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Beobachtungen bei einer Zugfahrt

 
 
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firstoffertio
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Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
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Beitrag10.01.2020 20:00
Beobachtungen bei einer Zugfahrt
von firstoffertio
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Der Zug war fast voll.

An einem der Fenster saßen sich ein kleines Mädchen und eine ältere Frau gegenüber.

Auf dem Tisch zwischen ihnen die Malutensilien des Mädchens: Ein Malblock, eine Malvorlage mit einer Reihe von Babyface Cartoons, und eine Unmenge von Stiften in allen möglichen Farben. Eine Packung Pringles.
 
Neben dem Mädchen saß seine Mutter, die für diese Geschichte keine Rolle spielt. Sie schaute sowieso dauernd nur auf das Smartphone in ihrer Hand.

Die Frau schaute zunächst aus dem Fenster.

Sie war auf dem Heimweg von einem Planungstermin im Krankenhaus für ihre Strahlentherapie, die in ein paar Wochen beginnen sollte. Mit Hilfe einer Computertomographie hatte man ihr Tattoos gemacht, unter denen sie sich ganz etwas anderes als als die drei mickrigen Punkte in der Mitte und rechts und links ihres Oberkörpers, hinter den Achselhöhlen, vorgestellt hatte.. Sie dienten lediglich der immer gleichen Positionierung ihres Körpers später, wenn die eigentliche Bestrahlung mithilfe eines Linearbeschleunigers stattfinden würde.

Das Mädchen schaute nicht aus dem Fenster, sondern begann zu malen.
 
Und die Frau musste ihm fasziniert dabei zuschauen, denn es malte langsam und äußerst konzentriert. Dabei wählte es genauso konzentriert immer wieder andere Stifte.
 
Nicht oft hatte die Frau in letzter Zeit Gelegenheit gehabt, jemandem zuzuschauen, der so vertieft in die Tätigkeit war, die er ausübte., und völlig desinteressiert an seiner Umgebung. Immer schon hatte sie Kindern gern beim Malen, Menschen bei einer Tätigkeit zugeschaut, die sie ganz in Anspruch nahm, und dabei dieses wohlige Gefühl gehabt, dass sich nun wieder einstellte. Sie erinnerte sich dann jedes mal hinterher auch an den Straßenfeger, den sie vor Jahrzehnten vom Bus aus, als dieser im Stau stand, beobachtet hatte. Am intensivsten stellte sich dieses Gefühl ein, wenn die beobachtete Person nicht wusste, oder aber sich in keiner Weise darum scherte, dass sie beobachtet wurde, wenn sie selbst als Beobachter keinen Einfluss auf deren Tätigkeit hatte und völlig irrelevant war.

Ein wenig davon hatte sie verspürt, als sie die Tattoos bekommen hatte. Beobachten konnte sie dabei die beiden Röntgenassistenten nicht, aber aufmerksam verfolgen, was sie konzentriert und routiniert, im Team, mit ihr anstellten, wobei sie selbst als Person keine individuelle Rolle spielte. Und sie erinnerte sich nun, dass es auch da war, wenn sie früher, selten, auf einem Frisierstuhl saß. War das der Grund, dass so viele Leute regelmäßig zum Frisör gingen? In letzter Zeit waren ihr immer mehr Frisörläden aufgefallen, die in Städten und Dörfern aus dem Boden geschossen waren wie Pilze im Herbstwald. Oder gingen sie dorthin, um zu reden?

Um den Bann nicht zu brechen, traute sich die Frau nicht, dem Mädchen ständig direkt zuzusehen, sondern schaute immer wieder aus dem Fenster, und das Gefühl hielt auch an, wenn sie dort Schafe grasen, junge Rinder miteinander spielen sah. Die Tiere, selbst wenn sie nur grasten, gingen ihrer Tätigkeit völlig selbstvergessen nach, wobei alle im Zug, der Zug und wesentlich: sie selbst, nicht wahrgenommen wurden und völlig nebensächlich blieben. Und nachdem sie bemerkte, dass das Mädchen und sein Tun sich im Fenster spiegelte, schaute sie ihm manchmal dort dabei zu.

Es malte langsam, und nur Versionen des immer gleichen Gesichtes. Zunächst eine Kreislinie, dann Augen, Mund, nicht mitten, sondern etwas seitlich versetzt, ein Haarbüschel. Manchmal malte es sie teilweise farbig an. Das waren die Momente, wo es die Farben sorgfältig auswählte, die Deckel von den Stiften entfernte, andere wieder aufsetzte. So ging das eine ganze Zeit.
.
Die Frau erinnerte sich daran, wie ihre Mutter ihr, als sie selbst Kind war, die Umrisse von Schmetterlingen und Muster ihrer Flügel aufgemalt hatte. Damals druckte man Malvorlagen noch nicht aus einem Computer aus. Und wie sie diese in bunten Farben so gefesselt von ihrem eigenen Tun anmalte, wie das Mädchen nun die Gesichter.

Damals hatte sie noch keine Brüste, jetzt hatte sie nur noch eine. Damals hatte sie noch blonde Haare. Nun waren auch ihre grauen erst einmal fast ausgefallen. Folgen der Behandlung, die ihren Körper reparieren sollte, um ihn länger am Leben zu erhalten, Mit dem verbliebenen Flaum erinnerte ihr Kopf sie an den eines Babys, nur war ihr Gesicht nicht so rund wie die auf der Malvorlage vor ihr auf dem Tisch.
 
Sie fand diese äußeren Veränderungen nicht wirklich schlimm. Die brustlose Seite fühlte sich jünger an, das Haare waschen, kämmen und trocknen fiel weg. sie empfand das mittlerweile als praktisch. Trug ihre selbstgemachten Ohrringe dazu stolz und mit Freude, Und tatsächlich scherte sich niemand, wenn sie unterwegs war, um ihr verändertes Aussehen. Auch nicht das Mädchen. Schon gar nicht das Mädchen.

Wie das Aussehen des Mädchens die Frau nicht interessierte.

Neben ihr saß auch diesmal niemand mit einem Laptop vor sich, und sie wunderte sich, dass sie in dieser Hinsicht bei ihren bisherigen Fahrten Glück gehabt hatte. Sie würde ständig ihre Augen abwenden müssen, um nicht zu sehen, was die Person neben ihr dort betrachtete. Selbst wenn die Person am Laptop arbeitete, würde sie ihr ja nicht bei einer Tätigkeit zuschauen, sondern das sehen, was sich auf dem Bildschirm abspielte. Nie könnte sich das wohlige Gefühl dabei einstellen. Und die Person vor dem Bildschirm zu betrachten, wäre einfach nur langweilig. So langweilig, wie jemandem beim Lesen eines Buches, einer Zeitung zuzusehen. Weil mentale Tätigkeit nicht äußerlich manifest wird, es dabei nichts zuzuschauen gibt, nichts "Hand und Fuß" hat.

So wenig wie die Idee, die die Frau nun hatte.. Das runde Gesicht auf der Pringles Packung sah denen auf der Malvorlage irgendwie ähnlich. Auch die Einfachheit der Darstellung hatte es mit diesen gemeinsam.

Sie traute sich, auf Julius Pringle zu zeigen. Wollte nicht sprechen, wollte auch das Mädchen nicht sprechen hören. Keine Konversation in Gang bringen. Tatsächlich verstand das Mädchen ohne Worte. Und machte sich daran, Mr Pringle zu zeichnen.

Damit hatte sie dennoch den Bann seines Tuns und den ihres Zusehens gebrochen, und sie wusste es sofort. Das Mädchen malte nun nicht mehr selbstversonnen. Es fehlte ihm die Routine, es stand vor einer neuen Aufgabe, die schwieriger war. Schnurrbart und Mund rutschten ein wenig weit nach unten. Für die Schleife war dann nicht mehr genug Platz. Und erstmals griff es in die Pringles Packung und aß immer wieder eines der Stapelchips. Am Ende war es unzufrieden mit Julius und malte danach wieder das andere Gesicht.

Und die Frau hatte jetzt ein ungutes Gefühl, weil sie sich ins Spiel des Mädchens gebracht, Einfluss auf seine Tätigkeit genommen, und es dabei gestört hatte.

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gold
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Beitrag20.01.2020 23:35

von gold
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Gefällt mir gut. Auch ich kenne das wohlige Gefühl, das sich einstellt, wenn ich jemanden wahrnehme, der eins mit seinem Tun ist.(und ich denke, nur so kann es gehen)
Zu den Vorgaben:
Die Vergangenheit ist ein fremdes Land: Hier liegt die Vergangenheit wahrscheinlich ein paar Tage zurück.
Das Trauma wurde betont durch die Kennzeichnung (wie ein Tatoo), die eigentliche Behandlung steht noch aus. Jedoch kann man das Sich-Versenken in das Tun des Kindes als Reparatur empfinden, zumindest vorübergehend.
Auch kann ich deinen Text der E-Literatur zuordnen. Dein Text ist kontemplativ, unspektaktulär.

Von daher, lieber Inco, liegt dein Text in meinen Top Ten. Smile

Liebe Grüße
gold


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hobbes
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Beitrag20.01.2020 23:58

von hobbes
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Den Text habe ich als zweiten angeklickt. Wegen der Zugfahrt, meine Zweitidee hätte nämlich auch in einem Zug stattgefunden, allerdings mit ganz anderen Protagonistinnen, wie schon sehr schnell beim Reinlesen klar wird.

Beim Reinlesen fange ich auch gleich an, mit dem Augen zu rollen, nämlich hier:
Zitat:
Sie schaute sowieso dauernd nur auf das Smartphone in ihrer Hand.

Ach je. Mütter-Bashing. *seufz* Vielleicht habe ich in letzter Zeit auch zu viel auf Twitter herumgelesen, vielleicht ist das hier ganz anders gemeint, ganz neutral und ohne die Bewertung, die ich sofort dazu im Kopf habe.
*liest weiter*

Zitat:
Sie war auf dem Heimweg von einem Planungstermin im Krankenhaus für ihre Strahlentherapie, die in ein paar Wochen beginnen sollte

Oh, oh, denke ich und irgendwo im Hinterkopf blinken Warnleuchten los. Befürchten Rührseligkeitsalarm.
Aber nein, nein, bestimmt nur Vorurteile.
Und komisch ist das auch, nicht wahr, wo der Text doch bis dahin eher betont einen auf neutral macht. Trotzdem fürchte ich das Schlimmste (und meine jetzt nicht für die Frau).
*liest weiter*

Und es kam anders. Ganz anders.
first, bist du das? Frage ich jetzt nicht nur, wegen der Frau und ihrer Krankheit, sondern vor allem, weil ich das mit diesen Beobachtungen (Beobachtungen über Beobachtungen irgendwie) so typisch für deine Texte finde. Und gar nicht weiß, wie ich das nun beschreiben soll, vielleicht so: eine Sache irgendwie so ganz anders angehen als 93% Prozent der anderen Zugreisenden/Mitschreiber:innen. Was vielleicht auch nicht stimmt, wer weiß das schon, aber so vom Gefühl her ist das für mich einfach ein völlig anderer Zugang.

Und bringt mich auch gleich dazu, die Vorgaben noch einmal zu lesen.
*liest*
Ich hätte gedacht, Vorgabe sei gewesen, dass die Personen irgendwie miteinander agieren (sollten), das tun sie hier natürlich auch irgendwie, aber dann auch wieder nicht, es ist jedenfalls nicht so, dass ich sagen würde, die hätten eine gemeinsame Geschichte.
Weiß nicht, ob das gerade verständlich ist.
Ist ja im Grunde auch egal, denn die Vorgaben sagen nur, es müssen zwei Personen vorkommen, die nicht miteinander reden und zack, erfüllt.

Was mache ich nun mit dem Text? Auf jeden Fall wiederkommen, weil er "anders" ist (positiv gemeint).
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nebenfluss
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Beitrag21.01.2020 01:44

von nebenfluss
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Eine Frau und ein Mädchen im Zug. Die Ältere hat gerade die Vorbereitung für eine anstehende Krebstherapie hinter sich, das Kind malt. Die Frau lässt das Mädchen das Gesicht von einer Pringles-Packung abzubilden versuchen, woran die Kleine aber scheitert.
In der Auktoriale begonnen, wandelt die Perspektive zunehmend in den Kopf der Frau, bleibt aber distanziert und fördert wenig zu Tage. Was ausgesagt werden soll bzw. wie der Faden gesponnen sein könnte von der Krebserkrankung zu den Malkünsten des Mädchens, hat sich mir nicht erschlossen. Auch Thema und Vorgaben konnte ich hier kaum wiederfinden.


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Catalina
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Beitrag21.01.2020 09:58

von Catalina
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Eine Krebskranke beobachtet im Zug ein Kind, das versunken malt. Sie sinniert darüber, wie sie die Momente genießt, in denen sie anderen Lebewesen dabei zuschauen kann, wie sie ganz vertieft in eine Handlung sind.

Die Umsetzung "Die Vergangenheit ist ein fremdes Land" verstehe ich nicht so ganz. Sie hat dieses wohlige Gefühl schon immer gehabt. Oder ist die Vergangenheit fremd, weil sie jetzt schwer krank ist und nicht weiß, ob sie die Krankheit überleben wird? Dann ist die Vergangenheit fern, aber nicht fremd. Vielleicht stehe ich aber auch einfach nur auf dem Schlauch.

Zwei Menschen an einem Ort, die ausschließlich miteinander kommunizieren - auch wenn sie nicht reden. Ich finde, diese "stumme" Variante hast Du sehr schön umgesetzt.

Kintsugi fließt ein, weil... Deine Protagonistin gelernt hat, ihr neues Äußeres anzunehmen?Darin sogar die Vorteile sehen kann? Auch das ist für mich etwas subtil, lasse ich aber gelten.

Dein Stil liest sich angenehm.

Ich hätte mir gewünscht, dieses wohlige Gefühl, das Deine Protagonistin hat, besser nachvollziehen zu können. Ich frage mich, wie genau es sich anfühlt? Woher könnte es kommen? Erinnert es sie an etwas? Und hat der Krebs etwas daran geändert?

Bei Deinem Text dachte ich im Anschluss darüber nach, wie oft wir doch die Kinder in ihrem "ganz sich selbst sein" stören, weil wir ihnen irgendetwas beibringen, sie fördern oder erheitern wollen. Was das Absicht?

La
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Kiara
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Beitrag21.01.2020 13:09

von Kiara
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Hallo!

Der erste Eindruck des Textes meinerseits, rein subjektiv natürlich, bitte nicht überbewerten.

Lustig, der Anfang, wie du erklärst, dass die Mutter keine Rolle in der Geschichte spielt. Somit wäre das geklärt!

Der Handlungsverlauf ist für meinen Geschmack etwas langatmig, was aber zur alten Frau passen könnte. Der Schreibstil ist gut, die Blenden zur alten Frau und ihrer Vergangenheit sind passend, aber auch nicht originell.

In der Geschichte liebe ich dieses Kind, weil es mich an mein eigenes erinnert. Die Frau meint es gut, macht sie anfangs noch alles richtig, unterbricht sie den "Flow" trotz guten Absichten.
Ist das noch E-Literatur oder kann das weg? Schwierig. Man kann darüber nachdenken, man kann Schlüsse ziehen, Verbindungen erstellen. Der Text zwingt dies aber nicht auf.

Irgendwie reißt mich der Text aber nicht vom Hocker. Nachdem ich alle anderen gelesen hatte gibt es einfach zu viele, denen ich Punkte geben möchte. Ich habe mich leider nicht für deine Arbeit entschieden. Möchte dir aber dalassen, dass du schöne Bilder erstellt hast, nicht nur das Kind.

Wenn es auch nichts zählbares ist, was bleibt.

Lieblingsstelle: "Neben dem Mädchen saß seine Mutter, die für diese Geschichte keine Rolle spielt. Sie schaute sowieso dauernd nur auf das Smartphone in ihrer Hand."

Liebe Grüße


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Zum Schweigen fehlen mir die Worte.

- Düstere Lande: Das Mahnmal (2018)
- Düstere Lande: Schatten des Zorns (2020)
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Ribanna
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Beitrag22.01.2020 08:55

von Ribanna
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Trotz anrührender Geschichte irgendwie distanziert. Näher dran wäre besser...

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Babella
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Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag22.01.2020 19:14

von Babella
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Eine Frau, Brustkrebspatientin, schaut im Zug einem Mädchen beim Malen zu und erinnert sich dabei an ihre eigene Kindheit (ein wenig) und an ihre Zeit vor ihrer Erkrankung (ein bisschen mehr).

Eine Mutter, die für diese Geschichte keine Rolle spielt, sitzt daneben und erinnert daran, dass das nicht irgendeine Geschichte, sondern ein Beitrag für den 10k-Wettbewerb ist.

Ist das E? Ist das Kintsugi? Ist das wirklich ein "fremdes Land"? Ich fürchte, dreimal nein. Tut mir leid. Kindheit ist nicht deshalb fremd, weil sie weit weg ist. Nicht automatisch. Da muss schon noch etwas dazukommen. Es gibt keine Zwischentöne, nichts Ungefügiges, Mehrschichtiges.
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traumLos
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Beitrag22.01.2020 21:45

von traumLos
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Ich habe deine Geschichte gerne gelesen. Die alte Frau, die ein in sich versunkenes Mädchen während einer Bahnfahrt beobachtet. Zuschaut, wie das Kind malt und sich ihren Gedanken hingibt. Schließlich eingreift und den Zauber zerstört.

Der Ort aus der Vorgabe ist gegeben. Aber ist die kleine, durchaus mächtige, Kommunikation, als das Mädchen auf den Hinweis Julius Pringle reagiert, hinreichend im Sinne der Aufgabe? Die Scham der alten Frau als unzulänglicher Kitt für den Riss erkennbar für das Mädchen. Sollte es, das nicht zumindest sein?

Wahrscheinlich tue ich deinem Text unrecht, aber leider 0 Punkte.


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Meine Beiträge geben nur meine Meinung wieder. Jede Einbeziehung realer oder fiktiver Personen wäre nur ein Angebot. Zwinkersmiley
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Literättin
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Beitrag23.01.2020 08:27

von Literättin
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Ein Text, dem ich was abgewinnen kann in seiner fast hölzernen Sprache, in seiner konzentriert-reduzierten Art. Es reizt mich vom ersten Absatz an, dem zu folgen, was da kommen mag. Ich folge den Gedanken des Erzählers / der Hauptfigur. Ich finde interessantes und spannendes darin: den Moment, in dem man selbst im Beobachten des Außen verschwindet und dabei gleichzeitig sehr präsent wird. Eine Meditation. Der moralische Seitenhieb auf die ignorante Mutter des Kindes - ein kleines Störfeuer in diesem Text. Aber der Text im Ganzen, selbst und gerade auch da, wo er holpert. Hölzern, fällt mir immer wieder ein. So trocken wird erzählt, gezeigt, nachgedacht. Es ist etwas da, was mich in den Bann zieht. Und das eigene Verschwinden und sich selbst scheinbar verlieren im Tun der anderen, das bleibt für mich faszinierend und ein wenig geheimnisvoll: zum Teil vertraut, zum Teil noch unergründlich arbeitet es in mir weiter. E: ja. Fremdes Land Vergangenheit? Muss ich drüber nachdenken. Kintsugi: erkenne ich, kann es aber nicht in passende Worte fassen, im Zusammenspiel des Beobachtens, der inneren Betrachtung der eigenen Wunden, dem letztlichen Einverständnis. Ich mag diesen Text, so spröde, wie er mir erscheint, ich mag diesen Text. Und er landet unter meinen Top Ten.

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when I cannot sing my heart
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- John Lennon -

Christ wird nicht derjenige, der meint, dass "es Gott gibt", sondern derjenige, der begonnen hat zu glauben, dass Gott die Liebe ist.
- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
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a.no-nym
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A


Beiträge: 699



A
Beitrag23.01.2020 13:07

von a.no-nym
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Hallo lieber Inko,

dein Text hat mich mit auf die Reise genommen und mich schon kurz nach der Abfahrt mit einem herrlich mehrschichtigen Satz beschenkt: Neben dem Mädchen saß seine Mutter, die für diese Geschichte keine Rolle spielt. Sie schaute sowieso dauernd nur auf das Smartphone in ihrer Hand.

Text: Eine krebskranke Frau beobachtet ein Kind, das ganz in sein Tun vertieft ist. Betrachtungen des eigenen Lebens bleiben eher im Hintergrund, es geht um die flüchtigen Momente der selbst- und weltvergessenen Hingabe. Am Ende wird die Protagonistin Opfer ihrer Faszination und verscheucht in einem unbedachten Moment das, was ihr so kostbar erscheint.
Parallelen zur Welt zu finden, in der wir leben, bietet sich an, dem Leser wird jedoch nichts aufgezwungen.

Vorgaben: Scherben/Bruchstücke gibt es offenbar, auch den Versuch, sie zusammenzubringen, kann ich erkennen, philosophische Ansätze im Sinne der Aufgabenstellung auch. Die Vergangenheit als fremdes Land habe ich nicht vordergründig verorten können, kann sie mir aber aufgrund der Situation der Protagonistin durchaus vorstellen. Ein Gespräch zwischen genau zwei Personen, die im Zentrum der Betrachtung stehen, findet erkennbar nicht statt, die Vorgabe ist also umgesetzt.
Für U und E fehlt mir leider immer noch der Kompass.
 

Es ist viel Ruhe in diesem Text, er lässt sich Zeit. Die Sprache ist eher einfach, stellenweise wirkt der Text erklärend. Wie bei einer Zugfahrt scheint sich einiges zu wiederholen (und ist dann doch wieder ein bisschen anders). Manchmal ruckelt es (sprachlich) ein wenig, manchmal scheint die Zeit (beim Lesen) besonders langsam zu vergehen.  Insgesamt hat mir die Fahrt, gerade wegen ihrer meditativen Unaufgeregtheit, gut gefallen.

Freundliche Grüße und die besten Wünsche
a.
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F.J.G.
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Beiträge: 1955
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Beitrag23.01.2020 13:44

von F.J.G.
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Hallo und guten Tag,

na also, hier ist ein Text, dessen Sinn verständlich ist. Leider plätschert der Text vor sich hin und hat auch einige narrative Lücken, z. B.:

Zitat:
Die Frau schaute zunächst aus dem Fenster.


Ich denke, das ließe sich noch eleganter ausdrücken. Und dann wären da noch die vielen Sätze, die mit einer Präposition beginnen.

Nicht schlecht, ein paar Pünktchen werden wohl drin sein. Danke fürs Schreiben!


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schreiberlinga
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Beiträge: 77



Beitrag24.01.2020 15:16

von schreiberlinga
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Ich habe die Wettbewerbstexte in der Regel nur einmal durchgelesen. Mein Kommentar darunter ist also eine ziemlich spontane Reaktion. Ich hoffe, dass du trotzdem - oder gerade deswegen - von meinem ersten Eindruck profitierst.

Ich würde dies eher eine Analyse oder Reflexion nennen, statt eine Geschichte (obwohl eigentlich alles am Ende eine Geschichte ist ...). Die Frau ist sehr einfühlsam. Kintsugi durfte ja auch nicht gelingen, hieß es in der Wettbewerbsvorschrift. Hier ist die Frau am Schluss etwas enttäuscht von sich - wahrscheinlich war die Absicht des Autors ein "misslungener Kinstsugi". Aber da ist auch ein gelungener: Sie akzeptiert ihre Krebskrankheit und sieht das Positive.
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Constantine
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Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag25.01.2020 11:27
Re: Beobachtungen bei einer Zugfahrt
von Constantine
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Guy Incognito hat Folgendes geschrieben:
Der Zug war fast voll. <-- Dein Text beginnt mit einem irrelevanten Detail, das im weiteren Verlauf keine Rolle spielt und mir als Leser nichts gibt. Als Einstieg in den Text erhalte ich die Info, dass wir uns in einem Zug befinden, was mir bereits der Titel liefert. Den Satz kannst du streichen.

An einem der Fenster saßen sich ein kleines Mädchen und eine ältere Frau gegenüber.

Auf dem Tisch zwischen ihnen die Malutensilien des Mädchens: Ein Malblock, eine Malvorlage mit einer Reihe von Babyface Cartoons, und eine Unmenge von Stiften in allen möglichen Farben. Eine Packung Pringles.
 
Neben dem Mädchen saß seine Mutter, die für diese Geschichte keine Rolle spielt. Sie schaute sowieso dauernd nur auf das Smartphone in ihrer Hand.

Die Frau schaute zunächst aus dem Fenster.

Sie war auf dem Heimweg von einem Planungstermin im Krankenhaus für ihre Strahlentherapie, die in ein paar Wochen beginnen sollte. Mit Hilfe einer Computertomographie hatte man ihr Tattoos gemacht, unter denen sie sich ganz etwas anderes als als die drei mickrigen Punkte in der Mitte und rechts und links ihres Oberkörpers, hinter den Achselhöhlen, vorgestellt hatte. Sie dienten lediglich der immer gleichen Positionierung ihres Körpers später, wenn die eigentliche Bestrahlung mithilfe eines Linearbeschleunigers stattfinden würde. <-- Kintsugi-Konzept: Hier wird als kleiner, erklärender Rückblick die anstehende Reparaturmaßnahme erwähnt.

Das Mädchen schaute nicht aus dem Fenster, sondern begann zu malen.<-- Ich hätte als Einstieg das Mädchen bereits malen gelassen. Dein Einstieg kommt mir wie ein Reset-Knopf vor, zu statisch: Die beiden Protagonisten sitzen sich im Zug gegenüber, warten, jemand sagt "Action" und das Mädchen fängt an zu malen, anstelle bereits in der Malen-Position zu sein und zu malen.
 
Und die Frau musste ihm fasziniert dabei zuschauen, denn es malte langsam und äußerst konzentriert. Dabei wählte es genauso konzentriert immer wieder andere Stifte. <-- Das Mädchen hat erst jetzt begonnen zu malen und wenn es langsam und konzentriert malt, wie kann es da mehrere Stifte wechseln? Diesen Satz würde ich im Text etwas später bringen, um die Zeitdauer der Beobachtung durch die Frau zu zeigen. Hier kommt mir der Satz zu früh.
 
Nicht oft hatte die Frau in letzter Zeit Gelegenheit gehabt, jemandem zuzuschauen, der so vertieft in die Tätigkeit war, die er ausübte., und völlig desinteressiert an seiner Umgebung. Immer schon hatte sie Kindern gern beim Malen, Menschen bei einer Tätigkeit zugeschaut, die sie ganz in Anspruch nahm, und dabei dieses wohlige Gefühl gehabt, dass sich nun wieder einstellte. Sie erinnerte sich dann jedes mal hinterher auch an den Straßenfeger, den sie vor Jahrzehnten vom Bus aus, als dieser im Stau stand, beobachtet hatte. Am intensivsten stellte sich dieses Gefühl ein, wenn die beobachtete Person nicht wusste, oder aber sich in keiner Weise darum scherte, dass sie beobachtet wurde, wenn sie selbst als Beobachter keinen Einfluss auf deren Tätigkeit hatte und völlig irrelevant war.

Ein wenig davon hatte sie verspürt, als sie die Tattoos bekommen hatte. Beobachten konnte sie dabei die beiden Röntgenassistenten nicht, aber aufmerksam verfolgen, was sie konzentriert und routiniert, im Team, mit ihr anstellten, wobei sie selbst als Person keine individuelle Rolle spielte. Und sie erinnerte sich nun, dass es auch da war, wenn sie früher, selten, auf einem Frisierstuhl saß. War das der Grund, dass so viele Leute regelmäßig zum Frisör gingen? In letzter Zeit waren ihr immer mehr Frisörläden aufgefallen, die in Städten und Dörfern aus dem Boden geschossen waren wie Pilze im Herbstwald. Oder gingen sie dorthin, um zu reden?

Um den Bann nicht zu brechen, traute sich die Frau nicht, dem Mädchen ständig direkt zuzusehen
<-- Etwas weiter oben schreibst du, dass das Mädchen völlig desinteressiert an seiner Umgebung ist und so vertieft in ihre Tätigkeit. Insofern: die Frau kann sich trauen, das Mädchen merkt es nicht. Schade, dass sich die Frau damit die Möglichkeit nimmt, dieses Gefühl, das sich bei ihr beim Beobachten von Menschen einstellt, am intensivsten zu spüren. , sondern schaute immer wieder aus dem Fenster, und das Gefühl hielt auch an, wenn sie dort Schafe grasen, junge Rinder miteinander spielen sah. Die Tiere, selbst wenn sie nur grasten, gingen ihrer Tätigkeit völlig selbstvergessen nach, wobei alle im Zug, der Zug und wesentlich: sie selbst, nicht wahrgenommen wurden und völlig nebensächlich blieben. Und nachdem sie bemerkte, dass das Mädchen und sein Tun sich im Fenster spiegelte, schaute sie ihm manchmal dort dabei zu.

Es malte langsam <-- Hier könntest du z.B. diesen Satz, der mMn zu früh kommt, verwenden, da du hier ihr langsames Malen wiederholt erwähnst. und nur Versionen des immer gleichen Gesichtes. Zunächst eine Kreislinie, dann Augen, Mund, nicht mitten, sondern etwas seitlich versetzt, ein Haarbüschel. Manchmal malte es sie teilweise farbig an. Das waren die Momente, wo es die Farben sorgfältig auswählte, die Deckel von den Stiften entfernte, andere wieder aufsetzte. So ging das eine ganze Zeit.
.
Die Frau erinnerte sich daran, wie ihre Mutter ihr, als sie selbst Kind war, die Umrisse von Schmetterlingen und Muster ihrer Flügel aufgemalt hatte. Damals druckte man Malvorlagen noch nicht aus einem Computer aus. Und wie sie diese in bunten Farben so gefesselt von ihrem eigenen Tun anmalte, wie das Mädchen nun die Gesichter.

Damals hatte sie noch keine Brüste, jetzt hatte sie nur noch eine. Damals hatte sie noch blonde Haare. Nun waren auch ihre grauen erst einmal fast ausgefallen. Folgen der Behandlung, die ihren Körper reparieren sollte, um ihn länger am Leben zu erhalten, Mit dem verbliebenen Flaum erinnerte ihr Kopf sie an den eines Babys, nur war ihr Gesicht nicht so rund wie die auf der Malvorlage vor ihr auf dem Tisch. <-- Kintsugi-Prinzip: Hier wird der Bruch, ihr "Makel", erwähnt. Ich vermute, dass bei ihr die Brustkrebsgene BRCA 1 oder BRCA 2 nachgewiesen worden sind und sie somit ein erhöhtes Brustkrebsrisiko hat. Mit der einen verbleibenden Brust muss sie regelmäßige, engmaschige Früherkennungsuntersuchungen durchführen.
 
Sie fand diese äußeren Veränderungen nicht wirklich schlimm. Die brustlose Seite fühlte sich jünger an, das Haare waschen, kämmen und trocknen fiel weg. sie empfand das mittlerweile als praktisch. Trug ihre selbstgemachten Ohrringe dazu stolz und mit Freude, <-- Die eigene Wertschätzung des Makels, der von ihr nicht als Makel angesehen wird. Gut. Ich nehme an, eine Brustrekonstruktion kommt für sie nicht in Frage.   Und tatsächlich scherte sich niemand, wenn sie unterwegs war, um ihr verändertes Aussehen. Auch nicht das Mädchen. Schon gar nicht das Mädchen. <-- Hier sozusagen die Wertschätzung von Krebspatienten durch die Gesellschaft.

Wie das Aussehen des Mädchens die Frau nicht interessierte. <-- Das Mädchen interessiert nicht nur nicht das Aussehen der Frau, ihre gesamte Umgebung ist für sie uninteressant, da es vertieft in die Maltätigkeit ist und völlig desinteressiert an seiner Umgebung.

Neben ihr saß auch diesmal niemand mit einem Laptop vor sich, und sie wunderte sich, dass sie in dieser Hinsicht bei ihren bisherigen Fahrten Glück gehabt hatte. Sie würde ständig ihre Augen abwenden müssen, um nicht zu sehen, was die Person neben ihr dort betrachtete. Selbst wenn die Person am Laptop arbeitete, würde sie ihr ja nicht bei einer Tätigkeit zuschauen, sondern das sehen, was sich auf dem Bildschirm abspielte. Nie könnte sich das wohlige Gefühl dabei einstellen. Und die Person vor dem Bildschirm zu betrachten, wäre einfach nur langweilig. So langweilig, wie jemandem beim Lesen eines Buches, einer Zeitung zuzusehen. Weil mentale Tätigkeit nicht äußerlich manifest wird, es dabei nichts zuzuschauen gibt, nichts "Hand und Fuß" hat.

So wenig wie die Idee, die die Frau nun hatte.. Das runde Gesicht auf der Pringles Packung sah denen auf der Malvorlage irgendwie ähnlich. Auch die Einfachheit der Darstellung hatte es mit diesen gemeinsam.

Sie traute sich, auf Julius Pringle zu zeigen. Wollte nicht sprechen, wollte auch das Mädchen nicht sprechen hören. Keine Konversation in Gang bringen. Tatsächlich verstand das Mädchen ohne Worte. Und machte sich daran, Mr Pringle zu zeichnen.
<-- Passt für mich leider nicht, denn weiter oben hast du geschrieben, dass das Mädchen vertieft in die Tätigkeit ist und völlig desinteressiert an seiner Umgebung. Wo blickt das Mädchen mal auf, mal aus dem Fenster, mal zur Frau?

Damit hatte sie dennoch den Bann seines Tuns und den ihres Zusehens gebrochen, und sie wusste es sofort. Das Mädchen malte nun nicht mehr selbstversonnen. Es fehlte ihm die Routine, es stand vor einer neuen Aufgabe, die schwieriger war. Schnurrbart und Mund rutschten ein wenig weit nach unten. Für die Schleife war dann nicht mehr genug Platz. Und erstmals griff es in die Pringles Packung und aß immer wieder eines der Stapelchips. Am Ende war es unzufrieden mit Julius und malte danach wieder das andere Gesicht.

Und die Frau hatte jetzt ein ungutes Gefühl, weil sie sich ins Spiel des Mädchens gebracht, Einfluss auf seine Tätigkeit genommen, und es dabei gestört hatte.


Bonjour

Nach eines etwas hölzernen Anfangs- und Mittelteil pendelt sich dein Text langsam in eine gute Lage ein, auch wenn mir das Zeichen der Frau auf Julius Pringle und die Reaktion des Mädchens darauf beiläufig und unmotiviert daherkommt.
Du hast großen Wert auf die Kintsugi-Vorgabe gelegt und diese inhaltlich passend ausgearbeitet: Eine Krebspatientin, bei der wiederholt Eingriffe vorgenommen werden, sie erhält eine Chemotherapie und es wird eine Strahlentherapie folgen. Sollte dies aufgrund der Brustkrebsgene BRCA 1 oder BRCA 2 resultieren, frage ich mich, warum sie nicht vorsorglich eine vollständige Mastektomie hat durchführen lassen. In Bezug auf das Kintsugi-Prinzip hätte dies den Makel nicht gemindert.

Zu den weiteren Vorgaben:
In Cyan habe ich nach meiner Einschätzung die Rückblenden markiert und sie überwiegen nicht. Ok.
Du hast dich für die zweite Variante entschieden, eine Geschichte ohne gesprochenen Dialog zu verfassen und ich finde, dies hast du gut eingehalten.
Was ich vermisse ist die Beschäftigung mit dem Thema. Das finde ich leider nicht in deinem Text. Wo in deinem Text ist die Vergangenheit ein fremdes Land?

Dein Text erreicht mich leider nicht. Zu sehr bleibe ich im Lesen hängen an fehlenden Zusammenhängen oder Abläufen und am Ende kommt mir der kurze Kontakt der beiden zu erzwungen vor. Von der Idee her schön - jemanden zu beobachten, ohne einzugreifen, ohne zu stören, dann doch ein vorsichtiger Eingriff, der sich als eine Störung entpuppt-, aber von der Ausarbeitung her müsste inhaltlich noch einiges überarbeitet werden.

Merci beaucoup
Constantine
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MoL
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Das bronzene Stundenglas


Beitrag25.01.2020 11:54

von MoL
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Hallo lieber Inko!

Die Situation gefällt mir, dass diese kindliche, selbstvergessene Hingabe im Mittelpunkt steht.

Die Vorgaben:
- 2 Personen, die nicht miteinander reden
- Selbe Zeit, selber Ort
- E-Lit, tja, hm, denke schon

Die Vergangenheit wird nur minimal angerissen und ist für mich hier kein "fremdes Land". Eine Goldfüllung der Risse kann ich wirklich nur mit extremer Interpretation finden.

Insgesamt trifft der Text leider nicht so wirklich meinen Geschmack, es liest sich mir etwas krampfig, gewollt. Ich habe den Eindruck - wie bereits bei anderen Texten - dass Du Dich wirklich angestrengt hast, "ernsthaft" zu schreiben und dass Dein normaler Schreibstil viel besser ist. Ich wette, wenn Du die Geschichte einfach mit Deinen "normalen Worten" schreiben würdest, würde sie mir viel besser gefallen.

Wie gesagt. Die Situation ist schön und berührt mich, das war eine echt tolle Idee! Smile


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holg
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Beitrag25.01.2020 13:29

von holg
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Zitat:
Neben dem Mädchen saß seine Mutter, die für diese Geschichte keine Rolle spielt.

Ok, da muss ich schon ein bisschen lachen, wobei ich mir, wenn ich den Rest des Textes anschaue, gar nicht sicher bin, ob hier absichtlich „die vierte Wand“ durchbrochen wurde und der Satz als ironischer Kommentar zu Sleepless‘ Bemerkung im Fragen-Thread gemeint ist oder nicht.

Denn die bemerkenswerte Schlichtheit des Textes, der an keiner Stelle irgend eine Art von Mehrwert, von Tiefe, von zwischen die Zeilen geschriebenem andeutet, fasziniert und bestürzt mich zugleich.

Jede noch so kleine Handlung wird erklärt und das auf die einfachst mögliche Art.
Zitat:
Sie traute sich, auf Julius Pringle zu zeigen. Wollte nicht sprechen, wollte auch das Mädchen nicht sprechen hören. Keine Konversation in Gang bringen. Tatsächlich verstand das Mädchen ohne Worte. Und machte sich daran, Mr Pringle zu zeichnen.


Eine Vergangenheit als fremdes Land lässt sich nur mit mehr Interpretationswillen aus dem Text heraus lesen, als meinem Emfpinden nach hinein geschrieben wurde. Kintsugi betrachte ich als mehr als nur „hat Brustkrebs bis hierher überstanden“ (und da weiß ich leider sehr genau, wovon ich spreche. Und um das ganz klar zu sagen: Es geht um den Text, den Text und nur den Text! Nicht um das Erleben des Geschilderten oder des/der Schildernden).


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Sue Rovia
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Beitrag25.01.2020 20:11
Re: Beobachtungen bei einer Zugfahrt
von Sue Rovia
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Guy Incognito hat Folgendes geschrieben:

 
Neben dem Mädchen saß seine Mutter, die für diese Geschichte keine Rolle spielt. Sie schaute sowieso dauernd nur auf das Smartphone in ihrer Hand.


An der Stelle bin ich beim ersten Lesen ausgestiegen. Mich hat genervt, dass hier so explizit auf Wettbewerbsvorgaben eingegangen wird, vielleicht, weil es überhaupt nicht mein Stil ist, und vielleicht, weil die Hälfte des Witzes verloren gegangen sein wird, wenn der Wettbewerb in fünf Jahren vergessen sein wird und der Text für sich stehen muss.

Das impliziert nun irgendwie schon, dass dieser Satz in diesem Kontext komisch ist, Witz hat, eine angenehme Prise Spott mitbringt. Und er deutet schon an, was ich inzwischen als große Stärke des Textes sehe: Hier ist jemand ehrlich zu mir.

Mich überzeugt die Authentizität dieses Textes. Dass er unterhaltsam ist, macht ihn nicht schlechter.

Ich habe nicht das Gefühl, als würde hier eine tiefenphilosophische Auseinandersetzung mit dem Konzept des Kintsugi stattfinden, eher so, als würde ich mit jemanden auf einer Veranda sitzen und Tee trinken, die Frage nach dem Umgang mit Schmerz/Trauma/usw... kommt irgendwie auf, und der Mensch erzählt mir, was er damit verbindet. Keine erzwungene Bedeutsamkeit und kein goldener Lack -stattdessen ein Einblick in die Gedankenwelt eines anderen. Danke dafür.
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V.K.B.
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Beitrag26.01.2020 04:20

von V.K.B.
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Hallo Inko,
vorweg ein paar spontane Lesegedanken:

Zitat:
Eine Packung Pringles.
Hey, cool, die ess ich beim Lesen auch gerade. Very Happy

Zitat:
Neben dem Mädchen saß seine Mutter, die für diese Geschichte keine Rolle spielt. Sie schaute sowieso dauernd nur auf das Smartphone in ihrer Hand.
Ich liebe Meta-Lampshading.

Zitat:
Dabei wählte es genauso konzentriert immer wieder andere Stifte.
"es"-Referenz bei Mädchen mag ich nicht (wenn das Wort so weit entfernt steht). Sind doch keine Dinge.

Zitat:
er so vertieft in die Tätigkeit war, die er ausübte.,
Satzzeichen zu viel

Zitat:
wenn sie selbst als Beobachter keinen Einfluss auf deren Tätigkeit hatte
Bezug unklar

Zitat:
Damals hatte sie noch keine Brüste, jetzt hatte sie nur noch eine.
Woha, das ist jetzt aber ein ziemlicher Gedankensprung …

Zitat:
am Leben zu erhalten, Mit dem
Punkt statt Komma

Zitat:
erinnerte ihr Kopf sie an den eines Babys, nur war ihr Gesicht nicht so rund wie die auf der Malvorlage vor ihr auf dem Tisch.
Vielleicht hätte man den Absatz damit beginnen sollen, dann wäre eine Überleitung dagewesen. Oder sollte da so ein Bruch rein?

Zitat:
Sie traute sich, auf Julius Pringle zu zeigen
Ach, Julius heißt der? Wusste ich noch gar nicht. Wieder was gelernt!

Ja, hmmm. Schlecht geschrieben ist das (von einigen Fehlern abgesehen) nicht. Die Überlegungen der Frau zu anderen Menschen, zum Beobachten und den damit verbundenen Implikationen/Konnotationen sind auch nicht uninteressant. Problem war nur, die Geschichte sollte um zwei Personen gehen. Irgendwie doch passend, dass du auf das Mädchen ständig mit "es" referierst, denn sie (oder es) ist nichts weiter als das Beobachtungsobjekt. Und damit nicht wesentlich relevanter als die aus dem Fenster beobachteten Kühe. Streng genommen fehlt deiner Geschichte also die zweite Person. Das weitaus größere Problem ist aber: Das Thema hieß "Vergangenheit ist ein fremdes Land". Deine Geschichte geht aber ums Beobachten von Menschen, deren Tätigkeiten und die Relevanz/Involvierung des Beobachters. Scheint also gerade, als hätte der Text sich aus einem Paralleluniversum mit anderer Vorgabe hierher verirrt. Das Kintsugi-Konzept hingegen ist mit der medizinischen Situation der Beobachterin und ihren Gedanken dazu immerhin dabei. Da das Hauptthema aber leider fehlt (oder ich es nur nicht sehe, aber hier ist der Betrachter ja mal relevant), kann ich der Geschichte keine Punkte geben. Aber das erspart mit immerhin die mühsame Entscheidung, ob das jetzt E oder U ist.

Trotzdem gerne gelesen,
Veith

Abschließend, nach ewigem einigem hin und her Überlegen, wüsteste Flüche über den Wettbewerb ausstoßen, Tischkanten zerbeißen und das gesamte Dictionnaire Infernal rauf und runterbeschwören, landet deine Geschichte im roten Bereich und erfüllt damit die Anforderungen an den Wettbewerb, wie ich sie momentan verstehe, nicht. Sie kommt zur Punktevergabe deshalb auch nicht in Frage. Da mir die thematischen Grundvorgaben fehlen, spielt es dann auch keine Rolle, wie gut mir persönlich eine Geschichte gefällt.


_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Boho
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Beiträge: 115
Wohnort: Berlin


Beitrag26.01.2020 14:14

von Boho
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Liebe*r Verfasser*in,

der Text macht es mir nicht leicht. Er berührt mich - sicherlich auch, weil ich genau das, was die Prota erlebt, erst vor Kurzem in meinem nahen Umfeld miterleben musste... Also erstmal ein Lob, weil mich der Text echt bewegt/berührt und Emotionen auslöst.

Allerdings fehlt mir hier das Kintsugi. Klar, die Risse im Porzellan gibt es, allerdings fehlt mir hier der Goldlack, ich sehe irgendwie keine wirkliche Veränderung/nichts, wodurch die Risse gekittet werden. Und auch die Vergangenheit als fremdes Land wird mir nicht so richtig klar. Von daher sehe ich die Vorgaben leider nicht wirklich als erfüllt an...

Außerdem bin ich manchmal über einzelne Formulierungen gestolpert bzw. habe das Gefühl, dass manche Sätze/Formulierungen nicht so richtig passen...

LG Boho
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silke-k-weiler
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 49
Beiträge: 748

Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag28.01.2020 12:29

von silke-k-weiler
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Lieber Text,

ich finde in Dir schöne Anklänge. Der ruhige Ton, das "selbstvergessen sein" als, so interpretiere ich es, Symbol für "im Moment sein" oder "im Hier und Jetzt sein". In der Art und Weise, wie die Frau mit ihrer Erkrankung umgeht, sehe ich auch eine Umsetzung des Themas, zumindest zum Teil.
Dennoch hatte ich keine Punkte mehr für Dich übrig. Dazu bist Du mir nicht nachhaltig genug im Sinn haften geblieben. Und auch nach dem dritten Lesen ändert sich an der Entscheidung nichts.

Herzlichst,
Silke
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Michel
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Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
Silberne Neonzeit


Beitrag28.01.2020 14:47

von Michel
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Frau kommt von der Vorbereitung einer Strahlentherapie und beobachtet ein malendes Mädchen im Zug. Immer wieder Rückblenden, zu Tattoos, die der Frau gestochen wurden, zu Kindheitserinnerungen usw. Für mich klingt die Sprache etwas ungelenk mit Wiederholungen („zuschauen“). Die auktoriale Perspektive erklärt, was „die Frau“ (Protagonistin) tut; das kann man machen, aber hier wirkt es auf mich ebenfalls noch etwas ungelenk. Rechtschreibfehler (Groß-, Kleinschreibung) und Fehler in der Kommasetzung machen das Lesen hakelig. Die Beschreibung der Krebserkrankung und der Behandlungsfolgen greift definitiv ein E-Thema auf, wirkt hier aber irgendwie etwas banalisiert. (Ich habe gerade die Phantasie, dass die Autorin mir später sagt: „So habe ich das aber erlebt.“) Die Geschichte endet mit der Erklärung der Emotion der Frau und ich frage mich: Warum wird mir das erklärt? Sorry, aber leider erreicht mich die Geschichte noch nicht wirklich.

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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag30.01.2020 00:47

von Jenni
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Eine alte krebskranke Frau beobachtet ein kleines Mädchen beim Malen und erinnert sich an Menschen, die sie in der Vergangenheit beobachtet hat. Der Stil ist sehr einfach, was noch nicht schlecht sein muss, aber zusammen mit der schlampigen Interpunktion und den recht klischeehaft konstruierten Figuren wirkt es dann unbemüht. Die Themenumsetzung ist für mich fraglich (inwiefern ist die Vergangenheit ein fremdes Land; Zug voller Leute, die Mutter des Kindes sitzt direkt daneben, kein Dialog hier, aber auch keine echte stumme Zweisamkeit), Das Kintsugi besteht wohl in der Krankheit der Frau und deren Folgen, die ihr nichts ausmachen und die sie zur Schau trägt? Aber gerade das finde ich nicht sonderlich glaubwürdig rübergebracht. Überzeugt mich nicht.
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