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Unschuld


 
 
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1125
Wohnort: berlin


D
Beitrag21.10.2019 00:26
Unschuld
von d.frank
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Geh! Diese dunkle Straße entlang, deren Seiten die hohen Bäume abstecken
Geh in dich hinein
als würdest du dein trockenes Herz ausheben
Nimm dich mit
diese Reise
auf der du dich lange schon abgehängt hast
Dieses Kind, das nicht mit dir Schritt halten konnte
hatte Furcht vor dem dunklen Wald
Seine Rufe nach Mutter und Vater
gabst du gleichmütig in die Saat
wie Kiesel, die dir den Weg weisen sollten
Wenn man sich nur mal eben entfernt

ist der Abstand nicht eben gutzumachen
Du schlägst dir den Bauch voll
Es ist wie im Märchen
das Gierige trägt einen Strumpfverband
Halt an! Und finde dort deinen Bruder
die verlorene Schwester -
die Truhe, aus der du die Taschen packst

den weißen Kiesel
dort in deinem Brustkorb
Und stoße ihn an

Sieh zu, wie er unschuldig hüpfend den Weg macht
als wär es ihm nie auch nur schwer gefallen
Und hörst du den leisen Klang? Mein Kind, dieses Lied ist für dich
Denn ich weiß doch - sie haben dir wehgetan.


https://www.youtube.com/watch?v=uNGmyQ8UbZ8&list=RD_bfJts-ePC0&index=2

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findling
Leseratte


Beiträge: 112



Beitrag23.10.2019 09:08

von findling
Antworten mit Zitat

Das Mädchen auf dem Video hat mich gefunden, die Kommentare darunter, mein Herz erreicht, die Musik darin, verstanden, Dich, gespürt.
Deine Worte
Seelenklang der Schuld, der Abkehr von Dir, der Liebe, Gott, die Engel, noch wagst Du es nicht, sie, uns, Dich, zu berühren, zu Sein
wir umarmen Dich
freu Dich
auf Deine Rückkehr
zu uns
Deiner Unschuld  https://m.youtube.com/watch?v=Rk_sAHh9s08
sieh, was für ein Spiel!  https://m.youtube.com/watch?v=tVlf7OiiTJE
bete
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1125
Wohnort: berlin


D
Beitrag30.10.2019 21:03

von d.frank
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich danke Dir, Unbekannter.
Dafür, dass du das Verborgene in den Zeilen ausgemacht hast.
Vielleicht funktioniert dieses alles eben nur in dem Gleichklang. Es ist eine Auseinandersetzung, die sich mir immer stärker aufdrängt.
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1125
Wohnort: berlin


D
Beitrag30.10.2019 21:10
infantil
von d.frank
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Die Sehnsucht seufzt aus jener Lage
wo ein Gespinst aus fahlem Blick
sich aufmacht
in die Welt zu wachsen
ein Zauber
steckt im faulen Trick

fremde Finger
an die Lippen
reg dich, reib dich
bist schon wund
und die Zuckerwatte leuchtet
prächtig in dem öden Schlund

von den Geistern
in die Schösse
auf kurzen Pfaden müdes Licht
Zünd´s Kerzen an
die Stoßgebete
Schatten, Schweigen?
woll´n wa nich´

Herden voller Hungerleider
lahm wie träge, reich das Glied
rundherum ein schwelend Stöhnen
dunkle Zimmer
jener Höfe
wo das Leben elend trieft

irgendjemand hat gebissen
und ein Köder wird zur Katz
weil es feucht ist, wachsen Triebe
und die Liebe,
infantile
bindet wieder einen Latz
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findling
Leseratte


Beiträge: 112



Beitrag05.11.2019 17:03

von findling
Antworten mit Zitat

Er ist übrigens ein Mädchen

https://www.youtube.com/watch?v=2AMMb9CiScI
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Anoa
Geschlecht:weiblichLeseratte
A

Alter: 67
Beiträge: 143
Wohnort: Berlin


A
Beitrag06.11.2019 10:34

von Anoa
Antworten mit Zitat

Inkognito ist ein richtiger Dichter. Das sind bewegende Bilder für ein Kind.
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Eredor
Geschlecht:männlichDichter und dichter

Moderator
Alter: 32
Beiträge: 3416
Wohnort: Heidelberg
Das silberne Stundenglas DSFx
Goldene Harfe Pokapro III & Lezepo I


Traumtagebuch
Beitrag06.11.2019 11:58

von Eredor
Antworten mit Zitat

Hallo Inkognito,

nach dem ersten Gedicht wollte ich mich eigentlich nicht hierzu melden, bis ich dann das zweite las. Jetzt gehe ich doch nochmal auf Nr. 1 ein:

Wenn man die Zeilenumbrüche weglässt, ist das ein fragmentarischer Prosatext. Mir ist das zu ausschweifend, und bereits der erste Vers erscheint mir nicht mehr authentisch:


Zitat:
Geh! Diese dunkle Straße entlang, deren Seiten die hohen Bäume abstecken


Natürlich ist Lyrik auch immer artifizielle Sprache, aber das ist schon so artifiziell, das es beinahe ungewollt komisch wirkt. Der Imperativ von "Geh!" erfordert ein wesentlich höheres Tempo, als noch eine Beschreibung der Bäume, die am Straßenrand stehen. Weiterhin hat der Text für mich viel tautologisches:

Nimm dich mit
diese Reise


Ist bspw. komplett streichbar, was fügt es dem Text hinzu, das er nicht schon über die innen/außen-Dichotomie des "Geh!"-Imperativs hinaus aussagt?

Ich möchte das Gedicht eigentlich gar nicht angreifen, weil ich dahinter ein sehr persönliches Thema vermute, das zum Ausdruck kommt und gerade durch sehr individuelle Bilder innerhalb des Textes deutlich wird. Für dich wird er vermutlich sehr, sehr viel aussagen (für findling ja offenbar auch) - bei mir kommt er jedoch nicht so wirklich an, ich glaube das Thema war stärker als der Wille zur Ästhetik, und ich glaube, dass dieses Thema für dich noch nicht so schnell erledigt sein wird. Denn

den zweiten Text finde ich richtig, richtig gut. Es lässt sich bestimmt über pathetisch klingende Vokabeln wie "öder Schlund" oder "ein schwelend Stöhnen" streiten, da sie eher zur Sprache des 18. Jahrhunderts passen als zur heutigen. Jedoch habe ich hier das Gefühl, du hast einen festen Ton, der nicht nur authentisch klingt, sondern auch den Willen zum Experiment zeigt (Dialektismen, das durch Enjambements aufgebrochene Reimschema) und durch diese Art der Darstellung wesentlich stärker auf mich wirkt, als Text Nr. 1.

Hoffe, mein Feedback zum ersten Text war nicht zu harsch.

LG Dennis
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
D

Alter: 44
Beiträge: 1125
Wohnort: berlin


D
Beitrag09.11.2019 16:40

von d.frank
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank euch allen Hier smile

Der Text zum Cohen Song - der passt und erzeugt Bewunderung.
Ein richtiger Dichter - da hopst das Herz mal kurz aus der Fassung


@Eredor

Du mutierst so langsam zu einer Art persönlichem Feindbild...wink
Ne, mal im Ernst, musst du das immer so genau benennen, was das Problem mit meinen literarischen Ergüssen ist?
Sehr richtig, ich bin faul und beim zweiten Text habe ich mir zwar schon mehr, aber noch immer nicht ausreichend Mühe gegeben.
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findling
Leseratte


Beiträge: 112



Beitrag12.11.2019 13:22

von findling
Antworten mit Zitat

Mein Jüngster Tag
https://m.youtube.com/watch?v=7jeuSNx_vDM
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
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Alter: 44
Beiträge: 1125
Wohnort: berlin


D
Beitrag20.11.2019 00:48
Ernüchterung
von d.frank
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich wünschte mir
du wärest hier
doch kämest du
so blieben Fremde
ich ahne es:
du bist so viel
doch mehr noch fürchte ich
das Ende

Dass wir versiegen
spielend leicht
wie sanfte Finger Fäuste werden
und warme Gesten, Euphorie
sich lautlos in den Alltag erden

Wenn Wut und Angst
und Öd und Tod
das unverhoffte Los begleiten
und zwei, die liebten
klar und ganz
auf ihren eignen Trümmern reiten

Ich schließe ein
was eisern kämpft
wenn du aus meiner Welt verschwindest
und dass du mir
zum Greifen nah
auch dieses Nein nicht überwindest

Und jedes Lächeln, jedes Wort
ist Täuschung
jede Nähe
nur Verheißung
trotz all der Luft
kann ich nicht atmen

Ich hab so viel
zu viel zu tragen
ach, würd ich's gerne geben

und gäbest du
selbst gleichen Teils
so sterben wir ja doch

am Leben
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d.frank
Geschlecht:weiblichReißwolf
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Beiträge: 1125
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D
Beitrag24.11.2019 16:20
Melancholie
von d.frank
pdf-Datei Antworten mit Zitat

In den Winkeln
glitzern Tropfen
einen Sturm weit ab
vom Chaos
in der Stille einer Nacht
steinern Miene
doch mit Blicken
einer alten Wärme noch
zwischen Dasein
und Erinnern
murmelt steter, ruhiger Fluss
grau und lindernd
unbedeutend
Halbgedanken quälen nicht
das Erinnern
im Vergessen
spricht mit sanften Worten doch
heilsam scheint die Seelenreise
ohne Umstieg, ohne Ziel
ist kein Leben, keine Freude
nur ein Fortgang
und kein Bleiben
in dem Ernst
doch nur ein Spiel
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