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farUnderdog Schneckenpost
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Beiträge: 12
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F 04.01.2020 13:11 Die Glücksfee von farUnderdog
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Die Glücksfee
Eine Glücksfee erscheint einem noch jungen Raucher im Park und sagt zu ihm: "Lass mich dir ein Angebot machen. Ich kann in die Zukunft sehen. Wenn du je wieder rauchen solltest, musst du mir deinen für dich wertvollsten Gegenstand überlassen."
Er entgegnet: "In Ordnung."
Und er ist sich ganz sicher, dass er nie mehr einen Glimmstängel anrühren wird.
Als er kurz darauf wieder zuhause ist und sieht, dass dieser Gegenstand fehlt, ruft er wutentbrannt: "Fee!"
"Ja?", fragt sie, als sie erscheint.
"Wo ist es?!", fragt er.
Die Fee antwortet und setzt dabei einen überraschten und unschuldigen Gesichtsausdruck auf: "Ich sah, dass du wieder rauchen wirst. Darum hab ich ihn genommen."
Er schwor sich aus Wut, nie mehr eine Zigarette anzufassen.
Im hohen Alter erscheint ihm die Fee erneut und sagt: "Ich kann gar nicht in die Zukunft blicken, aber du hast nie mehr geraucht und bist alt geworden."
Und sie gibt ihm den Gegenstand zurück.
Weitere Werke von farUnderdog:
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Stefanie Reißwolf
Beiträge: 1743
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04.01.2020 15:44
von Stefanie
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Irgendwie unlogisch. Warum sollte er sich von der Fee zum nicht rauchen erpressen lassen?
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5397 Wohnort: OWL
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04.01.2020 15:53
von Willebroer
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Unlogisch - das macht ja eigentlich den Reiz aus.
Allerdings ist "der Gegenstand" etwas vage und zu abstrakt. Das sollte schon etwas konkreter sein. Auch wegen der Glaubwürdigkeit: An welchem Gegenstand hängt man denn 40 oder 50 Jahre lang? Oder ist es ihm dann auch egal, abgesehen vom Nichtrauchen?
Eher eine Geschichte zum Vortragen als zum Lesen.
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pstruebe Gänsefüßchen
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Beiträge: 27
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P 04.01.2020 16:02
von pstruebe
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Der größte Logikfehler besteht meiner Meinung nach im "Angebot" der Fee: Da keine Wunscherfüllung o.ä. versprochen wird, ist es – auch wenn es zu seinem Besten endet – eigentlich nur Bestrafung ohne Gegenleistung. Warum sollte er überhaupt erst freiwillig auf das "Angebot" eingehen, wenn im Bestfall, dass er durchhält, für ihn drin ist, dass man ihm nix wegnimmt – als Motivation, der Fee seine Willenskraft zu zeigen?
Der größte Logikfehler besteht meiner Meinung nach im "Angebot" der Fee: Da keine Wunscherfüllung o.ä. versprochen wird, ist es – auch wenn es zu seinem Besten endet – eigentlich nur Bestrafung ohne Gegenleistung. Warum sollte er überhaupt erst freiwillig auf das "Angebot" eingehen, wenn im Bestfall, dass er durchhält, für ihn drin ist, dass man ihm nix wegnimmt – als Motivation, der Fee seine Willenskraft zu zeigen?
EDIT: Erst jetzt kapiere ich, dass Stefanie quasi schon genau dasselbe gesagt hat – irgendwie hatte ich den Kommentar beim ersten Lesen verstanden in Bezug auf die Stelle, als die Fee ihm den Gegenstand wirklich wegnimmt – Pardon, am Wochenende arbeitet mein Hirn wohl nur auf Ecomodus ...
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farUnderdog Schneckenpost
F
Beiträge: 12
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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05.01.2020 16:30
von Constantine
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Hallo farUnderdog,
eine nette, kleine "Story", die ich gerne gelesen habe und die für mich einiges an Tücke enthält. Zum Beispiel frage ich mich, was für mich, mein wertvollster Gegenstand daheim wäre und komme zu keiner Antwort. So wie in deiner "Story" ist dein Protagonist zu Beginn wütend, weil ihm die Fee den Gegenstand weggenommen hat, aber er lebt sein restliches Leben ohne diesen Gegenstand. Scheint nicht wirklich so wertvoll und wichtig gewesen zu sein. Ist, denke ich auch nicht der Kern der Geschichte.
Da spricht ein Trotz aus der Story, der Protagonist wird bestraft und er denkt sich, jetzt erst recht, dir, Fee, zeige ich's, dass du dich irrst/geirrt hast, ein Festhalten an einer Abmachung gerade wegen der vorgezogenen Bestrafung. Das Rauchen an sich sehe ich als einen Platzhalter, ein Beispiel.
Die Fee lügt, dass sie in die Zukunft sehen kann, und sagt für mich damit aus, dass Lügen für ein "höheres Ziel", um jemanden zu etwas zu motivieren, was er aus eigenem Antrieb nicht gemacht hätte, ok ist. Da würde ich mir ziemlich verarscht vorkommen. Dein Protagonist tut nichts am Ende, von ihm keine Reaktion, als die Wahrheit rauskommt. Warum verzichtest du darauf, mit, dem Leser, seine Reaktion zu schildern?
Der wertvollste Gegenstand daheim als Einsatz ist für mich allerdings ein Kein-Einsatz, den ich nicht wieder ersetzen oder dessen Verlust ich nicht verkraften könnte, es geht auch ohne. Insofern, ein Leben ohne wertvollsten Gegenstand daheim ist möglich und dahingehend sehe ich dieses "Objekt der Motivation" als kritisch in der "Story" an. Das "Objekt der Motivation" funktioniert für mich nicht, so dass ich auf das "Angebot" der Fee erst gar nicht eingegangen wäre. Für mich hapert deine "Story" bereits zu Beginn.
Was ich von der Fee vermisse, ist:
Zitat: | "Lass mich dir ein Angebot machen. Ich kann in die Zukunft sehen. Wenn du je wieder rauchen solltest, musst du mir deinen für dich wertvollsten Gegenstand überlassen." |
Das Angebot ist nur einseitig. Seinen Einsatz kennt er, den wertvollsten Gegenstand zu verlieren, aber nicht ihren. Was bekommt er im Gegenzug von ihr, wenn er nicht mehr raucht? Würde ich zu Beginn ins Angebot mit einfließen, was er im Gegenzug bekommt. Das würde den Beginn für mich runder machen, dass der weitere Fortgang der Geschichte interessant bleibt.
Aber darum scheint es insgesamt nicht zu gehen, sondern ums Prinzip: Man wird vorverurteilt und "bestraft" und dagegen bäumt man sich auf. Ok. Dennoch müsste fürs Aufbäumen das Angebot mit etwas für den Protagonisten im Gegenzug aufwarten, dass er für mich schlüssig auf das Angebot eingeht.
Ich frage mich auch, woher die Fee weißt, wo der Protagonist wohnt, um ihm zuvor zu kommen und den Gegenstand zu entwenden.
Antwort: Es ist eine Fee. Die weiß das.
Danke für den Gedanken des wertvollsten Gegenstandes
LG Constantine
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farUnderdog Schneckenpost
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Beiträge: 12
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fabian Klammeraffe
Beiträge: 565
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05.01.2020 20:02
von fabian
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Hallo farUnderdog
farUnderdog hat Folgendes geschrieben: |
Er bekommt im Gegenzug von ihr bzw. durch sie ja das lange/längere Leben.
farUnderdog |
Bitte kläre mich auf: wo geht das denn aus dem Text hervor? Seine Konsequenz aus dem tort zieht er doch selber, aus sich heraus. Da ist kein quid pro quo.
Außerdem macht sie ihm kein Angebot, sondern sie droht.
Für mich ein Text, der mir wie um wesentliche beziehungsstiftende Aussagen herum geschrieben worden ist. Sozusagen mit Brandlöchern.
[EDIT:] der mir vorkommt, als sei er absichtlich um wesentliche beziehungsstiftende Aussagen herum geschrieben worden. Sozusagen ein Text mit Brandlöchern.
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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07.01.2020 17:22
von Constantine
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Hallo farUnderdog,
dieser Gedanke
farUnderdog hat Folgendes geschrieben: | Der "Protagonist" tut nichts am Ende der Story, weil er der Fee dankbar ist quasi für sein langes Leben; |
farUnderdog hat Folgendes geschrieben: | Er bekommt im Gegenzug von ihr bzw. durch sie ja das lange/längere Leben. |
wird in deiner Story für mich leider nicht klar transportiert, dass das lange Leben aufgrund der Fee zurückzuführen ist und sozusagen ihr Teil der Abmachung ist. Ich bin mir dessen nicht sicher, ob diese Kausalität eindeutig ist. Schließlich lügt die Fee, was die Zukunft angeht, und wer weiß, ob sie lebensverlängernd gewirkt hat.
Meiner Meinung nach könntest du dies zu Beginn mit einem Gegenangebot der Fee verdeutlichen, was der Protagonist als Belohnung erhält.
LG Constantine
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pstruebe Gänsefüßchen
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Beiträge: 27
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5397 Wohnort: OWL
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07.01.2020 21:45
von Willebroer
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Ich glaube, man sollte die ganze Geschichte - trotz evt. Unstimmigkeiten - nicht zu rational sehen. Es geht ja auch um Glauben oder Nichtglauben (oder Vertrauen?) und wie sich das auf das weitere Leben auswirkt. Das einzige handfest Reale ist das Verschwinden des Lieblingsgegenstands. Und um das zu bewerkstelligen, braucht man keine Fee zu sein.
Davon abgesehen könnte die ganze Anfangsszene auch einfach geträumt sein.
Es gibt tatsächlich eine Reihe ähnlicher Geschichten (z. B. "Der Tod in Damaskus"). Aber mit dem Rauchen ist das zumindest eine recht moderne Version.
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