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Kürzungen als Universalrezept?

 
 
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BluesmanBGM
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
B


Beiträge: 25



B
Beitrag17.12.2019 16:01
Kürzungen als Universalrezept?
von BluesmanBGM
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Als jemand, der eine gewisse Freude an Details, Adjektiven und Schwurbeleien hat, frage ich mich manchmal: wird das Kürzen bzw. "effektiv machen" von Texten heutzutage nicht auch übertreiben? Hat das in gewisser Weise mit dem Streben nach Perfektionierung und bequemer Zugänglichkeit zu tun, die man im modernen Zeitgeist so hoch einschätzt?

Wenn ich mir die Kommentare bei der Textresonanz hier im Forum so ansehe, dann erscheint mir "kürzen, kürzen, kürzen" halt einer der häufigsten Ratschläge zu sein. Das mag bei zu vielen Verzettelungen und langen Schachtelsätzen auch hilfreich sein. Ich habe aber bisweilen den Eindruck, dass dann auch Sätze und ganze Abschnitte zur Kürzung empfohlen werden, die eigentlich (zumindest für mich) Details oder Atmosphäre aufbauen würden. Besonders schade finde ich es auch, wenn als Begründung verallgemeinert wird, also z.B. "So ausführlich will das bestimmt niemand lesen, also weg damit..." Das ist doch persönliche Meinung und kann gar nicht automatisch auf alle Leser zutreffen.

Aber kann es nicht am Ende auch zu einer gewissen Gleichförmigkeit führen, wenn quasi viele Ecken und Kanten (und schwurbelige Eigenheiten des/der Autor/in) wegrationalisiert werden?

Mal provokativ gesagt: würde Herr Tolkien heute Auszüge aus dem "Herrn der Ringe" in einem Forum publizieren, würde man ihm dann eventuell auch dringend raten, all diesen ganzen Nebenkram mit Liedern, Gedichten, Historie, Landschafts- und Wetterbeschreibungen etc. doch bitte wegzukürzen, weil das a.) so bestimmt niemand lesen mag und b.) die Story ohne diesen Ballast viel effektiver wäre?

Ja, ich weiß, das Beispiel hinkt, aber nur mal als Denkanregung. Wie sind eure Meinungen?

Chris
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3207
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag17.12.2019 16:33

von Taranisa
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Ja, kürzen ist ein schnell gegebener Ratschlag.
Meine Meinung: Solange es einen Sinn hat, lassen. Sinn macht mMn, wenn es die Charaktere tiefergehend zeichnet, zur Stimmung beiträgt, wichtig für die Handlung ist (z.B. Prota durchsucht Zimmer, sieht vieles, u.a. etwas zur Problem-/Falllösung Nützliches, was aber erst später klar wird) u.ä.
Steht es nur da, weil der Autor es so toll findet, wie er formulieren kann, dann sollte es weg. Ich denke, reines "Füllmaterial" wird auch meist als solches erkannt und verursacht ein Stirnrunzeln.


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Kiara
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 44
Beiträge: 1404
Wohnort: bayerisch-Schwaben


Beitrag17.12.2019 17:43

von Kiara
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Natürlich muss man da abwägen.

Ohne Verstand einfach zu kürzen ist selten zielführend.

Die Ratschläge hier gehen jedoch meistens in die Richtung des Romanbeginns. Viele Autoren posten den Beginn ihres Werkes - wenn es hier direkt mit Beschreibungen usw. losgeht kann das eben nach hinten losgehen, weil man den Leser von Beginn an langweilt.

Es kommt natürlich auf das Genre und die Hintergründe an - High Fantasy "kann" bspw. mit viel Lore beginnen - doch auch hier, sogar hinsichtlich Genrefans, sollte anfangs der Fokus auf interessanten Charakteren und dem Spannungsaufbau liegen. Einfach, um den "Ball ins Rollen zu bringen". Die Lore kann später geschickt eingeflochten werden.

Ich persönlich finde solche Beschreibungen schön, solange sie nicht ausarten. Das ist subjektiv, natürlich.


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Zum Schweigen fehlen mir die Worte.

- Düstere Lande: Das Mahnmal (2018)
- Düstere Lande: Schatten des Zorns (2020)
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag17.12.2019 22:39

von Maunzilla
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Vielleicht täusche ich mich ja, aber ich habe den Eindruck, als wären moderne Autoren geschwätziger als frühere. Erstlingswerke von 500-600 Seiten. Krimis von 400 Seiten. Agatha Christie hat selten mehr als 180-200 Seiten geschrieben und wurde weltberühmt und beliebt.
Aber eine gute Geschichte sollte auch flüssig erzählt werden und nicht zu einer Aneinanderreihung von Episoden und Szenen werden, von denen man die Hälfte wegstreichen könnte, ohne daß es dem Leser später auffiele.
Papier war früher teuerer und Buchsatz- und Druck Handarbeit. Da hat man automatisch darauf geachtet, nicht unnötig Seiten zu schinden. (Es sei denn man war Kolportageautor und wurde nach Seitenzahl bezahlt.)


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Ichlesehier
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 18



Beitrag17.12.2019 22:48

von Ichlesehier
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BluesmanBGM spricht mir aus der Seele. Hatte es eben bereits unter einem anderen Thread angemerkt, weil es mir dort auch wieder aufgefallen ist. Ich mag lange Romane und liebe auch Beschreibungen. Kann mir nicht vorstellen, dass es anderen nicht aus so geht und je mehr ich in die Autorenwelt eintauche, so mehr fange ich an zu verstehen, warum aktuelle Romane teilweise so emotionslos und kühl daher kommen.
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Mysi101
Geschlecht:weiblichEselsohr
M

Alter: 32
Beiträge: 348



M
Beitrag18.12.2019 11:20

von Mysi101
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Kürzen sollte man nur dann, wenn es Sinn macht, und nicht einfach darauf los. Der Stil des Autors sollte bewahrt bleiben, da bin ich voll bei dir Bluesman. Schachtelsätze gehören weg, aber Beschreibungen einer High Fantasy-Welt können schon mal länger und detailreicher ausfallen.

Also ich mag Tolkiens Schreibweise, trotz der schweren Kost an Text. Man muss sich eben sehr konzentrieren, gerade weil viel beschrieben wird. Aber ich glaube, gerade das macht seine Werke so besonders, weil sie sehr ins Detail gehen, die Liedtexte und alles drum herum. Das macht Mittelerde eben auch lebendig. Wobei "Der Hobbit", weil Kinderbuch, noch mal ein wenig seichter geschrieben ist als "Der Herr der Ringe".

Das ist natürlich nicht für jeden etwas. Viele wollen mit Büchern unterhalten werden und sehen die Beschreibungen auch als ZU viel an. Gerade in der heutigen, hektischen Zeit. Ich könnte die Bücher im Zug unterwegs auch nicht lesen, aber schön im Bett oder auf der Couch, ein Tässchen Kaffee oder Tee, dazu Kekse und schön eingemummelt in eine kuschelige Decke - da verliere ich mich gerne in dieser Welt.


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Ralphie
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Beitrag18.12.2019 11:36

von Ralphie
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Ich habe versucht, mein Manuskript zu kürzen. Stattdessen habe ich noch ein paar Seiten hinzugefügt.

 Cool
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Bunt Speck
Geschlecht:männlichEselsohr


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Wohnort: Brimm


Beitrag18.12.2019 11:50

von Bunt Speck
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Da zeigt es sich mal wieder: die Geschmäcker sind verschieden.

Aber, ich denke hier im Forum ist das "kürzen, kürzen, kürzen" als Ratschlag sehr sinnvoll aus der Perspektive der Beschäftigung mit dem Text. Wenn ich an mich denke, dann hilft es mir ungemein, meine Rohentwürfe kritisch auf sinnvolle Worte und Füllworte zu prüfen und eben mit einem gewissen radikalen Blick zu kürzen, um dann vielleicht auch später wieder etwas hinzuzufügen. Es schult einfach die Schreibweise und damit vor allem die Art, wie man beschreibt. Und letzten Endes hängt ja auch davon ab, ob jemand den Text lesen will. Ich muss eben so gut beschreiben können, dass meine Leser bei der Stange bleiben und sich nicht langweilen. Das kann kurz oder verspielt ausfallen, aber es muss begeistern.

"Kürzen, kürzen, kürzen" wäre so also eher eine methodische Hilfe, seine eigenen Text genauer zu prüfen.

Bunt


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Willebroer
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Beitrag18.12.2019 12:37

von Willebroer
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Kürzen (und besonders die Fähigkeit dazu) ist vor allem nötig, um Platz zu schaffen für Besseres.
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BirgitJ
Klammeraffe


Beiträge: 651
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Beitrag18.12.2019 17:08

von BirgitJ
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Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Ich habe versucht, mein Manuskript zu kürzen. Stattdessen habe ich noch ein paar Seiten hinzugefügt.

 Cool


Das kenne ich nur zu gut Very Happy


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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


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Beitrag18.12.2019 17:31

von BlueNote
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Mit dem Kürzen mache ich gerade ausgesprochen gute Erfahrungen. Damit meine ich aber nicht, seitenweise oder kapitelweise zu kürzen, sondern das, was ich sagen will, prägnanter zu sagen. Ich will also nicht auf entscheidende Wendungen oder auf Atmosphäre verzichten, sondern sage nur das, was ich sagen will, kürzer. Beim ersten Entwurf neigt man doch ein wenig dazu, Dinge zu umschreiben (oder auch mehrfach das Gleiche zusagen) oder zu ausführlich zu beschreiben. Gespräche z.B. müssen im Roman gar nicht "originalgetreu" (=realistisch) wiedergegeben. Szenen können kurz, aber dennoch klar sein. Mit Einleitung/Hinführung sollte man sich (z.B. am Kapitelanfang) nicht zu lange herumschlage. Es gibt einen Kern, auf den man sich konzentrieren sollte und es gibt ein Drumherum, auf das man oft auch verzichten kann.
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Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6393
Wohnort: 50189 Elsdorf
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Beitrag18.12.2019 18:02

von Ralphie
Antworten mit Zitat

BirgitJ hat Folgendes geschrieben:
Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Ich habe versucht, mein Manuskript zu kürzen. Stattdessen habe ich noch ein paar Seiten hinzugefügt.

 Cool


Das kenne ich nur zu gut Very Happy


Ich wollte nur ein paar unnötige Adjektive herauskürzen, aber dann fielen mir andere Dinge auf, die ich bei der Niederschrift vergessen hatte, und so kam Seite um Seite hinzu. Ich habe alleine hier im Altersheim mindestens 50 Seiten hinzugefügt.
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Babella
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 889

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Beitrag18.12.2019 18:38

von Babella
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Einige Bücher sind mir schlicht zu lang. Ich liebe die langen Sätze bei Proust, die Details ganz besonders, aber die ganze Suche nach der verlorenen Zeit ist einfach too much. Ähnlich geht es mir bei David Foster Wallace. Ich werde den "bleichen König" nicht schaffen, sorry, schade eigentlich.

Andererseits ist ein Roman ja eine Art Spaziergang, man macht es um den Gehens - Lesens - willen und nicht, um schnell fertig zu werden. Dann könnte man ebenso zu Hause bleiben/das Buch im Regal stehen lassen.

Warum also kürzen oder vielmehr: Wann? Sätze, die verschwurbelt, schwer zu lesen, uninteressant, langweilig sind: Die gewinnen durch Kürzen. Aber ein Patentrezept ist "Kürzen" eben nicht.
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag18.12.2019 19:46

von Selanna
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@ Ichlesehier:
Ich nehme mal an, dass sich Dein Kommentar in gewisser Weise auf mich bezieht, denn ich schlug bei dem von Dir angedeuteten Faden eine Kürzung von zwei oder drei (glaub ich) Textstellen vor, die ich konkret umrissen angegeben und subjektiv begründet habe. Ich halte Kürzen keineswegs für ein Patentrezept, erst recht nicht generelles Kürzen. Ich schreibe selbst relativ ausschweifend, mag Adjektive und Details. Kürzen halte ich dann für gerechtfertigt, ganz ähnlich wie BN, wenn sich der Text selbst wiederholt und auch, wenn er Nichtigkeiten breittritt und dadurch langweilig wird. Man muss nicht in sechs Sätzen beschreiben, wie der Protagonist seine Socken anzieht. Also, nein, Kürzen ist kein Patentrezept, aber in manchen Texten ist es an manchen Stellen sinnvoll, aber auch meistens Ansichtssache und eine Frage des Adressaten: schreibe ich für mich oder für andere und dann für welche andere und in welchem Genre. Und obwohl ich nicht für generelles Kürzen bin, stehe ich zu meinem Kommentar im anderen Faden, die von mir angegebenen Stellen könnte man gut kürzen.

Um zu Bluesman zurückzukommen: Du schreibst doch Fantasy, oder? Ich denke, dass sich gerade in diesem Genre ein etwas breiterer, detailreicherer und geschwurbelterer Stil anbietet. Tolkien war ja auch Fantasy, wobei ich viele Herr der Ringe-Fans kenne, denen Anfang und Ende zu ausführlich und langweilig ist. Auch für philosophische Elemente, die Du meiner Erinnerung nach einbaust, kann ich mir einen ausschweifenderen Stil gut vorstellen. Und ja, die Empfehlung zu kürzen, ist immer nur subjektiv, klar. Genauso wie es subjektiv ist, wenn ein Mitglied drunter schreibt, dass er den Text mag. Das ist nur schöner zu lesen 😉.
 Ich denke also, dass gerade für Dich Kürzen nicht so wichtig ist. Allerdings sollte man sich auch hier nicht selbst wiederholen.

Übrigens sorry, ich komme leider momentan nicht dazu, in Deinen Roman reinzulesen Embarassed

Liebe Grüße
Selanna

P.S.: Habe mir gerade meinen Kommentar durchgelesen und finde, dass er etwas pissig rüberkommt. So ist es aber nicht gemeint, ist ja nur mein subjektiver Standpunkt und ich bin kein Profi 😉.


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Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham
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BirgitJ
Klammeraffe


Beiträge: 651
NaNoWriMo: 51762
Wohnort: DD


Beitrag19.12.2019 19:24

von BirgitJ
Antworten mit Zitat

Ralphie hat Folgendes geschrieben:
BirgitJ hat Folgendes geschrieben:
Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Ich habe versucht, mein Manuskript zu kürzen. Stattdessen habe ich noch ein paar Seiten hinzugefügt.

 Cool


Das kenne ich nur zu gut Very Happy


Ich wollte nur ein paar unnötige Adjektive herauskürzen, aber dann fielen mir andere Dinge auf, die ich bei der Niederschrift vergessen hatte, und so kam Seite um Seite hinzu. Ich habe alleine hier im Altersheim mindestens 50 Seiten hinzugefügt.

Überflüssige Wörter nehme ich auch raus, aber niemals so viele, dass die zusätzlich hinzugefügten Seiten wett gemacht werden. Oder ich schiebe Szenen an eine andere Stelle und schon müssen neue Übergänge her, die immer länger werden als die ursprünglichen. Aktuell hat mir der Verlag gesagt, ich solle mir wegen der Länge keine Gedanken machen und meine Kreativität nicht bremsen. Sie schauen dann im Lektorat und schwupps bin ich ordentlich über der üblichen Länge Laughing

Birgit


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Ralphie
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Beitrag20.12.2019 10:14

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Ich habe in den letzten Jahren den Wert der Adjektive schätzen gelernt. So vermeide ich nur noch, dass diese Adjektive sich häufen, und kürze überflüssige Adjektive und Adverbien rigoros heraus.
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Nina C
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Beitrag06.01.2020 06:13

von Nina C
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Mir geht es teilweise (aber nicht immer) ähnlich, was das Kürzen betrifft.
Vielleicht hat das im professionellen Bereich aber auch mit der Zielgruppe zu tun: Gefühlt 90 % der Fantasy, Romantasy, SF, Dystopie ... sind mittlerweile Young Adult / New Adult. Ab davon, dass ich mit Protagonisten unter 21 persönlich eher wenig anfangen kann, steht die Zielgruppe in dem Ruf über wenig Konzentration und Geduld zu verfügen (ob’s stimmt, ist eine andere Frage). Autoren wie Fred Vargas, John Ajvide Lindqvist oder auch Stephen King, füttern ihre Bücher hingegen mit vielen Details, Eigenheiten, Atmosphäre ... das gefällt mir besser. Ich denke, man sollte sich also auch nicht zu irre machen lassen und wirklich nur streichen, von dem man sich guten Gewissens verabschieden kann. Smile

Liebe Grüße

Nina


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Reason_
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Beitrag09.01.2020 16:19

von Reason_
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Guten Tag,

Ich bin aus Zufall auf dieses Thema gestoßen, da ich im Forum auf der Suche nach Fragen, Tipps und Tricks, Antworten war, die mich vielleicht selbst weiter bringen. Ein interessantes Thema und wenn ich so über mein eigenes Geschriebenes nachdenke, komme ich für mich zu dem Entschluss, manchmal kürzen ja, manchmal nein. Natürlich, wie schon oft von Euch erwähnt, versuche ich auch wiederholende Adjektive zu vermeiden. Manchmal rutscht doch eines mit rein.
@Selanna
Du hast auch einen Teil meiner Geschichte vor kurzem gelesen und deine Vorschläge da gelassen. Auch kürzen war dabei. In meinem Fall hat es gepasst. Ich will - wie du gesagt hast - nicht, dass der Leser sich dumm vorkommt, wenn ich logische Dinge nochmals erwähne. wink


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Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6393
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag09.01.2020 16:48

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Ich habe hier im Altersheim gelernt, dass man nicht jedes Adjektiv herausschneiden muss. Aber Häufungen wie "große, tropfenförmige, wasserblaue Augen" sollten schon vermieden werden, weil ein Adjektiv das andere totschlägt.
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Sommerfeld49
Gänsefüßchen
S


Beiträge: 18



S
Beitrag14.04.2020 10:44

von Sommerfeld49
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Ich halte es, was das kürzen angeht, eher einfach.

1. Kill your darlings: Wenn eine Textpassage besonders toll ist und man super stolz darauf ist, dann raus damit.  Es würde den Gesamteindruck stören. Ist aber auch kein Universalrezept.

2. Eine alte Regel vom Professional Wrestling: "Es gibt nur eine Sache die schlimmer ist, als schlecht zu sein, nämlich langweilig". Ich versuche mich damit in die Leser hineinzuversetzen.
Sorgt diese Passage dafür, dass ich weiterlesen möchte?

Wenn Nein dann raus.
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4002
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag14.04.2020 10:56

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Sommerfeld49 hat Folgendes geschrieben:

1. Kill your darlings: Wenn eine Textpassage besonders toll ist und man super stolz darauf ist, dann raus damit.



Hä?


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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3207
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag14.04.2020 11:13

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Ich schließe mich nothingsreals Frage an. Wieso sollte ich eine Szene, die ich besonders toll finde, löschen? Wichtig ist doch, ob die Szene einen Sinn hat: Charakterzeichnung, weiterführen der Handlung usw.
Fehlt der Sinn bzw. Zweck, dann kann oder sollte sie gestrichen werden, unabhängig, wie toll ich sie finde.


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