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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 01/2020
Lala / Imran / Bruchlinien, Shared Ride, Januar 2029

 
 
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holg
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Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag10.01.2020 20:00
Lala / Imran / Bruchlinien, Shared Ride, Januar 2029
von holg
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Lala / Imran / Bruchlinien,  Shared Ride, Januar 2029

Der Alte steigt Ecke Luisenstraße zu. Mehr graue als dunkle Haare, könnte mal wieder zum Friseur, breite Statur, mehrfach geflickter Outer Shell Poncho, kleiner als Lala, die ihm schräg gegenüber sitzt, aber das ist nicht schwer. Den schwarzen Militärrucksack stellt er zwischen seine abgelaufenen Boots. Das Wasser, das von ihm herabrinnt, bildet Minipfützen auf dem mit Ausbesserungsstellen übersäten Boden.
Manche sagen, die würden schon ab Fabrik eingearbeitet, damit die Mikrobusse authentischer und weniger unheimlich wirken. Schlimm genug, dass viele dieser Viersitzer schon ohne Fahrer unterwegs sind. Die Aufkleber mit „Greta’s gone - we fight on“ und „Mass Extinction is a Fact - Climate March 2029“ auf den Scheiben sind keine Serienausstattung.

Lala blickt nur kurz auf und vertieft sich wieder in ihre Lektüre. Ein Text auf ihrem Tablet.
Ab und zu nippt sie an dem Togo-Becher aus Kaffeesatz, den sie dann wieder im Becherhalter abstellt.
Der Alte fischt ein uraltes Notebook aus dem Rucksack. Das Gehäuse sieht bearbeitet aus, verbreitert, mit Stücken aus Holz und etwas Mineralischem. Er legt es auf den Schoß, öffnet es aber nicht, lässt nur die Hände darauf ruhen.

Der Bus hält. Die Tür gleitet auf. Der Mann draußen wirft einen Blick hinein. Sofort legt er los: „Dreckskanacke! Verpiss dich aus …“
„Zurückbleiben!“, bellt der Fahrer und fährt an, noch während die Tür sich wieder schließt. Das Piepen des Warntons lauter als das Geschimpfe des Stehengelassenen.
Lala sitzt aufrecht und lässt den Kerl nicht aus den Augen. Das Tablet hat sie auf den freien Sitz neben sich gelegt. Es zeigt einen dieser Artikel über Jamie Margolin und ihre Multimillionen-Dollar-Projekte zu Aufforstung und Rückkauf von Wasserrechten.

„Was für ein …“, sie schüttelt den Kopf, „zum Glück haben wir einen Fahrer.“ Nach vorne: „He, meldest du den? Gut.“ Zu dem Alten gewandt: „Geht es dir gut?“
„Ich? Ja. Danke der Nachfrage. Ich hoffe, das hat Sie nicht zu sehr erschreckt.“
„Da braucht es schon ein bisschen mehr. Jedenfalls wird für den so schnell kein Ride mehr halten.“ Lala hebt das Kinn ein wenig.
„Natürlich“, antwortet der Alte, „Imran. So heiße ich. Ich … bin nicht aus Neukaledonien.“ Er grinst schief.
Lala erwidert das Grinsen.
„Bildung ist so wichtig, wenn man andere beleidigen will“, gibt sie zurück, „Laura.“

„Sie arbeiten in diesem Repair, Upcycle, Re-use in der Goethestraße? ... Ich habe sie durch das Ladenfenster gesehen ... Ich arbeite ein Stück die Straße runter.“
„Genau genommen gehört mir das Re/Up“, sagt Lala.
„Ah. Ich dachte, es gehört einem Lars Regner.“
Lala beißt die Zähne zusammen. Seitenblick.
„Den gibt’s nicht mehr. Deadname. Wo hast du das gesehen?“
Imran sieht Lala direkt an. Bemerkt er die Frisur? Irritiert ihn das für eine Reparierbude zu aufwändige Make-up?
„Entschuldigung. Ich verstehe. Ich glaube, das war ein Eintrag in einem Gewerberegister.“
„Ok. Warum interessiert dich mein Laden?“ Lala hat auf einmal ganz schmale Augenwinkel.
„Ich suche eine Beschäftigung.“

Sie sieht Imran ein paar Sekunden lang an, macht dieses Augending mit zweimal Klimpern und im Kreis gucken, als ob das jetzt sehr unpassend wäre.
„Aha“, sagt sie dann. Und checkt den Alten von oben bis unten ab. Er hat ein paar Narben zwischen den Altersflecken auf seinen Handrücken. Einen verheilten Schnitt an der einen Schläfe. Er sieht sie nicht direkt an, schaut zwischen sich und Lala auf den Boden, hält beide Hände auf diesem Notebook. „Bist du nicht ausgelastet bei deiner Arbeit ‚ein Stück die Straße runter‘?“
„Ich tue was Sie tun. Nur nicht richtig. Ich will es richtig machen“, sagt er, „reparieren. Verbessern. Weiternutzen.“
Lala seufzt. Dann:„Das will heutzutage jeder. Warum kommst du nicht zu einer Repair Party? Da kommen immer Gleichgesinnte.“

„Ich suche keine Spielkameraden. Ich suche einen Job.“
Lala zieht eine Augenbraue hoch: „Was stimmt nicht mit deinem Job?“
„Wo soll ich anfangen?“ Imran lässt die Schultern fallen. „Ich höre mir Erklärungen an, wie Löcher von selbst in die Wand gekommen sind, wie Armaturen von alleine abreissen, von Leuten, die mich gestern noch als Kanacke beschimpft haben und die mir die Wohnungstür in die Hacken knallen. Ich lasse mir von der Hausverwaltung vorwerfen, ich würde mit denen unter einer Decke stecken, wenn ich eine Reparatur beantrage, weil Durchlauferhitzer durchgerostet sind oder sich Fäulnis von außen durch den Putz frisst. Ich soll Dinge reparieren, die man nicht reparieren kann, weil sie total kaputt sind und ich darf Geräte nicht reparieren, bei denen nur ein einziges Teil ausgetauscht werden müsste. Das will ich nicht mehr tun.“
„Verstehe“, Lala nickt, „gibt es denn keine Alternative? Ich meine …“

„Mit meinem Lebenslauf? Meinem Namen?“
Lala nickt, schweigt. Sie hält ihr Tablet in den Händen, schaut aber nicht drauf. Sieht Imran den harten Zug um ihren Mund? Die scharfe Kinnlinie? Den angespannten Kiefermuskel?

Imran deutet auf sein Notebook: „Sowas mache ich gerne. Altes Gerät. Neunziger. Hatte noch ein eingebautes Netzteil. Jetzt einen neuen Bildschirm, komplett neues Innenleben. Gehäuse erweitert mit Holz und Harz. Bisschen Sand drin, alles überlackiert. Es fühlt sich gut an. Und funktioniert. Oder das …“ Er zieht etwas aus der Tasche des Ponchos und hält es vor sie hin.
„Ein altes Smartphone“, stellt Lala fest. Sie ist nicht beeindruckt.
„Bitte, nehmen Sie es.“ Er reicht es ihr. Lala wiegt es in der Hand, dreht es hin und her.
Die Rückseite ist gesprungen. Ein Spinnennetz aus feinen blauen Linien überzieht das Gehäuse.

Lala streicht mit den Fingerspitzen über die Oberfläche.
„Sieht aus wie eine einfache Reparatur mit farbigem Harz. Gut gemacht. Fühlt sich glatt an und doch“, sie holt Luft, „lebendig.“
Lala hält das Gerät in beiden Händen ganz nah an ihr Gesicht, lacht.
„Schnurrt es etwa?“
Imran grinst: „Nicht wirklich. Manchmal fühlt es sich so an. Haptisches Feedback von Harz, Lack und Politur. Farbig ist nur die Rückseite. Aber beide Seiten leuchten, wenn eine Nachricht kommt. Sehen Sie.“ Er fingert ein weiteres Mobiltelefon aus dem Poncho heraus, tippt darauf herum.
„Das ist wunderschön.“ Lala dreht das Handy in ihrer Hand. Feine weiße und blaue Bruchlinien leuchten, pulsieren auf Front und Rückseite. Sie hält das Gerät vor die Augen. Ihre Finger zeichnen einzelne Linien nach. „Und es fühlt sich einfach viel zu gut an. Es is so glatt und doch … griffig. Ich will es gar nicht loslassen.“
„Das ist es, was ich tue. In der Werkstatt, wenn Zeit ist. Display reparieren. Aber nicht nur Außen. Akku wechseln, Ladebuchse austauschen. Das hier ist fünfzehn Jahre alt. Hat mich auf der Flucht begleitet, damals.“ Er wendet den Blick ab. „Das alte Ding.“
„Es ist weit mehr als das. Mehr als nur ein Handy. Es ist perfekt“. Sie betrachtet das kleine Gerät noch immer aus allen Winkeln. „Du hast aus einem kaputten Teil etwas besseres gemacht. Etwas geschaffen.“

„Das haben Sie auch, Laura.“ Er schaut kurz in Lalas Augen.
„Oh nein. Wir reparieren Kaffeemaschinen und Toaster. Bügeleisen. Einen Föhn, Socken oder so. Tauschen Pumpen aus, Netzteile. Ersetzen Sicherungen. Elektronik machen wir gar nicht. Höchstens mal eine Stereoanlage. Das ist was ganz anderes. Defekt identifizieren, reparieren, fertig. Das hier“, sie hält Imrans Handy hoch, „ist Kunst.“
Der Ärmel rutscht ein wenig herunter. Feine Narben zeichnen sich an der Innenseite ihres Unterarms ab. Imran schaut hin. Dann wieder auf den Boden.
„Das meinte ich nicht. Aber - Sie können das auch. Machen Sie die Dinge besser. Schöner. Wir werfen nicht weg, was wir lieben.“
„Die Leute, die zu uns kommen, wollen einfach nur, dass ihre Geräte wieder funktionieren.“

„Sie könnten es versuchen. Ich kann Ihnen ein paar Arbeiten geben, damit die Leute sie sehen und anfassen können.“ Imran rückt in seinem Sitz vor.
„Hm. Du könntest beim nächsten Workshop dabei sein. Vielleicht eigene Abende anbieten.“ Lala schaut nach draußen. Das haushohe Greta Wandgemälde in der Kölner Straße, verzerrt von den Regentropfen am Autofenster. Greta, ein paar Jahre, bevor dieser Kerl das unaussprechliche tat; natürlich ein Rechtsextremer. Greta bei ihrer Ankunft in New York, damals auf dem Katamaran. Einer der wenigen Momente, in denen sie glücklich wirkte. „Wir sind gleich da.“

„Aber ich kann dich nicht anstellen. Wir sind zu zweit und das ist bei weitem ausreichend“, sie macht eine vage Geste mit der Hand, „genau genommen reichen im Moment weder Arbeit noch Geld für zwei.“
„Ich würde es gerne versuchen. Ohne Bezahlung. Nach meiner Arbeit. Sehen, wie es wird.“
Der Wagen hält.

„Ok“, sagt Lala. Sie greift ihr Tablet, steigt aus.
„Es hat mich sehr gefreut, Laura. Ihr Kaffee.“ Imran hält ihr den Becher hin. Sie will ihn greifen. Hat sein Handy noch in der Hand.
„Oh.“
Er hält seine freie Hand hin. Sie legt das Gerät hinein. Nimmt den Kaffeebecher. Ein Anflug von Rot auf ihren Wangen.
„Bis später“, sagt Imran.

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hobbes
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Beitrag21.01.2020 10:55

von hobbes
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Oh, oh, oh. Ich fürchte, du (Text) und ich werden keine Freunde. Das kommt zum einen daher, weil du mir zu "moralisch" bist. Immerhin kein Silbertablett mit Hammer*, aber doch, mir ist das zu "aufdringlich", ich fühle mich zu sehr in eine Richtung gedrängt oder nein, das nicht, aber mir wird zu deutlich aufgezeigt, was gut und schlecht ist, was ich gut und schlecht finden soll.
Und das mag ich überhaupt nicht.
Ein Text, der etwas will. Ist ja eigentlich nicht verkehrt, ist halt so gar nicht meins.
Vor allem auch, weil es eben um etwas geht, um Inhalte, weil die Figuren mehr "Kleiderbügel" als "echt" sind, Träger einer Geschichte, Träger dessen, was du vermitteln willst. Das ist ja auch nicht verkehrt, aber es ist eben leider so gar nicht meins.


* Obwohl. Die Greta-Anspielungen, die fallen da vielleicht doch drunter. Vor allem, weil sie ziemlich gehäuft vorkommen.
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V.K.B.
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Beitrag21.01.2020 18:21

von V.K.B.
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Hallo Inko,
vorweg ein paar spontane Lesegedanken:

Zitat:
Schlimm genug, dass viele dieser Viersitzer schon ohne Fahrer unterwegs sind. Die Aufkleber mit „Greta’s gone - we fight on“ und „Mass Extinction is a Fact - Climate March 2029“ auf den Scheiben sind keine Serienausstattung.
Hmmm, das riecht nach Dystopie, dafür ist meine Geschichte letztes Jahr bei einigen aus der Wertung geflogen, weil das ja "Genre" sei. Wenn ich hier die gleichen Maßstäbe anwende, müsste ich sie sofort disqualifizieren. Aber mach ich noch nicht, erstmal sehen, wie "E" das noch wird.

Zitat:
„Laura.“
Ich dachte Lala? Was denn nun? Lala heißt sie für den Erzähler, Laura lässt sie sich nennen?

Bewertung: Wie anfangs befürchtet und was im weiteren Verlauf immer deutlicher wird:  das ist Unterhaltungsliteratur pur. Auch wenn das Kintsugi-Konzept noch so schön umgesetzt ist. Du entwirfst eine stimmige Zukunftsvision (und ein schönes Gegenmodell zu unserem heutigen Wegwerfdenken), sozialkritisch und alles, aber der Text sträubt sich nicht. Straight-forward, keine Komplexität (jedenfalls nicht in der Form, die einem Zehntausenderwettbewerb angemessen wäre). Gerne gelesen, aber leider hier fehl am Platz und daher keine Punkte. Was mir wirklich leid tut, denn ich mag deine Geschichte, und die Zukunftsvision, die sie entwirft, sehr. Aber da stand nun leider FUNDAMENTAL in den Bewertungsvorgaben. Ich habe noch ein paar mal gelesen, um irgendwas ungewöhnliches in deinem Text zu finden, um in der Kategorie wenigstens einen Alibipunkt vergeben zu können. Aber im Gegensatz zu ein paar anderen Geschichten, bei denen ich das gleiche Problem hatte, finde ich hier überhaupt kein Element experimentellerer Schreibweise, so leid es mir tut.

trotzdem sehr gerne gelesen und beste Grüße.
Veith

Abschließend, nach ewigem einigem hin und her Überlegen, wüsteste Flüche über den Wettbewerb ausstoßen, Tischkanten zerbeißen und das gesamte Dictionnaire Infernal rauf und runterbeschwören, landet deine Geschichte im roten Bereich und erfüllt damit die Anforderungen an den Wettbewerb, wie ich sie momentan verstehe, nicht. Sie kommt zur Punktevergabe deshalb auch nicht in Frage. Tut mir leid, aber der Zehntausender ist nun mal ein Wettbewerb für besondere Literatur, die sich auf neue Pfade wagt, und nicht für Unterhaltungsliteratur. Da spielt es dann auch keine Rolle, wie gut mir persönlich eine Geschichte gefällt.


_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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Kiara
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 44
Beiträge: 1404
Wohnort: bayerisch-Schwaben


Beitrag22.01.2020 10:39

von Kiara
Antworten mit Zitat

Hallo!

Der erste Eindruck des Textes meinerseits, rein subjektiv natürlich, bitte nicht überbewerten.

Eine der wenigen Geschichten in der Zukunft. Schön!

Die Art der Zukunftsbeschreibung ist gelungen. Die Hinweise auf Greta interessant und vielleicht gar nicht so weit hergeholt, doch Gott bewahre.

Was mir fehlt, ist mehr über Lala bzw. Laura. Ich weiß zu wenig über sie und ihre Gründe, warum sie nicht fremdenfeindlich ist in einer Welt, in der der Hass auf Fremde anscheinend stärker geworden ist. Obwohl, der Fahrer... Hmm. Du siehst, liebe(r) Inko, ich bin unsicher. Ein paar mehr Einblicke in ihre Vergangenheit hätten mir glaube ich gut getan. So bleibt sie etwas blass, zwar immer noch interessant, aber... naja. Ich hoffe, dich nicht zu verletzen mit meinen Worten. Ist nur mein Geschmack.

Diesen Kniff kann man anwenden - was ich dir nicht unterstelle - um mehr Interpretationen zuzulassen: Man lässt die Leute einfach weniger von sich erzählen. Das wirkt hier nicht so gut, es fehlt mir dennoch der geforderte E-Literatur-Ansprung, auch wenn das Thema ernst ist. Naja, es mag anderen anders gehen - ich kann nur nach meinem besten Gewissen handeln.

Für Punkte hat es leider nicht gereicht. Die Konkurrenz ist stark, insbesondere bei den Texten, die ich gut finde, die aber nicht zu meinen Favoriten gehören.

Lieblingsstelle: "Greta bei ihrer Ankunft in New York, damals auf dem Katamaran. Einer der wenigen Momente, in denen sie glücklich wirkte. „Wir sind gleich da.“"

Liebe Grüße


_________________
Zum Schweigen fehlen mir die Worte.

- Düstere Lande: Das Mahnmal (2018)
- Düstere Lande: Schatten des Zorns (2020)
- Düstere Lande: Die dritte Klinge (2023)
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Babella
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 889

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag23.01.2020 00:17

von Babella
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Ein Alter, mit Migrationshintergrund, eine - wie es scheint junge - Frau treffen sich im Minibus einer nahen Zukunft. Der Alte wird angefeindet, die Frau setzt sich für ihn ein, aber sie ist trotzdem abweisend zu ihm (sie scheint auch psychische Probleme zu haben - Suizidversuch?). Bis sie nach einem Gespräch über Recycling auftaut, denn der Alte macht kaputte Handys zu Kunst.

Man weiß nicht genau, welche Folgen der Klimawandel schon hatte, aber auf Greta wurde ein Attentat verübt und die Rechtsradikalen haben sich weiter verbreitet. Keine schönen Aussichten.

Das habe ich gelesen. Geht es um Vergangenheit? Kintsugi kommt vor, klar, aber in offensichtlicher Form, nicht übertragen-philosophisch, nicht vielschichtig. Zweipersonenstück, ja, es wäre ja auch in einem selbstfahrenden Minibus so ein Gespräch möglich.

Ich habe das ganz gern gelesen, aber der Bezug zur Vorgabe erscheint mir etwas dünn.
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schreiberlinga
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Beiträge: 77



Beitrag23.01.2020 03:05

von schreiberlinga
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Ich habe die Wettbewerbstexte in der Regel nur einmal durchgelesen. Mein Kommentar darunter ist also eine ziemlich spontane Reaktion. Ich hoffe, dass du trotzdem - oder gerade deswegen - von meinem ersten Eindruck profitierst.

Kintsugi ist hier deutlich vorgekommen: Upcycling, Reparieren, Verschönern ... Auch ein Dialog zwischen den beiden, Imran und Lala. Die Geschichte hat bei mir manchmal ein Fragezeichen ausgelöst. Aber ansonsten nett erzählt.
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Literättin
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Das silberne Stundenglas Der goldene Roboter
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Beitrag23.01.2020 08:33

von Literättin
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Eine Szene aus dem Alltag der nahen Zukunft. Wo ich nicht mitgehen kann, das ist der offenbare, hier unaussprechlich genannte (um es nicht ganz so drastisch zu machen? Ein wenig literarisch sich heraus zu mogeln aus dem, was man eigentlich darstellen will?), also jedenfalls der unaussprechliche Mord.

Das geht einfach nicht, finde ich, einen literarischen Mord an einer lebenden Person als literarisches Mittel zu nutzen. Das geht nicht. Da sträubt sich etwas in mir.

Wobei ich den Text wie so manchen hier, eigentlich gerne mögen will. Die Figuren sind interessant, die Szene gut gezeigt, die Sprache liest sich gut. EIn paar Holperer sind drin.

Es könnte so aussehen, ganz alltäglich, in neun Jahren: die leise Düsterkeit, der marode Fortschritt, das Recyclingding.

Und trotzdem scheint mir der Text ein wenig durch die angeschnittenen, angerissenen Themen zu mäandern: Kritik am Zeitgeist, im selben Moment jedoch der leicht verrottete Charme, der lockere Umgang ohne viel Knigge, und dann wiederum doch das Gut und Böse gegeneinander ausgespielt: Der Xenophobe stehen gelassen, die dann doch nicht so Gute (harte Gesichtszüge, abschätzige Blicke sobald Imran dann doch etwas will), steht gut da, trotz leicht selbstherrlichem Gehabe: "Du meldest ihn? Gut."


Also, der gebildete Nichtneukaledonier, der wiederum in dieser winzigen Sequenz schon wieder unfreiwillig in scheele Ecken gestellt wird (ganz unerwartet schlau halt steckt hier drin und funktioniert so nicht, jedenfalls nicht literarisch und auch nicht ironisch, das funktioniert eher im echten Leben als Konter), einfach weil es so "schlau" daherkommt und letztlich der Leser ertappt und vorgeführt werden "soll" (unfreiwillig, vermutlich).

Jedenfalls: ich hege ein leises Misstrauen gegen diesen Text. Irgendwas erscheint mir zu locker-flockig-unbedacht dahin geschrieben. Nicht präzise genug ausgeführt. So wie der Titel auf mich regelrecht hingehauen wirkt. Und einfach so stehen gelassen. Weil der so irgendwie E wirkt. Oder gerade deshalb nicht.

Es könnte eine Szene aus einem Sci-Fi Roman sein, weil vieles auftaucht, was in der Luft hängen bleibt, andererseits auch nichts anreißt, was in mir weiter wirken würde. Und eigentlich wirkt diese Szene wie eine Filmszene: marode und darin voll schick. Abgerissen düster und dabei ganz fürchterlich hip. Mal sehen wo der landet, der Text.


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when I cannot sing my heart
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- John Lennon -

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- Tomás Halík -

Im günstigsten Fall führt literarisches Schreiben und lesen zu Erkenntnis.
- Marlene Streeruwitz - (Danke Rübenach für diesen Tipp.)
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traumLos
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Beitrag24.01.2020 22:32

von traumLos
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In einer nahen Zukunft. Gut klingt das nicht. Aber denkbar. Eine moralische Frage tut sich auf. Darf ein Text einen realen Menschen fiktiv töten?

Aber da ist der alte Mann, der Dinge nicht nur repariert, sie zu etwas besonderem macht. Fast möchte ich glauben, er könne auch Menschen, ja was, heilen ist es nicht, vielleicht aufwecken. Neu sehen lassen.

3 Punkte


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gold
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Beitrag25.01.2020 06:12

von gold
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Lieber Inco,

irgendwie fehlt Spannung in deiner Geschichte. Ganz nett beschrieben, aber sie reißt mich nicht vom Hocker. Schade. Tut mir leid, die Beschreibung des Protagonisten ist dir ganz gut gelungen und die Anfangsszene mit der Beschimpfung ebenfalls. Aber dann verläuft die Story für mich im Seichten.

Nichts für ungut.

Liebe Grüße
gold


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F.J.G.
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Beitrag25.01.2020 14:43

von F.J.G.
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Der Anfang hat mich sofort begeistert und fasziniert und ich spielte schon mit dem Gedanken eines 12-Point-Kandidaten.

Leider hat den Autor / die Autorin jedoch das thematische Pflichtprogramm in die Schranken gewiesen und die Begeisterung hielt nicht für lang, denn man merkt im Mittelteil schon, dass die ganze Kintsugi-Sache mit der Brechstange (im wahrsten Sinne) durchgezogen und thematisiert werden musste.

Die Idee an sich hat gewaltiges Potenzial. Ein Buch zu einem derartigen Pitch würde ich sofort kaufen.


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Boho
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Beitrag26.01.2020 14:31

von Boho
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Liebe*r Verfasser*in,

schön geschrieben, hat mich berührt und auch die Vorgaben sehe ich als erfüllt an. Schön mit den Rissen im Smartphone... also ja, gefällt mir, ist mir aber irgendwie ein bisschen zu konstruiert.

LG Boho
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Catalina
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Alter: 51
Beiträge: 427
Wohnort: Kehdingen


Beitrag26.01.2020 15:18

von Catalina
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Neun Jahre in der Zukunft (ungefähr nach Ablauf des Countdowns der "Carbon Clock" - Zufall?) trifft die Lala, die Besitzerin eines Re- und Upcycle-Ladens, auf Isram, einen älteren Mann, einen (ehemaligen) Flüchtling, der das Upcycling zur Kunst gemacht hat. Lala hat sich wohl gerade erst von ihrem gewalttätigen Freund getrennt,nachdem sie schon versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. Lala bewundert die Werke von Isram. Isram versucht subtil, ihr zu verstehen zu geben, dass sie selbst genau so ein Kunstwerk ist.

Ich glaube, "Die Vergangenheit ist ein fremdes Land" wurde außer bei Dir nur noch einmal wörtlich umgesetzt. Ich finde das originell, denn die metaphorische Umsetzung liegt seltsamerweise näher als die wörtliche (zeigen ja auch die anderen Texte). Die Vergangenheit Israms liegt in einem fremden Land.

Genauso wortwörtlich fließt Kintsugi ein. Auch etwas, das keiner mit dieser Konsequenz so gemacht hat. Isram spielt an, Kintsugi könnte auch auf Lala übertragen werden. Wie genau, ist mir allerdings nicht ganz klar. Ein Versuch: sie hat sich aus ihren Scherben wieder zusammengesetzt und die Narben machen sie zu etwas Besonderem? Für die Umsetzung der Aufgabe ist diese Überlegung irrelevant, ist ja auch so schon genug Kintsugi drin. Aber ich würde diese Anspielung gerne verstehen... Vielleicht wollte ihr Isram auch einfach nur sagen, dass sie schön, ein Kunstwerk ist, trotz und auch wegen ihrer Narben.

Dein Stil holpert manchmal ein klein wenig (Wortwiederholungen, Zeiten), ist aber gut zu lesen. Ganz am Anfang hätte mir ein "er stieg ein" anstatt "er steigt ein" sehr geholfen, besser zu verstehen, worum es geht. So hatte ich dadurch kurzzeitig Probleme mit der Perspektive. Auch war mir nicht ganz klar, warum die Protagonistin im Text "Lala" heißt, sich aber mit "Laura" vorstellt.

Isram fand ich sehr sympathisch gezeichnet. Leider war mir Dein Text etwas zu vollgepackt (Umweltaktivismus, Anschlag auf Greta, neuartige Transportmittel, Recycling, Flucht, Ausländerfeindlichkeit, Beziehungsdrama, unerfüllte Arbeit...) und hat mir dadurch den Raum genommen, darin einzutauchen.

K
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a.no-nym
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A


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A
Beitrag28.01.2020 00:51

von a.no-nym
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Hallo, lieber Inko,

es steht wohl nicht alles zum Besten im Jahre 2029 ... Menschen schlagen sich durch, leben in Angst, werden unterdrückt und angefeindet. Die Bruchstücken Deiner Momentaufnahme aus dem Jahr 2029 habe ich nicht ganz zusammensetzen können, aber vielleicht ist genau diese Rätselhaftigkeit gewollt – wie bei einem Scherbenpuzzle.
Die Kombinationsmöglichkeiten
- aus den angedeuteten Informationen über die Zustände im Jahr 2029 einerseits und
- aus dem Dialog und dem Handeln der Protagonisten andererseits
ergeben m.E. eine solche Vielzahl von denkbaren Möglichkeiten, dass ich letztlich aufgegeben habe, mir die Zusammenhänge erschließen zu wollen.
Die Vorgaben sehe ich als erfüllt an.

Mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen
a.
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Michel
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Beitrag28.01.2020 14:53

von Michel
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Die Frage, was Genre-Literatur ist, stellt sich in diesem Wettbewerb häufig. Für mich fällt das hier unter „Dystopie“: Eine kaputte Welt in der Zukunft als bestimmender Rahmen, der detailliert geschildert wird, und weniger der Blick auf die Figurenentwicklung. Daher fällt für mich die Geschichte aus der Punktewertung heraus. Außerdem reden mehrere Figuren miteinander (Busfahrer/Nicht-Mitfahrer), die Aufgabe verlangt aber genau zwei, die entweder miteinander reden oder gar nichts sagen.
Für mich wäre das eine Art Füllszene aus einem längeren dystopischen Roman.


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silke-k-weiler
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Beitrag28.01.2020 16:04

von silke-k-weiler
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Lieber Text,

ich habe leider keine Punkte mehr für Dich übrig. Keine Ahnung, ob es Dir ein Trost ist, aber von den Texten, die leer ausgehen, bist Du bei mir im oberen Drittel angesiedelt. Mit gefällt ganz gut, wie Du die Themenvorgabe interpretierst. Die angedeuteten Lebensnarben/Brüche bei Laura und Imran, die Re-/Upcycling-Thematik. Alles das liest sich gut, flüssig und sehr aktuell.

Herzlichst,
Silke
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holg
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Beitrag28.01.2020 20:22

von holg
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Sleepless ist an alldem Schuld. Er hat mich auf die Idee für diese Erzählperspektive gebracht, denn er hat Folgendes geschrieben:
Natürlich kann man sich eine Erzählhaltung denken, die der eines Nachbarn ähnelt und dagegen wäre nichts zu sagen. In der Tat wäre das hochinteressant.

Aber jetzt, nachdem ich ein paar Tage länger Zeit hatte, darüber nachzudenken, ist das nicht radikal genug umgesetzt. Hab mich nicht getraut. Hätte aber ganz andere Möglichkeiten eröffnet.

Und Luisa Neubauer und Alexander Repenning sind Schuld, denn sie haben in ihrem Buch „Vom Ende der Klimakrise“ dazu aufgerufen, über die Zukunft zu schreiben, wie sie werden könnte und wie sie werden sollte; und das ist das Buch, das ich gerade las, als der Wettbewerb losging und das ist der Gedanke, der mich seitdem umtreibt.

Ja, Greta kommt vor. Daran ist Twitter schuld. Denn das Phänomen, wie Häme und Hass und Hetze die sozialen Medien durchsetzt und Diskussionsfäden zersetzt und sich von da aus den Weg ins echte Leben ätzt, bis reale Morddrohungen und realer Mord daraus werden (ja, ich rede vom Fall Lübcke) lässt mich das schlimmste befürchten.

Ansonsten habe ich mich wie üblich bemüht, die Themen und Vorgaben in so vielen Ebenen wie möglich in den Text zu packen. Ob und wie gut das gelungen ist, müsst ihr mir sagen.


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firstoffertio
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Beitrag28.01.2020 22:06

von firstoffertio
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Das ist recht nett geschrieben. Und irgendwie schon zeitgemaess, der Blick in die nahe Zukunft.
In der hier schon viel repariert wird. Reparieren geradezu in. (Das erscheint fast zynisch).  Rassismus aber weiterhin grassiert.
Aber musste Greta sterben wegen dem Text?
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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag30.01.2020 00:39

von Jenni
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Das mag ich. Ich finde diese Atmosphäre großartig, diese steampunkartige Dystopie der kaputten Dinge und deren Reparatur, und die Protagonisten sind sehr liebenswert (also: authentisch). Die Kintsugi-Vorgabe ist hier vielleicht am konsequentesten und jedenfalls am ausführlichsten umgesetzt. Die Vergangenheit als fremdes Land … durch die Figur des Migranten Imran? Muss ich mal überlegen, ob mir das zentral genug ist, aber im Grunde schon, ist das nicht nur nebenbei sondern die zentrale Eigenschaft und Motivation der Figur. Ist das thematisch ein wenig überladen? Klar dass Klimaaktivismus ein paar Seitenhiebe einstecken muss in einer Dystopie, aber halt auch Transgender, Rassismus, Kapitalismuskritik und überhaupt jedes Thema … vielleicht hätte an einem Punkt etwas Stille auch nicht schlecht getan. Aber bemängele ich gerade Ideenreichtum und Themenfülle? Meckerlaune ganz offenbar. Seine Punkte bekommt der Text natürlich trotzdem.

Auch beim Wiederlesen mag ich diese beiden einfach, Lara und Imran. Es kommt mir jetzt auch gar nicht mehr überladen vor sondern im Gegenteil, thematisch sehr fokussiert aber mit viel Hintergrund, der die Welt und die Figuren dreidimensional und echt macht. Und auch die Themenumsetzung ist in diesem Text m.E. am genauesten. 12 Punkte.
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MoL
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Das bronzene Stundenglas


Beitrag30.01.2020 16:46

von MoL
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Hallo lieber Inko! (Veith?)

Eine Dystopie - also Genre?

Auf jeden Fall "ungewohnt" geschrieben. Bisschen gruselig finde ich es ja schon, wenn über lebende Personen geschrieben wird, als wären sie tot... Bisschen taktlos, aber da scheiden sich sicher die Geister.

Interessante Idee, Risse, Dialog und Zeit/Ort auf jeden Fall. Inhaltlich leicht unverständlich, so ganz kann ich den Text noch nicht greifen. Oder be-greifen: Wie soll es möglich sein, Geräte mit organischen Substanzen oder Sand zu füllen, so dass sie funktionieren?
Du beschreibst eine Welt, die sich mir nicht so richtig erschlossen hat, die aber sicher und ganz definitiv interessant ist.

Das hier:
"Wir reparieren Kaffeemaschinen und Toaster. Bügeleisen. Einen Föhn, Socken oder so. Tauschen Pumpen aus, Netzteile. Ersetzen Sicherungen. Elektronik machen wir gar nicht."
verstehe ich nicht.

Insgesamt ein sperriger, definitiv interessanter Text, den ich mir aber noch etwas ausgereifter wünschen würde.


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gemeinsam mit Leveret Pale:
"Menschen und andere seltsame Wesen"
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Hexenherz-Trilogie: "Eisiger Zorn", "Glühender Hass" & "Goldener Tod", Acabus Verlag 2017, 2019, 2020.
"Die Tote in der Tränenburg", Alea Libris 2019.
"Der Zorn des Schattenkönigs", Legionarion Verlag 2021.
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Constantine
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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag01.02.2020 12:10
Re: Lala / Imran / Bruchlinien, Shared Ride, Januar 2029
von Constantine
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Bonjour

Die Erzählperspektive bekomme ich nicht gegriffen. Zu Beginn macht es mit den Eindruck, als würde mir ein kommentierend-auktorialer Erzähler was erzählen wollen.
Guy Incognito hat Folgendes geschrieben:
Lala / Imran / Bruchlinien,  Shared Ride, Januar 2029

Der Alte steigt Ecke Luisenstraße zu. Mehr graue als dunkle Haare, könnte mal wieder zum Friseur, breite Statur, mehrfach geflickter Outer Shell Poncho, kleiner als Lala, die ihm schräg gegenüber sitzt, aber das ist nicht schwer. Den schwarzen Militärrucksack stellt er zwischen seine abgelaufenen Boots. Das Wasser, das von ihm herabrinnt, bildet Minipfützen auf dem mit Ausbesserungsstellen übersäten Boden.
Manche sagen, die würden schon ab Fabrik eingearbeitet, damit die Mikrobusse authentischer und weniger unheimlich wirken. Schlimm genug, dass viele dieser Viersitzer schon ohne Fahrer unterwegs sind. Die Aufkleber mit „Greta’s gone - we fight on“ und „Mass Extinction is a Fact - Climate March 2029“ auf den Scheiben sind keine Serienausstattung.

Beispielhaft, der Erzähler bewertet die Frisur und vergleicht die Körpergrößen, erzählt mir von der Verarbeitung von Bussen und was nicht zur Serienausstattung gehört und bietet mir eine kurz-selektive Settingbeschreibung. Es ist das Jahr 2029, jeder heutzutage nennt Greta Greta (bereits in einem anderen Text wurde ihr Vorname erwähnt, einen Nachnamen scheint sie nicht mehr zu haben, so wie man mit Heidi oder Angela auch nur die Klum oder die Merkel meinen kann), Greta Thunberg ist ermordet worden und das Thema Klimaschutz ist weiterhin ein Thema und auch im Jahre 2029 wird das Thema Klimaschutz belächelt.

 
Dann geht der Text weiter und anstelle, dass mir der Erzählton/Erzähler gleich bleibt, wechselt es mMn in einen neutralen Erzähler. Keine "wichtige" Kommentierung (außer beispielhaft ein Vergleich eines Warntons, ein Zähne zusammenbeißen, schiefes Lächeln) durch den Erzähler, sondern eine Handlung wird erzählt mit "oberflächlichen" Beschreibungen. Finde ich schade. Warum wurde der kommentierende Erzähler/Erzählton des Anfangs verlassen?
Stattdessen finde ich hier und da einen fragwürdigen, strauchelnden Erzähler:

Unverständnis, da der Bezug für mich als Leser fehlt:
Zitat:
Imran sieht Lala direkt an. Bemerkt er die Frisur? Irritiert ihn das für eine Reparierbude zu aufwändige Make-up?

Welche Frisur von Lala? Welches Make-up und warum sollte dies ein Problem sein? Ich selbst habe kein Bild davon, um mit diesen Fragen, die auf etwas hinauszielen (Sollen sie der Charakterisierung von Lala dienen? Wie man äußerlich in der Zukunft auszusehen hat, um passend für die Arbeit in einer Reparierbude zu sein, erschließt sich mit leider auch nicht. Klappt insgesamt für mich leider nicht.), etwas anfangen.


Der Einstieg des Textes kommt mir vom Erzählton recht präzise vor, aber sobald es um die "Story" bzwerzähler manchmal etwas. die sie belebenden beiden Protagonisten geht, kommt der Erzähler ins Straucheln und verliert an Schärfe. Ich habe den Eindruck, als möchte mir der Erzähler was verkaufen:
Zitat:
Sie sieht Imran ein paar Sekunden lang an, macht dieses Augending mit zweimal Klimpern und im Kreis gucken, als ob das jetzt sehr unpassend wäre.


Zitat:
Lala nickt, schweigt. Sie hält ihr Tablet in den Händen, schaut aber nicht drauf. Sieht Imran den harten Zug um ihren Mund? Die scharfe Kinnlinie? Den angespannten Kiefermuskel?

Neben neutralen Beschreibungen, folgen dann mMn nicht ins Bild passende Fragen des Erzählers, die mich ein ums andere Mal aus dem Text werfen. Wozu diese Fragen? Entweder ist er neutral, dann braucht er nicht zu fragen, oder er möchte etwas sagen, seine Sicht/Meinung auf etwas wiedergeben, dann sind Fragen mMn die falsche Herangehensweise, da der Erzählton des Einstiegs nicht fragend, sondern konkret-wissend ist.

Hier hätte ich mir beispielhaft den Erzählton vom Einstieg gewünscht:
Zitat:
Und checkt den Alten von oben bis unten ab. Er hat ein paar Narben zwischen den Altersflecken auf seinen Handrücken. Einen verheilten Schnitt an der einen Schläfe.

Es wird mir nur beschrieben, aber der Erzähler bleibt oberflächlich, konturlos, kommentiert das nicht mehr. Schade.


Das Kintsugi-Prinzip und die Wertschätzung der Fehlerhaftigkeit aus der Vorgabe erkenne ich hier:
Zitat:
„Ich tue was Sie tun. Nur nicht richtig. Ich will es richtig machen“, sagt er, „reparieren. Verbessern. Weiternutzen.“


Zitat:
[...] wenn ich eine Reparatur beantrage, weil Durchlauferhitzer durchgerostet sind oder sich Fäulnis von außen durch den Putz frisst. Ich soll Dinge reparieren, die man nicht reparieren kann, weil sie total kaputt sind und ich darf Geräte nicht reparieren, bei denen nur ein einziges Teil ausgetauscht werden müsste. Das will ich nicht mehr tun.“


Zitat:
Die Rückseite ist gesprungen. Ein Spinnennetz aus feinen blauen Linien überzieht das Gehäuse.


Zitat:
Feine weiße und blaue Bruchlinien leuchten, pulsieren auf Front und Rückseite.


Lala wertschätzt das alte Smartphone sehr:
Zitat:
„Es ist weit mehr als das. Mehr als nur ein Handy. Es ist perfekt“. Sie betrachtet das kleine Gerät noch immer aus allen Winkeln. „Du hast aus einem kaputten Teil etwas besseres gemacht. Etwas geschaffen.“


Was ich an Imran nicht nachvollziehen kann: An seiner Arbeit kritisiert er
Zitat:
„Ich tue was Sie tun. Nur nicht richtig. Ich will es richtig machen“, sagt er, „reparieren. Verbessern. Weiternutzen.“

Zitat:
„Wo soll ich anfangen?“ Imran lässt die Schultern fallen. „Ich höre mir Erklärungen an, wie Löcher von selbst in die Wand gekommen sind, wie Armaturen von alleine abreissen, von Leuten, die mich gestern noch als Kanacke beschimpft haben und die mir die Wohnungstür in die Hacken knallen. Ich lasse mir von der Hausverwaltung vorwerfen, ich würde mit denen unter einer Decke stecken, wenn ich eine Reparatur beantrage, weil Durchlauferhitzer durchgerostet sind oder sich Fäulnis von außen durch den Putz frisst. Ich soll Dinge reparieren, die man nicht reparieren kann, weil sie total kaputt sind und ich darf Geräte nicht reparieren, bei denen nur ein einziges Teil ausgetauscht werden müsste. Das will ich nicht mehr tun.“


In seiner Freizeit macht er das, was er während seiner Facility Management-Arbeit (die ihm Geld einbringt, oder?) nicht tun darf. Er hat während seiner Arbeit gegen die Hausverwaltung und Hausbewohnern anzukämpfen. Wozu ihn die Hausverwaltung überhaupt beschäftigt, wenn sie ihm vorwirft, er würde mit den Hausbewohnern unter einer Decke stecken - um was: Wohnungen im Stand zu halten? Das die Hausbewohner mit Absicht die Wohnungen vernachlässigen, kaputt machen, damit sie repariert werden? -, ist mir schleierhaft. Ich verstehe dieses Konstrukt nicht.
Imran möchte fort von dem Job, ok, er ist unzufrieden, aber:
Zitat:
„Ich würde es gerne versuchen. Ohne Bezahlung. Nach meiner Arbeit. Sehen, wie es wird.“

er möchte in seinem Job bleiben und danach in Lalas Laden arbeiten, wo er eigentlich genau das macht, was er in seiner Freizeit macht.
Lala kann ihm keinen Job garantieren, aber er kann dort für Umme arbeiten. Verstehe ich richtig, dass er gratis in Lalas Laden arbeiten möchte. Er fragt sie nach einem Job und es hört sich danach an, dass er seine alte Arbeit kündigen möchte. Dass Kündigen keine Option ist, erkennt er, weil Lala ihn nicht übernehmen kann, ok, Aber ich verstehe sein Dilemma nicht: Er macht den Shitjob im Haus weiterhin, um Geld zu verdienen, die Hausverwaltung schmeißt ihn ja nicht raus, warum auch immer, und in seiner Freizeit kann er weiterhin in der Werkstatt Dinge reparieren, die er als Nebenverdienst verkaufen kann. In der Werkstatt muss er es ja gut machen können, sonst würden das Notebook und das alte Smartphone nicht so toll, perfekt und wie Kunstwerke aussehen.
Ich denke, er möchte Anschluss finden, Toleranz erfahren, und dies durch seine gute Arbeit zeigen, damit die Leute ihn wegen seiner guten Arbeit schätzen und nicht wegen seines Äußeren.  

Zu den weiteren vorgaben:
Du hast die erste Variante des Gesprächs gewählt: Gespräch zwischen zwei Personen
Einheit des Ortes: ein Bus.
Einheit der Zeit.
Ok.

Das Thema erkenne ich leider nicht. Welche Vergangenheit ist ein fremdes Land? Imran kennt seine Vergangenheit als Flüchtling, erinnert sich daran. Über Lala erfahre ich nichts und es ist auch kein Thema für sie, ob sie sich an etwas nicht erinnert. Das Setting an sich spielt zwar 2029, die Klimaproblematik ist weiterhin ein Thema, weiß aber nicht genau, was Greta Thunberg und die Klimaproblematik mit dem Vorgaben-Thema zu tun haben:
Zitat:
Das haushohe Greta Wandgemälde in der Kölner Straße, verzerrt von den Regentropfen am Autofenster. Greta, ein paar Jahre, bevor dieser Kerl das unaussprechliche tat; natürlich ein Rechtsextremer. Greta bei ihrer Ankunft in New York, damals auf dem Katamaran. Einer der wenigen Momente, in denen sie glücklich wirkte.

Wer erzählt das? Und warum? Was hat das mit Lala und Imran zu tun?
Damit komme ich wieder zum seltsamen Erzähler, der in mir ein Gefühl weckt, als würde er mir etwas verkaufen wollen, während er hauptsächlich oberflächlich bei Lala und Imran ist, sich dort kommentierend zurück hält, mir dann hier um die Ecke kommt.
Passt für mich nicht. Manches im Text kommt mir willkürlich, unmotiviert und erzwungen vor, und ich mache dies am Erzähler fest, der mich nicht überzeugt.

Merci beaucoup
Constantine
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Christof Lais Sperl
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Beitrag01.02.2020 16:01
Bravo
von Christof Lais Sperl
Antworten mit Zitat

Das knallt rein. Gehört zum Besten, was ich in letzter Zeit auf dsfo gelesen habe.

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Lais
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nebenfluss
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Beitrag01.02.2020 16:43

von nebenfluss
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Neukaledonien, neun Jahre in der Zukunft. Zwei Personen sitzen sich im öffentlichen Nahverkehr gegenüber; beide sind in der Werterhaltungsbranche tätig. Imran, ein Migrant, an sozialem Aufstieg interessiert, beeindruckt die privilegiertere Lala (die sich eigentlich über die aktuellen Projekte der US-Aktivistin Jamie Margolin informieren wollte) mit der haptischen Aufwertung eines alten Smartphones. Ob Imran dadurch die erhoffte Anstellung in Lalas Re-/Upcycle-Laden erhalten wird, bleibt offen.
Die Welt ist ein einziges Repair-Cafe geworden - diese Idee verfolgt der Text konsequent und umfassend; er macht sie greifbar, anschaulich, nachvollziehbar, ohne sich dem Hoffnungskitsch einer reinen Utopie hinzugeben. Die Vorstellung, dass Umweltaktivismus den auf Produktion, Konsum und Wachstum ausgerichteten Kapitalismus als maßgeblichen Global Player ablöst, mag vordergründig den Eindruck einer heilen bzw. geheilten Welt erwecken. Entsprechend entschieden auch die französisch-europäische Administration: Greta Thunberg, mittlerweile ermordet und somit zur Märteryrin aufgestiegen, wird überlebensgroß auf Hauswänden verehrt. Außerdem wurde ein Meldesystem installiert, um jene, die immer noch von Unabhängigkeit und Volkshomogenität träumen und Einwanderer als "Dreckskanacken" beschimpfen, von staatlicher Subvention auszuschließen (Lala: "Jedenfalls wird für den so schnell kein Ride mehr halten."). Auch Lalas moralische Integrität ist Fassade, das - daraus ermutigte  - informelle Bewerbungsgespräch eine unangenehme Prüfung. Sobald sie Imrans Smartphone mal schnell als Kunst gewürdigt hat, verweist sie doch wieder auf die Gesetze des Marktes, der Kunst nicht (mehr) nachfragt. Vielleicht auch deshalb, weil sie Imran als Konkurrenz betrachtet, die sie sich im eigenen Betrieb nicht heranzüchten möchte. Imran wiederum kann Hoffnung aus den Narben an ihrem Unterarm (wohl Zeugnis halbherziger Suizidversuche) schöpfen sowie aus ihrem Unwillen, das Smartphone wieder herzugeben. Vielleicht gibt sie sich ja doch noch einen Ruck.
Diese Ebenen, die in ihrer Dichte und Überlappung zum Teil erst beim wiederholten Lesen sichtbar werden, qualifizieren den Beitrag für mich deutlich als E-Literatur, wobei er formal im Stil einer klassischen Kurzgeschichte mit linearer Handlung erzählt ist. Auch gehört amS die Idee zu den wenigen in diesem Wettbewerb, die sowohl Thema als auch zusätzliche Vorgaben überzeugend umgesetzt haben.


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