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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
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07.09.2019 08:10 Re: ratisbona *) von gold
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Perry hat Folgendes geschrieben: | ratisbona *)
stadt der flüsse von kalkhängen umrahmt liegst du
im warmen schoß des oberpfälzer walds flankiert
vom fränkischen jura und dem bayerischen wald
in jungen jahren warst du mir treuer weggefährte
durch deine parks und läden in denen ich anfing
musikalische schätze und erste küsse zu sammeln
gehe ich heute durch die gassen winkt mir manche
erinnerung zu und alte songs führen mich an orte
wie stadtamhof wo der regen in die donau mündet
*) Ratisbona ist der keltische, italienische, portugiesische
und spanische Name der Stadt Regensburg in Bayern. |
Guten Morgen, Perry,
da ich ratisbona kenne, finde ich es schade, dass du das Flair dieser Stadt außen vorlässt. Der Leser kann weder die Stimmung erspüren - und sich durch die hinzugefügte Erklärung - nicht einmal Gedanken machen, worum es sich bei deiner Beschreibung handelt.
Die Stadt bietet so viel mehr.
Liebe Grüße
gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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R.Flank Schneckenpost
Alter: 31 Beiträge: 10 Wohnort: 04916
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13.09.2019 15:11
von R.Flank
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Hallo Perry,
die persönliche Seite ist in deinem Gedicht tatsächlich sehr stark spürbar (nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch), weshalb ich den Inhalt nicht in eine andere Richtung lenken würde - authentisch ist es bereits. Doch um einen Leser (oder beim Vortragen ein Publikum) darauf vorzubereiten, könnte der Titel vielleicht auch lauten: “mein ratisbona“
Was hältst du von der Idee?
Zur allgemeinen Struktur:
Die Strophen finde ich dramaturgisch angemessen angeordnet (von der objektiv beschriebenen Lage, zu subjektiven Eindrücken der Vergangenheit, und schließlich zu subjektiven Eindrücken der Gegenwart). --> sehr schön.
Eine Sache lässt mich beim Lesen allerdings stolpern: “alte songs“.
Als Musiker vermute ich, dass du ganz bewusst das Wort “song“ gewählt hast, weil ein “lied“ eher ... sagen wir in anderen Genres zu finden ist. Aus ästhetischer Sicht würden aber “alte lieder“ besser zum sprachlichen Gesamtbild passen (weil du eine bayerische Stadt thematisierst und plötzlich so ein englisches Wort daherkommt).
Gruß, R.Flank
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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Gast
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24.09.2019 12:14
von Gast
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hallo perry,
manche Teile, wie etwa: "wo der regen in die donau mündet"
oder: "stadt der flüsse von kalkhängen umrahmt"
gefallen mir.
jedoch finde ich den ein oder anderen Begriff etwas unnötig.
wenn du doch hier deine persönliche beziehung zu ratisbona
darstellen willst - sry die persönliche beziehung des lyrischen
ichs zu ratisbona -, dann würde ich anders herangehen.
worauf ich hinaus will: ich weiß ja nicht genau, wen du mit diesem
werk erreichen willst aber man muss sich ja etwas vorstellen können
unter "oberpfälzer", "fränkischen" und "bayerischen"!
genau das ist nämlich für mich etwas zu reiseführerhaft.
auch "stadtamhof". diese orte haben namen, doch wer die orte nicht kennt
ist mit den namen schon verloren. es sind schöne wörter, doch so
als würdest du eine fremdsprache einbauen, für all die, die
keine deutschen sind.
aber nun möchte ich diesen punkt nicht allzu stark kritisieren, bevor
ich nicht weiß, wen du erreichen willst. wenn es lyrik ist für deutsche, die
geografische kenntnisse haben und mal in regensburg und der umgebung
waren, dann lass es so.
ich schlage dir aber vor dein werk für ein weiteres publikum zu öffnen,
vielleicht auch für leute die nicht einmal wissen, was die donau ist.
entschuldige, ich mag deine lyrik sonst doch immer!
es ist ja auch nur eine idee: statt "oberpfälzer walds" den wald anders
zu charakterisieren. so wie georg trakl in "grodek" auch nicht
"ukrainische wälder" sondern "herbstliche wälder" geschrieben hat.
der titel kann selbstredend "ratisbona" bleiben. aber von da an einfach
dann keine ortsbenennungen mehr. du kennst doch sicher den
bayerischen wald. finde lieber ein adjektiv, das besser beschreibt, als
"bayerischen".
regensburg hat darüber hinaus wirklich mehr zu bieten als "musikalische
schätze". daher würde ich auch nicht noch einmal betonen: "alte songs".
aber das ist deine entscheidung.
ich hatte nur mal lust ein wenig strenger zu sein. ich hoffe du nimmst es
mir nicht übel, diese kritik soll ja auch keine an dich persönlich
gerichtete sein!
ungeschickt ist auch "warmen schoß des [...] walds". dieses bild fügt sich
unschön zusammen.
auch gefällt es mir nicht, dass "manche erinnerung" dem lyrischen ich
"winkt". da fällt dir doch sicherlich etwas passenderes ein, oder? ich habe
auch manchmal erinnerungen, aber winken tun sie nie. auch nicht
metaphorisch!
wie gesagt: ich schätze deine lyrik und ich weiß, dass du sehr erfahren
bist im dichten. gerade deshalb hoffe ich auch, dass du diese meine
worte gut verträgst oder im schlimmsten fall schlicht ablehnst ...
freundliche grüße, etma
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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