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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 01/2020
Wie wir einmal einen Berg hinauffuhren und uns selbst im Gepäck hatten

 
 
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hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

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Beiträge: 4292

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Beitrag10.01.2020 20:00
Wie wir einmal einen Berg hinauffuhren und uns selbst im Gepäck hatten
von hobbes
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Wie wir einmal einen Berg hinauffuhren und uns selbst im Gepäck hatten

Hier sitzen wir, er mit seinem Buch, ich mit meinem Rotwein.
Wenn die Dunkelheit draußen vollends über den Nebel hereingebrochen ist, wenn das Licht der Gaslampe nicht mehr ausreicht und die Buchstaben miteinander verschwimmen, dann wird er das Buch zuschlagen, aufstehen und den Tisch decken. Brot aufschneiden, Schinken, Käse und Butter aus der kleinen, kalten Kammer holen. Die Mausefallen kontrollieren und hinausgehen in den Nebel, um am Brunnen den Wasserkrug aufzufüllen.
Dann werden wir uns an den Tisch setzen und essen. Hier in der Hütte in den Bergen, in der engen, kleinen Stube. So wenig Platz und doch so viel Raum zwischen uns.
Noch ein Brot?, wird er vielleicht fragen und ich werde den Kopf schütteln. Nein, danke.
Nach dem Essen werden wir abräumen, aufräumen, ein letztes Mal Holz auflegen, Zähne putzen und dann in die andere kleine Kammer hinüber gehen, die mit den zwei Betten, eins an jeder Wand. Er außen, ich innen.
Gute Nacht, wird er sagen und die Kerze löschen.

*

Die kleine Hütte in den Bergen, wie oft waren wir schon hier. Vor gefühlten hundert Jahren das erste Mal - damals, als alles möglich schien, als wir nackt am Brunnen standen, lachten und prusteten, als die Sonne auf uns niederbrannte und die Hütte vor Energie zu bersten schien.
Durch die Risse von damals drängt der Nebel von heute. In unserem Gefolge ist er den Berg hinaufgezogen und hat sich festgesetzt. Hat seine feuchtkalten Arme um die Hütte geschlossen und weder die Sonne, noch der schwache Wind schaffen es, ihn zu vertreiben.

Vielleicht ist es auf den Gipfeln sonniger, habe ich gestern gesagt. Wir könnten zur Adlerspitze hinauf.
Anton hat genickt, aber wir sind nicht weiter gekommen als zum Plumpsklo hinter der Hütte.

Lass uns mal wieder zur Hütte fahren, hatte ich gesagt. Auch dazu hat er genickt und gleich den Xandl angerufen. Ja sicher, hat der gesagt, klar könnts ihr die Hütte haben, ich stelle euch eine Gasflasche hoch, Holz ist eh da.
Irgendwann wird er heraufkommen, der Xandl und einen Schnaps mit uns trinken. Über die Preise von Festmetern reden, über die Gämsen, die Jagd und das Wetter. Erst, wenn er wieder nach seinem Hut greift, wird ihm Anton den Umschlag mit dem Geld in die Hand drücken. Nicken wird er, der Xandl und uns noch eine gute Zeit wünschen.
„Die werden wir haben“, hätten wir vor hundert Jahren geantwortet.

Anton schlägt eine Seite um. „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ hat er mitgenommen. Kurz, lang – wie bemisst man das? Und kann man eine Geschichte eigentlich über ihr Ende hinaus erzählen?

Früher hätte er mir vorgelesen. Ich hätte nicht zugehört, wäre an der Begeisterung in seiner Stimme, seinen Augen hängengeblieben. Bis er irgendwann vom Buch aufgeblickt hätte. Ist das nicht erstaunlich?, hätte er gefragt oder: Kannst du das glauben?
Was denn?, hätte ich gefragt und er hätte so getan, als würde er das Buch nach mir werfen.
Lies mir etwas vor, will ich sagen, aber die Worte rutschen durch die brüchigen, hölzernen Fensterrahmen in den Nebel hinaus. Dort lösen sie sich auf.

Ich trinke einen Schluck Wein. Er schmeckt mir nicht, ich mag eigentlich gar keinen Wein, aber ich brauche etwas, an dem ich mich festhalten kann. Vielleicht will ich mir auch Mut antrinken.

Ich will nicht mehr, habe ich gestern in die Stille der kleinen Kammer hinein gesagt. Ich will so nicht mehr leben.
Aber da hat er schon geschlafen. Oder so getan, als ob.

„Wie wollen wir leben“ hieß eins der Bücher, aus denen er mir damals vorgelesen hat. Sich zur Sprache bringen, lautete eine der Überschriften. Wie jung war ich, wie überheblich, dass ich dachte, das sei doch ein leichtes, sich zur Sprache bringen. Vor allem, wenn man sich liebt. Wie von selbst gehe das, wie von selbst kämen die Worte. Braucht man überhaupt welche?
Wir verstehen uns auch ohne Worte, hätte ich früher gesagt.

Aber was, wenn sie in dir feststecken, die Worte, unendlich viele, ganz tief drin, und auf den richtigen Moment warten, der nie kommt.
Anton, denke ich. Nun sag doch was. Frag doch was.
Er schiebt seine Brille zurecht.

Wie ist das passiert, fragst du dich und weißt keine Antwort. Es schleicht sich ein, still, leise und unbemerkt. Bis du es irgendwann doch merkst.
Was ist denn los, fragen die Freundinnen, aber du weißt keine Antwort. Es ist ja nicht so, als hätte er etwas getan oder du, etwas Unverzeihliches oder vielleicht könnte man es sogar verzeihen, kann man nicht alles verzeihen, wenn man nur darüber spricht?
Aber so ist es nicht, es ist nichts „passiert.“

Ich schwenke das Glas und der Wein schwingt sich hinauf und wieder hinunter, ich rieche an ihm, als kennte ich mich damit aus, als könnte ich Dinge sagen wie: „Orangen und Zimt auf der Zunge, ein bisschen herb im Abgang.“
Ich lehne mich zurück und sehe hinaus in den Nebel, ins allumfassende Grau. Wie mühsam es ist, bei diesem Wetter das Feuer in Gang zu bringen.
Es geht nicht, habe ich gesagt, aber dann ging es doch.

Ich sehe ihn an und warte darauf, dass er umblättert. Wie lange kann man an einer Seite lesen, liest er überhaupt?

Jetzt, jetzt blättert er um.

Auf einmal hatte ich einen Therapeuten.
Er redet nicht, habe ich gesagt. Und der Therapeut hat mich angesehen, als warte er auf mehr, als müsse noch etwas kommen, von mir.
Er redet nicht, habe ich wiederholt und sie vor mir gesehen, all die unausgesprochenen Worte, wie sie in der Luft hängen, zwischen uns hin und herschwingen, lautlos und unsichtbar, Spinnenfäden im Wind. Miteinander verbinden sollten sie uns, uns vernetzen, verflechten, einwickeln, aber sie stürzen ab und verschwinden. Irgendwo da draußen gibt es eine Müllhalde ungesagter Wörter.

Liebst du ihn denn noch?, fragen die Freundinnen.
Wenn man da erst überlegen muss, wenn man keine Antwort hat, die man aus der Pistole schießen kann - ist das dann nicht auch schon eine Antwort?
Was bedeutet das überhaupt, Liebe?, frage ich schließlich und sie verdrehen die Augen.
Also nein, sagen sie.
Aber das stimmt dann auch nicht.

Ich schrecke zusammen, als er das Buch zuschlägt. Draußen hat sich der Nebel verdunkelt, es ist Zeit zu essen. Ich sollte aufstehen und ihm helfen, wenigstens Teller und Messer sollte ich holen, aber nein, ich bleibe sitzen.

Wie geht es dir, habe ich gefragt und er: Gut.
Mehr nicht, aber was soll man auch sagen, wenn es stimmt.
Und dir?, könnte man fragen.
Und dir?, fragen die Freundinnen und ich: -
Also nicht so, sagen sie.

Als ich dem Therapeuten von den ungesagten Wörtern erzählt habe, hat er mich gefragt, was ich denn sagen wolle.
Und ich habe versucht, sie zu greifen, zu fassen zu bekommen. Aber geh mal hinaus und fange eine Spinnwebe im Wind.
Vielleicht sollten wir uns einen Hund zulegen, habe ich schließlich gesagt. Er hat die Augenbrauen gehoben und ich habe lachen müssen, konnte gar nicht mehr aufhören.
Dabei war es doch gar nicht lustig.

Anton schiebt den Teller von sich, wir stehen auf. Räumen zusammen, legen ein letztes Mal Holz auf, putzen die Zähne und gehen in die kleine Kammer, er ins eine Bett, ich ins andere. Er löscht die Kerze und ich warte darauf, dass er es sagt.

Gute Nacht.

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schreiberlinga
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Beiträge: 77



Beitrag21.01.2020 11:29

von schreiberlinga
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Ich habe die Wettbewerbstexte in der Regel nur einmal durchgelesen. Mein Kommentar darunter ist also eine ziemlich spontane Reaktion. Ich hoffe, dass du trotzdem - oder gerade deswegen - von meinem ersten Eindruck profitierst.

Mir gefällt die Ruhe in dieser Geschichte. Passt zu dem alten Paar, das kaum mehr miteinander redet. Auch die Umgebung ist ruhig und passt (Berge, Bescheidenheit, abseits). Es findet kein Dialog statt - was wiederum passt - aber es geht um diese zwei Personen, aus der Perspektive der Ehefrau erzählt. Ich vermute, das alles könnte man "mehrschichtig" nennen. Das Thema hat mich angesprochen, ich konnte mitfühlen, sogar schmunzeln. Es ist eine etwas traurige, enthält aber auch schönes, sanftes - man hofft auf ein gutes Ende; das Ende bleibt offen.
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Ribanna
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Beitrag21.01.2020 12:50

von Ribanna
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Ein schöner, lebensnaher Text.

Der Therapeut taucht mir zu plötzlich auf und quasi gleich wieder ab, den hätte ich nicht gebraucht, die Freundinnen haben ja diese Rolle schon übernommen.

Alles andere gefällt mir gut.


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V.K.B.
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Beitrag21.01.2020 18:44

von V.K.B.
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Hallo Inko,
vorweg ein paar spontane Lesegedanken:

Zitat:
Anton schlägt eine Seite um. „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ hat er mitgenommen. Kurz, lang – wie bemisst man das? Und kann man eine Geschichte eigentlich über ihr Ende hinaus erzählen?
Hier kommt für mich zum ersten Mal der E-Gedanke durch. Etwas spät, finde ich.

Meine weiteren Lesegedanken sind, dass mich das verdammt an meinen letzten Urlaub mit meiner Exfrau (da noch Ehefrau) erinnert. Ja, die Geschichte ist ziemlich nahe am Leben, schön erzählt, gut nachvollziebar, lässt sich toll lesen und mitfühlen. Leider sind diese Tugenden in diesem Wettbewerb eher Ausschlusskriterien. Das Kintsugi-Konzept kommt auch nur sehr oberflächlich durch, die Idee, den Makel unterstreichen und zur Kunst erklärten fehlt mir aber. Das ist gute Unterhaltungsliteratur, die ich anderswo gerne lesen würde, aber in diesem Wettbewerb (und besonders nach den erneuten Hinweisen im Faden über Bewertung) finde ich die Geschichte fehl am Platze, und kann ihr von daher keine Punkte geben, so leid es mir tut.

Edit: Nein, halt! Wenn ich Geschichten wie "Marx und Susi" oder "Risse aus Zuckerwatte" einen Alibipunkt in der E-Kategorie gebe, weil ich händeringend nach ungewöhnlichen Elementen in der Schreibweise suche, hast du den erst recht verdient, wenn nicht sogar zwei. Schon durch die ganzen im Futur geschriebenen Passagen. Das reicht also (gerade noch). Das war eine der ersten Geschichten, die ich gelesen hatte, da habe ich noch etwas strenger bewertet, daher rudere ich jetzt etwas zurück. Also, herzlichen Glückwunsch, ist doch E. Per apellomantischem Beschluss von mir höchstpersönlich. Scheint ja das einzig greifende Raster zu sein. Außerdem kriege ich sonst gar nicht zehn Geschichten zum Bepunkten zusammen, wenn ich nicht händeringend nach ungewöhnlichen Aspekten in der Schreibweise suche. Also, qualifiziert bist du bei mir jetzt doch. Mal sehen, ob es am Ende für Punkte reicht.

Im Sinne des Kitsugi-Spirits des Wettbewerbs lass ich die alte Bewertung oben stehen, statt sie umzuschreiben, und füg nur diese neue hinzu. Soll doch jeder die Brüche sehen.

Trotzdem sehr gerne gelesen,
Veith

Abschließend, nach ewigem einigem hin und her Überlegen, wüsteste Flüche über den Wettbewerb ausstoßen, Tischkanten zerbeißen und das gesamte Dictionnaire Infernal rauf und runterbeschwören, landet deine Geschichte im gelben Bereich und erfüllt damit die Anforderungen an den Wettbewerb, wie ich sie momentan verstehe, teilweise. Sie landet auf Platz 10 meiner Top Ten und erhält damit meinen letzten Punkt.


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Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Babella
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Alter: 61
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Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag22.01.2020 00:35

von Babella
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Sehr anrührend. Wie einem Paar die Liebe verloren geht. Schöne Kulisse, das Schweigen zwischen den beiden ist mit Händen greifbar.
Ja, da hat man sich selbst im Gepäck, immer, und die Orte von früher sind nicht mehr die Orte von früher, weil man selbst nicht mehr wie früher ist.

Es ist der Versuch, etwas zu kitten, der misslingt, auch wenn es noch so schön ist da oben. Die Worte fehlen, und man macht weiter wie bisher, steckt fest.

Mir entringt sich ein Seufzer.
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gold
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Beitrag22.01.2020 01:04

von gold
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Lieber Inco,


Sprachlich, atmosphärisch gefällt mir die Story gut, der Titel ebenfalls, sich mit im Gepäck haben. Smile Sie sind sich selber eine Last- Last durch zig Jahre Ehe.

Die Protagonistin will sie kitten, indem sie sich auf die Bruchstellen konzentriert und eine Therapie macht. Doch sie bleibt hilflos, hat am Schluss dennoch Hoffnung.

Liebe Grüße
gold


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silke-k-weiler
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Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag22.01.2020 12:09

von silke-k-weiler
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Lieber Text,

sehr eindringlich beschreibst Du die Sprachlosigkeit zwischen dem Paar in der Berghütte. Das alles ist gut lesbar, ohne in einen Jammerton abzudriften, und eine tiefgreifende, fast schon beklemmende Ratlosigkeit wird spürbar.

Einmal Punkte, bitte!

Herzlichst,
Silke

PS: Und Dein Titel, erst. Text, wenn Du keine E-Literatur bist, weiß ich's auch nicht mehr. Wink
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firstoffertio
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Beitrag22.01.2020 22:54

von firstoffertio
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Das ist so eine Situation, die ich unter Version 2 erwartet hatte.

Trotzdem gern gelesen. Mir war nicht langweilig dabei.

Thema ist offensichtlich da. Kintsugi scheint nicht erfolgreich gewesen zu sein.
Obwohl, das ist gar nicht so eindeutig.
Genre sehe ich keins.

Dennoch fehlt mir etwas etwas Überraschendes. Was wiederum aber zum Inhalt passt, nicht?
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Literättin
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Beitrag23.01.2020 08:23

von Literättin
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Das ist ein Text, der mir zu gefallen weiß. Liest sich gut, liest sich dem lesend schon nachhängend (Hä? Was ich sagen will: ich sinne dem schon nach, während ich den Text noch lese). Ich bin dabei und mit diesen Figuren, deren sprachloses doch noch miteinander sein mich berührt. Kein betulicher Text und keiner der brutal Erkaltetes birgt. Hier steckt auch ein beginnender Frieden im Frust und im leisen Groll, den kleinen auch fiesen Beobachtungen, der nicht unbehaglich und nicht falsch ist, trotz der vielen Worte, die vielleicht nur vermutet im Schweigen unausgesprochen bleiben. Das ist E, das ist ein stummer Dialog oder Nicht-Dialog, es ist eine stumme Kommunikation der beiden, die den Text trägt. Und ja, die Scherben sind doch schön gefügt. Fehlt mir was? Ich weiß es noch nicht. Auf alle Fälle kommt der mal in die Top Ten.

Aber da war noch was mit Vergangenheit und dem fremden Land. Fremd ist die hier nicht wirklich. Im Gegenteil. Von da sprüht immer noch voll die Lebensenergie ... mal sehen, was punktemäßig draus wird.


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- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
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Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
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MoL
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Beitrag23.01.2020 10:10

von MoL
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Lieber Inko!

Zwei Menschen, die sich anschweigen. Selbe Zeit, selber Ort.
E-Lit? Schätze schon. Da hast Du viel durch die Form erreicht, man könnte den Text auch "U-irisieren". Nee, passt schon, denke ich.

Ich sehe Risse - doch wo ist das Gold?
Und wo ist das fremde Land der Vergangenheit? Gut, kann man so sehen, aber da hätte ich mir dann doch noch etwas mehr Distanz gewünscht, um es wirklich "fremd" im Sinne von "sie erkennt sich und ihn als Paar nicht mehr" zu erkennen.

Ob es von mir Punkte gibt, muss ich noch schauen.
Aber mal ganz unabhängig von der Umsetzung der Vorgaben: Die Geschichte gefällt mir sehr gut! Der Titel ist hervorragend gewählt, die Situation lebensnah und echt beschrieben. Sehr schön! Smile


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"Menschen und andere seltsame Wesen"
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Hexenherz-Trilogie: "Eisiger Zorn", "Glühender Hass" & "Goldener Tod", Acabus Verlag 2017, 2019, 2020.
"Die Tote in der Tränenburg", Alea Libris 2019.
"Der Zorn des Schattenkönigs", Legionarion Verlag 2021.
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Kiara
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Beitrag23.01.2020 11:28

von Kiara
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Hallo!

Der erste Eindruck des Textes meinerseits, rein subjektiv natürlich, bitte nicht überbewerten.

Einfühlsam, schön formuliert, angenehme Ausdrucksweise. Traurig.
So ist meine Stimmung nach dem Lesen deines Textes.

Das in der Geschichte angesprochene Problem, dieses sich Einschleichen des Alltags in der Beziehung, wo einer nicht so glücklich damit ist wie der andere, ist allgegenwärtig.
Ich bin noch nicht soooo alt - jetzt nichts falsches erwidern oder denken - und habe in meinen Beziehungen auch schon oft an diesem "Gepäck", wie du es nennst, arbeiten müssen.

Der Titel ist übrigens schön.

Man will der Frau zurufen: Sag es! Vielleicht passt ihm auch etwas nicht, deswegen: Raus damit!
Wie vielen Menschen mag es so gehen. Einer Million?

Alle warten nur, bis etwas geschieht, handeln selbst nicht. Warten, bis jemand ihre Entscheidungen abnimmt. Dein Text transportiert das gut. In diesem Punkt streift er meines Erachtens die hier geforderten Kriterien der E-Literatur. Andere Berührungspunkte kann ich nicht erkennen, doch mir reicht es aus.

Die für mich schönste Stelle:
"Durch die Risse von damals drängt der Nebel von heute. In unserem Gefolge ist er den Berg hinaufgezogen und hat sich festgesetzt. Hat seine feuchtkalten Arme um die Hütte geschlossen und weder die Sonne, noch der schwache Wind schaffen es, ihn zu vertreiben."

Es riecht nicht nur nach Traurigkeit, es riecht nach Punkten. Mit der Geschichte hast du bei mir offene Türen eingerannt, deine Formulierungen sind größtenteils schön, teilweise sogar herausragend, jedenfalls was meinen Geschmack betrifft. Das heißt, du bist mein Favorit. Das mögen andere anders sehen, aber von mir gibt es voll auf die 12.

Liebe Grüße


_________________
Zum Schweigen fehlen mir die Worte.

- Düstere Lande: Das Mahnmal (2018)
- Düstere Lande: Schatten des Zorns (2020)
- Düstere Lande: Die dritte Klinge (2023)
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hobbes
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Beitrag24.01.2020 13:30

von hobbes
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Hallo Geschichte, du sollst auch noch (d)einen roten hab-ich-kommentiert-Punkt bekommen. Der Vollständigkeit halber.

Tja.

Du bist schon ganz ok, aber wirklich vom Hocker reißt du mich nicht. Bist das erstbeste, was mir einfiel, bist das, was mir immer einfällt und nun ja. Eigentlich hätte ich gern mal was neues ausprobiert, ist denn nicht genau dieser Wettbewerb genau dazu da? Aber nein, ich bin mal wieder den bequemen Weg gegangen.
Vielleicht lasse ich das Thema einfach noch ein bisschen nachschwingen. Und schreibe dann noch eine richtig gute Geschichte.

Aber der Titel! Den mag ich total gern smile
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traumLos
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Beitrag25.01.2020 18:22

von traumLos
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Szenen einer Ehe. Bergmann lässt grüßen. Hüttengold repariert nicht mehr, macht lediglich sichtbar, was ist. Ein Scheitern an den Gegebenheiten.

Wieder ein leider 0 Punkte. Es sind alle vergeben. Genügt es wirklich, etwas Gold in Form von 'Sehr gerne gelesen ' aufzutragen?


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Michel
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Beitrag28.01.2020 14:56

von Michel
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Die Berghütte, wie früher. Das gleiche Ritual wie früher, nur ohne Inhalt. Leer. Sind sie am Ende?
Einheit von Zeit und Ort: Definitiv. Zwei unterhalten sich nicht, die Unterhaltung wird vorausgenommen, imaginiert, aber sonst herrscht – nicht nur akustisch – Schweigen. Kintsugi? Die Risse sind da, die Schale altersschwach – keiner hat sie heruntergeworfen. Goldlack ist teuer und wird sparsam verwendet („Aber das stimmt dann auch nicht“). Also ein Betonen, das scheitert. Oder?


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F.J.G.
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Beitrag28.01.2020 15:36

von F.J.G.
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Ich von meiner Seite muss leider sagen, dass dies mal wieder ein Text ist, dessen Sinn sich mir zur Gänze verbirgt.

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Catalina
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Beitrag29.01.2020 18:09

von Catalina
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Ein (Ehe-)Paar in einer Hütte in den Bergen, das nicht miteinander spricht, weil es sich nichts mehr zu sagen hat ("sie sagen sich n(N)ichts" - großartige Umsetzung dieser Vorgabe). Die Luft aus der Beziehung ist raus und sie ist kurz vor dem Aus. Aber eben nur kurz davor. Es scheint fast so, als hinge sie im luftleeren Raum... Die Vergangenheit ist fremd geworden, weil beide in ihr glücklich und voll Liebe zueinander waren.

Ich kann diese fehlenden Worte spüren, wie sie unangenehm in der Luft hängen, eine Andeutung von Beklemmung, Gefangen sein und Hoffnungslosigkeit. Trostlos, keine Spur von Kintsugi.

Die Einsätze mit den Freundinnen gefallen mir besonders, die geben dem Text Schwung.  Es hätte meiner Meinung nach auch noch mehr von diesem Schwung sein dürfen. Du wirkst mit Deinem Stil so sicher, da ist bestimmt auch noch etwas Kür drin, ohne die Souveränität zu verlieren. Und dann wäre der Text wahrscheinlich zu etwas geworden, das bei wesentlich mehr nachklingt.

Sehr gut gefällt mir, wie Du mir dieses schale Gefühl einer toten Beziehung vermittelst.

---

Dafür hat es noch auf Platz 9 gereicht.  

---

Es hat

Co
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Jenni
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Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag30.01.2020 00:42

von Jenni
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Das ist so ein richtiger Wohlfühltext, mit seiner ganzen Hüttenromantik, gemeinsamer Einsamkeit, Kaminfeuer und Kerzenlicht, obwohl er doch das (drohende) Ende einer Beziehung behandelt. Oder auch nicht, das Ende. Ich will unbedingt auch so jemanden haben, der mir in einer Hütte in den Bergen so begeistert vorliest, dass ich den Inhalt verpasse vor lauter zuhören! Alleine dafür, für diesen Gedankenmoment, mag ich den Text. Und er ist ja an keiner Stelle kitschig, trotz des Wohlfühlsettings, was wohl vor allem an der sprachlichen Umsetzung liegt. Auch der Erzählstil trägt zum Wohlfühlen bei und dazu, die schönen Bilder entstehen zu lassen. Leider bietet mir der Text dann nicht so ganz viel mehr Erkenntnis, über das das wohle Gefühl hinaus. Weiß noch nicht, ob das schöne Gefühl Punkte wert ist. Der Titel ist natürlich auch schön. Was ist eigentlich mit dem Thema. Hm, die Berghütte symbolisiert wohl die Vergangenheit und führt gerade dadurch beim erneuten Besuch zur Erkenntnis, dass diese Vergangenheit ist, das mag ich gelten lassen. Kintsugi? Ah: „Durch die Risse von damals drängt der Nebel von heute.“ Ja, passt schon. Punkte für den schönen Text.
Was ich dann doch noch interessant finde: dass die Vergangenheit am Ende doch eigentlich gar nicht fremd ist. Da ist doch so ein völliges Vertrauen in das Ur-Bekannte, und irgendwie ist das gar nicht blöd, sondern tröstlich. 5 Punkte.
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Gast







Beitrag30.01.2020 10:01

von Gast
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Der einzige Text, bei der ich von meinem bisherigen Prinzip abweiche und einen Punkt vergebe, obwohl mir der Bezug zum Thema nicht klar wurde.
Denn m.E. handelt die Geschichte ja doch eher von der Fremdheit, die die Gegenwart einer Beziehung in Form von Sprachlosigkeit überschattet.

Dennoch mochte ich die Geschichte sehr.

Bewertung:1 Punkt.

LG
DLurie
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag30.01.2020 23:35

von holg
Antworten mit Zitat

Ein Paar erlebt trostlose Tage in der Berghütte, in denen es vor Jahren noch glücklich war. Die Sprache ist ihnen abhanden gekommen, sowie womöglich ihre Liebe. Aber da ist sich die Ich-Erzählerin nicht sicher. Aber sie kann ja nicht darüber sprechen, um es heraus zu finden. Und so kommt zu dem Schweigen und der Unsicherheit jede Menge Ungesagtes.

Diesem Dilemma folge ich leicht und gerne.

Ich frage mich nur, ob das mehr ist als nur der Text, der da steht, ob ich mehr hinter den Buchstaben finde, zwischen den Zeilen, eine zusätzliche Dimension, etwas, das mich an mehr denken lässt als meine eigene Ehe und Kästner-Referenzen.


_________________
Why so testerical?
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a.no-nym
Klammeraffe
A


Beiträge: 699



A
Beitrag01.02.2020 16:33

von a.no-nym
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Hallo, lieber Inko,

dein nachdenklicher Text über die Entfremdung eines Paares hat mir gut gefallen, gerade wegen des ruhigen, unaufgeregten Tons und der detailgenauen Beobachtungen. Das irgendwie allzu passende Wetter (immer dieser Nebel wink ) war mir eher zu viel des Guten.

Die Vorgaben betrachte ich als erfüllt.

Mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen
a.
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Sue Rovia
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Beiträge: 586
Wohnort: Metronom
Das bronzene Floß Silbernes Licht


Beitrag01.02.2020 23:30

von Sue Rovia
Antworten mit Zitat

In Max Frisch Tagebuch gibt es eine Geschichte über einen Goldschmied, der aufhört zu reden. Die habe ich vor zwei Monaten gelesen und an diese fühlte ich mich erinnert, als ich den Text las.

Insgesamt finde ich den Text sehr rund und in sich stimmig. Vielleicht ein bisschen zu glatt - das ist ein dämlicher Kritikpunkt, was soll das heißen - der Text ist zu glatt?
Ich meine, er ging mir nicht nach. Ich habe ihn gelesen und dachte: Ja, das ist gut, der Text kriegt auf jeden Fall Punkte. Und dann habe ich nicht mehr über ihn nachgedacht. Vielleicht hat das gar nicht so viel mit dem Text zu tun. Das Thema "Sprachlosigkeit" beschäftigt mich auch, und vielleicht habe ich die Fragen, die der Text anreißt, einfach schon in anderen Texten gefunden, und für mich irgendwie abgefertigt, deshalb kommt mir der Text so "abgeschlossen" vor. Das ist auch ziemlich in Ordnung.
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nebenfluss
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5994
Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag02.02.2020 01:40

von nebenfluss
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Ein Paar verbringt zum x-ten Mal einen Urlaub in dieser Berghütte. Erleben tut es dort nichts, alles ist wohlbekannt, selbst die Wiederholung eines Tagesausflugs aus den Vorjahren lohnt die Anstrengung nicht. Während Anton schweigt und offenbar höchst komplexte (E-?)Literatur liest, versucht die Prota erfolglos, sich Mut anzupicheln mit Rotwein, der ihr nicht schmeckt und den sie die meiste Zeit im Glas kreiseln lässt anstatt ihn zu trinken.
Diese vertraute Form der E-Literatur scheint nichts weiter wollen als sich selbst mitzuteilen, ohne aufgesetzte literarische Attitüde, ohne vom Leser etwas Spezielles zu erwarten oder sich um dessen Erwartungen zu sorgen.
Die Hemmungen der Prota bleiben mir fremd. Sicher, die Melancholie beim Zurückdenken an frischverliebte Zeiten kennt jedes langjährige Paar. Warum aber schlug sie selbst vor, sich geradezu mutwillig mit der deprimierenden Vergänglichkeit dieser Liebe zu konfrontieren? Auch der Therapeut (zu dem die Prota offenbar gekommen ist wie die Jungfrau zum Kind) kann das nicht ergründen. Der Text scheint sein Thema - die Vergangenheit als sehnsuchtsvoll beschworenes fremdes Land - selbst nicht zu durchdringen; würde er sonst seine Figuren in der Ödnis dieser Urlaubsschleife stecken lassen?
Die Kintsugi-Philosphie muss ich hier ziemlich mutwillig reininterpretieren. Früher barst die Hütte fast vor Energie, und durch die solcherart entstandenen Risse dringt Nebel, also eher etwas, dass die Bruchstellen verhüllt statt zu betonen oder gar zu vergolden. Okay, das Schweigen betont die Entfremdung und dass es mal anders war oder schien. Aber dann ist es nicht gleichzeitig als Heilung zu verstehen ...
Bei den sonstigen Vorgaben sieht es wieder besser aus: Die Beschränkung auf zwei Personen funktioniert hier auch im erweiterten Sinne, da dieser Bruch, vom Lachen und Vorlesen zum Schweigen, völlig unabhängig von Dritten ist.
Punkte wird es wohl geben, und sei es nur einen für den Titel. Das ist nämlich mein Lieblingstitel, obwohl ich dann etwas enttäuscht war, dass die ja schon oben sind auf dem Berg, oder - metaphorisch gesprochen - schon wieder hinunterrollen.


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