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Mir schlottern die Knie


 
 
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Peter_M
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 58
Beiträge: 14
Wohnort: Berlin


Beitrag21.04.2020 21:48
Mir schlottern die Knie
von Peter_M
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

und trotzdem zeig ich Euch mal einen Text von mir. Zuerst der Text, dann ein bisschen Info dazu:

Titel: Andere

Kennen sie diese Leute, die Türen zuschlagen, die laut lachen und sich aufspielen. Und kennen Sie die, die sich genau darüber aufregen? Zu den Zweiten gehöre ich.

Die Fehler meiner Mitmenschen ärgern mich. Im Grunde ist es ja wunderbar, dass wir Fehlverhalten so leicht erkennen. Bei Anderen. Wo man Mängel aufdeckt, kann man verbessern. Wir könnten menschlicher sein, rücksichtsvoller und weniger verpatzen.

Ich habe genauso meine Fehler, was auch immer das genau heißt. Es liegt ja im Auge des Betrachters. Da schau ich halt weg. Nein, im Ernst: Es stört einen ja nur wenig an einem selbst. Und wenn doch, dann erklärt man das als unvermeidlich, durch die Erziehung geprägt, Charakter oder sogar Stil.

Würde ich all meine Fehler korrigieren, wäre ich nicht mehr ich, oder? Vielleicht wäre ich dann ein besseres ich. Ich finde das ganz schön schwierig. Nur bei anderen nicht, da sind es eben kleine Korrekturen im Alltäglichen. Das ginge, wenn man wollte.

Aber sagen kann man es keinem, dann geht der Streit los. Obwohl man es doch gut meint. Nun, nicht wirklich. Ich will nur, dass die Leute sich so verhalten, wie es mir passt. Diesen forschen Gedanken streiche ich wieder! Sonst kommt mir der Ärger abhanden und der gehört zu meinem Charakter.

=============================================
Info dazu: Im Moment bin ich am experimentieren. Mir ist klar, was ich nicht machen will, aber was ich eigentlich mache und wohin das führt, ist noch im Nebel. Ich hab so um die 20 bis 30 kurze Sachtexte, Erzählungen und Texte, die ich so gar nicht richtig einordnen kann (u.a. diesen). Ich denke, dass ich meine Beobachtungen mit anderen teilen will, ähnlich einem Maler. Dies ist eine dieser Schreibübungen und wenn Ihr Eure Ansichten darüber mit mir teilt, würde mich das freuen Smile
Vielen Dank für Eure Zeit & Gruß

Weitere Werke von Peter_M:
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Abari
Geschlecht:männlichAlla breve

Alter: 43
Beiträge: 1838
Wohnort: ich-jetzt-hier
Der bronzene Durchblick


Beitrag21.04.2020 23:36

von Abari
Antworten mit Zitat

Hey,

ich habe Deinen kleinen Mitschnitt jetzt mehrmals gelesen und bin damit genauso unsicher wie Du. Wenn Du magst, ergründen wir zusammen, woran das liegen könnte.

Zuerst: Den ersten Absatz finde ich hervorragend. Darauf könntest Du eine Geschichte aufbauen. Das war auch, was mich weiter lesen ließ.

Aber dann kommt es ganz moralisch daher, erklärt mir, wie die (Gedanken-)Welt des Prota beschaffen ist und betrügt mich um die Geschichte, die ich erwartet habe. Dabei hantierst Du auch noch mit dem so gern verächteten "man", das unpersönlich ist und den Text sterilisiert. Hmmm.

Als Grundlage für das, was die Geschichte, die hier eigentlich zu erzählen wäre, aussagen könnte: ok. Als Text mir persönlich nach einem fulminanten Auftakt zu sehr ins Blaue philosophiert. Du schreibst, dass Du auch schon Erzählungen geschrieben hast. Lass Dich auch in diesem Falle von Deinen Gedanken in eine Geschichte treiben, anstatt bloß davon zu reden, was sich die oder der Prota dabei denkt. Überlass das den Lesern. Sie werden schon das mangelhafte Selbstbewusstsein in der Geschichte erspüren.

Und verwende die ersten Sätze. wink Willkommen im Forum.


_________________
Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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Gast







Beitrag22.04.2020 08:52

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Peter,

dein Ich-Erzähler ist der stereotypische eitle selbstzentrierte Pfau, der seine Umwelt mit Monologen zutextet und an einem Meinungsaustausch nicht wirklich interessiert ist.

Offensichtlich bist Du das nicht, sonst würdest Du nicht nach feedback fragen. Wenn Du das selber wärst, gabe es nichts zu diskutieren. Also Ironie...

Die funktioniert für mein Empfinden aber in deinem Ansatz nicht so gut. Vermutlich weil man die Blase nicht zum Platzen bringen kann, solange man den, der dadrin verharrt, einfach drin blubbern lässt. Ich würde entweder eine Spiegelperson mit einbringen oder die Perspektive ändern.

Es gibt einen Calvin&Hobbes cartoon, der dieses Thema wunderbar adressiert. Calvin steigert sich dadrin in einen Monolog, in dem er sich viechisch über Jemanden aufregt, der nur über sich selber redet. Im Laufe des Monologes wird klar, dass das, was Calvin daran stört, dass er (Calvin) im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen sollte, nicht der Egomane. Auf die (rhetorische) Frage an Hobbes, was er über so Jemanden denkt, antwortet dieser nur trocken "sometimes if you wait long enough, he'll top himself." Damit wäre eigentlich Alles gesagt, aber Calvin reagiert nur (ohne wirklich auf die Antwort einzugehen) damit, dass er einen Faustschlag andeutet und sagt "I say, just smack him well here and there."

So in der Art stelle ich mich eine wirklich ironische und entlarvende Behandlung des Themas vor. In deinem Text bleibt die Restunsicherheit, ob Du nicht wirklich vielleicht doch... oder... oops? Anders ausgedrückt (um in der Metaphorik zu bleiben) - bei Dir platzt die Blase nicht. Sie wird zwar als fratzenhaft, peinlich, hässlich und irreal geoutet, aber sie bleibt heile, und damit sieht auch der Prota im Inneren nichts davon.


Willkommen im Forum übrigens!
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Xeomer
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 36
Beiträge: 135
Wohnort: Xeothon


Beitrag25.04.2020 23:00

von Xeomer
Antworten mit Zitat

Hallo Peter_M,

aus dem Bauch heraus würde sich das für mich, entweder zu einem Ratgeber, oder zu einer Parodie entwickeln. Ich muss daran denken, weil ich im Neobooks Forum, vor kurzem erst, einen Ratgeber "10 Wege zum Misserfolg" gesehen und danach auch gekauft habe.

Der Humor hatte mich sofort gepackt.

Vielleicht hilft dir dies ja weiter. Die Frage ist, womit beschäftigen sich deine anderen Texte!

Viel Erfolg beim Herausfinden!

Liebe Grüße,
Xeomer


_________________
"Zone 84" Buchtrailer: youtube.com/watch?v=ZygK3Te0jV8
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Peter_M
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 58
Beiträge: 14
Wohnort: Berlin


Beitrag27.04.2020 09:34

von Peter_M
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Beiträge.

Abari, Danke für das Willkommen und Deine Gedanken.

»Aber dann kommt es ganz moralisch daher, erklärt mir, wie die (Gedanken-)Welt des Prota beschaffen ist und betrügt mich um die Geschichte, die ich erwartet habe. Dabei hantierst Du auch noch mit dem so gern verächteten »man«, das unpersönlich ist und den Text sterilisiert. Hmmm.«

Das »man« kommt ja vom Protagonisten, es ist eben seine Art. Mein Ansatz war gerade einen Gedankengang darzustellen, wie ich ihn bei mir ertappe und in Gesprächen auch von anderen wahrnehme. Aber ich denke, ich verstehe, was Du vermisst smile

RAc, genau, selbstzentriert trifft es. Ich dachte, die »Blase platzt« an der Stelle »Nun, nicht wirklich. Ich will nur, dass die Leute sich so verhalten, wie es mir passt.«, dieser lichte Moment, die Einsicht, die danach gleich wieder verschwindet.

Xeomer, schau ich mir mal an, die 10 Wege zum Misserfolg, passt ja gut zu meiner Bestsellerkarriere lol2

Euch allen nochmals Danke, das hilft mir sehr!
Peter
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Schreiberlingin
Schneckenpost


Beiträge: 12



Beitrag10.05.2020 11:17

von Schreiberlingin
Antworten mit Zitat

Wink Hallo Peter M.
Der Text ist gut, aber noch keine Geschichte für sich. Man könnte ihn so stehen lassen als Aphorisme.
Wenn du aber eine Geschichte möchtest ist dies ein guter Anfang, der Prolog sozusagen.
Danach könntest du dann ein Ereignis beschreiben, nach dem Motto: So auch als ich Peter letztens im Cafe traf ...
Oder, als ich auf der Arbeit ...
Nur Beispiele. Auf jeden Fall kannst du aus dem Text gut was machen. Schöner Anfang.
Ute M.


_________________
Ich schreibe weil ich eine Geschichte habe,
schön wenn sie euch gefällt.
Frei nach Konstatin Wecker.
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Jirka
Wortedrechsler


Beiträge: 53



Beitrag10.05.2020 14:10

von Jirka
Antworten mit Zitat

Philosophische Gedankensplitter, die aneinandergereiht irgendwie Sinn ergeben? Meinst du das so?

Ich finde den Text in Kombi mit dem Kommentar "dein Ich-Erzähler ist der stereotypische eitle selbstzentrierte Pfau, der seine Umwelt mit Monologen zutextet und an einem Meinungsaustausch nicht wirklich interessiert ist" gerade sehr sinnstiftend.

Der Prota blubbert ja hauptsächlich sich selbst zu. Geht mir manchmal ganz ähnlich wie ihm. Oh Gott, ich bin ein stereotypisch eitler selbstzentrierter Pfau Laughing Laughing Laughing  Und ich verwende auch ständig "man" Verstecken ohh

Ich finde das Experiment interessant und da ich oft dann ins Schreiben komme, wenn ich irgendwelche Mini-Sinnkrisen habe, klingen meine Texte teilweise ähnlich. So selbstreinigend irgendwie. Nur frage ich mich dann, wer will das lesen? Also jetzt bezogen meine Texte. Deinen fand ich auf seltsame Weise lesbar (wie das klingt Cool ich hoffe, du verstehst mich). In der Kürze macht es ja auch mal Spaß "nervige" Gedanken des Protagonisten mitzuverfolgen.

Aber ja, wie nun weiter? Zeig doch mal einen anderen Text aus der Reihe.
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Peter_M
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 58
Beiträge: 14
Wohnort: Berlin


Beitrag14.05.2020 08:38

von Peter_M
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke Euch Ute und Jirka,
sehr willkommener Feedback. Smile Es gibt keine Reihe, Jirka, ist mehr 'ne Ramschkiste, demnächst aber mehr von mir (Köpfe einziehen ! Laughing )
Gruß
Peter
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Babella
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 889

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag14.05.2020 20:35

von Babella
Antworten mit Zitat

Ich finde deinen Text viel zu ängstlich. Du solltest ihn zuspitzen. Eine Situation beschreiben - also Monolog, Gedankenstrom, aber ein Ereifern über eine konkrete Person. Die einem den Einkaufswagen in die Hacken schiebt. Eine Frau, die in der Schrebergartensiedlung hysterisch lacht. Der Nachbar, der mit Roundup die Spurenelemente des Unkrauts zwischen den Steinen entfernt. Das nölige Kind mit der Tussimutter "Geh auf die Seite, Schatzi, da kommt ein Fahrrad" ... und dann diese innere Aufruhr, das Herzstolpern, die Ungeduld, die zornigen Gedanken. So was. Eine Geschichte lebt von Konflikten und du willst dem Streit aus dem Weg gehen - so wird das nichts.Philosophisch ist das auch nicht, eher ganz alltäglich, oder will hier jemand behaupten, er ärgert sich nie über türenschlagende Trampel?

So hinterlässt das bei mir nur ein Schulterzucken. Ja, Leute nerven ...
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