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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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13.09.2019 16:27 Der am Boden liegende? oder Liegende? von Ribanna
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Wahrscheinlich stehe ich momentan einfach auf dem Schlauch, finde aber auch keine Regel.
Sie starrten auf den am Boden Liegenden. (Großes L, sagt mir mein Gefühl)
Oder doch kleines l?
Wenn ja, warum? Substantiviertes Adjektiv?
Ich bin momentan verwirrt!
_________________ Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen. |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5398 Wohnort: OWL
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13.09.2019 16:38
von Willebroer
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In dem Fall scheibt man es groß: ... auf den am Boden Liegenden.
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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13.09.2019 16:43
von Taranisa
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Ich bin auch für das große "L". Anders wäre es, wenn du schreibst "den am Boden liegenden Mann". Der Artikel bezieht sich im ersten Fall auf den Liegenden, im zweiten auf den Mann.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22 |
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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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13.09.2019 18:45
von Ribanna
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Danke, dann habe ich alles richtig gemacht. Sicher war ich aber nicht. Schönen Abend noch.
_________________ Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen. |
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6460 Wohnort: München
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14.09.2019 14:56
von sleepless_lives
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Kommt auf den Kontext an (allgemein hier und die spezielle Regel hier). Normalerweise groß, aber wenn sich das "liegende" in diesem Fall auf ein Substantiv im vorigen Satz bezieht wird es klein geschrieben. Also zum Beispiel, wenn der vorhergehende Satz lauten würde: "Ein Mann lag auf der Straße, einer kniete daneben und drei andere standen nur ein paar Schritte entfernt."
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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14.09.2019 15:17
von Ribanna
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sleepless_lives hat Folgendes geschrieben: | Kommt auf den Kontext an (allgemein hier und die spezielle Regel hier). Normalerweise groß, aber wenn sich das "liegende" in diesem Fall auf ein Substantiv im vorigen Satz bezieht wird es klein geschrieben. Also zum Beispiel, wenn der vorhergehende Satz lauten würde: "Ein Mann lag auf der Straße, einer kniete daneben und drei andere standen nur ein paar Schritte entfernt." |
Okay. Dann wäre in diesem Zusammenhang klein doch richtig:
Mit einem Stöhnen ging der Geistliche zu Boden. Mathis, Werner und Jakob standen im Halbkreis um den am Boden Lliegenden, der Junge mit hochrotem Kopf, aber immer noch mit geballten Fäuste, Werner kreidebleich und mit offenem Mund.
Das war mir neu. Ich bin immer wieder begeistert, was ich hier alles lernen kann, danke dafür.
_________________ Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen. |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5398 Wohnort: OWL
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15.09.2019 00:05
von Willebroer
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Ribanna hat Folgendes geschrieben: | sleepless_lives hat Folgendes geschrieben: | Kommt auf den Kontext an (allgemein hier und die spezielle Regel hier). Normalerweise groß, aber wenn sich das "liegende" in diesem Fall auf ein Substantiv im vorigen Satz bezieht wird es klein geschrieben. Also zum Beispiel, wenn der vorhergehende Satz lauten würde: "Ein Mann lag auf der Straße, einer kniete daneben und drei andere standen nur ein paar Schritte entfernt." |
Okay. Dann wäre in diesem Zusammenhang klein doch richtig:
Mit einem Stöhnen ging der Geistliche zu Boden. Mathis, Werner und Jakob standen im Halbkreis um den am Boden Lliegenden, der Junge mit hochrotem Kopf, aber immer noch mit geballten Fäuste, Werner kreidebleich und mit offenem Mund.
Das war mir neu. Ich bin immer wieder begeistert, was ich hier alles lernen kann, danke dafür. |
Sagen wir: Der Begleittext könnte auch eine Kleinschreibung rechtfertigen. Aber allenfalls als Wahlmöglichkeit. Trotzdem würde ich die Großschreibung vorziehen, weil "der am Boden Liegende" mit Abstand die Haupteigenschaft beschreibt - unabhängig davon, ob es sich um einen "Mann" oder "Geistlichen" (auch so eine substantivierte Form ) handelt.
Im allgemeinen sollte das Bezugswort, das eine Kleinschreibung rechtfertigt, innerhalb desselben Satzes liegen. Aber das ist nur eine Faustregel.
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6460 Wohnort: München
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15.09.2019 12:59
von sleepless_lives
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Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Sagen wir: Der Begleittext könnte auch eine Kleinschreibung rechtfertigen. Aber allenfalls als Wahlmöglichkeit. Trotzdem würde ich die Großschreibung vorziehen, weil "der am Boden Liegende" mit Abstand die Haupteigenschaft beschreibt - unabhängig davon, ob es sich um einen "Mann" oder "Geistlichen" (auch so eine substantivierte Form ) handelt. |
Sehe ich anders. Haupt- oder Nebeneigenschaft halte ich für irrelevant. Man kann leicht Gegenbeispiele konstruieren wie zum Beispiel: "Ein paar Holzstücke trieben im Wasser und wir versuchten verzweifelt, von der Pequod stammende zu finden". Es geht allein um die vorige Nennung.
Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Im allgemeinen sollte das Bezugswort, das eine Kleinschreibung rechtfertigt, innerhalb desselben Satzes liegen. Aber das ist nur eine Faustregel. |
Auch hier sagt sowohl canoonet ("Dies gilt auch über die Satzgrenze hinaus") als auch der Duden, dass die Satzgrenze keine Rolle spielt.
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5398 Wohnort: OWL
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15.09.2019 17:02
von Willebroer
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sleepless_lives hat Folgendes geschrieben: | "Ein paar Holzstücke trieben im Wasser und wir versuchten verzweifelt, von der Pequod stammende zu finden". Es geht allein um die vorige Nennung. |
Das ist in der Tat das Gegenbeispiel. Hier haben wir nämlich mehrere Holzstücke, von denen einige "von der Pequod stammen" (andere nicht). Daher die Kleinschreibung. Es wird immer das Wort "Holzstücke" in Gedanken ergänzt.
In unserem Beispiel hieße das, es gäbe mehrere Geistliche, von denen einer am Boden liegt. Da wäre auch Kleinschreibung angebracht.
Der Satz könnte etwa so lauten: "Sie kümmerten sich sofort um die Geistlichen, wobei sie den am Boden liegenden (Geistlichen) zuerst versorgten." Die Nennung alleine genügt nur, wenn der Bezug klar ist.
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