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Ob James den Deep POV und Karl den Infodump kannten?

 
 
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Rodge
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag13.10.2019 07:00

von Rodge
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht, warum Leute einer kreativen Tätigkeit nachgehen, wenn sie für sämtliche Aspekte nach einer Regel oder Mehrheitsmeinung suchen, der sie folgen können, um ja nichts "falsch zu machen".


Es ist ja nicht nur Kunst sondern auch Handwerk. Für die Kreativität brauche ich keine Handbücher, um das Schreiben zu erlernen, fand ich sie nützlich. Gerade auch Künstler haben oft eine Ausbildung, in der sie das Handwerk erlernen.
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Nina C
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 36
Beiträge: 990
Wohnort: Op dr\' Jück


Beitrag15.10.2019 03:00

von Nina C
Antworten mit Zitat

Ich weiß nicht, ob Schreibratgeber schaden, aber mir persönlich helfen sie zumindest nicht. Was mir wesentlich mehr hilft ist viel zu lesen und immer viel gelesen zu haben. Und das kreuz und quer durch Jahrzehnte, Genres und Autoren. Daraus ergibt sich – finde ich – eigentlich sehr gut ein Gefühl von „das klingt falsch / blöd“ „das klingt elegant“ „das funktioniert (nicht)“ etc.
Infodump und Prologe mag ich – sofern beides gut gestaltet und nicht übertrieben ist. Dasselbe gilt auch für die klassische Erzählung, wobei ich mit „Show don’t tell“ ebenfalls etwas anfangen kann. Ich denke, dass das alles eine Frage des konkreten Buchs und der gewünschten Wirkung ist.
Zeitgeist spielt natürlichschon eine Rolle, aber vielleicht funktioniert so etwas ähnlich wie Mode – also dass es eher Kreise sind und bestimmte Aspekte in Romanen eben später wieder „in“ werden? Smile

Liebe Grüße

Nina


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Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire)
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Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6393
Wohnort: 50189 Elsdorf
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Beitrag15.10.2019 11:29

von Ralphie
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*Zustimm*
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag23.10.2019 08:05

von Ribanna
Antworten mit Zitat

Nina C hat Folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, ob Schreibratgeber schaden, aber mir persönlich helfen sie zumindest nicht. Was mir wesentlich mehr hilft ist viel zu lesen und immer viel gelesen zu haben. Und das kreuz und quer durch Jahrzehnte, Genres und Autoren. Daraus ergibt sich – finde ich – eigentlich sehr gut ein Gefühl von „das klingt falsch / blöd“ „das klingt elegant“ „das funktioniert (nicht)“ etc.
...


Ja, ich denke, das ist das Wesentliche: selber viel lesen und sich nicht auf ein Genre beschränken.

 
Rodge hat Folgendes geschrieben:
Es ist ja nicht nur Kunst sondern auch Handwerk. Für die Kreativität brauche ich keine Handbücher, um das Schreiben zu erlernen, fand ich sie nützlich. Gerade auch Künstler haben oft eine Ausbildung, in der sie das Handwerk erlernen.


Sicher, aber viele (hier) beherrschen nicht mal so viel Handwerkskunst, zwei Sätze für den roten Teppich so zu schreiben, dass man versteht, was sie meinen. Das ist doch Handwerk, erstes Lehrjahr, erste Woche, oder? Die Grundlage von allem?
Wenn ich viel, viel lese, wie Nina C schreibt, in allen Genres, egal, ob französische, amerikanische, deutsche oder japanische (tbc) Schriftsteller, dann bleibt außer deren Geschichten im Normalfall ja noch etwas hängen, nicht?
Außerdem glaube ich, dass vor allem Übung hilft. Viel Schreiben, viel zerreißen (oder löschen), viel Neues probieren und mit Glück findet man Leute wie hier, die einem sagen: "da bist du auf dem richtigen Weg", oder "probier es mal so".


_________________
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Rodge
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag23.10.2019 08:19

von Rodge
Antworten mit Zitat

Moin Ribanna,

na klar ist da nichts gegen zu sagen. Vermutlich erlernt das jeder auf seine eigene Weise. Ich finde es nur befremdlich, dass hier immer wieder gegen Schreibratgeber argumentiert wird, so als sei das eben was Anstössiges.

Mir haben diese Ratgeber geholfen und mit einer Methode daraus, dem Bullet-Train, plane ich meine Bücher. Hat man seinen eigenen Stil gefunden (ich bin nicht sicher, ob das bei meiner Schreibe schon so ist), entwächst man den Vorgaben.

Und klar ist auch, dass man alles verwenden kann, was einem so einfällt, also auch Prologe. Dennoch finde ich es richtig, Anfänger vor Prologen zu warnen, da es dann dazu kommen kann, dass sie sich selbst alle Spannung aus dem Projekt nehmen (weil sie up-front alles erzählen, was der Leser eigentlich erst nach und nach herausfinden soll)

Grüße
Rodge
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag23.10.2019 09:16

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Die grundlegende Frage ist: will man gute oder erfolgreiche Bücher schreiben?
Ginge man nach den Regeln und Empfehlungen der einschlägigen Schreibratgeber hätten Heinrich Böll, Peter Handke , Günter Grass und all die anderen Nobel-Preisträger schlechte, langweilige Bücher geschrieben. Anscheinend legt die schwedische Akademie aber andere Maßstäbe an. wink

Im Gegensatz zu früher sind Bücher heute eine schnellebige Massenware geworden, die schnell produziert, schnell verkauft und schnell wieder entsorgt wird.
Auf der ersten Buchmesse zu Frankfurt wurden 64 (!) Bücher ausgestellt. Damals war das praktisch das gesammelte Wissen des Abendlandes. Heute sind es über 100'000.
Auch auf seiten der Konsumenten wird nach immer leichterer, schneller zu konsumierender Kost verlangt, denn wo früher das Buch oft die einzige Möglichkeit des Zeitvertreibs war, kleben die Leute heute den ganzen Tag an ihren Bildschirmen, ist die Aufmerksamkeitsspanne eines Teenagers kürzer als die eines Goldfisches. Es wird weniger gelesen, aber die Zahl der Autoren steigt, und damit sinkt die verkaufte Auflage. Das erzeugt einen enormen wirtschaftlichen Druck auf die Branche.

Schreibratgeber an sich sind durchaus nützlich,aber man darf sie nicht zu ernst nehmen und erwarten, daß wenn man sich sklavisch an ihre Empfehlungen hält, man automatisch ein erstklassiger oder erfolgreicher Autor wird.
Schon mal überlegt, daß Leute, die Ratgeber schreiben, nie zu den Spitzenleuten in ihrem Beruf gehören?
Ein Michael Jackson betrieb keine Musikschule, und ein Musiklehrer verkauft keine 100 Millionen Schallplatten. Wieso gibt es keinen Schreibratgeber, der von einem Nobel-Preisträger verfaßt wurde, oder wenigstens von einem Star-Autor mit Millionenauflage? Man könnte auch fragen: wie viele der wirklich berühmten und großen Autoren haben je einen solchen Ratgeber gelesen?
Ich sage: lest die Ratgeber. Es schadet nicht. Aber um wirklich gut zu schreiben, muß man viele gute Bücher lesen und sich seinen eigenen Stil erarbeiten.
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag23.10.2019 09:54

von Ribanna
Antworten mit Zitat

Rodge hat Folgendes geschrieben:
Moin Ribanna,

... Ich finde es nur befremdlich, dass hier immer wieder gegen Schreibratgeber argumentiert wird, so als sei das eben was Anstössiges.

... Dennoch finde ich es richtig, Anfänger vor Prologen zu warnen, da es dann dazu kommen kann, dass sie sich selbst alle Spannung aus dem Projekt nehmen (weil sie up-front alles erzählen, was der Leser eigentlich erst nach und nach herausfinden soll)

Grüße
Rodge


Ich bin gar nicht gegen Ratgeber.

Aber ich bin dagegen, dass einige von ihnen so tun, als hätten sie die allein selig machende Weisheit, und dass einige Leser und Schreibende so tun, als seien all diese Weisheiten in Stein gemeißelt.

Dem eigenen Bauchgefühl - Sprachgefühl - zu vertrauen, seinen Stil und Rhythmus finden, ist wesentlich wichtiger, als zu wissen, was ein "Deep-PoV" ist oder wie man ihn (angeblich) zu benutzen hat.


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BrianG
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 47
Beiträge: 708



Beitrag23.10.2019 10:18

von BrianG
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Mir haben Schreibratgeber schon sehr geholfen.

Allerdings nicht, weil ich mich sklavisch an ihre Regeln halte, die teilweise zu Dogmen erhoben werden, sondern weil ich sie motivierend finde. Gute (zumindest für mich gute) Ratgeber vermitteln eine "Du kannst es!"-Botschaft, die mir hilft, wenn ich mal wieder mit jedem Buchstaben hadere und Probleme habe, mich aufzuraffen.


_________________
Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer.
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Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6393
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag23.10.2019 10:32

von Ralphie
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Ich benutze keine Schreibratgeber mehr, lese aber sehr viel, vor allem amerikanische Autoren, weil man von den deutschen kaum etwas lernen kann.
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