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Hurra, endlich ein Genre gefunden!

 
 
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag30.09.2019 08:10
Hurra, endlich ein Genre gefunden!
von BlueNote
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich kann mir vorstellen, niemand im Forum hat ein so großes Problem mit dem Begriff "Genre" wie ich. Die Literaturwissenschaft kennt ihn gar nicht, es ist eher ein Begriff aus dem Buchverkaufsmarketing. Lange Zeit dachte ich, ich komme ohne Genre aus. Komme ich im RL aber auf mein Buch zu sprechen, ist die erste Frage immer, in welchem Genre es denn geschrieben sei. Die zweite dann (der Vollständigkeit halber), welcher Verlag es rausbringen wird (Suhrkamp oder Diogenes?) und welche Millionenauflage mir vorschwebt. Wie ihr seht, alles kleine Marketingexperten, die mich umgeben und die genau wissen, worauf es ankommt.
Also habe ich mich auf die Suche nach einem geeigneten "Genre" gemacht. Fantasy ist es schon mal ganz sicher nicht, weil Fantasy schreiben ja sowieso bereits alle. Außerdem gefallen mir diese bunten Cover nicht so besonders. Mein Buch ist ein wenig Krimi (es gibt eine Art Auflösung), ein wenig Thriller (es ist ein bisschen spannend, vor allem zum Schluss hin). Biografischer (nicht autobiografischer) Roman könnte auch zutreffen. Jetzt aber bin ich auf einen Begriff gestoßen, den ich super finde:
Entwicklungsroman.
Ich wusste gar nicht, dass das ein "Genre" ist. Vielleicht können Verlage und die Marketingexperten in meinem Umfeld ja damit etwas anfangen. Immerhin sind "Das Parfum" von Süßkind, Die Blechtrommel von Grass, der Zauberberg von Mann, Siddhartha/Demian von Hesse alles Entwicklungromane. Die Erklärung in wikipedia liest sich auch toll:
Der Ausdruck Entwicklungsroman bezeichnet einen Romantypus, in dem die geistig-seelische Entwicklung einer Hauptfigur in ihrer Auseinandersetzung mit sich selbst und mit der Umwelt dargestellt wird. Der Entwicklungsroman schildert den Reifeprozess des Protagonisten, der seine Erlebnisse und Erfahrungen reflektierend verarbeitet und seiner Persönlichkeit einverleibt.
Trifft alles haargenau zu.
Dann gibt es da noch die Nähe zum "Bildungsroman" (auch ein hübscher Begriff!). Oder muss man das heutzutage auf Englisch sagen, damit es noch wer versteht (Coming-of-Age), auch wegen der amerikanischen Schreibratgeber, die, wie ich gehört habe, inzwischen über uns gekommen sind? Kennt der amerikanische Schreibratgeber überhaupt den Entwicklungsroman? Vermutlich nicht, weil diese Ausprägung von Literatur ja hauptsächlich im deutschsprachigen Raum typisch zu sein scheint.
OK! Ich will mein Buch ja nicht rüber ins (Alp)Trump-Land verkaufen. Für mich wäre es schon toll, hierzulande 40-60 Bücher an den Mann zu bringen (oder an die Frau, ich bin da nicht so wählerisch).
Jedenfalls fühle ich mich langsam auch als kleiner Marketingexperten. Ich glaube, wenn man ein Genre hat, wird vieles leichter (zumindest das mit dem Bücher Verkaufen).
Und jetzt noch eine kleine Frage: Ist das Genre nun gut genug, das ich gefunden habe? Die Alternative wäre "kein Genre", aber das verwirrt jeden (Semi-)Interessierten so, dass ich mich erst ganz tief in die Literaturwissenschaft einlesen müsste, um bei den nachfolgenden (Marketing-)Expertendiskussionen bestehen zu können. Man muss seine Position ja auch verteidigen können.
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 5000
Wohnort: Berlin


Beitrag30.09.2019 08:36

von Nina
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Guten Morgen, Blue Note,

gut geschlafen? *g* Klar möchte man wissen, in welchem Genre jemand schreibt, ist doch klar. Du anscheinend nicht? Das wundert mich. Das passiert doch hier im Forum auch tausendfach und hast Du nicht selbst schon Leute im Check in gefragt, in welchem Genre sie schreiben?
Wie dem auch sei, ich wünsche weiterhin fröhliches Erkunden im Genrebereich. Ich weiß ja nicht, wie weit Du mit Deiner Geschichte bist. Das Ende könnte ja alles noch alles herumreißen, ne?

LG
Nina


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Corydoras
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 39
Beiträge: 751
Wohnort: Niederösterreich


Beitrag30.09.2019 09:01

von Corydoras
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Meiner persönliche Erfahrung nach ist das Genre eher dann wichtig, wenn man mit den Leuten in der "Szene" spricht (also Agenten und Verleger), weil die gerne möchten, dass man selber weiß, was man da schreibt.

Aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis höre ich die Frage nie. Was ich eigentlich eh interessant finde, wenn ich so drüber nachdenke. Ich bekomme dafür immer die Frage: "Worum gehts denn in deinem Buch?" Und das finde ich eigentlich eh wesentlich schwieriger zu beantworten als das Genre. Nimm dir irgendein Buch, das du selber gerne gelesen hast und versuche in zwei Sätze zu erklären "worum es geht". Laughing


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Ruby Smith
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 33
Beiträge: 1180
Wohnort: Kenten


Beitrag30.09.2019 10:05

von Ruby Smith
Antworten mit Zitat

Hallo BlueNote,

es kommt ganz darauf an, was für einen Hauptplot du in deinem Buch hast.

Wenn im Zentrum deiner Geschichte die geistige und seelische Entwicklung deines Protagonisten steht, dann ist es ein Entwicklungsroman mit XY-Tendenzen.
Wenn im Zentrum aber ein Verbrechen steht, das aufgeklärt werden will, dann hast du einen Krimi.
Und einen Thriller hast du dann, wenn die "Jagd" nach dem Verbrecher vor erneutem Verbrechen im Mittelpunkt steht.

@Corydoras: Das Genre ist nicht nur in der "Szene" wichtig, sondern auch schon vorher beim Schreiben des Buches. Das Genre gibt in vielen Bereichen bereits einen Plot vor (siehe das Beispiel für Krimis).
Des Weiteren habe ich beide Fragen schon gehört, ob vom 0815-Leser oder von Szeneinternen, weil beides relevant ist. wink

Liebe Grüße

Ruby


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I'd like to add some beauty to life. I don't exactly want to make people know more... though I know that is the noblest ambition, but I'd love to make them have a pleasanter time because of me... to have some little joy or happy thought that would never have existed if I hadn't been born.

(Anne Shirley - Anne of Green Gables, Lucy Maud Montgomery)
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Kiara
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 44
Beiträge: 1404
Wohnort: bayerisch-Schwaben


Beitrag30.09.2019 10:19

von Kiara
Antworten mit Zitat

Ich dachte, dass einen Thriller die stete Bedrohung des Lebens des Protagonisten ausmacht. Der "Thrill" ist also, dass ein Leser immer mit der Figur mitfiebert, weil sie ständig in Gefahr ist.

Ist das falsch?
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Gast







Beitrag30.09.2019 11:19

von Gast
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Ruby Smith hat Folgendes geschrieben:
,
Und einen Thriller hast du dann, wenn die "Jagd" nach dem Verbrecher vor erneutem Verbrechen im Mittelpunkt steht.


Bin jetzt kein Genreexperte, aber da würde ich von meinem Wortverständnis her widersprechen. Und mich der sehr viel weitgefassteren Definition bei Wiki anschließen:
Charakteristisch für Thriller ist das Erzeugen eines Thrills, einer Spannung, die nicht nur in kurzen Passagen, sondern während des gesamten Handlungsverlaufs präsent ist, ein beständiges Spiel zwischen Anspannung und Erleichterung.

LG
DLurie
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Ruby Smith
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 33
Beiträge: 1180
Wohnort: Kenten


Beitrag30.09.2019 15:41

von Ruby Smith
Antworten mit Zitat

Zitat:
Bin jetzt kein Genreexperte, aber da würde ich von meinem Wortverständnis her widersprechen. Und mich der sehr viel weitgefassteren Definition bei Wiki anschließen:
Charakteristisch für Thriller ist das Erzeugen eines Thrills, einer Spannung, die nicht nur in kurzen Passagen, sondern während des gesamten Handlungsverlaufs präsent ist, ein beständiges Spiel zwischen Anspannung und Erleichterung.

LG
DLurie


Hallo DLurie,

damit hast du Recht. Ich habe hier ein Beispiel für einen Thrillerplot gegeben, der natürlich nicht das Genre an und für sich definiert. Natürlich geht es um Spannung (das sollte das Beispiel mit der Jagd suggerieren, die meistens [oder bestenfalls] spannend ist).

@Kiara: Das, was du beschreibst, kann einen Teil des "Thrills" ausmachen, ist aber kein absolutes Muss für einen Thriller.

Lieben Gruß

Ruby


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V.K.B.
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Beitrag30.09.2019 16:03

von V.K.B.
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Ja, Entwicklungsroman passt gut, denke ich. Obwohl es in deinem Buch ja noch um mehr geht, exemplarische Aufarbeitung der innerdeutschen Geschichte zum Beispiel, Identität, etc. Ich sag zu sowas immer schlichtweg "Gegenwartsliteratur".

Ein Krimi ist es jedenfalls nicht (auch wenn Verbrechen vorkommen und eine Rolle spielen), ein Thriller auf keinen Fall.


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Selanna
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Wohnort: Süddeutschland


Beitrag30.09.2019 16:47

von Selanna
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Hallo BN,

ich kenne Dich bisher nur vom Lesen Deiner Kommentare, also sehr flüchtig. Immerhin habe ich dabei den Eindruck gewonnen, dass Du ziemlich dezidiert darauf hältst, keine U-Literatur zu schreiben und – weswegen ich mich dazu zu Wort melde – Dich davon auch unbedingt abgrenzt. Darum wollte ich Dir hier den kleinen Hinweis dalassen, dass man auch die drei Romanmanuskripte, die man auf meinem Rechner findet, als Entwicklungsroman bezeichnen würde; und ich schreibe U-Literatur (unveröffentlicht und noch nicht mal in einer AG, Du kannst Dir das jetzt ganz gut vorstellen, denke ich). Oder anders erklärt: Wenn es in einem Liebesroman nicht nur darum geht, dass sich A und B finden, sondern dass A sich erst verändern muss, um zu B zu finden, ist das auch schon ein Entwicklungsroman (z.B. Pride and Prejudice).
Nur damit Du die etwas trivialere Seite des Entwicklungsromans siehst, bevor Du Dich für dieses Etikett entscheidest.

Liebe Grüße
Selanna


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Gast







Beitrag30.09.2019 20:03

von Gast
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Selanna hat Folgendes geschrieben:


Wenn es in einem Liebesroman nicht nur darum geht, dass sich A und B finden, sondern dass A sich erst verändern muss, um zu B zu finden, ist das auch schon ein Entwicklungsroman (z.B. Pride and Prejudice).
Nur damit Du die etwas trivialere Seite des Entwicklungsromans siehst, bevor Du Dich für dieses Etikett entscheidest.



A (von Natur aus eher ein Angsthase) findet durch Recherchen heraus, dass B (wie zuvor schon C widerfahren) einem Verbrechen zum Opfer fallen könnte. A wächst im Laufe der Geschichte über sich hinaus, überwindet seine Angst und rettet B in letzter Minute unter Einsatz seines Lebens vor dem sicheren Tod. Was B so beeindruckt, dass sie sich in A verliebt.
Das Ganze ist so packend geschrieben, dass der Thrill nicht nur in kurzen Passagen, sondern während des gesamten Handlungsverlaufs präsent ist. Die Handlung spielt in der der Gegenwart, ist - wie erwähnt - ausgesprochen unterhaltsam und auch noch besser geschrieben als manches Buch, das den deutschen Buchpreis erhalten hat.

Wie mir scheint, sind die Grenzen sind durchaus fließend…

LG
DLurie
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Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3761



Beitrag01.10.2019 03:25

von Nordlicht
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Ob du dein Buch in Genre X oder genrelos eintütest, so oder so hat es ein Etkett. Solange das Etikett einigermaßen zu deinem Werk passt, ist doch alles in Ordnung (=Agentur/Verlag/Leser gehen mit einer entsprechenden Leseerwartung heran, die dein Buch dem Genre entsprechend erfüllt - ich sehe "genrelos" eben auch als Genre).

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Rodge
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag01.10.2019 07:35

von Rodge
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Wenn es keine Unterhaltung sein soll, braucht man vermutlich auch kein Genre. Die Etikettierung kommt nach meinem Verständnis daher, dass die Leser in die Bücherei gehen und nach einem "Krimi, SF, Fantasy" etc. fragen. Daher wollen die Buchhändler ein Genre und deshalb wollen ihnen die Verlage Romane in Genres verkaufen.

Ob ein Leser in eine Bücherei kommt und nach einem Entwicklungsroman fragt? Vermutlich eher nicht. Warum nicht einfach "Belletristik"?
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Ruby Smith
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 33
Beiträge: 1180
Wohnort: Kenten


Beitrag01.10.2019 09:00

von Ruby Smith
Antworten mit Zitat

Rodge hat Folgendes geschrieben:
Wenn es keine Unterhaltung sein soll, braucht man vermutlich auch kein Genre. Die Etikettierung kommt nach meinem Verständnis daher, dass die Leser in die Bücherei gehen und nach einem "Krimi, SF, Fantasy" etc. fragen. Daher wollen die Buchhändler ein Genre und deshalb wollen ihnen die Verlage Romane in Genres verkaufen.

Ob ein Leser in eine Bücherei kommt und nach einem Entwicklungsroman fragt? Vermutlich eher nicht. Warum nicht einfach "Belletristik"?


Auch bei E-Literatur gibt es Genreeinteilungen (zumindest habe ich das beim DuMont Buchverlag so gelernt).

Ich habe sowas schon mal mitbekommen. Es gibt durchaus Leser, die mit genau dieser Angabe in eine Bücherei/Buchhandlung gehen und sich dann die jeweiligen Bücher in dieser Kategorie raussuchen (lassen).

Zur Belletristik: "Belletristik" wird heutzutage als Überbegriff für sämtliche Formen von E- und U-Literatur verwendet und ist damit einfach sehr schwammig und kein Genre.


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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag01.10.2019 11:34

von BlueNote
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Es scheint so, dass das "kein Genre" schwer in Worte zu fassen ist. Ich persönlich brauche kein Genre, werde aber immer wieder darauf angesprochen. Wie??? Kein Unterhaltungsroman? Und nicht einmal ein Genre? Vielleicht denke ich mir ja noch einen chicen Zusatz aus, etwa "psychoanalytischer Entwicklungsroman".
Wer davon nicht beeindruckt ist ...
Oder gesellschaftskritischer Entwicklungsroman.
So in etwa.
Zitat:

Ich weiß ja nicht, wie weit Du mit Deiner Geschichte bist. Das Ende könnte ja alles noch alles herumreißen, ne?

Es sind noch etwa zwanzig Seiten zu schreiben.

Ich glaube, ich muss hier nicht alles kommentieren. Ich finde die Kommentare alle sehr erhellend. Danke dafür!
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Gast







Beitrag24.10.2019 13:42

von Gast
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Naja, genres sind halt Schubladen, die gebraucht werden, um zumindestens ein klein bisschen Ordnung ins Haus zu bringen. Und wie im richtigen Leben auch wird es immer und überall Dinge geben, die in keine Schublade passen (manchmal die schönsten und wichtigsten Dinge im Leben...)

Ich finde die genres ganz hilfreich, um vorzusortieren, was für mich überhaupt in die engere Auswahl für "vielleicht in die Hand nehmen" kommt. Ich z.B. kann mit Krimis, Esoterik  und Liebesromanen nie, mit SciFi und Fantasy nur sehr selten etwas anfangen, in so fern erspart die Vorkategorisierung eine Menge Sichtungsarbeit.

Ich finde es auch unglücklich, dass sich Literatur heutzutage in Schubladen schieben lassen muss, dadurch fallen viele gute Ideen durch das Raster. Aber angesichts der Fülle dessen was so auf den Markt kommt und dem Unwillen der Allermeisten Leser (einschliesslich meiner), sich auf die nächste Lesereise umfangreich vorzubereiten, sehe ich nicht wirklich eine andere Möglichkeit, zwischen den verschiedenen Interessen zu vermitteln.

Wenn dein Buch so zwischen den Schubladen angesiedelt ist, dass man es gar nicht irgendwie grob kategorisieren kann - Hm. Dann hast Du entweder ein komplett neues Genre erschaffen (Respekt!!!) oder ein aus der Mode gekommenes wieder zum Leben erweckt. In jedem Fall müsste ein Leser zur Entscheidung, ob es für ihn/sie interessant ist, sich im Vorfeld intensiver damit auseinandersetzen.

Würdest Du das bei einem Dir komplett unbekannten Autor machen?
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4002
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag24.10.2019 19:36

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Ich kann mich irren, aber Coming-of-Age und Bildungsroman sind unterschiedliche Sachen.

Muss gestehen, mich wundert es, dass du mit diesen Genres liebäugelst. Hast du echt junge Figuren, die sich erst in der Welt finden müssen? Ist nur eine Frage, weil ich nicht gedacht habe, dass du dich für solche Figuren interessierst.

Zitat:
Fantasy ist es schon mal ganz sicher nicht, weil Fantasy schreiben ja sowieso bereits alle.


 Laughing


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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag25.10.2019 08:42

von BlueNote
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Doch, doch! Ich mag diese Art von Literatur. Bei der aus der Perspektive eines Heranwachsenden aus geschrieben wird. Die italienische Gegenwartsliteratur besteht fast nur aus solchen Werken. In meinem Roman finden zwar ein ausgeprägter Rückblick auf die Kindheit statt, die Entwicklungen vollzieht sich aber eher innerhalb eines Jahres. Ich bin gerade in Landshut unterwegs und der Text ist nur eingesprochen.
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag25.10.2019 10:55

von Maunzilla
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Mich interessieren solche Kategorien nicht wirklich. Ob eine Geschichte nun ein Kriminalroman, ein Historienroman oder eine Komödie ader alles zugleich ist, ist mir egal, so lange es gut geschrieben und interessant ist.

Wie der Verlag das dann anpreist, ist seine Sache und die der studierten Marketingfuzzis. Da sollte man als Autor sich nicht allzu viele Gedanken machen, es sei denn man schriebe für einen Groschenromanverlag.

Zu viele Nachwuchsautoren machen sich zu sehr Gedanken um die Vermarktung ihrer Bücher noch bevor sie sie fertig geschrieben haben. Dabei kommt erst das Schreiben und dann erst die Vermarktung. Das erste und einzige Ziel eines Autors, der nicht einfach nur des Geldes wegen schreibt, sollte es sein, ein gutes Werk zu erstellen. Qualität wird sich auf lange Zeit immer durchsetzen.


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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag25.10.2019 12:06

von Selanna
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Hallo Maunzilla,

Zitat:
Da sollte man als Autor sich nicht allzu viele Gedanken machen, es sei denn man schriebe für einen Groschenromanverlag.

Es geht hier um die Kategorisierung, die der Autor auf sein Exposé schreibt, das er an Verlag oder Agentur schickt. Verlag und Agentur sind also Adressat, der Autor als Absender muss selbst das Genre bestimmen oder es offen lassen. Alles andere, was Du schreibst, gilt für dich, denn Du willst nicht veröffentlicht werden (wie ich in Deinen Kommentaren bisher las). Also nützen Deine Ratschläge den Autoren, die veröffentlicht werden wollen, nichts.

Zitat:
Zu viele Nachwuchsautoren machen sich zu sehr Gedanken um die Vermarktung ihrer Bücher noch bevor sie sie fertig geschrieben haben.

Das ist absolut legitim und auch sinnvoll. Wenn ich veröffentlicht werden will, sollte ich mir vorab Gedanken machen, ob das, was ich plane, jemand veröffentlichen könnte oder nicht. Von 600seitigen Landschaftsbeschreibungen ohne Handlung wäre in diesem Fall dann eher abzusehen. Wink Und dessen sollte man sich bewusst sein, bevor man sich hinsetzt und es niederschreibt.

Zitat:
Das erste und einzige Ziel eines Autors, der nicht einfach nur des Geldes wegen schreibt, sollte es sein, ein gutes Werk zu erstellen.

Wenn ich da an Schiller und Goethe denke ... Schiller hätte gerne mehr wegen des Geldes geschrieben, denke ich mir mal. Es ist auch nicht verwerflich, aus dem Schreiben einen Broterwerb machen zu wollen. Man sollte sich sogar unbedingt einen Broterwerb suchen, an dem man auch Freude hat, oder etwa nicht?

Zitat:
Qualität wird sich auf lange Zeit immer durchsetzen.

Das war einmal so. Jetzt kann ich hinschauen, wo ich will, das trifft nicht mehr zu. Es gibt so viele Musiker, Autoren oder andere Künstler, die nicht mit höchster Qualität glänzen. Miele hat inzwischen enorme Probleme mit der Qualität, Mercedes rostet, die Kleiderstoffe werden immer schlechter ... wo bitte setzt sich denn heute noch Qualität durch?
Wenn man nie veröffentlicht wird, weil man von Anfang an an Verlagswesen und Leserschaft vorbeigeschrieben hat, wie soll sich dann die Qualität des eigenen Werkes durchsetzen?
Du bist Idealist und Du bist jemand, der nur für sich selbst schreiben möchte, in diesem Fall ist Deine Meinung schön und gut. Meine Meinung ist da deutlich pessimistischer.
Nichts für ungut.

Liebe Grüße
Selanna

@BN:
Du kommst doch nicht etwa unangekündigt auf einen Kaffee vorbei? Laughing


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Rodge
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Wohnort: Hamburg


Beitrag25.10.2019 12:42

von Rodge
Antworten mit Zitat

Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Qualität wird sich auf lange Zeit immer durchsetzen.


Was mich interessieren würde: Wie misst du denn die Qualität eines Romans?

Grüße
Rodge
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BlueNote
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Wohnort: NBY



Beitrag25.10.2019 16:20

von BlueNote
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@SEL  Wenn du mir deine Adresse nennst, vielleicht. Wo wohnst du denn? Wir sitzen jedenfalls gerade auf unserer Sonnenterrasse in Landshut.
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag25.10.2019 19:41

von Selanna
Antworten mit Zitat

@BN
Na so ein Mist, ich war den ganzen Tag nicht mehr online! Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Du annehmen würdest.
Wenn Du das nächste Mal in LA bist, gib Bescheid, ich schreib Dir dann eine PN mit meiner Adresse 😊


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