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Malaga Klammeraffe
Beiträge: 826
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15.12.2019 11:38 50erjahre-Geschichte heute von Malaga
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Guten Morgen miteinander,
ich versuche gerade, eine Geschichte aus der Schublade wiederzubeleben, die von Inhalt und Sprachstil den 1950er Jahren entspricht, inklusive auktorialer Erzählweise.
Heutzutage etwas unpassend, also wie machen?
Einfach das Datum vorausschicken wie bei historischen Geschichten? Würde allerdings falsche Erwartungen wecken, da es nicht um die Historie geht. Oder eine Rahmenhandlung einbauen?
Ich suche noch nach der zündenden Idee, vielleicht habt ihr welche …
Liebe Adventsgrüße, Malaga
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2833
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15.12.2019 11:54
von Maunzilla
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Wie wäre es einfach damit, sie so zu schreiben und es dem Leser zu überlassen, was er als modern oder zeitgemäß emfindet?
Es erstaunt mich doch sehr, wie gerade in einer angeblich so freien Kunst wie der Literatur, so viele stets dem (vermeintlichen) Zeitgeist hinterher hecheln.
Würdest du als Maler auch fragen: Darf ich einen Hund so zeichnen, daß man ihn als solchen erkennt, oder muß er aus blauen und gelben Kreisen und Dreicken zusammegesetzt sein?
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Malaga Klammeraffe
Beiträge: 826
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15.12.2019 12:01
von Malaga
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Werde darüber nachdenken, danke für die Antwort.
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Babella Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 890
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15.12.2019 15:47
von Babella
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Den Vergleich mit der Malerei finde ich witzig. Es gibt ja wirklich so viele Malstile wie Maler. Wichtig ist, dass man seine Handschrift entwickelt. Von daher, ja, mach erst mal, wie du es für richtig hältst. Aber ohne die Geschichte zu kennen, ist das schwer zu beurteilen. Es ist natürlich sinnvoll, einfließen zu lassen, dass das Geschehen schon eine Weile her ist. Das muss nicht unbedingt eine Datumsangabe sein. Kommen Telefonzellen und Schreibmaschinen vor, ist man eigentlich schon im Bilde.
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Selanna Reißwolf
Beiträge: 1146 Wohnort: Süddeutschland
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16.12.2019 16:59
von Selanna
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Hallo Malaga,
wenn der Sprachstil an den der 50er Jahre erinnert, hätte ich damit kein Problem. Ich habe den ein oder anderen neuen Roman gelesen, der auch einen nicht ganz so modernen Stil hatte und der mir gut gefiel.
Aber was meinst Du mit dem Inhalt, den 1950er Jahren entspricht? Ist es eher prüde erzählt? Eine konservative Geschichte? Was meinst Du damit?
Liebe Grüße
Selanna
_________________ Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham |
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Malaga Klammeraffe
Beiträge: 826
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16.12.2019 17:48
von Malaga
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Ergebnis bisheriger Überlegungen:
@Maunzilla: Sehe ich nicht so. Natürlich habe ich meinen Stil, aber je nach Genre, Textsorte, Zielgruppe, Erzähler u.v.m. variiert der.
Ein auktorialer Erzähler hat eine andere Sprache als ein personaler. Und wenn der personale Erzähler ein Stadtstreicher ist, klingt das anders, als wenn ein Architekt spricht, und wiederum anders, wenn er Verkäufer oder Schüler oder brotlose Künstlerin ist.
Und mein Stil wird sich ändern, je nachdem, ob ich einen humoristischen Text schreibe, eine Kindergeschichte, einen Krimi, einen Essay, einen Leserbrief, Und bei letzterem ist wiederum maßgebend, für welches Medium und welche Zielgruppe. Und und und.
Danke auch Babella und Selanna.
Ja, der Inhalt entspricht gewissen Moralvorstellungen, die auf uns heute antiquiert wirken. Und sprachlich hatte ich den Erzähler angepasst.
Andererseits, das ist immer so, wenn die Geschichte in einer anderen Zeit spielt.
Deshalb denke ich auch, Babella, ich muss einfach diesen anderen Zeitpunkt transparent machen.
Der Kontext ist, dass ich den Anfang der Geschichte vor Jahren in einem anderen Schreibforum gepostet hatte und die Rückmeldung gewesen war: Geschichte lustig, weitermachen, aber inhaltlich heutzutage nicht mehr ganz nachvollziehbar.
Reicht ja eigentlich, wenn ich davor schreibe: Köln 1950 (zum Beispiel).
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3374 Wohnort: bei Freiburg
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16.12.2019 17:54
von Michel
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Kommt nicht gerade ein neuer Krimi in die Kinos, den der Regisseur in die Fünfziger zurückverlegt hat? (Ermittler mit Tourette-Syndrom.) Wenn es zur Geschichte passt: Warum nicht?
_________________ Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken |
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Malaga Klammeraffe
Beiträge: 826
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16.12.2019 17:56
von Malaga
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Genau, muss in sich stimmig sein und der Zeitpunkt transparent.
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Selanna Reißwolf
Beiträge: 1146 Wohnort: Süddeutschland
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16.12.2019 18:37
von Selanna
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Ja, ich denke auch, dass eine Zeit-/Jahresangabe reichen dürfte.
Oder (aber davon bin ich persönlich kein Fan, obwohl es vielen anderen wahrscheinlich gefällt) Du setzt einen Abschnitt aus der Jetztzeit davor und die eigentliche Geschichte wird dann rückblickend erzählt.
Ich wünsche Dir viel Erfolg!
Liebe Grüße
Selanna
_________________ Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham |
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Malaga Klammeraffe
Beiträge: 826
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17.12.2019 10:55
von Malaga
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Hi Selanna, ja diese Alternative hatte ich auch überlegt, eine kleine Rahmenhandlung.
Aber ich denke, ich mache es so einfach wie möglich.
Danke für die Erfolgswünsche
Liebe Grüße, Malaga
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6407 Wohnort: 50189 Elsdorf
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17.12.2019 17:58
von Ralphie
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Ich stelle mir eine Geschichte aus den Fünfzigerjahren fabelhaft vor. Allerdings muss dann alles stimmen - Die Comic-Hetze, das Aufkommen der Amerikanismen und Anglizismen, die Urlaube in Italien usw. usw. Ich denke, da hilft es nicht, nur die Jahreszahl zu nennen.
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Bücherfreundin Schneckenpost
Beiträge: 11
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18.12.2019 14:44
von Bücherfreundin
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Ich denke auch, es wäre gut, die Geschichte fester in der Zeit zu verankern. Vielleicht über bekannte Ereignisse, die sich zeitgleich zu der Geschichte abspielen? Oder über Zeitungsausschnitte, Nachrichten etc.?
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Kris Eselsohr
Beiträge: 453
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18.12.2019 16:26
von Kris
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Michel hat Folgendes geschrieben: | Kommt nicht gerade ein neuer Krimi in die Kinos, den der Regisseur in die Fünfziger zurückverlegt hat? (Ermittler mit Tourette-Syndrom.) Wenn es zur Geschichte passt: Warum nicht? |
"Motherless Brooklyn" von und mit Edward Norton.
Das Buch kann ich sehr empfehlen!
Generell finde ich auch, dass die Geschichte nicht nur qua Datum in den 50ern angesiedelt sein sollte. Auch die Ausstattung sollte stimmen: Von der Moralvorstellung der handelnden Figuren, über technische Fährnisse bis hin zur Sprache, wie Ralphie das schon anmerkte.
Ich mag Zeitreisen im Buch. Wenn sie gut gemacht sind.
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2832
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R 19.12.2019 13:21
von Rübenach
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Um die Stimmung der 50er Jahre nachzuvollziehen, empfehle ich (zumindest wenn es um die BRD geht) die Kurzgeschichten von Heinrich Böll und Ehen in Philippsburg von Martin Walser. Wenn du Beispiele dafür brauchst, dass die deutsche Literatur damals "moderner" war als heute, dann lies die Romantrilogie von Wolfgang Koeppen und Erzählungen von Arno Schmidt.
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6407 Wohnort: 50189 Elsdorf
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20.12.2019 10:18
von Ralphie
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Ich stamme aus den Fünfzigerjahren. Wenn ihr also Hilfe benötigt, stelle ich mich gern zur Verfügung.
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