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Bergbau im Mittelalter


 
 
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Gast







Beitrag22.08.2019 17:49
Bergbau im Mittelalter
von Gast
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Hallo Freunde!

Kennt jemand ein Buch, das einen guten Überblick darüber gibt, wie die Bergmänner im Mittelalter damals gearbeitet haben und was es dabei alles zu beachten galt?

Die Epoche muss keine ganz konkrete sein, es darf damals nur noch keine Elektronik gegeben haben.

Ich habe auf Amazon geschaut und ein Fachbuch gefunden, doch das ist für meine Zwecke wahrscheinlich zu viel des Guten, da es sehr ins Detail geht und ich nicht weiß, ob es in dem Buch eine Art Grundlagensektion gibt.
Oder meint ihr, ich solle es mir trotzdem kaufen?
Hier ist der Link: https://www.amazon.de/gp/product/3865390978?pf_rd_p=671e72bc-8864-4ab6-8ef7-60da5d6ead8c&pf_rd_r=KMAP69AG9WDCWS65M2YV

Euch einen lieben Dank im Voraus! smile

Beste Grüße
Finn
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3204
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Beitrag22.08.2019 21:04

von Taranisa
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Ich hab grad mal auf den Link geklickt. Für die 20 Euro würde ich es mir kaufen, wenn ich genauere Infos dazu bräuchte.
Mit dem Thema habe ich mich noch nicht wirklich beschäftigt, aber in einer Doku war mal die Rede von Kinderarbeit. Diese Kinder wohnten in kleinen Hütten. Auch durch ihren von der Arbeit gebeugtem Gang entstand das Märchen von Schneewittchen und den sieben Zwergen. Man kann sich leicht ausrechnen, dass diese Kinder, die im staubigem Dunkeln arbeiten mussten, nicht alt wurden.


_________________
Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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Michel
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Beitrag22.08.2019 21:56

von Michel
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Zitat:
Man kann sich leicht ausrechnen, dass diese Kinder, die im staubigem Dunkeln arbeiten mussten, nicht alt wurden.
Fünfunddreißig, wenn's hoch kam, oft auch weniger Ab 10-12 Jahren Arbeit im Berg, erst beim Sortieren des geschlagenen Gesteins, wenig später mit dem Gezähe.

Bin zufällig gestern bei einer Führung in einem Schwarzwald-Bergwerk (Grube Wenzel, Oberwolfach: Silbererz, Bleivorkommen usw.) gewesen. Kein mittelalterliches, in der Spätphase haben sie bereits mit Schwarzpulver gesprengt, aber vorher war wirklich alles Handarbeit. Der Bergwerksführer erzählte auch die Entstehung der Märchen von den Sieben Zwergen. Er wies allerdings darauf hin, dass auch die Erwachsenen nicht viel größer wurden. Die Sonne habe keiner von ihnen je gesehen, ich vermute, dass die meisten massiven Vitamin-D-Mangel hatten. Todesursache sei aber i.d.R die Staublunge gewesen. "Vor die Hunde gehen" hieß, die Erzwagen von Hand aus der Mine zu ziehen, "auf den Hund gekommen" sind die Verletzten, die mit dem Wagen rausgefahren wurden. "Vom Fenster weg" waren die, die vorher wegen Silikose am Stubenfenster nach Luft rangen und letztlich erstickt sind.
Solltest Du mal im Schwarzwald unterwegs sein oder bei Euch ein Museumsbergwerk finden: Das lohnt sich.
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Eliane
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 824



Beitrag22.08.2019 22:57

von Eliane
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@ Michel: Die Schwarzwaldbergwerke interessieren mich auch - hast Du zufällig ein Foto gemacht, das den Stollen von innen zeigt, und könntest es hier posten oder per PN schicken?

War gerade erst am Wochenende ganz in der Nähe von genau diesem Bergwerk, aber meine Familie wollte lieber den Alternativen Wolfs-und Bärenpark in Bad Rippoldsau sehen wink - der lohnt sich allerdings auch.
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Ralphie
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Beitrag23.08.2019 02:31

von Ralphie
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Ich denke, die 20 Euro sind gut angelegt. Smile
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
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Beitrag23.08.2019 08:35

von V.K.B.
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Eliane hat Folgendes geschrieben:
aber meine Familie wollte lieber den Alternativen Wolfs-und Bärenpark in Bad Rippoldsau sehen wink - der lohnt sich allerdings auch.
Hey, die Welt ist klein, da waren wir in den Sommerferien auch, am Geburtstag meiner Tochter. Das Bergwerk ist uns leider unter dem Wahrnehmungshorizont geblieben, schade.

_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
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BrianG
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 47
Beiträge: 708



Beitrag23.08.2019 10:00

von BrianG
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Ken Follett, "Die Brücken der Freiheit" ("A Place called Freedom")

Zugegeben, es ist kein Sachbuch, und es spielt auch nicht im Mittelalter, sondern in den 1760ern, aber es beschreibt zumindest in der ersten Hälfte das Leben von Kohlebergarbeitern, die faktisch rechtlos und als Leibeigene für einen Minenbesitzer schuften.


_________________
Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer.
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag23.08.2019 10:21

von Selanna
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Hallo ink_in_mind,

ich gebe BrianG recht, das wäre wahrscheinlich die unterhaltsamste Art, etwas über vorindustriellen Bergbau zu lesen. Es ist allerdings britischer Bergbau und gerade was den Leibeigenenstatus angeht, muss man bei der Übertragungen in andere Regionen Europas vorsichtig sein. Das unterscheidet sich durch die meisten Epochen hindurch schon extrem zwischen Süd- und Nordost"deutschland" mit östlichen preußischen Provinzen. Aber Du hast ja geschrieben, dass Du gar nicht so genau Bescheid wissen musst.

Was das Kostenlose angeht:
Ich könnte Dir noch anbieten, dass ich Dir ein Pdf von max. 30 Seiten aus diesem Buch besorge:  Schremmer, Eckart: Die Wirtschaft Bayerns. Vom hohen Mittelalter bis zum Beginn der Industrialisierung. Bergbau, Gewerbe, Handel, 1970. Hier das Inhaltsverzeichnis
http://bvbr.bib-bvb.de:8991/exlibris/aleph/a22_1/apache_media/DQ7NEXY7N9CEPEKDPRNH3ATV2828DR.pdf

oder aus Jockenhövel, Albrecht: Bergbau, Verhüttung und Waldnutzung im Mittelalter. Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Ergebnisse eines internationalen Workshops (Dillenburg, 11. - 15. Mai 1994, Wirtschaftshistorisches Museum "Villa Grün"), 1996. Hier das Inhaltsverzeichnis:
http://bvbr.bib-bvb.de:8991/exlibris/aleph/a22_1/apache_media/DQ7NEXY7N9CEPEKDPRNH3ATV2828DR.pdf
Beides müsste ich aber erst bestellen und das dauert ein paar Werktage.

Was mir spontan einfällt und jederzeit kostenlos online verfügbar wäre, ist leider sehr bayrisch-landesgeschichtlich, aber in der Oberpfalz war im Mittelalter auch einer der Schwerpunkte dt. Bergbaus:
https://periodika.digitale-sammlungen.de/zblg/seite/zblg49_0054
oder für eher 19./20., also eher industrielles Zeitalter:
https://periodika.digitale-sammlungen.de/zblg/seite/zblg43_0195
oder, wieder Mittelalter, aber nur als Beispiel für Kapitalverflechtung:
https://periodika.digitale-sammlungen.de/zblg/seite/zblg51_0027
oder, Frühe Neuzeit, Salzburger Bergbau:
https://periodika.digitale-sammlungen.de/zblg/seite/zblg25_0363
Aufsätze sind natürlich in der Regel etwas spezieller, hier allerdings meist bezogen auf die Region, z.B. nur Sulzbacher Raum.
Ich hoffe, es hilft Dir irgendwie weiter.

Liebe Grüße
Selanna

P.S.: Zu Deinem vorgeschlagenen Buch: https://de.wikipedia.org/wiki/De_re_metallica ; und  https://de.wikipedia.org/wiki/Georgius_Agricola#Hauptwerk_%E2%80%93_De_re_metallica_libri_XII ;   - und um ehrlich zu sein, das dürfte sprachlich, stilistisch und inhaltlich (da ein Originalwerk aus dem 16. Jh.) die anstrengendste Art sein, an die Infos zu gelangen Laughing


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Gast







Beitrag23.08.2019 12:07

von Gast
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Oha, so viele Antworten, cool! smile extra

@Taranisa Ja, 20 Euro erscheinen mir für so einen Wältzer jetzt auch nicht zu viel, dennoch habe ich weiterhin die Befürchtung, dass ich aus dem Fachchinesisch nicht schlau werde, bzw. dass ich mich von der Unmenge an Detailwissen erschlagen lasse, ohne die Grundlagen überhaupt kennen gelernt zu haben. Dennoch: Ich bin weiterhin versucht ... hmmm. Ich warte noch ein paar Tage ab, wenn es mich dann immer noch zu dem Buch zieht, dann kaufe ich es mir.

@Michel Das hört sich verdammt cool an, also das mit der Führung, nicht mit den Kindern. Womit wir auch schon bei der ersten Ungewöhnlichkeit in meinem Projekt zu tun hätten, das nämlich damit beginnt, wie der Hauptprotagonist die Tage zählt, bis er auch endlich in den Minen arbeiten darf ... na Klasse, haha. Vielleicht geht es in meiner Welt dann doch nicht so ruppig zu, oder aber sein Vater hat mit dem Lagerleiter einen Deal abgeschlossen, dass sein Sohn erst ab einem gewissen Alter zur Arbeit in den Stollen geschickt wird und er selbst  dafür weniger Lohn erhält oder so. Mal schauen. Eben schnell in den Schwarzwald rüber kann ich leider nicht -- die Betonung liegt auf leider; denn schön ist es dort, sooo schön. love
Ich versuche mir den Tipp mit der Führung im Hinterkopf zu behalten, für den Fall, dass es mich mal wieder in den Schwarzwald verschlagen sollte.

@Eliane An Fotos der wäre ich auch interessiert. smile

@Ralphie An sich wären die zwanzig Euro kein Problem, nur bin ich mir eben unschlüssig, was die darin enthaltenen Informationen betrifft. Ich befürchte, dass das, was da drin steht, zu hoch für mich ist. Aber sicher sein, das kann man sich ja nie ... hm.

@V.K.B Mann, das ist ja verrückt. Kommen so viele von Euch aus der Ecke? Cool! smile extra

@BrianG Das ist ein Supertipp, ich kenne nämlich selbst keine fiktiven Bücher, die sich mit Bergarbeitern befassen. Ich werde gleich mal in die Stadtbibliothek fahren und schauen, ob sie das Buch da haben. Und wenn nicht, auch nicht schlimm, dann schreibe ich dort noch ein bisschen. Danke dir! smile

@Selanna WOW, Wahnsinn! love Ich bin begeistert. Da werde ich mich in der Bib gleich erstmal ein wenig durchklicken, mein Tagespensum habe ich ja bereits erfüllt und kann jetzt ruhigen Gewissens ein wenig stöbern. Mit Sicherheit wertvolle Informationen, die du mir da herausgescuht hast. Am besten ich drucke mir das alles einmal aus und lege mir einen Ordner für das Thema Bergbau an. Von so einem WIssen hat man schließlich ein Leben lang was, wenn man gerne über solche Settings schreibt.
"Bergbau, Verhüttung und Waldnutzung im Mittelalter." Dein Angebot würde ich wahnsinnig gerne annehmen, aber nur, wenn es dir nicht zu viele Umstände bereitet. smile Der Titel lässt vermuten, dass es genau das Richtige für mich ist, schließlich spielt bei mir meist alles in einem von Wald umgebenen Dorf. Wissen tue ich auch darüber so gut wie nichts, ich sauge mir das Meiste aus den Fingern. In der Bibliothek lässt sich dazu auch nicht so recht was finden. Da stehen nur Bücher, die das mittelalterlichen Stadt- oder Burgleben behandeln, doch über das Dorf? Fehlanzeige.
Danke dir vielmals für Deine Mühe, Selanna, bin dir sehr verbunden! smile
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Willebroer
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Beitrag23.08.2019 13:09

von Willebroer
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Hallo Ink,

vielleicht kannst du dir mal einen Besuch im Deutschen Bergbau-Museum leisten:

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Bergbau-Museum_Bochum

Das dürfte die allererste Adresse sein. Bochum ist ja auch nicht gar so weit weg. Wahrscheinlich findest du da nicht nur jede Menge Literatur, sondern auch jemanden, den du mit Fragen löchern kannst.
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Selanna
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Beitrag23.08.2019 14:21

von Selanna
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Gern geschehen, ink_in_mind, und nein, es kostet mich nicht viel Mühe, wir haben dafür einen pdf-Lieferdienst. Nur müsstest Du mir tatsächlich die Seiten aus jedem Buch nennen, die Du haben willst, pro Buch nicht mehr als 30 Seiten.
Bei Schremmer vllt. S.11f., 72-78?
Bei Jockenhövel vllt. den Aufsatz von Hermann-Josef Braun, S. 259-281? Ich sehe gerade, ich habe Dir, statt Dir sein Inhaltsverz. zu schicken, das von Schremmer doppelt angegeben. Hier seines: http://bvbr.bib-bvb.de:8991/exlibris/aleph/a22_1/apache_media/HDCKCUXRBSJADXCMEHJR1LM1F9UXMB.pdf

Aber lieber wäre mir, wenn Du mir die Seiten nennst, oder die vorgeschlagenen ergänzt oder wie auch immer.

Liebe Grüße
Selanna


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Gast







Beitrag23.08.2019 15:06

von Gast
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Hallo ihr beiden! smile

@Wille Oh, super! Da schaue ich doch glatt mal vorbei! Danke für den Tipp! smile

@Selanna Sooo viel Auswahl Laughing Also, ich habe mir beide Verzeichnisse mal angeschaut und mich für Jockenhövel entschieden.
Daraus würde ich dann gerne die Seiten 112 bis 140 haben wollen. Hm, das klingt irgendwie fordernd ... so soll es aber nicht rüberkommen. Egal, mir fällt gerade keine bessere Formulierung ein; du weißt bestimmt, wie es gemeint ist. Nochmal ein fettes Dankeschön, Selanna! smile

Liebe Grüße
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Michel
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Beitrag23.08.2019 15:22

von Michel
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Bochum hab' ich eher als (ehemaliges) Lehrinstitut für angehende Bergleute im Gedächtnis. Dort dreht sich relativ viel um die letzten hundert Jahre, incl. Vorführung eines unglaublich lauten Presslufthammers, Schrämwalzen, hydraulische Schilde usw. - aber vielleicht habe ich den frühgeschichtlichen Teil verpasst. Das Bergwerk wurde ja nur für Schauzwecke angelegt, meines Wissens in 15 Meter Tiefe.

Bilder: Ich guck mal durch. Hatte nur eine kleine Canon dabei, lichtstark geht anders. sad
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Selanna
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Beitrag23.08.2019 15:23

von Selanna
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Gern und hab ich richtig verstanden. Ich schätze mal, das dauert dann bis Ende kommender Woche.

Liebe Grüße
Selanna


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Nina C
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Beitrag26.08.2019 00:34

von Nina C
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Ich könnte ein paar nähere Informationen über die Arbeitsbedingungen beim Bleiabbau in Irland anbieten (Glengowla Mines), gäbe es da etwas Konkretes, das dich interessieren würde?

Liebe Grüße

Nina


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Gast







Beitrag26.08.2019 11:37

von Gast
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@Michel Oha, ja, mich würde natürlich auch viel mehr der frühgeschichtliche Teil interessierend. Aber ich schätze, ich lasse es einfach mal auf einen Versuch ankommen. Schaden kann das ja nicht.

@Selanna Super, danke dir! Ja kein Stress! smile extra

@Nina C Hallo Nina, danke für das Angebot. Mann, das dsfo ist echt ein Glücksfall. So viele Leute, die über interessantes Zeug Bescheid wissen und/oder an entsprechende Informationen kommen! smile

Also, mich würde zum Beispiel interessieren, welchen Gefahren sich die Arbeiter tagtäglich ausgesetzt sahen und wie lange sie arbeiten mussten. Welche Werkzeuge sie benutz haben, fände ich auch noch interessant und wie weit man pro Tag vorankam. Die Epoche ist mir da nicht so wichtig ... das Einzige, was nicht sein darf, ist, dass bereits Elektrizität eingesetzt wurde. Also neuere Technologie, darüber möchte ich nicht so viel wissen. Wenn du da entsprechendes Infomaterial hast, würde ich mich darüber sehr freuen.
Lieben Dank! smile
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Rainer Prem
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R
Beitrag27.08.2019 08:24
Re: Bergbau im Mittelalter
von Rainer Prem
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Zitat:
Hallo Freunde!

Kennt jemand ein Buch, das einen guten Überblick darüber gibt, wie die Bergmänner im Mittelalter damals gearbeitet haben und was es dabei alles zu beachten galt?

Die Epoche muss keine ganz konkrete sein, es darf damals nur noch keine Elektronik gegeben haben.

Ich habe auf Amazon geschaut und ein Fachbuch gefunden, doch das ist für meine Zwecke wahrscheinlich zu viel des Guten, da es sehr ins Detail geht und ich nicht weiß, ob es in dem Buch eine Art Grundlagensektion gibt.
Oder meint ihr, ich solle es mir trotzdem kaufen?
Hier ist der Link: https://www.amazon.de/gp/product/3865390978?pf_rd_p=671e72bc-8864-4ab6-8ef7-60da5d6ead8c&pf_rd_r=KMAP69AG9WDCWS65M2YV

Euch einen lieben Dank im Voraus! smile

Beste Grüße
Finn


Du kannst das bestimmt bei deiner nächstgelegenen größeren Biblitohek in der Fernleihe bekommen. Ein Monat (evtl. plus Verlängerungen) sollte genug Zeit sein, sich alles Wissenswertes herauszuziehen.

Außerdem gibt es die deutsche Übersetzung (1928) von De Re Metallica (was übrigens NICHT aus dem Mittelalter sondern aus der frühen Neuzeit stammt) als Digitalisat bei der Uni Köln: http://www.digitalis.uni-koeln.de/Agricola/agricola_index.html
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag29.08.2019 14:00

von Selanna
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@ink_in_mind
Ich habe Dir das Pdf an eine PN angehängt.

Liebe Grüße
Selanna


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Nina C
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Beitrag03.09.2019 01:19

von Nina C
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Also dann erinnere ich mal stichpunktartig los:

- Die Gänge konnten nicht ausreichend drainiert werden, weshalb das Wasser oft bis zum Knie oder sogar zur Hüfte stand – das wiederum ohne Schuhe oder dichte Kleidung, weshalb Unterkühlung ein großes Problem war.

- Zur Beleuchtung wurden Talglichter eingesetzt, die aber stark qualmten, wobei der Qualm teils giftig war – deshalb mussten die Bergleute trotz ausreichender Stollenhöhe den ganzen Tag gebückt gehen, um den Kopf unterhalb der sich ansammelnden Qualmschicht zu halten – in Verbindung mit oben natürlich besonders ätzend.

- Um mehr Sicherheit zu erreichen (bzw. mehr Profit), wurden speziell in Irland erfahrenere Kumpel aus Cornwall geholt, die u. A. die Bogentechnik einführten, d.h. an regelmäßigen Stellen wurden die Decke nund Durchgänge in Form eines steilen Bogens anstatt gerade gesprengt – das erzeugt mehr Stabilität.

- Da Irland sehr, sehr arm war, wurden die Arbeitsplätze versteigert und zwar wie folgt: „Wie viele Pence wollt ihr pro Kilogramm Blei?“ „8“ „Fein, macht es jemand für 7?“ etc. Bedeutete auch, dass die Kumpel nicht nach Arbeitsleistung, sondern nach Gramm Blei bezahlt wurden, was heißen konnte, dass einige Arbeiter den Sommer über 12-16 Stunden täglich schufteten, aber so wenig Ausbeute erwirtschafteten, dass sie ihre Familie nicht ernähren konnten.

- Es wurde sich immer an einer Bleiader entlanggearbeitet bzw. gesprengt. Endete diese, hat man eine Sprengung links und eine rechts vom Ende vorgenommen, in der Hoffnung eine neue oder eine Fortsetzung zu finden.

- Das Sprengen selbst wurde mir Schwarzpulverstangen vorgenommen, dazu brauche ich mal ein Bild:

https://c7.alamy.com/comp/T4BWE5/ireland-oct-27-interior-view-of-the-famous-glengowla-mines-on-oct-27-2018-at-county-galway-ireland-T4BWE5.jpg

An den Felsen sieht man überall so runde Riefen, etwa unterarmlang, da war jeweils eine Sprengung, durch die Abstände kann man in etwa bemessen, wie viel (bzw. wenig) pro Sprengung freigelegt wurde. Das lief dann wohl ungefähr so: Pro Loch standen drei Leute da, zwei mit langen Hämmern, einer mit einem Meißel (so lang wie das Loch). Der erste hielt den Meißel, der zweite schlug mit dem Hammer darauf, der erste drehte den Meißel um 180°, dann schlägt der dritte drauf – und von vorn. Nach ca. einem Tag ist der Meißel komplett drin. Da Nummer eins den leichtesten Job hat, muss er die Sprengladung reinstecken und die Lunte zünden, derweil sich die anderen beiden schon nach oben verkrochen haben. Da diese Lunten recht kurz waren (weil sie sonst ausgingen) reichte für ihn die Zeit nicht, bis hoch zu kommen. Deshalb rannte er los und verkroch sich in einen kurzen, stabilen „Sicherheitsstollen“, dort riss er den Mund auf (wegen der Druckwelle), hielt ein nasses Laken weit aufgespannt vor den Eingang und betete, dass nur bricht, was brechen soll. Im Gegensatz zu filmischen Darstellungen wurden niemals die Ohren zugehalten, weil das die Lage verschlimmert hätte. (Also falls mal einer von euch explodieren sollte ... oO ^^)

Mit der Methode hat das Erreichen der abgebildeten Lochtiefe (leider habe ich vergessen, wo an diesem Punkt genau der Stand war) mehrere Jahre in Anspruch genommen.

Das ist natürlich nur beispielhaft, aber ich finde, man kann sich das insgesamt eigentlich ganz gut vorstellen.

Alles Liebe

Nina


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Eliane
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Beiträge: 824



Beitrag03.09.2019 13:38

von Eliane
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Wow, das war sehr plastisch. Vielen Dank!
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Nina C
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Alter: 36
Beiträge: 990
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Beitrag03.09.2019 21:16

von Nina C
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Kein Ding, ich stand ja erst vor gut einem Monat da drin, deshalb hatte ich es noch recht frisch im Kopf (und der Führer konnte gut erzählen - insbesondere seine Darstellung des verschreckten Bergarbeiters mit weit offenem Mund und ausgebreitetem Laken war recht deutlich).

Viel Erfolg Smile

Nina


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holg
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Beitrag06.09.2019 23:38

von holg
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Ich meine, in Confusion, dem zweiten Teil des Barock-Zyklus von Neal Stephenson wird ein bisschen was vom Silberbergbau im Harz des 17. Jahrhunderts erzählt.
Kann mich nicht erinnern, wie ausführlich, nur dass.


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