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Ein halber Himmel voller Sterne


 
 
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fabian
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 606



Beitrag15.09.2019 19:00
Ein halber Himmel voller Sterne
von fabian
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ein halber Himmel voller Sterne

Warum soll ich eigentlich die Lampe auslassen? Ich tret ständig in Wasser. Weißt du überhaupt noch, wo es lang geht?
Und was soll jetzt diese alte Geschichte?
Er hat doch bekommen, was er verdient hat und dann war er fort.
Tot und vergessen, dass soll er sein.
Außerdem ist es lange her und ich hab im Moment andere Sorgen. Manfred will die Eckkneipe an der Twiete dazu pachten. Dann wird das wieder nichts mit ein paar ruhigen Abenden die Woche.

Du mit deiner schwachsinnigen Nostalgie. Wer weiß, ob es die Bucht überhaupt noch gibt. Das bisschen Sandstrand ist doch längst überwuchert oder der Fluss hats weg gespült.
Glaubst du wirklich, ihn hat es noch mal hierher verschlagen? Ich bin nicht mal sicher, ob ich ihn wiedererkennen würde. Hab ihn danach nie wieder gesehen, aber Manfred sagt, er muss wohl schlimm ausgesehen haben. Dabei war er doch so ein Hübscher, ich mein, wir haben doch alle ..., du doch auch, oder?

Ist ja auch egal, vorbei ist vorbei. Aber irgendwie auch cool, hier mal wieder durchs Schilf zu stapfen. Ich hätte bloß Gummistiefel anziehen sollen. Barfuß trau ich mich nicht mehr, da war ich früher nicht so pingelig. Egal, die alten Sneeker  sollten sowieso weg.

Schau mal, die Sterne, ein halber Himmel voller Sterne. In der Stadt sieht man die gar nicht mehr. Schon beeindruckend.

Und da ist ja auch der Wald. Den hab ich aber größer in Erinnerung. Hast dich also doch nicht verlaufen.
Dunkel ist er jedenfalls immer noch.

Hab’ dich nicht so, kannst mich ruhig bei der Hand nehmen, so wie damals. Er wollte ja nicht. Jedenfalls nicht wirklich, hat gleich wieder losgelassen. Immer ein paar Schritte voraus, als wenn es darauf angekommen wäre, Erster zu sein. Dein Bruder war auch so einer, immer dabei und doch allein, nie mit jemandem zusammen. Was ist eigentlich aus ihm geworden?
Egal, erzähl’s mir später, ich hör schon den Fluss rauschen.

Guck mal, der angekokelte Stubben. Da kommen sie also immer noch hierher, nachts, aus dem Dorf. Meinst du, wir bleiben heute unter uns? Ich wollte mit dir ne romantische Nacht verbringen, nackt unterm Sternenzelt sozusagen, oder hast du etwa den Bikini dabei? Auf gackernde Teenies kann ich gerne verzichten.
Na klar, war ich mal selber, weiß ich doch. Aber getratscht haben wir doch alle, die ganze Clique, wer mit wem beim Reiterkampf im Wasser und wie sich das anfühlte, den Kopf zwischen den Schenkeln, wir konnten doch nicht genug davon kriegen, in den Pausen alles noch mal durch zu hecheln. Warum auch nicht, es war alles so neu und so aufregend, so viele erste Male, auch das mit ihm und deinem Bruder. Ich mein, ich war naiv, klar, ich wollte vielleicht ein bisschen angeben. Aber das hat dann ja wohl jemand in den falschen Hals gekriegt.

Na prima, der Stubben brennt. Komm, setz dich. Willst du mal ziehen? Hab ich extra mitgebracht, ist besser als damals die erste Zigarette.

Hör mal, da kommt noch jemand. Schade, bleiben wir wohl doch nicht unter uns.

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MoL
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Beitrag16.09.2019 09:57

von MoL
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Eigentlich mag ich diese Du-Form nicht, aber hier ist sie so lebendig, so stimungsvoll, dass ich mir den Text anders gar nicht vorstellen könnte, ohne dass er an Qualität verliert.

Qualität ist hier ohnehin ein gutes Stickwort: Weniger Quantität. dafür eben Qualität, und da stimmt wirklich alles: Düstere Vergangenheit, Angst, Scham und Furcht, aber auch ein Abriss verwischender Grenzen, bis hin zur Gegenwart, die ... ja, wie eigentlich endet?
Bei mir definitiv mit einer Gänsehaut und mein Kopfkino spielt verrückt.

Ganz tolle Leistung, lieber Inko, für mich ist das definitiv der beste Text! Smile


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V.K.B.
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Beitrag17.09.2019 01:21

von V.K.B.
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Hallo Inko,
ein halber Sternenhimmel, und ein halber Dialog. Da macht es sicher nichts, dass ich nur die Hälfte davon verstehe, oder? Bei der zweiten Vorgabe bin ich mir jetzt nicht mal sicher, welche du genommen hast. In den Text kann ich vieles reininterpretieren, aber finde keine wirklich klaren Hinweise, über was genau die beiden jetzt reden. Wird dann eher eine do-it-yourself-Geschichte, wenn man versucht, die beabsichtigten Lücken zu füllen. Und das ist mir irgendwie zu wenig. Sicher hast du dir eine Menge dabei gedacht, aber ich verstehe nur Bahnhof, bei mir kommt das nicht an. Sorry.

Grüße,
Veith


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F.J.G.
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Beitrag17.09.2019 09:04

von F.J.G.
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Liebe/-r Autor/-in,

bestimmt hast du in diesen Text viel Mühe gesteckt, doch genau so schwer wie er zu schreiben ist, ist er zu lesen.

Ich lese die Wörter, ich verstehe die Wörter, ich verstehe auch den Sinn der Wörter; aber die Bedeutung des großen Ganzen entzieht sich mir. Mag sein dass das an mir liegt; aber das ist ja der Sinn einer Kritik, dass man seine Meinung aus seiner eigenen Perspektive kundtut. N'est-ce pas? smile


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hobbes
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Beitrag17.09.2019 19:10

von hobbes
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Oh, das mag ich, so spontan. Außerdem bin ich ungemein erleichtert, hatte ich bei dem Titel doch schon das Schlimmste befürchtet. Da hat man das Cover ja quasi schon vor Augen, irgendeine Frau von hinten und Blümchen drumherum werden schon drauf sein. Aber nein, es kam anders, ein Glück.

So ganz kapiert habe ich es beim ersten Lesen noch nicht, aber macht ja nix, komme ich halt noch mal wieder. Zu einer Stimme, die sich potentiell interessant anhört.

Zweites Lesen und hm, hm. Irgendwie habe ich das Gefühl, der oder die Erzählerin interessiert das alles selbst nicht so genau. Wo sie da ist, was das für eine alte Geschichte war, was jetzt mit dem Bruder ist. Wie so Leute, die einen etwas fragen und statt die Antwort abzuwarten, gleich selbst weiterreden.
Klar, das könnte mit der gewählten Form zu tun haben, damit, dass ich nur sie/ihn höre.
(finde ich übrigens gut, diese Form, mal was anderes)
Aber ich glaube, es ist nicht nur das, es ist mehr. So ein: Ach, ob ich jetzt hier bin oder da und mit wem ich hier oder da bin und über was wir erzählen oder auch nicht - völlig egal.
Was dann leider dazu führt, dass es mir als Leserin auch ein bisschen egal wird.
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Selanna
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Beitrag18.09.2019 02:20

von Selanna
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Hallo 😊,

der Inhalt der Geschichte ist mir nicht ganz klar. Zwei Erwachsene gehen am Fluss entlang zu einer Stelle, an der sie oft als Jugendliche abgehangen haben und erinnern sich an früher? Die Form ist gut gewählt, aber wenn das, was ich verstanden habe, alles ist, ist es nicht so viel Inhalt, oder?
Trotzdem gerne gelesen,
liebe Grüße
Selanna


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Michel
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Beitrag18.09.2019 10:43

von Michel
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Für den Titel gibt es schon mal Extraapplaus.
Vorgabenprüfung: Geschichte beginnt in (ja, in!) einem Fluss – Check. Jemand versucht Kontakt aufzunehmen (Hand halten) – Check, wenn auch etwas wackelig. Jemand thematisiert Verliebtheit (in der Jugend) – Check.
Bisschen nörgelig, ne? Die Erzählstimme klingt – stimmig. Ein winziger Ausrutscher (der Wald), der für den Leser inszeniert klingt; der Rest: Tja, ich weiß nicht, wer spricht, ob ich eine männliche oder (wahrscheinlicher) weibliche Stimme höre, das irritiert und stört dann doch nicht. Ah, eher männlich, der Bikini gibt einen Hinweis.
Was mir an der Geschichte wirklich gefällt, ist dieses Hineingleiten aus dem Knöttern und Nörgeln in die Erinnerungen und die damit verbundene Stimmung. Da wird jemand plötzlich weicher, menschlicher, und so haben auch die Sterne Platz, selbst wenn man seine Regungen hinter ein paar pseudo-distanziert-ironischen Bemerkungen verstecken muss.
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Amarenakirsche
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Beitrag18.09.2019 11:21

von Amarenakirsche
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Hallo Unbekannte(r),

leider hat es dein Text nicht in die Reihe derer geschafft, denen ich Federn gegeben habe.
Das lag vor allem daran, dass ich den Knackpunkt (was ist mit "ihm" und dem Bruder passiert?) nicht verstanden habe. Mir fehlen ein paar Infos. Hinzu kam, dass mir dein Prota irgendwie unsympathisch war.
Gut gefallen hat mir, dass sich das Ganze monologisch liest und man sich sozusagen denken muss, was die zweite Person tut.

Liebe Grüße
die Kirsche
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Catalina
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Wohnort: Kehdingen


Beitrag18.09.2019 20:19

von Catalina
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Flussufer
Bei der Person, bin ich mir nicht sicher... Das zeichnet sich für mich nicht klar genug heraus.
Verliebtheit
Das Gefühl von Enttäuschung scheint zum Ende noch rein gequetscht, passt aber ganz schön als Schluss, finde ich.

Zwei Frauen gehen nach sehr langer Zeit zu dem Plätzchen am Fluss, an dem sie sich als Teenager in der Gruppe getroffen haben. Sie reden von einem Jungen, der damals aufgrund etwas, was die  Erzählerin aufdeckte, schlimm verprügelt wurde, und daraufhin nie wieder gesehen wurde. Was es war, darüber kann der Leser spekulieren.

Dein Text spricht mich sehr an. Trotz oder vielleicht auch wegen der Knappheit wirkt er auf mich fast lyrisch. Was damals vorgefallen war, bleibt für mich ein Geheimnis, aber ich mag Geheimnisse. Der Bruder der anderen ist involviert. Er hat bekommen, was er verdient hat, meint die Erzählerin. Aber trotzdem hat jemand wohl etwas in den falschen Hals bekommen. Ich komme nicht drauf. Bitte auflösen, was hattest Du im Kopf?

8 Punkte für die in mir erzeugte Stimmung.
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


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Beitrag23.09.2019 20:10

von Constantine
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Bonjour



Ich vermute als Vorgaben: 1A / 2A / 3B

Dein Text verliert mich beim Waten durchs Schilf und lässt mich ratlos zurück: Anscheinend wechseln die beiden Protagonisten zwischen den Absätzen und gerade dieser gefühlte Wechsel zwischen den Protas erschwert mir die Vorgabenerfüllung zu erkennen: So ganz mag ich die Vorgabe 2 nicht erkennen.

Im Vergleich mit den anderen Beiträgen hast du es leider nicht in meine Top 10 geschafft: zéro points.

Merci beaucoup
Constantine
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traumLos
Eselsohr


Beiträge: 380

Pokapro 2017


Beitrag25.09.2019 19:35

von traumLos
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Hallo Inco

Ein Spaziergang in die Vergangenheit. Hinter sich gelassen Geglaubtes. In die Gegenwart zurück, sich Zeit lassend, doch es kommt jemand.

Diesem Text tut es gut, einer der kürzeren zu sein. Knapp ist alles gesagt. Und dazu noch der schönste Titel des Wettbewerbs.


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Meine Beiträge geben nur meine Meinung wieder. Jede Einbeziehung realer oder fiktiver Personen wäre nur ein Angebot. Zwinkersmiley
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poetnick
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Beiträge: 834
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Beitrag25.09.2019 21:04

von poetnick
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Hallo Inco,

ein ruhiger, unaufgeregter rückschauender Text - in gelassenem Hanseat!
Er ist bei meinen bepunkteten Texten.
Vielen Dank!

VG - Poetnick


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Wortlos ging er hinein,
schweigend lauschte er der Stille
und kam sprachlos heraus
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nebenfluss
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Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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Beitrag26.09.2019 20:15

von nebenfluss
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Auf der Bühne erscheint eine einzelne Person, die sich mit einer imaginären zweiten unterhält. Die beiden stapfen spätabends an einem Flussufer entlang, auf der Suche nach einer Sandbucht, die für ihre Jugend (und vielleicht auch ihr Erwachsenwerden) von symbolischer Bedeutung war. Irgendetwas Grauenhaftes ist dort geschehen, jemand hat „bekommen, was er verdient“, war aber wohl auch schlimm zugerichtet. Ob vielleicht durch einen Badeunfall in Folge von Selbstüberschätzung oder durch eine gewalttätige Auseinandersetzung wird das Publikum nicht erfahren, denn der Monolog oder Halb-Dialog entwickelt sich von dem Ereignis weg.
Das Geschlecht des‘der Erzähler*in bleibt unklar, ist aber nach meiner Vermutung weiblich. Die Begleitung ist es jedenfalls, weil eventuell mit Bikini im Gepäck. Man hat nicht den Eindruck, dass sie auf den Wortschwall noch groß reagiert, nachdem ihre Nostalgie als schwachsinnig bezeichnet wurde.
Es geht um die Jungs von damals. Da außer Manfred niemand mit Namen genannt wird, weiß man nicht, um wie viele insgesamt. Die hermetische Geheimnisfülle lässt auch weitgehend im Dunkeln, in welcher emotionalen Beziehung sie zueinander stehen.
Man erfährt noch, dass sich dieses Ich in der Hoffnung auf romantische Zweisamkeit zu der nächtlichen Exkursion hat überreden lassen, „nackt unterm Sternenzelt“, wenn auch möglicherweise nicht unbedingt im erotischen Sinne. Wie auch immer, wird diese Hoffnung am Ende durch einen Neuankömmling zunichte gemacht. Ob es sich um denjenigen handelt, von dem anfangs gemutmaßt wurde, es hätte ihn wieder an diesen Ort verschlagen, verhüllt der Vorhang.

Lieber Autor, liebe Autorin,
ich gewinne einen guten Eindruck von einem Platz an einem Flussufer, an dem sowohl nächtliche Romantik und gackerndes Teenietum als auch Unangenehmes oder gar Lebensgefährliches geschehen kann. Darüber hinaus bleiben aber nur lose Enden.
Kurzzeitig überlegte ich, ob der Text vielleicht doch einen Dialog abbildet, ob da zwei abwechselnd erzählen; das führte aber zu nichts.
Was hat das nun mit den Vorgaben zu tun …
Okay, da versucht jemand scheinbar, Kontakt aufzunehmen, allerdings von Anfang an. Außerdem wirken die vielen Fragen teilweise rhetorisch, drängen nicht wirklich auf Antworten bzw. scheinen diese Erzähler/in nicht so sehr zu interessieren, sie sind an zwei Stellen „egal“, werden auf später verschoben oder gleich selbst erledigt. „Extreme Mühe“ sieht anders aus, außerdem stehen die beiden ja längst in Kontakt zueinander. Ob jemand glücklicher ist, als er scheint, ist nicht festzustellen, delegiert und Ruhm geerntet wird nicht.
Von der dritten Vorgabe kommen sowohl Verliebtheit als auch Enttäuschung in Betracht, beide Gefühle verleihen dem Text aber keine praktische Wendung.
Und „improvisierte Inszenierung“?
Mir kommt der Text wie ein nicht besonders gerichtetes Brainstorming vor. Dagegen ist nichts zu sagen. Für mich ist er trotzdem so ziemlich das Gegenteil von dem, was ich im Rahmen des Wettbewerbs erwartet hatte, nämlich zum einen handlungsarm, zum anderen eben nur eine subjektive Gedankenwelt anstelle eines lebendigen Austauschs zwischen den Figuren. Die einzige echte Interaktion zwischen den beiden nächtlichen Ausflüglern scheint darin zu bestehen, dass sie sich am Ende einen Joint teilen.
Für Punkte war mir das zu wenig.


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"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
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Eliane
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Beiträge: 824



Beitrag26.09.2019 21:44

von Eliane
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Vorgaben:
1) Flussufer/Spa/Tankstelle -> Flussufer. Check.
2) kontaktfreudige/glückliche/Ruhm kassierende Person -> Also die kann ich nicht finden. Tut mir leid.
3) Verliebtheit/Enttäuschung/Ekel -> Verliebtheit, klar. Vielleicht auch Enttäuschung, an mehreren Punkten. Aber versteckt.

Bewertung:
hobbes, das bist Du, oder? Ich meine Dich daran zu erkennen, dass ich die Sprache unheimlich mag, aber höchstens einen Bruchteil des Inhalts kapiere Rolling Eyes Die Stimmung dagegen, die ist greifbar, ich bin beinahe selber dabei, und dafür liebe ich den Text.

Punkte: Trotzdem leider keine, wegen der fehlenden Vorgabe 2.
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firstoffertio
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Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
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Beitrag26.09.2019 22:20

von firstoffertio
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Hier gefällt mir die Kürze. Und wie die zweite Person nur durch das (eventuell nur gedankliche Ansprechen) ins Spiel kommt.
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Terhoven
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Beiträge: 401



Beitrag27.09.2019 08:03

von Terhoven
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Ich dachte erst, hier spricht eine Frau mit einem Mann.
Leider kann ich der Geschichte nicht ganz folgen.

    V1 A Ufer -- check
    V2 A Der Kontaktsuchende -- check (hehe, so ein Schwaller)
    V3 B ? Enttäuschung
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Bananenfischin
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Beitrag27.09.2019 11:22

von Bananenfischin
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Wieder einmal war ich begeistert, was für Texte in zweieinhalb Stunden entstehen können: Geschichten mit schlüssiger Handlung, rotem Faden, guten Dialogen, aber auch stilistisch ausgefeilte Texte, innere Monologe und Betrachtungen (oder beides). Die Punktevergabe in den oberen Rängen fiel mir leichter als die in den unteren. Aus Zeitmangel kann ich keine ausführliche Begründung dalassen, will aber kurz sagen, was mir an jedem bepunkteten Text gefallen hat.
Bei diesem hier haben mich vor allem der Stil und die Erzählweise begeistert. Als angesprochenes Du wird mir als Leserin nichts erklärt, das gefällt mir sehr gut. Schade nur, dass der Text viel zu früh endet und dadurch für mich unrund bleibt. Außerdem hätte ich gern weitergelesen. smile
10 Punkte von mir.


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Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft

I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf)
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fabian
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Beiträge: 606



Beitrag27.09.2019 19:21
Re: Ein halber Himmel voller Sterne
von fabian
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Fuck! – Potential der Idee nicht ausgereizt.

Sprache: hölzern. ZU hölzern. Zu verschlossen. Zu spröde. Sie stapft an den Erinnerungen entlang, wie die Figur da durch den dunklen Wald ihrer Jugend.
Dabei kommt es genau auf die Sprache an. Durch sie KÖNNTE der minimalistischen Handlung eine Bedeutungsebene beigestellt werden.
In dieser schlabberigen Sprache sollte etwas mitschwingen, es sollte sich etwas andeuten, das die Figur nicht explizit aussprechen muss, weil da Wissen / Erinnerung vorausgesetzt wird beim unsichtbaren schweigenden Gegenüber, weil eine gewisse Spannung besteht zwischen dem Ausgesprochenen und dem Unausgesprochenen.

Der Ritt auf Messers Schneide ist – so will mir scheinen – nicht richtig gelungen. Aber auf meine Meinung kommt es hier ja nicht an.

Noch etwas zur Art der Themenstellung und der Methodik: speziell die Erläuterungen zum Improvisationstheater, die im Vorfeld gegeben wurden, hätten gut als Einstieg in einen Workshop gepasst – aber das FFF seh ich nicht als solchen. So haben sie bei mir so was wie Distanzierungsgefühle erzeugt.
Letztlich habe ich diese Hinweise schlicht und ergreifend ignoriert. Ein Wettbewerb ist meiner Meinung nach nicht unbedingt der beste Ort, sich eine neue Haltung zum Erzählen zu erarbeiten. Für dieses Ziel wäre - wie gesagt –  ein Workshop besser geeignet.

Auch die zwei nachgeschobenen Schreibanstöße schienen mir zu allgemein und unspezifisch, als das durch sie der vom ersten Input her angestoßene Erzählprozess noch großartig in neue,  unvorhersehbare Bahnen gelenkt worden wäre.

So blieb es bei der vertrauten Melange aus Zeitdruck, erstem Input (Flussufer) und Assoziationsbereitschaft (aus irgend einem Grund sprang mir dabei ein kleiner Zweizeiler – ein gedanklicher Ohrwurm sozusagen – im Kopf herum, den V.K.B. einem Kapitel seines vergessenen Großvaters vorangestellt hat:
Wir segeln durch die Nacht geschwind, die endlose, die ohne Wind. (wunderbarer Penälernonsens).

Auf jeden Fall noch mal Daumen hoch fürs Team und für diesen vorsichtigen Schritt in unbekanntes Terrain.
Spaß hat es auf jeden Fall wieder gemacht.
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hobbes
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Beitrag27.09.2019 22:47

von hobbes
Antworten mit Zitat

Eliane hat Folgendes geschrieben:

hobbes, das bist Du, oder? Ich meine Dich daran zu erkennen, dass ich die Sprache unheimlich mag, aber höchstens einen Bruchteil des Inhalts kapiere Rolling Eyes

 lol
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V.K.B.
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Beitrag27.09.2019 22:48
Re: Ein halber Himmel voller Sterne
von V.K.B.
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fabian hat Folgendes geschrieben:
So blieb es bei der vertrauten Melange aus Zeitdruck, erstem Input (Flussufer) und Assoziationsbereitschaft (aus irgend einem Grund sprang mir dabei ein kleiner Zweizeiler – ein gedanklicher Ohrwurm sozusagen – im Kopf herum, den V.K.B. einem Kapitel seines vergessenen Großvaters vorangestellt hat:
Wir segeln durch die Nacht geschwind, die endlose, die ohne Wind. (wunderbarer Penälernonsens).
Na, da hab ich ja mal jemanden inspiriert, wie es scheint. Wobei mit dem Spruch eigentlich eher der Weg eines Planeten in seinem quasi endlosen Orbit um einen "dunklen Stern" als illusionäre Sonne gemeint ist. Und ein Pänalerstreich war dieses Fax an die Landesschulbehörde auch nicht – aber das versteht man erst viel später.

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fabian
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Beitrag29.09.2019 19:31

von fabian
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Dann wollen wir mal ...

MoL schreibt:
Zitat:
Düstere Vergangenheit, Angst, Scham und Furcht, aber auch ein Abriss verwischender Grenzen, bis hin zur Gegenwart, die ... ja, wie eigentlich endet?

Gut gelesen, ein Dankeschön für die Blumen und die Punkte, ich freu mich, dass der Text dein Kopfkino in Schwung gebracht hat. Und zwar genau so, wie ich es gemeint habe
Du hast natürlich recht, die Geschichte endet nicht wirklich, die kann noch weiter erzählt werden. Deshalb habe ich sie mir auch auf Wiedervorlage gelegt.
Und nichts für ungut, ich konnte mit dem Schluss von Jule einfach nichts anfangen.

V.K.B schreibt:
Zitat:
ein halber Sternenhimmel, und ein halber Dialog. Da macht es sicher nichts, dass ich nur die Hälfte davon verstehe, oder?

Doch, das macht mir was, aber immerhin verleitet dich der halbe Sternenhimmel und der halbe Dialog zu einem halben Wortspiel  und das ist schon mal etwas.

Dass mir die Vorgaben nicht so wichtig waren beim Ideenfinden hatte ich ja schon angedeutet. Insofern hast du recht, die Protagonistin ist nicht extrem um Kontakt bemüht.
Klare Hinweise wollte ich auch nicht geben, sonst hätte ich ganz anders schreiben müssen. Was im Leben ist schon klar und verständlich?
Wieviel und was man in die Geschichte reininterpretiert, das hängt wohl sehr vom Leser und seiner Einstellung ab, aber wenn es tatsächlich möglich wäre, willkürlich seine ganz eigene do-it-yourself-Geschichte in die von dir so genannten Lücken zu imaginieren – das wäre nicht gut, dann wäre der Text wirklich mißlungen.
Mir würde der Begriff Vexierbild gefallen. Ein Bild, das ein anderes Bild umformt. Wenn die Geschichte so funktionieren könnte wäre alles ok.

@all
Kleiner allgemein gemeinter Einschub:
Faszinierend finde ich die teilweise diametral entgegengesetzten Ergebnisse, zu denen ihr kommt. Wäre es richtig, zu sagen: von Zurückweisung bis Auslieferung?
Es ist immer der gleiche Text, deshalb muss das wohl am Leser bzw. der jeweils spezifischen Lesesituation liegen, daran, wie bzw. von welcher Leserwarte aus mit dem Text umgegangen wird.
Das finde ich so gut an diesen Wettbewerben hier: ich entwickle ein Gefühl dafür, dass es normal ist, dass Texte eben unterschiedlich gelesen werden und meine Texte (falls sie es jemals nach draußen schaffen werden) nicht jedem Leser gefallen werden und ich daran wohl nicht viel ändern kann. Bleibt als kritische Instanz beim Schreiben an erster Stelle also wohl der Autor selber.

Kojote schreibt:
Zitat:
bestimmt hast du in diesen Text viel Mühe gesteckt, doch genau so schwer wie er zu schreiben ist, ist er zu lesen.

Das tut mir leid. Macht der Text auf dich einen bemühten Eindruck? Eigentlich schrieb er sich relativ flüssig, es gab zwar Denkpausen, aber da ging es mehr darum, die Pferde im Zaum zu halten.
Danke für Deinen Kommentar.

hobbes schreibt:
Zitat:
So ganz kapiert habe ich es beim ersten Lesen noch nicht, aber macht ja nix, komme ich halt noch mal wieder. Zu einer Stimme, die sich potentiell interessant anhört. ... [freut mich, aber dann] ...
Irgendwie habe ich das Gefühl, der oder die Erzählerin interessiert das alles selbst nicht so genau. Wo sie da ist, was das für eine alte Geschichte war, was jetzt mit dem Bruder ist.
[...]
Aber ich glaube, es ist nicht nur das, es ist mehr. So ein: Ach, ob ich jetzt hier bin oder da und mit wem ich hier oder da bin und über was wir erzählen oder auch nicht - völlig egal.
Was dann leider dazu führt, dass es mir als Leserin auch ein bisschen egal wird.

Das ist mir ein wichtiger Hinweis, mit etwas Abstand werde ich den Text daraufhin noch mal prüfen.
Was drinstehen sollte war in etwas folgendes:
eine Figur bewegt sich nicht nur im Raum (von A nach B), sondern auch (gedanklich) in der Zeit (von der Gegenwart zur Vergangenheit) und auch in ihrer Haltung (anfangs: tot und vergessen!, dann im Laufen: wieder hervorkramen, Integration von Vergangenem und Gegenwärtigem (Händchen halten u.a.), schließlich: Erinnerung beiseite legen, wieder ganz Gegenwart, aber jetzt dringt Vergangenes (möglicherweise) real aus dem Off ein.
Insofern ist es der Figur in der Tat anfangs „egal” (bzw. sie wehrt sich), dann lässt sie in gewissem Maße „Erinnerungsarbeit” zu, um sie dann wieder zu Gunsten einer erträglichen Gegenwart ad acta zu legen. Zumindest an der Oberfläche.
Diese Vorstellung war natürlich nicht komplett (als Plan) a priori vorhanden, eher wie geahnt und während des Schreibens sich entwickelnd da.
Gewollt (oder: beabsichtigt) ist natürlich noch nicht gekonnt, aber ich hoffe doch, das etwas von dieser Komplexität im Text auch umgesetzt werden konnte.
Aber dein Hinweis war wichtig, und sollte ich den Text noch mal angehen, dann werde ich auf den von dir angesprochenen Aspekt sicher achten.
Und natürlich: Dank für die Punkte.

@ Selanna
Freut mich, dass du die kleine Geschichte gerne gelesen hast.

Michel schrieb:
Zitat:
Für den Titel gibt es schon mal Extraapplaus.

Auf den bin ich auch richtig stolz. Der Satz stand plötzlich im Text wie ohne Nachdenken. Ansonsten schön eingefühlt mit einem kleinen Wermutstropfen: da sind zwei Frauen unterwegs. (Don’ judge a book by its cover)
Danke für die Punkte.

Amarenakirsche schrieb:
Zitat:
Mir fehlen ein paar Infos. Hinzu kam, dass mir dein Prota irgendwie unsympathisch war.

Diese Infos wollte ich nicht geben. Um die sollte es nämlich nicht gehen. Und die Prota sollte nicht sympathisch sein – insofern hast du sie richtig verstanden. Kannst du mir vielleicht sagen, was sie dir tendenziell unsympathisch gemacht hat?
Danke für deinen Kommentar.

Catalina schrieb:
Zitat:
Was damals vorgefallen war, bleibt für mich ein Geheimnis [...] Bitte auflösen, was hattest Du im Kopf?

Teilweise hab ich ja schon bei hobbes was dazu gesagt.
Dieses „Geheimnis” existiert als solches nur für den Leser. Die beiden Figuren wissen ja alles darüber. Für die kleine Skizze hier war es deshalb meiner Meinung nach unwesentlich, darüber etwas zu sagen außer: für die Figuren hat es Bedeutung bis in ihre Gegenwart. Da klebt was an ihnen. Da juckt was.
Danke für die Punkte.

Constantine schrieb:
Zitat:
Anscheinend wechseln die beiden Protagonisten zwischen den Absätzen

Wenn ich an den Text wieder rangehe, werde ich mir dieses Problem noch mal ganz genau anschauen. Bisher bist du der einzige, der einen solchen Perspektivwechsel gesehen hat. [Nebenfluss auch noch]
Danke für den Hinweis und deinen Kommentar.

@ traumlos:
Freut mich, das dir der Text gefällt und dir die vielen Punkte wert war.
Und gleich noch jemand, der den Titel so herausstellt!
Danke.

poetnick schrieb:
Zitat:
ein ruhiger, unaufgeregter rückschauender Text - in gelassenem Hanseat!

Danke für Kommentar und Punkte – aber was um Gottes Willen ist „gelassenes Hanseat”?

nebenfluss schrieb:
Zitat:
Mir kommt der Text wie ein nicht besonders gerichtetes Brainstorming vor. Dagegen ist nichts zu sagen. Für mich ist er trotzdem so ziemlich das Gegenteil von dem, was ich im Rahmen des Wettbewerbs erwartet hatte, nämlich zum einen handlungsarm, zum anderen eben nur eine subjektive Gedankenwelt anstelle eines lebendigen Austauschs zwischen den Figuren.

Ja, mit Handlung ist da nicht viel und lebendiger Austausch? Die Figur kommt aus der Stadt zurück ins Dorf, sie trifft Leute aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit, da ist sie halt ein wenig gehemmt, vorsichtig, misstrauisch, selbstbezogen – ob ich das nun schon in die adäquate Form gebracht habe oder ob du qua Erwartungshaltung (”nur” subjektive Gedankenwelt vs. lebendiger Austausch) sehr fokussiert auf den Text schaust? Vielleicht von beidem etwas.
Auf jeden Fall hast du mich auf eine mögliche Unlogik hingewiesen: mit der „schwachsinnigen Nostalgie” verband sich für mich anfangs tatsächlich ein deutlicher Widerwille der Figur gegen diesen Ausflug. Am Schluss spricht sie davon, dass sie eine romantische Nacht mit ihrer Gegenüberin verbringen wollte (also eine schon länger feststehende Motivation). Zwar können unterschiedliche Absichten und Motivationen zu gemeinsamer Aktivität führen, aber in dieser Hinsicht muss ich mir den Text noch mal genauer anschauen.
Danke für deinen erhellenden Kommentar.

Eliane schrieb:
Zitat:
hobbes, das bist Du, oder?

Zuviel der Ehre. Aber lustig.
Und das die Stimmung für dich greifbar erschien freut mich natürlich.
Danke für den Kommentar.

@ Terhoven:
vielen Dank fürs Lesen und Nachdenken.

Bananenfischin schrieb:
Zitat:
Schade nur, dass der Text viel zu früh endet und dadurch für mich unrund bleibt. Außerdem hätte ich gern weitergelesen.

Ja, wenn ich das endlich mal schaffe, aus den Skizzen und Skeletten, aus den stimmungsvollen Anfängen oder Mittelteilen (dabei fällt mir auf: ich habe noch nie ein Ende mit offenem Anfang geschrieben) eine richtige, fertige Geschichte zu entwickeln, dann wäre ich ein ganzes Stück weiter. Das sich im eigenen Fabulieren treiben lassen reicht da wohl nicht für.
Über deine Punkte freue ich mich sehr.


Nochmal zum Schluss und allgemein:
ich bin diesmal gerne auf Kommentare eingegangen, in zurückliegenden Wettbewerben war das noch nicht so der Fall (ein Sozialmuffel bleibe ich trotzdem). In diesem Sinne Dank an d.frank, die mir beim letzten 10.000er freundlich in den Allerwertesten getreten hat. Schade, dass du diesmal nicht dabei warst.
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hobbes
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Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
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Beitrag29.09.2019 19:40

von hobbes
Antworten mit Zitat

Auch noch was ganz allgemeines: Deine Kommentare zu den Texten habe ich auch sehr gern gelesen. Ich habe zwar ungefähr achtzehn davon gebraucht, bis ich die Anrede kapierte hatte, aber dann hat es doch klick gemacht.
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