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MrT Klammeraffe
Beiträge: 726
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16.04.2020 20:27 Problem: Dialog ohne Personenbeschreibung von MrT
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Um gleich zum Kern meines Problems zu kommen:
Mein Prota wird Ohren-Zeuge eines Gespräches zwischen zwei Mädchen. Sie kennt weder deren Namen, noch kann sie sehen, wie sie aussehen. Ich versuche seit Tagen diese Szene aus Sicht meines Protas unter diesen Bedingungen darzustellen.
Die Dialoge sind nicht das Problem. Die Unterscheidung der beiden Personen schon (beide Mädchen sind im gleichen Alter).
Ich könnte es mir einfach machen und die beiden beim Namen nennen, was mir aber unsinnig erscheint. Schließlich kennen die Mädchen den Namen der jeweils anderen. An einen Sprachfehler, Akzent, o. ä. habe ich auch schon gedacht, doch dies ist mir zu Klischeehaft.
Es muss doch auch noch anders gehen. Nur wie?
Im Moment stehe ich auf dem Schlauch. Aber vielleicht hat jemand von euch eine Lösung.
Ich sage schon mal danke für eure Hilfe.
_________________ "Zwei Engel wider Willen", theaterboerse, 08/2017 |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3212 Wohnort: Frankenberg/Eder
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16.04.2020 20:43
von Taranisa
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Spontan fällt mir ein: der Klang der Stimme: warm, piepsig, rau (erkältet)…
Oder: eine klingt überheblich, die andere eher unterwürfig/duckmäuserisch …
Versuche, die beiden, auch als Nebenfiguren, in dem Fall tiefer zu charakterisieren und diesen Charakter einfließen zu lassen.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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16.04.2020 21:15
von Abari
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Hey,
die Klangfarbe ist schon eine sehr gute Spur. Vielleicht würde ich noch einen "Tic" hinzutreten lassen, ein giggelndes Lachen, das Geräusch von Kleidung, die glattgestrichen wird, wenn ein bestimmtes Wort gesagt wird, meinetwegen auch ein Hicksen oder eine ähnlich markante, akustische Geste.
Dazu könnte eine dominante bzw. unterlegene Redeweise kommen, die ja auch viel über die Sprecherin aussagt.
Vielleicht nützt es Dir auch etwas, mit geschlossenen Augen den Figuren zuzuhören. Einen Versuch ist es vielleicht wert.
Oder Dich hinter der Bühne vorzustellen und die Schauspielerinnen lediglich mit den Ohren zu verfolgen. Was kannst Du bei den verschiedenen Aktionen unterscheiden? Eine schallende Ohrfeige, ein Weinen, etwas fällt zu Boden, ... sowas.
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
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Jonathan Käller Erklärbär
Alter: 44 Beiträge: 4 Wohnort: An der Nordsee
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16.04.2020 21:47
von Jonathan Käller
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Mein Notiz-Block ist mein ständiger Begleiter, egal wo ich sitze, ich erstelle Kurzprofile von anderen Menschen, bezüglich ihrer Wortwahl und der Art zu reden...
Das benutze ich dann später für Sprach-Profile meiner Statisten...
Mein Friseur zum Beispiel, sagt völlig überflüssig am Ende jedes Satzes "und so was alles", "und solche Sachen halt"...
"Wir waren Skifahren, am Lift gab's Souvenirs, und so was alles. Danach waren wir oben noch essen, Fastfood und solche Sachen halt"
So lässt sich ein individueller Dialog gestalten...
wenn ich mich nicht irre, hihihihi...
_________________ Carpe Noctem... |
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MrT Klammeraffe
Beiträge: 726
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17.04.2020 12:40
von MrT
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Danke für eure Anregungen.
Nachdem ich gestern stundenlang an meinem Problem gesessen habe und mit dem Ergebnis immer unzufriedener wurde, kam mir die Lösung letzte Nacht im Traum (kein Scherz).
Das Ergebnis ist mM. besser, als was ich geplant hatte. Was vielleicht heißt, dass ich doch nicht der Plotter sondern Der-aus-dem-Bauch-schreiben-Typ bin.
_________________ "Zwei Engel wider Willen", theaterboerse, 08/2017 |
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1271 Wohnort: Wiesbaden
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R 17.04.2020 13:06
von Rainer Prem
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Jonathan Käller hat Folgendes geschrieben: | Mein Notiz-Block ist mein ständiger Begleiter, egal wo ich sitze, ich erstelle Kurzprofile von anderen Menschen, bezüglich ihrer Wortwahl und der Art zu reden...
Das benutze ich dann später für Sprach-Profile meiner Statisten...
Mein Friseur zum Beispiel, sagt völlig überflüssig am Ende jedes Satzes "und so was alles", "und solche Sachen halt"...
"Wir waren Skifahren, am Lift gab's Souvenirs, und so was alles. Danach waren wir oben noch essen, Fastfood und solche Sachen halt"
So lässt sich ein individueller Dialog gestalten...
wenn ich mich nicht irre, hihihihi... |
Nur kann es für einen Dialog in einem Buch tödlich sein, auf solchen Dingen herumzureiten. Real-Life-Dialoge unterscheiden sich wie Tag und Nacht von dem, was ein Leser erwartet. Auch Karl May hat Sam Hawkens' Besonderheit nur sehr sparsam (und damit effektiv) verwendet.
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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17.04.2020 13:15
von Abari
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MrT hat Folgendes geschrieben: | Nachdem ich gestern stundenlang an meinem Problem gesessen habe und mit dem Ergebnis immer unzufriedener wurde, kam mir die Lösung letzte Nacht im Traum (kein Scherz). |
Die würde mich jetzt aber schon interessieren...
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6399 Wohnort: 50189 Elsdorf
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17.04.2020 13:30
von Ralphie
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Nenn die Mädchen beim Namen. Das hilft immer.
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2822
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17.04.2020 16:10
von Maunzilla
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Es kommt darauf an, wie lang der Dialog ist. Wenn es nur ein paar wenige Sätze sind, kann man sie auch die eine und die andere nennen. Oder wenn sie gerade auf einander treffen, können sie sich auch mit Namen begrüßen. Und ansonsten muß man eben schauen, daß aus dem Kontext ersichtlich wird, wer gerade spricht.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5438 Wohnort: OWL
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17.04.2020 17:50
von Willebroer
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Wenn der Prota die Mädchen nicht sieht und auch nicht kennt, wie soll er die beiden dann selbst auseinanderhalten können? Er kann dem Leser doch nicht mehr verraten, als er selbst weiß.
Es würde genügen, den Dialog einfach wiederzugeben, evt. mit gelegentlichen Rateversuchen des Lauschers, wer gerade spricht.
Wenn der Dialog den Zweck hat, Informationen weiterzugeben, dann ist es egal, wer spricht. Wenn ein Gegensatz zwischen den beiden aufgebaut werden soll, dann ergibt sich der aus dem Gesagten. Und am Absatz plus Anführungszeichen erkennt man, ob die Sprecherin wechselt. Mehr ist eigentlich nicht nötig.
Die Stimmen selbst würde ich nur unterscheidbar machen, wenn es einfach und klar möglich ist, zum Beispiel hohe Stimme/tiefe Stimme.
Es sei denn ... Es sei denn, du hast einen besonderen Ehrgeiz beim Beschreiben von Stimmen - den du auch bei einer einzelnen Stimme ausleben würdest. Dann kannst du natürlich seitenlang über Tonfall und Stimmlage schwadronieren. Da könnten wir aber wenig helfen.
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MrT Klammeraffe
Beiträge: 726
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17.04.2020 19:25
von MrT
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Mein Prota hat ein Foto bekommen, auf der ihre Mutter (ungefähr in ihrem Alter) und eine weiteres Kind zu sehen sind. Ihr wird erzählt, was es damit auf sich hat. Worauf sie sich wenig später an das Gespräch zwischen zwei Mädchen erinnert (wie schon erwähnt) - es geht um die erste Liebe.
Dies wollte ich in Dialogform als Rückblende erzählen, was mir aber einfach nicht gelingen will.
Ich habe das Problem nun so gelöst, dass sich mein Prota an das Gespräch im groben erinnert, doch nicht alles inhaltlich verstanden hat und ihrem Alter entsprechend (wo alle Jungens noch doof sind) Überlegungen anstellt, was wohl gemeint war und in Gedanken kommentiert und sich fragt, ob ihre Eltern (die nicht mehr leben) auch dieses oder jenes getan haben, zum Beispiel sich küssen, als sie sich kennengelernt haben.
Ich hoffe, dass ich mich verständlich genug ausgedrückt habe.
_________________ "Zwei Engel wider Willen", theaterboerse, 08/2017 |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5438 Wohnort: OWL
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17.04.2020 22:15
von Willebroer
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Das klingt doch gut. Und wirkt auch realistischer.
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