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Darf man so etwas formulieren?

 
 
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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
G

Alter: 59
Beiträge: 2385
Wohnort: Braunschweig


G
Beitrag21.11.2019 19:49

von Gerling
Antworten mit Zitat

Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Ich sehe den Autor schon vor Gericht stehen. Die Staatsanwaltschaft wird das Manuskript auf Herz und Nieren prüfen lassen, und wenn die Sachverständigen nur den geringsten Kommafehler finden, wird man dem Autor die "künstlerische Freiheit" absprechen und ihm Volksverhetzung und ähnliches vorwerfen. Das kann man sich alles ersparen, wenn man solche Ausdrücke vermeidet.


Das ist doch jetzt Satire ... das kann doch nicht ernst gemeint sein ...


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MarVeRiCk94
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 29
Beiträge: 116



Beitrag21.11.2019 21:42

von MarVeRiCk94
Antworten mit Zitat

Erstens möchte ich festhalten; bitte wunder dich nicht, wenn Verlage dich öfter ablehnen wegen solcher Passagen oder nach der Veröffentlichung die Staatsanwaltschaft erst nochmal einen prüfenden Blick darauf wirft. Das kann vorkommen, muss aber nicht zwingend heißen, dass du eine Straftat begangen hast.

Ich möchte meinen, sofern du kein proaktiver Antisemit bist und auch in deinem Werk es nicht so darstellst, als seist du einer, sondern es nur eine fiktive oder auch reale Figur aus der Realität ist, die so denkt, ist es in Ordnung. Nimm das auf jeden Fall mit rein, denn (so ist mein Eindruck) was den Reiz vieler Leser heutzutage ausmacht sind Tabu-Brüche. Das wäre so einer, wenn man bewusst den Bogen an einigen Stellen überspannt und Reizstellen schafft, allerdings müssen sie richtig eingefädelt werden, denn ist das natürlich auch ein heißes Eisen, was du da berührst - es ist ein leichtes, sich daran zu verbrennen, wenn man sein Handwerk nicht versteht.
Ich denke du schaffst das aber smile von mir aus kannst du das so schreiben. Aber sei dir nach wie vor der Gefahr bewusst, solche künstlerischen Tabu-Brüche können dir auch ganz leicht viele Feinde einhandeln oder andere Probleme
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nebenfluss
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5994
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Beitrag22.11.2019 02:38

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Papiertiger hat Folgendes geschrieben:
Ich werde das so explizit schreiben. Auch auf die Gefahr hin, dass es böse Briefe hagelt. Im Prinzip hat King recht: Die Leute reagieren auf Schlagwörter, schwingen die Moralkeule und kapieren in Wirklichkeit nichts.

Interessant das mit dem "Nigger". Genau der schlimme Ausdruck kommt nämlich auch in meinem Buch vor. Da aber in wörtlicher Rede eines anderen Übeltäters. Auch das werde ich so lassen.

Danke für eure Meinungen.


Richtige Entscheidung, finde ich.
Und wundere mich (mal wieder) darüber, dass der Faden noch seitenlang weiterdiskutiert wird, obwohl du sie bereits getroffen hast.

Eine recht lange, aber m. E. lesenswerte Analyse des Phänomens übrigens hier:
https://www.literaturcafe.de/schreiben-mit-kondom-diversitaet-politische-korrektheit-empfindlichkeitslesen-und-die-literatur/

oder, wenn's etwas polemischer sein darf, zum Thema Sensitivity Reading:
https://www.radioeins.de/programm/sendungen/modo1619/harald_martenstein/sensitivity-reading.html


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nebenfluss
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5994
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Beitrag22.11.2019 04:17

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Nun, ich kenne die deutschen Gerichte und weiß, wie sie arbeiten.

Zuletzt hatte ich den Eindruck, die arbeiten so:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/gericht-haelt-vulgaere-poebelei-fuer-rechtmaessig-kuenast-will-gegen-urteil-zu-facebook-beleidigung-vorgehen/25031946.html
https://www.zeit.de/gesellschaft/2019-09/hasskommentare-renate-kuenast-facebook-urteil-landgericht-berlin
Da geht's um Meinungsfreiheit.
Die Antwort im Rahmen der Kunstfreiheit:
https://www.der-postillon.com/2019/09/berliner-landgericht.html


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meerenblau
Reißwolf
M


Beiträge: 1320



M
Beitrag22.11.2019 11:23
Re: Darf man so etwas formulieren?
von meerenblau
Antworten mit Zitat

Papiertiger hat Folgendes geschrieben:
Hallo,

mein Testleser meint: "Zu starker Tobak, Finger weg!" Ich finde aber, dass das ok ist. Was meint ihr?

Es geht um folgenden Gedanken des absoluten Bösewichts in meinem Roman:

"Und diese Glubschaugen - das kann nur ein Scheißjude sein!"

Wohlgemerkt als Gedanke, nicht als wörtliche Rede. Da steht zwar nicht "Er dachte, dass...", aber aus dem Kontext geht hervor, dass hier nicht der Erzähler fabuliert, sondern der Bösewicht denkt.

Vielen Dank und beste Grüße

Dirk


Es kommt, finde ich, ein bisschen auf den Charakter Deines Bösewichtes an. Ist es einer, der sich emotional unter Kontrolle hat, also ein nüchterner, kaltblütiger Bösewicht ist, würde ich das "Scheiß-" weglassen.

Ist es ein impulsiver, ungebildeter Mensch, wird das durch das "Scheiß"- deutlicher zum Ausdruck gebracht.

In jedem Fall aber kannst Du das Wort "Scheißjude" natürlich unter den von Dir genannten Umständen benutzen. Genauso, wie ein anderer "Scheiß-Christenhund", "Scheiß-Deutscher, "Scheiß-Schwanzträger", "Scheiß-Politiker" oder "Scheiß-Schwuler" sagen könnte.

Letztendlich wird in Romanen ja die Realität abgebildet und kein himbeerrotes Plüschland. Und in der Realität sprechen manche Zeitgenossen nunmal leider so.

Stell Dir mal vor, Dein Bösewicht würde denken:
"Diese Glubschaugen - das kann nur ein koprophiler Sohn einer mosaisch gläubigen Mitbürgerin sein!" ...
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