur dem Reim geschuldet, nicht etwa auf unseren Lieblingsmichel gemünzt, nä? Man muss ja so uffpasse ...

[Michel]

[menetekel]

@ Michel:

Ihr Lieben,

jetzt nähern wir uns einem Vierzeiler, der aus zwei weiblich reimenden Versparen (trochäischen Vierhebern) besteht. Die  sollen aber nicht in zwei Teile zerfallen (wie bei unserer vorherigen Übung), sondern als geschlossene Strophe in Erscheinung treten.

Lache über die Malessen,
die beim Trinken und beim Essen
nunmehr in Erscheinung treten:
Sie sind da, auch ungebeten!

Liebe Grüße
und viel Spaß

m.

[Michel]

Lache über die Versuche,
wie in dem gelahrten Buche
Reim an Reim an Reim zu fügen.
Dir wird's niemals nicht genügen!

Lache über die Manieren
und wie andre sich gerieren,
wenn sie Stift und Feder schwingen,
um den Knittelberg zu zwingen.

Lache über die Poeten,
diese Verse-Leichtathleten,
die - zumeistens ungebeten -
Vers und Metrum ziemlich ungeniert zertreten.

[davidmuc]

Morgens wie in Ketten laufen
Mittags schnell Buletten kaufen.
Abends in den Kasten tippen,
Nächtens in die Tasten kippen.

Alte Muster gelten sehen:
Meistens sitzen, selten gehen.
Über neue Wege sinnen.
Zuversicht am See gewinnen.

[davidmuc]

Hör die nahen, sieh die weiten
Wellen schwingen, wie die Saiten:
blättern, streichen, leise rauschen,
Tiefen ihrer Reise lauschen.
Warmer Sand an weichen Stränden,
endlich im Verstreichen wenden.

[poetnick]

Des Bücherfreunds Freude

Wie die Bücher mal ausbleichen
unter Sonne, so verstreichen
auch die Zeiten träg im Schatten;
das darf man sich wohl gestatten.

Gerne wende ich die Seiten
unverstanden und bei Zeiten,
drängt mich manches ganz verwaschen,
an der Nächsten schon zu naschen.



Edit,t,t,t

[Michel]

Ich nehme mal an, die "Nächste" steht absichtlich groß geschrieben …

Gerne wende ich die Seiten,
aber nur, wenn sich beizeiten
darauf die Geschichte windet
und ein gutes Ende findet.

Wende ich mich träg im Schatten,
weil mich Hitz und Buch ermatten,
rubble ich erfreut das Näschen
an dem süßen Nachbarshäschen.

Lass mich, windende Geschichte!
Mehr noch reizt mich Nachbars Nichte
als die Seiten voller Milben,
die nicht bleichen, nur vergilben.

Unterm Stoff lockt süße Bleiche.
Der Moment, der freudenreiche
endet ohne langes Winden,
als mich Nachbars Stiefel finden.

[poetnick]

[Michel]

Also liege ich und winde
mich im Bett (allein) und binde
Wort an Wort und Reim an Reim.
Hintern blau - doch trautes Heim!

Derart schmerzhaft wird es selten.
Doch ist Gutes auch zu melden.
Trommelwirbel und Traraa:
Michels Mütz ist wieder da!

Uuups, Formfehler! Die letzten Strophen halten sich wieder dran.

Auf der Wanderung, beim Rasten,
Fühlen, Tief-im-Rucksack-Tasten
hab nach mehr als sieben Runden
ich das treue Teil gefunden.

Leider ist die Sommerhitze
allzu groß für diese Mütze.
Wenn im Herbst die Blätter gehen,
werden wir uns wiedersehen!

[Tula]

an eine Unterwerferin ...

Werte, ich muss eingestehen,
alles ließe ich geschehen,
wenn Sie‘s wollten, sogar einen
Überfall auf schroffen Steinen.

Werte, ich will gern bekennen,
dass die Hauptschutzschalter brennen,
die im Ansturm von bizarren
Träumen ihrer Löschung harren.

Werte, ich muss offen beichten,
dass mir ein paar Sünden reichten,
um den Höllendurst zu lindern
und den Wahnsinn zu verhindern.

Werte, ich will unumwunden
Ihnen meine Glut bekunden:
Schmerzen, die im Herzen beißen
und den Unterleib zerreißen.