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"statt" im Dialog immer Dativ oder Akkusativ? Oder doch Genitiv?

 
 
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

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Beitrag31.08.2019 23:08
"statt" im Dialog immer Dativ oder Akkusativ? Oder doch Genitiv?
von V.K.B.
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Mir raucht gerade der Kopf, was ist richtig:

a) Isst du statt den Kartoffeln lieber Kroketten?
b) Isst du statt die Kartoffeln lieber Kroketten?
c) Isst du statt der Kartoffeln lieber Kroketten?

beziehungsweise

a) Du hättest die Werke der Strugazki-Brüder lesen sollen, statt diesem theologischen Unfug.
b) Du hättest die Werke der Strugazki-Brüder lesen sollen, statt diesen theologischen Unfug.
c) Du hättest die Werke der Strugazki-Brüder lesen sollen, statt dieses theologischen Unfugs.

Im Buch geht es um den zweiten Satz, den ersten hab ich mir dann als einfacherers Hilfsbeispiel überlegt, aber da komm ich auch nicht weiter.

Ich tendiere im Moment zu c (erster Satz) und b (zweiter Satz), aber das ändert sich minütlich, wenn ich darüber nachdenke. Duden schlägt auch Genitiv vor, aber c geht mMn im zweiten Satz gar nicht, so redet doch keiner, oder? My brain hurts, Hilfe!


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Michel
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Beitrag31.08.2019 23:21

von Michel
Antworten mit Zitat

Ich kann außer der Grammatik (Genitiv ist richtig) keine Belege bringen, würde aber einen Unterschied zwischen Erzählstimme und wörtlicher Rede machen. In letzterer ganz klar Zugriff auf Akkusativ ... so rein gefühlsmäßig. Je weniger personal die Perspektive, je lüterarischer der Erzählton, desto stärker drängte es mich zum Genitiv.
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Bananenfischin
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Beitrag31.08.2019 23:46

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Im zweiten Beispiel ist jeweils das Komma zu viel.

Wenn man es andersherum formuliert, hört es sich schon viel richtiger an, oder?

Statt dieses theologischen Unfugs hättest du die Werke der Strugazki-Brüder lesen sollen.


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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

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Beitrag01.09.2019 01:08

von V.K.B.
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Bananenfischin hat Folgendes geschrieben:
Statt dieses theologischen Unfugs hättest du die Werke der Strugazki-Brüder lesen sollen.
Ja, das klingt besser, aber ich will den "theologischen Unfug" auf der starken Position am Satzende haben. Hier stellt jemand (in direkter Ansprache) einen Gott in Frage. Dann doch lieber b (Akkusativ), wie Michel vorschlägt?

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Kiara
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Beitrag01.09.2019 08:23

von Kiara
Antworten mit Zitat

Ohne wörtliche Rede würde für mich in beiden Beispielen nur C funktionieren. In der wörtlichen Rede ist A auch ok.
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Christof Lais Sperl
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Beitrag01.09.2019 10:04
Welcher Fall?
von Christof Lais Sperl
Antworten mit Zitat

Beispiel 1 b
Beispiel 2: bei b schaffst die mehr Abstand und kanzelst den Unfug schroff ab.
Im Falle 2 c bibst du ihm m.E. und nach meinem Sprachgefühl mehr Legitimität.
.
So spüre ich das.
VLG, C


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Bananenfischin
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Beitrag01.09.2019 10:15

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Ja, das klingt besser, aber ich will den "theologischen Unfug" auf der starken Position am Satzende haben. Hier stellt jemand (in direkter Ansprache) einen Gott in Frage. Dann doch lieber b (Akkusativ), wie Michel vorschlägt?


Wenn es grammatisch korrekt sein soll, nein.
Muss denn "statt" vorkommen? Ginge nicht auch "Du hättest die Werke der Strugazki-Brüder lesen sollen, nicht diesen theologischen Unfug"?


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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


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Wohnort: OWL


Beitrag05.09.2019 22:57

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Im Duden Bd. 9 findet man oft Erhellendes zu solchen Fragen.
Danach kann das "statt" in zwei Erscheinungsformen auftreten:

1. als Präposition. Dann in der Regel mit dem Genitiv wie im ersten Satzbeispiel.

2. Als Konjunktion (also etwa als würde man das "statt" durch "oder" ersetzen). Da verbindet man zwei Satzteile, und die Beugung hängt vom Verb ab.

Beispiel 2 ist außerdem eine Ellipse (man spart sich ein "lesen/zu lesen"). Der Satz würde also eigentlich lauten:

Du hättest die Werke der Strugazki-Brüder lesen sollen, statt diesen theologischen Unfug zu lesen.

Demnach sind auch die Lösungen 1c und 2b genau richtig. Und selbst das Komma bekommt wieder seine Berechtigung.
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Bananenfischin
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Beitrag05.09.2019 23:48

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Stimmt, Willebroer, und das weiß sogar schon Duden Bd. 1. smile
Ich würde inzwischen sagen, dass sowohl 2b) als auch 2c) funktioniert, weil das "statt" hier beide Funktionen einnehmen kann; ich kann es durch "anstelle" ersetzen (Präposition), aber auch durch "und nicht" (Konjunktion). Das Komma allerdings hat nur mit dem tatsächlichen Zusatz "zu lesen" eine Berechtigung.


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Scriptor56
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 68



Beitrag05.09.2019 23:57

von Scriptor56
Antworten mit Zitat

Ich würde in beiden Fällen den Genitiv bevorzugen.
Sowohl bei 1. als auch bei 2. finde ich a und b sprachlich unsauber.
2a empfinde ich als absolut unmöglich zu schreiben.
2b ist allerdings durchaus möglich.

Ketzerische Frage: Um welchen theologischen Unfug geht es denn?

"Du hättest die Werke der Strugazki-Brüder lesen sollen, statt diesen theologischen Unfug zu lesen." Dieser Satz ist für mich, wenn man 2c vorliegen hat, eher eine Krücke bzw. ein Behelf.
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Willebroer
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Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag06.09.2019 00:58

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Scriptor56 hat Folgendes geschrieben:

"Du hättest die Werke der Strugazki-Brüder lesen sollen, statt diesen theologischen Unfug zu lesen." Dieser Satz ist für mich, wenn man 2c vorliegen hat, eher eine Krücke bzw. ein Behelf.


Wenn man ein "lesen" durch einen anderen Begriff ersetzt, versteht man es vielleicht besser:

Zitat:
Du hättest lieber das Buch lesen sollen, statt dir nur das Video anzusehen.


Und was die Theologie anbelangt: "Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein". Buch
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8676
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag07.09.2019 13:13

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Hallo V.K.B.

Ich denke Bananenfischin hat Dir die beste Lösung vorgeschlagen: "Du hättest die Werke der Strugazki-Brüder lesen sollen, nicht diesen theologischen Unfug"

Wenn Du den "Unfug" stark am Satzende positionieren willst, braucht es meiner Meinung nach kein "statt".

LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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V.K.B.
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Beitrag07.09.2019 13:54

von V.K.B.
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Oha, das sind ja viele Antworten, danke. Und da die Meinungen, was man sagen könnte und was nicht, auch hier auseinandergehen, fühle ich mich gar nicht mehr so auf dem Schlauch stehend. Ich pendel jetzt gerade noch zwischen 2b und dem Satz mit nicht.

@Scriptor56: Es geht um allgemeine Dogmen, das ist absichtlich nicht spezifiziert. Der Sprecher meint nur, wenn ein real existierender Gott sich auf Menschen einlässt und alles richtig machen will, sollte er sich nicht an die über ihn verfasste Theologie halten, sondern literarische Werke wie z.B.  "Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein" (wie Willebroer richtig spezifiziert hat) lesen und darüber nachdenken.

Danke für eure Hilfe,
Veith


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Markus Staib
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 38
Beiträge: 39
Wohnort: Berlin


Beitrag09.09.2019 12:47

von Markus Staib
Antworten mit Zitat

Wenn ich darf, dann würde ich auch noch gerne meinen (ungebildeten) Senf dazu geben.

Beachte:
Hierbei kommt lediglich mein persönlicher Geschmack und mein Bauchgefühl zum tragen.

Im ersten Beispiel 'kann' man 1a nehmen, klingt jedoch ein wenig unbeholfen. Richtiger klingt aber 1c. 1b passt irgendwie garnicht und wirkt regelrecht falsch.

Im zweiten Beispiel halte ich es ähnlich. Nur ist hier 2a irgendwie fehl am Platz, 2b ist ok und 2c hat irgendwie das gewisse Etwas.

Inwiefern du jetzt Wert auf eine Aussage aus dem Bauch heraus legst, liegt ganz bei dir.
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