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Johannes Jung
Gänsefüßchen
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Beiträge: 46



J
Beitrag13.12.2019 21:06
Sortiergaben
von Johannes Jung
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Sortiergaben

Eine kleine Sonne regt sich strahlt erpicht
schmelzt stoisch Atome bei jedem Wetter aller Tage
Unterm Himmelsrand gleißen glühen Zähne
tausend Berichte einer weiteren bekannten Sage

Hölzern decken Weiten sich Seiten der Weisheit
ähnelndes Sein plastischer Norm der geldwerten Freizeit
Willkommen im Gleichschritt im Konsumrausch befreit
mit dem Echo eingeleibt nach den höchsten Wünschen schreit

Das Famose sei das Einfachste der kleinen Ziele
für ein Gewissen das sich im Blick der Welt der Welten
nach Regeln stummer Absprachen und weiser Lügen sehen
sich Teile der Erde wie uralte Erbschaften gelten

Vergessen die Mängel chemischer Karten, hinweg die
Öden Oden öliger Kriege Kant als Glanz gewiss
Sehnt sich das Seelchen nach den Tiefen und Fragen gefühlter
nicht entlehnter kurz vor dem Enthebeln dieser Welten Riss

Kleine Schlägereien sich im Bekannten vor dem Unbekannten
mit der Muskelkraft der Stimmbänder Ton entzweien
Für einen Blitz das Chaos dem Schlafenden in uns liebe
Harmonien Gewalt aus dem Herzen schreien und im Alltag reihen

Sieht die Sonne einer Mutter sich ohne Bänder stürmisch
neuer geltender Ränder zur Demenz der Kinderspiele
Gewiss sei der nahen Orte der fernen Tode Vergesslichkeit
und beim Zählen der Gewehre seien es besser viele

Noch den kurzen Moment gestrauchelt am brackigen Ton
wässriger Reden aufgewühlter Fehden demokratischer Normen
Kleiner Mond labt sich der Erde Nähe im Sturz fahler Lichter
mit den Stimmen und Flaggen leiser vergessener bald neuer Formen

Deuten in Nebensachen neben Wissen wichtige Kürze
als einer Blume Schönheit im Schatten staubiger Archive
lässt das altbekannte Gestern für einen Morgen nicht gelten
wie das Heute mit einer satten zeitlosen unvergesslichen Tiefe



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Soleatus
Klammeraffe


Beiträge: 999



Beitrag21.12.2019 00:52

von Soleatus
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Hallo Johannes!

Das ist mir zuviel vom Immergleichen. Was kein Urteil sein soll über den Wert des Textes - der kann groß sein; nur kann ich darüber nicht viel sagen, weil mich der Text durch seine einheitliche Tonlage schnell unkonzentriert werden ließ.

Gruß,

Soleatus
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Johannes Jung
Gänsefüßchen
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Beiträge: 46



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Beitrag22.12.2019 01:58

von Johannes Jung
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Hallo Soleatus,

hilft es Dir, wenn ich Dir sage, dass der Text eine Erzählung ist ?


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Soleatus
Klammeraffe


Beiträge: 999



Beitrag22.12.2019 11:07

von Soleatus
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Hallo Johannes!

Für eine Einordnung dieses Textes als Erzählung spricht meiner Wahrnehmung nach nichts. Das ist aber auch kein Punkt, der in Verbindung stünde mit der von mir angeführten Schwierigkeit, der auf diese Länge zu wenig abwechslungsreichen Sprache / Sprachbewegung?!

Gruß,

Soleatus
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Johannes Jung
Gänsefüßchen
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Beiträge: 46



J
Beitrag22.12.2019 16:04

von Johannes Jung
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Hmmm... ich verstehe jetzt dein Problem mit dem Text, hoffe ich

Hast du einen Vorschlag?


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Soleatus
Klammeraffe


Beiträge: 999



Beitrag23.12.2019 00:06

von Soleatus
Antworten mit Zitat

Hallo Johannes,

das ist ja nur eine Einzelmeinung, meine; wer weiß, ob andere es auch so sehen. Vorschläge kann ich keine machen, da sich mir der Text dafür zu wenig erschließt auf der inhaltlichen Ebene.

Gruß,

Soleatus
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Johannes Jung
Gänsefüßchen
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Beiträge: 46



J
Beitrag23.12.2019 07:49

von Johannes Jung
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Hallo soleatus,

kannst Du mir exemplarisch am Text zeigen, inwiefern die Sprachbewegung zu gering ist?

Vielleicht gibt es eine deutliche Passage, an der sich das gut ablesen lässt.

Du sagtest, es wäre zu viel vom Immergleichen und kein Wechsel der Tonlage...

Liegt es an der Länge der Verse? Ich habe bei diesen versucht, einen geläufigen Rhythmus zu halten. Vielleicht wären auch Wechsel des Rhythmus angebracht...

Ich glaube, das wertende Wort, dass Du umschreibst, ist "Litanei".

Dem kann sich der Text auch nicht voll entziehen... es ist definitiv etwas von einer Litanei darin zu finden...

Grüße,
Johannes


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firstoffertio
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Beitrag23.12.2019 22:08

von firstoffertio
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Mir geht es wie Soleatus. Ich finde das furchtbar anstrengend zu lesen, und weiß am Ende nicht, worum es geht.

Nehme mal diese Zeilen als Beispiel:

Zitat:
Sehnt sich das Seelchen nach den Tiefen und Fragen gefühlter
nicht entlehnter kurz vor dem Enthebeln dieser Welten Riss

Kleine Schlägereien sich im Bekannten vor dem Unbekannten
mit der Muskelkraft der Stimmbänder Ton entzweien
Für einen Blitz das Chaos dem Schlafenden in uns liebe
Harmonien Gewalt aus dem Herzen schreien und im Alltag reihen


Ich mag ja Alliterationen und Assonanzen gern, aber du übertreibst sie vielleicht. Außerdem ist dein Text sehr nomenlastig, und Nomen sind verbunden mit Partizipien, sind oft selber welche.

Insgesamt ist mir das zu wenig sinnlich anschaulich.
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Johannes Jung
Gänsefüßchen
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J
Beitrag24.12.2019 01:13

von Johannes Jung
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Hallo Ihr Zwei,

da Eure Reaktion ähnlich ist, halte ich das für einen berechtigten Einwand,
der aber von einer oberflächlichen Lesweise beeinflusst wird.

Das ist nicht Eure Schuld.

Die heutige Lesweise will nur noch Oberflächen. Oberfläche geht schnell und lässt sich verkaufen...

Literatur aber ist Tiefe.

Wie ich bereits sagte, ist es eine Erzählung.

Erzählungen haben Tiefe smile

Vielleicht versucht Ihr es nochmal, und nehmt Euch die Zeit...das wäre toll.



Grüsse,
Joh


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Johannes Jung
Gänsefüßchen
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Beiträge: 46



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Beitrag24.12.2019 01:14

von Johannes Jung
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Der Text wurde unter dem topic "Humor" eingestellt smile

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Soleatus
Klammeraffe


Beiträge: 999



Beitrag24.12.2019 02:27

von Soleatus
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Hallo Johannes!

Nein, werde ich nicht tun. Und sei es nur der wenig schmeichelhaften Unterstellung wegen, ich sei nicht willens oder in der Lage, "nicht-oberflächlich" zu lesen. Du bist ja drauf ... (Grundlegender gehe ich, sehr zu recht, mit meinen Mitteln an einen Text heran, mit meiner Sichtweise und meiner Erfahrung; und wenn sich ein Text dann nicht öffnet, ist das eben so. Passiert dauernd und ist auch nicht zu verhindern bei der Vielfalt heutiger Ausdrucksweisen. Wer sich allerdings herauszuhalten hat bei dem Zusammentreffen von Text und Leser (hier: mir), ist der Verfasser (hier: du). Der fragliche Text ist genau das, was der Leser in ihm sieht. Er ist auch das, was der Verfasser darin sieht - nur ist das zwar eine andere Sicht, aber keine bessere; und schon gar keine, auf die hin der Leser sich drängen lassen muss. Na, du hörst: ich bin da empfindlich.)

Aber da du darauf besteht, der Text sei eine "Erzählung": Was sind für dich die Merkmale einer Erzählung, und wie verwirklichen sie sich hier im Text? Ohne einen Abgleich dieser Begrifflichkeit kommen wir nicht voran, glaube ich; ich sehe das gar nicht.

Gruß,

Soleatus
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Johannes Jung
Gänsefüßchen
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Beiträge: 46



J
Beitrag24.12.2019 08:56

von Johannes Jung
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Hallo soleatus,

ich teile Deine Ansicht und wollte mit meiner Antwort auch wirklich nicht unterstellen, dass Du absichtlich nur oberflächlich gelesen hast.

Aber es ist ja die Frage, die sich mir verständlicherweise stellt, ohne dass ich den Text jetzt über die Maßen verteidigen möchte (warum auch?), weshalb
er eben so wirkt...

Wir haben ja bereits die Aussage, der Text sei zu sehr Litanei und zu Nomenlastig...

Das oberflächliche Lesen ist ja im Grunde nicht schlecht, weil zeitgemäß, aber es ist der Grund, warum Lyrik nicht mehr gelesen wird, weil die Menschen die Worte nicht mehr so nah an sich heran lassen, sich nicht mehr in die Tiefe ziehen lassen wollen, quasi im Textgeschehen hängen bleiben.

Ein guter Text, so heißt es, soll den Menschen an der Oberfläche abholen können, und ihm die Tiefe dabei vermitteln...

Ich glaube, mein Text passt nicht in dieses Schema...

bleibt die Frage, lohnt es sich, umzuarbeiten, oder die gegebene Lesweise zu missachten, und den Text zu belassen...

Meine Antwort war also kein affront, genau genommen.

Dass der Text weitestgehend erzählt, merkt man an den Protagonisten, die eine Entwicklung durchlaufen. Es gibt einen Anfang, einen Quasi- Handlungsablauf, und einen Schlussteil.

Es ist natürlich keine klassische story. Aber es wird eher erzählt, als geschildert, oder bebildert...

Danke auf jeden Fall für Deine Antwort, es ist interessant, sich anhand eines Textes mit Dir auszutauschen...

Grüße,
Joh


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