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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Theos Traum


 
 
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oliverheuler
Gänsefüßchen

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Beitrag29.10.2019 20:37
Theos Traum
von oliverheuler
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Genre: Der philosophische Roman

Rückseitentext

Die drohende Scheidung seiner Eltern vor Augen, schläft der 12-jährige Theo unruhig ein. In einem Traum erklärt ihm Gott, warum in der Bibel steht, dass die Menschen nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen essen sollen. Zu Theos Verwunderung empfiehlt er ihm auch, sich von allen Religionen fernzuhalten. Am nächsten Tag erkennt Theo plötzlich die wahren Ursachen menschlicher Konflikte. Weil er einen Großteil der Probleme seiner Eltern in seinen Lebenshaltungskosten vermutet, beschließt er, seine neue Gabe zu Geld zu machen. Er setzt sich mit einem Schild in eine U-Bahn-Station. Auf dem Schild steht »Empathie: 5 Minuten 50 Cent«.

Zur Überraschung der ersten Neugierigen haben Theos Analysen Hand und Fuß. Deren Weiterempfehlung sorgt am Folgetag für eine Warteschlange. Am vierten Tag entdeckt eine Fernsehjournalistin die Szene und produziert einen Beitrag, der sich viral im Internet verbreitet. Theo kann seinen Preis kontinuierlich erhöhen und wähnt sich mit diesem neuen Standbein der Familie vor einer Scheidung in Sicherheit. Eine erneute Krise macht allerdings deutlich: Die Scheidung ist nicht vom Tisch, sondern akuter als zuvor. Theo ist verzweifelt, weil all seine Mediationsversuche scheitern. Wieso kann er anderen Leuten helfen, nur nicht seinen Eltern?

Exposé

Die Eltern des zwölfjährigen Theo streiten oft. Theo hört manchmal das Wort »Scheidung«, was ihm große Angst einflößt, zumal er die Ursache in seinen Schulnoten und Lebenskosten vermutet. Eines Tages bringt ihn eine Hausaufgabe im Religionsunterricht auf andere Gedanken: Der Lehrer will, dass sich die Kinder einen Satz in der Bibel aussuchen und interpretieren. Theo liest, dass Gott den Menschen sagte, sie sollen nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen essen. Er grübelt, wie das gemeint sein könnte, kommt aber nicht weiter. In der Nacht hat er einen Traum, in dem Gott ihm diese Botschaft erklärt. Am nächsten Morgen verfolgt er einen Streit in der U-Bahn und erkennt sofort die Ursache des Konflikts. In der Schule das Gleiche: Mit den Erkenntnissen aus seinem Traum sieht Theo die Welt mit anderen Augen. Er klärt seine Eltern auf, doch die nehmen ihn nicht ernst. Wie sollte ein Kind — vor allem ihr Kind — zu profunden philosophischen Einsichten kommen?

Aber Theo hat eine Idee: Statt den Nachmittag mit seinen Freunden zu verbringen, setzt er sich mit einem Schild in eine U-Bahn-Station. Auf dem Schild steht »Empathie: 5 Minuten, 50 Cent«. Manche Erwachsene finden das niedlich und nehmen sein Angebot an; weniger in Erwartung echter Hilfe, sondern um dem Kind eine Freude zu bereiten. Zu ihrer Überraschung haben die Analysen Hand und Fuß. An den Folgetagen bringen Theos »Klienten« des ersten Tages Freunde und Angehörige mit. Es entsteht eine Schlange, die Neugier auslöst und weitere Interessenten anlockt. Am dritten Tag entdeckt eine Fernsehjournalistin die Szene und produziert einen Beitrag über Theo. Innerhalb von Stunden verbreitet sich der Film viral im Internet.
Theos Eltern erfahren erst von der Nebentätigkeit ihres Sohnes, als Freunde sie darauf ansprechen. Sie wittern die Chance, seine Bekanntheit finanziell auszuschlachten. Dieses Ziel scheint die Familie zu vereinen und Theo wähnt sich vor einer Scheidung in Sicherheit. Die Einnahmen der Beratungen übersteigen seinen Lebensunterhalt nun bei weitem und aufgrund seiner Popularität sinkt sogar sein Notenschnitt. Inzwischen ist Theo Gast in den bekanntesten Talkshows und sogar international eine Sensation. Doch er wird erneut Zeuge eines heftigen Streits seiner Eltern und merkt: Die Scheidung ist nicht vom Tisch, sondern akuter als zuvor.

Theo ist verzweifelt, weil all seine Mediationsversuche scheitern. Wieso kann er anderen Leuten helfen, aber nicht seinen Eltern? Erst bei der Beratung eines Gleichaltrigen stößt er auf die Lösung: Seine Eltern passen nicht zusammen und könnten getrennt glücklicher werden als verheiratet. Er erkennt, dass sein Glück nicht an der Ehe seiner Eltern hängt. Es geht ihm vielmehr um seine Verbindung zu beiden.

Mit Theos Geld können sie sich jetzt zwei Wohnungen im gleichen Haus leisten und Theo verbringt abwechselnd Zeit mit jeweils einem Elternteil. Er frühstückt oft mit seinem Vater und isst zu Mittag mit seiner Mutter. Seit die beiden ihren eigenen Rückzugsbereich haben, sind sogar entspannte Mahlzeiten und Gespräche zu dritt möglich, die Theo besonders genießt. Wenn er Schulfreunde zu Gast hat, werden die sogar neidisch, denn sowohl sein Vater als auch seine Mutter scheinen Erziehungsversuche aufgegeben zu haben. Einen Fernsehstar bevormunden selbst seine Eltern nicht mehr.

Meine Fragen:
Haltet ihr die Story für interessant genug, um einen Roman daraus zu machen? Was gefällt euch? Wasmissfällt euch. Ich habe noch nicht mehr als den Plot, die 15 Beats nach »save the cat«, das Exposé und den Rückseitentext.

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Minerva
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Beitrag29.10.2019 21:33

von Minerva
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Ich finde, das klingt interessant. Ist mal etwas anderes.

Was mir aufgefallen ist, dass anfangs steht, Theo vermutet, es liege an seinen Noten (die sind also nicht gut genug?) und den Kosten. Welche Kosten? Die allgemeinen in der Familie oder die für ihn als Kind?
Also schiebt er sich halb oder ganz die Schuld zu?

Bei dem Wort "Empathie" wäre ich nicht sicher, ob es soooo geläufig ist, dass alle Leute, die vorbeikommen und seine Hilfe wollen, es verstehen. Ich dachte spontan an "Mitgefühl".

Was ich mich noch Frage ist, ob er seinen Eltern dann etwa "rät", sich scheiden zu lassen. Kommt nicht ganz raus. Wenn es einfach so scheitern würde, wäre das simpler, glaubwürdiger (vielleicht).

Noch mal zu den Schulnoten und der Schuld: Die werden ja schlechter. Wenn er sich anfangs die Schuld dafür gibt, und meint sie läge u.a. in den Schulnoten und dann werden die noch mieser ... also denkt er trotzdem noch die ganze Zeit, es sei seine Schuld oder ist das mit dem Gott-Gespräch schon erledigt?

Das Ende ist noch so ein bisschen ... hm. Weil da auf die Bevormundung eingegangen wird, die nun nicht mehr stattfindet.
Das kommt so überraschend. Spielt das vorher eine Rolle? Was bedeutet das für ihn? Dreht er dann ab? Laughing

Die Schuld könnte auch die Hauptrolle spielen. Also, dass er sich, trotz Gott, die ganze Zeit verantwortlich fühlt für das, was seinen Eltern passiert und am Ende erkennt, dass er damit falsch lag. Das würde für mich so mehr den roten Faden ergeben.
Die Erkenntnis "die Eltern passen eben nicht" scheint mir nicht ganz die "perfekte" Auflösung zu sein. Meine subjektive Sicht.

Die Fragen hab ich nur so für dich zum Nachdenken aufgeschrieben, nicht zum zwingenden Beantworten hier.


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Gast







Beitrag29.10.2019 22:53

von Gast
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Hallo Oliver,

ich finde die Idee sehr interessant, genau mein Beuteschema. Die offenen Fragen stören mich nicht wirklich; in Rückseitentext und Expose muss das Geschehen ja zwangsweise im Zeitraffer abgespult werden, und ich denke, dass man diese Themen gut mit unterbringen kann.

Das Eine was mir aufgefallen ist ist dass Theos Umgang mit der Scheidung meiner Erfahrung nach typischer für Mädchen als für Jungen ist (oder ist Theo gay und am Anfang seines coming outs)? Der Wunsch nach intakter familiärer Harmonie ist etwas, das ich in den (leider vielen) Scheidungsfällen in meinem Bekanntenkreis eher von den Töchtern kenne. (Straight) Söhne - gerade wenn sie schon im angänglichen Pubertätsalter sind - flüchten sich eher in Scheinwelten, Hobbies oder in Freundschaftscliquen, da sie sowieso kurz davor sind, sich vom Elternhaus abzunabeln.

Das Andere was für mich nicht schlüssig ist geht in eine ähnliche Richtung wie Minerva angemerkt hat - warum sollte er den Neid seiner Schulfreunde darüber geniessen, dass seine Eltern die Erziehungsversuche aufgegeben haben? Würde das nicht im Umkehrschluss heissen, dass a) stärkere Erziehungsversuche (unter denen er gelitten haben müsste) während der Trennungsphase vorherrschten und b) er seinen Eltern jetzt in der neuen Phase eher gleichgültig ist? Wie passt das mit seinem Wunsch nach familiärer Harmonie und Bindung zusammen? Was ist an der neuen Situation besser als an der alten?

Aber sonst - thumbs up, ausbaufähig! Mach was draus! Die Sprache gefällt mir auch.
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Pickman
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Beitrag30.10.2019 06:06

von Pickman
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Hi oliverheuler,

hier meine 50 Cent:

1. Die angekündigte Philosophie fehlt. Hier scheint es mir mehr um Religion als Erfolgsmodell zu gehen.

2. Ich kann keinen Spannungsbogen erkennen.

Cheers

Pickman


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Klemens_Fitte
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Beitrag30.10.2019 08:36

von Klemens_Fitte
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Zitat:
Das Eine was mir aufgefallen ist ist dass Theos Umgang mit der Scheidung meiner Erfahrung nach typischer für Mädchen als für Jungen ist (oder ist Theo gay und am Anfang seines coming outs)? Der Wunsch nach intakter familiärer Harmonie ist etwas, das ich in den (leider vielen) Scheidungsfällen in meinem Bekanntenkreis eher von den Töchtern kenne. (Straight) Söhne - gerade wenn sie schon im angänglichen Pubertätsalter sind - flüchten sich eher in Scheinwelten, Hobbies oder in Freundschaftscliquen, da sie sowieso kurz davor sind, sich vom Elternhaus abzunabeln.


Die entsprechende Passage fehlt einfach im Klappentext. Dort wird das farbig Markierte erklärt.

Der voll echte Originalklappentext hat Folgendes geschrieben:
Eines Tages erzählt Theo einem seiner »Klienten« von der drohenden Scheidung seiner Eltern und setzt ihm deren Beziehungsdynamik auseinander, woraufhin dieser meint, das sei sehr untypisch für einen straighten Zwölfjährigen. Theo hat dieser profunden philosophischen Einsicht nichts entgegenzusetzen und erkennt, dass er den Rest seines Lebens damit verbringen wird, auf Männer zu stehen. Der Passant macht später ein Vermögen mit seinem Buch »Gay Theo-ry«, in dem er beweist, dass schwule Jungs wie Mädchen sind.


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Minerva
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Beitrag30.10.2019 09:41

von Minerva
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Zitat:

Das Eine was mir aufgefallen ist ist dass Theos Umgang mit der Scheidung meiner Erfahrung nach typischer für Mädchen als für Jungen ist (oder ist Theo gay und am Anfang seines coming outs)? Der Wunsch nach intakter familiärer Harmonie ist etwas, das ich in den (leider vielen) Scheidungsfällen in meinem Bekanntenkreis eher von den Töchtern kenne.


Muss er wirklich deswegen schwul sein?
Es gibt doch auch Jungen, die das trotzdem interessieren würde. Und umgekehrt ebenso. Vielleicht ist er sehr sensibel.
Außerdem heißt er Theo, das klingt für mich sowieso danach, als wären die Eltern etwas strange. Oder ist der Name wieder beliebt?

Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:


Die entsprechende Passage fehlt einfach im Klappentext. Dort wird das farbig Markierte erklärt.

Der voll echte Originalklappentext hat Folgendes geschrieben:
Eines Tages erzählt Theo einem seiner »Klienten« von der drohenden Scheidung seiner Eltern und setzt ihm deren Beziehungsdynamik auseinander, woraufhin dieser meint, das sei sehr untypisch für einen straighten Zwölfjährigen. Theo hat dieser profunden philosophischen Einsicht nichts entgegenzusetzen und erkennt, dass er den Rest seines Lebens damit verbringen wird, auf Männer zu stehen. Der Passant macht später ein Vermögen mit seinem Buch »Gay Theo-ry«, in dem er beweist, dass schwule Jungs wie Mädchen sind.


Dann aber nicht ohne Lovestory mit Konversionsversuchen. Theo erkennt am Ende erst, dass er Passanten liebt und der zieht dann bei ihm zu Hause mit ein. Getarnt als neuer Liebhaber der Mutter (oder des Vaters???)
Warte, ne, das wird vom Alter dann pervers. Also muss Theo mindestens 14 sein. Und er sollte eine Freundin haben, damit das ganze noch tragischer wird.


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Anoa
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Beitrag30.10.2019 10:19

von Anoa
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Ich habe gerne gelesen und würde mir das Buch anschauen.

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Gast







Beitrag30.10.2019 12:04

von Gast
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Minerva hat Folgendes geschrieben:
Zitat:

Das Eine was mir aufgefallen ist ist dass Theos Umgang mit der Scheidung meiner Erfahrung nach typischer für Mädchen als für Jungen ist (oder ist Theo gay und am Anfang seines coming outs)? Der Wunsch nach intakter familiärer Harmonie ist etwas, das ich in den (leider vielen) Scheidungsfällen in meinem Bekanntenkreis eher von den Töchtern kenne.


Muss er wirklich deswegen schwul sein?
Es gibt doch auch Jungen, die das trotzdem interessieren würde. Und umgekehrt ebenso. Vielleicht ist er sehr sensibel.
Außerdem heißt er Theo, das klingt für mich sowieso danach, als wären die Eltern etwas strange. Oder ist der Name wieder beliebt?



Nein, natürlich muss er deswegen nicht schwul sein, aber man gleicht natürlich die bekannten Muster aus seinem Erfahrungshorizont gegen die Geschichte ab, und zumindestens bei mir kommt dann sofort die Assoziationskette "der Charakter wäre entweder ein Mädchen oder ein gay." Ausnahmen bestätigen die Regel.

Aber nur um jetzt keine merkwürdigen Diskussionen anzutreten: Ich habe keinerlei Probleme mit Homosexualität an sich und auch keine stereotypen oder gar abwertende Vorstellungen davon (ich kenne sehr viele schwule und lesbische Menschen, mittlerweile ist mir ihre Sexualität völlig egal. Es gibt wichtigere Eigenschaften als die Sexualität, die einen Menschen als Individuum ausmachen).

Ob Theo mittlerweile ein Modename ist - keine Ahnung, mehrere in meinem Bekanntenkreis kürzlich geborene Jungen heissen Oskar. Ob das die Eltern als strange klassifiziert, kann ich nicht beurteilen... Wink Natürlich ermöglicht der Name das (in meinen Augen eher billige) Wortspiel mit der Theo-ry, mglw. ist er nur deswegen gewählt.

Aber nur am Rande, selbst wenn Theos Eltern strange wären, wie spielt das ins Thema sensibler hetero oder gay rein?

Minerva hat Folgendes geschrieben:


Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:


Die entsprechende Passage fehlt einfach im Klappentext. Dort wird das farbig Markierte erklärt.

Der voll echte Originalklappentext hat Folgendes geschrieben:
Eines Tages erzählt Theo einem seiner »Klienten« von der drohenden Scheidung seiner Eltern und setzt ihm deren Beziehungsdynamik auseinander, woraufhin dieser meint, das sei sehr untypisch für einen straighten Zwölfjährigen. Theo hat dieser profunden philosophischen Einsicht nichts entgegenzusetzen und erkennt, dass er den Rest seines Lebens damit verbringen wird, auf Männer zu stehen. Der Passant macht später ein Vermögen mit seinem Buch »Gay Theo-ry«, in dem er beweist, dass schwule Jungs wie Mädchen sind.


Dann aber nicht ohne Lovestory mit Konversionsversuchen. Theo erkennt am Ende erst, dass er Passanten liebt und der zieht dann bei ihm zu Hause mit ein. Getarnt als neuer Liebhaber der Mutter (oder des Vaters???)
Warte, ne, das wird vom Alter dann pervers. Also muss Theo mindestens 14 sein. Und er sollte eine Freundin haben, damit das ganze noch tragischer wird.


Ja, daran sieht man schon, dass die Antwort auf die Frage ob gay oder straight der Geschichte einen völlig anderen drift gibt...
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Minerva
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Beitrag30.10.2019 13:43

von Minerva
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Zitat:


Nein, natürlich muss er deswegen nicht schwul sein, aber man gleicht natürlich die bekannten Muster aus seinem Erfahrungshorizont gegen die Geschichte ab, und zumindestens bei mir kommt dann sofort die Assoziationskette "der Charakter wäre entweder ein Mädchen oder ein gay." Ausnahmen bestätigen die Regel.

Aber nur um jetzt keine merkwürdigen Diskussionen anzutreten: Ich habe keinerlei Probleme mit Homosexualität an sich und auch keine stereotypen oder gar abwertende Vorstellungen davon (ich kenne sehr viele schwule und lesbische Menschen, mittlerweile ist mir ihre Sexualität völlig egal. Es gibt wichtigere Eigenschaften als die Sexualität, die einen Menschen als Individuum ausmachen).


 Razz So was hatte ich nicht gedacht dabei. Klar könnte man in die Richtung denken, dann würde aber der eigentliche Plot untergehen.
Falls du "About a boy" kennst ... den würde man vielleicht auch so einordnen, aber es ist nicht so.

Zitat:


Ob Theo mittlerweile ein Modename ist - keine Ahnung, mehrere in meinem Bekanntenkreis kürzlich geborene Jungen heissen Oskar. Ob das die Eltern als strange klassifiziert, kann ich nicht beurteilen... Wink Natürlich ermöglicht der Name das (in meinen Augen eher billige) Wortspiel mit der Theo-ry, mglw. ist er nur deswegen gewählt.

Aber nur am Rande, selbst wenn Theos Eltern strange wären, wie spielt das ins Thema sensibler hetero oder gay rein?


Aha, ok. ich dachte meist sind eher "hübsche" (ich weiß, das ist subjektiv) alte Namen beliebt, so was wie Karl, Paul, Richard, Henri, Hanna, Helena usw.
Theo ist so ein bisschen altbacken. Ich würde mir das Bild von den Eltern so machen, dass sie ein wenig besonders sein wollen, sich abheben. gern einen altmodischen Namen, aber dann bitte anders als die anderen.
So ein bisschen gehobenes Bildungsbürgertum, oder möchtegern zumindest.
Demzufolge hätten sie andere Erwartungen an ihn, z.B. über die Leistung hinaus gut zu sein, in allem. Er soll ja nicht so ein nerviger Teenager werden und mit solchen bestimmten Freunden gar abhängen. So in der Art meine Assoziation.
Oder sie sind sehr konservativ.
Oder er muss wie Opa Theo heißen Laughing
Oskar find ich noch ganz OK, warum nicht?

Wegen des Spannungsbogens ... das sehe ich auch so. Wobei man dann natürlich einwenden könnte, es ist ja ein philosophischer Roman, da geht`s um was anderes. Nichtsdestotrotz schadet mehr Spannung sicher nicht.
Könnte sich um die Fragen drehen, wie sich alles auf Theos Leben auswirkt, auf seine Freundschaften (wobei ich beim Namen auch einen Einzelgänger assoziiert hatte ...).

Ja, und der Oliver wird das ganze Zeug hier lesen und denken: Ich denk mir was anderes aus ... Laughing Laughing Laughing


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Klemens_Fitte
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Beitrag30.10.2019 15:24

von Klemens_Fitte
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Zitat:
Natürlich ermöglicht der Name das (in meinen Augen eher billige) Wortspiel mit der Theo-ry, mglw. ist er nur deswegen gewählt.


 cry


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Gast







Beitrag30.10.2019 19:13

von Gast
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Hallo Oliver,

mein Interesse hast du geweckt. Ich würde gerne wissen wollen, was Gott in Theos Traum zum Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen erklärt, das ist ja der zentrale Punkt. Offensichtlich hat Gott seine Meinung geändert und Theo trotz Sündenfall übermenschliches Wissen gewährt. Allerdings geht seine Motivation aus deinem Plot nicht hervor und es wäre spannend zu erfahren, was Gott zu diesem Schritt bewegt.

Unklar ist, was diese plötzliche Erkenntnis mit Theo macht. Empathisch zu sein, bedeutet weit mehr als nur Mitgefühl zu empfinden. Hast du diesen Begriff bewusst gewählt? Da die Menschen wohl vorwiegend mit Problemen zu Theo kommen, wird er auf einmal mit Enttäuschung, Wut, Trauer oder Ängsten konfrontiert. Er erlebt diese Gefühle zu einem gewissen Maß mit, wenn er ein Empath ist. Wie lässt du ein 12-jähriges Kind damit umgehen, ohne, dass dein Roman an Realität verliert? Theo gibt Ratschläge, die er nicht aufgrund seiner Lebenserfahrung geben kann, sondern in erster Linie infolge eines Traumes, durch den er diese Fähigkeit erlangt. Wie schützt er sich aber selbst vor den Gefühlen anderer?

Und so richtig sympathisch kommen weder Theo noch seine Eltern rüber, was für mich an dem Gedanken liegt, mit Geld alles erreichen zu können (z.B. harmonische Beziehung der Eltern). Auch die Eltern scheinen für einen besseren Lebensstandart Theos schulische Fehlleistungen in Kauf zu nehmen. So ganz relativierst du diesen Eindruck am Schluss nicht. Nur durch Theos Einnahmen ist es möglich, zwei Wohnungen im selben Haus zu bezahlen, nur durch das Geld erreicht die Familie ein harmonisches Miteinander, das er genießen kann. Gefällt mir nicht so, das Ende. Wie würde sich die Geschichte entwickeln, wenn der plötzliche Reichtum wieder wegfiele? Das wäre für meinen Geschmack eine interessantere Auflösung deiner Geschichte, indem du wieder Bezug zur Realität nimmst.

LG Katinka

Zitat:

RAc hat Folgendes geschrieben:
Natürlich ermöglicht der Name das (in meinen Augen eher billige) Wortspiel mit der Theo-ry, mglw. ist er nur deswegen gewählt.


Ich fands lustig Laughing
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oliverheuler
Gänsefüßchen

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Beitrag31.10.2019 11:08

von oliverheuler
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Danke für die vielen Antworten. Ich werde heute noch zu allen Fragen Stellung beziehen.
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oliverheuler
Gänsefüßchen

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Beitrag31.10.2019 15:10

von oliverheuler
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@Minerva
Theo schiebt sich die Schuld ganz zu und er denkt an seine Lebenhaltungskosten.

Empathie ist bewusst gewählt und wird im Buch erklärt als die Fähigkeit das Fühlen und Wollen in sich und anderen zu erkennen. Ich habe das hier ausführlicher erklärt, vor allem auch den Kontrast zur Normopathie: http://heuler.de/normopathie/

Theo wird seinen Eltern nicht raten, sich scheiden zu lassen. Er erkennt am Ende, dass ihm der rechtliche Status egal ist. Ihm geht es nur um die Verbindung zu beiden.

Die Schulnoten werden nicht schlechter, sondern besser, das heißt sein Notendurchschnitt sinkt.

»Also, dass er sich, trotz Gott, die ganze Zeit verantwortlich fühlt für das, was seinen Eltern passiert und am Ende erkennt, dass er damit falsch lag. Das würde für mich so mehr den roten Faden ergeben.«

Das ist der rote Faden. Aber Theo erkennt außerdem (mit Gottes Hilfe und der der Journalistin), dass Erziehung die Ursache fast aller Übel ist.


@RAc
Unser Sohn jetzt 15 (eher der feminine Typ, aber nicht schwul) hätte es mit 12 schier zerrissen, wenn wir uns hätten scheiden lassen. Aber ich stimme zu, dass die Wahrscheinlichkeit bei jungen Mädchen größer ist als bei älteren Jungs.

Zur Erziehung: Aus meiner Sicht ist das Unterlassen von Erziehung ein Zeichen der Reife der Eltern. Das ist ein langes und kontroverses Thema. Aber darum geht es eben auch in dem Roman. Hier meine Sicht der Dinge: http://heuler.de/erziehung/


@Pickman
1. Nein, Gott spricht sich ausdrücklich gegen Religion aus. Religion: von lateinisch ›religio‹‚ gewissenhafte Berücksichtigung von Vorschriften.

2. Spannungsbogen
Ich schreibe im Stile von »Save the cat«
Akt 1 Status quo: Elternstreit und Erziehung. Vermutete Ursache: Geld und Noten
Akt 2: Die scheinbare Lösung: Bessere Noten, mehr Geld.
Akt 3: Durch die in Akt 2 kennengelernte Journalistin versteht Theo seinen Traum von Gott immer besser und damit sich und seine Eltern. In Akt2 konnte er schon andere analysieren, jetzt kann er sich selbst und seine Familie analysieren. Das ermöglicht ihm die Lösung: eine befriedigende Verbindung zu beiden Eltern ohne Ehe.


@Katinka2.0
Den Traum mit Gott habe ich noch nicht geschrieben (ich lege morgen zum Nanowrimo los). Aber hier ist die Philosophie skizziert: http://heuler.de/moralentwicklung/
Gott ist in Theos Traum Amoralist. Er hat deshalb seine Meinung nicht geändert.
»Wie lässt du ein 12-jähriges Kind damit umgehen, ohne, dass dein Roman an Realität verliert?«
Wenn einem Kind keine menschengemacht, allgemeingültige Moral übergestülpt wird, sondern er in einer empathischen Umgebung groß wird, liegt die Empathiefähigkeit eines Zwölfjährigen weit jenseits der von den meisten kalendarisch Erwachsenen. Das ist auch eine der Botschaften des Romans.

»Und so richtig sympathisch kommen weder Theo noch seine Eltern rüber, was für mich an dem Gedanken liegt, mit Geld alles erreichen zu können (z.B. harmonische Beziehung der Eltern).«

Im zweiten Akt hat Theo die Botschaft von Gott ja noch nicht ganz verstanden. Erst am Ende des zweiten Akts wird Theo klar, dass der Konflikt nichts mit seinen Lebenshaltungskosten zu tun hatte. Jetzt haben sie ja Geld und trotzdem kracht es bei den Eltern.

Auch die Eltern scheinen für einen besseren Lebensstandard Theos schulische Fehlleistungen in Kauf zu nehmen.

Nein, das würden sie weder zu Anfang noch am Ende.

Nur durch Theos Einnahmen ist es möglich, zwei Wohnungen im selben Haus zu bezahlen, nur durch das Geld erreicht die Familie ein harmonisches Miteinander, das er genießen kann.

Nein, Theo erkennt, dass die Ehe für ihn nicht wichtig ist. Das Geld ermöglicht ihm, die Eltern nah beinander zu haben. Mit weniger Geld würden sie vielleicht weiter entfernt wohnen, aber das ginge auch. Ich bin aber kein Anhänger der Botschaft, dass Geld nicht wichtig sei. Dieses Klischee will ich in »Theos Traum« nicht bedienen. Geld macht das Leben mMn in den unteren Schichten deutlich einfacher.
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Minerva
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Beitrag31.10.2019 16:39

von Minerva
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Hm, aha. Dann hatte ich ein paar Dinge missverstanden.

Normopathie ... das erinnert mich an das Buch von Arno Gruen "Der Wahnsinn der Normalität".

Und das mit den Bedürfnissen an Rosenbergs "Gewaltfreie Kommunikation".

Hast du das zufällig als geistigen Hintergrund? Würde mich nur mal so interessieren.


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oliverheuler
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Beitrag31.10.2019 19:35

von oliverheuler
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Minerva hat Folgendes geschrieben:
Normopathie ... das erinnert mich an das Buch von Arno Gruen "Der Wahnsinn der Normalität".

Arno Gruen kenne ich. Wobei ich das Buch nicht gelesen habe. Ich definiere Normopathie allerdings anders als dessen Erfinder. Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen Normen. Ich liebe DIN-A-4, ich fahre auf Landstraßen rechts und ich halte mich an die deutsche Rechtschreibung. Ich vermeide nur, mich einer Norm zu unterwerfen, selbst wenn das mein Wohlsein untergräbt.

Minerva hat Folgendes geschrieben:
Und das mit den Bedürfnissen an Rosenbergs "Gewaltfreie Kommunikation".

Den kenne ich sehr gut. Der hat 2007 in einer zweistündigen Sitzung mein Leben verändert. Ich habe jedoch sein Konzept für mich erheblich verändert. Hier habe ich etwas darüber geschrieben: http://heuler.de/gfk-radikal/
Vor allem unterscheide ich zwischen Trieben und Bedürfnissen. Triebe gibt es hauptsächlich vier: http://heuler.de/bilder/triebe.png
Die kommen von innen. Bedürfnisse sind Dinge von außen. Da gibt es einen Bedarf: Raum, Luft, Wasser, Nahrung, Rohstoffe, Energie, andere Lebewesen und Informationen.
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Beitrag31.10.2019 20:04

von Gast
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Zitat:
Wenn einem Kind keine menschengemacht, allgemeingültige Moral übergestülpt wird, sondern er in einer empathischen Umgebung groß wird, liegt die Empathiefähigkeit eines Zwölfjährigen weit jenseits der von den meisten kalendarisch Erwachsenen.


Worauf stützt sich deine Behauptung? Mal ganz abgesehen davon, dass nicht jedes Kind, dessen Eltern gewisse moralische Werte vorleben, sich zu einer tumben Nuss entwickelt. Ich glaube auch nicht, dass man Empathie durch Einstellen von Erziehung (für mich bedeutet erziehen vor allen Dingen vorleben) erlernen oder trainieren kann. Entweder man wird damit geboren oder halt nicht.
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oliverheuler
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Beitrag31.10.2019 20:20

von oliverheuler
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Zitat:
Worauf stützt sich deine Behauptung?

Beobachtung.

Zitat:
Mal ganz abgesehen davon, dass nicht jedes Kind, dessen Eltern gewisse moralische Werte vorleben, sich zu einer tumben Nuss entwickelt.

Natürlich nicht. Hast du das aus meinen Worten geschlossen?

Zitat:
Ich glaube auch nicht, dass man Empathie durch Einstellen von Erziehung (für mich bedeutet erziehen vor allen Dingen vorleben) erlernen oder trainieren kann.

Ich glaube, dass man Empathie durch Erziehung empfindlich behindern kann. Damit wir nicht aneinander vorbeireden, meine Definition von Erziehung:

»Erziehung will das Kind formen. Sie unterscheidet sich klar von der Beeinflussung, die bei jeder Kommunikation stattfindet, wenn sich zum Beispiel Erwachsene unterhalten. Bei der Erziehung stellt sich der Erzieher über oder vor den Erzogenen und zieht ihn gleichsam hinter sich her zu einem Ziel, das der Erzieher bestimmt. Beim Erziehen werden Handlungsanweisungen auch gegen den Willen des Kindes durchgesetzt. Der Erzieher stellt Ge- und Verbote auf und sorgt für deren Einhaltung — zunächst mittels Drohungen, wenn nötig auch mit Gewalt.«

Wenn ich moralische Regeln aufstelle und einfordere, lernt das Kind, dass es mitunter sein Unwohlsein unterdrücken muss, um meine Anerkennung zu bekommen. Da bin ich ziemlich sicher, dass das seine Fähigkeit sabotiert, Gefühle zu erkennen.

Zitat:
Entweder man wird damit geboren oder halt nicht.

Dass Empathie zu 100 Prozent angeboren ist, halte ich für unwahrscheinlich. Ich glaube, es ist — wie bei fast allem — eine Mischung aus Natur und Kultur.
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oliverheuler
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Beitrag01.11.2019 15:56

von oliverheuler
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Hier jetzt die ersten 1000 Wörter. Die Lektoren sagen immer, das würde reichen, um beurteilen zu können, ob jemand besser Kochrezepte oder Gebrauchsanweisungen schreibt statt Romane

Theos Traum

1
Familie Koch bestand aus drei Kindern: Theo 12, Sabine 41 und Karsten 45 Jahre alt. Eines von ihnen stand kurz davor, erwachsen zu werden.
»Setz dich gerade hin, Theo.«
»Wozu soll das gut sein, Papa?«
»Wozu das gut sein soll? Weil anständige Leute eben gerade sitzen. Wir essen auch mit Messer und Gabel und nicht mit den Fingern wie die Hottentotten.«
»Wer sind die Hottentotten?«
»Das sagt man so.«
»Ohne Messer wäre es mühsamer, Fleisch zu essen. Man müsste mehr kauen und die Finger würden dreckig.«
»Und wenn du nicht gerade sitzt, bekommst du einen krummen Rücken.«
»Habe ich schon. Die Wirbelsäule ist nicht gerade, sondern gebogen wie ein doppeltes S.«
»Hauptsache du hast das letzte Wort, Theo. Jetzt setzt dich ordentlich hin und iss.«
Theo schwieg und dachte, dass sein Vater das letzte Wort hatte — wie fast immer.
»Sabine, gibt es in der Küche mehr vom Auflauf?«
»Nein, das war alles.«
»Wieso hast du so wenig gemacht?«
»Ich hatte nicht mehr Nudeln.«
»Die sind dir urplötzlich ausgegangen?«
»Nein, aber wie wäre es, wenn du dir demnächst einen Überblick über die Vorräte in der Küche verschaffst und rechtzeitig nachkaufst?«
»Klar, und du verkaufst dann Autos.«
»Ich verkaufe Kleidung, wo ist der Unterschied?«
»Was du verkaufst, ist egal. Nur verkaufst du zwanzig Stunden in der Woche und ich sechzig. Außerdem verdiene ich mehr als das Vierfache.«
»Und das macht dich zu einem wertvolleren Menschen?«
»Nein, aber es enthebt mich von der Pflicht, die Vorräte in der Küche im Auge zu behalten. Ich würde keinen Kunden mit einem Auto auf ’ne Probefahrt schicken, wenn nur noch ein paar Tropfen im Tank wären.«
»Du bist ja auch der perfekte Verkäufer.«
Theo hielt sich die Ohren zu.
»Was soll das Theo?«
»Ich kann euch nicht mehr streiten hören.«
»Das ist kein Streit. Das ist eine normale Unterhaltung. Aber ich bin jetzt eh fertig. Räum bitte den Tisch ab, wenn du aufgegessen hast.« Karsten Koch stand auf und entdeckte dabei einen großen Fleck auf der Tischdecke neben Theos Teller. »Was ist denn das?«
»Ein Tomatenfleck.«
»Das sehe ich. Kannst du beim Essen nicht aufpassen?«
Theo rubbelte auf dem Fleck herum.
»Ist nicht schlimm, Theo«, sagte seine Mutter. »Ich stecke die Decke gleich in die Waschmaschine.«
»Bring deinem Sohn doch mal bei, wie man mit Messer und Gabel isst.«
»Ich habe es dir bis heute auch nicht beibringen können. Wem ist denn gestern das Weinglas umgekippt?«
»Mir wird das zu albern. Ich fahre zurück ins Geschäft und trinke dort meinen Kaffee.«
»Lass ruhig alles stehen, wir räumen das schon ab«, sagte Sabine zynisch.

Karsten zog sein Jackett an. Er trug ein kurzärmliges, weißes Oberhemd, eine Strickkrawatte, eine beige Bundfaltenhose aus Baumwolle und schwarze Schuhe mit dünnen Ledersohlen. In seine Kleidung investierte er nur wenig Geld und Liebe. Schließlich verkaufte er keine italienischen Sportwagen, sondern japanische Familienkutschen. Schon als Kind faszinierte ihn alles auf vier Rädern. Bevor er Schreiben konnte, war er in der Lage, Vier-, Sechs- und Achtzylinder am Klang zu unterscheiden. Aber sein Job war hart. Das Grundgehalt lag kaum über dem seiner Frau, die nur halbtags zum Mindestlohn arbeitete. Den Rest galt es über Provisionen zu verdienen. Jedes Auto brachte ihm zweihundert Euro. Wenn er täglich ein Auto verkaufte, kam er mit seiner Familie halbwegs über die Runden. In manchen Jahren war das kein Problem, aber wenn die Konjunktur stockte, gönnte er sich weder Urlaub noch Krankheitstage und keinen freien Samstag. Loyale Kunden gab es immer weniger, denn über das Internet war der Markt ultra-transparent geworden. Für die meisten Käufer zählte nur der Preis. Karsten steckte seine Schlüssel ein, rief »bis heute Abend« und verließ die Wohnung.
»Mami, darf ich kurz nach draußen, bevor ich mit den Hausaufgaben anfange?«
»Ja, aber sei um drei wieder hier.«
»Bin ich.«
Theo vergewisserte sich, dass das Auto seines Vaters nicht mehr auf dem Parkplatz stand und ging auf die Straße. Noch bevor er zum Spielplatz abbog, entdeckte er am Rand des Bürgersteigs einen kleinen Wellensittich. Dieser konnte offensichtlich nicht mehr fliegen, denn er blieb an Ort und Stelle, selbst als Theo näher kam. Der blaue Vogel war abgemagert war und wirkte apathisch. Was konnte ihm passiert sein? Der wird jemandem gehören, dachte Theo. Wenn ich ihn liegenlasse, wird er verhungern. Ohne zu zögern, nahm er deshalb den Wellensittich in die Hand und redete beruhigend auf ihn ein. Das kleine Tier ließ sich widerstandslos von Theo nach Hause tragen.
»Warum hast du geklingelt? Hast du schon wieder deine Schlüssel vergessen?«
»Mami, ich habe einen Wellensittich gefunden.«
 »Du hast was?«
»Schau mal, er ist halb verhungert.«
»Warte. Den setzen wir in einen Schuhkarton. Dann fühlt er sich vielleicht sicherer. Als Erstes braucht er Wasser und Futter. Hol bitte aus dem Kühlschrank eine Karotte und im Null-Grad-Fach müsste noch Rote Beete sein. Ich gieße ihm Wasser in einen Unterteller.«
Nachdem Theos Mutter einen Schuhkarton geholt und den Unterteller hineingestellt hatte, setzte er den Wellensittich in seine provisorische Unterkunft. Anschließend servierte er ihm ein Stück Möhre und rote Beete. Der Wellensittich begann zaghaft zu fressen.
»Darf ich den behalten, Mami?«
»Nein, der ist bestimmt jemandem weggeflogen. Das müssen wir beim Fundbüro melden und vielleicht auch im Tierheim. Google doch mal, was man in so einem Fall macht.«
Theo verschwand in seinem Zimmer und kam ein paar Minuten später wieder in die Küche. »Wenn er einen Ring am Fuß hat, kann man den Besitzer ermitteln. Hat er einen?«
»Nein.«
»Dann müssen wir beim Tierheim melden, wo und wann wir ihn gefunden haben. Wir können auch nach Anzeigen in Zeitungen, Supermärkten und im Internet schauen. Wenn sich der Besitzer nach  Tagen nicht gemeldet hat, dürfen wir ihn behalten.«
»Den können wir nicht behalten, Theo.«
»Och, wieso nicht?«
»Weil er Arbeit macht und Geld kostet.«
»Aber ich würde doch die Arbeit übernehmen und das Futter von meinem Taschengeld bezahlen.«
»Wellensittiche können zehn Jahre alt werden. Dann bist du  und ich bleibe doch auf der Arbeit sitzen.«
»Bitte. Bitte. Bitte.«
»Jetzt warten wir erst mal, ob wir den Besitzer finden. Ich rufe nachher beim Tierheim an. Aber du kannst im Supermarkt Futter besorgen. Ich telefoniere inzwischen herum, ob jemand einen Käfig für uns hat.«
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Minerva
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Beitrag01.11.2019 17:50

von Minerva
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Anbei mein subjektiver Senf.

oliverheuler hat Folgendes geschrieben:


Theos Traum

1
Familie Koch bestand aus drei Kindern: Theo 12, Sabine 41 und Karsten 45 Jahre alt. Eines von ihnen stand kurz davor, erwachsen zu werden.
Würde ich weglassen, da scheint mir zu sehr deine Meinung durch. Was ja nicht grundverkehrt ist, aber du nimmst den Leser die Möglichkeit, sich selbst ein Bild zu machen und er könnte den Eindruck bekommen, belehrt zu werden. Wenn er selbst ein Elternteil ist, könnte er sich mit so einer Direktheit beleidigt fühlen. Man merkt, dass dir das Thema Erziehung eine Herzensangelegenheit ist. Verstehe ich gut, aber bedenke, dass für einen Roman eine gewisse innerliche Distanz bzw. Abgeklärtheit nur förderlich sein kann. Ist man sehr emotional verstrickt, dann neigt man zum Urteilen, Weinerlichkeit etc.
»Setz dich gerade hin, Theo.«
»Wozu soll das gut sein, Papa?«
»Wozu das gut sein soll? Weil anständige Leute eben gerade sitzen. Wir essen auch mit Messer und Gabel und nicht mit den Fingern wie die Hottentotten.«
»Wer sind die Hottentotten?«
»Das sagt man so.«
»Ohne Messer wäre es mühsamer, Fleisch zu essen. Man müsste mehr kauen und die Finger würden dreckig.«
»Und wenn du nicht gerade sitzt, bekommst du einen krummen Rücken.«
»Habe ich schon. Die Wirbelsäule ist nicht gerade, sondern gebogen wie ein doppeltes S.«
»Hauptsache du hast das letzte Wort, Theo. Jetzt setzt dich ordentlich hin und iss.«

Diesen Teil würde ich kürzen, auf Wesentliche reduzieren, nicht mehrfach wiederholen, warum man so oder so sitzt. Die Wirkung erzielst du auch so. Unabhängig davon habe ich mal ein paar Sachen gestrichen als Beispiel.
Zudem wird in Theos 12jährigem Leben dieser Dialog nicht das erste Mal kommen. Das mit den Hottentotten hab ich von meinem Vater sicher schon mit 6 zu hören bekommen ... Laughing
Ich frage mich außerdem, ob der Theo wirklich so redet? Ok, er ist vielleicht noch nicht ganz pubertär, hm, aber mault er nicht eher "Warum?" statt "Wozu soll das gut sein, Papa?" Natürlich kann es sein, dass die Eltern viel Wert auf "ganze Sätze" gelegt haben, aber dann sollte das auch hervorgehoben werden, sonst wundert man sich schnell, wie der Junge redet.


Theo schwieg und dachte, dass sein Vater das letzte Wort hatte — wie fast immer.
(Möglichkeit, um näher in Theo zu sein (nur ein spontanes Beispiel, bitte nicht auf Schönheit achten): "Damit hatte sein Vater das letzte Wort."
-----
So, im folgenden Abschnitt wäre es nicht übel, wenn auch mal was drumherum passiert. Ok, es kann sein, dass du gerne so ganz ohne alles Dialog schreibst, ich mag das auch, aber zu nackisch is auch nix ... Ruft der Vater in die Küche hinein nach Sabine? (und wie?) Legt er sein Besteck weg? Denkt Theo irgendwas oder sieht er etwas? Mir ist das hier wirklich zu wenig.

»Sabine, gibt es in der Küche mehr vom Auflauf?«
»Nein, das war alles.«
»Wieso hast du so wenig gemacht?«Ich hatte nicht mehr Nudeln.«
»Die sind dir urplötzlich ausgegangen?«
»Nein, aber wie wäre es, wenn du mal dir demnächst einen Überblick über die Vorräte in der Küche verschaffst und rechtzeitig nachkaufst?«
»Klar, und du verkaufst dann Autos.«
Vorschlag: "Klar, wenn du für mich Autos verkaufst."
»Ich verkaufe Kleidung, wo ist der Unterschied?«
»Was du verkaufst, ist egal. Nur verkaufst du zwanzig Stunden in der Woche und ich sechzig. Vorschlag: "Weil ich sechzig Stunden die Woche arbeite und du nur Teilzeit."
Und hier würde ich eine Bewegung, Gedanken oder irgendwas als Pseudobegleitsatz einsetzen, damit die Aussagen danach "schöner" rüberkommt.
Außerdem verdiene ich mehr als das Vierfache.«

»Und das macht dich zu einem wertvolleren Menschen?«

»Nein, aber es enthebt mich von der Pflicht, die Vorräte in der Küche im Auge zu behalten. Ich würde keinen Kunden mit einem Auto auf ’ne Probefahrt schicken, wenn nur noch ein paar Tropfen im Tank wären.«
Vorheriger Satz klingt mir noch zu gekünstelt, zu unnatürlich.

»Du bist ja auch der perfekte Verkäufer.«
Theo hielt sich die Ohren zu.
»Was soll das Theo?«
»Ich kann euch nicht mehr streiten hören.«
»Das ist kein Streit. Das ist eine normale Unterhaltung. Aber ich bin jetzt eh fertig. Räum bitte den Tisch ab, wenn du aufgegessen hast.«
Karsten Koch stand auf und entdeckte dabei einen großen Fleck auf der Tischdecke neben Theos Teller. »Was ist denn das?«
»Ein Tomatenfleck.«
»Das sehe ich. Kannst du beim Essen nicht aufpassen?«
Theo rubbelte auf dem Fleck herum.
»Ist nicht schlimm, Theo«, sagte seine Mutter. »Ich stecke die Decke sie gleich in die Waschmaschine.«

Auch hier könnte es ruhig noch etwas unsachlicher zugehen. Wie wäre es, wenn Mama Theo in Schutz nimmt und den Mann volblafft wegen des Weinglases, ohne dass er nochmal aufs Essen-beibringen eingeht?
»Bring deinem Sohn doch mal bei, wie man mit Messer und Gabel isst.«
»Ich habe es dir bis heute auch nicht beibringen können. Wem ist denn gestern das Weinglas umgekippt?«


»Mir wird das zu albern. Ich fahre zurück ins Geschäft und trinke dort meinen Kaffee.«
»Lass ruhig alles stehen, wir räumen das schon ab«, sagte Sabine zynisch.


Karsten zog sein Jackett an. Er trug ein kurzärmliges, weißes Oberhemd, eine Strickkrawatte, eine beige Bundfaltenhose aus Baumwolle und schwarze Schuhe mit dünnen Ledersohlen.
Etwas lebendiger, das ist eine reine Aufzählung. Vorschlag, aus dem Finger gesogen: "Er zog sein Jackett an. Beige wie die Bundfaltenhose aus Baumwolle. Praktisch und günstig."
In seine Kleidung investierte er nur wenig Geld und Liebe. Schließlich verkaufte er keine italienischen Sportwagen, sondern japanische Familienkutschen. Schon als Kind faszinierte ihn alles auf vier Rädern. Bevor er Schreiben konnte, war er in der Lage, Vier-, Sechs- und Achtzylinder am Klang zu unterscheiden. Aber sein Job war hart. Das Grundgehalt lag kaum über dem seiner Frau, die nur halbtags zum Mindestlohn arbeitete. (Wissen wir schon mit der Frau ... bitte anders formulieren)

Den Rest galt es über Provisionen zu verdienen. Jedes Auto brachte ihm zweihundert Euro. Wenn er täglich ein Auto verkaufte, kam er mit seiner Familie halbwegs über die Runden. In manchen Jahren war das kein Problem, aber wenn die Konjunktur stockte, gönnte er sich weder Urlaub noch Krankheitstage und keinen freien Samstag. Loyale Kunden gab es immer weniger, denn über das Internet war der Markt ultra-transparent geworden. Für die meisten Käufer zählte nur der Preis. Karsten steckte seine Schlüssel ein, rief »bis heute Abend« und verließ die Wohnung.
(mehr Emotion ... wie ruft er das? Ist er nicht auf gewisse Weise frustriert über alles und "leiert" diesen satz nur noch so vor sich hin?)
»Mami, darf ich kurz nach draußen raus, bevor ich mit den Hausaufgaben anfange?«
»Ja, aber sei um drei wieder hier.«
»Bin ich.«
Theo vergewisserte sich, dass das Auto seines Vaters nicht mehr auf dem Parkplatz stand und ging auf die Straße. Warum vergewissert er sich dessen, frage ich mich als Leser? Hat das eine Bedeutung?

Noch bevor er zum Spielplatz abbog, entdeckte er am Rand des Bürgersteigs einen kleinen Wellensittich. Dieser konnte offensichtlich nicht mehr fliegen, denn er blieb an Ort und Stelle, Er regte sich nicht, selbst als Theo näher kam. Der blaue Vogel war abgemagert war und wirkte apathisch. Was konnte ihm passiert sein? Der wird jemandem gehören, dachte Theo. Wenn ich ihn liegenlasse, wird er verhungern. Ohne zu zögern, nahm er deshalb den Wellensittich in die Hand und redete beruhigend auf ihn ein. Das kleine Tier ließ sich widerstandslos von Theo nach Hause tragen. Das ist süß ... love
»Warum hast du geklingelt? Hast du schon wieder deine Schlüssel vergessen?«
»MamiSchau mal, ich habe einen Wellensittich gefunden.«
 »Du hast was?«
»Schau mal, er ist halb verhungert.«
So, genug erst mal bis hierher. Daumen hoch


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oliverheuler
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Beitrag01.11.2019 20:47

von oliverheuler
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Wow. Da sind viele Inspirationen dabei, die mir weiterhelfen. Danke, dass du so viel Zeit in mich investiert hast.
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Minerva
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Beitrag01.11.2019 21:57

von Minerva
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Für den letzten Abschnitt habe ich auch noch einen Vorschlag. Damit sich der Leser besser mit Theo identifizieren kann und damit es Konfliktstoff gibt, würde ich die Mutter nicht so einfach in eine Pro-Wellensittich-Aktion treten lassen.
Sie soll ruhig erst mal dagegen sein (Mütter wollen sowieso meist nicht, dass das Kind Vögel anfasst (Keime Laughing) - auch wenn`s beim Wellensittich übertrieben sein mag .. )
Stattdessen würde ich Theo zeigen, wie er sofort Bescheid weiß, was zu tun ist (insofern das nicht gegen deinen Romanpläne spricht). Das zeigt, dass er eine gewisse Reife hat und fürsorglich ist, macht ihn sympathisch. Wenn die Mutter so einigermaßen einwilligt, sollte dann der Vater möglichst noch dagegen sein. Lass Theo voll begeistert sein, die Mutter so lala (bis Theo sie überredet) und den Vater dagegen.
Dann hat man noch mehr Mitleid mit Theo. Es ist immer gut, wenn man mit der Romanfigur Mitleid hat, dann will man weiterlesen.
Theo hat ja Freunde, aber ich denk mir so, wie wäre es, wenn es nur sehr wenige sind, weil er so oder so ein wenig anders ist? Also eher ein bisschen Außenseiter (ohne das Klischee des totalen Sonderlings oder einsamen Wolfs zu erfüllen).


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oliverheuler
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Beitrag02.11.2019 10:32

von oliverheuler
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Deine Ideen gefallen mir sehr. Danke.
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