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Boxerpower
Schneckenpost
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Beiträge: 5



B
Beitrag18.11.2019 10:21
Romananfang
von Boxerpower
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Guten Morgen,

nachdem ich mich gestern erst hier angemeldet habe, bitte ich euch gleich mal um Kritik an diesem Anfang eines kurzen Romans.

Es handelt sich um eine Mystery- / Alternative-History-Geschichte.

Dieser Auszug umfasst 1402 Worte.

Ich danke jetzt schon allen, die ihn lesen und vielleicht sogar ihre Ansichten dazu preisgeben.



I

Zitternd zog die Frau ihren schwarzen Wollumhang fester um sich. Ihre schwarzen Schnürstiefel waren schon nach wenigen Minuten durchnässt gewesen und hatten die scharfe, feuchte Kälte des Novembers an ihren Füßen hochsteigen lassen. Der Nebel legte kleine Perlen auf ihren Umhang und auf ihren dichten Schleier, sodass sie lieber die Ohren spitzte, als sich auf ihre Augen zu verlassen. Ein scharrendes Geräusch! Noch einmal! Der Laternenanzünder machte seine Runde durch die breite Straße und die Frau trat noch weiter in den Schatten zurück. Der Kutscher verspätete sich. Wahrscheinlich war er betrunken in einem Wirtshaus geblieben oder er fand nun die Straße nicht. Oh Himmel, und wie kalt es war. Tränen vernebelten ihre Sicht noch zusätzlich, als endlich, endlich Hufgeklapper durch die Straße hörbar wurde. Die Ungeduld ließ ihr die Kälte vollends unerträglich erscheinen, und als sie endlich durch den Schlag, den ihr der schwankende Kutscher geöffnet hatte, in die Kutsche geklettert und auf den Sitz gesunken war, war ihr Gesicht von Tränen genauso durchnässt wie ihre Füße und ihr Wollumhang. Jetzt schnell, schnell ans andere Ende der Stadt. Hoffentlich beeilte sich der faule Kerl! Ricarda riss den tropfenden Hut mit dem dichten Schleier vom Kopf und schüttelte wütend das gesammelte Regenwasser auf das Polster der leeren Bank ihr gegenüber. Wie sollte sie pünktlich sein, wenn ihr schon wieder der betrunkene Kutscher geschickt wurde? Auch das schwarze Wollcape nahm sie ab und verrenkte gelenkig die Schultern, um dessen Nässe auf den Boden und nicht auf ihre eigenen Knie zu schütteln. Zitternd malte sie sich das rot lodernde Feuer im Kamin im Wohnzimmer der Hansens aus und schüttelte das Cape energisch, damit ihr durch die Bewegung etwas wärmer wurde.
Die Kutsche schaukelte über das Kopfsteinpflaster der schmalen und breiten Straßen, und während allmählich das Geklapper vieler Pferdehufe sowie die Rufe der Laternenanzünder weniger und leiser wurden, prasselte der Regen auf das Kutschendach, ohne nachzulassen. „Brrrr, hoho“, rief der Kutscher, nüchtern durch die eisige Regendusche, als sie fast die letzten Häuser der Stadt hinter sich gelassen hatten. Ricarda klapperte immer noch mit den Zähnen und zog ihre durchnässten Kleidungsstücke wieder an. Keinesfalls durfte ihr Gesicht oder ihr Körper für den Kutscher wiedererkennbar sein, wollte sie ihre Arbeit als Assistentin nicht verlieren. Ohne Hilfe kletterte sie aus der Kutsche und nickte stumm dem Kutscher zu, bevor sie den Weg zu dem mächtigen, uralten Gutshaus suchte, das wie ein unheimlicher Zyklop in der Dunkelheit lauerte und sie durch ein flackerndes Auge beobachtete.
Um die Anonymität aller Teilnehmerinnen auch vor heimlichen Beobachtern zu wahren, blieb die Zuwegung in dieser Nacht unbeleuchtet und Ricarda hätte die Strecke ebenso gut barfuß zurücklegen können. Stiefel und Strümpfe sogen sich in den Pfützen mit winterkaltem Wasser voll, sodass Ricarda jedes Gefühl in den Füßen verloren hatte, als sie endlich den Türklopfer in Form einer kopfüber baumelnden Fledermaus hob und wieder fallen ließ. Sogleich wurde die Tür von innen aufgestoßen. „Schnell, schnell“, trieb das Dienstmädchen sie an. Kurz wünschte Ricarda, sie hätte dies wegen ihres erbärmlichen Zustands gesagt – „Schnell, schnell, nur fort mit den nassen Kleidern, hier haben Sie trockene, und nun rasch mit Ihnen in den Sessel ans Kaminfeuer!“ –, doch das Dienstmädchen war schon vorausgeeilt, um die Tür zum rot lodernden Licht des Wohnzimmers leise aufzuziehen, während Ricardas Hinein-schlüpfen beiseite zu treten und den Türspalt schnell wieder zu verschließen.
Im Wohnzimmer war es warm. Das Feuer schüttelte gewaltige Flammenarme durch den Schornstein zum Himmel. Ricarda glitt auf ihren freien Platz und Frau Dr. Heinrich stoppte ihre Hand auf dem Weg zur Taschenuhr und ihre Miene auf dem Weg vom Selbstbewusstsein zum Ärger. Ricarda seufzte so gut wie lautlos.
„Unser Kreis ist vollständig, sehr geehrte Damen“, begann Frau Dr. Heinrich, wie immer, ohne Zeit mit Umschweifen zu vergeuden. „Es ist nicht das erste Mal, dass wir uns hier treffen, doch möchte ich Sie alle an den Schwur erinnern, den Sie in Bezug auf die Anonymität der hier Anwesenden geleistet haben. Die Konsequenzen sind Ihnen bewusst: Sollte die Identität einer der hier Anwesenden enthüllt werden, wäre diese ihrer Freiheit und vielleicht sogar ihres Lebens nicht mehr sicher. Zu reizvoll ist die Möglichkeit, Ihre Ausbildung und Ihr Wissen zu missbrauchen.“ Frau Dr. Heinrich machte hier eine erste Pause, in der ihr letztes Wort Zeit hatte nachzuklingen. „Keiner von Ihnen traue ich Verbrecherisches zu, dennoch muss ich Sie wachsam halten.“ Ricarda hielt kurz den Atem an und spürte den gleichen Impuls aus Anspannung und Respekt bei allen, die um den Tisch saßen; nur der Regen tobte weiterhin am Fenster und das Feuer schüttelte seine Fäuste.
„Nach dieser Vorrede bitte ich Sie nun, Schleier, Hüte und Capes abzunehmen.“ Vier der um den Tisch versammelten Frauen befolgten schweigend die Anweisungen und hängten ihre triefenden Kleidungsstücke an eigens dafür angebrachte Wandhaken. Waren ihre Gesichter und Figuren erst einmal erkennbar, konnte keinem Dienstmädchen mehr der Zutritt zum Wohnzimmer gestattet werden. Befreit von ihren nassen Lasten und durch die Wärme des Feuers belebt, lächelten drei der Frauen einander vorsichtig zu. Es war offensichtlich, dass sie einander nicht zum ersten Mal sahen, es jedoch noch nicht zu echter Vertrautheit gebracht hatten. Das Einzige, was alle fünf um den Tisch Sitzenden miteinander gemeinsam hatten, war ihre schwarze Kleidung. Die drei Frauen, deren Lächeln soeben auf ihren Gesichtern verblasste, waren zwischen vierzig und sechzig Jahren alt, mit einem Abstand von jeweils etwa zehn Jahren; sie hatten braune, schwarze sowie eisgraue Haare; außerdem war eine athletisch die zweite rundlich und die dritte ziemlich mager. Die vierte Frau war eher ein Mädchen, vielleicht 19 oder 20 Jahre alt, mit dunklen, langen Haaren und leuchtend braunen Augen wie zwei reife Kirschen. Alle vier Frauen blickten immer wieder kurz, und ohne dabei den Kopf zu drehen, zu der fünften. Obwohl der Tisch rund war, war ihre Gegenwart herausgehoben. Gerade aufgerichtet, nahm sie mit geschlossenen Augen alles und jede im Raum genau wahr. Kein Muskel bewegte sich in ihrem Gesicht, doch schienen sich alle Emotionen im Raum dort widerzuspiegeln: Hoffnung, Angst, Trauer und Aufregung.
„Sie, ebenso wie wir alle, tragen nichts als schwarz, liebe Nora“, wandte Frau Dr. Heinrich sich direkt an das junge Mädchen mit dem leuchtenden Blick. „Schwarz ist die Abwesenheit jeder Farbe, und, in seiner Idee, auch die Abwesenheit von Licht. Doch das Schwarz ist zugleich der Kontrast, der den Farben, und damit dem Leben, ihre Kraft verleiht. Weiß erscheint, ohne den Kontrast mit Schwarz, grau; das klarste und reinste Rot ist nur im Kontrast mit Schwarz sichtbar.“
Wie bei jeder Séance durchrieselte Ricarda die Stille, die sich nach diesen Worten im Raum ausbreitete, als würde sie durch eine Infusion in ihren Körper geleitet. In ihr begann die Vorbereitung. Waren ihre Strümpfe noch nass? Es spielte keine Rolle mehr. In ihr glitt langsam die Tür auf.
„Nora, Sie sind mit einem Anliegen zu uns gekommen, das bis noch vor einem Jahrzehnt unmöglich zu realisieren gewesen wäre“, fuhr Frau Dr. Heinrich fort. „Unsere Wahrnehmung benötigt Ränder, um uns ein Bild zu liefern, das für uns verstehbar ist. Die Grenzen unserer Wahrnehmung erschaffen ihren Raum.“ Gebannt hingen Noras dunkel leuchtende Augen an den klar-grauen der Wissenschaftlerin. Auch bei ihr, obwohl sie die Wahrnehmerin sein würde und nicht Teil des Rands, hatte die Vorbereitung begonnen. „Chaos, Wirrnis, Dunkelheit erschreckt uns nur dort, wo wir keine Ränder erkennen können, die die Gegenstände voneinander abgrenzen könnten. Die schwarzen Ränder, die selbst aus der Abwesenheit von jedem „Etwas“ entstehen, sind unser Schlüssel, mit dem wir die Tür öffnen: Wir unterscheiden klar – dies ist ein Gesicht, das dort ein unbelebter Gegenstand und jenes ein Baum.“ Obwohl Frau Dr. Heinrich mit ruhiger, eher leiser Stimme sprach, war ihre Stimme über dem Prasseln und Fauchen von Regen und Feuer immer deutlicher zu verstehen; als verstärkten sich die schwarzen Ränder um ihre Worte. Ricarda und ihre drei schwarzen Kolleginnen ließen unhörbar den Atem ein- und ausströmen; durch die Luftröhre und durch die ehemaligen Kiemenbögen an den Rippenenden und durch die Öffnungen im Rücken an den Stellen, wo der Panzer zu Flügeln wurde. „Durch Forschungen und durch disziplinierte, intelligente Wissenschaftsarbeit ist es uns gelungen, einen neuen Rand entstehen zu lassen. Wenn wir bislang unsere Wahrnehmung auf den Ort richteten, an den unsere Lieben gelangen, nachdem sie durch den Tod aus unserer Welt verschwinden, empfingen unsere Sinne nichts als Dunkelheit, sodass die Angst und Hilflosigkeit uns dazu brachte, Wünsche auf die dunkle Leinwand zu projizieren, die wir in Anlehnung an unsere eigene Welt konstruierten. Unsere Arbeit erlaubt uns nun einen neuen Blick in diesen Raum.“

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Corydoras
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Beitrag18.11.2019 10:45

von Corydoras
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Servus,

nun... ich würde den gesamten ersten Absatz komplett streichen und dort einsteigen, wo Ricarda die Kutsche verlässt und der Hinweis fällt, man dürfe ihr Gesicht nicht sehen - denn das ist in Wahrheit die einzige wichtige Information am Anfang. So wie es dasteht, suggerierst du zu Beginn, die Dame befände sich in unmittelbarer Gefahr, was sie ja nicht ist. Da fühle ich mich ein wenig verarscht, dass sie dann "nur" eine Kutschenfahrt unternimmt.

Dann wäre da das Wetter: Nachdem es regnet, weiß ich schon, dass gleich was geheimnisvolles passiert. Rolling Eyes Mach das doch bei Sonnenschein, da wirkt der Übergang viel härter.

Worüber ich auch gestolpert bin: Zuerst nennst du sie "die Frau" und dann ein paar Sätze später Ricarda. Bleib vom Anfang an beim Namen und "sie", wenn du eh ihre Identität nicht verbergen möchtest.

Was ich persönlich nicht mag (aber das ist Geschmackssache) ist Fantasy, in der alle Leute so fürchterlich gestelzt reden. Muss man mögen.

Ansonsten stilistisch weitaus besser als viele andere Fantasy Einstände, die ich hier gelesen habe. Lässt sich also viel draus machen. smile Wie viel hast du denn bislang geschrieben?


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Ralphie
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Beitrag18.11.2019 10:49

von Ralphie
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Es würde nicht schaden, wenn der Leser schon im ersten Absatz erfährt, wann und wo die Geschichte spielt und wie Ricarda mit Nachnamen heißt.
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Michel
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Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
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Beitrag18.11.2019 12:37
Re: Romananfang
von Michel
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Boxerpower hat Folgendes geschrieben:
Zitternd zog die Frau ihren schwarzen Wollumhang fester um sich. Ihre schwarzen Schnürstiefel waren schon nach wenigen Minuten durchnässt gewesen und hatten die scharfe, feuchte Kälte des Novembers an ihren Füßen hochsteigen lassen. Der Nebel legte kleine Perlen auf ihren Umhang und auf ihren dichten Schleier, sodass sie lieber die Ohren spitzte, als sich auf ihre Augen zu verlassen. Ein scharrendes Geräusch! Noch einmal! Der Laternenanzünder machte seine Runde durch die breite Straße und die Frau trat noch weiter in den Schatten zurück. Der Kutscher verspätete sich. Wahrscheinlich war er betrunken in einem Wirtshaus geblieben oder er fand nun die Straße nicht. Oh Himmel, und wie kalt es war.

Hm. Es natürlich selbst ein Klischee, dass Einstandtstexte adjektiv-gesättigt sind, und ein weiteres, dass Texte das nicht dürften. Trotzdem bin ich daran hängengeblieben, wenn auch weniger als in manchen anderen Texten.
Die Adjektiv- und Adverbiendichte passt ganz gut zum Erzählton, den Du konsequent durchhältst. Nach kurzer Zeit bin ich im Setting sortiert - Kutsche, Cape, Lampenanzünder - und kann der jungen Frau folgen, deren Namen ich immer noch nicht weiß. Gibt es tatsächlich einen Grund, ihn so lange nicht zu nennen? Die Perspektive ist doch eher personal:
Zitat:
Zitternd zog Nora ihren schwarzen Wollumhang fester um sich.


Wortwiederholungen (dreimal "endlich" in zwei Zeilen) lenken mich ab, aber das lässt sich sicher in der Überarbeitung noch aufgreifen. Manche Bilder finde ich noch ungelenk (die Flammenarme zum Beispiel) und einige der Sätze sind, wenn auch kongruent zum Erzählton, so lang, dass ich am Ende nicht mehr recht weiß, wie ich den Anfang zu verstehen habe. Die Sequenz mit dem Dienstmädchen habe ich z.B. erst bei dritten Durchlesen wirklich verstanden. Da hat jemand seine Klassiker intensiv gelesen - aber ein daran angelehnter Stil darf ja trotzdem leserlich bleiben. Darin sähe ich die höchste Kunst: Stil mit Lesbarkeit zu verbinden.


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Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken
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Boxerpower
Schneckenpost
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Beiträge: 5



B
Beitrag18.11.2019 13:54

von Boxerpower
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Danke für die Rückmeldungen. Schon komisch, dass man seinen eigenen Text 27 Mal lesen kann und er dann doch durch fremde Augen ganz anders aussieht.

Dass der Name so spät fällt, hat sicher den Grund, dass der Text zuerst eine Kurzgeschichte war. Ohne euch wäre mir das gar nicht aufgefallen.

Spontan gefällt mir der Vorschlag von Corydoras, den komplette ersten Absatz zu streichen - auf der anderen Seite mag ich selbst solche atmosphärischen Einstiege, wenn ich etwas lese. Darüber muss ich noch mal gründlich nachdenken.

Michel, danke, dass du dir trotz der verschachtelten Sätze manches mehrmals gelesen hast. Ich gebe dir sehr Recht, was die Forderung von mehr Lesbarkeit angeht.

Ich komme aus dem Bereich Sachtexte / Philosophie. Dadurch ist mein Hang zu langen Sätzen bestimmt noch verstärkt worden.
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Orschi
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Wohnort: Baden (bei Karlsruhe/Rhein)


Beitrag18.11.2019 15:22

von Orschi
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Zitat:
schwarzen Wollumhang fester um sich. Ihre schwarzen Schnürstiefel

das scheint mir sperrig
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Boxerpower
Schneckenpost
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Beiträge: 5



B
Beitrag18.11.2019 16:43

von Boxerpower
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Ja, das ist mir vorhin auch schon selbst aufgefallen. Danke.
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Hippo1612
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H
Beitrag19.11.2019 16:03

von Hippo1612
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Zitat:
Spontan gefällt mir der Vorschlag von Corydoras, den komplette ersten Absatz zu streichen - auf der anderen Seite mag ich selbst solche atmosphärischen Einstiege, wenn ich etwas lese. Darüber muss ich noch mal gründlich nachdenken.


Einen ähnlichen Gedanken hatte ich auch bei mir. Ich würde einen ersten Absatz lassen, ihn aber anders schreiben.
Tatsächlich hab ich bei mir auch einen Einstieg ins Setting belassen, auch wenn der zunächst das Voranschreiten der Handlung etwas hinauszögert. Aber wenn die Handlung quasi im ersten Satz schon Anlauf nimmt, hat der Leser gar keine Zeit, sich im Umfeld der Akteure zu orientieren.
Kutsche, dicke Umhänge, Laternen zum Anzünden, das heißt für mich, irgendwo zwischen 1200 und 1800, ich tippe noch auf die vorindustrielle Zeit.

In Fantasyromanen ist es gar nicht mal so unüblich, Ort und Zeit den Lesern zu überlassen.
Meinem Vorposter hinsichtlich des "Gefahrszenarios" kann ich teilweise zustimmen. Weniger wäre hier vielleicht mehr, sodass auch die Zahl der Adjektive von ganz allein sinkt. Denk dran: Du hast noch schätzungsweise 200 Seiten Zeit, den Lesern einen Spannungsbogen zu präsentieren und die Figuren zu entwickeln.
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Boxerpower
Schneckenpost
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Beiträge: 5



B
Beitrag19.11.2019 20:04

von Boxerpower
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Ich bin gerade noch mit den Schluss des Romans beschäftigt. Sobald ich da ein Plateau erreicht habe, mit dem ich einigermaßen leben kann, überarbeite ich den Anfang noch mal. Dann stelle ich die überarbeitete Fassung hier ein.

Danke für die ganzen Gedanken und Hinweise!
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Orschi
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 70
Wohnort: Baden (bei Karlsruhe/Rhein)


Beitrag20.11.2019 09:21

von Orschi
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wie John Wayne Ralphie schon anmerkte: Vorne muss ein Rahmen sein

Könnte auch die Kapitelüberschrift sein:

statt "1"  dann meinetwegen "Madrid, November 1721"

[Dann ein einziger Satz vorweg.Schrägschrift, dann Absatz]

Magische Geheimbünde und die Inquisition spielten im Dunkel der Geschichte ihr blutreiches Spiel

und nun entsteht ein Loch, irgendwas, das neugierig macht und dann kommt Ricarda, die sollte außer "zittern" noch irgendwas aktiv machen

Der Kutscher ist gut beschrieben und hat schon mal Charakter, Ricarda nur nasse Füsse und dunkle Kleidung. Und halt "passiv", bis man irgendwann eine Träne sieht ... Atmet sie nicht, kein unterdrückter Laut, kein klammer Griff ans Revers, ein unsicher Schritt ... wie sieht sie aus: Blass, verhuscht, aber doch anmutig in ihrer unschuldigen Jugend, aristokratisch, 17   oder  einmetervierundachtzig, Stiernacken und Hände wie ein Hufschmied, sie konnte zwischen Daumen und Zeigefinger Nüsse knacken und ihre schmierige Spelunkenkundschaft stand drauf ....  [verrückt, ich weiß]

Außerdem müsste es noch nach fauligem Moos richen oder so, damit es noch düsterer wird.
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Boxerpower
Schneckenpost
B


Beiträge: 5



B
Beitrag20.11.2019 10:18

von Boxerpower
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Oh, was für geniale Bilder! Ich bin ganz inspiriert!
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