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Kapitel 1 (Was Neues ausprobieren)


 
 
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Rainer Prem
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Beiträge: 1271
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Beitrag24.06.2019 11:13

von Rainer Prem
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FallenxFay hat Folgendes geschrieben:
Irgendwie gab es ein Problem als ich die überarbeitete Version hochladen wollte... da ich nicht weiß wie man Beiträge löscht Embarassed habe ich den Text jetzt durch diese Kurze Erklärung ersetzt


Du kannst dich immer an einen der Moderatoren wenden; die sind hier ganz besonders hilfreich und freundlich.

Außerdem einen grundsätzlichen Tipp: Nachdem du einen Text fertig geschrieben hast, mach ihn zu und lass ihn mindestens einen Tag lang (besser: einen Monat) ruhen. Ich weiß nicht, wie oft ich dumme Fehler in meinen Texten gefunden habe, nachdem ich lange Zeit nicht hineingeschaut hatte.

Dann kannst du dir einen solchen Text auch laut vorlesen - im Falle von Dialogen auch versuchen, unterschiedliche Stimmen zu benutzen. Was sich im Kopf toll anhört, kann gesprochen schrecklich sein.

Auf jeden Fall: Daumen hoch. Was du geschrieben hast, ist wirklich vielversprechend.
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FallenxFay
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Alter: 20
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Beitrag28.06.2019 21:59

von FallenxFay
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Oh vielen Dank 😊 und ich hatte schon Angst weil ich relativ lange nichts mehr geschrieben hatte😅 aber wenn das so ist, ist ja gut😊 und vielen vielen Dank für dein Kompliment 😊

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FallenxFay
Wortedrechsler
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Beitrag16.07.2019 23:45

von FallenxFay
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1.Der Neue

Wir hatten einen Neuen in der Klasse. Einfach so war er eines Tages da. Normalerweise kamen neue Schüler ja nach den großen Ferien oder zumindest zum Halbjahr, aber dieser kam mitten im Jahr und wurde auch nicht wie üblich vom Lehrer vorgestellt. Er saß einfach irgendwann hinten bei uns im Raum. Er stellte sich nicht vor und eigentlich sprach er gar nicht. Zumindest hatte ich ihn nie sprechen gehört. Die Lehrer beachteten ihn auch nicht besonders. Beziehungsweise beachteten sie ihn gar nicht. Er war wie Luft. Er war da, saß für uns alle gut sichtbar hinten in der letzten Reihe mit verschränkten Armen und gelangweiltem Blick, aber er wurde nie angesprochen. Mir war er zuerst mal egal. Ich konnte ja nicht wissen, dass dieser unbekannte dunkelhaarige Junge mein Leben komplett umkrempeln würde.
Nach ungefähr drei Wochen wurde es das erste Mal unruhig um seinen Platz herum.
 Wir waren nämlich eine Klasse wie in einem dieser schlechten Highschool-Filme. Machos Zicken und Nerds tummelten sich um die Klassenclowns und die üblichen dämlichen Lehrer versuchten, ihnen allen etwas beizubringen.  Unsere Oberzicke hieß Lina. Sie und ihre Zickenclique hatten sich auf den Weg zu ihm gemacht und meine Mitschüler rückten unauffällig ihre Stühle und tuschelten aufgeregt. Bisher hatte noch niemand den seltsamen Jungen angesprochen und alle waren gespannt wie er reagieren würde. Lina tänzelte, ihrer Meinung nach unauffällig vor seinem Tisch herum aber der dunkelhaarige sah einfach durch sie hindurch. Die hübsche Lina mit den goldblonden Haaren und den meerblauen Augen war es nicht gewohnt ignoriert zu werden und verzichtete darauf den desinteressierten Neuling anzusprechen. Stattdessen warf sie ihre Haare über die Schulter und stolzierte davon. Ich grinste still in mich hinein. Ich mochte Lina nicht besonders. Sie hielt sich für was besseres und war eine Tusse wie in jedem schlechten Film.
Die Jungs versuchten ein paar Tage später sie zum Fußball zu überreden, doch darauf ging er ebenfalls nicht ein und nachdem er sie zwei Wochen lang vehement abgewimmelt hatte, fingen sie an sich über den Schönling lustig zu machen, was ihn ebenfalls nicht interessierte.
Ich lebte mein Leben weiter und interessierte mich wenig für den Jungen bis meine beste Freundin Nora mich eines Montagmorgens in der Mathestunde auf ihn ansprach.
 „Bella!“ flüsterte sie und tippte mich mit der Spitze ihres Bleistifts an.
 Bella war ich. Also mein richtiger Name war Marabella aber da mich das an Marmelade erinnerte, nannten mich alle Bella. Ich war grade 16 geworden und ging in die zehnte Klasse des Neuberger Gymnasiums, wo grade Mathestunde war. #
„Bellaaaaa!“ Noras eindringliches Flüstern. Die Spitze des Bleistifts bohrte sich in meinen Oberarm.
„Au!“ kam es unterdrückt von mir.
„Sorry.“ Nora steckte ihren Bleistift wieder in die Federmappe „Aber ich muss mit dir reden.“
 „Was ist?“ fragte ich und rieb mir den Arm.
„Wie findest du den Neuen?“ Ich sah sie fragend an.
„Na wie soll ich den schon finden? Er hat ja noch nicht einen Ton gesagt.“ Nora nickte zufrieden.
 „Ich find den ja echt toll.“ Sie sah verträumt zu ihm hinüber. Guck dir allein schon an wie er aussieht. Und wie lässig er dasitzt!“ Ich gluckste. Zugegeben, er sah nicht schlecht aus mit seinen schwarzen Haaren die immer irgendwie verwuschelt waren und den tiefblauen Augen unter dichten, dunklen Wimpern, aber danach konnte man doch niemanden beurteilen mit dem man noch nie gesprochen hatte. Sollte Nora in Ruhe für ihn schwärmen.
 „Was gibt es denn da zu tuscheln die Damen?“ fragte unser Mathelehrer Taff. (Ich hab ja gesagt die üblichen dämlichen Lehrer). Nachdem Nora ein bisschen herum gestottert hatten, mussten wir unsere Hausaufgaben vortragen und Taff ließ uns widerwillig in Ruhe.
Am gleichen Nachmittag saß ich mit Nora in der Eisdiele.
„Bella du musst mir helfen. Ich find den Schönling wirklich ultra heiß. Aber ich kann ihm das ja nicht einfach sagen. Er hat nichtmal auf Lina reagiert da hab ich doch keine Chance.“  sprudelte es aus ihr hinaus.
„Du meinst das mit dem echt ernst?!“ Ich gluckste belustigt. „Du kennst nichtmal seinen Namen!“ Nora senkte beschämt den Kopf.
„Aber guck ihn dir doch mal an!“ Anscheinend war es meiner besten Freundin wirklich wichtig.
 „Du musst mir helfen Bella!“ bat sie „du bist meine BESTE Freundin.“ Oh nein! nicht die Tour Nora! Sie setzte ihren Hundeblick auf und ich verdrehte die Augen.
„Meinetwegen.“ sagte ich resigniert. „Was soll ich denn machen?“
„Keine Ahnung lass dir was einfallen.“ erwiderte sie. „Finde erstmal ein bisschen was über ihn heraus.“ Ich nickte seufzend. Als ich Nora wieder ansah weiteten sich ihre Augen.
„Du kannst sofort anfangen!“
„Was?“ ich zog eine Augenbraue nach oben.
 „Hinter dir!“ Nora flüsterte jetzt und lief rot an. Ich drehte mich um und tatsächlich saß an einem Tisch der Schönling, spielte an seinem Handy und hielt einen Kaffee in der Hand.
„Was macht der denn hier?!“ Nora kicherte nur. „ich geh jetzt ganz sicher nicht zu ihm rüber!“ Nora nickte.
„Wäre ja auch viel zu auffällig wenn ich hier sitze.“ erleichtert atmete ich aus. Ich wollte den dunkelhaarigen Jungen nicht ansprechen und war froh wenn ich mich noch etwas drücken konnte.
Das gelang mir tatsächlich auch in den nächsten Wochen ganz gut, denn Nora war ganz plötzlich aufgefallen, dass sie zuerst einen genialen Plan aushecken musste. Ansonsten ging alles so weiter wie bisher. Die meisten Mädchen schwärmten immer mehr von dem geheimnisvollen Jungen, die Jungs machten sich über ihn lustig und er ignorierte beides. Nur eine Kleinigkeit fiel mir seit dem Nachmittag in der Eisdiele auf, denn der geheimnisvolle Junge redete zwar immernoch nicht, aber ich bemerkte immer wieder wie er mich ansah. Seltsamerweise war er immer in meiner Umgebung und mir machte das manchmal ein wenig Angst. Jede meiner Mitschülerinnen wäre wahrscheinlich glücklich darüber gewesen, aber ich konnte über ihre Schwärmereien nur den Kopf schütteln. Als hätte er eine seltsame Aura der sie alle reihenweise verfielen. Doch jeder Versuch den sie anstellten, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen wurde abgetan. Die Mädchen wurden dadurch nur noch schwärmerischer. Sie lächelten verträumt, kicherten und tuschelten mit ihren Freundinnen. Ich verdrehte jedes Mal die Augen… und jedes Mal war ziemlich oft da er ja immer in meinem Sichtfeld war. Als Außenstehende sah man nämlich ganz genau, dass er sie abwimmelte und immer wieder fielen sie auf seinen Charme rein. Sonst passierte nicht fiel. Bis zu diesem einen seltsamen Tag.
Eigentlich war den Schultag über alles wie immer. Ich saß meine sechs Stunden ab und hörte mir Noras wilde Planereien an. Seltsam wurde es dann erst, als ich mich nach der Schule von Nora verabschiedete und mich auf den Weg nachhause machen wollte. Denn natürlich gab es in unserer Klasse auch einen Macho. Unser Macho hieß Tobi und er quatschte mich vor dem Tor an.
 „Na Bella? Wie geht’s dir?“ zögerlich blieb ich stehen. Was wollte er von mir? Hatte er keine anderen Mädchen mehr übrig? Ich fand Tobi ekelig. Jede Woche knutschte er im Gang mit einer anderen herum und fühlte sich wie der tollste.
 “Ähm… gut… und dir so?“ fragte ich unsicher.
„Sehr gut. Ich hab ja jetzt dich getroffen.“ Säuselte er und stieß sich von der Mauer ab an der er gelehnt hatte. Kotz!
„Hast du Lust mit zu mir zu kommen?“ ich sah ihn entgeistert an. Eigentlich fiel ich mit meinen widerspenstigen braunen Haaren und den braun-grünen Augen komplett aus seinem Barbie-Beuteschema.  Scheinbar war sein Vorrat wirklich aufgebraucht. Ich schüttelte mich innerlich bei dem Gedanken.
„Nein…danke“ antwortete ich.
„Ohh du willst also der ganzen Schule deinen Sieg über mich präsentieren.“ Eine gewisse Gier lag in seinen Augen. Er machte einen Schritt auf mich zu. Dann zog er doch tatsächlich mein Shirt ein Stück hoch und seine Hand glitt darunter. Schnell machte ich mich los.
„Hör auf.“ Sagte ich und versuchte dabei meine Stimme nicht zittern zu lassen. Ich malte mir die schlimmsten Szenen aus, die in den nächsten Minuten passieren konnten und bekam Angst, denn auf dem Schulhof und vor dem Tor war plötzlich niemand mehr zu sehen.
 „Oh warum das denn?“ Tobi kam näher und ich wich zurück. Da versuchte er mich zu küssen und aus Reflex verpasste ich ihm eine Ohrfeige. Als er sich wieder gefasst hatte und mich wieder ansah, lag nur noch Hass in seinen Augen. Für Tobi war es neu abgewiesen zu werden.
„Warte ab. Das wirst du noch bereuen.“ Er schubste mich gegen die Mauer, an der er zuvor gelehnt hatte und kam auf mich zu.
 Plötzlich wurde er von hinten gepackt und herumgedreht, bekam einen Kinnhaken und eine halbe Sekunde später rollte er sich mit einem anderen über den Asphalt. Ich stand daneben und zitterte. Ich wusste nicht was ich tun sollte also stand ich einfach nur da. Als die beiden nach einer gefühlten Ewigkeit voneinander abließen, taumelte Tobi benommen davon. Ich sah ihm verwundert hinterher. Ich hatte zwar noch nie so eine Prügelei mitbekommen aber war es normal, dass danach einer von beiden einfach wegging? Mein Helfer hockte noch einen Moment am Boden. Er hatte ein Knie aufgestützt und hielt den Kopf gesenkt. Eine Hand stützte er auf dem Asphalt auf. Als er aufstand erkannte ich ihn und erschrak. Es war der Schönling aus meiner Klasse.
 „Alles okay?“ fragte er leise und es war das erste, was ich ihn jemals sagen gehört hatte. Seine Stimme klang wie Seide. Leise, sanft und irgendwie rau zugleich.
„Ja… danke… ähm…?“ sagte ich zögerlich.
 „Taylor.“ Sagte er, strich sich eine schwarze Strähne aus dem Gesicht und wand sich um. Als ich mich eine Sekunde darauf umdrehte, um endlich auch nachhause zu gehen, war er verschwunden.
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ich habe versucht die Absätze und Kommas zu überarbeiten und ein paar der kritisierten Stellen (was den Stil angeht) zu verbessern... hoffentlich wird das jetzt keine Blamage Rolling Eyes


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FallenxFay
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Beitrag28.07.2019 19:31

von FallenxFay
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3. Mein Bruder

„Also wirklich Frosti. Du kannst doch nicht mein Schwesterherz hier herbringen ohne mir Bescheid zu sagen.“ Ein Junge trat hinter einem blauen Baum hervor. Das erste was mir an ihm auffiel, war seine Haarfarbe. Sie war braun wie meine aber mit einem kräftigen Rotstich. Als er ins Sonnenlicht trat, glänzten sie wie Kupfer während das Rot im Schatten kaum zu sehen gewesen war. Seine Augen waren waldgrün und seine Ohren ebenfalls spitz. Aber anders als die beiden Brüder strahlte er etwas leuchtendes, positives aus.
„Fletcher.“ knurrte Taylor. Dorian legte ihm eine Hand auf den Rücken.
 „Ruhig.“ murmelte er, doch Taylor hatte sich bereits wieder gefangen.
 „Ich habe sie nicht freiwillig hergebracht. Sie ist mir gefolgt.“
„Frosti!“ der rothaariges setzte einen empörten Gesichtsausdruck auf. „Auch noch Hochverrat!“ Taylor knurrte wieder doch der Neuankömmling ignorierte das. „Das hätte ich wirklich nicht von dir erwartet!“
Rotschopf sah jetzt mich an. „ach wie unfreundlich.“ er kam zu mir.
„Ich denke du weißt nicht wer ich bin?“ ich schüttelte den Kopf und der Fremde machte eine kleine Verbeugung.
„Finn Fletcher.“ er lachte. „Zu ihren Diensten.“ Ich zog eine Augenbraue hoch.
„Ich bin hier um dich nachhause zu holen.“
 „Nachhause?“ verwirrt sah ich ihm in die grünen Augen. Finn legte mir einen Arm um die Schultern.
„Ich erklär dir gleich alles keine Sorge.“
„Du wirst ihr gar nichts erklären!“ mischte sich nun auch Dorian ein. „Und sie schon gar nicht mitnehmen.“
„Sie gehört zu uns sie wird mitkommen.“ erwiderte Finn.
„Sie darf nicht mehr sehen als nötig.“ Dorian machte einen Schritt vor.
 „Ach lass ihn sie doch mitnehmen!“ Taylor warf uns einen abfälligen Blick zu. „Dann haben wir ein Problem weniger und bei uns wäre sie eh nur in Gefahr.“
Da reichte es mir. Die Angst war Zorn gewichen und nun platzte es aus mir hinaus. „Ihr redet als wäre ich nicht hier!“ beschwerte ich mich. „Woher hätte ich denn wissen sollen dass sowas passiert? Es ist nicht alles nur meine Schuld!“
„Doch genau das ist es!“ Taylor funkelte mich aus kalten Augen an. „Und deshalb hast du hier auch kein Wort mitzureden!“
 „Tay hör auf.“ Dorians Stimme war jetzt wieder ganz ruhig. „Du musst einsehen, dass du aufmerksamer hättest sein können.“ Er sah seinen Bruder ruhig an. „Das alles ist schon stressig genug für sie. Also halt dich jetzt mal zurück.“
 Taylor senkte den Blick und nickte. Dorian atmete tief durch. „Ich denke wir können Finn eh nicht davon abhalten.“ Sein Blick fiel auf mich. „Nun gut geh mit ihm mit wenn du möchtest. Finn hat recht. Bei ihm ist es sicherer für dich.“
Ich nickte. Finn war mir mit seiner positiven Ausstrahlung deutlich symphatischer als die düsteren Brüder.
„Ja geh mit dem Penner mit!“ rief Taylor „Zwei Probleme die ich vom Hals habe!“
 Finn lächelte amüsiert. „Mich wirst du nie vom Hals haben Frosti.“
„Taylor es reicht!“ Dorian war jetzt richtig ernst. „Du bist jetzt ruhig und wir gehen.“
 Die beiden Brüder gingen ohne ein weiteres Wort davon und plötzlich kamen mir die Tränen. Es war mir einfach alles zu viel: Dieser seltsame Wald, ein Stamm mit Angehörigen die aussahen wie Elfen und dann noch Taylors fiese Bemerkungen. Finn nahm mich ruhig in den Arm. Zuerst wollte ich mich wehren, schließlich war er ein Fremder aber dann ließ ich es geschehen. Der rothaarige hatte irgendwie etwas seltsam vertrautes an sich.
„Ich weiß.“ sagte Finn leise. „Alles ein bisschen viel.“ ich hob den Kopf. „Komm.“ er lächelte. „Ich bringe dich jetzt erstmal nachhause.“ Ich schniefte und nickte.
Nachdem wir eine Weile durch den seltsamen Wald gegangen waren, kamen wir an einer Ansammlung von Häusern an. Ein kleines Dorf lag friedlich in einem kleinen Tal direkt vor uns. Wir standen auf einer Anhöhe und sahen auf das Treiben herab. Auf den ersten Blick wirkten die Häuser ganz normal. Ich wusste auch nicht was ich erwartet hatte. Übergroße Blumen? Oder Pilze? In jedem Fall sahen die kleinen Fachwerkhäuser sehr hübsch aus. Überall drumherum wuchsen bunte Blumen und große Bäume mit ausladenen Kronen. Die Sonne schien und verursachte eine friedliche Atmosphäre. Bei diesem Anblick fühlte ich mich seltsam… wohl. Ich sah zu Finn hinüber. Er hatte die Arme in die Seiten gestemmt und ließ seinen Blick stolz über das Tal schweifen. Seine Haare glänzten kupferfarben und ich sah ihm an wie stolz und glücklich er war hier zu leben. Er richtete seine grünen Augen auf mich.
 „Willkommen zuhause Schwesterherz.“ verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch aber Finn zog mich bereits weiter. „Komm ich zeig dir wo du schlafen kannst.“ sagte er und ich folgte ihm bis ich schließlich in einem schönen, hellen Schlafzimmer stand.
 „Ruh dich aus ich erkläre dir später alles was du wisse willst.“ er wandte sich zum gehen aber ich hielt ihn zurück.
„Ich bin nicht müde bitte bleib.“ er zögerte einen Moment, drehte sich dann aber um und setzte sich zu mir aufs Bett. Ich atmete tief durch und versuchte eine Frage aus dem Chaos in meinem Kopf auszusuchen. „Wo bin ich hier?“  
Finn lächelte. „Du bist in Turin. Der Welt der Fantasie.“ Das war nicht die Art von Antwort mit der ich gerechnet hatte aber mir war etwas neues, viel wichtigeres eingefallen.
 „Wer genau bist du?“  Finn lachte. „Finn Fletcher. Alturin, abtrünniger Neffe des Königs und dein älterer Bruder.“
 „Mein… Bruder?!“ erschrocken sah ich ihn an
 „Halbbruder ja.“ Finns Augen funkelten. „Wir haben die gleiche Mutter aber unterschiedliche Väter.“ entsetzt stotterte ich ein wenig herum. Finn lachte.
 „Ist die Vorstellung mit mir verwandt zu sein so schrecklich?“ er grinste mich schief an. Ich schüttelte den Kopf und musste tatsächlich ein wenig lachen.
„Aber… dann… bin ich adoptiert?!“ der Schock kam zurück.
Finn hob beschwichtigend die Hände. „So einfach ist das nicht. Du darfst deine Eltern nicht anschreien oder sonst was wenn du zurück bist versprochen? Sie denken sie seien wirklich deine Eltern. Versprich mir dass du sie nicht darauf ansprechen wirst.“ plötzlich war er sehr ernst.
„Versprochen.“ einen kurzen Moment lang sahen wir uns einfach nur an. „Aber wie kann das sein?“ fragte ich meinen Bruder dann. Er sah mir in die Augen und schien zu überlegen wie viel er mir erzählen sollte.
„Nur so viel:“ setzte er dann an. „Du bist hier geboren. Halb Mensch, halb Turninier. Der König, Leotan, entschied, dass es in der Menschenwelt sicherer für dich sei.“
ich nickte. Wie sehr konnte ein einziger Tag einen Menschen verwirren? Ich atmete tief durch und schob die Verwirrung ein Stück zur Seite. Vielleicht was das die einzige Gelegenheit um Antworten zu bekommen.
„Was sind Alturin?“ fragte ich jetzt, denn dieses seltsame Wort war mir in Erinnerung geblieben. Jetzt lächelte Finn. „Wir sind eine Art Stamm. Hier in Turin gibt es viele Stämme. Wir Alturin ziehen unsere Kraft aus allem Guten, Hellen. Wir sind natürlich alle unterschiedlich aber jeder Alturin trägt die Macht über Wasser, Licht und die Natur.“ „Seid ihr… Elfen?“ ich sprach den Gedanken aus der so schwachsinnig klang, aber die ganze Zeit in meinem Kopf herumhing. Finn blickte mich ernst an. „Wir sind Turinier.“ sagte er dann. „Aber du hast Recht. Wir sind das Volk, das in den Geschichten der Menschen meist als Feen oder Elfen bezeichnet wird.“
 „Heißt das ihr seid… magisch?“ Finn lächelte und stand auf. Er ging zum Fenster und stützte sich auf den Sims. „Komm her und sieh dich um.“ forderte er mich auf. Ich stellte mich neben ihn und sah auf das Dorf hinaus. „Alles hier ist magisch.“ sein Blick strich über das Tal. Dann sah er mich an. „Auch du.“
 „Ich?“ mir blieb kurz die Luft weg.
„Natürlich.“ Finn tat als wäre es das normalste der Welt. „Du bist meine Schwester. Du hast einen Alturin Vater. Aber was das heißt wirst du noch erfahren.“ er zwinkerte mir zu.
„Wow.“ Ich ließ mich zurück aufs Bett fallen. Das musste ich erstmal verdauen. Ich und magisch…
„Was ist mit Taylor und Dorian?“ fragte ich als ich mich einigermaßen gefasst und mich mit Finns Antwort abgefunden hatte. „Die beiden gehören einem anderen Stamm an. Den Naturin.“
„Hasst ihr euch deshalb so?“ fragte ich in Erinnerung an das hitzige Gespräch zwischen Finn und Taylor. Finn setzte sich neben mich aufs Bett zurück, legte seine Hände in den Schoß und senkte den Blick.
„Nein...“ „Sondern?“ hakte ich vorsichtig nach. „Ich… erklär es dir bei Zeiten.“ wich er aus und von dem aufgedrehten Jungen war nicht mehr viel übrig. Ich merkte dass er wirklich nicht darüber sprechen wollte und nickte. Als Finn mich jetzt ansah war der Schalk in seine Augen zurückgekehrt.
„Sonst noch fragen?“ wollte Finn wissen.
„Wieso kann ich erst morgen wieder nachhause?“ „Ihr seid durch den Tanor gekommen und von da aus kommt man nicht wieder in deiner Welt. Taylor müsste dafür ein neues Portal erschaffen aber junge Naturin wie ihn schwächt die Portalbenutzung sehr. Du kannst mir glauben jeden Tag pünktlich in der Schule zu sein hat ihn ziemlich gestresst.“
 „Warum bringt mich dann nicht irgendwer anders nachhause?“ „Nur die Naturin können die Portale kontrollieren und wenn einer seiner Stammesgefährten mitbekommt, dass er nicht aufgepasst hat und dich hergebracht hat bekommt unser Frosti ganz schön Ärger.“ Finns Grinsen erinnerte mich an einen hämischen Fuchs.
 „Wieso war Taylor überhaupt plötzlich an meiner Schule und in meiner… Welt.“ wie komisch sich das anhörte.
Finns Fuchsgrinsen verwandelte sich in ein schmales Lächeln. „Deinetwegen.“
 „Meinetwegen?“ erstaunt sah ich ihn an.
„Du bist zur Hälfte von hier. Das birgt in deiner Welt einige Gefahren.“ ich zog eine Augenbraue hoch. „Taylor hat die Aufgabe übernommen dich zu beschützen.“
„Wieso grade er?“
„Früher hatte jedes Alturin Mädchen einen Naturin als Beschützer und deshalb haben die Oberen entschieden, dass er dafür am geeignetsten wäre. Heute ist diese Regelung hier nicht mehr nötig aber dadurch, dass du in einer anderen Welt groß geworden bist, hast du diesen Schutz gebraucht. Du bist jetzt 16… das ist ein besonderes Alter. Wir waren uns nicht sicher wie sich das auf dich auswirkt und deshalb hat man Taylor als deinen Tibamon geschickt.“
„Tibamon?“ schon wieder so ein merkwürdiges Wort.
„Dein Beschützer.“ Ich wusste nicht ob ich lachen, schreien oder heulen sollte. Das alles war einfach alles zu viel für einen Tag. Gut dass ich morgen wieder nachhause reisen würde und die ganze Sache einfach vergessen konnte. Dann konnte es mir auch egal sein ob hier tatsächlich Magie herrschte und ob ich ein Teil dieser Magie war oder nicht.
Finn sah mir diesen Inneren Konflikt offenbar an. „Freu dich.“ er grinste schon wieder. „Ruh dich aus und dannn zeige ich dir die coolen Seiten eines Alturin Lebens.“ ich grinste mit. Finns Gute Laune war tatsächlich ansteckend. „Wir sehen uns später.“ Finn stand auf und ich nickte.
„Danke Finn.“
„Kein Problem Schwesterherz.“ er zwinkerte mir zu und verließ das Zimmer.

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silke-k-weiler
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Alter: 49
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Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag04.08.2019 20:19

von silke-k-weiler
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Liebe Fay,

ich würde meinen Eindruck als blaue Anmerkung in Deinen Text einfügen und wo mir ein Fehler begegnet rot korrigieren. Als erstes fällt mir die Zeichensetzung bei wörtlicher Rede auf. Ich hoffe, es ist ok, wenn ich auf eine Seite verweise, wo nochmal kurz auf schulischem Niveau verglichen wird, wann ein Komma gesetzt wird und wie es nach dem Komma weitergeht, wenn der Redebegleitsatz nachgestellt ist: https://www.kapiert.de/deutsch/klasse-9-10/zeichensetzung/zeichensetzung/zeichensetzung-in-der-woertlichen-rede/


FallenxFay hat Folgendes geschrieben:
3. Mein Bruder

„Also wirklich Frosti. Du kannst doch nicht mein Schwesterherz hier herbringen. ohne mir Bescheid zu sagen.“ Ein Junge trat hinter einem blauen Baum hervor. Das Erste, was mir an ihm auffiel, war seine Haarfarbe. Sie war braun wie meine aber mit einem kräftigen Rotstich. Als er ins Sonnenlicht trat, glänzten sie wie Kupfer, während das Rot im Schatten kaum zu sehen gewesen war. (Das erscheint mir ein Widerspruch. Du sprichst zuerst von dem kräftigen Rotstich. Dann tritt er vor und Du schreibst, das Rot sei im Schatten kaum zu erkennen gewesen.) Seine Augen waren waldgrün und seine Ohren ebenfalls spitz. Aber anders als die beiden Brüder strahlte er etwas Leuchtendes, Positives aus.
„Fletcher“, knurrte Taylor. Dorian legte ihm eine Hand auf den Rücken.
 „Ruhig“, murmelte er, doch Taylor hatte sich bereits wieder gefangen.
 „Ich habe sie nicht freiwillig hergebracht. Sie ist mir gefolgt.“
„Frosti!“ Der Rothaariges setzte einen empörten Gesichtsausdruck auf. „Auch noch Hochverrat!“ Taylor knurrte wieder, doch der Neuankömmling ignorierte das. „Das hätte ich wirklich nicht von dir erwartet!“
Rotschopf sah jetzt mich an. „Ach, wie unfreundlich.“ Er kam zu mir.
„Ich denke du weißt nicht, wer ich bin?“ Ich schüttelte den Kopf und der Fremde machte eine kleine Verbeugung.
„Finn Fletcher.“ Er lachte. „Zu ihren Diensten.“ Ich zog eine Augenbraue hoch.
„Ich bin hier, um dich nachhause zu holen.“
 „Nachhause?“ Verwirrt sah ich ihm in die grünen Augen. Finn legte mir einen Arm um die Schultern.
„Ich erklär dir gleich alles, keine Sorge.“
„Du wirst ihr gar nichts erklären!“, mischte sich nun auch Dorian ein. „Und sie schon gar nicht mitnehmen.“
„Sie gehört zu uns, sie wird mitkommen., erwiderte Finn.
„Sie darf nicht mehr sehen als nötig.“ Dorian machte einen Schritt vor.
 „Ach lass ihn sie doch mitnehmen!“ Taylor warf uns einen abfälligen Blick zu. „Dann haben wir ein Problem weniger und bei uns wäre sie eh nur in Gefahr.“
Da reichte es mir. Die Angst war Zorn gewichen und nun platzte es aus mir hinaus. „Ihr redet als wäre ich nicht hier!“, beschwerte ich mich. „Woher hätte ich denn wissen sollen, dass sowas passiert? Es ist nicht alles nur meine Schuld!“
„Doch genau das ist es!“ Taylor funkelte mich aus kalten Augen an. „Und deshalb hast du hier auch kein Wort mitzureden!“
 „Tay hör auf.“ Dorians Stimme war jetzt wieder ganz ruhig. „Du musst einsehen, dass du aufmerksamer hättest sein können.“ Er sah seinen Bruder ruhig an. „Das alles ist schon stressig genug für sie. Also halt dich jetzt mal zurück.“
 Taylor senkte den Blick und nickte. Dorian atmete tief durch. „Ich denke, wir können Finn eh nicht davon abhalten.“ Sein Blick fiel auf mich. „Nun gut, geh mit ihm mit, wenn du möchtest. Finn hat recht. Bei ihm ist es sicherer für dich.“
Ich nickte. Finn war mir mit seiner positiven Ausstrahlung deutlich symphatischer als die düsteren Brüder.
„Ja geh mit dem Penner mit!“, rief Taylor „Zwei Probleme, die ich vom Hals habe!“
 Finn lächelte amüsiert. „Mich wirst du nie vom Hals haben, Frosti.“
„Taylor es reicht!“ Dorian war jetzt richtig ernst. „Du bist jetzt ruhig und wir gehen.“
 Die beiden Brüder gingen ohne ein weiteres Wort davon und plötzlich kamen mir die Tränen. Es war mir einfach alles zu viel: Dieser seltsame Wald, ein Stamm mit Angehörigen, die aussahen wie Elfen, und dann noch Taylors fiese Bemerkungen. Finn nahm mich ruhig in den Arm. Zuerst wollte ich mich wehren, schließlich war er ein Fremder, aber dann ließ ich es geschehen. Der Rothaarige hatte irgendwie etwas seltsam Vertrautes an sich.
„Ich weiß., sagte Finn leise. „Alles ein bisschen viel.“ Ich hob den Kopf. „Komm“, er lächelte. „Ich bringe dich jetzt erstmal nachhause.“ Ich schniefte und nickte.
Nachdem wir eine Weile durch den seltsamen Wald gegangen waren, kamen wir an einer Ansammlung von Häusern an. Ein kleines Dorf lag friedlich in einem kleinen Tal direkt vor uns. Wir standen auf einer Anhöhe und sahen auf das Treiben herab. (Worin genau besteht das Treiben? Das Ankommen bei einer Ansammlung von Häusern verstehe ich so, dass ich mich in unmittelbarer Nähe zu diesen Häusern befinde, z.B. auf dem Weg, der in das Dorf hineinführt. Hier blicken sie aber darauf herab, nachdem sie bei der Ansammlung angekommen sind.) Auf den ersten Blick wirkten die Häuser ganz normal. Ich wusste auch nicht, was ich erwartet hatte. Übergroße Blumen? Oder Pilze? In jedem Fall sahen die kleinen Fachwerkhäuser sehr hübsch aus. Überall drumherum wuchsen bunte Blumen und große Bäume mit ausladenen Kronen. Die Sonne schien und verursachte eine friedliche Atmosphäre. ("Eine friedliche Atmosphäre verursachen" kannst Du sicher schöner ausdrücken, sodass es dieser Ankunft im Dorf angemessen ist.) Bei diesem Anblick fühlte ich mich seltsam… wohl. Ich sah zu Finn hinüber. Er hatte die Arme in die Seiten gestemmt und ließ seinen Blick stolz über das Tal schweifen. Seine Haare glänzten kupferfarben und ich sah ihm an, wie stolz und glücklich er war, hier zu leben. Er richtete seine grünen Augen auf mich. (Zu viel der grünen Augen, es wird zum dritten Mal erwähnt und ich würde es spätestens nach dem zweiten Mal nicht mehr erwähnen.)
 „Willkommen Zuhause, Schwesterherz.“ Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch, aber Finn zog mich bereits weiter. „Komm ich zeig dir, wo du schlafen kannst“, sagte er und ich folgte ihm, bis ich schließlich in einem schönen, hellen Schlafzimmer stand. (Das geht zu schnell! Eben noch blickten sie auf die Häuser, dann zieht er sie in ein Schlafzimmer. In welches Haus geht sie? Gibt es eine Diele? Geht man direkt in eine Stube? Gibt es enge Treppen? Ist das Haus verwinkelt? Hat es einen besonderen Geruch? Wie ist das Schlafzimmer eingerichtet?)
 „Ruh dich aus! Ich erkläre dir später alles, was du wissen willst.“ Er wandte sich zum gehen, aber ich hielt ihn zurück.
„Ich bin nicht müde, bitte bleib.“ Er zögerte einen Moment, drehte sich dann aber um und setzte sich zu mir aufs Bett. Ich atmete tief durch und versuchte eine Frage aus dem Chaos in meinem Kopf auszusuchen. „Wo bin ich hier?“  
Finn lächelte. „Du bist in Turin. Der Welt der Fantasie.“ Das war nicht die Art von Antwort, mit der ich gerechnet hatte, aber mir war etwas Neues, viel Wichtigeres eingefallen.
 „Wer genau bist du?“  Finn lachte. „Finn Fletcher. Alturin, abtrünniger Neffe des Königs und dein älterer Bruder.“
 „Mein… Bruder?!“ Erschrocken sah ich ihn an. (Hm, ob sie sich schon etwas früher über den Ausdruck "Schwesterherz" hätte wundern sollen?)
 „Halbbruder, ja.“ Finns Augen funkelten. „Wir haben die gleiche Mutter, aber unterschiedliche Väter.“ Entsetzt stotterte ich ein wenig herum. (Was stottert sie? Aber ... aber ... ? o.ä.?)Finn lachte.
 „Ist die Vorstellung, mit mir verwandt zu sein, so schrecklich?“ Er grinste mich schief an. Ich schüttelte den Kopf und musste tatsächlich ein wenig lachen.
„Aber… dann… bin ich adoptiert?!“ Der Schock kam zurück.
Finn hob beschwichtigend die Hände. „So einfach ist das nicht. Du darfst deine Eltern nicht anschreien oder sonst was wenn du zurück bist versprochen? Sie denken, sie seien wirklich deine Eltern. Versprich mir, dass du sie nicht darauf ansprechen wirst.“ Plötzlich war er sehr ernst. (Ist irgendwie voll tragisch. Daheim hocken Eltern, die a. sich fragen, wo ihre Tochter bleibt und warum sie nicht nach der Schule heimkommt und dann sind es b. gar nicht ihre Eltern. Macht sich Bella eigentlich keine Gedanken darüber, ob ihre Eltern sich Sorgen machen?)
„Versprochen.“ Einen kurzen Moment lang sahen wir uns einfach nur an. „Aber wie kann das sein?“, fragte ich meinen Bruder dann. Er sah mir in die Augen und schien zu überlegen wie viel er mir erzählen sollte.
„Nur so viel:“, setzte er dann an, (Da bin ich mir echt gerade unsicher. Doppelpunkt am Ende der wörtlichen Rede vor Redebegleitsatz. Geht es nach dem Redebegleitsatz mit Komma oder Punkt weiter?? rotwerd) „Du bist hier geboren. Halb Mensch, halb Turninier. Der König, Leotan, entschied, dass es in der Menschenwelt sicherer für dich sei.“
Ich nickte. Wie sehr konnte ein einziger Tag einen Menschen verwirren? Ich atmete tief durch und schob die Verwirrung ein Stück zur Seite. Vielleicht was das die einzige Gelegenheit, um Antworten zu bekommen.
„Was sind Alturin?“, fragte ich jetzt, denn dieses seltsame Wort war mir in Erinnerung geblieben. Jetzt lächelte Finn. „Wir sind eine Art Stamm. Hier in Turin gibt es viele Stämme. Wir Alturin ziehen unsere Kraft aus allem Guten, Hellen. Wir sind natürlich alle unterschiedlich, aber jeder Alturin trägt die Macht über Wasser, Licht und die Natur.“ „Seid ihr… Elfen?“ Ich sprach den Gedanken aus, der so schwachsinnig klang, aber die ganze Zeit in meinem Kopf herumhing. Finn blickte mich ernst an. „Wir sind Turinier“, sagte er dann. „Aber du hast recht. Wir sind das Volk, das in den Geschichten der Menschen meist als Feen oder Elfen bezeichnet wird.“
 „Heißt das ihr seid… magisch?“ Finn lächelte und stand auf. Er ging zum Fenster und stützte sich auf den Sims. „Komm her und sieh dich um“, forderte er mich auf. Ich stellte mich neben ihn und sah auf das Dorf hinaus. „Alles hier ist magisch.“ Sein Blick strich über das Tal. Dann sah er mich an. „Auch du.“ (Was gibts denn da am Fenster zu sehen? Warum fordert er sie auf aufzustehen und zum Fenster zu gehen? Ich will das auch sehen. Bislang habe ich nur Fachwerkhäuser gesehen. Sad )
 „Ich?“ Mir blieb kurz die Luft weg.
„Natürlich.“ Finn tat als wäre es das Normalste der Welt. „Du bist meine Schwester. Du hast einen Alturin Vater. Aber was das heißt, wirst du noch erfahren.“ Er zwinkerte mir zu.
„Wow.“ Ich ließ mich zurück aufs Bett fallen. Das musste ich erstmal verdauen. Ich und magisch…
„Was ist mit Taylor und Dorian?“, fragte ich als ich mich einigermaßen gefasst und mich mit Finns Antwort abgefunden hatte. „Die beiden gehören einem anderen Stamm an. Den Naturin.“
„Hasst ihr euch deshalb so?“, fragte ich in Erinnerung an das hitzige Gespräch zwischen Finn und Taylor. Finn setzte sich neben mich aufs Bett zurück, legte seine Hände in den Schoß und senkte den Blick.
„Nein...“ „Sondern?“ hakte ich vorsichtig nach. „Ich… erklär es dir bei Zeiten“, wich er aus und von dem aufgedrehten Jungen war nicht mehr viel übrig. Ich merkte, dass er wirklich nicht darüber sprechen wollte und nickte. Als Finn mich jetzt ansah, war der Schalk in seine Augen zurückgekehrt.
„Sonst noch fragen?“, wollte Finn wissen.
„Wieso kann ich erst morgen wieder nachhause?“ „Ihr seid durch den Tanor gekommen und von da aus kommt man nicht wieder in deiner Welt. Taylor müsste dafür ein neues Portal erschaffen, aber junge Naturin wie ihn schwächt die Portalbenutzung sehr. Du kannst mir glauben, jeden Tag pünktlich in der Schule zu sein hat ihn ziemlich gestresst.“
 „Warum bringt mich dann nicht irgendwer anders nachhause?“ „Nur die Naturin können die Portale kontrollieren und wenn einer seiner Stammesgefährten mitbekommt, dass er nicht aufgepasst hat und dich hergebracht hat, bekommt unser Frosti ganz schön Ärger.“ Finns Grinsen erinnerte mich an einen hämischen Fuchs.
 „Wieso war Taylor überhaupt plötzlich an meiner Schule und in meiner… Welt.“ Wie komisch sich das anhörte.
Finns Fuchsgrinsen verwandelte sich in ein schmales Lächeln. „Deinetwegen.“
 „Meinetwegen?“ Erstaunt sah ich ihn an.
„Du bist zur Hälfte von hier. Das birgt in deiner Welt einige Gefahren.“ Ich zog eine Augenbraue hoch. „Taylor hat die Aufgabe übernommen dich zu beschützen.“
„Wieso grade er?“
„Früher hatte jedes Alturin Mädchen einen Naturin als Beschützer und deshalb haben die Oberen entschieden, dass er dafür am geeignetsten wäre. Heute ist diese Regelung hier nicht mehr nötig, aber dadurch, dass du in einer anderen Welt groß geworden bist, hast du diesen Schutz gebraucht. Du bist jetzt 16… das ist ein besonderes Alter. Wir waren uns nicht sicher, wie sich das auf dich auswirkt und deshalb hat man Taylor als deinen Tibamon geschickt.“
„Tibamon?“ Schon wieder so ein merkwürdiges Wort.
„Dein Beschützer.“ Ich wusste nicht, ob ich lachen, schreien oder heulen sollte. Das alles war einfach alles zu viel für einen Tag. Gut, dass ich morgen wieder nachhause reisen würde und die ganze Sache einfach vergessen konnte. Dann konnte es mir auch egal sein, ob hier tatsächlich Magie herrschte und ob ich ein Teil dieser Magie war oder nicht.
Finn sah mir diesen Inneren Konflikt offenbar an. „Freu dich.“ Er grinste schon wieder. „Ruh dich aus und dannn zeige ich dir die coolen Seiten eines Alturin Lebens.“ Ich grinste mit. Finns Gute Laune war tatsächlich ansteckend. „Wir sehen uns später.“ Finn stand auf und ich nickte.
„Danke Finn.“
„Kein Problem, Schwesterherz.“ Er zwinkerte mir zu und verließ das Zimmer.


Auch wenn er ein wenig wie aus dem Hut gezaubert wirkt, hast Du den Bruder schön charakterisiert. Wie ich kurz angemerkt habe, muss ich als Leser nicht so oft auf seine Augenfarbe hingewiesen werden, aber z.B. könnte mich interessieren, wie er gekleidet ist. Ich bin tatsächlich ein wenig neugierig, warum er und Taylor sich nicht grün sind. Ich möchte noch etwas mehr über die Welt erfahren. Wie riecht es dort? Geräusche? Tiere? Laufen da noch andere rum, die Bella vllt mustern (z.B. auf dem Weg ins Dorf hinein)? Finn hat Bella und damit auch uns Lesern so ein bisschen den Erklärbär gemacht. Ist an der Stelle aber ok, denn ich hätte erst einmal auch gefragt: Wo bin ich hier? Was soll das? usw. An manchen Stellen frage ich mich, ob Bellas Gefühle nicht zu kurz kommen. Etwas mehr Furcht oder Beklommenheit könnte ihr in der Situation gut stehen.

Ansonsten mach einfach mal weiter! Wink

Liebe Grüße
Silke
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silke-k-weiler
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Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag04.08.2019 21:43

von silke-k-weiler
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Eine Sache fällt mir noch ein: Du strukturierst den Text besser, aber manchmal stehen Dialoganteile von zwei verschiedenen Personen noch in einem Abschnitt, was für Verwirrung sorgen kann. z.B. sollte folgender Abschnitt:

„Was sind Alturin?“ fragte ich jetzt, denn dieses seltsame Wort war mir in Erinnerung geblieben. Jetzt lächelte Finn. „Wir sind eine Art Stamm. Hier in Turin gibt es viele Stämme. Wir Alturin ziehen unsere Kraft aus allem Guten, Hellen. Wir sind natürlich alle unterschiedlich aber jeder Alturin trägt die Macht über Wasser, Licht und die Natur.“ „Seid ihr… Elfen?“ ich sprach den Gedanken aus der so schwachsinnig klang, aber die ganze Zeit in meinem Kopf herumhing. Finn blickte mich ernst an. „Wir sind Turinier.“ sagte er dann. „Aber du hast Recht. Wir sind das Volk, das in den Geschichten der Menschen meist als Feen oder Elfen bezeichnet wird.“

lieber so gegliedert sein:

„Was sind Alturin?“ fragte ich jetzt, denn dieses seltsame Wort war mir in Erinnerung geblieben.
Jetzt lächelte Finn. „Wir sind eine Art Stamm. Hier in Turin gibt es viele Stämme. Wir Alturin ziehen unsere Kraft aus allem Guten, Hellen. Wir sind natürlich alle unterschiedlich aber jeder Alturin trägt die Macht über Wasser, Licht und die Natur.“
„Seid ihr… Elfen?“ ich sprach den Gedanken aus der so schwachsinnig klang, aber die ganze Zeit in meinem Kopf herumhing.
Finn blickte mich ernst an. „Wir sind Turinier.“ sagte er dann. „Aber du hast Recht. Wir sind das Volk, das in den Geschichten der Menschen meist als Feen oder Elfen bezeichnet wird.“

Oder hier:

„Heißt das ihr seid… magisch?“ Finn lächelte und stand auf. Er ging zum Fenster (...) sah er mich an. „Auch du.“

eher so:

„Heißt das ihr seid… magisch?“
Finn lächelte und stand auf. Er ging zum Fenster (...) sah er mich an. „Auch du.“

Dann kann ich die wörtliche Rede besser den einzelnen Personen zuordnen, besonders wenn der Redebegleitsatz fehlt. Und noch etwas fällt mir bei dem Beispiel auf: Einmal bezeichnest Du das Volk als Alturin, dann als Turinier. Ich hatte gedacht "Alturin" sei bereits die korrekte Bezeichnung der Personen dieses Volkes. Hat mich etwas verwirrt.
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FallenxFay
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Beitrag06.10.2019 15:21

von FallenxFay
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Ich weiß ich bin sehr spät dran, aber die Turinier sind alle sieben Völker des Landes Turin in Gesamtheit. Die Alturin sind einer dieser sieben Stämme.

Den Rest lese ich mir erst einmal konzentriert durch.

Liebe Grüße
Fay


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Wie findet ihr es? Gerne Verbesserungen:) bald gehts weiter
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FallenxFay
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Beitrag06.10.2019 15:41

von FallenxFay
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Hallo an alle. Ich bin von den Toten zurück... oder so ähnlich. Ich habe inzwischen über zwölf Kapitel geschrieben, aber wenn ich ehrlich bin hatte ich bisher ein wenig Angst die Fortsetzungen hochzuladen. Ich weiß auch nicht genau wovor, aber ich denke ich wollte Vorurteilen wegen meines Alters entgehen. Doch mir ist bewusst geworden, dass ich auf diesem Weg sehr gute und konstruktive Kritik bekommen kann und es auch etwas Gutes hat, dass mein Alter jetzt bekannt ist weil ich natürlich weiß, dass man meinen Text mit dieser Information ganz anders bewertet. Ich hatte es nur nicht erwähnt, da bei meinem ersten text den ich hier (mit Altersinformation) geteilt hatte, der Kommentar kam, dass mein Alter egal sei weil ich jawohl keine andere Behandlung wollen würde nur weil ich erst 15 bin. Also dachte ich lasse ich es dieses mal weg. Lange Rede kurzer Sinn ich möchte die Geschichte weiterhin hochladen und Kritik bekommen und nach Kapitel 4 auch erstmal eure Hinweise einbringen den Text überarbeiten.
Aber erstmal ist hier Kapitel 4 und eine neue Person. Mino Very Happy
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4.Mino

Ich musste es tatsächlich geschafft haben über meinen Gedanken einzuschlafen. Als ich wieder aufwachte, stand ich auf und ging ans Fenster. Die Alturin draußen im Dorf wirkten nach wie vor beschäftigt, aber es war so ganz anders als das Treiben in der Stadt. Friedlicher. Kurz entschlossen ging ich nach draußen. Würde ich mir eben selbst die Umgebung zeigen. Ich lief etwas umher und kam mir schon bald fehl am Platz vor. Die Bewohner des Dorfes strahlten einen unglaublichen Glanz aus. Ihre Haare und Augen leuchteten, sie trugen einfache, aber wunderschöne Kleidung und ich kam mir in Jeans uns T-Shirt vor, wie an einem Filmset. Ich erkundete eine Weile das Dorf und landete schließlich wieder in einem Wald. Dieser war anders als der, in dem wir auf Finn getroffen waren, aber nicht weniger außergewöhnlich. Die Bäume waren überwiegend gelb oder hellorange und die übrigen Pflanzen leuchteten rot. Ich strich durch den hellen Wald und genoss die Ruhe und die Sonnenstrahlen die durch die Blätter strahlten bis ich plötzlich etwas hörte. Unruhig sah ich mich um. Was war eigentlich in mich gefahren?! Ich war in einem fremden, offenbar auch noch magischen Land, kannte mich kein bisschen aus und war mir nichts dir nichts in einen Wald spaziert. Ich wollte gar nicht wissen wer oder was hier lebte. Plötzlich sprang mich etwas von hinten an. Etwas schlang sich um meinen Brustkorb und ich spürte eine kalte Klinge an meinem Hals.
 „Wer bist du uns was willst du hier?“ die tiefe Stimme war direkt an meinem Ohr und sie klang gefährlich leise. Eine Gänsehaut wanderte meinen Rücken herab und ich versuchte meine Stimme nicht zittern zu lassen.
 „Bella.“ würgte ich hervor. „Ich bin nur… spazieren.“ ich wusste wie bescheuert das klang aber es war ja nunmal die Wahrheit.
„Spazieren!“ mein Angreifer schnaubte. „Genau! Hier ist nie jemand und außerdem… bist du anders.“ Der Griff um meinen Hals verstärkte sich. Ich atmete tief durch und nahm all meinen Mut zusammen.
 „Ganz ruhig.“ sagte ich leise.
 „Ganz ruhig?!“ Die äußere Kante der Klinge bohrte sich in meine Haut.
 „Ich bin neu hier. Eigentlich lebe ich in der Menschenwelt. Ich bin halb menschlich.“ Die Hand ließ mich los und ich atmete auf. Dann drehte ich mich um. Ein Junge stand stand vor mir. Er war ein Stück größer als ich, hatte blonde, relativ wilde Haare und blaue Augen. Auch er hatte ein kantiges Gesicht mit hohen Wangenknochen und spitzen Ohren. Auf der Brust trug er einen Ledergurt und ein brauner Griff ragte über seine linke Schulter. Er war schlank, aber muskulös und sah eigentlich recht freundlich aus.
„Was sollte das?“ fragte ich empört. Vielleicht ein wenig zu empört, denn ich wollte erneuten Kontakt mit seiner Klinge vermeiden. „Wer bist du eigentlich?“ fragte ich jetzt vorsichtiger.
„Mein Name ist Mino.“ gab er zögerlich zu. Jetzt wo er wusste, dass von mir keine Gefahr ausging, schien er beinahe ein wenig unsicher wie er mit mir umgehen sollte. Ich konnte ihm seine Verwunderung ansehen. Aber worüber wunderte er sich?
„Bella.“ stellte ich mich unnötigerweise erneut vor. „Gehörst du auch zu einem dieser Stämme?“ wollte ich wissen. Mino schüttelte den Kopf.
 „Brauch ich nicht. Ich komm alleine klar.“ ein wenig grimmig zog er die Augenbrauen zusammen.
„Was wolltest du von mir?“ er zuckte die Schultern. Ich wusste nicht ob die Geste grimmig oder verunsichert aufzufassen war aber er beantwortete gleich darauf meine Frage.
 „Ich dachte du wärst feindlich. Deine Aura war so anders als die der Wesen die hier normalerweise vorbeikommen.“ er kratzte sich am Kopf und lächelte mich dann vorsichtig an. „Ich hab mich bedroht gefühlt.“ ich nickte verständnisvoll.
 „Gehts?“ fragte er und deutete auf die Schnittwunde an meinem Hals. „Brennt.“ gab ich zu. Er drückte mein Kinn mit dem Daumen nach oben und kramte dann in einer kleinen Ledertasche an seinem Gürtel. Er zog ein kleines Fläschchen hervor und gab einen Tropfen einer Flüssigkeit auf die Wunde. Als er mir wieder in die Augen sah war sein Blick überraschend hart. „Geh jetzt.“ ich ließ mir die Verwunderung über seine plötzliche Unfreundlichkeit nicht anmerken und nickte.
„Danke.“ Mino wandte sich wortlos um und ging davon. Auch ich wandte mich zum gehen. Bloß schnell weg aus diesem Wald. Ich beeilte mich wieder ins sichere Dorf zurückzukommen doch es kam mir vor als würde ich stundenlang durch den Wald irren obwohl ich auf den Hinweg maximal zwanzig Minuten und nur geradeaus gegangen war. Ich war mir fast sicher, dass ich im Kreis gelaufen war aber eigentlich konnte das gar nicht sein. Plötzlich knackte es neben mir im Unterholz und im nächsten Herzschlag brach neben mir etwas zwischen den Bäumen hindurch. Es sah aus wie eine Mischung aus Bär und Drache. Das Tier war breitschultrig, lief auf vier Beinen und hatte einen schwarzen Panzer auf dem Rücken von dem lange schwarze Stacheln wie Dornen abstanden. Ich schrie auf und rannte los. Das Vieh war mir direkt auf den Fersen. Ich weiß nicht ob ich zehn Minuten rannte oder dreißig aber meine Beine taten weh und meine Lunge brannte als ich stolperte und hinfiel. Das Ungeheuer schlug nach mir und seine Krallen bohrten sich in meine Schulter. Ich schrie auf. Das war mein sicherer Tod. Das Riesending riss sein Maul auf. Ich erwartete den Todesbiss als der schwarze Kopf plötzlich herumfuhr und nach etwas hinter sich schnappte. Ich robbte zum nächsten Baum, lehnte mich an den Stamm und hielt mir die Schulter. Ich schloss die Augen, versuchte die Schmerzen auszublenden und wünschte mir dass dieser Tag nur ein Traum wäre. Plötzlich war es still. Das Brüllen des Monsters war fort. Vorsichtig öffnete ich ein Auge. Kein Bären Drache zu sehen. Als ich auch das zweite öffnete erblickte ich eine Gestalt. Die Person kniete schwer atmend am Boden und Blut strömte seinen Arm hinab doch sie stand schwerfällig auf, kam zu mir und ließ sich an einen Baum neben mir sinken. Erst jetzt sah er mich an und ich erkannte die Person die mir vor gar nicht langer Zeit noch ein Messer an die Kehle gehalten hatte.
„Mino!“ er schnaufte.
„Gut erkannt.“
„Was war das?!“ fragte ich eingeschüchtert.
„Ein Taman.“ Mino lehnte den Kopf an den Baumstamm und schloss die Augen.
„Danke.“ aufrichtig sah ich ihn an. „Dieses Ding hätte mich gefressen ohne dich.“
„Nein.“ sagte Mino ohne die Augen zu öffnen. „Es hätte mir dir gespielt und dich dann liegen gelassen.“ Ich bildete mir ein, dass seine Mundwinkel zuckten und hatte das Gefühl, dass ein Stück des Eises zwischen uns gebrochen war. „Aber gern geschehen. Leichen in meinem Wald kann ich nicht gebrauchen das lockt wilde Kabulis an.“ Ich hatte zwar keine Ahnung was Kabulis waren aber das war mir im Moment auch egal.
 „Sehr freundlich.“ sagte ich sarkastisch. Mino grinste mit geschlossenen Augen. Sann sah er mich doch an.
„Wie gehts deiner Schulter?“
„Tut weh.“ gab ich zurück und Mino nickte nachdenklich.
„Komm mit ich bringe dich auf meine Lichtung. Da kann ich dir helfen, wir ruhen uns aus und dann bringe ich dich hier raus.“ ich schnaufte.
 „Ich habe echt alles versucht aber ich laufe irgendwie immer nur im Kreis.“ Mino lachte leise.
 „Was denkst du wieso hier nie jemand herkommt.“ fragend sah ich ihn an. „Es ist schwer hier wieder rauszukommen. Zumindest ohne meine Hilfe.“ er wandte den Blick ab. „Ich kenne diesen Wald besser als mich selbst.“ Für eine Sekunde huschte ein Schatten über sein Gesicht aber dann war er wieder verschwunden und ich stand auf. Mino stemmte sich hoch und hielt seinen blutigen Arm.
 „Geht schon.“ stieß er hervor als er meinen besorgten Blick sah. „Und jetzt los.“ Wir humpelten eine Weile durch den Wald bis wir eine kleine, gut versteckte Lichtung erreichten. Ich staunte. Auf der gesamten Lichtung waren verschiedene Gebilde aus Holz, Leder und Fellen verteilt. Auf den ersten Blick sah ich einige Hochbeete, Regale, Tische eine Bank und einige Dinge die ich nicht einordnen konnte. Mino führte mich zu einer Holzbank. Ich setzte mich und er trat schweigend an ein Regal hinter der Bank und holte eine kleine Schale heraus. Ohne zu zögern riss er mein Shirt am Schulterblatt auf, tauchte ein kleines weißes Leintuch ins Wasser und säuberte die Wunde. Abschließend verteilte er sorgfältig eine kühle Paste darauf. Dann setzte er sich neben mich, entfernte die Ledermanschetten von seinen Unterarmen und riss seinen Ärmel auf. Ich erschrak als ich die vier langen blutigen Kratzer sah, die sich über seinen ganzen Arm zogen. Er säuberte sie ohne mit der Wimper zu zucken und trug dann ebenfalls die Salbe auf. Als er sich umdrehte sah ich, dass auch an seinem Nacken eine relativ große Wunde klaffte, aber scheinbar war diese nicht so schlimm, denn er kümmerte sich nicht darum. Er sah mich nochmal kurz an.
„Ruh dich aus.“ sagte er und ging ohne ein weiteres Wort davon. Doch ich war nicht müde und beobachtete was er tat. Zuerst wechselte Mino sein blutiges zerrissenes Hemd gegen ein sauberes, welches seinen verletzten Arm, beziehungsweise beide Arme frei ließ. Mino sah, ganz neutral betrachtet wirklich gut aus und ich konnte mir bei der Vorstellung von Noras Reaktion auf ihn das Grinsen nicht verkneifen. Dann hing er seinen Schwertgurt weg und lehnte die Schwertscheide neben drei andere an ein Holzgerüst. Dann legte er sich auf eine Holzvorrichtung, die mit Fellen ausgelegt war und auch ich legte mich auf die Bank und drehte mich auf die Seite. Dieser Tag wurde immer verrückter. Ich mochte Mino trotz seiner wechselhaften Art zwischen freundlich und abweisend erstaunlich gerne und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass wir unter anderen Umständen gute Freunde hätten werden können.  Ich schloss die Augen und ließ mich von der Erschöpfung nach meiner Flucht und dem  Herumirren im Wald übermannen.
Als ich wieder aufwachte war die Sonne nur wenig gewandert. Ich wunderte mich nicht darüber denn ich hatte ja im Dorf schon eine Weile geschlafen. Ich sah mich um und entdeckte Mino am Rand der Lichtung, wo er Holz hackte. Ich wollte langsam wirklich gerne zurück ins Dorf. Mino war freundlich aber was wusste ich schon über ihn? Wieso lebte er hier so allein? Wieso gab er nichts von sich preis? Es gefiel mir nicht voll und ganz von ihm abhängig zu sein, schon gar nicht in diesem gruseligen Wald. Also ging ich zu ihm rüber. Er sah nur kurz auf, wischte sich den Schweiß von der Stirn und sagte: „Hey.“ dann konzentrierte er sich wieder auf die Axt in seiner Hand und zerschlug mit einer fließenden Bewegung das Holzstück. Ich musterte ihn zwei Sekunden lang. Das kurzärmelige Shirt betonte seinen muskulösen Oberkörper und ich war sehr erleichtert als ich in mich hineinhorchte und nicht die Spur einer Schwärmerei entdeckte. Seine Stirn und der mir zugewandte, gesunde Arm glänzten leicht vom Schweiß. „Können wir vielleicht… jetzt ins Dorf zurück?“ fragte ich vorsichtig. Mino hörte auf zu hacken, sah mich an, wischte noch einmal mit dem Arm über die Stirn und nickte. Dann fiel er zur Seite um.


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silke-k-weiler
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Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag07.10.2019 19:29

von silke-k-weiler
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FallenxFay hat Folgendes geschrieben:
Hallo an alle. Ich bin von den Toten zurück... oder so ähnlich. Ich habe inzwischen über zwölf Kapitel geschrieben,


Hallo zurück,

12 Kapitel? Shocked Hut ab! Ich wollte, ich wäre in dieser Zeit so produktiv gewesen.

FallenxFay hat Folgendes geschrieben:
aber wenn ich ehrlich bin hatte ich bisher ein wenig Angst die Fortsetzungen hochzuladen. Ich weiß auch nicht genau wovor, aber ich denke ich wollte Vorurteilen wegen meines Alters entgehen.


Da brauchst Du Dich echt nicht zu verstecken. Ich finde, Du hast schon einen sehr flüssigen Schreibstil. Ecken, wo es noch was zu spachteln und zu feilen gibt, findet man immer. Ich lese gerade einen Roman, bei dem die Figuren so dermaßen hölzern rüberkommen, dass mir Dein Text viel mehr Spaß gemacht hat. Deswegen würde ich gerne einige Anmerkungen aus meiner Sicht zurücklassen, was mir auf den ersten Blick auffällt.

FallenxFay hat Folgendes geschrieben:
4.Mino
Ich musste es tatsächlich geschafft haben über meinen Gedanken einzuschlafen. Als ich wieder aufwachte, stand ich auf und ging ans Fenster. Die Alturin draußen im Dorf wirkten nach wie vor beschäftigt, aber es war so ganz anders als das Treiben in der Stadt. Friedlicher. (Womit genau sind die Alturin beschäftigt? Hier vermisse ich eine Beschreibung ihrer Tätigkeiten. Das Wort "friedlicher" suggeriert, als würden sie sich in der Stadt permanent gegenseitig eins auf die Nase geben. Vielleicht ist das Treiben eher geruhsamer? Weniger hektisch?) Kurz entschlossen ging ich nach draußen. Würde ich mir eben selbst die Umgebung zeigen. (Wo ist denn der Bruder, sollte der nicht ein Auge auf sie haben?) Ich lief etwas umher und kam mir schon bald fehl am Platz vor. Die Bewohner des Dorfes strahlten einen unglaublichen Glanz aus. Ihre Haare und Augen leuchteten, sie trugen einfache, aber wunderschöne Kleidung und ich kam mir in Jeans uns T-Shirt vor, wie an einem Filmset. Ich erkundete eine Weile das Dorf und landete schließlich wieder in einem Wald. (Ich fühle mich ein bisschen ausgeschlossen. Was sieht Bella, während sie das Dorf erkundet? Was macht die Kleidung wunderschön? Reagieren die anderen Dorfbewohner nicht in irgendeiner Weise auf sie? Ein Mädchen in Jeans und T-Shirt ist sicher kein alltäglicher Anblick.) Dieser war anders als der, in dem wir auf Finn getroffen waren, aber nicht weniger außergewöhnlich. Die Bäume waren überwiegend gelb oder hellorange und die übrigen Pflanzen leuchteten rot. Ich strich durch den hellen Wald und genoss die Ruhe und die Sonnenstrahlen die durch die Blätter strahlten bis ich plötzlich etwas hörte. Unruhig sah ich mich um. Was war eigentlich in mich gefahren?! Ich war in einem fremden, offenbar auch noch magischen Land, kannte mich kein bisschen aus und war mir nichts dir nichts in einen Wald spaziert. (Das frage ich mich an dieser Stelle auch. Nur als Idee: Bei einer konkreteren Beschreibung der Dorfbewohner, ihrer Tätigkeiten, Bellas Umfelds könnte die Umgebung sie so faszinieren, dass sie jede Möglichkeit von ngst vermisst. Dann noch ein neuer Wald, vllt ein besonderer Vogel, dem sie folgt oder ein Insekt. Das fehlt mir übrigens auch noch: die "gewöhnlichen" Tiere, Vögel, Insekten, Hunde oder Katzen ... nicht die gefährlichen, wie jenes, das gleich auftauchen wird.) Ich wollte gar nicht wissen wer oder was hier lebte. Plötzlich sprang mich etwas von hinten an. Etwas schlang sich um meinen Brustkorb und ich spürte eine kalte Klinge an meinem Hals.
 „Wer bist du uns was willst du hier?“ die tiefe Stimme war direkt an meinem Ohr und sie klang gefährlich leise. Eine Gänsehaut wanderte meinen Rücken herab und ich versuchte meine Stimme nicht zittern zu lassen.
 „Bella.“ würgte ich hervor. „Ich bin nur… spazieren.“ ich wusste wie bescheuert das klang aber es war ja nunmal die Wahrheit.
„Spazieren!“ mein Angreifer schnaubte. „Genau! Hier ist nie jemand und außerdem… bist du anders.“ Der Griff um meinen Hals verstärkte sich. Ich atmete tief durch und nahm all meinen Mut zusammen.
 „Ganz ruhig.“ sagte ich leise.
 „Ganz ruhig?!“ Die äußere Kante der Klinge bohrte sich in meine Haut.
 „Ich bin neu hier. Eigentlich lebe ich in der Menschenwelt. Ich bin halb menschlich.“ Die Hand ließ mich los und ich atmete auf. Dann drehte ich mich um. Ein Junge stand stand vor mir. Er war ein Stück größer als ich, hatte blonde, relativ wilde Haare und blaue Augen. Auch er hatte ein kantiges Gesicht mit hohen Wangenknochen und spitzen Ohren. Auf der Brust trug er einen Ledergurt und ein brauner Griff ragte über seine linke Schulter. Er war schlank, aber muskulös und sah eigentlich recht freundlich aus. (Hm, noch ein Junge ... Gibt es auch Mädchen in diesem Land?) „Was sollte das?“ fragte ich empört. Vielleicht ein wenig zu empört, denn ich wollte erneuten Kontakt mit seiner Klinge vermeiden. „Wer bist du eigentlich?“ fragte ich jetzt vorsichtiger.
„Mein Name ist Mino.“ gab er zögerlich zu. (Ich finde, "gab er zu" passt hier nicht.) Jetzt wo er wusste, dass von mir keine Gefahr ausging, schien er beinahe ein wenig unsicher wie er mit mir umgehen sollte. Ich konnte ihm seine Verwunderung ansehen. Aber worüber wunderte er sich?
„Bella.“ stellte ich mich unnötigerweise erneut vor. „Gehörst du auch zu einem dieser Stämme?“ wollte ich wissen. Mino schüttelte den Kopf.
„Brauch ich nicht. Ich komm alleine klar.“ ein wenig grimmig zog er die Augenbrauen zusammen.
„Was wolltest du von mir?“ er zuckte die Schultern. Ich wusste nicht ob die Geste grimmig oder verunsichert aufzufassen war aber er beantwortete gleich darauf meine Frage. (Hier fehlt wieder ein Absatz, sodass ich kurz rätseln musste, wer die Unterhaltung fortführt.)
 „Ich dachte du wärst feindlich. Deine Aura war so anders als die der Wesen die hier normalerweise vorbeikommen.“ er kratzte sich am Kopf und lächelte mich dann vorsichtig an. „Ich hab mich bedroht gefühlt.“
ich nickte verständnisvoll. (Neue Zeile.)
„Gehts?“ fragte er und deutete auf die Schnittwunde an meinem Hals. (Ups, das wird oben gar nicht erwähnt, dass dabei auch Blut geflossen ist. Das sollte oben, wie ich finde, beschrieben werden.)
„Brennt.“ gab ich zu. Er drückte mein Kinn mit dem Daumen nach oben und kramte dann in einer kleinen Ledertasche an seinem Gürtel. Er zog ein kleines Fläschchen hervor und gab einen Tropfen einer Flüssigkeit auf die Wunde.
(Würde ich in eine neue Zeile setzen)
Als er mir wieder in die Augen sah war sein Blick überraschend hart. „Geh jetzt.“
(Das auch) ich ließ mir die Verwunderung über seine plötzliche Unfreundlichkeit nicht anmerken und nickte.„Danke.“
(Und das) Mino wandte sich wortlos um und ging davon.
(Und das) Auch ich wandte mich zum gehen. Bloß schnell weg aus diesem Wald. Ich beeilte mich wieder ins sichere Dorf zurückzukommen doch es kam mir vor als würde ich stundenlang durch den Wald irren obwohl ich auf den Hinweg maximal zwanzig Minuten und nur geradeaus gegangen war. Ich war mir fast sicher, dass ich im Kreis gelaufen war aber eigentlich konnte das gar nicht sein. Plötzlich knackte es neben mir im Unterholz und im nächsten Herzschlag brach neben mir etwas zwischen den Bäumen hindurch. Es sah aus wie eine Mischung aus Bär und Drache. Das Tier war breitschultrig, lief auf vier Beinen und hatte einen schwarzen Panzer auf dem Rücken von dem lange schwarze Stacheln wie Dornen abstanden. (Warum Bär? Hat es zusätzlich zu den Stacheln auch ein Fell? Oder steht es auch auf Hinterbeinen? Über dieses Wesen könntest Du noch einen Satz verlieren.) Ich schrie auf und rannte los. Das Vieh war mir direkt auf den Fersen. Ich weiß nicht ob ich zehn Minuten rannte oder dreißig aber meine Beine taten weh und meine Lunge brannte als ich stolperte und hinfiel.(Solche Fluchtszenen bieten Raum für Panik, Stolpern, Haken schlagen, über die Schulter gucken und den fauligen Atem des Wesens im Gesicht spüren ... hol da noch mehr raus. Ich bin nach zehn Minuten rennen halbtot - ganz davon abgesehen, dass mich das Vieh quasi sofort erbeutet hätte. Trotzdem möchte ich Bellas Erschöpfung und ihre Angst wahrnehmen.)  Das Ungeheuer schlug nach mir und seine Krallen bohrten sich in meine Schulter. Ich schrie auf. Das war mein sicherer Tod. Das Riesending riss sein Maul auf. Ich erwartete den Todesbiss als der schwarze Kopf plötzlich herumfuhr und nach etwas hinter sich schnappte. Ich robbte zum nächsten Baum, lehnte mich an den Stamm und hielt mir die Schulter. Ich schloss die Augen, versuchte die Schmerzen auszublenden und wünschte mir dass dieser Tag nur ein Traum wäre. Plötzlich war es still. Das Brüllen des Monsters war fort. Vorsichtig öffnete ich ein Auge. Kein Bären Drache zu sehen. Als ich auch das zweite öffnete erblickte ich eine Gestalt. Die Person kniete schwer atmend am Boden und Blut strömte seinen Arm hinab doch sie stand schwerfällig auf, kam zu mir und ließ sich an einen Baum neben mir sinken. Erst jetzt sah er mich an und ich erkannte die Person die mir vor gar nicht langer Zeit noch ein Messer an die Kehle gehalten hatte. (Zweimal Person -> z.B. könntest Du schreiben: und ich erkannte in ihm den Jungen, der mir vor ...)
„Mino!“ er schnaufte. (Hier wirkt es wieder, als würde er seinen Namen schnaufen. Daher in die nächste Zeile!)
„Gut erkannt.“
„Was war das?!“ fragte ich eingeschüchtert.
„Ein Taman.“ Mino lehnte den Kopf an den Baumstamm und schloss die Augen.
„Danke.“ aufrichtig sah ich ihn an. „Dieses Ding hätte mich gefressen ohne dich.“
„Nein.“ sagte Mino ohne die Augen zu öffnen. „Es hätte mir dir gespielt und dich dann liegen gelassen.“ Ich bildete mir ein, dass seine Mundwinkel zuckten und hatte das Gefühl, dass ein Stück des Eises zwischen uns gebrochen war. „Aber gern geschehen. Leichen in meinem Wald kann ich nicht gebrauchen das lockt wilde Kabulis an.“ Ich hatte zwar keine Ahnung was Kabulis waren aber das war mir im Moment auch egal.
„Sehr freundlich.“ sagte ich sarkastisch. Mino grinste mit geschlossenen Augen. Sann sah er mich doch an.
„Wie gehts deiner Schulter?“
„Tut weh.“ gab ich zurück und Mino nickte nachdenklich.
„Komm mit ich bringe dich auf meine Lichtung. Da kann ich dir helfen, wir ruhen uns aus und dann bringe ich dich hier raus.“ ich schnaufte. (Hier würde ich ein anderes Verb wählen, damit es sich nicht so oft wiederholt.)
 „Ich habe echt alles versucht aber ich laufe irgendwie immer nur im Kreis.“
(Eigene Zeile) Mino lachte leise. „Was denkst du wieso hier nie jemand herkommt.“
(Darf meiner Meinung auch eine neue Zeile haben) fragend sah ich ihn an.
„Es ist schwer hier wieder rauszukommen. Zumindest ohne meine Hilfe.“ er wandte den Blick ab. „Ich kenne diesen Wald besser als mich selbst.“ Für eine Sekunde huschte ein Schatten über sein Gesicht aber dann war er wieder verschwunden und ich stand auf. Mino stemmte sich hoch und hielt seinen blutigen Arm.
 „Geht schon.“ stieß er hervor als er meinen besorgten Blick sah. „Und jetzt los.“
(Neue Zeile) Wir humpelten eine Weile durch den Wald bis wir eine kleine, gut versteckte Lichtung erreichten. Ich staunte. Auf der gesamten Lichtung waren verschiedene Gebilde aus Holz, Leder und Fellen verteilt. Auf den ersten Blick sah ich einige Hochbeete, Regale, Tische eine Bank und einige Dinge die ich nicht einordnen konnte. (Eben beim Lesen dachte ich zuerst, die erwähnten Gebilde und die Hochbeete, Regale etc. seien zwei verschiedene Dinge. Beim zweiten Drüberlesen scheinen die beiden Sätze aber zusammenzugehören. Vllt wäre es besser, die Dinge, die Bella einordnen kann, direkt zu benennen und erst danach zu erwähnen, dass darunter auch Gebilde sind, deren Zweck sie nicht einordnen kann. Gibt es da auch eine Art Behausung oder ist die Lichtung seine Wohnung?) Mino führte mich zu einer Holzbank. Ich setzte mich und er trat schweigend an ein Regal hinter der Bank und holte eine kleine Schale heraus. Ohne zu zögern riss er mein Shirt am Schulterblatt auf, tauchte ein kleines weißes Leintuch ins Wasser und säuberte die Wunde. Abschließend verteilte er sorgfältig eine kühle Paste darauf. Dann setzte er sich neben mich, entfernte die Ledermanschetten von seinen Unterarmen und riss seinen Ärmel auf. Ich erschrak als ich die vier langen blutigen Kratzer sah, die sich über seinen ganzen Arm zogen. Er säuberte sie ohne mit der Wimper zu zucken und trug dann ebenfalls die Salbe auf. Als er sich umdrehte sah ich, dass auch an seinem Nacken eine relativ große Wunde klaffte, aber scheinbar war diese nicht so schlimm, denn er kümmerte sich nicht darum. Er sah mich nochmal kurz an. (Ich würde dem Typen definitiv neugierige Fragen stellen. Auch auf die Gefahr hin, dass er wieder pampig wird.)
„Ruh dich aus.“ sagte er und ging ohne ein weiteres Wort davon. Doch ich war nicht müde und beobachtete was er tat. Zuerst wechselte Mino sein blutiges zerrissenes Hemd gegen ein sauberes, welches seinen verletzten Arm, beziehungsweise beide Arme frei ließ. Mino sah, ganz neutral betrachtet wirklich gut aus und ich konnte mir bei der Vorstellung von Noras Reaktion auf ihn das Grinsen nicht verkneifen. Dann hing er seinen Schwertgurt weg und lehnte die Schwertscheide neben drei andere an ein Holzgerüst. Dann legte er sich auf eine Holzvorrichtung, die mit Fellen ausgelegt war und auch ich legte mich auf die Bank und drehte mich auf die Seite. Dieser Tag wurde immer verrückter. Ich mochte Mino trotz seiner wechselhaften Art zwischen freundlich und abweisend erstaunlich gerne und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass wir unter anderen Umständen gute Freunde hätten werden können.  Ich schloss die Augen und ließ mich von der Erschöpfung nach meiner Flucht und dem  Herumirren im Wald übermannen.
Als ich wieder aufwachte war die Sonne nur wenig gewandert. Ich wunderte mich nicht darüber denn ich hatte ja im Dorf schon eine Weile geschlafen. Ich sah mich um und entdeckte Mino am Rand der Lichtung, wo er Holz hackte. Ich wollte langsam wirklich gerne zurück ins Dorf. Mino war freundlich aber was wusste ich schon über ihn? Wieso lebte er hier so allein? Wieso gab er nichts von sich preis? Es gefiel mir nicht voll und ganz von ihm abhängig zu sein, schon gar nicht in diesem gruseligen Wald. Also ging ich zu ihm rüber. Er sah nur kurz auf, wischte sich den Schweiß von der Stirn und sagte: „Hey.“ dann konzentrierte er sich wieder auf die Axt in seiner Hand und zerschlug mit einer fließenden Bewegung das Holzstück. Ich musterte ihn zwei Sekunden lang. Das kurzärmelige Shirt betonte seinen muskulösen Oberkörper und ich war sehr erleichtert als ich in mich hineinhorchte und nicht die Spur einer Schwärmerei entdeckte. Seine Stirn und der mir zugewandte, gesunde Arm glänzten leicht vom Schweiß. „Können wir vielleicht… jetzt ins Dorf zurück?“ fragte ich vorsichtig. Mino hörte auf zu hacken, sah mich an, wischte noch einmal mit dem Arm über die Stirn und nickte. Dann fiel er zur Seite um.(Autsch! Das ist jetzt ein echt üble Situation. Würde mich interessieren, wie sie da wieder rauskommt.


Auf die Zeichensetzung wurde bereits eingegangen. Da gibt es noch immer Nachholbedarf. Versuch die Satzzeichen so richtig wie möglich zu setzen (toller Tipp Laughing ), damit dieser Berg nicht bei der Überarbeitung vor Dir liegt. Ich finde den Text aber besser strukturiert. Achte v.a. auf die Dialoge, Sätze müssen den richtigen Personen zuzuordnen sein, sonst verwirrt das den Leser unnötig. Außerdem denke ich, Du hast ein Gespür für Dialoge. Sie kommen nicht langweilig, sondern pfiffig und authentisch rüber.
Doch schwerer wiegt für mich, dass mir die Beschreibung Deiner Welt fehlt. Für mich ist sie noch ein Nebelraum, aus dem sich gelegentlich ein bunter Baum schält. Oder ein Junge. Wink Auch Gefühlszustände kommen mir persönlich zu kurz. Die Jagd durch den Taman könnte etwas mehr Biss haben. Und wo sind die Mädchen? Aber der Cliffhanger jetzt ist fies. Wink

Viele Grüße
Silke
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FallenxFay
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Beitrag07.10.2019 21:08

von FallenxFay
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Vielen Dank für deinen Kommentar Very Happy
Ehrlich gesagt vermisse ich selbst manchmal die Mädchen. Bellas engste Vertraute und ihre Begleiter sind Finn, Taylor und Mino und das die meiste Zeit über. Es existiert noch Mara die eine Art angestellte von Finns Vater ist, aber  keine große Rolle spielt und später, als diese vier sich auf die Suche nach den verlorenen Völkern machen, schließen sich ihnen drei weitere Jungen, aber auch zwei Mädchen an. Ich verstehe den EInwand also gut, aber ehrlich gesagt will ich meine 13 Kapitel nicht komplett umschreiben und eine neue Person einbauen, die ich dann nicht so sehr liebe wie diese vier Embarassed Vielleicht liegt es auch daran, dass ich selbst besser mit JUngs klarkomme und es mir leichter fällt sie zu Charakterisieren Laughing Die Welt, ihre Stimmung und Tiere (oder auch die Dorfbewohner) umschreibe ich gerne noch mehr, denn diese Welt liebe ich ja genauso sehr Very Happy

In diesem Sinne noch vielen Dank für das Lob und die Anregungen
Fay


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silke-k-weiler
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Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag09.10.2019 20:10

von silke-k-weiler
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FallenxFay hat Folgendes geschrieben:
Vielen Dank für deinen Kommentar Very Happy

Gerne!
FallenxFay hat Folgendes geschrieben:

Ehrlich gesagt vermisse ich selbst manchmal die Mädchen. Bellas engste Vertraute und ihre Begleiter sind Finn, Taylor und Mino und das die meiste Zeit über. Es existiert noch Mara die eine Art angestellte von Finns Vater ist, aber  keine große Rolle spielt und später, als diese vier sich auf die Suche nach den verlorenen Völkern machen, schließen sich ihnen drei weitere Jungen, aber auch zwei Mädchen an. Ich verstehe den EInwand also gut, aber ehrlich gesagt will ich meine 13 Kapitel nicht komplett umschreiben und eine neue Person einbauen, die ich dann nicht so sehr liebe wie diese vier Embarassed

Es ist auf jeden Fall Deine Geschichte. Sicher musst Du nicht auf Biegen und Brechen eine Figur einweben, mit der Du nichts anfangen kannst. Aber wenn Du Deine Protagonisten und die Welt, die Du geschaffen hast, liebst, wird vielleicht irgendwann ein Punkt kommen, an dem Du feststellst, dass doch Kapitel umgeschrieben oder gar ganz gestrichen werden müssen, damit es Deinen Leuten in diesem Kosmos wirklich gut geht, ihre Persönlichkeit wirklich zum Tragen kommt, die Welt wirklich rund wird, noch mehr Spannung erzeugt wird oder dieser verflixte Logikfehler ausgemerzt wird, den man erst beim vierten Durchgang bemerkt oder von einem Testleser unter die Nase gerieben bekommt. Bleib da offen. Auch Veränderungen gegenüber! Ausgemusterte Passagen müssen nicht verloren gehen. Ich speichere mir solche Stellen und Kapitel immer in einem Recycling-Ordner ab.
FallenxFay hat Folgendes geschrieben:
Die Welt, ihre Stimmung und Tiere (oder auch die Dorfbewohner) umschreibe ich gerne noch mehr, denn diese Welt liebe ich ja genauso sehr Very Happy

Unbedingt! smile
FallenxFay hat Folgendes geschrieben:
In diesem Sinne noch vielen Dank für das Lob und die Anregungen

Weiter gutes Gelingen. Bleib dran und viel Spaß an Deiner Welt und den Wesen, die sie bevölkern.

Liebe Grüße
Silke
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FallenxFay
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Beitrag09.10.2019 20:24

von FallenxFay
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Ich freue mich sogar auf diese Zeit. Vielleicht bin ich nicht gut genug um all diese Fehler selbst zu bemerken aber diese Geschichte verbindet alles was ich liebe und mich in diese Welt zu flüchten hilft mir so oft mit meinen richtigen Problemen. Ich möchte dass das hier gut wird egal wie viel Kritik ich dafür ertragen muss Very Happy

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lindaa
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Beitrag11.10.2019 00:52

von lindaa
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hallo @FallenxFay !

Erst mal größten Respekt für deine Arbeit. Freue mich schon auf weitere Kapitel deiner Geschichte Laughing
Dein Schreibstil ist sehr flüssig und ich finde dass man deine Texte wirklich sehr gut lesen kann. Die paar Rechtschreib- und Kommasetzungsfehler wirst du sicher mit der Zeit auch noch in den Griff bekommen.

Ich schreibe selber Fantasy und finde es sehr schwer, zu beschreiben wie sich ein Charakter in einer neuen, übernatürlichen Welt zurechtfindet. Wie auch immer, ich denke dass du diesen Aspekt in deiner Geschichte sehr gut gemeistert hast.

Ich weis dass ich dafür ein wenig spät dran bin, dennoch möchte ich noch was zum ersten Kapitel deiner Geschichte sagen. Sobald die Protagonistin in der neuen Welt angekommen ist, bin ich sehr glücklich mit deiner Geschichte und deiner Erzählweise. Aber davor finde ich dass du die Zeit vielleicht etwas zu schnell raffst. In nur wenigen Seiten vergehen im ersten Kapitel mehrere Wochen. Das würde ich vielleicht ändern. Gefühlt sind schon Monate vergangen, bevor man den Hauptcharakter in deiner Geschichte überhaupt kennen lernt. Was macht die Protagonistin aus? Welche Fähigkeiten hat sie, welche Charaktereigenschaften? Aus welcher Familie kommt sie?
Lass dir Zeit, deinen Lesern die Protagonistin vorzustellen, bevor es wirklich ans Eingemachte geht. Mir gefällt deine Idee, aber eine Erzählung ist immer schöner zu lesen, wenn man das Gefühl hat den Protagonisten zu kennen und mit ihm mitfühlen kann.

Ich hoffe du kannst meinen Punkt nachvollziehen Laughing freue mich schon auf eine Fortsetzung!

Liebe Grüße
lindaa
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Ichlesehier
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Beitrag11.10.2019 21:34

von Ichlesehier
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Ich find, es lässt sich gut lesen.
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FallenxFay
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Beitrag11.10.2019 21:41

von FallenxFay
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Liebe Lindaa,

dein Kommentar hat mich sehr gefreut Very Happy  ich habe immer wieder Schwierigkeiten damit, die "langweilige" Anfangszeit ausreichend zu erzählen, aber ich werde es bei Zeiten gern versuchen Razz  Natürlich freut mich auch dein Lob sehr Very Happy  Vielleicht kommt dieses Wochenende schon Kapitel 5 mal schauen smile Auf jeden Fall Danke

auch an Ichlesehier vielen Dank Very Happy


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a.no-nym
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Beitrag14.10.2019 22:47

von a.no-nym
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Hallo liebe Fay,
ich gestehe, dass ich es noch nicht geschafft habe, mich intensiver mit Deinem Text (oder den Kommentaren) zu beschäftigen.
Ich möchte nur kurz einen ganz kleinen Hinweis loswerden: Du schreibst "Alturin". Ich stolpere beim Lesen über das Wort, denn ich lese (auch wenn mir klar ist, dass es so nicht gemeint ist) jedes Mal "Alt-Urin", und das reißt mich komplett aus dem Text, weil ich *hüstel* mit entsprechenden Assoziationen geflutet Wink werde...
Freundliche Grüße und lauter gute Wünsche
a.
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FallenxFay
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Beitrag16.10.2019 21:23

von FallenxFay
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Hallo an alle Rolling Eyes Ich bin gerade an einer Stelle, an der meine vier auf einer großen Reise sind. Ich frage mich aber, wie ich dieses ganze Von einem Ort zum Nächsten gereite spannender gestalten kann Crying or Very sad  ich habe ein paar Gedanken oder Ideen oder keine Ahnung aber es ist immer "reiten, treffen wen, schlafen, reiten Ankunft, reiten, kämpfen, reiten, schlafen und so weiter Embarassed

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silke-k-weiler
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Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag18.10.2019 11:25

von silke-k-weiler
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Guten Morgen,

ja, das Problem kenne ich: Die Protagonisten sind unterwegs von A nach B, machen Feuer, essen, reiten so rum, dann wird es wieder Abend, nächstes Feuer, nochmal was auf dem Spieß braten ... Zumal es bei den gewählten Transportmitteln realistisch ist, dass es eine Weile dauert, bis man sein Ziel erreicht hat. Wenn Du Dich z.B. in Reitforum umschaust, schaffen Pferde mit Gepäck wohl 35 - 50 km pro Tag. Wenn ich also von Saarbrücken ans Meer wollte, sagen wir zum Mont-Saint-Michel, sind das so 760 km und bei einem Durchschnitswert von 40 km pro Tag bin ich mal mindestens 19 Tage unterwegs. Abhängig vom Wetter und der Wegstrecke.

Aus dem Bauch heraus würde ich folgende Tipps geben (stehe aber in meinem Autorentum selbst noch am Anfang):

- Gibt es unterwegs wichtige Entwicklungen in der Gruppe, die Du nutzen kannst, um die Zeit auszufüllen? Konflikte zwischen einzelnen Personen, die sich vertiefen? Gefühle, die aufflammen? Dinge, die der Handlung dienen, auf die Du hinarbeiten kannst?

- Du schreibst, dass es Kämpfe gibt. Wird einer verletzt?
"Zwei Tage lang versorgte Bella Minos Fleischwunde, wie es ihr die alte Kräuterfrau gezeigt hatte. Sie waren guter Dinge. Mino lachte gar über sein eigenes Ungeschick. "Oger esse ich normalerweise zum Frühstück." Doch am dritten Tag kam das Fieber." -> Drei von 19 Tagen rum. Und der Leser denkt: "Fieber? Oh nein!" Wenn Minos Leben auf Messers Schneide steht, werden ihm die restlichen 16 Tage vielleicht gar nicht auffallen. Wink

- Zwischendurch mal raffen: "Trotz des beschwerlichen Riitts genoss Bella die Wärme. Doch nach drei Tagen schlug das Wetter um. Die Sonne, die sie bislang begleitet hatte, verschwand hinter bleigrauen Wolken, die kurz darauf ihren Ballast abwarfen. "Ich hasse Regen", knurrte Mino." -> drei Tage weg.

- Nutzen, um das Land zu beschreiben:
"Sie brauchten zwei Tage, um den Sumpf zu durchqueren. Es war eine heikle Angelegenheit. Zwischen den Graspolstern lauerten tiefe Tümpel, randvoll mit brackigem Wasser, in die ihre Pferde bis zum Bauch einsinken konnten. Sie lagen so versteckt, dass man sie erst im letzten Moment bemerkte. Aus der öden Weite ragten immer wieder die verfaulten Stümpfe abgestorbener Bäume.
"Wie nennt man diese Gegend?", fragte Bella.
"Die Totensümpfe."
"Aber die gibt es doch schon beim Herr der Ringe!"
Mino schwieg einen Moment. "Verdammt!", murmelte er dann."

Probier einfach mal aus, wie Du diese Abschnitte raffen kannst. Text wegnehmen kannst Du immer.
Ich habe mir (vllt auch als Tipp) eine Karte gezeichnet, mich gefragt, wie weit die einzelnen Orte voneinander entfernt sind, und markiert, wer, wann, wo eintrifft.

Viele Grüße und gutes Gelingen
Silke
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Beitrag18.10.2019 21:00

von FallenxFay
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Hallo Silke

Deine Ideen gefallen mir wirklich sehr gut Very Happy ich werde mich einmal hinsetzen und die ganze Reise mit allen Orten, Kämpfen und Begegnungen einmal aufschreiben und schauen welche Teile man raffen kann und an welchen Stellen ich Gespräche unter den vieren oder Begegnungen mit verschiedenen Wesen weiter ausführen möchte. Mir fällt auf, dass die Kommentare die Mino in deinen Vorschlägen macht, sehr sehr gut zu Finn passen würden aber tatsächlich hast du Dinge wie schlimmere Verletzungen oder, was mich am meisten Verwundert hat, einen Marsch durch die Sumpflandschaft, die der aus Herr der Ringe gleicht vorrausgegriffen die ich bereits geschrieben habe Razz Auf jeden Fall bin ich hochmotiviert Vielen Dank Laughing

Fay


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FallenxFay
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Beitrag13.11.2019 16:35

von FallenxFay
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Hallo an alle Very Happy Es ist immer wieder eine Überwindung für mich, hier ein Kapitel hochzuladen, aber dennoch hier Kapitel 5 Rolling Eyes
Ich habe immernoch Probleme mit den Zeilenumbrüchen bei der wörtlichen Rede und auch der Zeichensetzung vorallem bei eben dieser... Trotzdem hier die Fortsetzung
Danke an alle Leser und Feedback-Geber
Fay





 5.Lebensrettung und Vertrauen

„Mino!“ wahrscheinlich klang mein Schrei etwas hysterisch, aber was erwartet man wenn deine einzige Chance wieder nachhause zu kommen neben dir einfach umfällt. Ich kniete mich neben ihn.
„Es ist nichts… Es… geht mir gut.“ er stemmte sich hoch. Aber seine Augen waren glasig vor Schmerz.
„Nein so können wir nicht gehen.“ ich hatte nicht vor auf dem Rückweg zu sterben und wenn uns in seinem Zustand etwas eingreifen würde, wären wir beide tot bevor Mino sein Schwert ziehen könnte.
„Setz dich hin.“ er humpelte zu der Bank auf der ich eben noch geschlafen hatte und stützte mit einer Hand an der Stirn seinen Kopf. Nervös sah ich mich um.
„Was soll ich tun?“ fragte ich völlig überfordert.
„Wasser erstmal bitte.“ schnaufte er und ich ging zu seinem Regal. Als ich mich wieder umdrehte, erschrak ich. Sein Hemd war am Nacken blutgetränkt und schwarze Striemen rankten sich seinen Hals hinaus.
„Mino…?“ fragte ich und sah die schwarzen Streifen an als seien sie ein Ungeheuer, das nach Minos Leben trachtete. „Dein Nacken...“ stotterte ich.
„Mist!“ er stöhnte. „Da hat mich wahrscheinlich der Tamanenstachel erwischt. Ihr Gift betäubt den Körper sodass man erst einmal keine Schmerzen spürt.“
Ich atmete tief durch.  Jetzt bloß ruhig bleiben. „Was kann ich tun?“
„Blauer Staub… Salbe… Tee… Farngras… Ach was...“ er schüttelte den Kopf als sei eh alles zwecklos. „Gelbe Blüte.“ Dann kippte er um.
„Mino?!“ ich schüttelte sanft seine Schulter. „Scheiße!“ entfuhr es mir… scheinbar war er ohnmächtig geworden. Wie sollte ich ohne Mino je aus diesem Wald herausfinden? Ich sah ihn kurz prüfend an. Schweiß rann seinen Hals herunter. Ich berührte leicht seine Schulter. Sie glühte. Ich suchte das Leintuch, befeuchtete es mit Wasser und tupfte seine Stirn vorsichtig ab. Ich musste finden wovon er gesprochen hatte! Vielleicht war das seine einzige Chance. Wie war das gewesen? Blauer Staub? Farngraß? Ich atmete tief durch und durchsuchte das Regal. Farngraß fand ich schnell in einer kleinen Dose mit Beschriftung. Ich rührte den Saft der Blätter in Wasser, da mir nichts anderes einfiel und flößte Mino langsam das Getränk ein. Er schluckte und sein Kopf sank wieder auf die Bank. Auch blauen Staub fand ich und rührte ihn einfach in eine neutral riechende Salbe aus einem unbeschrifteten Glastiegel. Dann zögerte ich… Hatte Mino nicht drei Dinge aufgezählt? Ach ja die gelbe Blume… In dem ganzen Regal fand ich nichts gelbes. Ich durchsuchte die ganze Lichtung nach einer gelben Pflanze, denn ich wusste ich würde nie wieder zurückfinden wenn ich die Lichtung verlassen würde und das wäre wahrscheinlich Minos Todesurteil. Da entdeckte ich ganz am Rand ein kleines Hochbeet aus Holz, in dem eine einzelne, wunderschön goldgelb leuchtende Blume wuchs. Ich atmete auf, Schnitt die Blüte ab und zerstieß die Blätter. Das Pulver rührte ich mit in die Salbe und hoffte inständig, dass meine Fabrikate überhaupt etwas nutzen würden. Da stieg plötzlich ein rötlicher Rauch von der Salbe auf und sie färbte sich violett. Entschlossen riss ich Minos Hemd im Nacken auf. Ich sog scharf die Luft ein als ich das Ausmaß  der Verletzung sah. Im Nacken klaffte ein kreisrundes tiefes Loch. Überall war Blut und die schwarzen Striemen gingen sternförmig davon ab und zogen sich über seinen ganzen Rücken. Ich strich so sanft wie möglich die Salbe auf die Wunde, die der riesige Stachel hinterlassen hatte. Dann tröpfelte ich Mino weiter Farngraßtee in den Mund und tupfte seine Stirn ab. Ich weiß nicht wie lange ich so dasaß, aber es kam mir vor wie eine Ewigkeit als Mino endlich die Augen aufschlug. Benommen setzte er sich auf und sah mich an. Seine Hand fuhr in den Nacken und als er sie wieder zurückzog lag ehrliches Erstaunen in seinen Augen.
 „Du hast mir das Leben gerettet.“ Ich lächelte unsicher als mir ein halber Berg vom Herzen fiel. „Danke.“ fügte er hinzu und sah mich aufrichtig an.
„Kein Problem.“ sagte ich und versuchte meine Stimme so klingen zu lassen als sei es ein Kinderspiel gewesen. „Leichen in deinem Wald kann man nicht gebrauchen.“ sagte ich leise.  
Als Mino jetzt grinste, war es das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, er würde seine seltsame Maske fallen lassen und ich spürte dass ich seine Gunst erworben hatte.
„Was wäre passiert wenn ich nicht hier gewesen wäre?“ fragte ich leise.
„Etwas sehr unschönes.“ antwortete Mino finster.
Ich rutschte ein Stück zu ihm rüber. „Wieso lebst du dann ganz alleine in diesem gefährlichen Wald… anstatt bei einem Stamm.“ fragte ich vorsichtig. Ich spürte, dass Mino dieses Thema nicht gefiel, aber ich hatte das Gefühl, dass ich mit ihm darüber reden sollte. Ich wusste ich musste behutsam vorgehen. Mino sah mich an. In seinem Blick lag etwas seltsames. Ein wenig als wolle er in meine Seele hineinsehen und schauen ob er mir vertrauen konnte. Anscheinend entschied er sich dafür, denn er begann zu sprechen.
„Ich brauche niemanden.“ er sah zu Boden. „Wenn man allein lebt kann man niemanden verletzen oder enttäuschen weißt du...“ er knete seine Hände unruhig in seinem Schoß und sprach leise weiter. „Es fällt mir schwer zu vertrauen.“ er zögerte. „mein wahres Ich zu zeigen. Deshalb bin ich lieber allein.“ Ich zweifelte kurz aber nahm dann meinen ganzen Mut zusammen und legte eine Hand auf seinen Unterarm. „Mir kannst du vertrauen.“ Ich spürte Minos verletzte Seele und dass es da noch mehr gab und ich wollte ihm zeigen, dass er nicht allein war. Auch wenn das unsinnig klang, denn er würde ihn wahrscheinlich nie wieder sehen. „Glaub mir.“ fügte ich hinzu. „Sonst hätte ich dich nicht gerettet.“
Er sah mir in die Augen und nickte dann langsam.
„Ich weiß.“ er lächelte fast schon traurig. „Sonst wäre ich ganz anders zu dir… Ich kann nicht sagen woran es liegt ich kenne dich ja kaum aber… Ich spüre es. Ich vertraue dir.“
Er betrachtete kurz seine Hände und als er mich wieder ansah lag Schmerz in seinen Augen. Mein Herz überschlug sich vor Freude als er weitersprach. Ich hatte es geschafft! Er erzählte mir von seiner Vergangenheit. „Früher war ich Teil eines Stammes, der Ranturin. Wir lebten im Wald, haben uns um die Tiere und Pflanzen gekümmert und wenn jemand krank wurde, kam er stets zu uns. Wir waren die Heiler Turinias.“ ich lächelte. Das passte. „Aber irgendwann ist Streit ausgebrochen. Einer der Könige war der Meinung man könne uns nicht trauen, abgeschieden von den anderen hätten wir Kriegspläne geschmiedet. Er überzeugte die anderen Turinier und ein Krieg brach aus. Wir konnten uns nicht gegen die Macht von Licht und Schatten durchsetzen und so gut wie alle Ranturin wurden vernichtet.“ Er ballte die Faust. „Ich bin der letzte Überlebende bis ein Neuer gesandt wird.“
„Gesandt wird?“  fragte ich nach und Mino schmunzelte.
„Die Ranturin pflanzen sich nicht fort wie die  Naturin und Alturin und die Menschen. Wir verlieben uns auch nicht. Unsere Aufmerksamkeit gilt immer voll uns ganz den Bedürftigen. Wir erscheinen einfach irgendwann im Wald und finden unseren Weg zum Stamm, wo wir dann einem männlichen und einem weiblichen Ranturin zugeordnet werden. Diese Menschen sind für uns wie für dich deine Eltern.“ Sein Blick wurde wieder traurig. „Ich sah sie sterben. Genau wie meine Freunde… und jeden den ich kannte.“ er schluckte. „Seitdem habe ich kaum noch Vertrauen denke ich.“
Bei diesen Worten und seinem Blick überkam mich der Wunsch ihm zu helfen. Ich wollte sein Vertrauen zu mir festigen und für ihn da sein. Wenn dieser Junge etwas brauchte war es eine gute Freundin mit der er reden konnte. Aber ich musste ja nachhause… Während dieses Gedankenganges hatte Mino mich einfach nur beobachtet und jetzt lächelte er und sah ein wenig… gerührt aus. Hatte er meine Gedanken erraten?
„Fast niemand aus den Dörfern kennt mich. Und das ist gut so.“ er warf mir einen durchdringenden Blick zu.
 Ich verstand. „Ich werde dich nicht verraten.“
Er nickte. „Scheinbar kann man dir vertrauen. Du hast mein Leben gerettet und mir zugehört.“
Ich nickte ebenfalls. „Du hast mich auch gerettet.“
Mino grinste. „Heißt das du vertraust mir? Dem schrägen Einzelgänger aus dem Wald der dich heute Morgen noch mit dem Schwert bedroht hat?“
ich nickte ernst und Minos Grinsen verschwand. „Ich denke da bist du die erste.“
Ich lächelte. „Du hast mir deine Geschichte erzählt. Das macht dich vertrauenswürdig. Das war das normalste Gespräch, das ich heute geführt habe.“ Jetzt grinsten wir beide.
„Und jetzt bring ich dich nachhause.“ Mino stand auf.
„Gehts dir schon wieder so gut?“ fragte ich erstaunt.
Er nickte. „Die gelbe Blume bewirkt Wunder. Sie ist sehr wertvoll und ich verwende sie nur im Notfall.“ Er ging zu seinen Holzgestellen, zog das von mir zerrissene Hemd aus und ein anderes an. Dann schnallte er sich sein Schwert wieder auf den Rücken und die Ledermanschetten an die Unterarme.
„Kanns los gehen?“ fragte er als er wieder bei mir war und ich stand auf um ihm zu folgen.
Am Waldrand verabschiedete Mino sich von mir.
„Du hast was gut bei mir.“ sagte er. „
Quatsch. Du hast mich vor dem Taman gerettet.“
Mino grinste. „Hier. Damit du in Zukunft mehr Chancen hast als wegzulaufen.“ Er reichte mir einen länglichen Gegenstand aus Leder. Eine Schwertscheide! Andächtig zog ich an dem filigranen silbernen Griff und zog ein wunderschönes glänzendes Schwert heraus. Er war nicht so lang wie Minos, aber ein Stück breiter und leicht gebogen. Ich sah ihn berwältigt an, doch dann kam mir kam der Gedanke dass ich nachhause gehen und dort höchst wahrscheinlich kein Schwert brauchen würde.
 „Trotzdem.“ Mino sah mir in die Augen. „Behalt es.“
Verwundert blinzelte ich ihn an. „Liest du meine Gedanken?!“
Mino grinste zerknirscht. „Wenn ich dir in die Augen sehe ja. Eine Gabe der Ranturin.“
Ich wollte protestieren aber Mino nahm mich kurzerhand in den Arm. Es war eine heftige aber kurze Umarmung und dann wandte er sich um und verschwand im Wald. Als ich einige Meter gelaufen war, traf ich am Rande des Dorfes auf Finn.
 „Schwesterherz! Wo warst du denn so lange?“ er grinste sein Finn Grinsen und in diesem Moment kam es mir so vor als würde ich ihn schon ewig kennen. Plötzlich spürte ich die Anstrengung des Tages überdeutlich. Ich fiel ihm in die Arme.
„Was war das für ein Tag?“ fragte ich ihn beinahe verzweifelt. Er sah mich kurz an und drückte mich dann an sich.
„Komm mit.“ sagte er dann. „Ich bring dich in dein Zimmer und sage unserer Mara sie soll dir etwas zum anziehen bringen.“
„Wer ist Mara?“ wollte ich wissen und zog eine Augenbraue hoch.
Finn lachte. „Mara hilft im Haus weil unser Vater die meiste Zeit bei Hofe ist und ich besseres zu tun hab. Jetzt komm es ist schon spät.“ es stimmte. Langsam wurde es dunkel. Finn brachte mich in mein Zimmer und ließ mich dann in Ruhe ein Bad nehmen. Mara war eine zierliche blonde Fee und wirkte sehr nett. Sie brachte mir Kleidung und verband meine verletzte Schulter. Finn kam später nochmal vorbei, wünschte mir Gute Nacht und sagte wenn etwas wäre, sei er im Nebenzimmer.
Ich hatte noch nie so gut geschlafen wie in meiner ersten Nacht in Turinia. Als mich die Sonne am nächsten Morgen weckte, räkelte ich mich in dem riesigen weißen Bett inmitten von tausend Kissen. Ich gähnte und stand dann auf. Mara hatte mir ein märchenhaftes, weißes Nachthemd gegeben und einen Moment lang fühlte ich mich wie eine Prinzessin. Auf der Kommode unter dem Fenster lag ein wunderschönes, feines, goldgelbes Kleid. Ich lächelte und zog mich um. Grade als ich meine braunen Haare gebürstet hatte klopfte es und Finn steckte den Kopf ins Zimmer.
„Guten Morgen Schwesterherz. Ich dachte wir holen unsere Tour von gestern nach. Bei Sonnenhoch sind wir dann im Wald mit Frosti verabredet damit du zurück nachhause kannst.“ ich nickte und plötzlich knurrte mein Magen. Finn grinste
„Oh selbstverständlich hat dein werter Bruder mitgedacht. Bitteschön.“ er reichte mir ein goldbraunes Hörnchen und ich biss hinein.
„Finn du bist mein Retter.“ kauend grinste ich ihn an.
„Immer zu ihren Diensten. Komm mit.“ Ich folgte ihm nach draußen und lächelte als die Sonne mir ins Gesicht schien. Turinia war wunderschön. Finn führte mich durch die Häuser hindurch bis wir an einer großen Wiese ankamen auf der fünf Pferde grasten. Mara stand neben einer Kafeebraunen Stute und winkte mir zu. Finn stellte mir die Rappstute Tamalia vor, in die ich mich sofort verliebte. Finn, Mara und ich ritten eine Runde aus und die beiden Feen zeigten mir die schönsten Orte. Als wir wieder im Dorf ankamen war ich richtig gut gelaunt.
„Danke für alles Mara. Schade, dass wir uns wahrscheinlich nicht wiedersehen.“ verabschiedete ich mich.
„Machs gut Bella. War echt schön mit dir. Die Kleider behalte ruhig ich schenke sie dir.“  
Ich lächelte. „Danke.“ sie umarmte mich und dann begleitete Finn mich in mein Zimmer. Ich schlüpfte in Jeans und T-Shirt und verstaute die Kleider in einem kleinen Leinenbeutel den Finn mir gab. Dann gingen wir in den Wald.


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Beitrag17.11.2019 20:59

von silke-k-weiler
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Hallo Fay,

schön, dass es weitergeht. Ich würde zuerst gerne etwas zur wörtlichen Rede sagen, weil es ganz einfach ist, wenn man den Dreh raushat. Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn sehr viele Fehler gemacht habe, obwohl ich mich für sattelfest in Sachen Rechtschreibung hielt. Erinnere mich noch gut, wie mir mein Freund mein erstes Kapitel nach dem Probelesen in die Hand gedrückt hat, und jede zweite Zeile war angemarkert. Ich so: "Hä?" Er so: "Wörtliche Rede ... "

Hier also ein paar Worte zur wörtlichen Rede. Wörtliche Rede kann alleine stehen oder mit einem Begleitsatz.

*klugschei*.exe on*

- steht alleine
Beispiel: Der Fremde drehte sich um. "Hi, ich bin Mino. Und wie heißt du?"

Kommt jetzt ein Begleitsatz dazu, kann er am Anfang stehen, am Ende, die wörtliche Rede umschließen oder - umgekehrter Fall - von ihr umschlossen werden.

- am Anfang:

Der Fremde drehte sich um und sagte: "Hi, ich bin Mino. Und wie heißt du?"
Danach geht es dann mit einem neuen Satz weiter.

- am Ende.

"Hi, ich bin Mino. Und wie heißt du?", fragte der Fremde und lächelte mich an. (wird also durch Komma abgetrennt)

Besonderheit: Ausrufezeichen und Fragezeichen bleiben innerhalb der wörtlichen Rede stehen. Nach den abschließenden Anführungszeichen kommt immer ein Komma. Würde der Satz in der wörtlichen Rede mit einem Punkt enden, entfällt dieser Punkt und steht dafür am Ende des Redebegleitsatzes.

Beispiel: "Hi, ich bin Mino", sagte der Fremde und lächelte mich an.

- wörtliche Rede umschließt Begleitsatz:

In diesem Fall kann der Begleitsatz entweder durch Kommata abgetrennt werden oder mit einem Punkt abschließen.

Beispiele:

"Hi, ich bin Mino", sagte der Fremde und lächelte mich an. "Und wie heißt du?" (hier wird der Begleitsatz mit einem Punkt abgeschlossen)

"Hi, ich bin Mino", sagte der Fremde lächelnd, "und esse Oger zum Frühstück." (hier wird der Begleitsatz mit Hilfe von Kommata in die wörtliche Rede eingefügt, weil die wörtliche Rede aus einem Satz besteht)

- Begleitsatz umschließt wörtliche Rede

Der Fremde sagte: "Hi, ich bin Mino", während er mit einem Zahnstocher Ogerfleisch aus seinen Zahnzwischenräumen pulte.
Hier hast du quasi eine Mischform aus den Fällen "Redebegleitsatz am Anfang" und "Redebegleitsatz am Ende". Die wörtliche Rede geht nach einem Doppelpunkt los, danach kommt ein Komma. Fragezeichen und Ausrufezeichen bleiben auch hier erhalten.

Der Fremde fragte: "Bist du diese Bella?", während er mit einem Zahnstocher Ogerfleisch aus seinen Zahnzwischenräumen pulte.

Ich will dir mit dem Kram nicht auf die Nerven gehen, aber Du schreibst ja  selbst, dass es Dir noch Schwierigkeiten bereitet. Vielleicht hilft Dir diese kleine Zusammenfassung, Fehler auszumerzen. Und das würde ich gleich versuchen. Denn dann geht es Dir in Fleisch und Blut über und Du hast am Ende weniger zu korrigieren. Ups, jetzt hat das doch länger gedauert als geplant. Später mehr zu Deinem neuen Kapitel.

*klugschei*.exe off*

Liebe Grüße
Silke
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Kiara
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 44
Beiträge: 1404
Wohnort: bayerisch-Schwaben


Beitrag18.11.2019 08:50

von Kiara
Antworten mit Zitat

Tolle Erklärung, silker-k-weiler smile

_________________
Zum Schweigen fehlen mir die Worte.

- Düstere Lande: Das Mahnmal (2018)
- Düstere Lande: Schatten des Zorns (2020)
- Düstere Lande: Die dritte Klinge (2023)
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