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TheDeadFrog Erklärbär
T Alter: 37 Beiträge: 3
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T 07.10.2019 09:10 Technische Fragen von TheDeadFrog
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Ich habe vor kurzen eine kleine Geschichte geschrieben, der Anfang ist am Computer entstanden, dann habe ich wieder gemerkt, wie schwer es mir fällt, mich am PC zu konzentrieren. Das Ende vom Lied: 9000 Wörter von Hand geschrieben und dann abgetippt. Aber nicht nur schreiben, auch lesen ist für mich ein echtes Problem, sobald es kein Papier, sondern eine Mattscheibe ist.
Allerdings ist handschriftlich bei mir so eine Sache, ich kann meine Schrift schon lesen, aber je mehr ich ins kreative Schreiben komme, desto barocker wird meine Rechtschreibung und Grammatik. Das zieht natürlich einen Rattenschwanz an Korrekturen hinter sich her.
Die eine Fehlerquelle ist mir bekannt, Youtube etc. ist halt schon verlockend, da hilft nur zusammenreißen. Aber für alles andere will mir keine Lösung einfallen. Ist das Übung? Gibt es evtl. eine Bildschirmeinstellung, die man empfehlen kann? Ein anderes Schreibprogramm?
Hier mein Set-up:
PC ohne Computerspiele: Check!
Bildschirm: Eizo
Betriebssystem: Linux-Mint
Tastatur: Logitech K 200
Schreibprogramm: Libre Office Writer
Falls jemanden etwas einfällt, bin ich für Tipps sehr dankbar. Falls es Leidensgenossen gibt, freue ich mich, dass ich kein Freak bin.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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07.10.2019 09:49
von Ralphie
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Der PC hat auch gewisse Vorteile. So kannst du z. B. den Namen einer Figur in einem tausendseitigen Manuskript mit einem einzigen Knopfdruck ändern.
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3379 Wohnort: bei Freiburg
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07.10.2019 09:57
von Michel
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Hat Mint "FocusWriter" im Repository? Das ist ein Vollbild-Programm, das auch die Taskleiste abdeckt (zumindest in Debian und Ubuntu). Hintergrund, Schriftgröße u.v.a.m. frei einstellbar, auf Wunsch auch Schreibmaschinengeklapper, was ich aber nervig finde. Speichern in odt, rtf, txt und, glaube ich, auch ein paar anderen Formaten. Ist für mich sehr hilfreich, um Störreize auszublenden - aber klar, Youtube ist auch da nur ein Alt-Tab entfernt.
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BrianG Klammeraffe
Alter: 47 Beiträge: 708
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07.10.2019 10:12
von BrianG
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Was auch immer du änderst, ob Bildschirmauflösung, Software oder Tinte der Füllfeder, eines wird immer gleich bleiben: du. Es ist einfach zu bequem, alles auf Youtube, Computerspiele oder anderes zu schieben. Die Entscheidung, doofe Videos zu gucken, trifft kein anderer, das bist schon du selbst.
Soweit die harten Worte, jetzt etwas "softer". Du hast ja keine Vorstellung davon, wie gut ich dich verstehe
Mein Gott, was habe ich nicht alles versucht: Mit der Hand zu schreiben, so wie du, auf Diktiergerät zu sprechen, immer wieder vor dem leeren Word-Dokument zu sitzen, hat alles nichts gebracht. Zwischen dem 18. und 35. Geburtstag habe ich nichts zustande gebracht.
Am Ende hat es mir geholfen, mich selbst zu hinterfragen: fast 20 Jahre lang immer nur davon zu träumen, Geschichten zu schreiben, es aber tatsächlich nie zu tun, das hätte ich doch als deutliche Botschaft betrachten können.
Das wichtigste ist, Ehrlichkeit zu einem selbst:
WILLST du es wirklich? Oder sind dir Youtube, Computerspiele oder was auch immer wirklich wichtiger? Bei mir war's die Frage, ob ich wirklich 40 werden will ohne dass ich das Wort ENDE unter eine Geschichte schreibe, nachdem es mit 18 das letzte Mal passierte.
Fälschlicherweise Einstein zugeschrieben wird die Aussage, wonach es die Definition von Wahnsinn sei, immer wieder das gleiche zu versuchen und ein anderes Ergebnis zu erwarten. In diesem Sinne habe ich mich gefragt - und das würde ich dir auch raten - was ich noch nie versucht habe zu ändern, und das ist der eigene Zugang zur Arbeit des Geschichtenerzählers.
Ich war immer der Meinung, ich könnte einfach drauflos schreiben, mit einer vagen Idee, wohin die Story gehen soll. Alles zwischen Anfang und Ende würde mir schon dazwischen zufliegen. Das Ergebnis sind Geschichten, die nach zehn, zwanzig Seiten im Sande verlaufen sind. Seit ich mir angewöhnt habe, Szene für Szene zu plotten, geht's wesentlich besser (Okay, meistens fange ich schon mit dem eigentlichen Schreiben an, wenn ich erst drei Viertel geplottet habe, aber immerhin )
Für manche Leute mag das Drauflosschreiben ja funktionieren, bei mir war's der größte Hemmschuh. Wie ist es bei dir? Betrachtest du dich als "Drauflos-Schreiber"? Dann versuch mal, vorab die Story zu planen (Stichwort: Expose). Oder vielleicht ist es ja auch umgekehrt, und du planst deine Storys zu Tode, dann versuchs mal andersrum.
Was mir auch geholfen hat, war ein Tagesziel: Minimum 1000 Worte, und das ganze auch noch in einem Excel-Sheet, das mir das Pensum graphisch darstellt und mir einen Tages-Durchschnitt um die Ohren haut.
Zuletzt noch die Erkenntnis: alle Menschen sind verschieden. Dir mag nichts von dem helfen, was mir geholfen hat. Oder vielleicht hilft dir alles davon. Unabhängig davon kann es jedoch nicht schaden, den eigenen Zugang zu hinterfragen.
Seit ich das gemacht habe, sind Youtube oder The Witcher 1-3 kein Problem mehr, obwohl sie am gleichen Computer sind.
_________________ Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer. |
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geomorph Leseratte
Alter: 45 Beiträge: 104 Wohnort: Dublin
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07.10.2019 11:10 Re: Technische Fragen von geomorph
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TheDeadFrog hat Folgendes geschrieben: | Aber nicht nur schreiben, auch lesen ist für mich ein echtes Problem, sobald es kein Papier, sondern eine Mattscheibe ist. |
Was für einen Bildschirm hast du denn?
Je besser die Auflösung und höher die Bildwiederholrate ist, je angenehmer ist es für das Auge, Text zu lesen.
Daher empfehle ich dir, einen Bildschirm mit 4k Auflösung und einer hohen Frequenz zu besorgen. Ich selbst nutze auch eine Brille, welche die Blautöne herausfiltert, da diese doch die Augen ermüden können.
Beispiel für Monitore:
Philips P-line 329P9H mit 4k und 80Hz
Acer Nitro XV273KP mit 4k und 144Hz
Vielleicht hilft das zumindest in technischer Hinsicht. Ablenkung, da muss man an sich selbst arbeiten.
_________________ .:das Leben ist eines der Härtesten:. |
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TheDeadFrog Erklärbär
T Alter: 37 Beiträge: 3
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Nina C Klammeraffe
Alter: 36 Beiträge: 990 Wohnort: Op dr\' Jück
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08.10.2019 05:10
von Nina C
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Ich schreibe per Hand und tippe dann ab. Ich finde beides hat seine Vorteile und ich möchte beide nutzen. Was die "barocke" Handschrift angeht, kann ich sagen, dass es Gewohnheits- / Übungssache ist. Wenn ich meine ersten Schreibblöcke (fast 15 Jahre her) mit den heutigen vergleiche, sehen die heute zwar nicht lehrerinnenschriftschön aus, aber trotzdem sehr sauber. Die ersten waren eher ... chaotisch. Also vielleicht einfach Geduld, wenn es dir im Grunde auch liegt per Hand zu schreiben? Habe zudem in der Uni die Erfahrung gemacht, dass besser im Kopf bleibt (und das ist ja auch bei eigenem Kram durchaus nützlich), was man per Hand hinwirft.
Liebe Grüße
Nina
_________________ Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire) |
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Rodge Klammeraffe
Beiträge: 847 Wohnort: Hamburg
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08.10.2019 06:46
von Rodge
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Ich schreibe fast nur am Bildschirm, da ich mit 10 Fingern schreibe, ist das schneller, als wenn ich von Hand schriebe. Dinge auszudrucken, habe ich mir (fast) vollständig abgewöhnt.
Nun kenne ich deine Situation nicht, aber möglicherweise ist das eine reine Konzentrationssache. Folgendes könnte helfen: Handy aus, Internet aus. Es ist wichtig, dabei zu bleiben, also nicht das Internet kurz anmachen, um etwas zu recherchieren. Entweder du schreibst, oder du recherchierst. Die Qualität deiner Texte steigt, wenn du weniger Ablenkung hast (Flow...).
Wenn du täglich schreibst, setz dir ein Tagesziel (ich finde Zeit besser als Wörter, da wir Schriftsteller sind oder sein wollen und keine Wortmaschinen...).
Grüße
Rodge
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TheRabbit95 Leseratte
T Alter: 28 Beiträge: 137 Wohnort: Zürich
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T 08.10.2019 13:11
von TheRabbit95
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Word hat neuerdings einen Fokusmodus eingebaut*. Dort sieht man nur den Text alles andere wird ausgeblendet. Mir hilft das sehr. Ob es aber bei Libre Office auch gibt weiss ich leider nicht.
*Vielleicht haben sie ihn auch nur neu positioniert und gab es ihn bereits früher und ich habe ihn nur noch nie gesehen. Jedenfalls kannte ich bisher nur den Lesemodus in dem man aber nicht bearbeiten kann.
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2836
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R 08.10.2019 13:17
von Rübenach
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TheRabbit95 hat Folgendes geschrieben: | Word hat neuerdings einen Fokusmodus eingebaut*. Dort sieht man nur den Text alles andere wird ausgeblendet. Mir hilft das sehr. Ob es aber bei Libre Office auch gibt weiss ich leider nicht.
*Vielleicht haben sie ihn auch nur neu positioniert und gab es ihn bereits früher und ich habe ihn nur noch nie gesehen. Jedenfalls kannte ich bisher nur den Lesemodus in dem man aber nicht bearbeiten kann. |
Gibt es auch bei LibreOffice. Ansicht > Vollbild.
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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Ichlesehier Gänsefüßchen
Beiträge: 18
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08.10.2019 13:21
von Ichlesehier
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Ich würde auch sagen: Fokussieren und Zusammenreißen und sich Pläne machen und die Schritte dorthin aufschreiben (Handschriftlich in ein schönes Buch für die Befriedigung). Man tippt einfach viel schneller als man schreiben kann und Einfügen von Seiten und Absätzen klappt doch auch irgendwie besser.
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3379 Wohnort: bei Freiburg
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08.10.2019 13:43
von Michel
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Rübenach hat Folgendes geschrieben: | TheRabbit95 hat Folgendes geschrieben: | Word hat neuerdings einen Fokusmodus eingebaut*. Dort sieht man nur den Text alles andere wird ausgeblendet. Mir hilft das sehr. Ob es aber bei Libre Office auch gibt weiss ich leider nicht.
*Vielleicht haben sie ihn auch nur neu positioniert und gab es ihn bereits früher und ich habe ihn nur noch nie gesehen. Jedenfalls kannte ich bisher nur den Lesemodus in dem man aber nicht bearbeiten kann. |
Gibt es auch bei LibreOffice. Ansicht > Vollbild. |
Oder STRG+Shift+J. Raus mit ESC.
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Katze Gänsefüßchen
Beiträge: 16
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09.10.2019 05:58
von Katze
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Von Zeit zu Zeit empfinde auch ich die vielen Ablenkungen am Rechner als sehr kontraproduktiv. Meine Alternative ist dann die Astrohaus Freewrite - das ist dann wie einst mit der Schreibmaschine und bringt mich in Fluss.
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TheDeadFrog Erklärbär
T Alter: 37 Beiträge: 3
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T 09.10.2019 13:34
von TheDeadFrog
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Danke an alle für die Antworten!
@Nina C
Das ist echt lieb von dir. Es ist aber wirklich die Rechtschreibung und Grammatik, die unter der Handschrift leidet. Wenn ich einen Füller in die Hand nehme, fängt mein Hirn das Kotzen an und alles landet auf dem Papier.
@Rodge
Das ist sogar ganz sicher eine Konzentrationssache. Der Papiermodus meines Bildschirms bringt tatsächlich schon einiges, danke noch mal an Geomorph. Der Focuswriter von Michel hat sich gerade eben auch schon nützlich gemacht.
Ich weiß auch genau, was BrianG meint, aber ein zeitliches Ziel finde ich auch besser als eine bestimmte Wortanzahl pro Tag.
@BrianG
Ich habe nie aufgehört zu schreiben. Leider lässt auch ein kleiner Teil meines Egos es nicht zu, dass ich von mir behaupte „gar nichts erreicht zu haben“. Das würde alle meine Gedichte, Kurzgeschichten und Blogbeiträge als „nichts“ bezeichnen, dafür hab ich aber zu viel Zeit und Mühe hineingesteckt.
Natürlich ist das in meiner eigenen Wertvorstellung auch „unter“ einem schönen Buch von einem Verlag, missverstehe mich da bitte nicht!
Mir ist schon bewusst, dass man die Frage auch komplett falsch verstehen kann, so nach dem Motto: Der Typ meint, wenn das Set-up "stimmt" schreibt es sich von alleine.
@all
Der Focuswriter hat sich bisher wirklich gut gemacht, weil man eben nicht so leicht raus kommt. Meine kurze Erfahrung mit Programm, macht den Eindruck als würde es dieses „Wenn du schreibst, dann schreibst du“-Gefühl gut transportieren.
@Katze
Die vielen Ablenkungen hab ich ganz gut minimieren können (ganz weg, sind sie nie). Ich hab 3 Computer, einen für Schreiberei und Bürokratie, einen fürs Gaming und einen TV-Ersatz im Wohnzimmer (einen richtigen Fernseher, besitze ich nicht).
Ist halb so pompös wie man sich das evtl. vorstellt. Der Arbeits-PC ist eine alte Lenovo Thinkstation (etwa 500,-€) und der PC im Wohnzimmer ist Marke Eigenbau (auch etwa 500,-€).
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