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Ira_99 Gänsefüßchen
Alter: 36 Beiträge: 48 Wohnort: NRW
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15.01.2020 18:08 Äquivalent im Deutschen für Mum & Dad von Ira_99
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Hallo zusammen,
ich hänge momentan an einem kleinen Problem fest und würde euch gerne nach euren Meinungen fragen.
Meine aktuelle Geschichte spielt in Deutschland, die Protagonistin ist 17 Jahre alt und erzählt aus der Ich-Perspektive. Ich stolpere immer wieder über die Stellen, in denen sie von oder mit ihren Eltern spricht. In einem amerikanischen Roman würde man ganz einfach "Mum" und "Dad" sagen und es passt immer, aber was im Deutschen? "Mama" und "Papa" klingt beim Lesen in meinen Ohren irgendwie zu kindlich, "meine Mutter" und "mein Vater" sehr distanziert.
Ich stehe total auf dem Schlauch. Was würdet ihr verwenden?
Danke euch schon einmal für eure Ideen und Meinungen
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Selanna Reißwolf
Beiträge: 1146 Wohnort: Süddeutschland
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15.01.2020 18:23
von Selanna
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Hallo Ira,
ich finde nicht, dass Mama und Papa kindlich klingen. Meine Mutter sagt mit über 60 zu ihrer über 80jährigen Mutter auch Mama. Meine Schwiegermutter, inzwischen 70, sagte das zu ihrer Mutter auch.
Wenn Du unbedingt was Cooleres möchtest, vllt "Mam" und "Paps"? Oder "Ma" und "Pa"? Ich nannte meine Mutter früher, wenn wir gute Phasen hatten, "Maman", aber das passt wahrscheinlich nicht in Deine Geschichte. Daneben gibt es auch dt. Kinder/Jugendliche, die ihre Eltern "Mum/Mom" und "Dad" nennen, was meinen Geschmack als Leser aber nicht träfe.
Liebe Grüße
Selanna
_________________ Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3207 Wohnort: Frankenberg/Eder
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15.01.2020 18:39
von Taranisa
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Ich denke, es kommt auch auf das persönliche Verhältnis zwischen Teenager und Eltern an. Von "meine Erziehungsberechtigten" bis "meine Ma und mein Pa" dürfte es vieles geben.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Thomas74 Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2329 Wohnort: Annaburg
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15.01.2020 18:45
von Thomas74
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"Meine Alten" oder mundartlich "Meine Olle/Oller"
Und ich fürchte, unter ihresgleichen haben Jugendliche noch ganz andere Nettigkeiten für ihre Eltern drauf.
_________________ Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen. |
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Christof Lais Sperl Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 941 Wohnort: Hangover
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15.01.2020 19:05 Mutter... von Christof Lais Sperl
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...und Vater.
_________________ Lais |
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Christof Lais Sperl Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 941 Wohnort: Hangover
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15.01.2020 19:07 Indianer von Christof Lais Sperl
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Meine Häuptlinge. Meine alten Herrschaften.
_________________ Lais |
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Ira_99 Gänsefüßchen
Alter: 36 Beiträge: 48 Wohnort: NRW
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15.01.2020 20:05
von Ira_99
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Zitat: | ich finde nicht, dass Mama und Papa kindlich klingen. Meine Mutter sagt mit über 60 zu ihrer über 80jährigen Mutter auch Mama. Meine Schwiegermutter, inzwischen 70, sagte das zu ihrer Mutter auch. |
Das stimmt schon, auch die meisten die ich kenne, sagen das zu ihren Eltern, egal in welchem Alter. Beim Lesen hat es mich aber irgendwie gestört, ich weiß auch nicht, warum.
Zitat: | Daneben gibt es auch dt. Kinder/Jugendliche, die ihre Eltern "Mum/Mom" und "Dad" nennen, was meinen Geschmack als Leser aber nicht träfe. |
Ja, das wäre mir auch zu "amerikanisiert".
Vielen lieben Dank an euch alle für eure Anregungen, ich mache mir nochmal Gedanken, was am besten zum Charakter und den familiären Verhältnissen passt!
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5437 Wohnort: OWL
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15.01.2020 20:40
von Willebroer
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Wenn man "Mama" auf der zweiten Silbe betont, klingt das gleich viel vornehmer.
Ansonsten würde ich erst mal unterscheiden, ob man sie direkt anspricht oder mit anderen über den Vater oder Mutter spricht. Dann würde man eher "mein Vater" oder "meine Mutter" sagen.
Bei mir in der Familie sagen die erwachsenen Töchter (selber mit Nachwuchs) immer noch "Mama" zu ihrer Mutter.
Es ist also alles möglich. Vielleicht soll auch das Verhältnis dabei zum Ausdruck kommen. Zum Beispiel wenn "Vater" und "Mutter" als Anrede ein eher distanziertes Verhältnis (und entsprechende Erziehung) andeuten sollen.
Flapsige Umschreibungen gibt es sowieso jede Menge. Da könnte man aus dem vollen schöpfen.
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Isabelle34 Klammeraffe
I
Beiträge: 570
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Mysi101 Eselsohr
M Alter: 32 Beiträge: 348
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Ira_99 Gänsefüßchen
Alter: 36 Beiträge: 48 Wohnort: NRW
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15.01.2020 23:55
von Ira_99
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Ich danke euch!
Ich denke, dann bleibe ich bei Mama und Papa. Vielleicht muss ich mich noch ein bisschen daran gewöhnen und dann klingt es für mich auch nicht mehr komisch.
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Nina C Klammeraffe
Alter: 36 Beiträge: 990 Wohnort: Op dr\' Jück
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16.01.2020 03:04
von Nina C
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Ma und Pa, Mutti und Vati, Muttern und Vattern oder irgendwas verklausuliertes á la "die Erzeugerfraktion".
Liebe Grüße
Nina
_________________ Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire) |
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LilaGruen87 Gänsefüßchen
Alter: 36 Beiträge: 17 Wohnort: Ruhrgebiet
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16.01.2020 16:34
von LilaGruen87
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Noch eine Stimme für ganz einfach "Mama" und "Papa"
Ich finde, oft wirken "lässigere" Bezeichnungen wie "Ma und Pa" oder "meine Alten" im geschriebenen Wort so, als ob sich ein älterer Mensch an Jugendsprache versucht. Löst bei mir immer so ein ganz klein wenig Fremdscham aus
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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16.01.2020 19:22
von Jenni
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Deren Vornamen eine Alternative?
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Thomas74 Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2329 Wohnort: Annaburg
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16.01.2020 19:34
von Thomas74
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LilaGruen87 hat Folgendes geschrieben: | Noch eine Stimme für ganz einfach "Mama" und "Papa"
Ich finde, oft wirken "lässigere" Bezeichnungen wie "Ma und Pa" oder "meine Alten" im geschriebenen Wort so, als ob sich ein älterer Mensch an Jugendsprache versucht. Löst bei mir immer so ein ganz klein wenig Fremdscham aus |
Kann ich nicht so ganz nachvollziehen.
Wenn sich meine Tocher unbeobachtet glaubt und gegenüber ihren Freundinnen von ihren "Alten" spricht--und ich meine Romanfigur, zufällig auch 16, das Wort "Alter" in den Mund nehmen lasse, ist das dann erzwungene Jugendsprache mit Fremdschämpotential?
_________________ Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen. |
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Ira_99 Gänsefüßchen
Alter: 36 Beiträge: 48 Wohnort: NRW
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16.01.2020 21:39
von Ira_99
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Zitat: | Deren Vornamen eine Alternative? |
Hatte ich auch kurz überlegt - so wird es beispielsweise in Tintenherz gehandhabt, das war spontan auch das erste, in Deutschland angesiedelte Jugend-Fantasy-Buch, das mir eingefallen ist, und ich hab direkt nachgeschaut.
Ich finde allerdings, dass es zu meiner Protagonistin nicht so recht passt.
Zitat: | Kann ich nicht so ganz nachvollziehen.
Wenn sich meine Tocher unbeobachtet glaubt und gegenüber ihren Freundinnen von ihren "Alten" spricht--und ich meine Romanfigur, zufällig auch 16, das Wort "Alter" in den Mund nehmen lasse, ist das dann erzwungene Jugendsprache mit Fremdschämpotential? |
Ich kann beides nachvollziehen - wenn es zu gewollt coole Bezeichnungen sind, klingt das sicher doof.
Mit Freunden über die "Alten" zu sprechen, würde ich aber jetzt nicht unpassend finden.
Wobei ich nicht behaupten würde, mich mit der aktuellen Jugendsprache so besonders gut auszukennen.
Mir geht es allerdings vor allem Situationen, in denen von den Eltern erzählt wird, also nicht in wörtlicher Rede anderen Leuten gegenüber, sondern so in der Art: Als ich nach Hause kam, bereitete Mama gerade das Abendessen vor. "Hast du auch so Hunger auf Bratkartoffeln wie ich?", fragte Papa.
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NoBa Schneckenpost
N Alter: 55 Beiträge: 6
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N 16.01.2020 22:00
von NoBa
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Wie würdest Du diese Situationen denn, jetzt nicht mehr deinen Prota sondern dich betreffend, z. B. in der Arbeit oder einer Freundin erzählen?
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5437 Wohnort: OWL
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16.01.2020 22:08
von Willebroer
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Ira_99 hat Folgendes geschrieben: |
Mir geht es allerdings vor allem Situationen, in denen von den Eltern erzählt wird, also nicht in wörtlicher Rede anderen Leuten gegenüber, sondern so in der Art: Als ich nach Hause kam, bereitete Mama gerade das Abendessen vor. "Hast du auch so Hunger auf Bratkartoffeln wie ich?", fragte Papa. |
Dann ist ja der Leser dein Gesprächsgegenüber. Dann hängt es nach wie vor davon ab, wie du sonst mit "ihm" sprichst. Und natürlich aus welcher Perspektive du selber schreibst.
Im allgemeinen würde ich da eher die sachlich-neutrale Form ("meine Mutter", "mein Vater") bevorzugen. Stell dir vor, du sagst vor Gericht aus, sprichst mit einem Vorgesetzten oder mit dem Arzt.
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Huntress Gänsefüßchen
Alter: 34 Beiträge: 22
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17.01.2020 09:36
von Huntress
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Moin
Also ich habe meine Mutter in der Jugend nie Mama genannt.
Außer vielleicht in Situationen, in der ich mich klein und verletzlich gefühlt habe.
Ich fand es auch immer fürchterlich, wenn Freundinnen von ihrer Mama gesprochen haben. Nicht von ihrer Mutter.
Ich nannte sie immer Mutti oder (scherzhaft) bei ihren Vornamen.
Mein Vater war und ist immer noch einfach Paps.
Ach und je nachdem, wie sie gerade drauf war Oberst Mutti.
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5437 Wohnort: OWL
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17.01.2020 13:34
von Willebroer
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Man könnte auch "Frau Mutter" sagen.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6393 Wohnort: 50189 Elsdorf
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17.01.2020 14:46
von Ralphie
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Muttchen und Papi.
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Pia Wortedrechsler
Alter: 70 Beiträge: 52
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17.01.2020 18:55
von Pia
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Huntress hat Folgendes geschrieben: |
Ich fand es auch immer fürchterlich, wenn Freundinnen von ihrer Mama gesprochen haben. Nicht von ihrer Mutter.
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Habe ich auch immer so empfunden.
Ich hätte noch Mütterlein zu bieten.
_________________ Die Eine Wahrheit ist die eine Wahrheit. |
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