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"Comic-Begriffe" in prosaischen Texten

 
 
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MarVeRiCk94
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 29
Beiträge: 116



Beitrag07.05.2020 11:31
"Comic-Begriffe" in prosaischen Texten
von MarVeRiCk94
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey Leute!

Während ich gerade so wieder ein bisschen an meiner Geschichte geschrieben habe, ist mir etwas aufgefallen: und zwar verwende ich manchmal so Begriffe wie "Hmm", wenn der im Dialog antwortende Charakter noch etwas über seine Antwort nachdenkt, oder einfach sehr nachdenklich ist. Ich habe das hier einfach mal unter der Sammel-Kategorie "Comic-Begriffe" zusammengefasst und möchte euch nun fragen, wie ihr dazu steht. Sollte man in Romanen solche Lautbegriffe wie eben o. g. "Hmm" verwenden, oder darf man das überhaupt, oder ist es eher ungern gesehen, wenn man solche Begriffe verwendet?

Zur kurzen Erklärung: ich fasse das unter der Kategorie "Comic-Begriffe" deshalb zusammen, weil es in Comics ja auch immer Kraftausdrücke, wie zum Beispiel "Kapoow!" oder "Woohoo!" oder so etwas Ähnliches, also keine richtigen Wörter, sondern einfach nur Lautäußerungen. Natürlich verwende ich solche Begriffe eindeutig nicht in meinen Skripts, da gilt für mich eine klare Grenze zu den Comics. Und für die zuletzt genannten Beispiele ist für mich eindeutig, dass die Begriffe eindeutig nur in einen Comic gehören und in einem Roman nichts verloren haben.

Bei dem Begriff "Hmm" bin ich mir aber nicht mehr so sicher - wenn der Charakter auf eine Frage antwortet, aber in dieser Antwort anfangs noch über selbiges sinnt, wie er das am besten beantworten kann, kann man dann guten Gewissens diesen Begriff verwenden, oder sollte man eher in einer vorangestellten, indirekten Rede oder sonstigem Stilmittel klar machen, dass der Charakter noch einen kurzen Augenblick über seine Antwort nachdenken muss? Ebenso verhält es sich mit dem verschnaufenden "Puuh", oder "Phew", wie es die Englischsprachigen aufschreiben würden. Auch hier wieder - kann man in einem Roman solche "Comic-Begriffe", wie ich sie eben nannte, trotzdem verwenden? Oder sollte man diese Begriffe vermeiden (wenn man es nicht sogar sollte, um ein gutes Buch zu erschaffen) und stattdessen dem Leser auf erzählerische Weise klar machen, dass der Charakter verschnauft, oder nachdenkt, etc.?

Ich bin schon gespannt auf eure Antworten smile


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"Life is more than the Real Life."
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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2329
Wohnort: Annaburg


Beitrag07.05.2020 11:36

von Thomas74
Antworten mit Zitat

Hhmmm ist ja eine durchaus im Sprachgebrauch übliche Lautäusserung, ähnlich "ähhh..."
Da hätte ich keine Bauchschmerzen bei, im Gegensatz zu "Kawumm!" oder "Crunch!!". Wink


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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3204
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag07.05.2020 11:42

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Solange es zum "normalen" Gebrauch gehört und sparsam verwendet wird, sehe ich kein Problem. Manchmal wird ja auch eine Figur so charakterisiert, dass man durch häufiges "Ähm" in der direkten Rede gleich weiß, um wen es sich handelt.
Und die "Krach-Bumm"-Geschichten hast du ja für dich ohnehin ausgenommen.


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Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4002
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag07.05.2020 11:56

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Ich sehe da kein Problem. Wenn eine Figur das macht, dann macht sie das. Ich finde eh, es gibt nichts, was man in einem Roman nicht darf.

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"Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4002
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag07.05.2020 11:57

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Taranisa hat Folgendes geschrieben:

Und die "Krach-Bumm"-Geschichten hast du ja für dich ohnehin ausgenommen.


Wobei ich selbst da nichts dagegen hätte, WENN es zur Geschichte und der Figur passt.


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agu
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Beitrag07.05.2020 12:29

von agu
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Finde ich auch absolut okay - und wird auch häufig gemacht. Nicht nur bei Dialogäußerungen, auch bei anderen Geräuschen lese ich das nicht selten. Funktioniert meines Erachtens dann besonders gut, wenn der generelle Stil sehr schnell und dynamisch ist, mit kurzen Sätzen arbeitet ... dann fügen sich solche Comic-Geräusche hervorragend ein.

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Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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Bananenfischin
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Beitrag07.05.2020 13:39

von Bananenfischin
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Ab und zu mal Interjektionen/Partikeln wie "hm" ("hmm" kennt der Duden nicht) oder "mhm", "mhmm" und auch ein "äh" gehen absolut in Ordnung, aber du solltest es nicht übertreiben. Ich hatte schon oft Manuskripte vorliegen, in denen die AutorInnen versucht haben, ihre Dialoge so zu gestalten, wie tatsächlich gesprochen wird (oder wie es offenbar angenommen wird). Da stehen dann laufend Dinge wie: Ja, äh, also, hm, ich weiß nicht, puh, haha ...
Das bläst Texte ins Unleserliche auf und macht keinen Spaß.
Lautmalerische Ausdrücke wie "pow" würde ich in einem Roman eher nicht verwenden, aber wie immer kommt es auf den Einzelfall an. Und natürlich können sie das Merkmal einer einzelnen Figur sein.


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MarVeRiCk94
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Beiträge: 116



Beitrag07.05.2020 18:16

von MarVeRiCk94
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Bananenfischin hat Folgendes geschrieben:
Ab und zu mal Interjektionen/Partikeln wie "hm" ("hmm" kennt der Duden nicht) oder "mhm", "mhmm" und auch ein "äh" gehen absolut in Ordnung, aber du solltest es nicht übertreiben. Ich hatte schon oft Manuskripte vorliegen, in denen die AutorInnen versucht haben, ihre Dialoge so zu gestalten, wie tatsächlich gesprochen wird (oder wie es offenbar angenommen wird). Da stehen dann laufend Dinge wie: Ja, äh, also, hm, ich weiß nicht, puh, haha ...
Das bläst Texte ins Unleserliche auf und macht keinen Spaß.
Lautmalerische Ausdrücke wie "pow" würde ich in einem Roman eher nicht verwenden, aber wie immer kommt es auf den Einzelfall an. Und natürlich können sie das Merkmal einer einzelnen Figur sein.


Also offenbar werden diese Dinge mit sehr viel Toleranz behandelt. Find ich gut, dann muss ich ja jetzt doch nicht alles umschreiben Very Happy

Aber würde ich halt so Kampfbegriffe wie "Kabumm" "crunch" oder Ähnliches nicht verwenden. Ihr habt gute Argumente dafür vorgebracht und ich möchte diese auch nicht abstreiten, aber für mich persönlich haben diese Begriffe nichts in einem Roman zu suchen. Schließlich hängt das ja auch mit meiner Kaufentscheidung ein wenig zusammen - in einem Comic-Heft sind solche Begriffe ja Pflichtprogramm, da erwarte ich sowas auch. Aber bei einem Roman habe ich doch einen etwas gehobeneren Anspruch an die Schriftsprache, die dann auch auf die hier am Anfang geschriebenen, kämpferischen Begriffe verzichten kann. Zumal ich gar nicht wüsste, wie man so etwas sinnvoll in einen Roman einbauen könnte... Embarassed

Danke jedenfalls für eure zahlreichen Antworten smile


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Bananenfischin
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Beitrag07.05.2020 22:17

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

MarVeRiCk94, wenn ich mich recht erinnere, schreibst du Fantasy. Das würde ich pauschal auch als ein Genre betrachten, in dem "kawumm" etc. unangemessen ist. smile

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