Das Abbild meines Ichs

[Avalia]

Ein Gedankengang zu einer s/w-Aufnahme meiner Selbst



Ich hatte mich selbst verloren

jemand anderes hatte mich neu geboren

ein Abbild in schwarz, weiß und grau

eine fremde Frau

das war nicht ich, das war nicht mein

das konnte nicht die Wahrheit sein

alles was ich sah war fremd

und mein Dasein so gehemmt

obwohl wir uns in den Schatten der Nacht bewegen

und dieselbe Absicht hegen

kann ich mich nicht fallen lassen

gezwungen mich selbst dafür zu hassen

ich seh den Fotografen an und kann es nicht fassen

ihn machen lassen

aufhören zu hassen

den Augenblick fassen

es gelingt nicht mir

aber dir

[Soleatus]

Hallo Avalia!

Dein Gedankengang hat einen reizvollen Ausgangspunkt, und doch: er bricht von dort aus gut und schön auf! Gegen Mitte des Wegs weiß ich allerdings nicht, ob er ungereimt nicht stärker wirken könnte; denn zum Beispiel hier ...

das war nicht ich, das war nicht mein

das konnte nicht die Wahrheit sein

alles was ich sah war fremd

und mein Dasein so gehemmt

obwohl wir uns in den Schatten der Nacht bewegen

und dieselbe Absicht hegen

... habe ich schon das Gefühl, die Verse passen nur aufeinander auf - ein Reimwort auf das andere - und führen auch zu leicht schrägen Aussagen, die zumindest nicht ganz zum restlichen Ton des Textes passen (das "gehemmte Dasein", die "gehegte Absicht"). Das ist nicht wirklich entscheidend, aber wäre es mein Text, versuchte ich wohl, ihn zu Vergleichszwecken auch einmal ungereimt (und vielleicht etwas gedrängter?!) zu schreiben.

Gruß,

Soleatus

[Johannes Jung]

Hi,

mir sind die Bilder zu sprunghaft. Es liest sich wie eine Aneinanderreihung von Fragmenten ohne Zusammenhänge.

Schade,
Joh.