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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Dies und Das
Was ist wichtiger: Story oder Stil

 
 
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Trugbild
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 37
Beiträge: 35
Wohnort: München


Beitrag26.11.2019 17:27

von Trugbild
Antworten mit Zitat

Ich persönlich kann eher über einen schlechten Stil hinwegsehen, als über eine klischeehafte, langweilige Geschichte. Ich lese derzeit ein Buch mit einem wirklich sehr schönen Schreibstil, aber die Geschichte ist dermaßen langweilig, dass ich mich von Seite zu Seite quäle. Eigentlich lese ich das Buch nur noch, weil ich Geld dafür bezahlt habe.
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag26.11.2019 17:38

von Ribanna
Antworten mit Zitat

Frag das mal einen Bildzeitungsredakteur... Laughing

Da fiel mir noch dazu ein...


_________________
Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen.
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Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2836



R
Beitrag26.11.2019 17:50

von Rübenach
Antworten mit Zitat

Trugbild hat Folgendes geschrieben:
Ich persönlich kann eher über einen schlechten Stil hinwegsehen, als über eine klischeehafte, langweilige Geschichte. Ich lese derzeit ein Buch mit einem wirklich sehr schönen Schreibstil, aber die Geschichte ist dermaßen langweilig, dass ich mich von Seite zu Seite quäle. Eigentlich lese ich das Buch nur noch, weil ich Geld dafür bezahlt habe.


Sorry wegen off-topic, aber: Zuerst gibst du (knappes) Geld für ein schlechtes Buch aus (das kann passieren) und dann investierst du zusätzlich (knappe) Zeit, um etwas zu lesen, was dir keinen Spaß macht?

Muss ich das verstehen?


_________________
"Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams
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Trugbild
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 37
Beiträge: 35
Wohnort: München


Beitrag26.11.2019 17:52

von Trugbild
Antworten mit Zitat

Tja, ich esse auch auf, wenn mir das Essen nicht schmeckt. Wink
Außerdem darf man nicht vergessen, wenn der Stil schön ist, dann lässt sich auch was abschauen und lernen. Ließt sich dann eher wie ein Buch für eine Hausarbeit, aber was solls.
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agu
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2018
Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag26.11.2019 19:52

von agu
Antworten mit Zitat

Trugbild hat Folgendes geschrieben:
Tja, ich esse auch auf, wenn mir das Essen nicht schmeckt. Wink

War für mich DAS Killerargument des Erwachsenwerdens - das Recht, es einfach stehenzulassen oder wegzukippen, wenn es nicht schmeckt Wink (seit ich das bei Büchern auch so halte, hat sich mein zeitweise mal angespanntes Verhältnis zum Lesen von Romanen wieder sehr verbessert)


_________________
Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5435
Wohnort: OWL


Beitrag26.11.2019 22:16

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Ich hab schon manche interessante Speise entdeckt (und interessante Whisky-Sorten), weil ich was gegessen habe (oder getrunken), was mir eigentlich nicht schmeckte. Vorausgesetzt, es ist nicht wirklich verdorben (oder richtig verdorben - wie der Eishai).

Vielleicht liegt darin der Grund für die Klimakatastrophe: Aufessen, dann scheint die Sonne wieder ... Sich kaputt lachen

@Nina: Danke für MRR! Ich war wieder auf der falschen Spur und habe eine natürliche Erklärung gesucht. Embarassed

Nun könnte ich meine Frage wiederholen, und jeder wüßte, wie es gemeint ist ... Rolling Eyes
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 4996
Wohnort: Berlin


Beitrag27.11.2019 12:54

von Nina
Antworten mit Zitat

Willebroer hat Folgendes geschrieben:
@Nina: Danke für MRR! Ich war wieder auf der falschen Spur und habe eine natürliche Erklärung gesucht.


gern geschehen.


_________________
Liebe tut der Seele gut.
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zitronenkuchen
Eselsohr


Beiträge: 310



Beitrag02.12.2019 16:04

von zitronenkuchen
Antworten mit Zitat

Früher hätte ich Stil gesagt, heute sage ich ganz klar Story. Ganz falsch ist es aber nicht, wenn beides gut ist smile
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5435
Wohnort: OWL


Beitrag02.12.2019 20:14

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Ein Besen ohne Stiel ist immer noch ein Besen.

Ein Stiel ohne Besen dagegen ... kann alles mögliche sein.

Ein Besen ohne Stil - ist vor allem billiger. Aber fegen kann man damit auch (wenn der Rücken es mitmacht).
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6152
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
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Beitrag03.12.2019 05:11

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Auch wenn man, wie mehrfach schon angemerkt, nicht wirklich trennen kann, würde ich tatsächlich Stil sagen. Aus folgenden Gründen:

50 Shades of Gray wollte ich wirklich mal lesen, und habe nach wenigen Seiten abgebrochen, weil es mir zu schlecht war. Michael Moorcocks Stormbringer wollte ich mal lesen, und habe nach wenigen Seiten abgebrochen, weil es zu schlecht geschrieben war (wobei ich letzteres nicht unbedingt dem Autor anlasten will, mag auch am Übersetzer liegen, da konnte ich noch nicht genug Englisch (ist lange her). E. L. James hat diese Ausrede aber nicht mehr.)
Murakamis "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Sasaki" wollte ich nicht lesen, weil mich die Story überhaupt nicht interessierte. Sondern nur mal ein paar Seiten reinschauen, wie der Autor schreibt (da kannte ich ihn noch nicht). Dann hab ich es an einem Vormittag durchgelesen und geliebt.
Bestätigt MRR, Story interessiert mich nicht, aber wenn sie so gut geschrieben ist…

Anderes Beispiel:
Dan Brown schreibt im Prinzip Detektivgeschichten über hanebüchenen Unsinn. Die lese ich nicht.
Douglas Adams schrieb mit den beiden Dirk Gently Bänden im Prinzip Detektivgeschichten über hanebüchenen Unsinn. Die kann ich immer wieder lesen.
(okay, der Vergleich hinkt ein bisschen, muss ich zugeben, weil Douglas Adams ja absichtlich Unsinn geschrieben und auch als solchen gemeint hat)

Noch ein anderes Beispiel:
Einen Text von Stephen King kann ich lesen, wenn mich die Story interessiert, sonst nicht.
Einen Text von von Umberto Eco kann ich lesen, völlig egal über was er schreibt. Auch wenn es um eine hypothetisch angenommene sinnlose Unterhaltung zwischen einem Fußball– und einem Blockflötenfan im Zug geht (zu finden in: "Wie man mit einem Lachs verreist und andere nützliche Ratschläge")

Von daher: Schlechter Stil hält mich vom Lesen ab, wenn ich die Story auch noch so interessant finde. Außergewöhnlich guter Stil bringt mich zum Lesen einer Story, die mich eigentlich überhaupt nicht interessiert.

Oder mal direkt gegenübergestellt:
Bei schlechtem Stil geht gar nichts (check)
Bei mittelmäßigem Stil ist die Story ausschlaggebend (check)
Bei sehr interessantem Stil ist die Story egal (check)

andersrum:
Bei schlechter Story geht gar nichts (kein check)
Bei mittelmäßiger Story ist der Stil ausschlaggebend (check)
Bei sehr interessanter Story ist der Stil egal (kein check)

Ergebnis: Stil gewinnt gegen Story mit 3:1

Just my 2 cents,
Veith


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Hang the cosmic muse!

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agu
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2018
Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag03.12.2019 05:35

von agu
Antworten mit Zitat

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Ergebnis: Stil gewinnt gegen Story mit 3:1

Großartige Zusammenfassung, die ich so 1:1 unterschreiben würde.


_________________
Meine Bücher:
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6152
Wohnort: Nullraum
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Beitrag03.12.2019 06:00

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

agu hat Folgendes geschrieben:
V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Ergebnis: Stil gewinnt gegen Story mit 3:1

Großartige Zusammenfassung, die ich so 1:1 unterschreiben würde.
Caveat bzw Milchmädchenrechnung dabei, wie mir gerade noch einfiel: Richtig guten Stil erkennt man sofort, wenn man ein paar Seiten gelesen hat. Eine richtig gute Story erkennt man vielleicht erst, wenn man das ganze Buch gelesen hat, und wenn man das gar nicht tut, bleibt sie einem verborgen. Wäre man gezwungen, das Buch trotz schlechtem Stil zuende lesen zu müssen, würde es einem am Ende vielleicht doch gefallen, wenn die Story richtig gut war. Somit wäre Punkt 3 im Vergleich vielleicht nicht wahrheitsfähig. Aber selbst dann stünde es immer noch 2:1.

Edit: wenn ich genau darüber nachdenke, erscheint mir der ganze Vergleich nicht mehr als wahrheitsfähig. Weil ich überhaupt nicht definiert habe, was ich mit "schlecht" meine. Langweilig? Uninteressant? Persönlich zuwider? Unlogisch? Allgemeingültige Regeln verletzend?
Auch bei "Story" ist nicht eindeutig, wo ich damit "Plot", "Inhalt" (allgemein) oder "Gedanken" meine. Literaturwissenschaft ist das so jedenfalls nicht, eher eine Glosse. Aber hey, ich schreib um 5 Uhr morgens ja auch keine wissenschaftlich haltbaren Facharbeiten.


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Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

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Beiträge: 6392
Wohnort: 50189 Elsdorf
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Beitrag03.12.2019 12:04

von Ralphie
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zitronenkuchen hat Folgendes geschrieben:
Früher hätte ich Stil gesagt, heute sage ich ganz klar Story. Ganz falsch ist es aber nicht, wenn beides gut ist smile


Es kommt ganz darauf an, was man im Moment schreibt. Bei Landschafts- und Personenbeschreibungen achte ich auf den Stil und sonst lege ich mehr Wert auf die Fakten.
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