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Klein im Verlag oder groß im Selfpublishing?

 
 
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ladybug
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 47



Beitrag23.10.2018 10:51
Klein im Verlag oder groß im Selfpublishing?
von ladybug
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Mich beschäftigt gerade folgende Frage:
Ich habe das Gefühl, besonders die großen Verlage sind recht "behäbig", tun sich also schwer mit Manuskripten und Vorschlägen, die zu neu sind, um zu beurteilen, ob sie gut laufen werden, oder solchen, die nicht von vornherein in eine sich gut verkaufende Kategorie passen. Und diese Kategorien ändern sich sowieso erst, wenn es andere ausprobiert haben.
Als Neuling hat man es ohnehin schwer, in einen (großen Verlag) zu gelangen. Deshalb frage ich mich langsam, ob es wirklich so erstrebenswert ist, als Neuautor in einem großen Verlag veröffentlich zu werden und dann vielleicht Buchrücken an Buchrücken in den Regalen herumzudümpeln, bis man durch Zufall mal gekauft wird. Ist da ein kleiner Verlag nicht besser? Fraglich, ob man da im Buchhandel nicht genauso untergeht?
Oder dann vielleicht doch Selfpublishing? Klar, man muss sich beim Marketing ordentlich ins Zeug legen. Aber vielleicht verdient man dort letztenendes doch noch am meisten und wird auch gelesen?

Welche Erfahrungen und Meinungen habt ihr dazu?
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wabe
Geschlecht:männlichLeseratte
W


Beiträge: 149



W
Beitrag24.10.2018 11:27

von wabe
Antworten mit Zitat

SP bedeutet viel Arbeit oder man muss einiges Geld in die Hand nehmen, Korrektorat, Layout, Cover und teilweise der Druck müssen vorfinanziert werden und dann noch die Werbung, denn ohne dies wird sich das Buch nicht verkaufen und dann sind noch die logistischen Aufgaben zu erfüllen.Ich bevorzuge mittelgroße Verlage, die wirklich Werbung betreiben, was kleinere Verlage meist nicht leisten können oder wollen.
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Kiara
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 44
Beiträge: 1404
Wohnort: bayerisch-Schwaben


Beitrag24.10.2018 12:08

von Kiara
Antworten mit Zitat

Zudem kann man - manchmal - froh sein, überhaupt ein Angebot eines Verlages zu bekommen smile Dann fällt die Wahl auch nicht so schwer...

Ich glaube nicht, dass man hier eine klare Antwort geben kann. Es gibt kleinere Verläge mit engagierten Leuten, die sich voll reinhängen. Doch diese Menschen gibt es auch in großen Verlägen und wenn man Glück hat, dass ein solcher der eigene Ansprechpartner ist, ist es noch besser.
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Fjodor
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1500



Beitrag24.10.2018 12:25

von Fjodor
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Wer es schafft, im Selfpublishing unter dem Strich nachhaltig gut zu verdienen, hätte es wahrscheinlich auch bei einem Verlag irgendwann geschafft, außer, sein Marketing-Genie ist deutlich größer als sein literarisches Können.

Der Vorteil von SP ist erst mal der, dass man seine Schreibfrüchte in die freie Wildbahn entlassen kann, ohne eine hohe Hürde nehmen zu müssen. Aber wenn man für den "Markt" nicht gerüstet ist, kann die Erfahrung genauso frustrieren wie das Warten auf eine Verlagszusage.

Ein auf allen Arbeitsebenen professionell arbeitender Verlag egal von welcher Größe, der noch eine ordentliche Auflage drucken lässt, geht für den Autor erst mal mit Sach- und Dienstleistungen im vierstelligen Bereich in Vorleistung und ermöglicht es dem Autor sich weitgehend auf das zu beschränken, was man ursprünglich im Sinn hatte: Schreiben.

Nichtsdestotrotz kann man auch Spaß an anderen Tätigkeiten rund um die Entstehung und Vermarktung von Büchern entwickeln. Da tickt jeder anders und verfolgt mit dem Schreiben auch individuelle Ziele. Deshalb können pauschale Antworten schnell danebenliegen.

Was neue Ideen und Risikofreudigkeit angeht gibt es im SP-"Schaufenster" genauso viel Einheitsware wie in den Verlagen. Am risikofreudigsten kann man naturgemäß dort sein, wo der finanzielle Einsatz relativ gering ist.
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RememberDecember59
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 507
Wohnort: Franken


Beitrag24.10.2018 13:49

von RememberDecember59
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Meine Meinung dazu ist die: Wenn ich als Neuling die Wahl zwischen einem großen Verlag, einem kleinen Verlag und SP habe, dann würde ich definitv den großen nehmen.

Fürs SP finanziell in Vorleistung zu gehen, kommt für mich nicht infrage, denn ich habe nicht die Fanbase, um sicher sein zu können, dass das Geld wieder rein kommt. Marketing macht mir in gewissem Rahmen zwar mehr Spaß, als ich es erwartet habe, aber das wäre wahrscheinlich nicht der Fall, wenn ich ständig den Druck hätte, keine roten Zahlen schreiben zu dürfen. Ohne diesen Druck ist das deutlich angenehmer für mich. Ich habe keine hohen Erwartungen bzgl. finanziellem Erfolg, weiß aber wenigstens, dass es am Ende ein Plus sein wird und kein Minus. (Und ohne professionelles Cover, Lektorat, Satz und Co. tut man sich langfristig mit SP keinen Gefallen, sondern schadet sich eher, glaube ich.)

SP käme für mich ganz allgemein eher später infrage, wenn ich schon richtig erfolgreich bin und keine Lust mehr darauf habe, jedesmal so ein großes Stück von meinem Kuchen an andere abzugeben. Denn ich liebe nun mal Kuchen. Laughing

Deshalb definitv für mich: Am Anfang nur mit Verlag. Je größer, desto lieber ist es mir, denn ich will mit meinen Geschichten möglichst viele Leser erreichen. Als kleiner Debütautor darf man allerdings auch in einem Publikumsverlag nicht unbedingt damit rechnen, dass viel Geld für Marketing ausgegeben wird. Ich habe im Montsegur jetzt schon öfter von Fällen gelesen, wo das Buch zwar im Buchhandel gelandet ist, aber nach zwei/drei Monaten eben auch ganz schnell wieder draußen war. Wenn man aber ohnehin bereit ist, selbst was zu machen (und wenn man SP in Betracht zieht, tut man das wahrscheinlich), dann ist das mit einem professionell aufgemachten Buch, auf dem vorne drauf GOLDMANN oder sowas steht, doch irgendwie cooler als ohne dieses (vermeintliche) Gütesiegel.
Problematisch dabei für mich wäre lediglich, dass die Preise für Verlags-eBooks oft so hoch sind, dass man sich beim Selbstvermarkten keine großen Chancen auszurechnen braucht, auf dem eBook-Markt etwas zu erreichen.

Bevor ich jahrelang darauf warte, dass ein großer Publikumsverlag mich ins Print aufnimmt, würde ich aber alternativ bei einem kleineren Verlag oder Imprint veröffentlichen, wenn klar ist, dass die Qualität prinzipiell in Ordnung ist. So habe ich es auch selbst gemacht: Ein paar Absagen von den ganz Großen eingeholt (und eine Zusage, die leider zu spät kam…), mir von Profis angehört, dass mein Schreibstil und allgemein das Handwerkliche zwar prima ist, meine Themen und Charaktere aber dafür etwas speziell und nicht so mainstreamig, wie ich eigentlich beabsichtigt habe. Laughing

Die Imprints sind etwas offener für sowas, weil das finanzielle Risiko nicht so hoch ist, deshalb habe ich mich am Ende auch dafür entschieden, dort zu veröffentlichen. Ich schreibe so viel und habe noch etliche Ideen, dass ich keinen Sinn darin sehe, alles zu horten, bis mir mal jemand von den ganz großen eine Chance gibt. Lieber sammle ich in der Zwischenzeit ein paar erste Erfahrungen mit Lektorat und Co., baue mir Referenzen auf, hab erste Fans und schaue, wie das, was ich mache, bei den wenigen Lesern, die ich dann letztendlich erreiche, allgemein so ankommt. Denn das ist wirklich das Spannendste am Schreiben für mich: Die Rückmeldungen (nicht von Testlesern, anderen Autoren oder sonstwem, sondern von ganz normalen Lesern). Ich mache so viel selbst an Marketing, wie ich Lust habe, und fahre damit ganz gut für meine Ansprüche. smile

Worauf ich mich NICHT einlassen würde: Ich habe gehört, dass bei manchen kleinen Verlagen die Autoren sich aus Kostengründen gegenseitig lektorieren. Ich hätte erstens keine Lust drauf, sowas für irgendjemanden zu machen. Und zweitens will ich, dass meine Manuskripte von jemandem lektoriert wird, der als Lektor (und nicht als Autor) in meinem Genre schon einiges an Erfahrung aufweisen kann. Auch wenn viele Lektoren früher selbst mal veröffentlicht haben – wer das eine kann, kann noch lange nicht automatisch das andere, das sind für mich einfach zwei völlig verschiedene Jobs für die man ganz unterschiedliche Fähigkeiten braucht und ich will einen Profi. smile Es gibt aber Leute, die damit kein Problem haben und auch in solchen Verlagen sehr zufrieden sind, das ist wohl Typsache.

Alles in allem glaube ich, dass man sich nicht hetzen und damit rechnen sollte, von heute auf morgen erfolgreich zu sein. Ich plane da eher langfristig, wenn es noch zehn Jahre dauert, bis ich meinen Platz im Print kriege, dann ist das eben so. Ich bin hartnäckig. Laughing


_________________
Bartimäus: "...-was ist das?"
Kobold: "Hätte mich das jemand anders gefragt, o Herr, der ihr Schrecklich und Unübertrefflich seid, hätte ich ihn einen Dummkopf genannt, bei Euch jedoch ist diese Frage ein Zeichen jener entwaffnenden Schlichtheit, welche der Born aller Tugend ist. ..."

Bartimäus I (Jonathan Stroud)
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Murmel
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Beitrag24.10.2018 14:11

von Murmel
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Der Weg übern Kleinverlag kann mindestens so erfolgreich sein wie über die anderen Wege. Kann, nicht muss. Nirgends gibt es eine Garantie.

Fjodor hat Folgendes geschrieben:
Wer es schafft, im Selfpublishing unter dem Strich nachhaltig gut zu verdienen, hätte es wahrscheinlich auch bei einem Verlag irgendwann geschafft, außer, sein Marketing-Genie ist deutlich größer als sein literarisches Können.

Sehe ich genauso.

RememberDecember59 hat Folgendes geschrieben:
Worauf ich mich NICHT einlassen würde: Ich habe gehört, dass bei manchen kleinen Verlagen die Autoren sich aus Kostengründen gegenseitig lektorieren. Ich hätte erstens keine Lust drauf, sowas für irgendjemanden zu machen. Und zweitens will ich, dass meine Manuskripte von jemandem lektoriert wird, der als Lektor (und nicht als Autor) in meinem Genre schon einiges an Erfahrung aufweisen kann. Auch wenn viele Lektoren früher selbst mal veröffentlicht haben – wer das eine kann, kann noch lange nicht automatisch das andere, das sind für mich einfach zwei völlig verschiedene Jobs für die man ganz unterschiedliche Fähigkeiten braucht und ich will einen Profi.


Wer einmal in den Genuss eines Lektorats gekommen ist, das von einem Verlag ausgebildeten Lektor mit passendem Studium durchgeführt wurde, weiß von dem Unterschied zwischen einem erfolglosen Autor, der sich halt Lektor nennt, und einem Profi. Ist halt wie mit anderen Dingen: Welche Qualitäten muss ein Trainer haben, um einen Anfänger und welche, um einen Experten trainieren zu können? Wobei ich nicht behaupten möchte, dass jeder freie Lektor nichts taugt.

Im SP Markt ist es wichtig, die Genres, die laufen, zu kennen. Ich meine zu sehen, dass viele Großverlage diese allenfalls in Imprints bedienen. Es ist leider so, dass sehr, sehr viele Manuskripte aus gutem Grunde von Verlagen abgelehnt werden, und die sind dann auch im SP oder im Kleinverlag nicht erfolgreich.

Ausnahmen bestätigen die Regel.


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Mara_Antonia
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

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Beiträge: 37
Wohnort: NRW


Beitrag25.10.2018 16:20

von Mara_Antonia
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Das erinnert mich an eine Frage, die ich schon länger stellen wollte (auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob es gerade hier hin passt...)

Nehmen wir mal an ich hätte zu Hause mein Buch zum Auftakt einer Reihe liegen, dessen Konzept und dessen Idee originell und neu ist (Phantastik) - von dem ich als Autor überzeugt bin, dass es (wenn es dann die nötige Aufmerksamkeit bekommt) sehr erfolgreich wird.

Als ich folgenden Satz gelesen habe :
RememberDecember59 hat Folgendes geschrieben:
Ich plane da eher langfristig, wenn es noch zehn Jahre dauert, bis ich meinen Platz im Print kriege, dann ist das eben so. Ich bin hartnäckig. Laughing


dachte ich mir: "Ja ok, genauso könnte man es doch angehen." Ich schreibe ein anderes Buch im selben Genre, das zwar nicht an die Originalität des "guten" Werkes rankommt, aber dennoch gut und ansprechend ist. Dann versuche ich einen der größeren Verläge für mich gewinnen zu können, veröffentliche daraufhin bei dem Verlag 2, 3 weitere Bücher und stelle dann das Buch vor, dem ich viel Aufmerksamkeit wünsche in der Hoffnung, dass man mir nun (da ich kein Neuling mehr bin) mehr Beachtung schenkt, bzgl. Marketing etc. Was auch bereits angesprochen wurde.

Im nächsten Moment dachte ich: "Wenn es so einfach wäre, dann würde das doch jeder Autor machen, der möchte das sein Werk überall bekannt wird"

Natürlich kann man sich darüber streiten, ob die Idee des Werkes nun originell ist und ob man sich als Neuling zumuten darf dies überhaupt zu behaupten, an die großen, erfolgreichen Reihen (Bsp. Twilight, Tribute von Panem, Harry Potter, Herr der Ringe, Chroniken der Unterwelt etc.)ranzukommen - wenn sich dann am Ende rausstellt, dass ich falsch lag, dass man das Buch nicht gut fand, würde ich das akzeptieren. Aber vorher möchte ich doch das Beste rausholen.

Meint ihr man kann sowas handhaben? Und wenn ja, wann kann man sagen, man hat Alles gegeben? Bei dieser Methode hätte ich die Angst, dass ich keine Motivation in den aus Zweck-Gründen geschriebenen Werken finde und mein Buch nur noch Chancen im SP hätte.

Liebe Grüße
Mara


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"All that is gold does not glitter" ~ J.R.R. Tolkien
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RememberDecember59
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 507
Wohnort: Franken


Beitrag25.10.2018 18:25

von RememberDecember59
Antworten mit Zitat

Mara_Antonia hat Folgendes geschrieben:

Als ich folgenden Satz gelesen habe :
RememberDecember59 hat Folgendes geschrieben:
Ich plane da eher langfristig, wenn es noch zehn Jahre dauert, bis ich meinen Platz im Print kriege, dann ist das eben so. Ich bin hartnäckig. Laughing


dachte ich mir: "Ja ok, genauso könnte man es doch angehen." Ich schreibe ein anderes Buch im selben Genre, das zwar nicht an die Originalität des "guten" Werkes rankommt, aber dennoch gut und ansprechend ist. Dann versuche ich einen der größeren Verläge für mich gewinnen zu können, veröffentliche daraufhin bei dem Verlag 2, 3 weitere Bücher und stelle dann das Buch vor, dem ich viel Aufmerksamkeit wünsche in der Hoffnung, dass man mir nun (da ich kein Neuling mehr bin) mehr Beachtung schenkt, bzgl. Marketing etc. Was auch bereits angesprochen wurde.


Nur kurz zur Klarstellung, falls das anders rüberkam: Das ist nämlich NICHT das, was ich gemacht habe und/oder vorhabe. smile Mein erstes Projekt, aus dem meine erste Veröffentlichung wurde (auch eine Reihe, übrigens), ist keines, mit dem ich nur überbrücken wollte, um ein besseres, originelleres nicht gleich zu verbrennen. Es ist das Beste, was ich derzeit im Angebot habe. Die Ideen und angefangenen Manuskripte, die ich noch zuhause habe, müssen sicher noch ein bisschen reifen, aber es sind ebenfalls alles Herzensprojekte, die ich für originell und gut halte und bei denen ich es kaum erwarten kann, dass ich endlich die Zeit und Ruhe finde, mich ihnen näher zu widmen. Ich verspreche mir etwas von ihnen, obwohl mir inzwischen klar ist, dass meine Sachen ein bisschen polarisieren und die Meinungen darüber im Hinblick auf manche Punkte unterschiedlicher kaum sein können, sowohl bei Lesern als auch bei meiner Agentur und den Verlagen, die bisher einen Blick darauf geworfen haben.

Ich schreibe nicht einfach ein paar Bücher, für die ich mich nicht begeistern kann, so runter und spiele auf Zeit, weil ich nicht glaube, dass das bei mir funktionieren kann.

Mara_Antonia hat Folgendes geschrieben:

Im nächsten Moment dachte ich: "Wenn es so einfach wäre, dann würde das doch jeder Autor machen, der möchte das sein Werk überall bekannt wird"
 


Das ist wohl der springende Punkt, denke ich: Es ist eben nicht so einfach. Ich hab mein aktuelles Herzensprojekt nach einiger Wartezeit und ein paar anderen Absagen bei einem Imprint veröffentlicht, statt es aufzusparen und es mit irgendeinem anderen, einfach hingeschriebenen, zu probieren, weil ich bezweifle, dass ich mit nur halbherziger Begeisterung für ein „Überbrückungsprojekt“ überhaupt ein Verlagsangebot erhalten würde, und selbst wenn würde ich damit keine oder die für mich falschen Fans finden.
Ich habe allerdings eben auch keinen Zweifel daran, dass mir immer wieder neue, tolle Ideen kommen werden, auch wenn es mir jetzt grade im Moment so vorkommt, dass das aktuelle Projekt mein liebstes Baby ist und es eigentlich das Zeug für mehr hätte. Deswegen ist Veröffentlichen statt Aufsparen der richtige Weg für mich. Aber er muss es eben nicht für jeden sein. smile


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Kiara
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 44
Beiträge: 1404
Wohnort: bayerisch-Schwaben


Beitrag25.10.2018 19:34

von Kiara
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Ist schwer genug, sich überhaupt am Markt behaupten - alles, was da nicht das "Beste" ist, was man erstellen kann, wird auch wahrscheinlich nicht erfolgreich sein und schon gar nicht den eigenen Namen stärken.
Doch es soll ja Ausnahmen geben...
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Gast







Beitrag06.11.2018 19:10

von Gast
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Wie ja erwähnt wurde, gibt es nicht nur den einen Weg. Manche haben einen Bestseller im Kleinverlag und kommen dadurch weiter, andere im SP, es muss irgendwie jeder seinen Weg finden.
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agu
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2018
Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag10.11.2018 23:48

von agu
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Hi Ladybug,

es wurde ja schon einiges zum Thema gesagt, hier noch meine 2 Cent:
Den einen, einzig richtigen Weg gibt es nicht. Ob Selbstverlag, Kleinverlag oder Publikumsverlag (via Agentur), hängt in erster Linie davon ab, ob Du einen Verlag oder Agenten für Dein Manuskript begeistern kannst.
Und in zweiter Linie davon, welches Genre Du schreibst und wie schwer oder leicht Du Dich mit Selbstvermarktung tust.

Wenn kein Verlag Dein MS haben möchte, stellen sich die Verlags-Optionen gar nicht.
Ich bin aber auch der Meinung, dass man gerade als Neuling die Möglichkeit, über einen Verlag zu veröffentlichen, nicht ausschlagen sollte, wenn man sie hat - schon weil die Erfahrungen, die man dabei sammelt, sehr wertvoll sind. Selfpublishing ist deutlich einfacher, wenn man bereits Verlagserfahrung und eine Leserbasis mitbringt.
Viele Verlagsautoren fahren mittlerweile zweigleisig und veröffentlichen auch selbst.
Ich halte Selfpublishing inzwischen für eine valide Option - für bestimmte Genres, und unter der Voraussetzung, dass der Autor sein Handwerk beherrscht und gewillt ist, das Ganze professionell anzugehen (was, wie hier schon geschrieben wurde, auch Geld kostet). Als Neuling würde ich aber immer versuchen, zunächst einen Verlag für mein Manuskript zu finden - und im Fall, dass ich ausschließlich Absagen bekomme, die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass mein Handwerk vielleicht noch verbesserungsbedürftig ist. Meine Erfahrung ist, dass man, sofern die Schreibe gut ist, von Agenturen durchaus entsprechendes Feedback bekommt, verbunden mit der Nachfrage, ob man denn auch Manuskripte zu anderen Themen hätte (wenn das Genre z.B. nicht passt). Standard-Absagen en masse sind dagegen eher ein Indikator, dass man schreibtechnisch noch ein Stück von der Marktreife entfernt ist.

Die Erfolgschancen beim Selfpublishing hängen wie gesagt auch vom Genre ab. Klassische Heftchenroman-Genres z.B. (also Romance&ChickLit in allen Spielarten, Erotik, geradlinige Thriller) laufen im SP ziemlich gut, weil das typische eBook-Massenkost ist, die von ihren Lesern im Dutzend gekauft und schnell weggelesen wird. Für sehr kleine Nischen, z.B. spezielle ScienceFiction, könnte ich mir auch vorstellen, dass SP eine Option ist - wenn man gut vernetzt in der entsprechenden Leser-Szene ist, das Buch in den Plattformen der Szene vermarktet kriegt usw.

Bei anspruchsvoller Belletristik, historischem Roman oder zeitgenössischer  Literatur halte ich SP für den falschen Weg. Da braucht man einen guten Verlag, um ein Publikum jenseits von Freunden und Familie zu erreichen (Ausnahmen bestätigen sicher die Regel).

LG, Andrea


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Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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Gliese581
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Wohnort: Sankt Augustin


G
Beitrag12.11.2018 11:48

von Gliese581
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Früher hatte man das Problem, dass man während des Schreibens nicht wusste, ob das Buch jemals veröffentlicht wird. Die Aussicht war nicht gerade motivierend. Heute ist das einfacher. Findet man keinen Verlag, veröffentlicht man selber. Das heißt, man weiß, dass das was man schreibt, seine Leser findet wird (wie viele auch immer).
In letzter Zeit mach ich es so: Ist das Manuskript fertig, schreibe ich einen einzigen Verlag an. Lehnt der ab, veröffentliche ich selbst. Zwei Bücher (SF) sind so in kleinen Verlagen erschienen, zwei Krimis in einem Mittelgroßen (mit dem ich sehr zufrieden bin). Meine Methode ist ziemlich stressfrei. Glück bei der ganzen Sache braucht man sowieso.


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Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
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Nordica
Leseratte


Beiträge: 137



Beitrag05.12.2018 10:39
Erfahrung selfpublishing, höhere Marge stimmt nur bedingt
von Nordica
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Ich habe gerade ein Buch im Selfpublishing veröffentlicht und will kurz von meinen Erfahrungen berichten.

Für Selfpublishing habe ich mich aus mehreren Gründen entschieden: Ich habe weder das Ziel mich als Autor zu etablieren, noch mit dem Buch eine Menge Geld zu verdienen. (Das Buch hat sich nach vielen positiven Rückmeldungen aus einem Projekt, das ursprünglich nur für Freunde und Verwandte gedacht war, ergeben.) Außerdem mag ich es, Dinge selbst zu machen und mich in neue Bereiche einzuarbeiten.

Selfpublishing erschien daher passend, vor allem auch, weil man das fertige Ergebnis so schnell in der Hand hat. Da ich nicht abschätzen kann, wie gut sich das Ding verkauft, wollte ich die Kosten möglichst gering halten. Einzig die Korrektur habe ich "eingekauft", den Rest selbst gemacht. War interessant und hat Spaß gemacht.

Als Vorteil des Selfpublishing wird oft die höhere Marge genannt. Das mag stimmen, wenn man einen Roman in schwarz-weiß auf dünnem Papier druckt. Sobald man viele Bilder im Buch hat und hochwertiges Papier wählt, schnellen die Druckkosten bei Print on demand in die Höhe und man erhält als Autor weniger, als wenn man über einen Verlag gleich 500 Exemplare auf einen Schlag raushauen kann. (Mein Buch kostet 16,80 wovon ich gerade mal 1 Euro bekomme.)

/Nordica
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Hexenkind
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

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Beiträge: 40
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Beitrag10.01.2019 19:12

von Hexenkind
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Ob man lieber ein kleiner Fisch in einem großen Teich (in dem man ggf. noch wachsen kann) oder ein großer Fisch in einem kleinen Teich (den man ggf. verlassen muss/darf/kann) oder ein einzelner Fisch in seinem eigenen Teich (Selfpublishing) sein möchte, muss wohl jeder selbst entscheiden.

Ich kann von mir sagen, dass Selfpublishing für mich nichts wäre. Mal abgesehen vom zeitlichen und finanziellen Aufwand ... Ich habe einige Romane gelesen, die im Selbstverlag erschienen sind und bei jedem einzelnen habe ich mich fremdgeschämt, weil man ihnen angemerkt hat, dass das professionelle Lektorat gefehlt hat (selbst wenn drin stand, es hätte eins gegeben). Grammatikfehler. Logikfehler. Offene Fragen. Das war teilweise echt traurig, weil ich die Geschichten an sich eigentlich gut fand. Also die Ideen. Da hätte man was Gutes draus machen können mit der richtigen Umsetzung auf Papier.

Mein Vorgehen, sobald mein Erstling fertig ist, wird sein zu versuchen, ihn in einer Agentur unter zu bringen, um dadurch zumindest in einen mittleren Verlag hinein zu kommen. Sollte das auf Biegen und Brechen über längere Zeit (Jahre) nicht funktionieren, würde ich mich an kleine Verlage wenden. ... und wenn das auch nicht klappen sollte, dann soll es halt nicht sein oder ich bin zu schlecht. Ganz einfach. Rolling Eyes
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Heike Gehlhaar
Geschlecht:weiblichErklärbär
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Beiträge: 1
Wohnort: Erfurt


H
Beitrag05.09.2019 16:59
Klein im Verlag oder groß im Selfpublishing?
von Heike Gehlhaar
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Wenn ich auch weiß, dass dieser Beitrag schon eine Weile im Forum steht, möchte ich kurz meine Erfahrungen beitragen. Ich habe meinen ersten Roman ebenfalls über Selfpublishing veröffentlicht. Zu sagen, ich hätte schlechte Erfahrungen gemacht, wäre unfair gegenüber dem Verlag (tredition). Denn ich habe mich ganz bewusst dafür entschieden und somit gewusst, dass mein Buch bei einem Agenten in professionelleren Händen wäre, als in meinen. Aber ich wollte es einfach machen, fasziniert davor sitzen und sehen wie ein Buch - mein Buch entsteht. Allerdings muss ich dazu sagen, ich habe nicht mit dem Vorhaben begonnen, ein Buch erfolgreich zu vermarkten. Natürlich sehe ich die Dinge heute etwas differenzierter. Aber bereut habe ich diesen Schritt nicht. Das Gefühl, das von A-Z eigene Werk auszupacken, war ein Gefühl was ich so vermutlich nicht wiederholen kann, und deshalb ist es für mich in Ordnung. Womit ich nicht gerechnet habe, dass ich nicht der einzige Fan von diesem Buch bin. Embarassed Eine Erfahrung kann ich allerdings bestätigen, ohne eine ordentliche Korrektur geht es keinesfalls. Habe ich schmerzlich erfahren. Nun aus Fehlern lernt man. Also nur Mut! Wenn mein verspäteter Beitrag noch hilft, würde ich mich freuen. Rolling Eyes
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Wüstenfuchs
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Beiträge: 16
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Beitrag25.12.2019 08:49
Sichtbar werden!
von Wüstenfuchs
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Der große Pluspunkt bei etablierten Verlagen ist, dass sie es schaffen, dein Buch wirklich in die Buchhandlungen zu bringen. Das schafft man als SP in der regel kaum, und auch kleine Verlage tun sich sehr schwer. Da inzwischen auch die großen Zwischenhändler ihre Strategie geändert haben und Kleinverlage und wenig nachgefragte Bücher erst gar nicht mehr in ihre Datenbank und ihren Bestand aufnehmen, wird es so immer schwerer, im Buchmarkt sichtbar zu werden. Schafft man es, bei einem größeren Verlag unterzukommen, sieht das ganz anders aus.
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2822



Beitrag25.12.2019 20:56

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Auch bei den großen Verlagen gibt es A- und B-Titel. Keine Buchhandlung (außer vielleicht den ganz großen Buchkaufhäusern) kann alle Neuerscheinungen der großen Verlage ins Sortiment aufnehmen, und davon wiederum nicht alle prominent präsentieren. Man muß also nicht nur in einem großen Verlag unterkommen, sondern dort auch noch zu den Top-Autoren gezählt werden, damit eines Buch auf dem Präsentiertisch landet.

Ich frage mich allerdings, welche Bedeutung der stationäre Buchhandel heutzutage noch hat. Allein Amazon hat bereits einem Marktanteil von über 20% im deutschen Buchhandel. Zählt man die anderen Versandhändler hinzu, dürfte sich deren Anteil bestimmt auf fast die Hälfte aller verkauften Bücher summieren.


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agu
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Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag25.12.2019 22:48

von agu
Antworten mit Zitat

Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Ich frage mich allerdings, welche Bedeutung der stationäre Buchhandel heutzutage noch hat.


Es ist nach wie vor der größte Absatzmarkt, in 2018 mit ca. 58% Marktanteil in Deutschland.
Auf Platz 2 steht(zu meiner Überraschung - hätte nicht gedacht, dass das so viel ist) der Direktvertrieb der Verlage mit 21%.
Erst auf Platz 3 folgt der Internetbuchhandel mit 19,5%, darin inkludiert sind auch die Online-Shops der stationären Buchhandlungen. Amazon ist hier natürlich führend, aber es ist mitnichten so, dass der Online-Handel die Buchhandlungen verdrängt hätte.

Nach den ersten starken Wachstumsjahren des Onlinehandels hat sich der Trend 2013 umgekehrt, die Online-Umsätze schrumpften etwas und der stationäre Umsatz stieg. 2017 pendelte es wieder zurück und online wuchs stärker als stationär. Im Großen und Ganzen scheint es sich aber auf die Zahlen eingependelt zu haben.


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Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
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agu
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Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag25.12.2019 23:03
Re: Sichtbar werden!
von agu
Antworten mit Zitat

Wüstenfuchs hat Folgendes geschrieben:
Der große Pluspunkt bei etablierten Verlagen ist, dass sie es schaffen, dein Buch wirklich in die Buchhandlungen zu bringen.

Ja und nein. Wie Maunzilla schon schreibt - es kommt darauf an.
Grundsätzlich ist es aber schon so, dass die Chance, im stationären Buchhandel auszuliegen, als SPler bei nahezu Null liegt, als Autor eines Kleinverlags nur minimal höher (aber da ist man - wenn der Kleinverlag halbwegs auf Zack ist - zumindest bestellbar).

Bei großen Verlagen gilt, dass der Verlag selbst auch nur bedingt darauf Einfluss hat, wie viele Läden sich das Buch ins Regal stellen. Natürlich verbessern sich die Chancen erheblich, wenn der Verlag den Titel als "Spitzentitel" deklariert und entsprechend Werbegelder draufschmeißt - das kann dann Buchhändler durchaus motivieren, das Buch ins Sortiment zu nehmen. Es ist aber keine Garantie. Ich kenne eine (inzwischen sehr erfolgreiche) Autorin, die wiederholt Spitzentitel bei ihren Verlagen hatte, die aber trotzdem kaum ein Buchladen ausgelegt hat. Hat aus irgendeinem Grund halt keinen Nerv getroffen.
Umgekehrt ist es durchaus möglich, dass ein Buch von der B oder C-Liste des Verlags besagten Nerv trifft (was dann weniger am Inhalt, als vielmehr an Cover, Klappentext und Thema liegt - denn zum Zeitpunkt der Vorankündigungen gibts das Buch ja noch nicht). In diesem Fall liegt es dann zum Erscheinungstermin auf vielen Tischen.
Damit es dort bleibt, müssen nun möglichst viele Käufer es möglichst rasch erwerben (d.h. innerhalb von 2 Wochen nach Erscheinen), sonst verschwindet es binnen 4-6 Wochen wieder aus den Läden.

Online sieht die Glückslotterie aber nicht besser aus.
Haut man als SPler sein Buch auf dem Markt, dann muss es quasi im Moment des Erscheinens in den Online-Stores sofort viele Interessenten zum Kauf animieren. Das Zeitfenster der Sichtbarkeit durch Neuerscheinung ist leider sehr kurz - da geht es um Stunden. Gelingt es in dieser Zeit nicht, durch viele Käufe in die Ranglisten einzusteigen, versinkt das Buch in den Millionen anderer Titel und wird - außer über eine gezielte Suche - beim Stöbern nicht mehr gefunden.
Hier konkurieren Selfpublisher und Klein(st)verlage, da sie über die gleichen Kanäle vertreiben. Lebensverlängernde Maßnahmen sind in diesem Fall ein gut funktionierendes Online-Marketing-Netzwerk. Rezensionen, Verlosungen, Erwähnungen in diversen Statistiken usw. halten das Buch ein Weilchen in der erweiterten Sichtbarkeit, was die dringend nötigen Verkaufszahlen generieren kann, damit der Titel dann über Ranglisten in den Shops sichtbar bleibt, zumindest eine Zeitlang.


_________________
Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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