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Der Homeoffice-wegen-COVID-Faden

 
 
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Abari
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Der bronzene Durchblick


Beitrag16.04.2020 14:20

von Abari
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@ V.K.B.: Dem stimme ich vorbehaltlos zu. Wenn schon Technisierung, dann richtig. Schließlich bleibt an den Unis auch das Geld für eigene IT-Zentren übrig. Wenn diese mal zusammen mit den Landesschulämtern arbeiten würden (und vermutlich dürften), könnte dabei richtig was rumkommen. Forschung im Dienste der Gesellschaft.

_________________
Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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V.K.B.
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Beitrag16.04.2020 15:14

von V.K.B.
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Empfehlung

von V.K.B.
Ein solches Projekt wäre auch nicht unrealistisch oder mit allzu langer Vorlaufzeit verbunden, da ja bereits gute Basisvoraussetzungen existieren. Mit den Microsoft-Lizenz-Geldern für nur ein Jahr ließe sich zum Beispiel auf FreeBSD oder GNU/Linux Basis innerhalb weniger Monate ein auf schulische Bedürfnisse angepasstes Betriebssystem entwickeln, das auch über eine externe Festplatte oder USB-Stick auf jedem Schüler-Computer zuhause bootfähig und uneingeschränkt benutzbar wäre, ohne es installieren zu müssen, falls man das nicht will.
Man könnte z.B. auch LibreOffice forken und daraus eine auf Schulbedürfnisse zugeschnittene Office Suite mit einheitlicher Cloud-Anbindung zum Austausch von Aufgaben und Lösungen machen, und alles, was man dafür brauchen würde, sind ein paar eingestellte Programmierer mit soliden Grundkenntnissen.
Und das gängige Gegenargument einiger Personen im Schuldienst, Schüler sollten mit einer IT-Umgebung lernen, die sie später auch im Arbeitsleben vorfinden, ist Bullshit. Denn bis ein Schüler, der heute in der Schule in die IT einsteigt, im Berufsleben ist, haben sich auch die proprietären Programme und Systeme so verändert, dass man sowieso umlernen muss. Abgesehen davon sollten sowieso eher Kompetenzen zum technischen Verständnis vermittelt werden, und nicht sinnlose Trivia, wie in welchem Programm man auf welchen Knopf klicken muss, um die automatische Aufzählung ein- und auszuschalten.
Außerdem wird umgekehrt ein Schuh draus: Warum sollten nicht Firmengründer später auch ein alternatives freies System in ihren Unternehmen nutzen, wenn sie das aus der Schule kennen? Die Unternehmensbindung an Microsoft oder Apple ist ja Gewöhnungssache, die momentan in Schulen gefördert wird, und keine Vorgabe einer höheren Macht. Eine Teufelskreis-Kostenfalle, die sich durchbrechen ließe.
Richard Stallmans Traum von einer freien schönen neuen IT-Welt ist kein Hirngespinst, sondern durchführbar, wenn nur mal jemand auf größerer Basis (zum Beispiel eines Landes) damit anfinge. Vielleicht könnten die Schulausfälle und Probleme im Bildungswesen durch die Corona-Krise eine Chance sein, das mal zu überdenken.


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Jirka
Wortedrechsler


Beiträge: 53



Beitrag16.04.2020 18:32

von Jirka
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Zitat:
Mit den Microsoft-Lizenz-Geldern für nur ein Jahr ließe sich zum Beispiel auf FreeBSD oder GNU/Linux Basis innerhalb weniger Monate ein auf schulische Bedürfnisse angepasstes Betriebssystem entwickeln


Oder mit dem von John schon erwähnte Geld aus dem Digitalpakt, das irgendwo versandet. Aber damit tun sich Schulen in Deutschland generell schwer, außenstehende Experten reinzuholen und vor allem auch entsprechend zu bezahlen. Da könnte ich auch Bände erzählen.

Zitat:
, das auch über eine externe Festplatte oder USB-Stick auf jedem Schüler-Computer zuhause bootfähig und uneingeschränkt benutzbar wäre, ohne es installieren zu müssen, falls man das nicht will.


Da bin ich im Moment halt am Überlegen und Hadern. Was macht man mit den Schülern, die überhaupt keinen Computer zu Hause haben? Man kann über die LINKE sagen, was man will, aber damit haben sie recht: https://taz.de/Schule-von-zu-Hause/!5676444/


Zitat:
Und das gängige Gegenargument einiger Personen im Schuldienst, Schüler sollten mit einer IT-Umgebung lernen, die sie später auch im Arbeitsleben vorfinden, ist Bullshit.
Laughing Vor allem wenn man die "IT-Umgebung" an den Schulen kennt. Da ist man ja schon froh, wenn sich die Hälfte der PCs im Computerraum hochfahren lassen, damit geht es doch schon los. Wie schön wäre es, wenn es Experten gäbe mit entsprechender Stundenzahl, die sich um so was kümmern und eben nicht abgeordnete Lehrer. Daumen hoch² Bei unserem Projekt ist das Medienzentrum wenigstens schon mal um die Ecke und ich kann da die IT-Experten anrufen, wenn mal wieder Internetausfall ist o.ä., die sind echt fit und total hilfsbereit.

 
Zitat:
Vielleicht könnten die Schulausfälle und Probleme im Bildungswesen durch die Corona-Krise eine Chance sein, das mal zu überdenken.
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Jonathan Käller
Geschlecht:männlichErklärbär

Alter: 44
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Wohnort: An der Nordsee


Beitrag16.04.2020 21:29

von Jonathan Käller
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Mit dem Artikel der Linken gehe ich so gar nicht konform, aber nur wegen der Rahmenbedingungen Cool
Denn ich bin der Meinung, jeder Schüler hat den Anspruch auf ein digitales Endgerät, das er als Leihgabe sowohl in der Schule, als auch zu Hause benutzen kann...
Warum soll man ständig den hart arbeitenden Familien die finanzielle Last aufbürden, während dem arbeitsscheuen Gesindel alles nach geschmissen wird, es ist schließlich genug Geld für alle da, wenn man sich mal anschaut, was die Regierung täglich weltweit Gießkannenweise austeilt...

Mein 3D-Lern-Plattform Konzept enthielt übrigens den Baustein digitales Endgerät, da haben sich die politischen Förderstellen drüber kaputt gelacht "wer soll das denn bezahlen"...
Aber wenn ich mir dann die Entwicklungskosten für eine Raketen-Software Entwicklung der Marine anschaue, weiß ich wo die Prioritäten sind...

Und jetzt sind nur in Niedersachsen 400! Pädagogen-Experten damit beschäftigt, Online-Material und Arbeitskonzepte für die nächsten Wochen auszuarbeiten, und in irgendwelche Clouds zu schmeißen, ohne das geklärt ist, wie es am Ende überhaupt die Schüler erreicht, und die Leistungskontrolle zurück zu den Lehrenden kommt...

Wie sagte Einstein so schön:

"Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind."


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Jirka
Wortedrechsler


Beiträge: 53



Beitrag16.04.2020 21:44

von Jirka
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Zitat:
Mit dem Artikel der Linken gehe ich so gar nicht konform, aber nur wegen der Rahmenbedingungen Cool
Denn ich bin der Meinung, jeder Schüler hat den Anspruch auf ein digitales Endgerät, das er als Leihgabe sowohl in der Schule, als auch zu Hause benutzen kann...
Das wäre natürlich traumhaft.

Zitat:
Warum soll man ständig den hart arbeitenden Familien die finanzielle Last aufbürden, während dem arbeitsscheuen Gesindel alles nach geschmissen wird, es ist schließlich genug Geld für alle da, wenn man sich mal anschaut, was die Regierung täglich weltweit Gießkannenweise austeilt...
Na ja, kann ich so nicht unterschreiben, da wir wie du dir denken kannst, viele Leute haben, die vom Jobcenter beziehen und es dafür auch schon andere Gründe gibt als Arbeitsscheu.

Zitat:
Mein 3D-Lern-Plattform Konzept enthielt übrigens den Baustein digitales Endgerät, da haben sich die politischen Förderstellen drüber kaputt gelacht "wer soll das denn bezahlen"...
Ja, und im Prinzip ist das echt einer DER Knackpunkte also zumindest im Hauptschulbereich.

Aber ich habe mich heute schon genug aufgeregt. Pressekonferenz zu den Schulöffnungen, da waren wieder so ein paar Klopper dabei, packt man sich an den Kopf. Gerade noch mit den Kollegen versucht, auszutauschen, aber da sind auch so Hardliner dabei im Sinne von, was soll der ganze Maskenmist und wer braucht warmes Wasser? Ich wieder mal in die Hysterieecke gesteckt.  Rolling Eyes Vielleicht sollte ich einfach nix sagen und wortlos gehen, wenn meine Sicherheit am Arbeitsplatz nicht gewährleistet ist. mal ganz davon abgesehen, dass ich ja nun auch Verantwortung für die Klasse habe.
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Eliane
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 824



Beitrag16.04.2020 22:25

von Eliane
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Für mich hört sich das gut an, was Veith sagt (obwohl es mir zugegebenermaßen etwas am passenden Vokabular mangelt - was ist z.B. "forken"? Anpassen?). Aber v.a. was Du über "Lernen in der IT-Umgebung, die man später benutzt" sagst, unterschreibe ich voll und ganz. In meinen Augen ist es viel wichtiger, dass man lernt, grundlegend mit Programmen egal welches Herstellers zurechtzukommen und sich zuzutrauen, etwas damit auszuprobieren und sich darin einzuarbeiten.

Ich stimme auch Jirka und Abari zu: Wenn Hochschulen und Schulen hier an einem Strang ziehen würden, ginge sicher viel - da könnte man prima Synergien nutzen. Unsere IT-Abteilung an der Hochschule ist zwar keine Forschungsabteilung, sondern Infrastruktur/Service, und selbst Informatik-Fakultäten dürften größtenteils an anderen Projekten arbeiten als an Lernsystemen. Aber das nur nebenbei.

Trotzdem, was wir an der Hochschule an Lernsystemen verwenden, dürfte sich relativ gut für Schulzwecke anpassen lassen. Die Anforderungen sind sich ja ziemlich ähnlich: Wissen vermitteln, zur Eigenarbeit anregen, vertiefen, prüfen. Und natürlich ist Datenschutz auch bei uns ein Thema. Im Augenblick kämpfen unsere IT-Abteilungen auch, weil die Kapazitäten halt in kürzester Zeit von einem als Ergänzung zur Präsenzlehre genutzten System ausgebaut werden müssen zu einem, was die Hauptlast der Lehre trägt. Bei uns wird zum Beispiel gerade eine Art hochschulinternes YouTube aufgesetzt für Lehrvideos. Wenn irgendwann mal alles am Laufen ist, sollte man durchaus mal drüber nachdenken, ob nicht die Hochschulen den Schulen da ein wenig unter die Arme greifen könnten, langfristig gesehen. Warum das bislang nicht passiert - keine Ahnung. Ob einfach noch nie jemand drüber nachgedacht hat oder ob es tatsächlich irgendwelche Vorschriften gibt, die das verhindern? Ich weiß es nicht.

@ Veith: Wir arbeiten übrigens auch mit einem OpenSource-System, ich habe extra grade nachgesehen: OpenOLAT (Online Learning and Teaching). Stammt wohl ursprünglich von der Uni Zürich und wird bei uns intern weiterentwickelt und angepasst.

Ach ja, und selbstverständlich sind die Leute, die das machen, extra dafür eingestellt. Allerdings muss man vielleicht auch sehen, dass selbst unsere kleine Provinzhochschule deutlich mehr Studierende hat als eine durchschnittliche Schule. Es würde also vermutlich Sinn machen, wenn nicht jede Schule allein ihre eigene Lernplattform starten würde, sondern das von höherer Stelle organisiert würde. Dann würde sich vermutlich auch der Personalaufwand in Grenzen halten bzw. wäre effizienter genutzt. Auch das hattest Du ja schon geschrieben, Veith.

Vielleicht wäre ja sogar ein Tablet für alle Schüler*innen drin, wenn man dafür anstelle von lauter gedruckten Schulbüchern eBooks verwenden würde, z.B. über Campuslizenzen (oder wie auch immer das dann an Schulen heißen müsste). Dann müssten die Kinder auch nicht jeden Tag einen 20-kg-Schulranzen in die Schule schleppen ...
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V.K.B.
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Beitrag17.04.2020 00:49

von V.K.B.
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Empfehlung

von V.K.B.
Eliane hat Folgendes geschrieben:
was ist z.B. "forken"? Anpassen?
Geht noch einen Schritt weiter als anpassen. Einen Fork erstellen heißt, ein Projekt zu einem gewissen Zeitpunkt aufzuspalten, mit einem neuen Namen zu versehen und in eine andere Richtung weiterzuentwickeln. LibreOffice zum Beispiel ist selbst ein Fork von OpenOffice. Der Mate-Desktop (auf dem ich das hier gerade schreibe) ist ein Fork des alten Gnome-Desktops, weil die offizielle Entwicklung mit Version 3 in eine neue Richtung ging, der viele Entwickler nicht folgen und lieber das altbewährte System weiterentwickeln wollten. In der Open Source / Free Software Welt ist das möglich, da es eben keine Softwarepatente und Restriktionen gibt. Da kann sich jeder alles nehmen, was andere schon entwickelt haben, und daraus machen, was immer er will. Einzige Einschränkung: Es muss wieder unter einer freien Lizenz stehen und von anderen beliebig verwendbar sein.

Eliane hat Folgendes geschrieben:
anstelle von lauter gedruckten Schulbüchern eBooks verwenden würde, z.B. über Campuslizenzen
Nicht einmal das muss sein. Man könnte den Schulbuchverlagen auch einfach die Tür ins Gesicht schlagen und Pädagogen gegen einmalige Bezahlung eigene Lehrwerke (unter freier Lizenz) entwickeln lassen. Dafür gibt es ja die CC/Copyleft Idee. Dann müsste man nur noch das Schreiben der Lehrwerke bezahlen, aber hätte sie dann frei verwendbar. Wenn ich mir überlege, was ich in Schulbüchern schon teilweise für kompletten Schwachsinn gelesen habe, der auch definitiv faktisch einfach nur falsch war, oder man denke an den komplett weltfremden Unsinn in vielen Englischbüchern (Mediation-Aufgaben sind zum Beispiel immer der Hit, da kann ich mich stundenlang drüber kaputtlachen, mir da einige der zu mediierenden Szenen und Dialoge in der Realität vorzustellen, Monty Python ist nichts dagegen) …
Ich denke, das gesamte Lizenz-, Patent- und Copyrightkonzept sollte mal überdacht werden. Aber nein, das würde ja heißen, sich vom Kapitalismus zu lösen. Der ist zwar leider das einzig bewährte und funktionierende Wirtschaftssystem, aber zumindest in der Bildung könnte man sich davon trennen, ohne dass es Einschränkungen und Qualitätsverluste (wie in der Wirtschaft) geben müsste. Im Gegenteil, alle könnten davon profitieren. In der Open Source Szene funktioniert das ja auch.


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BlueNote
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Beitrag17.04.2020 08:45

von BlueNote
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Laughing
Den größten Schwachsinn, den ich in Lehrbüchern für Gymnasien je gelesen habe, war Objektorientierung für Fünftklässler. Ohne Bezug zu Programmierung.
Man kann's auch übertreiben mit der "Berufsvorbereitung" in unteren Klassen. Meistens verstand nicht einmal ich (der ich tagtäglich mit der Thematik zu tun habe), wo der Bezug zur Realität liegen sollte (ein Auto hat vier Räder und das Attribut ist blau - ok! das hab ich noch verstanden).

Den Ausdruck "forken" kannte ich in diesem Bezug übrigens nicht. In Unix würde ich einen Prozess forken, aber dass man einen branch während einer Entwicklung als fork bezeichnet, war mir neu.
Naja, manchmal treibt die Open Source Community eben seltsame Blüten (oder ist sehr von Linux geprägt).

Zu den Schulen: Ich würde ja dafür plädieren, dass alle Schüler/Studenten jetzt einfach einmal ein bisschen weniger lernen (um auch nicht die Hälfte abzuhängen). Ist nicht schon genug drin in all den kleinen Köpfen? Muss der weltweite Wettlauf auch in Zeiten des Stillstands fortgeführt werden? Sitzt Pisa schon wieder im Nacken?
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Jirka
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Beitrag17.04.2020 09:07

von Jirka
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Zitat:
Zu den Schulen: Ich würde ja dafür plädieren, dass alle Schüler/Studenten jetzt einfach einmal ein bisschen weniger lernen (um auch nicht die Hälfte abzuhängen). Ist nicht schon genug drin in all den kleinen Köpfen? Muss der weltweite Wettlauf auch in Zeiten des Stillstands fortgeführt werden? Sitzt Pisa schon wieder im Nacken?


 Mr. Green Das ist doch die Lösung, dann sind meine Hauptschüler nicht gar so abgehängt. Das da noch keiner vorher drauf gekommen ist. Laughing
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Beitrag17.04.2020 11:08

von V.K.B.
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Empfehlung

von V.K.B.
BlueNote hat Folgendes geschrieben:

Den Ausdruck "forken" kannte ich in diesem Bezug übrigens nicht. In Unix würde ich einen Prozess forken
Meinst du so? Laughing
Code:
:(){ :|: & };:


Spaß beiseite, ich glaub, genau daher kommt der Begriff und wurde von Prozessen auf Programme übertragen. Bei Firefox kommt das ja schon fast einer Forkbomb nahe, mit den ganzen Forks wie Waterfox, Pale Moon und wie sie noch alle heißen.


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Eliane
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Beiträge: 824



Beitrag17.04.2020 22:48

von Eliane
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Nicht einmal das muss sein. Man könnte den Schulbuchverlagen auch einfach die Tür ins Gesicht schlagen und Pädagogen gegen einmalige Bezahlung eigene Lehrwerke (unter freier Lizenz) entwickeln lassen. Dafür gibt es ja die CC/Copyleft Idee. Dann müsste man nur noch das Schreiben der Lehrwerke bezahlen, aber hätte sie dann frei verwendbar. Wenn ich mir überlege, was ich in Schulbüchern schon teilweise für kompletten Schwachsinn gelesen habe, der auch definitiv faktisch einfach nur falsch war, oder man denke an den komplett weltfremden Unsinn in vielen Englischbüchern (Mediation-Aufgaben sind zum Beispiel immer der Hit, da kann ich mich stundenlang drüber kaputtlachen, mir da einige der zu mediierenden Szenen und Dialoge in der Realität vorzustellen, Monty Python ist nichts dagegen) …
Ich denke, das gesamte Lizenz-, Patent- und Copyrightkonzept sollte mal überdacht werden. Aber nein, das würde ja heißen, sich vom Kapitalismus zu lösen. Der ist zwar leider das einzig bewährte und funktionierende Wirtschaftssystem, aber zumindest in der Bildung könnte man sich davon trennen, ohne dass es Einschränkungen und Qualitätsverluste (wie in der Wirtschaft) geben müsste. Im Gegenteil, alle könnten davon profitieren. In der Open Source Szene funktioniert das ja auch.

Einerseits möchte ich Dir gerne recht geben. Es stimmt, dass Schulbücher auch besser gingen und die Bildung von Open Source profitieren würde. Die Wissenschaft nebenbei gesagt auch, bei uns gibt es ja mittlerweile auch schon etliche Open Access-Publikationen - allerdings auf der anderen Seite auch die großen wissenschaftlichen Verlage, die eifersüchtig an ihrem Profitmodell (und es ist wirklich ein Mehrfach-Profitmodell, bei dem man mehrfach bezahlen muss, von der Veröffentlichung selbst bis zum Lesen der publizierten Papers, nur als Peer Reviewer darf man den Verlagen seine Dienste völlig kostenlos zur Verfügung stellen ...) festklammern und den Zugang beschränken, wo sie nur können.

Aber ich fürchte, dass die Umstellung sich in der Praxis extrem schwierig gestalten würde. Beispiel: Wir sind jetzt auch angehalten, Inhalte unserer Veranstaltungen untereinander auszutauschen oder unter CC-Lizenz zu veröffentlichen. Würde ich auch tun. Nur: Sobald ich z.B. Grafiken oder Bilder aus Lehrbüchern oder wissenschaftlichen Veröffentlichungen in meinen Vorlesungen verwende (was ich muss, denn ich kann nicht eben mal im Labor alles nachmachen und fotografieren, was ich in der Vorlesung bespreche), darf ich das gar nicht mehr veröffentlichen wegen des Copyrights. Ich darf das Material zwar verwenden (also, bis zu 15% eines Buches, Grafiken und einzelne wissenschaftliche Artikel komplett) - allerdings darf ich das dann nur in einem geschlossenen (virtuellen) Raum zugänglich machen, am besten passwortgeschützt und auf jeden Fall ausschließlich den Personen, die den Kurs belegen. Das war's dann schon wieder mit CC ... Solange es da keinen Komplettumbau gibt, wie Du ihn forderst, sehe ich leider schwarz.

Danke übrigens für die Fork-Erläuterung. Wieder was gelernt smile Ich schätze, unser E-Learning-Programm ist dann wohl genau so eine.


BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Zu den Schulen: Ich würde ja dafür plädieren, dass alle Schüler/Studenten jetzt einfach einmal ein bisschen weniger lernen (um auch nicht die Hälfte abzuhängen). Ist nicht schon genug drin in all den kleinen Köpfen? Muss der weltweite Wettlauf auch in Zeiten des Stillstands fortgeführt werden? Sitzt Pisa schon wieder im Nacken?

Auch dem würde ich zustimmen, zumindest für die Schulen, wenn nicht damit zu rechnen wäre, dass die Schulkinder dann im kommenden Schuljahr eben den doppelten Stoff abhandeln müssen (denn gekürzt wird da auf Dauer bestimmt nichts). Und ja: Die Gefahr des Abhängens der Kinder, deren Eltern keine Zeit oder auch keine Lust haben, sich um die Schulsachen zu kümmern, sehe ich leider auch, genauso die damit verbundene Verschärfung der Abhängigkeit des Schulerfolgs vom Elternhaus, die in Deutschland ohnehin schon viel zu stark ausgeprägt ist.

Wobei ich allerdings auch sagen muss, dass ich Lernen nicht als schreckliche Belastung für die Kinder werte, sondern als etwas Positives. Und dass ich die Zeit jetzt als alles andere als Stillstand empfinde. In meinem Leben zumindest geht es auch in Homeofficezeiten extrem rund, sowohl beruflich als auch privat. Dazu muss ich nicht unbedingt mein Grundstück verlassen.

An den Hochschulen haben wir noch ein paar andere Probleme, die es sehr schwierig machen, einfach mal die Hälfte des Stoffes zu streichen. Zum Einen ist leider das allgegenwärtige Klagewesen auch an Hochschulen ausgeprägt à la "Wenn ich im vorigen Semester eine miese Note bekommen habe und der Kurs im Folgesemester aufgrund Corona viel leichter wird, dann zieh ich doch mal eben vor Gericht!". Wobei das zum Glück nur ein Randproblem ist, zumindest bei uns. Trotzdem ist Fairness ein wichtiger Punkt, und dazu gehören nun mal möglichst gleicher Stoff und gleiche Prüfungsanforderungen. Dafür müssen wir Lehrenden sorgen.

Zweitens machen unsere Studis im Rahmen ihres Studiums ein Praxissemester in der Industrie oder in Forschungseinrichtungen. Das hat einen langen Vorlauf, d.h. viele haben schon jetzt ihre Verträge fürs Wintersemester. Die können dann nicht im Wintersemester die Kurse nachholen, die sie jetzt machen müssten, weil sie schlicht nicht da sind.

Drittens wird's mit unseren Laborkapazitäten verdammt eng, wenn wir versuchen, zwei Semester auf einmal durchs selbe Praktikum zu schleusen. Vorlesungen und Seminare werden auch nicht besser, wenn die doppelte Anzahl Leute drinsitzt.

Und viertens sind viele unserer Studis darauf angewiesen, sich das Geld fürs Studium ganz oder zum Teil selbst zu verdienen. Eine ganze Menge von denen steht jetzt gerade ohne Job da, weil gerade die klassischen Studentenjobs wegfallen. Für die ist jede Verlängerung des Studiums, zu der es relativ wahrscheinlich käme, wenn wir jetzt massiv Kurse streichen, eine finanzielle Gratwanderung.

Tja, und aus diesen Gründen rotieren wir an den Hochschulen gerade alle, um eben trotz der Bedingungen möglichst viel vom Normalumfang anbieten zu können ...
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