die obligatorischn 8 bis 12 Wochen

[Kiara]

Du kannst auch noch die restlichen 10,5 Wochen warten
und es dann der nächsten schicken, dann erneut 12 Wochen warten
und anschließend das Spielchen circa zwanzig Mal wiederholen.
Du verstehst, worauf ich hinaus will?
Schreib deine Favoriten gleichzeitig an, das wird dir keiner um die Ohren hauen, wieso auch?
Nicht so ängstlich!

[MarieLuise2701]

Hi an alle,

ja, ich finde das alles mit den Agenturen auch total schwierig. Mein Manuskript liegt nun seit 7 Wochen als Gesamtmanuskript zur Prüfung vor. Immerhin wurde mir zwei Mal nett geschrieben, dass sie wegen Corona gerade total viel zu tun haben und die Prüfung noch länger dauert. Aber aus dem Grunde habe ich es tatsächlich auch keiner weiteren Agentur gesendet. Irgendwie bin ich da im Herzen dann doch so treu. Aber wie gesagt. Sie haben auch nach 4 Tagen das gesamte Manuskript angefordert und ich würde auch gerne genau zu dieser Agentur. Aber grundsätzlich kann ich diese "wie lange soll man denn bitte warten?" - Argumentation schon verstehen. Gerade aktuell brauchen die Agenturen noch länger für eine Antwort. Ich habe von manchen Schriftstellern gelesen, die z.B. immer "nur" vier Agenturen auf einmal angeschrieben haben. Das ist zumindest ein Kompromiss. Nicht gleich 20 oder so. Das finde ich auch etwas "frech". Wenn eine Agentur sagt, sie möchte es exklusiv prüfen... hm... schwierig. Z.T. sind die Agenturen / Verlage schon untereinander "connected", aber jede Bewerbung einzeln prüfen?! Dafür hätten sie gar nicht die Zeit!! Grundsätzlich verstehe ich aber auch eine Agentur, die sagt: wir wollen kein Manuskript prüfen, das gerade z.B. wie bei mir zur Sichtung komplett vorliegt. Das ist ja doppelte Arbeit. In meinem Fall mache ich es daher auch nicht. Wie sind denn bei euch die Erfahrungen aktuell in Corona-Zeiten? Dauert es bei euch allen auch länger mit den Prüfungen? Die Verlage haben ja auch gerade ziemlich zu kämpfen.

[Stiefel]

Wenn dein gesamt Manuskript gerade bei anderen vorliegt, dann würde ich auch mit weiteren Bewerbungen pausieren.
Ich hatte ehrlich gesagt gehofft, dass die Agenturen wegen Corona mehr Zeit für Manuskripte haben, weil sie sich zumindest nicht um Lesungen (oder macht das nur der Verlag?) kümmern müssen. Und Manuskripte bewerten geht ja auch gut im Homeoffice. Aber das waren nur meine Überlegungen, wenn du sagst, sie haben dir mitgeteilt, es dauert alles etwas länger, scheint es ja doch nicht so zu sein.
Darf ich mal fragen, bei wem du dich beworben hast? Ich bin noch am überlegen, wen ich zuerst schreiben soll. Würde mich gerne daran orientieren, welche Autoren sie unter Vertrag haben und wo ich rein passen würde, aber leider machen das ja auch nicht alle Agenturen öffentlich.

[Willebroer]

[MarieLuise2701]

Stiefel, wir können ja per PN schreiben, wenn dich da noch etwas Konkretes interessiert. Aber allgemein gesagt: JA! Viele Verlage und Agenturen kämpfen gerade auch mit der Corona-Zeit. Dort arbeiten auch viele Mütter und Väter, die zuhause Kinder betreuen müssen. Natürlich gibt es auch noch die Risikogruppen, die vielleicht zuhause arbeiten können, aber eben etwas eingeschränkter sind. Dann kommen noch Erkrankungen und Ausfälle dazu. Die Agenturen und Verlage haben auch gerade mit dem eingebrochenen Buchmarkt zu tun. Kurzarbeit wird zum Teil beantragt. Titel werden verschoben, weil sie jetzt nicht richtig auf dem Markt platziert werden können etc. Zum Teil konnte man das ja auch im "Börsenblatt" lesen. Absprachen mit dem ausländischen Markt sind ggf. gerade auch verzögert. Verträge müssen ggf. angepasst werden. Also... sie haben ganz sicher gerade auch viel zu tun. (Das kann vielleicht nicht verallgemeinert werden, aber den einen oder anderen trifft es sicher.)

[Gast]

Ich hatte schon bevor mein Manuskript fertig war einen Verlag der stark interessiert war. Antwort, melde dich sofort wenn es fertig ist. Es fehlten noch ca 25k Wörter zu dem Zeitpunkt und ich hatte ca 4 Monate angegeben.
Motiviert so schnell einen interessierten Verlag gefunden zu haben, sendete ich dann auch einigen anderen Verlägen mein Paket aus Expose Autorenvorstellung und Leseprobe.

Von 5 Verlägen bekam ich überhaupt keine Antwort,
was ich als schlechten Stil erachte.

Von einem kam es zu einer Rückfrage und das Ergebnis, das sie für dieses Jahr in dem Genre keinen Bedarf mehr haben, aber sie mich für nächstes Jahr gerne vormerken würden.

Einzig Random House hat sowohl den Einhgang bestätigt als auch eine sehr interessante Absage erteilt, die sich zwischen den Zeilen so laß:
Finden ihr Manuskript sehr spannend,aber die Agenten müllen uns mit so viele manuskripten zu, dass wir für selbst eingereichte keinen Platz mehr haben. Anbei war dann eine Liste mit Agenten über die ich es versuchen soll.

[Kiara]

[Gast]

[DerKapitän]

Hallo, ich habe doch tatsächlich gestern eine Mail von einer Agentur erhalten. Sie können zur Zeit nicht so prüfen wie sie möchten - wegen Corona. Und außerdem stehen sie erst den Stammautoren zur Seite (verständlich). Wenn die Zeiten sich beruhigen, würden sie versuchen sich zu melden. Klingt doch schon einmal gut oder?

[Kiara]

In jedem Fall höflich und sachdienlich. Ein guter Anfang

[MarieLuise2701]

Hallo DerKapitän, das klingt doch wirklich gut. Welche Agentur war das, wenn ich fragen darf? Das kommt mir bekannt vor Aber vielleicht spielt sich gerade in vielen Agenturen etwas Ähnliches ab. Das ist ja auch absolut nachvollziehbar, dass sie sich gerade an erster Stelle um die Stammautoren kümmern. Für neue Manuskripte gerade eine schwierige Zeit... (vielleicht nicht bei allen, aber ich denke bei vielen Agenturen und Verlagen)

[Sternenwolf]

Hey zusammen!
Ich stecke auch zur Zeit mitten in der Wartephase meiner zwei Projekte ... Schön zu wissen, dass ich nicht alleine bin.

[sternenhimmel]

Hallo, ich hätte da mal eine Frage an alle!
Wie vielen Verlagen/Agenturen bietet ihr euer Manuskript eigentlich an? Ich habe es neulich gewagt, mein Projekt an 5 Verlage zu senden. Da hatte ich ein Gespräch mit jemandem online, die sagte, sie habe ihr Buch schon 122 Agenturen angeboten (bisher ohne Erfolg). Das erscheint mir doch nach sehr viel Ist das normal? Oder gibt es da einen Unterschied je nachdem, ob man Verlage oder Agenturen anfragt? Immerhin versäumt man sich bei zu vielen Absagen von Verlagen auch jegliche Chancen auf eine Agentur.
Liebe Grüße
Mare

[Mina Minus]

122 Agenturen in Deutschland? Das halte ich für ziemlich sinnlos, da es gar nicht so viele renommierte Agenturen gibt. Da muss man ja jede noch so kleine Klitsche anschreiben.
Ich würde jeweils nur die absolut passenden Agenturen anschreiben (ausschließlich renommierte Agenturen; nur diejenigen, die viel in meine bevorzugten Verlage vermitteln). Ich glaube, für mich gäbe es nach diesen Kriterien gerade mal 6-8 Agenturen.
Und wenn überall eine Absage kommt, dann ist es sinnlos, es mit diesem Manuskript weiter zu versuchen. Dann ist es (derzeit) schlicht nicht vermittelbar. Sinnvoller ist es, mit einem neuen, besseren Manuskript zu beginnen und sich dann erneut zu bewerben. Ich glaube, sich zu lange an einem Skript festzuklammern, ist ein Fehler, der viele scheitern lässt.
Verlage würde ich nur dann direkt anschreiben, wenn ich eine konkrete Richtung/Nische bediene, die ohne Agentur gut funktioniert: Z.b. einen Regiokrimi selbst an Gmeiner schicken. Ansonsten würde ich immer über eine Agentur gehen.

[MarMa]

Hab gar nicht gewusst, dass es so viele seriöse Agenturen im deutssprachigen Raum überhaupt gibt. Und ich schätze, wenn mehr als 30/40 Agenturen kein Interesse haben, dann wird's vermutlich eng.

@sternenhimmel:
Wenn du gerne mit einer Agentur zusammenarbeiten möchtest solltest du noch keine Verlage anschreiben. Agenturen haben kein Interesse an Manuskripten, die schon an mehreren Stellen abgelehnt wurden. An kleineren Verlagen sind sie nicht interessiert, da sind die Einnahmen zu gering. Die meisten Agenturen haben das auch auf ihrer Homepage stehen.
Die andere Richtung ist aber durchaus gut möglich. Sollte sich keine Agentur für dich erwärmen, kannst du noch an Verlage herantreten.

LG MarMa

[Niederrheiner]

[Radix]

Es wäre traumhaft, wenn gleich mehrere Agenturen mein Manuskript vermitteln wollten. Als Noname Autor sehe ich mich davon ziemlich weit entfernt. Sollte ein Verlag mein Buch veröffentlichen wollen, würde ich nicht ablehnen, auch wenn er klein  und unbedeutend wäre. Bekannte BuchautorInnen haben da sicher ein etwas anderes Standing.

[sternenhimmel]

[Soki]

Ich habe eine Rückmeldung einer renomierten Agentur erhalten. Sie hätten meinen Text mit Interesse gelesen und diesen auch gut gefunden. Doch angesichts dieser besonderen Lage, blah blah, Corona, bla blah, würden sie keine neuen Autoren, blah blah. Sie wollten sich nur auf die Autoren konzentrieren, die sie schon unter Vertrag hätten.

Was ist von dieser Antwort zu halten? Ist es nicht so, dass wenn Agenturen kein Interesse haben, sie erst gar nicht zurückschreiben? Immerhin war die Antwort an mich sehr freundlich. Soll ich mich weiter bei anderen Agenturen bewerben? Oder lieber noch etwas abwarten, bis sich die Lage etwas normalisiert hat?

[Willebroer]

Es gibt tatsächlich höfliche Agenturen. Wenn die sich die Mühe machen zu antworten, wollen sie auch höflich antworten (ist ja auch nicht mehr Arbeit als rumzuschimpfen).

Wie ernst man die anderen Aussagen nehmen darf ("gut befunden", "angesichts dieser besonderen Lage..."), kann man einfach nicht sagen. Vielleicht ist das die übliche Standardantwort, die einfach nur mit Corona modifiziert wurde. Denn wenn sie wirklich nichts Neues annehmen wollen, hätten sie es ja gar nicht zu lesen brauchen.

[Soki]

Vielleicht war es so, vielleicht nicht. Leider kann man es nicht herausfinden.

[Willebroer]