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Assy Eselsohr
Beiträge: 217 Wohnort: NRW
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21.08.2019 09:39 Verkaufszahlen bei eurem Debüt? von Assy
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Hallo zusammen,
im März wurde mein Debütroman veröffentlicht, und endlich liegen die ersten Verkaufszahlen ( Zeitraum 03 -06 /2019) vor. Was soll ich sagen? Sie sind verdammt ernüchternd!
Knapp 300 TB und ebooks hat der Verlag verkauft - ich habe knapp 90 TB verkauft. Ich habe bei einem kleinen Verlag veröffentlicht mit dem die Zusammenarbeit super läuft.
Könnt ihr euch noch an eure ersten Verkaufszahlen erinnern? Und wie hat sich euer Buch danach entwickelt? Stiegen die Verkaufszahlen erst wieder, nachdem ihr ein weiteres Buch nachgelegt habt?
Ich freu mich auf eure Antworten.
Liebe Grüße und allesn einen schönen Tag.
Assy
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chriz_wagner Schneckenpost
Alter: 51 Beiträge: 11 Wohnort: München
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22.08.2019 13:17
von chriz_wagner
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Ich würde sagen, das sind ganz normale Zahlen für ein Debüt bei einem Kleinverlag. Für nur drei Monate gar nicht mal so schlecht, finde ich.
_________________ ... Spuren hinterlassen |
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2018 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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23.08.2019 20:00
von agu
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Ich würde auch sagen, für einen Kleinverlag gar nicht schlecht.
Mein Debüt - Thriller, auch bei einem Kleinverlag - ist, glaube ich, über die 100 Stück verkaufter Bücher nicht hinausgekommen.
Selbst bei großen Publikumsverlagen sollte man aber nicht zu hohe Erwartungen kultivieren. Da kommt es mittlerweile auch gar nicht so selten vor, dass man als unbekannter Autor kaum an den 1000 Stück verkaufter Exemplare kratzt...
LG Andrea
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
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Assy Eselsohr
Beiträge: 217 Wohnort: NRW
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24.08.2019 12:11
von Assy
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Hallo Chriz und Hallo Andrea,
lieben Dank für eure Antworten.
Damit hätte ich jetzt gar nicht gerechnet, dass das recht ordentliche Verkaufszahlen sind. Schön, das baut mich auf.
Mich hatte nur irritiert, als ich davon las, dass Kleinverlage Auflagen zwischen 500 - 2000 Exemplare hätten, womit ich deutlich drunter liege.
Bin gespannt, wie es sich weiter entwickelt. Zumal mein Verleger meinte, dass jetzt erstmal nicht mehr viel kommt und erst mit der Veröffentlichung des zweiten Teils mit steigenden Verkaufszahlen zurechnen wäre?!
Habt ihr auch die Erfahrung gemacht?
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Assy
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2018 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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24.08.2019 14:41
von agu
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Hallo Assy,
Assy hat Folgendes geschrieben: |
Mich hatte nur irritiert, als ich davon las, dass Kleinverlage Auflagen zwischen 500 - 2000 Exemplare hätten, womit ich deutlich drunter liege. |
Das kommt auf den Kleinverlag an. Ein Teil der Kleinverlage sind solide kleine Unternehmen, die durchaus 2-3 Leute ernähren, (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) professionelle Marketing- und Vertriebsstrukturen aufbauen und damit auch höhere Verkaufszahlen erzielen.
Am anderen Ende gibts aber auch welche, die eigentlich nur aus dem Verleger bestehen, der das wiederum nur als Hobby betreibt und wo es nicht selten vorkommt, dass der anfängliche Idealismus schnell wieder verfliegt, wenn sie den ersten Realitätsschock erlitten haben. Die humpeln dann vielleicht noch 2 oder 3 Jahre weiter und lassen es langsam einschlafen.
Eine wichtige Einflussgröße ist das Genre.
Ich habe den Eindruck, dass vor allem Kleinverlage gut laufen, die entweder auf ein Genre spezialisiert sind, das auch im eBook-/Selfpublishing-Bereich gut läuft (denn da sind sie viel konkurrenzfähiger zu Publikumsverlagen, sowohl was die Vertriebsstrukturen als auch die Kosten des Buches angeht).
Also mit großem Abstand vorn sind Liebesroman und Erotik für jedwede Coleur.
Ein paar Kleinverlage, die es schon sehr lange gibt und die sich auf Horror, oder Military-Zeugs spezialisiert haben, laufen glaube ich auch ganz ordentlich. Die haben einfach ihre lang aufgebaute Fangemeinde, die dort regelmäßig kauft.
Trauriger sieht's bei Fantasy und SciFi aus. Da gibts auch ein paar alteingesessene Player, aber die kämpfen alle, von dem was man so hört. Und die Menge an Fantasy-Kleinverlagen, die ich in den letzten 10 Jahren aus dem Boden wachsen und dann sang- und klanglos wieder habe verschwinden sehen, ist leider auch sehr hoch. Was vermutlich daran liegt, dass sie sehr, sehr geringe Verkaufszahlen hatten.
Jedenfalls, ich hatte mein Debüt damals beim Sieben Verlag - einer von den sehr soliden Kleinverlagen. Mein Ersttitel war ein Thriller.
Die waren in dieser Zeit auch noch in der Findungsphase, haben diverse Genres probiert und haben sich am Ende auf Liebesroman (mit und ohne Fantasy) spezialisiert, weil das Genre sich um Welten besser verkaufte, als der Rest. Ich habe - für den gleichen Verlag im Anschluss drei weitere Romane geschrieben, Urban Fantasy, das wir dann mit einem Schuss Romantik als Liebesromane "getarnt" haben.
Die haben sich teils um den Faktor 20 besser verkauft, da waren auch schon mal 2.000 verkaufte Stück drin, einer ging über Lizenzverträge (TB, Hörbuch...) sogar bis auf 6.000 Stück hoch.
Parallel dazu lagen beim gleichen Verlag sämtliche Thriller- und Krimi-Titel, die sie auch hatten, aber wie Blei in den Regalen. Und mit einer Neuauflage meines Debüts 7 Jahre später ging's mir nicht viel besser.
Zitat: | Zumal mein Verleger meinte, dass jetzt erstmal nicht mehr viel kommt und erst mit der Veröffentlichung des zweiten Teils mit steigenden Verkaufszahlen zurechnen wäre?! |
Also nach meiner Erfahrung kann das gut oder schlecht laufen.
Falls die 400 Leser von Deinem Debüt begeistert waren, ist es gut möglich, dass der 2. Teil ein Erfolg wird. Meistens ist es bei Serien allerdings so, dass ein 2. Teil den ersten Teil noch mal mit hochzieht, sich aber selbst nie so gut wie der 1. Teil verkauft. Also man verliert mit jedem Teil ein paar Leser. Außer, es passiert ein Wunder (was gelegentlich vorkommt) und jemand mit enormer medialer Reichweite empfiehlt das Buch, oder ein großer Verlag kauft die Lizenz und druckt noch mal ein paar tausend Stück davon, die dann in den Läden zum Verkauf stehen (also da, wo ein Kleinverlagstitel es nahezu niemals hin schafft).
Andererseits, was kann schon schief gehen?
Danach ist man natürlich immer schlauer
Ich drück Dir jedenfalls die Daumen.
Liebe Grüße
Andrea
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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24.08.2019 16:10
von Ralphie
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Als ich noch veröffentlicht wurde, lag die Druckauflage bei 3500 Stück, aber das störte mich nicht, denn ich bekam mein Geld im Voraus, musste dafür aber alle Rechte abtreten. Der Nachteil: Jetzt werden die Romane als E-Books neu aufgelegt, und ich bekomme keinen Cent dafür.
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L.P. Daniels Leseratte
Alter: 45 Beiträge: 121
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14.09.2019 23:46
von L.P. Daniels
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Bei meinem Debüt bin ich ganz zufrieden. Vor allem als Self-Publisher.
Knapp 600 eBooks und Prints waren es in den ersten beiden Monaten, danach flaute es dann stark ab, sodass ich die 1000er Marke erst nach fast 18 Monaten knacken konnte.
Seitdem dümpelt es so vor sich hin und auch der Nachfolger konnte nur ein paar Neukäufe des Erstling generieren.
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Assy Eselsohr
Beiträge: 217 Wohnort: NRW
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15.09.2019 22:35
von Assy
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agu hat Folgendes geschrieben: | Hallo Assy,
Assy hat Folgendes geschrieben: |
Mich hatte nur irritiert, als ich davon las, dass Kleinverlage Auflagen zwischen 500 - 2000 Exemplare hätten, womit ich deutlich drunter liege. |
Das kommt auf den Kleinverlag an. Ein Teil der Kleinverlage sind solide kleine Unternehmen, die durchaus 2-3 Leute ernähren, (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) professionelle Marketing- und Vertriebsstrukturen aufbauen und damit auch höhere Verkaufszahlen erzielen.
Am anderen Ende gibts aber auch welche, die eigentlich nur aus dem Verleger bestehen, der das wiederum nur als Hobby betreibt und wo es nicht selten vorkommt, dass der anfängliche Idealismus schnell wieder verfliegt, wenn sie den ersten Realitätsschock erlitten haben. Die humpeln dann vielleicht noch 2 oder 3 Jahre weiter und lassen es langsam einschlafen.
Eine wichtige Einflussgröße ist das Genre.
Ich habe den Eindruck, dass vor allem Kleinverlage gut laufen, die entweder auf ein Genre spezialisiert sind, das auch im eBook-/Selfpublishing-Bereich gut läuft (denn da sind sie viel konkurrenzfähiger zu Publikumsverlagen, sowohl was die Vertriebsstrukturen als auch die Kosten des Buches angeht).
Also mit großem Abstand vorn sind Liebesroman und Erotik für jedwede Coleur.
Ein paar Kleinverlage, die es schon sehr lange gibt und die sich auf Horror, oder Military-Zeugs spezialisiert haben, laufen glaube ich auch ganz ordentlich. Die haben einfach ihre lang aufgebaute Fangemeinde, die dort regelmäßig kauft.
Trauriger sieht's bei Fantasy und SciFi aus. Da gibts auch ein paar alteingesessene Player, aber die kämpfen alle, von dem was man so hört. Und die Menge an Fantasy-Kleinverlagen, die ich in den letzten 10 Jahren aus dem Boden wachsen und dann sang- und klanglos wieder habe verschwinden sehen, ist leider auch sehr hoch. Was vermutlich daran liegt, dass sie sehr, sehr geringe Verkaufszahlen hatten.
Jedenfalls, ich hatte mein Debüt damals beim Sieben Verlag - einer von den sehr soliden Kleinverlagen. Mein Ersttitel war ein Thriller.
Die waren in dieser Zeit auch noch in der Findungsphase, haben diverse Genres probiert und haben sich am Ende auf Liebesroman (mit und ohne Fantasy) spezialisiert, weil das Genre sich um Welten besser verkaufte, als der Rest. Ich habe - für den gleichen Verlag im Anschluss drei weitere Romane geschrieben, Urban Fantasy, das wir dann mit einem Schuss Romantik als Liebesromane "getarnt" haben.
Die haben sich teils um den Faktor 20 besser verkauft, da waren auch schon mal 2.000 verkaufte Stück drin, einer ging über Lizenzverträge (TB, Hörbuch...) sogar bis auf 6.000 Stück hoch.
Parallel dazu lagen beim gleichen Verlag sämtliche Thriller- und Krimi-Titel, die sie auch hatten, aber wie Blei in den Regalen. Und mit einer Neuauflage meines Debüts 7 Jahre später ging's mir nicht viel besser.
Zitat: | Zumal mein Verleger meinte, dass jetzt erstmal nicht mehr viel kommt und erst mit der Veröffentlichung des zweiten Teils mit steigenden Verkaufszahlen zurechnen wäre?! |
Also nach meiner Erfahrung kann das gut oder schlecht laufen.
Falls die 400 Leser von Deinem Debüt begeistert waren, ist es gut möglich, dass der 2. Teil ein Erfolg wird. Meistens ist es bei Serien allerdings so, dass ein 2. Teil den ersten Teil noch mal mit hochzieht, sich aber selbst nie so gut wie der 1. Teil verkauft. Also man verliert mit jedem Teil ein paar Leser. Außer, es passiert ein Wunder (was gelegentlich vorkommt) und jemand mit enormer medialer Reichweite empfiehlt das Buch, oder ein großer Verlag kauft die Lizenz und druckt noch mal ein paar tausend Stück davon, die dann in den Läden zum Verkauf stehen (also da, wo ein Kleinverlagstitel es nahezu niemals hin schafft).
Andererseits, was kann schon schief gehen?
Danach ist man natürlich immer schlauer
Ich drück Dir jedenfalls die Daumen.
Liebe Grüße
Andrea |
Liebe Andrea,
Danke für deine ausführliche Antwort.
Erschreckend mit welchen Zahlen du aufwatest. Da wird mir ganz anders 😉
Im Endeffekt deckt sich deine Antwort mit der Aussage meines Verlages. Mir wurde ja schon gesagt, dass da nicht mehr viele Bücher verkauft werden. Aber wieso ist das so? Die ersten zwei -drei Monate war die Werbung sehr gering. Erst Ende Juni Anfang Juli haben zwei Zeitungen einen großen Bericht gebracht und in einer weiteren Zeitschrift, die 1× im Quartal erscheint, wurde über meinen Krimi berichtet. Egal, sagt der Verlag. Die Werbung wird nicht viel bringen?! Für mich sonderbar...
Meinst du wirklich, dass wenn die 400 Leser das Buch gut fanden, dass der 2. Teil dann gut gehen könnte? Ich hoffe es. Hast du ggf.ähnliche Erfahrungen gemacht?
Und weißt du zufällig, was es mit der Aussage auf sich hat, dass man erst nach dem 3. Buch Gewinn macht? Dann ist es doch eigentlich schon vorprogrammiert, dass die Teile 1 und 2 eh immer ein Flop sind, wenn der Verlagvon vornherein damit rechnet, dass erst nach dem 3. Buch Gewinn eingefahren wird.
So viele Fragen!
Lieben Dank noch mal an alle für eure Antworten. Die haben ungemein geholfe.
Liebe Grüße
Assy
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minka Leseratte
Alter: 46 Beiträge: 146
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18.09.2019 09:29
von minka
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Ich kann agu nur zustimmen. Es kommt auf den Kleinverlag an und darauf, ob er sich auf ein Genre spezialisiert hat. Und auch, wie vertriebsstark er ist – darauf sollte man besonders achten. Meinen Debütroman habe ich zu einem spezialisierten Verlag gegeben, der hinsichtlich Vertrieb und Marketing sehr gut aufgestellt ist. Die Verkäufe lagen in den ersten beiden Jahren im fünfstelligen Bereich, jetzt nach fünf Jahren verdiene ich damit immer noch an die tausend Euro im Jahr. Beim nächsten Roman habe ich dummerweise einen anderen Kleinverlag ausprobiert und habe insgesamt nur um die 1000 Bücher verkauft. Dem Verlag fehlt das Know-How, die Verlegerin ist selbst Autorin, was meiner Erfahrung nach nicht unbedingt von Vorteil ist (wir alle wissen, wo da der Fokus liegt).
Meiner Einschätzung nach wird sich dein Folgeband nicht besser verkaufen, wenn dein Verlag deine Verkaufszahlen als „normal“ ansieht. Ich weiß natürlich nicht, in welchem Genre du schreibst, davon hängt es ja auch stark ab. Aber die Folgebände zu einem anderen Verlag geben macht auch nicht viel Sinn befürchte ich.
Edit: Ich glaube, es geht um den Krimi, den du als Profilbild hast, oder? In dem Genre haben es Kleinverlage vermutlich eher schwer, weil Publikumsverlage dafür einfach zu stark sind. Da würde ich dir eher noch zu Selfpublishing raten. Wenn dein Buch gut ist und du dich mit Marketing auseinandersetzt, kannst du dort sehr, sehr gut verdienen.
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2822
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18.11.2019 02:49
von Maunzilla
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Von meinem ersten Buch habe ich genau 5 Stück verkauft (4 davon an Leute, die ich nicht kenne).
Und da ich 0 € für Reklame ausgegeben habe, habe ich trotzdem einen Gewinn von 84 € gemacht.
Eigentlich ist das gar nicht so schlecht, vergleicht man es mit diesen Titeln hier (Alles Publikationen in großen Verlagen, die viel Reklame machen.): https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/worstseller-2006-der-gammelbuchskandal-1385455.html
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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preusse Reißwolf
Beiträge: 1286 Wohnort: Bayern
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18.11.2019 12:45
von preusse
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"Droemer Knaur beispielsweise erklärte fröhlich, man habe gar keine Worstseller."
Da bin ich ja beim richtigen Verlag.
Wobei ich mich über meinen Kleinverlag, bei dem ich die ersten vier Romane veröffentlicht habe, auch nicht beschweren kann, wenn ich das hier so lese.
_________________ Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
Der Sohn des Löwen, 03/2019
Der Herzog von Aquitanien, 11/2019
Die geteilten Jahre, 09/2019
Der englische Löwe, 12/2020
Sie nannten ihn Cid, 11/2021
Jack Bannister - Herr der Karibik, 11/2022 |
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Reg Wortedrechsler
Alter: 51 Beiträge: 66 Wohnort: Fast Berlin
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18.11.2019 19:03
von Reg
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Mein erster Roman (Fantasy) ist auch dieses Jahr bei einem kleinen Verlag erschienen, Die Verkaufszahlen waren bescheiden. Um die 150 (E-Books und Taschenbücher) zusammen für das erste und zweite Quartal.
Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es noch besser wird.
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2822
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18.11.2019 21:04
von Maunzilla
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Was mich interessiert, wäre der Verlauf eurer Verkaufszahlen. Wie sieht es da aus? Ich nehme an, am Anfang sind sie hoch und sinken dann. Aber wie rasch geschieht das? Bleiben sie danach längere Zeit auf einem bestimmten Niveau oder sinken sie ins Bodenlose? Wann nach der Veröffentlichung war der Scheitelpunkt erreicht? Wie lange hat es gedauert, bis die erste Auflage ausverkauft war (oder verramscht wurde)?
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Reg Wortedrechsler
Alter: 51 Beiträge: 66 Wohnort: Fast Berlin
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18.11.2019 21:41
von Reg
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Ich könnte das jetzt nur an Amazon festmachen. Mein Verlag hat mir nur eine Übersicht der Zahlen geschickt, da sehe ich nicht, wann und wieviel. Nur das Endergebnis für das Quartal.
Aber mit einer Autorenseite bei Amazon kann man den Absturz ja sehr schön graphisch sehen.
Nee, eigentlich sehen die letzten 6 Monate aus wie eine Herzrhythmusstörung.
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2018 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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22.11.2019 03:19
von agu
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Was mich interessiert, wäre der Verlauf eurer Verkaufszahlen. |
Meine Erfahrung nach 7 Büchern bei großen und kleinen Verlagen: Die Lebenszyklus-Kurve ist erschreckend kurz. Bei Großverlagstiteln noch deutlich drastischer als bei Kleinverlagen.
Meine Kleinverlagstitel hatten nach einer kurzen Anlaufzeit von ein paar Tagen jeweils den Höhepunkt erreicht, hielten sich da dann 3-4 Wochen, und fingen dann langsam an, abzusinken, bis sich nach ca. einem Jahr kein Mensch mehr dafür interessiert hat ... bis das nächste Buch (idealerweise nächster Teil einer Serie) erschien. Der hat die Vorgänger noch mal kurz mit hochgezogen, aber nie auf das ursprüngliche Niveau.
Bei den Großverlagstiteln, die ja hauptsächlich über stationären Buchhandel und kaum online liefen, war das weniger an Verkaufsrängen, als vielmehr an der Präsenz in den Buchläden festzumachen:
Direkt nach Erscheinen sind sie relativ gut sichtbar gewesen, oft sogar als kleiner Stapel auf einem Tisch. Nach 1-2 Wochen wandern sie - dann nur noch 1 Exemplar - ins Regal. Da bleiben sie dann bis ca. 4 Wochen nach Erscheinen und verschwinden anschließend langsam. 3 Monate nach Erscheinungsdatum sind sie nicht mehr existent in der Wahrnehmung und in gefühlt 90% aller Buchläden auch nur noch auf Bestellung erhältlich.
Das alles ist anders, wenn man einen echten Bestseller im Großverlag landet ... was Gesamtverhältnis aber nur auf eine Handvoll Bücher aus den jährlich in Deutschland über 100.000 neu erscheinenden Titeln zutrifft.
Liebe Grüße,
Andrea
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2018 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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22.11.2019 03:20
von agu
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Reg hat Folgendes geschrieben: | Mein erster Roman (Fantasy) ist auch dieses Jahr bei einem kleinen Verlag erschienen, Die Verkaufszahlen waren bescheiden. Um die 150 (E-Books und Taschenbücher) zusammen für das erste und zweite Quartal.
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Wobei das für einen Fantasy-Titel im Kleinverlag gar nicht so schlecht ist
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
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Reg Wortedrechsler
Alter: 51 Beiträge: 66 Wohnort: Fast Berlin
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22.11.2019 18:35
von Reg
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agu hat Folgendes geschrieben: |
Wobei das für einen Fantasy-Titel im Kleinverlag gar nicht so schlecht ist |
Wirklich? Ich hab da keinen Vergleich. Klingt aber gut.
Vielleicht hatte ich irgendwie andere Vorstellungen, weil halt soviel Arbeit drinsteckt und ich selbst so begeistert war (und bin). Vermutlich dachte ich: Wow - und jetzt geht es los!
Es waren falsche Erwartungen. Es ist Fantasy in einer winzigen Nische, wie du schon sagst agu.
Aber inszwischen sage ich mir: Hey,150 Verrückte, die ein Abenteuer erlebt haben, das ich mir ausgedacht habe.
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2018 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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24.11.2019 14:46
von agu
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Reg hat Folgendes geschrieben: | Es waren falsche Erwartungen. Es ist Fantasy in einer winzigen Nische, wie du schon sagst agu. |
Ja, ich hatte auch leicht überzogene *hüstel* Erwartungen, was die Verkäuflichkeit von Fantasy angeht. Am Anfang konnte ich es gar nicht verstehen, dass mich meine Agentur mit Biegen und Brechen versucht hat, von Fantasy auf andere Genres umzuleiten. Inzwischen habe ich einen etwas differenzierteren Blick auf den deutschen Fantasy-Markt^^
Anders als z.B. bei Krimi oder Liebesroman oder selbst historischen Romanen scheint es bei Fantasy nicht wirklich eine solide Midlist zu geben. Es gibt die paar wenigen Bestseller, die man mit der Lupe suchen muss (und sowas wie Game of Thrones zählt da nicht, das war ein Sondereffekt, der durch den Hype der Serie bedingt war). Und der ganze Rest dümpelt unter 'ferner liefen' dahin. Selbst im Großverlag kann man sich als Nicht-Bestsellerautor schon gratulieren, wenn man 2000 Stück absetzt. In Kleinverlagen und im Selbstverlag - also da, wo Internet der Hauptvertriebskanal ist - läuft Fantasy gerüchteweise noch viel, viel schlechter (auch wenn ein paar wenige Ausnahmen existieren - der großartige Michael Sullivan z.B. hat als Selfpublisher angefangen und schaffte den Sprung in die Bestsellerklasse - aber das ist auch der US-Markt, also vielleicht nicht ganz zu vergleichen).
Vor so vier oder fünf Jahren, als ich mich noch aktiver damit beschäftigt habe, war es nach einer sehr kurzen (und weitgehend erfolglosen) Fantasy-Renaissance auf dem deutschen Buchmarkt so, dass man - sofern man nicht bereits einen festen Namen hatte wie z.B. Markus Heitz oder Bernhard Hennen - Fantasy bei großen Verlagen eigentlich nur unterkriegte, wenn man sie über ein Sub-Genre quasi unter der Türritze durchschmuggelte. Also z.B. verpackt als Jugendliteratur / Young Adult, oder verquirlt mit einer Liebesromanze, am besten mit Erotikanteil.
Keine Ahnung, wie es jetzt aussieht.
Aber mein Eindruck ist nach wie vor, dass die wenigen deutschen Fantasy-Newcomer meist Leute sind, die in anderen Genres schon halbwegs erfolgreich waren und dann ihren Verlag bequatschen konnten, doch mal ihr Fantasy-Manuskript zu machen, das sie seit zehn Jahren versuchen an den Mann zu bringen, während sie einen Krimi / Histo / Liebesroman nach dem anderen schreiben und veröffentlichen, weil von irgendwas muss man ja leben.
Und der Grund ist schlicht, dass die Verkaufszahlen bei Fantasy generell einfach sehr sehr niedrig sind, wenn man von den paar Bestsellern absieht.
Soll heißen, dass man als Fantasy-Autor noch viel mehr Überzeugungstäter sein muss, als in anderen Genres
(sagt jemand, die trotz der Tatsache, dass sich SciFi noch besch***ener verkauft als Fantasy, trotzdem einen SciFi-Thriller schreibt, weil ... was soll's? Reich wird man mit Büchern eh nicht, also kann man es auch gleich volle Breitseite machen mit dem Idealismus)
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
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Sonnenfänger (2013, Weltbild)
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Reg Wortedrechsler
Alter: 51 Beiträge: 66 Wohnort: Fast Berlin
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24.11.2019 17:45
von Reg
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agu hat Folgendes geschrieben: |
Soll heißen, dass man als Fantasy-Autor noch viel mehr Überzeugungstäter sein muss, als in anderen Genres
(sagt jemand, die trotz der Tatsache, dass sich SciFi noch besch***ener verkauft als Fantasy, trotzdem einen SciFi-Thriller schreibt, weil ... was soll's? Reich wird man mit Büchern eh nicht, also kann man es auch gleich volle Breitseite machen mit dem Idealismus) |
Idealismus finde ich gut, agu. Ich habe gesehen, dass du dich auskennst, was Bücher angeht - und Fantasy. Respekt! Die Cover sind übrigens allesamt echt toll.
Ich hatte einfach Glück, dass der Verlag - in einer winzigen Lücke, in der sie Manuskripte wieder angenommen haben - meins für so gut befunden hat, dass sie es veröffentlichen wollten. Einfach, weil es das, was ich da gepinselt habe scheinbar nicht oft gibt. Treffer! Aber entsprechend klein ist die Leserschaft eben auch.
Als nächstes habe ich mich an einem Thriller versucht, weil Thriller ja gerade total "in" sind. Aber, um zum Idealismus zurückzukommen: sie haben tatsächlich noch ein Manuskript von mir genommen, das ich mal in das Genre Science-Fantasy schiebe. Darüber freue ich mich sehr.
Und dir drücke ich für dein neues Projekt alle Daumen! Würde mich freuen, von Fortschritten zu hören.
_________________ Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain) |
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Corydoras Klammeraffe
Alter: 39 Beiträge: 751 Wohnort: Niederösterreich
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24.11.2019 18:13
von Corydoras
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Ich glaube das Problem bei Fantasy ist auch, dass die Leute VIEL eher immer und immer wieder die Klassiker lesen, als neue Autoren auszuprobieren. Wenn man nach Fantasy Empfehlungen fragt, kommen (neben Tolkien und Martin) eigentlich immer dieselben Namen: Tad Williams, Robin Hobb, Steven Erikson, Brandon Sanderson und im deutschen Bereich die bereits genannten. Es kommt mir so vor als wagen in keinem anderen Genre die Leser so selten mal den Griff zu einem unbekannten Autor wie in Fantasy. Und es kommt eben auch weniger auf Neuerscheinungen an, es werden lieber alte Romane gelesen. Vielleicht auch, weil Fantasy der Gegenwartsbezug fehlt.
Ich weiß eh, dass das Offtopic ist. Ich wollte es nur sagen.
_________________ I'm not a king. I am just a bard. |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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24.11.2019 18:16
von Ralphie
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Vielleicht liegt es auch daran, dass sich die Fantasy totgelaufen hat.
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Reg Wortedrechsler
Alter: 51 Beiträge: 66 Wohnort: Fast Berlin
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24.11.2019 18:19
von Reg
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Und eben weil der Gegenwartsbezug fehlt, wäre es doch auch ein Grund mehr Fantasy zu lesen. Schön entspannt. Und wenn man will, dann findet sich eine Moral von der Geschichte vermutlich in jedem Buch, was dann wieder auf die Gegenwart zu beziehen wäre.
Ich rede wirr, oder? Aber es stimmt schon, dass sich recht wenig Menschen der Fantasy annehmen. Wenn ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis herumschaue werden eher Liebesromane konsumiert und ab einem bestimmten Alter dauernd Sachbücher. Oder es werden blind die Spiegel-Bestseller gewählt, weil es die Spiegel-Bestseller sind.
_________________ Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain) |
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