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aavaa Verlag

 
 
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Alabaster
Erklärbär
A


Beiträge: 2



A
Beitrag03.02.2019 07:48
aavaa Verlag
von Alabaster
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Guten Morgen,
weiß jemand, ob es den aavaa Verlag noch gibt? Die Internetseite ist seit Monaten tot.
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Gliese581
Leseratte
G


Beiträge: 198
Wohnort: Sankt Augustin


G
Beitrag03.02.2019 09:44

von Gliese581
Antworten mit Zitat

Die strukturieren wohl gerade um - sind umgezogen und anderer Geschäftsführer.

_________________
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Albert Einstein
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alexa68
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 56
Beiträge: 39
Wohnort: Mittelfranken


Beitrag13.02.2019 14:27

von alexa68
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Auf Facebook ist der Verlag weiterhin aktiv. Dort gibt es Informationen über anstehende Lesungen, daher ist der Betrieb (noch) nicht komplett eingestellt.
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Gast







Beitrag16.02.2019 20:31
AAVAA
von Gast
Antworten mit Zitat

Nanu, diesen Thread gabs doch schon? -- Nicht ganz:
AAVAA-Verlag - wer hat Erfahrung?
Angebot von Aavaa-Verlag annehmen?
Schon etwas älter und auch nur die beiden ersten, vielleicht sind es noch mehr. Gemeinsam mit diesem zeigen sie eine Entwicklung.
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Gliese581
Leseratte
G


Beiträge: 198
Wohnort: Sankt Augustin


G
Beitrag17.02.2019 09:49

von Gliese581
Antworten mit Zitat

Ich hab mein erstes Buch dort veröffentlicht (2011). Damals wusste ich noch nicht, wie der Verlag sich entwickeln würde. Ich war froh, überhaupt einen Nicht-DKZV-Verlag gefunden zu haben. Selfpublishing gab?/kannte ich nicht. Nachteil war tatsächlich: so gut wie keine Werbung und: In Plattformen wie Lovelybooks wurde man als Autor nicht aufgenommen (wg. fehlendem Lektorat wurde es ähnlich wie ein DKZV behandelt). Trotzdem hat sich das Buch ganz gut verkauft. Wie es in einem größeren Verlag verkauft worden wäre, weiß ich natürlich nicht.
Jedenfalls: Es war später kein Hindernis, um einen Verlag (in meinem Fall zwei verschiedene) zu finden. Ich denke eher, dass jede Veröffentlichung (auch Kurzgeschichten) zeigt, dass man keine Eintagsfliege ist und weiterschreibt - und dazulernt.


_________________
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Albert Einstein
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Wallander
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 47



Beitrag19.02.2019 14:40

von Wallander
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Im Umfeld des Verlags ändert sich gerade einiges. Wie man hört, sollen die Umstrukturierungen aber bis Ende Juni zu Ende sind. Dann wird auch wieder ihre Webseite online sein.
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Cassandra666
Geschlecht:weiblichErklärbär
C


Beiträge: 2



C
Beitrag06.10.2019 15:27
AAVAA
von Cassandra666
Antworten mit Zitat

Hallo,

gibt es zu dem Verlag bereits weitere Infos ? Bzw. gibt es hier vielleicht Autoren die auch ihr Buch bei diesem Verlag veröffentlicht haben ?

Denn leider bekomme ich keine Antworten mehr auf meine Mails. Vom letzten Jahr wurden auch keinerlei Abrechnungen mit den Autoren vorgenommen.
Wie weiß man nun ob der Verlag geschlossen ist und man nicht mehr an seinen Autorenvertrag gebunden ist ? Die HP ist ja auch nicht mehr erreichbar.

Viele Grüße  Cassandra666
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Guerillero
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 413
Wohnort: In einem kleinen Dorf


Beitrag27.10.2019 18:51

von Guerillero
Antworten mit Zitat

Aus der AAVAA-Homepage: "… Nachdem wir den Umbau des Verlages 2018 begonnen hatten, sind viele unvorhersehbare Dinge geschehen, welche dazu führen, dass wir den Verlag schließen müssen. …"
Diese Jahr hat es wirklich viele Kleinverlage erwischt! Insbesondere Amazon, aber auch einige Großhändler, versuchen scheinbar eine "kalte Marktbereinigung" durchzuführen. Das wird mit Sicherheit auch schlimme Auswirkungen für alle nichtprominente Autoren haben!
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Cassandra666
Geschlecht:weiblichErklärbär
C


Beiträge: 2



C
Beitrag27.10.2019 19:43
Aavaa Verlag
von Cassandra666
Antworten mit Zitat

Es wäre nur schön, wenn man auch die Autoren entsprechend informieren würde. Was ist mit den Verträgen? Ab wann kann ich als Autor mein Buch selbst oder bei einem anderen Verlag veröffentlichen?
Denn das Buch ist auch als E-Book weiterhin erhältlich. Wer streicht sich dann hier die Gewinne ein?
Auch wenn man die komplette Abrechnung der letzten 2 Jahre wohl nie mehr erhält möchte man schließlich nicht noch weiterhin dass sich andere mit meinem Gedankengut bereichern.
Eine Antwort vom Verlag erhält man leider nicht auf Anfragen.
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Guerillero
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 413
Wohnort: In einem kleinen Dorf


Beitrag27.10.2019 19:53

von Guerillero
Antworten mit Zitat

Normalerweise geht das Einstellen aller Verlagstätigkeiten mit einer Insolvenz einher. In dem Fall ist der Insolvenzverwalter verpflichtet, betroffene Autoren zu informieren.
Die Modalitäten der Verwertung sind im Verlagsvertrag geregelt. Entspricht dieser dem Normvertrag, so erhältst du alle Rechte an deinen Werken zurück und der Lagerbestand muss dir zum Kauf angeboten werden. Dies trifft so zumindest dann zu, wenn der Verlag seine Aktivitäten tatsächlich einstellt, und nicht vom Insolvenzverwalter weitergeführt wird.
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Gerling
Geschlecht:männlichExposéadler
G

Alter: 59
Beiträge: 2385
Wohnort: Braunschweig


G
Beitrag27.10.2019 22:32

von Gerling
Antworten mit Zitat

Ne, ich muss nicht insolvent sein, um einen Verlag oder ein anderes Unternehmen zu schließen.

_________________
Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023)
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Magpie
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 48
Beiträge: 1263
Wohnort: NRW


Beitrag29.10.2019 09:37

von Magpie
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Guerillero hat Folgendes geschrieben:

Diese Jahr hat es wirklich viele Kleinverlage erwischt! Insbesondere Amazon, aber auch einige Großhändler, versuchen scheinbar eine "kalte Marktbereinigung" durchzuführen. Das wird mit Sicherheit auch schlimme Auswirkungen für alle nichtprominente Autoren haben!


Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die Kleinverlage zurzeit wirklich gebeutelt werden. Als wolle man von oben die drohende Konkurrenz im Keim ersticken ...
Vielleicht aber auch etwas auf die Probe gestellt: war es nur ein salopper Versuch oder schafft man es auf dem rauen Markt. Ich hoffe für den Hybrid Verlag natürlich, dass er weiter wächst und auch die hohen Wellen meistert, im Moment sieht es noch gut aus. *Klopf auf Holz*

Und ja, gerade weil Kleinverlage oft ein Sprungbrett für Neuautoren sind, wird es auch hier für viele Autoren schwerer, nach oben zu kommen sad
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Kiara
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 44
Beiträge: 1404
Wohnort: bayerisch-Schwaben


Beitrag29.10.2019 10:26

von Kiara
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Nicht, dass ich es nicht glaube, aber wie geht denn das: Einen Kleinverlag beuteln? Wie machen das die Großen? Wie kann man kleine Verlage aus dem Geschäft drängen?
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Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

Alter: 68
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Beitrag29.10.2019 14:42

von Murmel
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Kiara hat Folgendes geschrieben:
Nicht, dass ich es nicht glaube, aber wie geht denn das: Einen Kleinverlag beuteln? Wie machen das die Großen? Wie kann man kleine Verlage aus dem Geschäft drängen?


Ich glaube es nicht, sondern dass nur normale Marktprinzipien greifen und der allgemeine Verdrängungswettbewerb stattfindet. Es gibt für Bücher seit Einführung der eBooks zwei Verkaufsströme, der eine heißt eBook/online und der andere Printbuch/Buchhandlung.

Printbuch. Was nicht an prominenter Stelle ausliegt, wird nicht gekauft. Wer als Verlag keine Buchhandelsanbindung hat, bleibt klein. Buchhandelsanbindung heißt dabei nicht die zwei lokalen netten Buchhändler, die, weil sie mit dem Verleger Tennis spielen, die Bücher des Verlags auslegen, sondern es bedeutet eine Verkaufsstruktur, Handelsvertreter, Verkaufsabteilung, Menschen, die mit dem Katalog hinausfahren und die Buchhändler abklappern. Mittlere Verlage verfügen über so etwas, aber selbst für sie ist der Zugang zu einer nennenswerten Anzahl von Buchhandlungen und vor allem Ketten limitiert. Großverlage haben zudem das Budget, Thalia für eine Auslage an der Tür zu bezahlen.

Da Kleinverlage sich keine Angestellten leisten können, müssen sie andere Wege finden, um ihre Werke unter die Leute zu bringen. Schieben schon mittlere Verlage das Werbung machen mehr oder weniger auf den Autor, setzen Kleinverlage erst recht auf sein Engagement.

Der Online Markt ist überflutet mit unzähligen Werken, egal ob gute oder mindere Qualität, die schiere Anzahl von Anbietern ertränkt die Übersichtlichkeit. Auch hier gilt: Was nicht gesehen wird, wird nicht gekauft. Wer da nicht sich teuer bei Amazon einkaufen kann, hat von vorneherein verloren.

Ich sehe als Feind der Kleinverlage die Selbstveröffentlicher, die mit denselben Mitteln um einen Platz an der Sonne kämpfen, die aber, falls sie bei KDP veröffentlichen, im Gegensatz zum Kleinverlag einen Zugang zu den guten Plätzen bei Amazon haben.

Aber natürlich ist es für einen Kleinverlag ehrenvoller zu glauben, dass ihn Großverlage aufs Korn nehmen.


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Magpie
Geschlecht:weiblichReißwolf

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Beiträge: 1263
Wohnort: NRW


Beitrag29.10.2019 15:52

von Magpie
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Die Großverlage meinte ich nicht damit, die tragen sicher keine "Schuld", das wäre albern zu glauben. Wie auch?
Auch sie mussten wachsen, stellenweise unter schwereren Bedingungen als heute.

Auch in den SPlern sehe ich persönlich keine "Feindschaft" zu Kleinverlagen. Solch ein Denken würde auch nicht hilfreich sein.

Nein, der größte Druck geht einmal von den Plattformen und Großhändlern aus, die mit entsprechenden Verträgen gerade junge Unternehmen extrem beuteln, und dann von den Kleinverlagen selbst. Alleine durch Masse von 1-Mann-Verlagen, die plötzlich (naiv) aus dem Boden schoss, da vermeindlich einfacher als SP. Viele versuchen, von Beginn an die Ausgaben so gering wie möglich zu halten. Das wirkt sich aber zwangsläugig entweder in der Qualität oder im Marketing aus.
Man muss investieren, anders überlebt man nicht.
Die Großverlage haben allerdings ähnliche Probleme. Natürlich gibt es hier mehr Kapital, aber man sieht, wie einige versuchen, die SPler abzufangen mit Ebook-Verträgen und mangelhaftem Lektorat.
Auch hier wird gebibbert.
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Selanna
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Beitrag29.10.2019 18:07

von Selanna
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Hallo Murmel,

weißt Du zufällig, wie das bei Rowling dann so gut funktionieren konnte? Sie war doch in einem Kleinverlag, oder? Hat dieser Kleinverlag sehr gut beworben, über sehr gute Verbindungen verfügt oder genügte hier tatsächlich das Buch? Ich bin nur neugierig Embarassed

Liebe Grüße
Selanna


_________________
Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham
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Joyaca
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Beiträge: 22
Wohnort: Berlin


Beitrag29.10.2019 18:17
Re: AAVAA
von Joyaca
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Cassandra666 hat Folgendes geschrieben:

Denn leider bekomme ich keine Antworten mehr auf meine Mails.
Viele Grüße  Cassandra666


Genai das erzählte auch eine Bekannte von mir.. Mehr weiß ich leider nicht
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Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

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Beiträge: 6380
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Beitrag29.10.2019 22:08

von Murmel
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Selanna hat Folgendes geschrieben:
Hallo Murmel,

weißt Du zufällig, wie das bei Rowling dann so gut funktionieren konnte? Sie war doch in einem Kleinverlag, oder? Hat dieser Kleinverlag sehr gut beworben, über sehr gute Verbindungen verfügt oder genügte hier tatsächlich das Buch? Ich bin nur neugierig Embarassed

Liebe Grüße
Selanna


Selanna,

wir reden bei Rowling über eine Buchserie, deren erstes Buch 1997 in Großbritannien erschienen ist. Das war eine andere Zeit, ohne eBooks und Selbstveröffentlichungsflut. Der britische Buchmarkt unterscheidet sich vom deutschen, was Genrekonventionen, Käuferverhalten und literarische Erwartungshaltung der Leser anbelangt. Rowlings Buch kam als Kinder-/Jugendbuch heraus und wurde von Müttern anderen Müttern empfohlen.  Endlich einmal eine originelle und durchdachte Internatsgeschichte. 1998 ist das Buch in USA erschienen, aber so richtig abgehoben hat die Sache dann, als die Serie zum Film kam.

Bloomsbury Publishing konnte mit dem Börsengang 1994 (also noch vor Harry Potter) 5.5 Millionen britische Pfund aufbringen, die sie in den Ausbau des Verlags investierten, ich glaube, da können die wenigsten Kleinverlage, die wir so kennen, mithalten, oder?

Ich sage damit nicht, dass J.K. Rowling nicht auch heute noch Erfolg haben könnte, es wäre nur wesentlich schwieriger. So sind fast alle heutigen Bestsellerautoren mit ein paar wenigen Ausnahmen schon vor der eBook Welle in die Schwünge gekommen, haben die Midlist noch als solche erlebt, und nicht wie heute, wo man froh sein muss, überhaupt noch einen vierstelligen Vorschuss zu ergattern.


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Murmel
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Beitrag29.10.2019 23:03

von Murmel
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Magpie hat Folgendes geschrieben:

Nein, der größte Druck geht einmal von den Plattformen und Großhändlern aus, die mit entsprechenden Verträgen gerade junge Unternehmen extrem beuteln, und dann von den Kleinverlagen selbst.

Bei den Plattformen und Großhändlern ergibt sich die Frage, warum sie so handeln. Ein wenig wie die Henne und das Ei, oder auch nicht. Was war zuerst da? Ich meine, die Großhändler (Print) reagieren auf das Abbrechen eines Teils des Gewinns, die durch die eBook Flut entsteht. eBook Plattformen graben sich gegenseitig das Wasser ab. Auch hier scheint das eBook und SP der Auslöser zu sein.

Magpie hat Folgendes geschrieben:

 Alleine durch Masse von 1-Mann-Verlagen, die plötzlich (naiv) aus dem Boden schoss, da vermeindlich einfacher als SP. Viele versuchen, von Beginn an die Ausgaben so gering wie möglich zu halten. Das wirkt sich aber zwangsläugig entweder in der Qualität oder im Marketing aus.


Egal ob 1 Mann Verlag oder Selbstveröffentlicher, das Problem bleibt das Gleiche. Früher war der Markt durch die Verlage kontrolliert, die Menge der auf dem Markt befindlichen Bücher war nicht unendlich groß. Es war eine Ehre veröffentlicht zu werden, auch bei den feinen Kleinen. Heute? Na, wenn ich mein Werk nicht loswerde, veröffentliche ich es halt selbst, denn auf die Idee, dass der Stoff nicht gut genug ist, um auf dem Markt zu bestehen, kommen die wenigsten. Oder renne zu einem Kleinstverlag. Zugegeben, es gibt auch Ausnahmen, Autoren, die bewusst SP wählen, den Markt studieren und Qualität liefern  (und die haben dann auch Erfolg).

Das Problem: Die Menge der heutigen Bücher auf dem Markt ist nicht mehr zu handhaben. Aber der Kuchen, den sich die Verlage und Autoren teilen, ist gleich groß geblieben.

Der Kuchen wird aus der Menge der zur Verfügung stehenden Käufer repräsentiert und das Volumen deren Geldbeutel. Dieser Kuchen wird nicht mehr, egal wie viele Autoren mehr Zeug auf den Markt werfen. Im Gegenteil, es gibt auch Anzeichen, dass dieser Kuchen kleiner werden könnte.

Das ist der Zustand heute: Immer mehr wollen vom kleiner werdenden Kuchen sich etwas abschneiden.

Verdrängungswettbewerb ist die logische Konsequenz. Es halten nur die durch, die Reserven und ein gutes, anpassungsfähiges Konzept haben.


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Gast







Beitrag30.10.2019 00:09

von Gast
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Murmel hat Folgendes geschrieben:

Das Problem: Die Menge der heutigen Bücher auf dem Markt ist nicht mehr zu handhaben. Aber der Kuchen, den sich die Verlage und Autoren teilen, ist gleich groß geblieben.

Der Kuchen wird aus der Menge der zur Verfügung stehenden Käufer repräsentiert und das Volumen deren Geldbeutel. Dieser Kuchen wird nicht mehr, egal wie viele Autoren mehr Zeug auf den Markt werfen. Im Gegenteil, es gibt auch Anzeichen, dass dieser Kuchen kleiner werden könnte.

Das ist der Zustand heute: Immer mehr wollen vom kleiner werdenden Kuchen sich etwas abschneiden.

Verdrängungswettbewerb ist die logische Konsequenz. Es halten nur die durch, die Reserven und ein gutes, anpassungsfähiges Konzept haben.


Ich sehe das nicht so negativ. Natürlich hatte früher der aus Verlegern und Händlern gebildete Flaschenhals den Seiteneffekt, dass das WAS auf den Markt kam einen gewissen Qualitätsstandard erfüllte (u.A. auch deswegen, weil die Kuchenstücke größer waren und damit den Akteuren auch den Luxus erlaubte, in Qualität zu investieren).

Die Schattenseite war allerdings, dass dieses Konglomerat bestimmte, was überhaupt auf den Markt kam, damit den Mainstream definierte und gleichzeitig die Leser, die auch mal gerne etwas Anderes gelesen hätten, im Regen stehen ließ. Außerdem blieb eine Menge Talent vom Markt abgeriegelt.

Das gleiche Phänomen gab es auch in der Musikindustrie, wo aufstrebende Musiker ohne Plattenvertrag und Zugang zu Radiostationen keinerlei Chancen hatten, gehört zu werden - und umgekehrt Hörer, die diese Musik gerne gehört hätten, ebenso im Regen standen.

Dass manche Verlage als auch Musiklabels dieses Veröffentlichungsmonopol missbraucht haben, um die Künstler mit Knebelverträgen um die Früchte ihrer Arbeit zu bringen und gleichzeitig den Konsumenten die höchstmöglichen Preise für die Tonträger und Bücher abzuknöpfen (von denen nur der kleinste Teil bei den Künstlern selber landete und der Rest die Taschen der Akteure vollstopfte), ist hinlänglich bekannt.

Mit dem Internet ändern sich die Spielregeln grundlegend. Durch die Möglichkeit, komplett ohne professionelle Akteure Inhalte für Jedermann zugänglich zu machen, kann Jede/r Künstler/in eine Öffentlichkeit finden, und Jede/r Konsument/in mit Nischeninteressen hat Zugang zu allen Werken aus dem Nischenbereich. Ich habe z.B. eine lebenslange Affinität zu akustischer Folkmusik. Prä-Internet war es enorm schwierig, an Tonträger zu kommen; heute ist die Auswahl unendlich. Ich empfinde das als Bereicherung. Außerdem können nun die Künstler selber (die ja immerhin die Inhalte produzieren, ohne die die Verlage nichts hätten, was sie an die Öffentlichkeit bringen können) auf Augenhöhe mit den Verlegern treten, da sie nicht auf Gedeih und Verderb von diesen abhängig sind.

Natürlich gibt es die Schattenseiten, nämlich a) die mangelnde bis nicht vorhandene Qualitätskontrolle und daraus folgend eine enorme Schwankung dessen, was man qualitativ erwarten kann und b) i.Z. mit der click und copy Mentalität eine steigende Entwertung der kreativen Leistung.

Den ersten Punkt finde ich noch nicht mal schlecht, denn nur dadurch, dass sich ein Konsument auch mal mit suboptimalen "Kunstwerken" auseinandersetzen muss, stechen die wirklich guten Produkte heraus, und es wird transparent, wie viel Arbeit in einem gut gemachten Kunstwerk steckt (meine persönliche Definition von Kunst: Etwas, das mit enorm viel Arbeitseinsatz gemacht wurde, so einfach und natürlich erscheinen zu lassen, dass Niemand den Schweiß dahinter riecht).

Der zweite Punkt ist schon kritischer zu sehen, aber er rechtfertigt es für mich nicht, die Sonnenseiten des offenen Marktes in Zweifel zu ziehen. Für Künstler war es schon immer schwer, von ihrer Kunst zu leben. Die Regeln dafür in Zeiten von Youtube, Soundcloud, SP und co. müssen sich noch etablieren.

Und das mit den Parasiten, die versuchen, sich irgendwo in die Kette einzuhängen und ohne Eigenleistung noch Krümel zu ergattern - die gab's zweifellos auch schon im alten System und die wird es immer geben.

Ich jedenfalls möchte nicht (mehr) vom Wohlwollen oder der Willkür von Wenigen selbsternannten Wächtern über die Kulturhoheit abhängen, um das publizieren oder konsumieren zu können, was mich interessiert.
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag30.10.2019 10:02

von Selanna
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Hallo Murmel,

ganz herzlichen Dank für die Infos, meine Neugier ist restlos gestillt, danke für die Mühe Very Happy Man liest immer nur, dass Rowling sich oft beworben hat, dann von einem Kleinverlag genommen wurde und plötzlich alles durch die Decke ging. Aber jetzt weiß ich: andere Zeiten und ein sehr gut situierter Kleinverlag.

Liebe Grüße
Selanna


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Beitrag30.10.2019 11:17

von Gast
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Murmel hat Folgendes geschrieben:


Ich glaube es nicht, sondern dass nur normale Marktprinzipien greifen und der allgemeine Verdrängungswettbewerb stattfindet. Es gibt für Bücher seit Einführung der eBooks zwei Verkaufsströme, der eine heißt eBook/online und der andere Printbuch/Buchhandlung.

Ich sehe als Feind der Kleinverlage die Selbstveröffentlicher, die mit denselben Mitteln um einen Platz an der Sonne kämpfen, die aber, falls sie bei KDP veröffentlichen, im Gegensatz zum Kleinverlag einen Zugang zu den guten Plätzen bei Amazon haben.



Es gilt, die bestehenden Marktgesetze zum eigenen Vorteil zu nutzen.

Wer heute gut auf der Klaviatur der Social Media spielen kann, ist oft sogar fetten Verlagen überlegen aber zumindest ebenbürtig ... wenn man denn nicht gerade ein prominenter oder zumindest "hochaktueller" Autor ist, der direkt im Eingangsbereich der Buchhandlungen feilgeboten wird oder sich auf der Spiegel-Bestsellerliste findet, was genauso in den sichtbaren Bereich der Buchhandlungen bringt.


Murmel hat Folgendes geschrieben:

Aber natürlich ist es für einen Kleinverlag ehrenvoller zu glauben, dass ihn Großverlage aufs Korn nehmen.



böse Worte ...

wahre Worte Cool
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