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Brauche ein hilfe für den Aufbau der handlung

 
 
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SyNTroX
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
S


Beiträge: 18



S
Beitrag22.05.2020 21:46
Brauche ein hilfe für den Aufbau der handlung
von SyNTroX
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Nach großen Hin und her, hab ich mich entschieden meine Geschichte komplett neuzustarten. Da ich keine Erfahrung mit einer Handlungs Struktur hab, wollte ich euch mal fragen.

Meine Idee war

1 Teil:  Es wird ein Bedürfnis (Rache) erzeugt.

2 Teil: Person A will sich rächen, scheitert aber.

3 Teil: Person B übernimmt das Bedürfnis, scheitern aber auch.

4 Teil: Person A kehrt zurück und befriedigt das Bedürfnis.

Ist das eine gute Struktur/Handlung oder geht das besser?
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Gast







Beitrag22.05.2020 22:05
Re: Brauche ein hilfe für den Aufbau der handlung
von Gast
Antworten mit Zitat

SyNTroX hat Folgendes geschrieben:
Nach großen Hin und her, hab ich mich entschieden meine Geschichte komplett neuzustarten. Da ich keine Erfahrung mit einer Handlungs Struktur hab, wollte ich euch mal fragen.

Meine Idee war

1 Teil:  Es wird ein Bedürfnis (Rache) erzeugt.

Die Geschichte lebt vom Konflikt. Rache ist eine sehr starke Emotion und daher bestens geeignet, den Konflikt zu befeuern. Teil 1 und 2 sollten inhaltlich voneinander abhängen. Wie ich das verstehe, geschieht in Teil 1 ein Unrecht, das der Protogonist in Teil 2 rächen will. Dramaturgisch funktioniert das.

2 Teil: Person A will sich rächen, scheitert aber.

Das Scheitern von Person A ist dramaturgisch sinnvoll.

3 Teil: Person B übernimmt das Bedürfnis, scheitern aber auch.

Das sehe ich kritisch. Warum muss ein zweiter Rächer eingeführt werden? Ich vermute A ist die Hauptfigur. Sie sollte es im dritten Teil bleiben. Die Einführung einer neuen Hauptfigur bedarf der Begründung. Wenn sie nicht zwingend erforderlich ist, könnte das die Handlung und damit den Leser stören.

4 Teil: Person A kehrt zurück und befriedigt das Bedürfnis.

Das ist zwingend geboten. Für den Spannungsaufbau ist aber erforderlich, dass A kurz vor dem Ziel scheitert, in nahezu hoffnungsloser Lage aufsteht und den Gegner bezwingt.

Ist das eine gute Struktur/Handlung oder geht das besser?



Es fehlt ein starker, ebenbürtiger Gegner.

Gruß

attingat
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3210
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag22.05.2020 22:09

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Ich frage mich gerade, warum oder für was Person B sich plötzlich an dem Antagonisten rächen will. Da brauchst du einen guten Grund, zudem muss Person A bei ihrem zweiten Versuch, sich zu rächen (oder ab diesem Punkt besser: Gerechtigkeit erlangen), neues Wissen/neue Fähigkeiten haben.

Wenn ich eine neue Geschichte plane, fange ich mit der 7-Punkte-Methode an, ehe ich tiefer plotte:
1. Aufhänger: Gegenteil von Auflösung
2. Erste Wendung: Stellt Konflikt vor, die Welt des Protas verändert sich
3. Erster Kniff: Etwas geht schief, veranlasst zum Handeln
4. Mittelpunkt: Übergang Reaktion zu Aktion
5. Zweiter Kniff: Erhöhung des Drucks, bis Situation unerträglich scheint
6. Zweite Wendung: Prota erhält die letzte fehlende Sache
7. Auflösung des Hauptkonflikts

Vielleicht hilft dir das weiter.


_________________
Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag22.05.2020 22:25

von Willebroer
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Rache ist fast ein Standardmotiv. Noch besser funktioniert es aber oft, wenn man das Rachebedürfnis nicht (nur) im Protagonisten, sondern im Leser erzeugt. Den wiederum kann man u. U. sehr lange hinhalten, ohne an Spannung zu verlieren (Hoffnung genügt).

Musterbeispiel: Games of Thrones. Smile

Das Geheimnis: Ambivalenzen erzeugen. Weitere Personen ins Spiel bringen, die nicht nur bei der Rache stören, sondern auch ablenken und relativieren (zum Beispiel wenn das Objekt der Rache eine wichtige Position hat, von der ein anderes Leben abhängt).

Beispiel: Snape Cool
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SyNTroX
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
S


Beiträge: 18



S
Beitrag23.05.2020 12:00
Re: Brauche ein hilfe für den Aufbau der handlung
von SyNTroX
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zitat:
SyNTroX hat Folgendes geschrieben:
Nach großen Hin und her, hab ich mich entschieden meine Geschichte komplett neuzustarten. Da ich keine Erfahrung mit einer Handlungs Struktur hab, wollte ich euch mal fragen.

Meine Idee war

1 Teil:  Es wird ein Bedürfnis (Rache) erzeugt.

Die Geschichte lebt vom Konflikt. Rache ist eine sehr starke Emotion und daher bestens geeignet, den Konflikt zu befeuern. Teil 1 und 2 sollten inhaltlich voneinander abhängen. Wie ich das verstehe, geschieht in Teil 1 ein Unrecht, das der Protogonist in Teil 2 rächen will. Dramaturgisch funktioniert das.

2 Teil: Person A will sich rächen, scheitert aber.

Das Scheitern von Person A ist dramaturgisch sinnvoll.

3 Teil: Person B übernimmt das Bedürfnis, scheitern aber auch.

Das sehe ich kritisch. Warum muss ein zweiter Rächer eingeführt werden? Ich vermute A ist die Hauptfigur. Sie sollte es im dritten Teil bleiben. Die Einführung einer neuen Hauptfigur bedarf der Begründung. Wenn sie nicht zwingend erforderlich ist, könnte das die Handlung und damit den Leser stören.

4 Teil: Person A kehrt zurück und befriedigt das Bedürfnis.

Das ist zwingend geboten. Für den Spannungsaufbau ist aber erforderlich, dass A kurz vor dem Ziel scheitert, in nahezu hoffnungsloser Lage aufsteht und den Gegner bezwingt.

Ist das eine gute Struktur/Handlung oder geht das besser?



Es fehlt ein starker, ebenbürtiger Gegner.

Gruß

attingat


Ich weiß nicht genau was ich im 3 Teil erzählen soll, da Person A gescheitert ist, verfällt sie in eine Nihilistische Phase (das ist wichtig für ihre Charakter Entwicklung), das fängt ab dem Ende des 2 Teils an und endet am Ende des 3 Teils und im 4 Teil geht es normal weiter.
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Gast







Beitrag23.05.2020 12:11

von Gast
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Ich hoffe, das wird kein experimenteller, psychedelischer Text.

Wenn man nicht  weiß, was man schreiben soll, hat man ein Problem mit der Geschichte. Ich rate dazu, den Plot zu schreiben.

Es ist das zu Schreiben, was geschrieben werden muss. Was nicht zur Geschichte gehört, bleibt weg. Lieber eine kurze, stimmige Geschichte als eine lange, inkohärente. Schreibe eine kurze Geschichte, spare dir das Epos solange auf, bis du genügend Erfahrung dafür gesammelt hast.

Gruß

attingat
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V.K.B.
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Beitrag23.05.2020 15:00
Re: Brauche ein hilfe für den Aufbau der handlung
von V.K.B.
Antworten mit Zitat

SyNTroX hat Folgendes geschrieben:
da Person A gescheitert ist, verfällt sie in eine Nihilistische Phase (das ist wichtig für ihre Charakter Entwicklung), das fängt ab dem Ende des 2 Teils an und endet am Ende des 3 Teils und im 4 Teil geht es normal weiter.
Meinst du wirklich nihilistisch, oder eher passiv oder depressiv? Nihilismus (Abkehr von sämtlichen Moralvorstellungen und gesellschaftlichen Konventionen) wäre doch eher eine hilfreiche Zutat für eine spektakuläre Rache.

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SyNTroX
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
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Beiträge: 18



S
Beitrag23.05.2020 15:44
Re: Brauche ein hilfe für den Aufbau der handlung
von SyNTroX
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
SyNTroX hat Folgendes geschrieben:
da Person A gescheitert ist, verfällt sie in eine Nihilistische Phase (das ist wichtig für ihre Charakter Entwicklung), das fängt ab dem Ende des 2 Teils an und endet am Ende des 3 Teils und im 4 Teil geht es normal weiter.
Meinst du wirklich nihilistisch, oder eher passiv oder depressiv? Nihilismus (Abkehr von sämtlichen Moralvorstellungen und gesellschaftlichen Konventionen) wäre doch eher eine hilfreiche Zutat für eine spektakuläre Rache.


Ja ich mein wirklich den Nihilismus, aber die höchste Form von Nihilistmus ist irgendwie langweilig, da alles ins sinnlos verfällt, demnach läßt sich die Figur vom dasein treiben, wenn sie stirbt stirbt sie, wenn nicht ist es auch egal usw.
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Gast







Beitrag23.05.2020 16:49

von Gast
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Ich bin alt und darf mir diese Kritik erlauben: Ich verstehe, wenn man als junger Autor ein bedeutendes Werk schaffen will. An philosophischen Fragen arbeiten sich aber Menschen ab, die über viel Lebenserfahrung verfügen. In jungen Jahren sollten solche Themen gemieden werden. Das kann nur schiefgehen, wirkt im schlimmsten Fall überheblich oder altklug. Schreib ein Buch, das andere interessiert, spannend und unterhaltsam ist, und überlass die hochkomplexen, komplizierten Charaktere den anderen, lebenserfahrenern Autoren.

Schreib ein paar Seiten und biete es hier zur Kritik an. Da ist mehr gewonnen, als sich mit den Problemen Nietzsches zu duellieren.

Gruß

attingat
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nothingisreal
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Beiträge: 4002
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag23.05.2020 17:38

von nothingisreal
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Zitat:
Ich verstehe, wenn man als junger Autor ein bedeutendes Werk schaffen will.


Echt? Ich nicht, hab ich auch noch nie. Vielleicht bin ich noch zu jung, um zu verstehen, warum man ein hochphilosophisches Werk schreiben und lesen möchte Laughing

@SyNTroX: Ich verstehe ehrlich gesagt überhaupt nicht, was du da erzählst:

Zitat:
1 Teil: Es wird ein Bedürfnis (Rache) erzeugt.

2 Teil: Person A will sich rächen, scheitert aber.

3 Teil: Person B übernimmt das Bedürfnis, scheitern aber auch.

4 Teil: Person A kehrt zurück und befriedigt das Bedürfnis.


Für mich ist das kein Plot, sondern höchstens die Beschreibung einer generellen Handlung à la: Junge trifft Mädchen. Und das kann echt alles sein.


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"Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham
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Gast







Beitrag23.05.2020 18:32

von Gast
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nothingisreal hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich verstehe, wenn man als junger Autor ein bedeutendes Werk schaffen will.


Echt? Ich nicht, hab ich auch noch nie. Vielleicht bin ich noch zu jung, um zu verstehen, warum man ein hochphilosophisches Werk schreiben und lesen möchte Laughing



Nennen wir es Eitelkeit oder Wunsch, der Nachwelt etwas Bedeutendes zu hinterlassen. Wer will nicht seinen Namen in irgendwelchen Bestsellerlisten lesen und von Kritikern für die Bedeutungsschwere des Werks gelobt werden? Mir hätte das gefallen. Heute wäre ich froh, eine einfache Geschichte erfolgreich am Markt platzieren zu können.

SyNTroX wollte, so habe ich ihn verstanden, nur das Thema in einer Grobgliederung beschreiben. Einen ungefähren Plot hat er wohl im Kopf und ist auf die beschriebene Unstimmigkeit gestoßen. Das ist schon mal gut, weil das Problem erst im Stadium dessen Umsetzung zu erkennen, kann das ganze Vorhaben gefährden. Ich wollte nur vorsichtig darauf hinweisen, von dem Projekt erst einmal Abstand zu nehmen, wenn es mit dem Plot hapert. Es ist klüger, eine stimmige - auch eine vermeintlich einfache - Geschichte zu erzählen und auf philosophischen Tiefgang zu verzichten. Da zurzeit wenig bekannt ist, können keine konkreteren Hinweise gegeben werden.

Gruß

attingat
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nothingisreal
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Beiträge: 4002
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag23.05.2020 19:26

von nothingisreal
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Zitat:


Wer will nicht seinen Namen in irgendwelchen Bestsellerlisten lesen und von Kritikern für die Bedeutungsschwere des Werks gelobt werden?


Das ist doch etwas anderes, als ein hochphilosophisches Werk zu schreiben um seiner selbst Willen Wink Gegen einen Bestsellertitel und dem Feedback, dass mein Buch eine relevante Aussage trifft, hätte ich auch nichts gegen.

@SyNTroX: Bitte lass dich nicht von mir ärgern, schreib das, worauf du Bock hast. In erster Linie muss es dir gefallen und wenn dir hochphilosophisches Zeug gefällt: Super, schreib es!
Trotzdem: Das ist für mich kein Plot, was du da aufgezählt hast, lass uns mehr wissen, was passiert. Zu Person B wurde dir schon in den vorherigen Kommentaren etwas gesagt.


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BlueNote
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Beitrag23.05.2020 22:07

von BlueNote
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Dass es hier eher um Trivialliteratur geht und weniger um ein "hochphilosophisches Werk" Werk, liegt ja wohl auf der Hand. Eine genauere Beschäftigung mit dem Nihilismus hätte ich hier gar nicht erwartet. Wahrscheinlich handelt es sich eher um einen Killer, dem irgendwann nichts mehr heilig ist (wie so oft in solchen Romanen).

Und dass hier immer nur zu noch weiterer Simplifizierung geraten wird, stimmt mich bedenklich. Man kann sich doch auch in der Unterhaltungsliteratur von der Trivialliteratur absetzen, oder mal komplexere Themenbereiche anschneiden (z.B. die Reinkarnation in "Mieses Karma".)

Ein verbindendes Element wäre der Humor. Damit kriegt man eigentlich so gut wie alles unter einen Hut und kommt etwas weg von Schablonenschreiberei.
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Gast







Beitrag23.05.2020 22:28

von Gast
Antworten mit Zitat

Besteht die Kunst nicht gerade darin, komplizierte Sachverhalte einfach darzustellen? Wenn aber eine im Grunde einfache Handlung unnötig verkompliziert wird, weil dies angeblich das Niveau hebt, ist das in meinen Augen Unsinn. Wenn das Thema selbst kompliziert ist, kann sich jeder Autor gerne an die Materie heranwagen. In dem hier zu beurteilenden Fall geht es aber - so mein Eindruck - um eine unnötige Verkomplizierung der Handlung. Ich finde, nichts ist schlimmer als Pseudotiefgang. Dann lieber einfach und kurz.

Gruß

attingat
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SyNTroX
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Beiträge: 18



S
Beitrag24.05.2020 00:43

von SyNTroX
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Ich weiß nicht genau was ich noch sagen soll, es muss etwas in der Handlung passieren unabhängig von der Hauptfigur, deswegen dachte ich ein 2 Rächer.
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agu
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Beitrag24.05.2020 01:43
Re: Brauche ein hilfe für den Aufbau der handlung
von agu
Antworten mit Zitat

Wie schon gesagt, diese Struktur ist so, wie sie hier beschrieben ist, so generisch, dass sie auf fast alles passen kann.
Per se ist es eine einfache, lineare Struktur. Also klar kann die funktionieren. Jedenfalls, wenn Du das mit der Charakter-Entwicklung und Motivationen in Griff kriegst.

Entscheidend sind nämlich die Fragen nach dem Warum - die musst Du Dir alle logisch und schlüssig beantworten können. Dann wird ein Schuh draus.
Warum will A sich rächen, warum scheitert er, warum fühlt sich B berufen, die Rache auszuführen (bzw. in welcher Beziehung zu A steht B, dass er den Job übernimmt), was passiert Schlimmes mit B, dass er scheitert - und ist das eventuell das Ereignis, das A aus seiner nihilistischen Phase rausreißt? Was macht A beim zweiten Mal besser (oder inwiefern ist der Charakter durch vorherige Ereignisse gereift / gewachsen), dass die Rache dieses Mal funktioniert?
Last but not least - was bleibt am Ende? Ist A durch die Nummer gewachsen, hat sich irgendwas für ihn geändert/verbessert, gibts eine philosophische Erkenntnis (a ka Rache lohnt sich nicht, führt nur dazu, dass die Verluste noch größer ausfallen) oder ähnliches?

So in die Richtung würde ich an Deiner Stelle denken.


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Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


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Beitrag24.05.2020 12:15

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Ist Rache eine Gefühlsregung, die in der heutigen Zeit der Wirtschaftskriege, des globalen Wettbewerbs und der Unversöhnlichkeit der Systeme (und Religionen) einen Roman überhaut noch tragen sollte? Was lernen wir daraus? Was bringt es der Menschheit? Wozu wird ein solcher Roman überhaupt noch geschrieben (da die Welt, die EU und die Menschheit sowieso schon ziemlich im Eimer ist).

OK! Nihilismus pur. Aber darum soll es in deinem Roman ja auch gehen.
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agu
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Beitrag24.05.2020 12:49

von agu
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Ist Rache eine Gefühlsregung, die in der heutigen Zeit der Wirtschaftskriege, des globalen Wettbewerbs und der Unversöhnlichkeit der Systeme (und Religionen) einen Roman überhaut noch tragen sollte?


Rache ist doch so alt wie die Menschheit - das zieht immer Cool.
Das ist ein Universalthema, wie Liebe, Krieg, Überleben, Macht und Unterwerfung...
Außerdem ist die heutige Zeit mitnichten schlimmer als eine beliebige andere Zeit der Menschheitsgeschichte, ausgenommen vielleicht die Anfänge, als noch alle in Höhlen herumkrochen. Aber das stellt man sich heute vermutlich auch idyllischer vor, als es wirklich war.

Also ja, warum nicht?

Die positive Utopie wäre vor 50 oder 100 oder 200 oder 1000 Jahren genauso nötig gewesen wie heute, und trotzdem waren und sind zu allen Zeiten Großteile des Publikums deutlich stärker von den dunkleren Themen fasziniert.


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Gast







Beitrag24.05.2020 13:31

von Gast
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Ist Rache eine Gefühlsregung, die in der heutigen Zeit der Wirtschaftskriege, des globalen Wettbewerbs und der Unversöhnlichkeit der Systeme (und Religionen) einen Roman überhaut noch tragen sollte? Was lernen wir daraus? Was bringt es der Menschheit? Wozu wird ein solcher Roman überhaupt noch geschrieben (da die Welt, die EU und die Menschheit sowieso schon ziemlich im Eimer ist).


Hi BN,

da frage ich mich dann doch, was denn in solch düsteren Zeiten, in denen wir deiner Meinung nach leben, einen Roman tragen sollte?
Sprachlich gekonnt und irgendwie spannend verpackte, philosophisch-moralische Weisheiten? Soziologische Erkenntnisse?
Als Romanleser interessiert mich ein archaisches Gefühl wie Rache viel mehr.
Wenn ich mich philosophisch, moralisch, gesellschaftspolitisch bilden möchte, kämpfe ich mich durch die Zeit.

LG
DLurie
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Gast







Beitrag24.05.2020 14:50

von Gast
Antworten mit Zitat

Das Leben ist eh Schei... Ich habe keine Lust, mich in meiner Freizeit in Büchern auch noch mit philosophischen Fragen zu beschäftigen. Solche Bücher bleiben links liegen. Aber dazu kann jeder seine eigene Meinung haben.

Gruß

attingat
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Merlinor
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Beitrag24.05.2020 15:15

von Merlinor
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Ich sehe da eine sehr einfache Geschichte. Beispiel:  

Teil 1) Der Bösewicht verhaut die Personen A und B. Die Zwei sind zu schwach und ungeübt, um sich zu wehren. Bei Beiden entstehen Rachegefühle.
Teil 2) Person A will sich rächen. Er nimmt allen Mut zusammen. Er versucht, den Bösewicht abzupassen und mit einem Stock zu verhauen. Aber er ist auch dafür zu ungeübt und scheitert. Von da an wird er mutlos und lethargisch ("nihilistisch") und lässt sich treiben.
Teil 3) Sein Freund B sieht das. Er fasst sich ebenfalls ein Herz und versucht, den Bösewicht zu verhauen. Auch er scheitert.
Teil 4) Das weckt A aus seiner Lethargie. Er besucht einen Selbstverteidigungskurs, bereitet sich vor. Dann geht er hin und verhaut den Bösewicht.

Warum nicht, kann man so machen: Sehr einfach gestrickter, archaischer Plot, aber leider allzu häufig in genau so einer Abfolge anzutreffen.
Es fehlt etwas die Moral, denn das Rachemotiv wird nicht hinterfragt, doch so simpel sind die Menschen im echten Leben oft gestrickt.

LG Merlinor


_________________
„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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Gast







Beitrag24.05.2020 15:55

von Gast
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Ich lebe in einer anderen Welt. Da verhaut A nicht den B, er haut ihm gleich die Rübe weg. Das ist Rache, das ist archaisches Verhalten.

Die Handlung von Merlinor könnte angereichert werden.



Merlinor hat Folgendes geschrieben:
Ich sehe da eine sehr einfache Geschichte. Beispiel:  

Teil 1) Der Bösewicht verhaut die Personen A und B. Die Zwei sind zu schwach und ungeübt, um sich zu wehren. Bei Beiden entstehen Rachegefühle.

Einverstanden. B ist die Freundin von A und wird von C gedemütigt. Dafür wollen sich A und B rächen. B, weil sie gedemütigt wurde. A weil er B liebt. Außerdem hat es C auf B abgesehen, die er toll findet. Sie weist ihn aber zurück. Das nenn ich mal ein Klischee.

Teil 2) Person A will sich rächen. Er nimmt allen Mut zusammen. Er versucht, den Bösewicht abzupassen und mit einem Stock zu verhauen. Aber er ist auch dafür zu ungeübt und scheitert. Von da an wird er mutlos und lethargisch ("nihilistisch") und lässt sich treiben.

Als A den C stellt, zieht A den kürzeren. C macht sich an B heran, weil der Weg frei ist. B verfällt in Depressionen und begeht eine Verzweiflungstat. C rettet B, obwohl es A ist. C wähnt sich am Ziel. B meint, A habe sie verlassen.

Teil 3) Sein Freund B sieht das. Er fasst sich ebenfalls ein Herz und versucht, den Bösewicht zu verhauen. Auch er scheitert.

B kann fliehen. C nimmt die Verfolgung auf. A folgt den beiden, kann aber erst einmal nicht helfen.
Teil 4) Das weckt A aus seiner Lethargie. Er besucht einen Selbstverteidigungskurs, bereitet sich vor. Dann geht er hin und verhaut den Bösewicht.

Als C die B einholt, scheint alles verloren. Da erscheint A. A und B bezwingen gemeinsam den C.

Warum nicht, kann man so machen: Sehr einfach gestrickter, archaischer Plot, aber leider allzu häufig in genau so einer Abfolge anzutreffen.
Es fehlt etwas die Moral, denn das Rachemotiv wird nicht hinterfragt, doch so simpel sind die Menschen im echten Leben oft gestrickt.

LG Merlinor


Jetzt noch ein bisschen Kleinarbeit und die Sache ist in der Kiste. Ganz großes Kino.  Embarassed Embarassed

Kann man auch noch gendern. Wink

Gruß

attingat
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