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Die Seele, wie ein Wetterballon über die Wolken, fernab vom Donner, Blitz und Hagel des Lebens und..


 
 
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Immanu3l
Wortedrechsler
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Beiträge: 87



I
Beitrag16.02.2020 03:27
Die Seele, wie ein Wetterballon über die Wolken, fernab vom Donner, Blitz und Hagel des Lebens und..
von Immanu3l
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wenn die Seele wie ein Wetterballon über die Wolken aufsteigt,
fern ab vom Donner, Blitz und Hagel des Gewitters Namens Leben...



Vorwort zum Gedicht: Das süße Seidentuch & Das Gedicht;
Einblick in meine Geschichte zB hier: Das glühende Eis



Wäre es nicht schön, wenn unsere Seele gelassen bleib, selbst unter den größten, kältesten und härteste Hagelbrocken, die ohne geringster Gnade vom Himmel - der sich da tauft Schicksal - auf uns einschlagen? So gelassen als wäre sie über jeden Schicksalsschlag, jeden Schmerz, ja sogar im Angesichts des Todes über den Dingen. Erhaben wie Stratosphäre, die weit über den Dingen schwebt. 

Wer meine Geschichte kennt, der weiß, dass ich nicht von kleinen Regentröpfchen sprechen wie Jobverlust oder andere normale Schicksalsschläge. Ich spreche nicht nur von Worten die alleine schon das Blut der Meisten zum stocken bringen . Sie zur Eissäule erstarren lassen, oder wie Essbenlaub erzittern lassen. Worte die jeder fürchtet wenn er mit dem Verdacht einer Todesdiagnose das Arztzimmer betrifft.

Da ich meine Geschichte sehr genau verfasse, spare ich mir eine Ausführung meiner Hagelbrocken, die wie Granaten aus dem Himmel fielen und ein ausweichen oft nicht möglich war. Das Gefühl wenn Eis das Blut in den Adern ersetzt blicken wir in anderen Tagebuch- Einträgen.

Heute möchte ich vom Aufsteigen in die Seelenruhe berichten.

Noch bin ich nicht immer in dieser Gelassenheit, noch gleite ich gelegentlich hinab und werde von den Hagelkörnern ab und an getroffen. Doch es kommt selten vor und wenn, dann nur für sehr kurze Augenblicke. Als würde man beim Autofahren kurz die Spur verlassen, da der Wind das Auto auf die Seite treibt. Doch sobald fängt man sich wieder und lenkt sicher in der Spur.

....

Ein Tag wie jeder andere, während einem heftigen Gewitter in meinem Leben. Ich schreibe mit einer Leidensgenossin die mir ihre schwarzen lebensmüden Gedanken in einer Email schickt. Nun, anders als bei ihr kenne ich die Gedanken an den Tod aus der Verzweiflung, wie auch aus der süßen Stille, einer heimlichen Vorfreude. So wie auf ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk.

Heute jedoch ist ein schöner Tag, nicht etwa weil ich einen großen Erfolg verbuchen konnte, nein, ein alter Bekannter hat sich zu mir gesellt. Es ist einer meiner liebsten Freunde, der Freund der Gelassenheit. Nicht der Gleichmutes, nein der freudigen Ergebenheit des Schicksaalswindes.  

Mich überkommt ein unglaublich intensives Gefühl von Glück und Gelassenheit. Ein Gefühl welches ich in dem Gedicht, das Seidentuch über dem Siechtum zu Papier bringe. 

---------------------------------------------




Ein Brief an das Schicksal:
Das süße Seidentuch des Friedens über dem Siechtum



Das Siechtum wartet auf mich?

Ja es wird kommen wie das Amen in der Kirche, wenn ich meinen Kampf verliere. Das ich in verliere wissen wir beide. So süß der Traum des warmes Strickes um den Hals, so sehnsüchtig das Leben ohne Schmerz und Pein, so kämpferisch der Krieger in mir, so sehr hält nun die Akzeptanz Einzug in meine Seele, der völligen Akzeptanz von allem was war, ist und kommen wird.

Ob Strick um dem Hals, ob erstickt am Erbrochenen. Es ist mir beides Recht!

Wenn du mein Erzfeind, der sich tauft Schicksal, gewinnst, dann peinige mich wie du willst, ich werde es hinnehmen und in Frieden gehen wie es auch Aurel machte. Oder ich mache es wie Seneca? Was auch immer kommen mag, du machst mir keine Angst, du weckst nicht mehr den Sturm der Verzweiflung in mir. Oh so bitter wir einst kämpften, so sehr ich dich hasste, so sehr gönne ich dir deinen Gewinn. Möge er dich erfreuen.

Du willst mir die Muskeln nehmen? Dann nimm sie mir!
Du willst mir die Würde nehmen? Dann nimmt sie mir!
Du willst mir Schmerz zufügen? Dann mache das!
Du willst mir das Denken rauben? Dann raube es mir!

All das steht in deiner Macht. Doch eines, mein ewiger Erzfeind tut es nicht. Mein Friede in mir. Er ist wie ein sanftes Seidentuch das einen erhabenen Schleier über all das Schrecken in und außer mir legt. Ein Seidentuch das so sanft, so durchsichtig ist, dass es nur einen Schimmer ermöglicht, doch dieser Schimmer ist mächtiger als all deine Kraft. Jeder Faden des Tuches hat mehr macht über mich als du es je haben wirst.

- Den Willigen führt das Schicksal den unwilligen zerrt es dahin -

Gezerrt hast du genug, jetzt führe.

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Minnewall
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 32
Beiträge: 133
Wohnort: Bonn


Beitrag16.02.2020 03:36

von Minnewall
Antworten mit Zitat

Du liebes bisschen ...
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muetzchen
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
M


Beiträge: 50



M
Beitrag16.02.2020 08:25

von muetzchen
Antworten mit Zitat

Hallo Immanuel,

mutiger Text! Es sind einige Rechtschreibfehler drin, die ich dir gerne überarbeite, wenn du magst. Aber darum geht es ja eigentlich nicht so.

Mir hat der Link zu deinem Tagebucheintrag sehr geholfen, weil ich den Text, der ja so ein innerer Monolog ist, besser einordnen konnte. Trotzdem nochmal nachgefragt: dieser Text ist autobiografisch, oder nicht?

Was hast du denn damit vor? Möchtest du ihn hier einstellen, um Feedback zu bekommen?  Oder möchtest du einen Blog oä damit starten?

Lieber Gruß
Mützchen
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Immanu3l
Wortedrechsler
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Beiträge: 87



I
Beitrag16.02.2020 10:40

von Immanu3l
pdf-Datei Antworten mit Zitat

muetzchen hat Folgendes geschrieben:
Hallo Immanuel,

mutiger Text! Es sind einige Rechtschreibfehler drin, die ich dir gerne überarbeite, wenn du magst. Aber darum geht es ja eigentlich nicht so.

Mir hat der Link zu deinem Tagebucheintrag sehr geholfen, weil ich den Text, der ja so ein innerer Monolog ist, besser einordnen konnte. Trotzdem nochmal nachgefragt: dieser Text ist autobiografisch, oder nicht?

Was hast du denn damit vor? Möchtest du ihn hier einstellen, um Feedback zu bekommen?  Oder möchtest du einen Blog oä damit starten?

Lieber Gruß
Mützchen


Hallo Mützchen,

ja meine Tagebucheinträge sind alle autobiografisch, aber nicht streng chronologisch hier reingestellt, da ich sie nie datiert habe, d.h. muss ich diese auch immer erst zeitlich ordnen. Manches schreibe ich auch rückblickend und wenn du 5 Einträge in einer Woche schreiben könntest (die relevant sind), kann es schonmal sein, dass es zeitlich etwas schwerer ist. Ich stelle also rückblickend die Ereignisse erstmal (weitgehend) ohne Zeitachse rein. Ich muss eh das meiste neu schreiben da mir mein alter PC eingegangen ist, da war ein phil Buch von mir und zahlreiche Tagebucheinträge wo ich nur mehr Fragmente hab. (Neben den Erinnerungen)

Kennst du Herrndorf's Blog? Der Tschick Autor, der hatte mich auf die Idee gebracht das auch als Blog zu publizieren. (Ich habe keine Glioblastom)

Ich möchte es vorerst mal auf einen meiner Seiten stellen, also einen Blog. Auf den Grund gehe ich dann noch genauer ein (es sind mehrere).

Ich schreib oft in der Nacht wenn ich nicht schlafen kann, da freu ich mich natürlich wenn jemand die Rechtschreibfehler ausbügeln würde. wink

Hier stelle ich dir Texte rein um Feedback zu erhalten, damit es sich auch einigermaßen brauchbar liest.

LG

PS: Ich habe auch nicht autobiografische Texte, die sind aber gut von denen zu unterscheiden.
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag16.02.2020 11:10

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Schade! Das hätte schon gut werden können.
Diese Höhenflüge in deinen skurrilen, literarischen Himmel kommen leider sehr schnell zu Fall, weil hier jemand weder Grammatik noch Rechtschreibung zu beherrschen scheint. Einerseits sind die Gedanken überhöht bedeutungsvoll, dann wieder abgrundtief alltäglich. Durch einen auktorialen Stil (du mein Erzfeind) wirkt alles sehr antiquiert, dann ist da wieder - anachronistisch - vom schnöden Jobverlust die Rede.
So süß der Traum des warmes Strickes um den Hals, wo doch das Seidentuch des Friedens gerade noch süß war. Beim Lesen hatte ich auch das Gefühl, den Kampf zu verlieren.
Merke: Literatur ist mehr, als eine Handvoll guter Aphorismen (z.B. Gezerrt hast du genug, jetzt führe.), die mit ungelenken Sätzen verbunden sind.
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Immanu3l
Wortedrechsler
I


Beiträge: 87



I
Beitrag16.02.2020 12:38

von Immanu3l
pdf-Datei Antworten mit Zitat

BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Schade! Das hätte schon gut werden können.
Diese Höhenflüge in deinen skurrilen, literarischen Himmel kommen leider sehr schnell zu Fall, weil hier jemand weder Grammatik noch Rechtschreibung zu beherrschen scheint. Einerseits sind die Gedanken überhöht bedeutungsvoll, dann wieder abgrundtief alltäglich. Durch einen auktorialen Stil (du mein Erzfeind) wirkt alles sehr antiquiert, dann ist da wieder - anachronistisch - vom schnöden Jobverlust die Rede.
So süß der Traum des warmes Strickes um den Hals, wo doch das Seidentuch des Friedens gerade noch süß war. Beim Lesen hatte ich auch das Gefühl, den Kampf zu verlieren.
Merke: Literatur ist mehr, als eine Handvoll guter Aphorismen (z.B. Gezerrt hast du genug, jetzt führe.), die mit ungelenken Sätzen verbunden sind.


Hallo BlueNote,

der Stilbruch den du ansprichst ist mir bewusst, das kommt daher, dass es in unterschiedlichen Zeiträumen geschrieben wurde, der Brief ist eine Gedankennotiz die aus einem völlig anderen Werk entspringt, das primär lyrisch orientiert ist. Du siehst ja auch den Break am Beginn, dann die Mitte und dann am Ende, beim Brief. Zum Brief gibt es auch einen lyrischen Überbau, der geht aber ins philosophische und alles was phil ist poste ich getrennt.  

Ich schreibe immer zuerst einige Gedanken, dann verbinde ich sie, und  arbeite danach drüber oder verwerfe es um es am Ende zu schleifen. Hier ist mir gerade nichts eingefallen und hatte dann eben den Jobverlust als provisorisches Füllwort eingebaut, hat mich auch gestört nur wenn mir grad nix einfällt und ich posten will dann tuts das auch. Ich kann aber deine Sicht gut verstehen, würde mir die Lyrik das bedeuten, was mir die Philosophie bedeutet, sähe ich das genauso. Aber bei mir ist das einfach anders, wenn mir ein paar gute Aphorismen einfallen, dann schrieb ich die schnell hin, baue sie einfach wie eine Baustelle zusammen, und wenn ich dann Zeit und Lust habe dann arbeite ich halt wirklich mal 20-30 Minuten bis es sauber und rund ist. Bis dahin ist mir aber auch die Grammatik oder Rechtschreibung egal. Ich lese idR auch nicht Kontrolle, da ich eh 2-3 mal umschreibe.

Es steht ja hier "Einstand" dann gibts auch "Werkstätte". Um die Lyrik an sich gings mir aber hier gerade gar nicht, sondern einfach einmal einen Text einzustellen, eben einen "Einstand".  

Da die Autobiografie wiederum normal als Autobiografie geschrieben wird, hat sich da etwas von dem normalen Sprachgebrauch herumgemodelt. Der Fokus sollte primär zuerst auf den normalen Tagebüchern liegen, für die Lyrik sollte ich ausgeschlafen sein und auch gerad "in Stimmung". Mit Schlafmangel, Darmgrippe und einer hohen Dosis Diazepam im Blut ist das nicht die beste Voraussetzung, neben den anderen Problemen.

Ich stelle mal nach und nach einfach das Autobiografische rein.
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Calvin Hobbs
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 55
Beiträge: 563
Wohnort: Deutschland


Beitrag16.02.2020 18:55

von Calvin Hobbs
Antworten mit Zitat

Immanu3l hat Folgendes geschrieben:

Ich schreib oft in der Nacht wenn ich nicht schlafen kann, da freu ich mich natürlich wenn jemand die Rechtschreibfehler ausbügeln würde. wink
LG


Hallo smile
Oder aber, Du möchtest Dein Projekt professionell angehen. Dann würde sich eine Schreibsoftware wie "Papyrus Autor" anbieten.
MfG


_________________
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Immanu3l
Wortedrechsler
I


Beiträge: 87



I
Beitrag16.02.2020 20:08

von Immanu3l
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Calvin Hobbs hat Folgendes geschrieben:
Immanu3l hat Folgendes geschrieben:

Ich schreib oft in der Nacht wenn ich nicht schlafen kann, da freu ich mich natürlich wenn jemand die Rechtschreibfehler ausbügeln würde. wink
LG


Hallo smile
Oder aber, Du möchtest Dein Projekt professionell angehen. Dann würde sich eine Schreibsoftware wie "Papyrus Autor" anbieten.
MfG


Hallo,

also mein oberste Priorität ist erstmal, dass ich nicht an meiner Erkrankung versterbe und möglichst die bleibenden körperlichen Schäden weitgehend vermindere. Da konnte ich schon gute Erfolge erreichen, dann aber auch immer wieder wirklich heftige verschlechterungen. Das heißt ich muss in erster Linie wissen über meine Erkrankung sammeln, über Therapien und Auslösern von Schüben und dann auch oft noch geringfügig nebenbei Arbeiten, weil einfach viel nicht gezahlt wird. Das mache ich, wenn es mir halbewegs stabil geht.

Wenn mein Gehirn dazu nicht mehr reicht, weil ich zB 7 Tage nicht geschlafen habe, dann kann ich da auch was schreiben, da hab ich jedoch nicht den Anspruch, dass es gleich professionell ist. Ich hab früher philosophisch und lyrisch schön geschrieben, da ist unter den Umständen aber auch gar nicht möglich. Es geht mir mehr darum, dass ich autobiografisch halnbwegs brauchbar meine Tagebücher strukturiert schreibe, so dass ich, sollte sich das nochmal ergeben, diese schön sauer in einem halbwegs guten Zustand durcharbeiten kann. Schreibt man etwas zulange nicht auf, dann wird die Erinnerung blasser. Das würde ich gerne soweit machen, dass die Grundstruktur zumindest grob stimmt. Ich bin mal mit 43 Grad Fiber in die Schule gefahren, um vielleicht etwas einen vergleich herzustellen, da hatte dann auch das ein oder andere Kimma, nebst 2 Tagen Schlafmangel, nicht mehr gestimmt.

Ich weiß natürlich, dass es hier primär darum geht, dass man gleich schön und sauber schreibt, aber auch Herrndorf, hat gegen Ende hin nur mehr grob geschrieben und eine Kollegin hat die Texte dann "gesäubert".

LG
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muetzchen
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
M


Beiträge: 50



M
Beitrag18.02.2020 23:37

von muetzchen
Antworten mit Zitat

Hallo,

ich bins nochmal. Ich hab mich jetzt Mal an die Rechtschreibung drangemacht.

Den Blog von Herrndorf kenne ich, deswegen auch die Frage.

Ich glaube, dass es in biografischen Texten, die Schicksalsschläge verarbeiten, weniger auf den Stil ankommt, als auf die Authentizität des Textes. Die Wirkung auf den Leser kann sich intensivieren, gerade weil der Text nicht perfekt ist. Ich glaube, wir übersehen das hier im Forum leicht, weil wir so auf Lektorieren eingeschossen sind.

Lieber Gruß
Mützchen

Vorwort zum Gedicht: Das süße Seidentuch & Das Gedicht;
Einblick in meine Geschichte zB hier: Das glühende Eis


Wäre es nicht schön, wenn unsere Seele gelassen bliebe, selbst unter den größten, kältesten und härtesten Hagelbrocken, die ohne die geringster Gnade vom Himmel - der sich da tauft Schicksal - auf uns einschlagen? So gelassen als wäre sie über jeden Schicksalsschlag, jeden Schmerz, ja sogar im Angesichts des Todes über den Dingen. Erhaben wie Stratosphäre, die weit über den Dingen schwebt.  

Wer meine Geschichte kennt, der weiß, dass ich nicht von kleinen Regentröpfchen sprechen wie Jobverlust oder anderen normalen Schicksalsschlägen. Ich spreche nicht nur von Worten, die alleine schon das Blut der Meisten zum Stocken bringen. Sie zur Eissäule erstarren lassen, oder wie Espenlaub erzittern lassen. Worte die jeder fürchtet, wenn er mit dem Verdacht einer Todesdiagnose das Arztzimmer betritt.

Da ich meine Geschichte sehr genau verfasse, spare ich mir eine Ausführung meiner Hagelbrocken, die wie Granaten aus dem Himmel fielen und ein Ausweichen oft nicht möglich war. Das Gefühl, wenn Eis das Blut in den Adern ersetzt, blicken wir in anderen Tagebuch- Einträgen.

Heute möchte ich vom Aufsteigen in die Seelenruhe berichten.

Noch bin ich nicht immer in dieser Gelassenheit, noch gleite ich gelegentlich hinab und werde von den Hagelkörnern ab und an getroffen. Doch es kommt selten vor und wenn, dann nur für sehr kurze Augenblicke. Als würde man beim Autofahren kurz die Spur verlassen, da der Wind das Auto auf die Seite treibt. Doch sobald fängt man sich wieder und lenkt sicher in der Spur.

....

Ein Tag wie jeder andere, während einem heftigen Gewitter in meinem Leben. Ich schreibe mit einer Leidensgenossin, die mir ihre schwarzen lebensmüden Gedanken in einer Email schickt. Nun, anders als bei ihr kenne ich die Gedanken an den Tod aus der Verzweiflung, wie auch aus der süßen Stille, einer heimlichen Vorfreude. So wie auf ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk.

Heute jedoch ist ein schöner Tag, nicht etwa weil ich einen großen Erfolg verbuchen konnte, nein, ein alter Bekannter hat sich zu mir gesellt. Es ist einer meiner liebsten Freunde, der Freund der Gelassenheit. Nicht der Gleichmutes, nein, der freudigen Ergebenheit des Schicksaalswindes.   

Mich überkommt ein unglaublich intensives Gefühl von Glück und Gelassenheit. Ein Gefühl welches ich in dem Gedicht, das Seidentuch über dem Siechtum zu Papier bringe.  
---------------------------------------------




Ein Brief an das Schicksal:
Das süße Seidentuch des Friedens über dem Siechtum


Das Siechtum wartet auf mich?

Ja es wird kommen wie das Amen in der Kirche, wenn ich meinen Kampf verliere. Dass ich in verliere wissen wir beide. So süß der Traum des warmes Strickes um den Hals, so sehnsüchtig das Leben ohne Schmerz und Pein, so kämpferisch der Krieger in mir, so sehr hält nun die Akzeptanz Einzug in meine Seele, die völligen Akzeptanz von allem was war, ist und kommen wird.

Ob Strick um dem Hals, ob erstickt am Erbrochenen. Es ist mir beides Recht!

Wenn du mein Erzfeind, der sich tauft Schicksal, gewinnst, dann peinige mich wie du willst, ich werde es hinnehmen und in Frieden gehen wie es auch Aurel machte. Oder ich mache es wie Seneca? Was auch immer kommen mag, du machst mir keine Angst, du weckst nicht mehr den Sturm der Verzweiflung in mir. Oh so bitter wir einst kämpften, so sehr ich dich hasste, so sehr gönne ich dir deinen Gewinn. Möge er dich erfreuen.

Du willst mir die Muskeln nehmen? Dann nimm sie mir!
Du willst mir die Würde nehmen? Dann nimmt sie mir!
Du willst mir Schmerz zufügen? Dann mache das!
Du willst mir das Denken rauben? Dann raube es mir!

All das steht in deiner Macht. Doch eines, mein ewiger Erzfeind, tut es nicht. Mein Friede in mir. Er ist wie ein sanftes Seidentuch das einen erhabenen Schleier über all den Schrecken in und außer mir legt. Ein Seidentuch das so sanft, so durchsichtig ist, dass es nur einen Schimmer ermöglicht, doch dieser Schimmer ist mächtiger als all deine Kraft. Jeder Faden des Tuches hat mehr Macht über mich als du es je haben wirst.

- Den Willigen führt das Schicksal den Unwilligen zerrt es dahin -

Gezerrt hast du genug, jetzt führe.
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Immanu3l
Wortedrechsler
I


Beiträge: 87



I
Beitrag19.02.2020 01:36

von Immanu3l
pdf-Datei Antworten mit Zitat

muetzchen hat Folgendes geschrieben:
Hallo,

ich bins nochmal. Ich hab mich jetzt Mal an die Rechtschreibung drangemacht.

Den Blog von Herrndorf kenne ich, deswegen auch die Frage.

Ich glaube, dass es in biografischen Texten, die Schicksalsschläge verarbeiten, weniger auf den Stil ankommt, als auf die Authentizität des Textes. Die Wirkung auf den Leser kann sich intensivieren, gerade weil der Text nicht perfekt ist. Ich glaube, wir übersehen das hier im Forum leicht, weil wir so auf Lektorieren eingeschossen sind. Wäre es nicht schön, wenn unsere Seele gelassen bliebe, selbst unter den größten, kältesten und härtesten Hagelbrocken, die ohne die geringster Gnade vom Himmel - der sich da tauft Schicksal - auf uns einschlagen? So gelassen als wäre sie über jeden Schicksalsschlag, jeden Schmerz, ja sogar im Angesichts des Todes über den Dingen. Erhaben wie Stratosphäre, die weit über den Dingen schwebt.  


Hallo Mützchen,

danke für deine Hilfe. Ja das ist sicher auch ein Teil. Ich verfolge im vgl zu Herrndorf generell ein primär anderes Ziel, ich habe aus den ganzen Geschichten, sowie meiner Vorgeschichte, einziges gelernt und im Laufe der Jahre mehrere tausend Emails mit ebenfalls Betroffenen, neben Ärzten, geschrieben. Sind teilweise solange Emails wie die Texte hier, ings über 50.000 Emais, Forenaktivitäten nicht inkl. Dabei konnte ich viele sehr helfen, auch jungen Menschen nach Suizidversuchen, was mich schon sehr gefreut hat.

Ich kann aber mittlerweile einfach kaum noch Emails beantworten und hatte immer sehr spezifisch geantwortet. Daraus entstand eben die Idee, dass ich es ings einmal verfasse und dann auf einen Blog veröffentliche. Menschen die eben in ähnlichen Situationen sind, interessieren sich eher weniger für Rechtschreibfehler und Grammatik, da wiege ich dann eben auch ab, soll ich nochmal die Grammatik überarbeiten, oder eben weiter schreiben, oder eine Email beantworten. Wobei ich schon auch vermute, dass die Fehler dazu führen, dass doch ein Teil nicht liest denen es helfen würde.


Wenn ich dann eine Email habe, wo mich jemand fragt und ich helfen kann, dann antworte ich natürlich zunächst dort. Dazu kommt bei mir auch, wenn ich einmal anfange zu lektorieren, dann höre ich nicht auf bis es für mich perfekt ist. Darum lasse ich es und freue mich, wenn jemand die gröberen Fehler ausbügelt.

Liebe Güß
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Pickman
Geschlecht:männlichPlottdrossel


Beiträge: 2284
Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag29.03.2020 21:58

von Pickman
Antworten mit Zitat

Kein Text für mich.

Einen philosophischen Gehalt kann ich nicht erkennen.


_________________
Tempus fugit.
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Abari
Geschlecht:männlichAlla breve

Alter: 43
Beiträge: 1838
Wohnort: ich-jetzt-hier
Der bronzene Durchblick


Beitrag29.03.2020 22:23

von Abari
Antworten mit Zitat

Hey,

ich weiß nicht recht. Aus meiner Erfahrung mit diversen Krankheiten habe ich gelernt, dass es besser ist, mit ihnen in den Fluss zu kommen. Dein Text - sorry - starrt aber von waffenklirrenden Bildern und gepushten, abgegriffenen Metaphern, die mich eher abstoßen als Empathie zu erzeugen. Das mag für eine Figur, die ihr mangelndes Selbstbewusstsein hinter einer wortreichen Fassade zu verstecken sucht, durchaus angehen; aber nicht als Zeugnis dessen, dass eine Person X mit einer Krankheit Y umzugehen gelernt hat.

Vielleicht entwickelt sich das ja noch später. Aber wenn ich ein Buch mit diesem Intro in die Hand bekäme, würde ich es kaum lesen, weil mich die Sprache von sich weist.


_________________
Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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Peter_M
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 58
Beiträge: 14
Wohnort: Berlin


Beitrag20.04.2020 15:37

von Peter_M
Antworten mit Zitat

zu »Das süße Seidentuch des Friedens über dem Siechtum«

Hallo!
Mir gefällt es! Ich spüre, dass Du keine Geschichte baust, sondern berichtest von deinem Befinden. Das ist authentisch. Deine Gedanken sprechen mich an. Nicht das ich allen folgen möchte, aber ich finde es interessant »echte« An- und Einsichten zu lesen. Ich meine auch, Dein Annehmen zu erkennen. Das ist nie vollkommen und unangreifbar. Es ist auch OK, wenn Du nicht wie der über allem Stehende rüber kommst. Du bist Mensch und schreibst also solcher ohne literarischen Anspruch, so verstehe ich Dich. Nur zu!
Papyrus Autor anzuschaffen würde ich mir überlegen. Deine Leser danken es Dir.

Gruß Peter
Disclaimer: Ansichten eines Unerfahrenen.
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