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Johannes Jung Gänsefüßchen
J
Beiträge: 46
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J 20.01.2020 14:42 Unbenannt nah von Johannes Jung
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Unbenannt nah
Die Strecke kommt uns näher, letzte
müde Schritte wissen um ein Ende
ohne Ankunft. Auf dem grün
gesäumten Ascheplatz klatschen
Hände, Münder speicheln unter
durstigen Blicken der Lebenslust.
Das Rascheln der Blätter haucht mir
ein Frohlocken wie einen Beinbruch,
diesen Stillstand im Auge des Sturms.
An mir vorbei rennen sie, kein Fußbreit
weiter als bis zum rinnenden Schweiß
ihrer gestärkten Muskeln aus Porzellan.
Ich klatsche klatsche, mein Grinsen
droht über mir, es regnet unsichtbar
tödlich auf mich und sie und Dich,
Deine kleinen Finger, die meine Hand halten.
Ein Schatten umschweift das Abendrot
versilbert uns den Ton im Wort,
den Sprachen aus den Büchern,
von den alten Häusern, über die kleinen Tode.
Später, wenn auch die Sieger gestorben sind,
halte ich Deine Hand und Dein Lächeln
ist mein Lächeln, dass ich hasse. Es wirft mich
in die Weite und hierher zurück, lässt nicht los
und fängt mich jedes mal neu ein.
Vergessen zu lernen war der Anfang,
doch der Schatten lebt in meinem Auge,
während um mich der Sturm wütet,
mit allen Wirren aus Menschenhand
laufen wir Runde um Runde unsere Bahnen
durch die Asche einer anderen Nähe zur Leere.
Dein bin ich, mein Leben die Brücke
über Deinen Abgrund, iss mich mit Freude,
den Wein, das Blut und das Brot,
ich gebe alles und Trost aus meinen Narben,
wisse um die zitternden Flügelschläge der Gier,
im Auge des Sturms, unser altes Lied.
Es singt Dich auch, trotz meiner Hand.
Vergib mir die Toten, meine Narben,
lächle mit den Menschen, sie sind
alle schuldig in ihrem engelsgleichen Starrsinn
nach ein wenig Liebe im Nächsten
und der Hintertür aus dem Styx.
Deine Hand klammert sich an meine
alte Weise, während der Sieger keuchend
langsam aus dem Lauf gefriert,
sich wendet und in seinen Augen
sehe ich einen schwarzen Vogel ohne Gefieder,
der Mund lächelt nicht, denn er ahnt
die Anwesenheit von Gegensätzen:
So oft gekreist und doch verloren.
Du lachst, wir verstehen es nicht,
fast könnte ich weinen vor Glück,
Liebe lässt uns Raum für Gewöhnung.
Ich werde immer bei Dir sein,
auf unseren geleerten Bahnen.
Weitere Werke von Johannes Jung:
_________________ Das Bestehende ist längst vergangen. |
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Gast
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27.01.2020 21:41
von Gast
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gelöscht
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