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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 01/2020
wie sie dasteht

 
 
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Sue Rovia
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 30
Beiträge: 586
Wohnort: Metronom
Das bronzene Floß Silbernes Licht


Beitrag10.01.2020 20:00
wie sie dasteht
von Sue Rovia
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wie  sie dasteht

Als ich nach Hause komme, steht sie vor der Tür: Sie mit ihren einst schwarzen Haaren, die jetzt grau geworden sind, mit ihrem Wintermantel, dem Strickschal und dem schwarzen Rock. Direkt vor der Eingangstür steht sie und starrt ins Grün der Tanne. Wenn ich es mir recht überlege, hätte ich sie fast nicht erkannt.
„Du hier“, sage ich und fische noch zwei Prospekte aus dem Briefkasten, das mache ich, um dem Moment und seiner Überraschung zu entgehen. Die Prospekte landen in der blauen Tonne. Ich gehe zur Eingangstür, bevor sie mir entgegenkommen kann.
„Ich hab‘s nicht mehr ausgehalten. Ich musste dich wiedersehen.“
„Na dann.“ Ich schließe die Tür auf. „Komm doch herein.“
Was hab ich denn für eine Wahl? Einen Menschen, der vierhundert Kilometer gefahren ist, um mich zu sehen, vor der Tür stehen lassen? Natürlich musste sie mich überhaupt nicht wiedersehen und genausowenig muss ich sie hereinlassen. Aber wenn ich es nicht tue, hält sie mich für einen grausamen Menschen.
Und das nehm ich ihr übel: Dass ich keine Wahl habe.
Sie folgt mir in die Wohnung, schließt die Tür hinter sich, zieht Mantel und Strickschal aus, sieht sich um.
„Du stellst deine Kaffeemaschine auf den Schreibtisch?“
„Das ist eine Einzimmerwohnung“, sage ich. „Kein Familienhaushalt.“
„Darf ich dich in den Arm nehmen?“
„Bitte“
Sie drückt mich an sich. Wer vierhundert Kilometer fährt, um einen Menschen zu sehen, kann ihn schon einmal in aller Gründlichkeit an sich drücken. Einen Augenblick lang möchte ich sie am liebsten gegen die Fensterwand stoßen.
„Du hast abgenommen.“
„Na und?“, frage ich.
„Ist doch schön“
„Nein. Ist es nicht.“
Ruhe – Waffenstillstand. Kalter Krieg. Das hatten wir alles schon einmal.
„Woher hast du meine Adresse überhaupt?“
„Pass auf, Nadjas Mutter hatte doch Geburtstag. Da hat sie mir erzählt, dass…“ - von Nadja also. Nadja wollte mich unbedingt besuchen. Ich hätte sie nie darum gebeten. Ich hätte mich selbst nicht in den Zug gesetzt, um sie zu besuchen und vielleicht ahnt sie das. Sie hat sich in den vergangenen drei Monaten nicht mehr gemeldet. Es wäre an mir, Initiative zu ergreifen, die sogenannte Freundschaft aufrechtzuerhalten, aber was soll ich ihr schreiben? Hey Nadja, danke, dass du meine Adresse weitergibst, sobald dich jemand danach fragt.
Ich sollte nicht sarkastisch sein. Sie wird Nadja nicht direkt gefragt haben. Sie wird sich kurz vor der Abfahrt bei Nadja gemeldet haben, gesagt, dass sie mich nicht erreicht, dass sie dringend die Adresse braucht, um das Navi einzurichten, und Nadja in ihrer unermesslichen Gutherzigkeit hilft, wo sie kann.
„Freust du dich denn gar nicht, mich zu sehen?“, fragt sie vorwurfsvoll. Ich muss unwillkürlich lächeln.
Wie sie dasteht – mit herabhängenden Schultern, heruntergezogenen Mundwinkeln und einem zutiefst traurigen Ausdruck im Gesicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Mensch vor mir je ein Bewerbungsgespräch gemeistert hat, eine Anmeldung im Sportverein oder eine Prüfungssituation. Alles was ihr Stand signalisiert, ist Schwäche.
„Na komm, setz dich“ Meine Stimme klingt seltsam versöhnlich, als wäre ich um Frieden bemüht.
Ich schiebe ihr meinen Bürostuhl zu, und sie setzt sich tatsächlich. Im Stuhl nimmt sie wieder ihre gewohnte, ihre zusammengekauerte Haltung ein, die Körperhaltung eines Menschen, der Jahrzehnte damit verbracht hat, in einer Ecke zu sitzen und Essen in sich hineinzuschaufeln.

„Willst du einen Kaffee?“
„Gern“
Ich koche Kaffee für uns; Eine Tasse für mich, eine Tasse für sie.
Sie bedankt sich, fragt nach Milch, nippt an ihrer Tasse. Ich setze mich auf mein Bett, die Kaffeetasse in meinen Händen und schaue meine Mutter an.
„Hast du viel Stress?“, fragt sie.
„Geht so.“
„Wie ist die Arbeit?“
„Gut.“
„Und hast du Freunde hier?“
„Ja.“
„Das ist schön.“
„Warum bist du gekommen?“, frage ich.
„Du bist doch meine Tochter.“
Jetzt weint sie.
Ich kann mir nicht helfen, es ekelt mich. Um mein Gesicht abzuwenden, sehe ich aus dem Fenster. Eine Krähe hat es sich auf dem Baum meiner Nachbarn bequem gemacht und putzt ihr Gefieder.
Ich sehe wieder meine Mutter an. Über ihr Gesicht laufen immer noch Tränen. Sie ringt ihre Hände. Was für eine Geste. Ich kenne keinen anderen Menschen, der das macht.
„Liegt dir denn gar nichts an uns?“, fragt sie.
„Du hättest ihn anzeigen sollen“
„Was meinst du?“
Wie zögernd sie fragt: Als hätte ich etwas Absurdes, etwas Unpassendes gesagt; als würde sie nur nachfragen, um sich zu vergewissern, dass sie sich verhört hat. Aber das lasse ich ihr nicht durchgehen. Sie ist vierhundert Kilometer gefahren, um mich zu sehen – dann soll sie auch mit mir reden.
„Damals, als die Polizei das erste Mal gekommen ist, hättest du ihn anzeigen sollen.“
„Nein, das denke ich nicht“, sagt sie tapfer. Sie kann wirklich gut tapfer klingen. „Er versteht ja gar nicht, was er getan hat.“
„Natürlich weiß er nicht, was er getan hat“, kontere ich. „Es hat ihn in den letzten zwanzig Jahren auch keiner damit konfrontiert.“
„Was hätte das gebracht?“
„Was glaubst du denn?“ Meine Stimme ist leise geworden, leise und gepresst. Das liegt nicht an der Wut, ich bin nicht wütend, es liegt auch nicht an der Spannung zwischen uns: Ich werde leise, weil Sprechen jetzt Kraft kostet. Mich jagt die Sprachlosigkeit.
„Was glaubst du eigentlich?“ Die Worte sind fast unhörbar, aber sie sind ausgesprochen, sie sind da. „Glaubst du, dass ich so leben kann? Und wie soll ich ihm begegnen? Wie soll ich weiterleben? Was für eine Geschichte soll ich über mich erzählen?“
Stille.
Sie weiß nicht, was sie sagen soll und ich bringe keinen Ton mehr über meine Lippen. Die Sprachlosigkeit hat mich doch gekriegt, sie weiß genau, wo ich bin und wie sie mich fangen kann, sie kriegt mich jedes Mal.
„Es tut mir leid.“ Jetzt ist sie diejenige, die aus dem Fenster sieht. Aber das ist mir sympathisch, ihre Tränen waren es nicht. „Ich habe versucht euch zu beschützen. Als Kind bekommt man nicht viel mit, dachte ich.“
Ich lache auf.
„Ja“ Sie klingt trotzig. „Inzwischen weiß ich auch, dass es nicht so einfach geht. Aber damals – und ich habe ja mit Ärzten geredet und mit den Polizisten. Sie haben mir auch nichts erklärt. Ich wollte Hilfe holen für uns.“

Ich hab dich lieb.

Ich will es aussprechen, ich will, dass meine Liebe wirklich ist, dass sie wie die Liebe von glücklichen Menschen ist, die Verbundenheit und Nähe schafft und der Trauer einen Raum gibt. Aber meine Liebe geht mit der Angst vor Abhängigkeit einher und abgesehen davon bin ich immer noch stumm.
„Hast du das gemalt?“
Sie zeigt auf ein Bild an der Wand.
Ich nicke.
„Wirklich?“ Auf ihrem Gesicht ist so etwas wie Befremden oder Abscheu zu sehen. Und sie steht tatsächlich auf und geht hin.
„Aber irgendwie...“
Die meisten Betrachter fragen mich, ob die Frau auf dem Bild einen Orgasmus hat. Das finde ich lustig, weil Billie Holiday mit dreizehn Jahren als Prostituierte arbeitete und zugleich höllische Angst vor Sex hatte. Die Frau auf dem Bild hat keinen Orgasmus. Sie singt.
Und das tröstet mich.
Mich tröstet bei Gott nicht viel von dem, was Menschen sagen oder tun. Wenn ich mit Frauen rede, die sexuell missbraucht worden sind, denke ich immer: Die trägt das doch zur Schau. Es ist kein guter Gedanke, er kommt mir trotzdem.
Ich mag Menschen nicht, die über ihre Gewalterfahrungen reden, weil Gewalt mich sprachlos macht. Wer Gewalt ausübt, gräbt mit einem Bagger ein Loch in den Boden einer anderen Existenz.  Wer über seine Gewalterfahrungen spricht, versucht mit einem Teelöffel, dieses Loch wieder zu füllen. Wir reden nicht über das Erlebte, weil es uns hilft. Wir reden darüber, weil wir nicht wissen, was wir sonst tun können. Wenn du keinen Teelöffel hast, bleibt dir der Blick in die Tiefe.

Billie Holiday muss diesen Anblick gekannt haben. Jeder Liedtext wird abgründig, wenn sie ihn singt. Manchmal glaube ich – ich irre mich sicher – dass sie den Abgrund kannte, den ich mit mir herumtrage; dass mein Abgrund in ihrem enthalten war. Im Gegensatz zu mir hat Billie Holiday mit beiden Händen nach diesem Abgrund gegriffen und Jazz daraus gemacht.
Ich stehe auf und stelle mich neben meine Mutter, als wollte ich Distanz überwinden.
„Du malst wunderschöne Bilder.“
„Nee Mama“, sage ich und lache. Mein Lachen ist tief, mein Brustkorb vibriert. Mein Lachen ist erschreckend echt. „Ich hab nen Schaden.“

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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4290

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag20.01.2020 23:28

von hobbes
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Das ist der Text, den ich als erstes angeklickt habe. Wegen des Titels. Den mag ich sehr. Weil er so einfach und schlicht ist (das ist positiv gemeint), weil er mitschwingt beim Lesen und weil er noch ein paar Türen aufmacht, wenn man so über ihn nachdenkt.

Der Text. Ja. Den finde ich beim ersten Lesen auch gar nicht schlecht. Begeisternd allerdings eher nicht und das kommt hauptsächlich daher, weil ich so ganz latent befürchte, er wäre gern geheimnisvoller als er ist.
Zum Beispiel die Mutter. Ich könnte dir jetzt nicht genau sagen, wieso, aber ich hatte recht schnell den Verdacht, dass es die Mutter ist, die da vor der Tür steht.
Dass es tatsächlich die Mutter ist, erfahre ich erst im zweiten Absatz, da frage ich mich dann, warum der Text anfangs so ein Geheimnis darum macht. Also macht er ja gar nicht mal, in meinem Fall, aber warum steht das da nicht einfach? Gleich zu Anfang oder eben schnell genug, dass die Frage gar nicht erst bei mir auftaucht (wer, bzw. ob es tatsächlich die Mutter ist).
Das nehme ich dem Text dann gleich ein wenig krumm und hege die Befürchtung, er macht einen auf geheimnisvoll, wo überhaupt kein Geheimnis ist.

Dann das Thema. Sexuelle Gewalt. Da setzt sich das Gefühl irgendwie fort, dass der Text irgendwie einen auf bedeutend machen will, es aber gar nicht so sehr ist.
Das hört sich jetzt so brutal an, komisch, es ist doch eigentlich alles ganz gut umgesetzt.
Aber halt eben nicht irgendwie, hm ja, "neu", mehr so "hab ich schon mal gelesen."

Ach, jetzt fürchte ich, dem Text unrecht zu tun.

Nun denn, ich kann ja zum Glück noch mal wiederkommen. Wer weiß, was dann ist.

Zweites Lesen.
Dann ist alles anders.
Das mit der Mutter fällt mir gar nicht mehr auf, klar, ich weiß ja jetzt schon, wer wer ist.
Außerdem frage ich mich, wie ich auf sexuelle Gewalt gekommen bin, das steht doch gar nicht so drin? Also sicher, Gewalt in irgendeiner Form wird er schon ausgeübt haben, der Vater.

So ganz warm werde ich nicht mit dem Text. Ich mag die Prota, ihre unterdrückte Wut.
Aber wenn sie herauskommt, die Wut, diese "Wende" im Text, als sie sagt, die Mutter hätte ihn anzeigen sollen, das fühlt sich irgendwie nicht ganz stimmig an, zu abrupt irgendwie.
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schreiberlinga
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 77



Beitrag21.01.2020 11:49

von schreiberlinga
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Ich habe die Wettbewerbstexte in der Regel nur einmal durchgelesen. Mein Kommentar darunter ist also eine ziemlich spontane Reaktion. Ich hoffe, dass du trotzdem - oder gerade deswegen - von meinem ersten Eindruck profitierst.

Am Anfang stellte ich mir einen Mann vor, der seine Exfrau/-Freundin antrifft, bis ich im zweiten Abschnitt eines Besseren belehrt wurde. Es ist fast durchgehend ein spannender Dialog da. Ab "Mich tröstet ..." fällt der Dialog aus und der Autor/die Autorin beginnt zu erklären, während ich mich frage: "War das nötig?" Gegen Ende ist der Text nicht mehr ganz jugendfrei. Ich finde den Text straff und gekonnt geschrieben. Kintsugi würde ich hier meinen, ist die Versöhnung der Tochter mit der Mutter.
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silke-k-weiler
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Beiträge: 748

Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag21.01.2020 23:09

von silke-k-weiler
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Lieber Text,

ich finde es stark, wie die Hintergrundthematik in Dir aufgearbeitet wird. Neben dem Thema "Gewalt in der Familie" und die langfristigen, schmerzhaften Auswirkungen auf ein Kind ein Detailblick auf die Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Eine gewaltige Kluft dazwischen, aber ich sehe immer wieder den Versuch des Überbrückenwollens. Damit ist für mich auch das Thema umgesetzt.

Herzlichst,
Silke
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

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Beiträge: 6152
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag22.01.2020 19:13

von V.K.B.
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Hallo Inko,
vorweg ein paar spontane Lesegedanken:

Zitat:
Ich setze mich auf mein Bett, die Kaffeetasse in meinen Händen und schaue meine Mutter an.
Die Überraschung ist für mich gut gelungen. Bisher hatte ich an eine alte Freundin gedacht, mit der "ich" im Streit auseinandergegangen ist. Oder möglicherweise ehemalige Partnerin.

Zitat:
„Du malst wunderschöne Bilder.“
„Nee Mama“, sage ich und lache. Mein Lachen ist tief, mein Brustkorb vibriert. Mein Lachen ist erschreckend echt. „Ich hab nen Schaden.“
Wow, cooler Schluss! Der reißt so einiges raus.

Wertung: Bis zu den letzten Absätzen war mir eigentlich klar, dass ich die Geschichte aus der Wertung nehme, weil sie sich für mich bis dahin wie Unterhaltungsliteratur liest. Nicht falsch verstehen, U-Lit kann ja auch ernste Themen behandeln. Aber ist der Text jetzt sperrig, ungewöhnlich geschrieben, zehntausenderwürdig? Ganz hart an der Grenze, würde ich sagen. Die letzten beiden Zeilen, die auch die Kintsugi-Vorgabe schön einfangen, retten den Text vor den fünfzig Minuspunkten in meiner internen Wertung. Mir hat der Text wirklich sehr gut gefallen, aber das ist bei diesem Wettbewerb ja leider nur ein niederrangiges Kriterium für die Punktevergabe. Eine vielschichtige, vielleicht gar philosophische Verarbeitung des Themas "Vergangenheit ist ein fremdes Land" sehe ich leider nicht. Aber aufgrund der Anmerkungen im Faden über Bewertung habe ich mich dieses Jahr auch entschlossen, die Vorgaben wirklich extrem und quasi fundamentalistisch auszulegen. Und damit ist das hier ein wirklich toller U-Text, der den E-Bereich ein bisschen streift aber den Wettbewerbsanforderungen nur ganz minimal gerecht wird. Ob er für Punkte in Frage kommt, kann ich noch nicht sagen, ich hab erst 7 Texte gelesen und hängt davon ab, wie viele Texte ich noch finde, die ich Da ich viele Texte besser in den Zehntausender passend finde, kann ich dir leider keine Punkte mehr geben, obwohl schon der geniale Schluss mindestens einen verdient hätte. Außerhalb dieses Wettbewerbs wäre dein Text aber ein klarer Punktekandidat Favoritenkandidat für mich gewesen.

gerne gelesen,
Veith

Abschließend, nach ewigem einigem hin und her Überlegen, wüsteste Flüche über den Wettbewerb ausstoßen, Tischkanten zerbeißen und das gesamte Dictionnaire Infernal rauf und runterbeschwören, landet deine Geschichte im gelben Bereich und erfüllt damit die Anforderungen an den Wettbewerb, wie ich sie momentan verstehe, teilweise. Sie schafft es leider nicht in meine Top Ten und erhält damit keine Punkte.


_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Literättin
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Beitrag23.01.2020 08:23

von Literättin
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Vorneweg: wenn ich einen Text kritisiere, beschreibe ich in erster Linie, was vom Text bei mir ankommt und was es auslöst. Sollten dabei auch einmal harte Worte fallen, so sind es dennoch beschreibende, nicht verurteilende, hämische oder verachtende. Ich kritisiere nicht in satter Selbstzufriedenheit. Immerhin sind mir selbst schon Texte aus der Feder geflossen, die daneben gingen. Und das sind zunächst einmal die meisten meiner Texte oder Texte-im-Entstehen.

                                                                                *




Da steckt eine kraftvolle Stimme in diesem Text, die mir gefällt, auch wenn das Thema eher gradlinig abgespult wird und auch leider irgendwie vorhersehbar ist: das Kindheitstrauma, die kritische Distanz zur Mutter, die das zuließ. Und doch: der Ton macht es hier und dieser Bruch: wie sie dasteht, da schwingen ganz widersprüchliche Gefühle drin und am Schluss, fällt eben dieser Satz, der diesen Text für mich zu einem Text macht, der sich nicht beliebig an einem Thema abarbeitet,

Zitat:
„Nee Mama“, sage ich und lache. Mein Lachen ist tief, mein Brustkorb vibriert. Mein Lachen ist erschreckend echt. „Ich hab nen Schaden.“


sondern in dem Tacheles geredet wird. Ja, ich denke, es ist der Ton, der diesen Text aus jeder Betulichkeit heraus hält. Trotz verzweifelter Versöhnlichkeit. Oder wegen dieser.


_________________
when I cannot sing my heart
I can only speak my mind
- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
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Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
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MoL
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Das bronzene Stundenglas


Beitrag23.01.2020 10:05

von MoL
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Lieber Inko!

Ich erkenne Risse, aber kein Gold. Dialog zwischen zwei Personen am selben Ort zur selben Zeit: Ja.

Vergangenheit: Hnhrg. Höchstens jüngste. Weiß ich nicht. Ist mir das genug Distanz, um daraus ein "fremdes Land" zu machen?

Ist es E-Lit?
Ganz ehrlich: Keine Ahnung,

Ob es von mir Punkte gibt, muss ich noch schauen.
Aber mal ganz unabhängig von der Umsetzung der Vorgaben: Die Geschichte gefällt mir!


_________________
NEU - NEU - NEU
gemeinsam mit Leveret Pale:
"Menschen und andere seltsame Wesen"
----------------------------------
Hexenherz-Trilogie: "Eisiger Zorn", "Glühender Hass" & "Goldener Tod", Acabus Verlag 2017, 2019, 2020.
"Die Tote in der Tränenburg", Alea Libris 2019.
"Der Zorn des Schattenkönigs", Legionarion Verlag 2021.
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Kiara
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Wohnort: bayerisch-Schwaben


Beitrag23.01.2020 11:14

von Kiara
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Hallo!

Der erste Eindruck des Textes meinerseits, rein subjektiv natürlich, bitte nicht überbewerten.

Eine gefühlvolle Geschichte. Die Tochter ist sehr verbittert. Teilweise sogar so sehr, dass ich ihr Verhalten schäbig gegenüber der Mutter finde. Und da kommt der Bruch, der Grund für alles hervor: Der Vater, Polizei, man lässt es offen, was geschehen ist, lässt Gewalt anklingen. Die Tochter ist aber nicht deswegen sauer sondern weil die Mutter ihren Gatten nicht angezeigt hat. Das finde ich schwer zu verstehen, es lässt Interpretationsspielraum, was klar beabsichtigt ist.

Die schönste Stelle im Text ist für mich:
"Wer Gewalt ausübt, gräbt mit einem Bagger ein Loch in den Boden einer anderen Existenz. Wer über seine Gewalterfahrungen spricht, versucht mit einem Teelöffel, dieses Loch wieder zu füllen. Wir reden nicht über das Erlebte, weil es uns hilft. Wir reden darüber, weil wir nicht wissen, was wir sonst tun können. Wenn du keinen Teelöffel hast, bleibt dir der Blick in die Tiefe."

Alleine dafür solltest du Punkte bekommen, doch es gibt ja so wenige zu verteilen. Den Rest des Textes finde ich gut. Als E-Literatur kann man ihn klassifizieren, jedoch nicht einwandfrei.

Letztendlich habe ich immerhin 3 Punkte für dich.

Liebe Grüße


_________________
Zum Schweigen fehlen mir die Worte.

- Düstere Lande: Das Mahnmal (2018)
- Düstere Lande: Schatten des Zorns (2020)
- Düstere Lande: Die dritte Klinge (2023)
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gold
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Beitrag23.01.2020 23:27

von gold
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Lieber Inco,


habe ziemliche Schwierigkeiten mit diesem Text. Es handelt sich um sexuellen Missbrauch, okay. Aber wer ist der Täter?  Der Täter, der angeblich nicht wusste, was er tat?  Es könnte der Onkel, der Bruder oder ein anderer Verwandter sein, der geistig behindert ist. Der Vater kommt wohl weniger in Betracht, da ich mir nicht vorstellen kann, dass die Mutter einen geistig behinderten Mann als Partner gewählt hat. Aber
vielleicht hatte er eine Psychose und hat in seinem Wahn seine Tochter sexuell missbraucht?
Oder der Vater wusste nicht, dass das Opfer seine Tochter war?

Fragen über Fragen. Interessant ist, dass ich Mitleid für die Mutter empfinde.
Vielleicht, weil ich selber Mutter bin und weiß, wie schnell man Fehler macht und diese dann verdrängt und auch oftmals hilflos ist.

Das einzige, was ich bemängele, ist der Schluss. Er kommt mir ein bisschen unvermittelt vor.

Wurden die Vorgaben erfüllt? Die Vergangenheit- ein fremdes Land. na ja, so fremd scheint sie nicht zu sein, da sie noch sehr präsent ist, sowohl bei der Prota als auch bei ihrer Mutter.

Reparatur? Von der Mutter wurde sie durchzuführen versucht, indem sie die Prota besucht, auch von der Tochter, die den Vorfall anspricht. Betont wird das Trauma auf jeden Fall, aber ob die Reparatur gelingt, bleibt unklar.


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es sind die Krähen
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Anoa
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A
Beitrag24.01.2020 10:22

von Anoa
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Lieber G I, wieder so eine gute Geschichte. Vielen Dank! Allmählich halte ich nach Dir Ausschau.

Und es stehen kluge Gedanken darin.


_________________
Mona Ullrich, Berlin
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traumLos
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Pokapro 2017


Beitrag24.01.2020 18:22

von traumLos
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Wie er dasteht. Der Text.

Eine der Geschichten, die mich in den Text hieinspüren lassen. Ihm folgen. Er bleibt letztlich offen. Die Geschichte kann noch beginnen, oder sie endet hier.

10 Punkte.


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Babella
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Beitrag26.01.2020 10:48

von Babella
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Mutter besucht Tochter, die sich nach Missbrauchs- und Gewalterfahrung von ihr getrennt hat. Tochter will nicht besucht werden, lässt die Mutter aber trotzdem herein, spricht mit ihr, beinahe mitleidig, gespalten ein wenig, und letztlich vielleicht doch unversöhnlich.

Das Leid findet in Bildern seinen Ausdruck: Schöne Bilder, wie sogar die Mutter findet, und eben doch keine schönen Bilder, weil sie Ergebnis von Leid sind, von Leid, dem man beizeiten hätte ein Ende setzen können, wenn man sich getraut hätte, vielleicht.

Ich spüre beim Lesen diese Schmerzen, den mühsamen Ablöseprozess, die Kanten, die sich beim Abschließen mit der Vergangenheit ergeben haben. Ein starker Text.
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Catalina
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Beitrag28.01.2020 11:34

von Catalina
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Eine Mutter besucht uneingeladen ihre erwachsene Tochter, die von zuhause "geflohen" ist, 400km weit weg. Sie scheinen sich lange nicht gesehen zu haben. Im Gespräch wird deutlich, dass der Vater gewalttätig/übergriffig war, die Mutter mit abhängiger Persönlichkeit trotzdem - mit ihren Kindern - bei ihm geblieben ist. Etwas, dass die Tochter ihr nicht verzeihen kann. Mut gibt ihr aber Billie Holidays Biographie: Sie hat es geschafft, ihre Traumata und ihren Kummer in etwas Wunderbares zu verwandeln. Sie hat "mit beiden Händen nach diesem Abgrund gegriffen und Jazz daraus gemacht". Abgründigen Jazz. Die Tochter etwas ganz ähnliches mit ihrer Malerei gemacht, denn aus der ersten Ablehnung der Mutter wird Faszination und Bewunderung. Zum Schluss ihre Selbsterkenntnis: Sie kann wunderschöne Bilder malen, weil sie einen Schaden hat. Aber so was von Kintsugi.

Die Vergangenheit ist ihr vermutlich fremd in Bezug auf ihre Werte, ihr Verständnis von gesundem Zusammenleben?

Dein Stil ist angenehm zu lesen und ich finde Deinen Geschichte in sich sehr stimmig. Besonders gut gefällt mir, wie Du die Mutter gezeichnet hast, hilflos, abhängig, immer in der Rolle des Opfers.

B
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Boho
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Beitrag28.01.2020 13:08

von Boho
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Liebe*r Verfasser*in,

hmm… ein bisschen ratlos bin ich. Sprachlich finde ich den Text gut geschrieben, liest sich flüssig. Ich bin mir aber gerade unsicher, was die Einhaltung der Vorgaben angeht.

Die Risse sind natürlich da, allerdings suche ich noch den Goldlack.... sollte der Goldlack quasi die Tatsache sein, dass sich die Prota ihrer Mutter gegenüber öffnet/ihr sagt, dass sie einen Schaden habe? Oder überhaupt mit ihr über die Vergangenheit spricht? Es sollte ja beim Kintsugi darum gehen, dass die Risse/Narben/Makel zwar noch da sind, aber hervorgehoben und quasi zu etwas "Positivem" werden... das fehlt mir hier, muss aber vielleicht noch weiter über den Text nachdenken... deshalb weiß ich noch nicht, ob es Punkte geben wird. Aber wie schon erwähnt: sprachlich gefällt mir der Text!

LG Boho
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Michel
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Beitrag28.01.2020 14:55

von Michel
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Wie steht sie da? Vermutlich so, wie sie sitzt, die Mama, die offenbar die Protagonistin nicht vor Gewalterfahrungen schützen konnte und sich jetzt zurück in deren Leben drängt; offenbar nicht zu ersten Mal. Und nicht zum ersten Mal ist die Protagonistin in ihrer Ambivalenz gefangen. Kontaktabbruch versus „Ich hab dich lieb“-Wunsch.
Was mir so gut gefällt, sind der nüchtern-ausgewogene Ton, die präzise Beschäftigung mit Details und die Zeichnung beider Figuren in ihrer Fehlbarkeit, mit allen Ecken und Kanten. Das ist E, ohne sich zu verkünsteln. Die Protagonistin ist nicht nur traumatisiert oder nur abgeklärt, die Mutter nicht nur intrusiv („Darf ich dich umarmen?“).
Am Anfang hatte ich das Bild eines männlichen Protagonisten und seiner Exfrau oder Ex-Geliebten, deshalb hat mich das „Du bist meine Tochter“ etwas geschmissen. Das fügte sich, ich konnte der Geschichte folgen, die das Drama der Vergangenheit antippt, ohne es auszuwalzen. Einheit von Zeit und Ort? Ja. Zwei Personen unterhalten sich? Ja. Betonung der Risse? Gefühlt ja, aber ich kann den Finger nicht drauflegen. Was für den Text spricht.
Gefällt mir.


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F.J.G.
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Beitrag28.01.2020 15:28

von F.J.G.
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Sehr, sehr bewegend. Mir fällt nichts von Bedeutung ein, das man verbessern könnte.

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firstoffertio
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Beitrag28.01.2020 22:25

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Thema ist da.
Ein Text, in dem Kintsugi nicht funktioniert.
Ich empfinde den Text aber auch als konstruiert, glaube ihn nicht.
Und ein derartiger Inhalt war auch zu erwartbar hier im Wettbewerb.
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Gast







Beitrag29.01.2020 19:36

von Gast
Antworten mit Zitat

Klarer Bezug zum Thema.
Der Text könnte an der einen oder anderen Stelle dichter sein. So braucht es m.E. die Passagen über die Herkunft der Adresse nicht in dieser Ausführlichkeit
(Nadja).
Und die Passage, in der die Mutter zu erklären versucht, warum sie keine Anzeige erstattet hat, obwohl sie mit Ärzten (?) und Polizisten geredet hat, bleibt für mich etwas unklar.

Bewertung: 4 Punkte       

LG
DLurie
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag30.01.2020 00:48

von Jenni
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Eine Frau mit Missbrauchserfahrung in der Kindheit, die sich räumlich und emotional von ihrer Herkunft distanziert hat, bekommt Besuch von ihrer Mutter, für die sie nur Herablassung empfindet. Der Stil ist recht einfach, die Botschaft deutlich. Das Thema, eher „Vergangenheit“ als „Vergangenheit ist ein fremdes Land“ ist mit Distanzierung von den eigenen Geführen und der diesbezüglichen Sprachlosigkeit mehr oder weniger verarbeitet. Kintsugi, sehe ich nicht. Das Bild, das ihre Gefühle darstellt und von der Mutter als schön wahrgenommen wird? Aber hat das wirklich eine zentrale Funktion im Text, hm. Für mich bleiben die Figuren beide sehr farblos, ich glaube das ist der Grund, warum ich mich mit dem Text nicht recht anfreunden kann.
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

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Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag30.01.2020 11:31

von Ribanna
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Dein Text ist handwerklich in Ordnung, auch der Inhalt ist schlüssig.

Leider spricht er mich überhaupt nicht an. Genau weiß ich nicht, woran das liegt. Mir gefällt irgendwie der vorwurfsvolle Ton nicht, die Haltung der Protagonistin ist für mich nicht richtig.

Es würde für mich funktionieren, wenn es ein Ausschnitt aus einem Buch wäre,
so wirkt das alles für mich zu verkürzt.


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holg
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Beiträge: 2395
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag30.01.2020 23:14

von holg
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Eine Mutter besucht ihre Tochter. Sie reden über dies und das. Eigentlich geht es aber um den Umgang mit der Gewalttätigkeit des Vaters.

Der Text erzählt seine Geschichte kühl und reduziert. Bis zum dritten Viertel gibt es nur Häppchen aus der Vergangenheit, aus denen ich mir ein Gesamtbild zusammensetzen kann. Das gefällt mir und ich bin wirklich dabei.

Dann kippt etwas. Nach dem nur gedachten Ich hab dich lieb wenden sich beide dem Bild zu. Billie Holiday. Die Gespräche der Tochter mit Frauen mit Gewalterfahrung und Missbrauchsopfern.

Irgendwie verliert der Text seinen Fokus oder ich vermag nicht mehr zu folgen. Und wie die beiden sich um ein bisschen Annäherung bemühen berührt mich nicht mehr.


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Why so testerical?
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a.no-nym
Klammeraffe
A


Beiträge: 699



A
Beitrag01.02.2020 03:55

von a.no-nym
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Hallo, lieber Inko,

was auch immer ich unter Deinen Text schreiben könnte, erscheint mir unpassend. Genau deshalb schleiche ich hier auf Zehenspitzen wieder heraus – in der Gewissheit, dass die Worte, die Du gefunden hast, mich noch lange begleiten werden.

Die Vorgaben betrachte ich als erfüllt.

Mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen
a.
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