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Warum haben alle Romane 350 Seiten?

 
 
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag17.08.2019 16:23
Warum haben alle Romane 350 Seiten?
von BlueNote
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi!
Mein Roman wird ca. 600 Seiten haben. Muss ich ihn auf die Hälfte kürzen, ehe ich ihn einem Verlag anbiete, weil sie sowieso auf ihre (ca.) 350 Seiten (für ein Einstiegswerk) bestehen?
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Mysi101
Geschlecht:weiblichEselsohr
M

Alter: 32
Beiträge: 348



M
Beitrag17.08.2019 16:56
Re: Warum haben alle Romane 350 Seiten?
von Mysi101
Antworten mit Zitat

BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Hi!
Mein Roman wird ca. 600 Seiten haben. Muss ich ihn auf die Hälfte kürzen, ehe ich ihn einem Verlag anbiete, weil sie sowieso auf ihre (ca.) 350 Seiten (für ein Einstiegswerk) bestehen?


Wo hast du sowas gehört? Ich kann mir vorstellen, dass ca. 1.000 Seiten bei einem Erstling nicht gerne gestehen werden, aber 600 Normseiten ist noch im Durchschnitt für ein belletristisches Werk, ob Erstling oder nicht.
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag17.08.2019 17:00
Re: Warum haben alle Romane 350 Seiten?
von BlueNote
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Mysi101 hat Folgendes geschrieben:
BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Hi!
Mein Roman wird ca. 600 Seiten haben. Muss ich ihn auf die Hälfte kürzen, ehe ich ihn einem Verlag anbiete, weil sie sowieso auf ihre (ca.) 350 Seiten (für ein Einstiegswerk) bestehen?


Wo hast du sowas gehört? Ich kann mir vorstellen, dass ca. 1.000 Seiten bei einem Erstling nicht gerne gestehen werden, aber 600 Normseiten ist noch im Durchschnitt für ein belletristisches Werk, ob Erstling oder nicht.

Leider kann ich mich an die Verlagsseite nicht mehr erinnern, aber die ersten 8 Werke hatten alle um die 350 Seiten.

Bei 600 Seiten habe ich allerdings schon schwer Bedenken.
Aber ich habe sowieso Bedenken - immer und überall.

BN
(Bedenkenträger, der mit dem Gedenk-Bedenkkreuz))
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Bananenfischin
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant

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Silberne Harfe



Beitrag17.08.2019 17:05

von Bananenfischin
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Musst du nicht, vor allem dann nicht, wenn du der Meinung bist, dass jede einzelne Szene ihre Berechtigung hat. Aufs erste Lesen hin kommen mir 600 Seiten allerdings doch recht viel vor, besonders wenn es sich bei deinem Werk um, wie ich vermute, Gegenwartsliteratur handelt, die kein konkretes Genre bedient. In dem Bereich ist oftmals Kürze Programm - aber natürlich keine Bedingung.

_________________
Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

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I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf)
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Unstern
Klammeraffe


Beiträge: 749
Wohnort: Leonding (Österreich)


Beitrag17.08.2019 18:18

von Unstern
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Also ich habe genug Bücher von großen Publikumsverlagen, die durchaus über 500 Seiten haben. 600 sind aber gar viel und kenne ich so nur von Autoren, die vorher schon Bestseller geliefert haben.

Bei Kleinverlagen muss man auch bedenken, dass das einzelne Buch in der Produktion wegen der kleinen Auflage recht hoch ist. Und egal wie umfangreich ein Buch ist, beim Leser gibt es eine absolute Schmerzgrenze. Bei mir ist die beispielsweise bei 30 Euro, aber da muss ich es echt unbedingt wollen und zahle dann auch keinen Cent mehr. Und natürlich muss auch die Aufmachung schön sein. Aber bei so vielen Seiten kommt ein Kleinverlag schon mit einem Taschenbuch locker dahin.

Vielleicht könntest Du ja wen aus Deinem Umfeld probelesen lassen, gezielt mit der Fragestellung, wo es besonders spannend ist und wo nicht? Es gibt da doch sicher irgendwo eine Beschreibung, die einfach langwierig ist und nicht so viel zur Handlung beiträgt.
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Magpie
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Beitrag17.08.2019 19:19

von Magpie
Antworten mit Zitat

Du musst nicht kürzen, es sei denn, es ist überflüssig für die Geschichte (aber das wird dann ohnehin radikal im Lektorat gekürzt Laughing )

Ich habe jetzt selbst noch nie von einer genauen Vorgabe gehört. Es kommt tatsächlich immer auf das Genre an und dem Schreibstil.
Ist sie künstlich aufgebläht oder braucht man tatsächlich jedes Wort?

Ich weiß, dass nicht jede Druckerei Bücher über 600 Seiten druckt, das kann in der Tat ein Problem geben. Aber als Kleinverlag kann man dann noch immer das Format ändern (vom Taschenbuch auf A5 z.B.) oder die Schriftgröße variieren, um weniger Seiten zu haben. Eventuell sogar einen Zweiteiler daraus machen, es gibt immer Möglichkeiten.

Predyl hatte z.B. über 600 Normseiten, das Buch hat am Ende nur noch knap 470.

Also mach dir da keinen Kopf! Es zählt primär wirklich die Qualität, nicht die Quantität.
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fabian
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 606



Beitrag17.08.2019 20:06

von fabian
Antworten mit Zitat

Magpie hat Folgendes geschrieben:

Ich weiß, dass nicht jede Druckerei Bücher über 600 Seiten druckt, das kann in der Tat ein Problem geben.

Das dürfte kein Problem des Drucks sein, sondern der Bindung.
Und jeder halbwegs professionell arbeitende Verlag weiß, wo er welches Manuskript (von der technischen Realisierbarkeit her gesehen) in Produktion geben muss.
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lebefroh
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L

Alter: 43
Beiträge: 364
Wohnort: Berlin
Der bronzene Durchblick


L
Beitrag17.08.2019 20:25

von lebefroh
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Ich bin leicht verwirrt. Es geht um 600 Normseiten, oder? Das sind doch keine  600 Buchseiten, sondern um einiges weniger. 600 Normseiten erscheint mir jetzt nicht soooo viel für einen Roman. Wenn es dann als fertiges Buch unter 500 Seiten sind, wie magpie schreibt, ist das doch völlig im Rahmen. ( Oder denke ich das nur, weil mein neustes Manuskript auch 600 Normseiten hat?)
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fabian
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 606



Beitrag17.08.2019 20:40
Re: Warum haben alle Romane 350 Seiten?
von fabian
Antworten mit Zitat

BlueNote hat Folgendes geschrieben:

Mein Roman wird ca. 600 Seiten haben. Muss ich ihn auf die Hälfte kürzen, ehe ich ihn einem Verlag anbiete, weil sie sowieso auf ihre (ca.) 350 Seiten (für ein Einstiegswerk) bestehen?
...
Leider kann ich mich an die Verlagsseite nicht mehr erinnern, aber die ersten 8 Werke hatten alle um die 350 Seiten.

Wenn es so etwas wie einen Standardumfang für Erstlingswerke geben sollte, dann dürfte der wohl eher auf einer wie auch immer zustande gekommenen Antizipation von Lesererwartung bzw. Lesegewohnheit beruhen und nicht auf dem Zusammenhang Umfang = Kosten. Die Herstellungskosten für das physische Objekt Buch sollen in der Verlagskalkulation angeblich im niedrigen 1-stelligen Bereich liegen.

Ich frage mich aber, ob das Spekulieren über solche Fragen nicht irgendwo müßig ist.
Wenn ein Verlag sich mit dem Manuskript befasst, wird er sich schon äußern.

Wenn du dich als Autor im Vorfeld schon fragst, ob die Geschichte nicht auch auf 350 Seiten erzählt werden kann, dann stimmt was mit dem Verhältnis zwischen dir und ihr nicht.

Hast du die Eingangsfrage überhaupt ganz ernst gemeint?
Die klingt schon vom Ton her wie eine Dr.-Sommer-Frage.
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag17.08.2019 20:41

von BlueNote
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Ja, 600 Normseiten. Muss die Schrift nicht sehr klein sein, wenn man auf unter 500 kommen will?

Aber Streichen ist auf jeden Fall angesagt. Ich merke das bei Szenen, bei denen ich selber gedanklich etwas wegdrifte. Aber was "spannend" ist, sieht ja jeder Leser sehr unterschiedlich. Bei dem Roman, den ich gerade lese (Michael Frayn: Das verschollene Bild) werden seitenweise Gemälde von Bruegel beschrieben und ich finde das wahnsinnig "spannend".
Zitat:

aber das wird dann ohnehin radikal im Lektorat gekürzt

Ja, von diesen Lektoraten habe ich gehört. Grr
Zitat:

Also mach dir da keinen Kopf! Es zählt primär wirklich die Qualität, nicht die Quantität.

An der arbeite ich noch ... hart und unermüdlich. Aber ein "Bereinigungsdurchgang" steht bald an. Mal sehen, wie leicht es fällt, (rigoros) zu kürzen.
Zitat:

Bei Kleinverlagen muss man auch bedenken, dass das einzelne Buch in der Produktion wegen der kleinen Auflage recht hoch ist.

Eben!
Zitat:

Aber bei so vielen Seiten kommt ein Kleinverlag schon mit einem Taschenbuch locker dahin.

Das denke ich auch ...
Zitat:

Es gibt da doch sicher irgendwo eine Beschreibung, die einfach langwierig ist und nicht so viel zur Handlung beiträgt.

Das glaube ich auch, wobei ich "Handlung" mit "Thematik" austauschen würde. Am Schluss kann man den roten Faden viel besser herausarbeiten.
Zitat:

Musst du nicht, vor allem dann nicht, wenn du der Meinung bist, dass jede einzelne Szene ihre Berechtigung hat.

Jeder Schritt in der Entwicklung hat seine Berechtigung, aber hoffentlich nicht jede Szene. Zumindest zwei Kapitel werde ich zusammenfassen. Vielleicht auch das erste Kapitel, den ich auf Anraten vom Epilog zum Kapitel umgemünzt habe, wieder zum kürzeren Epilog machen.

Danke auch Mysi101 und fabian für den Kommentar.
So, ich hoffe, jetzt habe ich jeden bedacht (wenn ich schon gerade dabei war). Vielen Dank für die (einstweilige) Orientierung.

BN
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag17.08.2019 20:46

von BlueNote
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Zitat:

Hast du die Eingangsfrage überhaupt ganz ernst gemeint?
Die klingt schon vom Ton her wie eine Dr.-Sommer-Frage.

Sie diente als "Aufhänger" und war nur zum Teil ernst gemeint. Auf 350 Seiten werde ich sicherlich nicht kommen. Aber das Buch wird schon einigermaßen umfangreich werden. Vielleicht teile ich das Geschriebene ein in Dinge, die mit mir persönlich etwas zu tun haben (im weitesten Sinne) und die nur "Spielfilm" sind. Auf den "Spielfilm" kann ich vielleicht verzichten.
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Eliane
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 824



Beitrag17.08.2019 23:56

von Eliane
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Klingt vielleicht blöd, aber ich finde immer, dass sich ein großes Kürzungspotenzial darin verbirgt, umständlich geschriebene Textstellen zu straffen und Wortwiederholungen zu streichen.

Gerade Letztere sind häufig durch Füllworte bedingt, die man an den entsprechenden Stellen gar nicht braucht. Beispiel: "aber". Such mal einfach per Suchfunktion in Deinem Text die "Aber"s und überlege an jeder einzelnen Stelle, ob da überhaupt ein Gegensatz besteht, der ein "Aber" braucht - oder ob der Gegensatz vielleicht sogar ohne das "Aber" sehr gut deutlich wird. Du wirst vermutlich staunen, wie oft das der Fall ist. Wo Du es nicht brauchst: Raus damit. Und dann such mal nach anderen Füllwörtern, die Du gerne magst und dementsprechend häufig verwendest (doch, jedoch, noch, jetzt, nun, da, ...). Das klingt nach Kleinkram, aber bekanntlich macht Kleinvieh ja auch Mist. Und auf 600 Seiten vermutlich eine ganze Menge davon.

Umständlich geschriebene Stellen: Wo hast Du ein Plusquamperfekt gesetzt, obwohl es unnötig ist? Das Plusquamperfekt bedingt sehr umständliche Satzkonstruktionen, die viel Platz wegnehmen. Beispiel: "Nachdem ich zu Abend gegessen hatte, ..." vs. "Nach dem Abendessen ..." Mir ist schon klar, dass man das Plusquamperfekt auch bewusst einsetzen kann, um zu verzögern, oder um ein Reflektieren einer Situation sichtbar zu machen etc., und das ist ja auch gut und schön so. Aber häufig sind wir (oh ja, ich auch! Und wie!) einfach nur zu bequem, nach einer anderen Formulierung zu suchen. Gilt auch für allzu verschwurbelte Sätze.

Nur als Tipp - im Einzelnen müssen wir alle selbst entscheiden, was zu unserem Schreibstil passt und was nicht. Ich bin ein Fan der Feinarbeit - andere finden das große Ganze wichtiger. Beides wunderbar. Letzten Endes braucht man ohnehin beides.
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agu
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2018
Wohnort: deep down in the Brandenburger woods


Beitrag18.08.2019 02:24

von agu
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Servus -

also, die Sache mit den Seitenzahlen verhält sich - aus meiner Erfahrung - wie folgt:


1. Der Kosten-Aspekt
Je mehr Seiten, desto höher die Kosten für den Verlag --> Lektorat und Korrektorat kosten für 600 Seiten halt doppelt so viel wie für 300 Seiten.

und

Je mehr Seiten, desto höher die Druckkosten, desto höher der Verkaufspreis der aufgerufen werden muss, was wiederum potentielle Käufer vergrault. Bei Festauflagen (Großverlag, mind. 1000 Stk oder mehr) haut das weniger rein, es macht aber trotzdem was aus. Bei Kleinverlagen, die mit Print on Demand arbeiten, macht es einen riesigen Unterschied, da sprengt ein Buch mit mehr als 300 Seiten oft schon den Preis, den der Käufer noch bereit ist zu zahlen.

Daher kommt die Faustformel mit den 350 Seiten --> gerade bei einem unbekannten Autor möchte ein Verlag die finanzielle Vorleistung überschaubar halten, weil es die Chance auf einen Flop recht hoch ist.


2) Gewohnheit und Erwartungshaltung des Lesers
Das Genre spielt eine wichtige Rolle bei der Seitenzahl. Für historische Romane und Fantasy sind 600 Seiten kein Problem - da werden dicke Wälzer von der Leserschaft sogar erwartet und der Verlag rechnet das von vornherein mit ein.
Bei Gegenwartsliteratur, leichter Belletristik oder Regionalkrimi sprengt alles über 400 Seiten zumindest die Norm. Heißt nicht, dass es nicht geht, aber ist zumindest ungewöhnlich.
Auch hier spielt wieder eine Rolle, wie bekannt und erfolgreich der Autor ist. Bei einem Bestsellerautor würde der Verlag die Extraseiten wohl schlucken (und der Leser auch). Bei einem Debütanten oder eher unbekannten Autor geht die Bestrebung der Verlage eher dahin, sich möglichst stromlinienförmig in die durchschnittliche Lesererwartungshaltung einzugliedern.


Jenseits dessen, sach ich mal so:
Wenn der Roman supergrandios geschrieben ist und schon nach den ersten Sätzen vom Hocker reißt, könnte es auch sein, dass die 600 Seiten kein Hemmschuh sind. Aber das weiß man halt vorher immer nicht.
Falls Du beim Anbieten über ne Agentur gehst, könntest Du sowas vorab mit dem Agenten besprechen...


_________________
Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur)
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Gliese581
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G


Beiträge: 198
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G
Beitrag18.08.2019 08:31

von Gliese581
Antworten mit Zitat

CW Niemeyer Buchverlage:
Ihr Gesamtmanuskript sollte einen Umfang von ca. 470.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) haben.


_________________
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Albert Einstein
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preusse
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Beiträge: 1286
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Beitrag18.08.2019 09:30

von preusse
Antworten mit Zitat

agu hat Folgendes geschrieben:

Das Genre spielt eine wichtige Rolle bei der Seitenzahl. Für historische Romane und Fantasy sind 600 Seiten kein Problem - da werden dicke Wälzer von der Leserschaft sogar erwartet und der Verlag rechnet das von vornherein mit ein.
Bei Gegenwartsliteratur, leichter Belletristik oder Regionalkrimi sprengt alles über 400 Seiten zumindest die Norm. Heißt nicht, dass es nicht geht, aber ist zumindest ungewöhnlich.


Genau so ist es. Laughing
Bei meinem ersten bei Knaur veröffentlichten Histo sollte ich zwar auch 100 Seiten kürzen, habe mich aber strikt geweigert und sie es letztlich geschluckt.
Bei dem demnächst erscheinenden Roman, der zwischen 1961-1989 spielt und als HC bei Droemer herauskommt, wollte ich 1000 Seiten, was nahezu zu Schockstarre beim Verlag geführt hat. Laughing
Vorgabe waren dann 450 Normseiten, geworden sind es 488, an denen aber niemand herumgekürzt hat.
Das hat eindeutig finanzielle Gründe bezüglich der Fertigung und des Preises, der aufgerufen wird, ganz so, wie agu sagt.
Ich hätte so viel zu erzählen gehabt, musste mir aber beim Schreiben ununterbrochen überlegen, worauf ich das Hauptaugenmerk lege.
Deshalb sage ich auch, "Die geteilten Jahre" sind mein bisher schwerster Roman und er besteht eigentlich nur aus weglassen.
Dafür darf ich mich aber jetzt gerade wieder richtig austoben und die vertragliche Seitenangabe ist ca. und eigentlich nicht relevant.


_________________
Das Herz des Löwen, 06/2011
Das Blut des Löwen, 11/2012
Die Pranken des Löwen, 03/2014
Das Banner des Löwen, 11/2015
Der Pirat - ein Francis-Drake-Roman, 07/2016
Der Herr der Bogenschützen, 08/2017
Der Sohn des Löwen, 03/2019
Der Herzog von Aquitanien, 11/2019
Die geteilten Jahre, 09/2019
Der englische Löwe, 12/2020
Sie nannten ihn Cid, 11/2021
Jack Bannister - Herr der Karibik, 11/2022
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AnnieWaye
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Beiträge: 29



Beitrag18.08.2019 09:58

von AnnieWaye
Antworten mit Zitat

Ich versuche derzeit erfolglos, einen über 800 Seiten langen Roman an den Mann (bzw. die Agentur) zu bringen. Meistens werden meine Unterlagen aber allein schon wegen der Länge überhaupt nicht angeschaut. Die Agenturen, die mir bisher abgesagt haben, sind sich einig, dass Verlage so lange Bücher nur veröffentlichen, wenn der Autor schon ein paar Bestseller vorzuweisen hat.
Einmal habe ich den konkreten Tipp bekommen, mich wieder zu melden, sobald ich ein Manuskript mit unter 500 Normseiten anzubieten hätte. Diese 500 Seiten könnte man also als Richtwert nehmen, und bei deinen 600 Seiten wäre es da durchaus möglich, dich noch durch Kürzen in diese Richtung zu bewegen. Oder (was ich bei 600 Seiten wohl tun würde) du versuchst es erst mit der aktuellen Länge bei ein paar Verlagen und wartest die Rückmeldungen (bzw. die Begründungen bei Absagen) ab, bevor du (vielleicht völlig unnötig) die Schere anlegst.
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag18.08.2019 10:23

von BlueNote
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500 Seiten gingen ja ...
Ich habe z.Z. einen sehr großen Kürzungsdrang, da ich beim ersten Wurf doch etwas dazu neige, um die Sache drumherum zu reden/ schreiben. Allerdings möchte ich nur so weit kürzen, dass ich mich noch wohl fühle dabei. Wenn es nicht in ein Verlags(kosten)konzept passt, dann eben nicht.
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Mysi101
Geschlecht:weiblichEselsohr
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Alter: 32
Beiträge: 348



M
Beitrag18.08.2019 11:04

von Mysi101
Antworten mit Zitat

Eliane hat Folgendes geschrieben:


Gerade Letztere sind häufig durch Füllworte bedingt, die man an den entsprechenden Stellen gar nicht braucht. Beispiel: "aber". Such mal einfach per Suchfunktion in Deinem Text die "Aber"s und überlege an jeder einzelnen Stelle, ob da überhaupt ein Gegensatz besteht, der ein "Aber" braucht - oder ob der Gegensatz vielleicht sogar ohne das "Aber" sehr gut deutlich wird. Du wirst vermutlich staunen, wie oft das der Fall ist. Wo Du es nicht brauchst: Raus damit. Und dann such mal nach anderen Füllwörtern, die Du gerne magst und dementsprechend häufig verwendest (doch, jedoch, noch, jetzt, nun, da, ...). Das klingt nach Kleinkram, aber bekanntlich macht Kleinvieh ja auch Mist. Und auf 600 Seiten vermutlich eine ganze Menge davon.



Was meine "Lieblingsfüllwörter" sind, die ich nach der Papyrus- und meiner eigenen Kontrolle gestrichen habe: schon, so, nun.

@lebefroh: eben! Je nachdem, wie man es formatiert, hat das Manuskript weniger oder mehr Normseiten. Der zweite Band meiner Trilogie hat 652 Normseiten, als gebundenes Buch in Palatino Schriftgröße 10 ca. 570 Seiten. Sobald ich auf 10,5 gehe sind es 700 noch was. Kleinverlage nehmen erfahrungsgemäß kleinere Schriftarten, viele benutzen zudem Taschenbücher in einem Format, die ein Publikumsverlag niemals nehmen würde - oder Kleinverlage, die mehr auf Qualität als auf das Portmonnaie achten. Diese Bücher sind sehr breit, wodurch die Seitenzahl noch einmal gekürzt ist und sehen für mich aus, wie (sorry an die Kleinverlage, die dieses Format benutzen) Malbücher.
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Ralphie
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Wohnort: 50189 Elsdorf
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Beitrag18.08.2019 13:35

von Ralphie
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Es gibt noch ein paar Flickwörter, die man vermeiden kann: und, sich und dass.
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Willebroer
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Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag18.08.2019 15:37

von Willebroer
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Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Es gibt noch ein paar Flickwörter, die man vermeiden kann: und, sich und dass.

Das war schon 2x "und".  Laughing
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Mara_Antonia
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 22
Beiträge: 37
Wohnort: NRW


Beitrag18.08.2019 16:50

von Mara_Antonia
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Eliane hat Folgendes geschrieben:
Gerade Letztere sind häufig durch Füllworte bedingt, die man an den entsprechenden Stellen gar nicht braucht.


Den Tipp sollte ich auch unbedingt beherzigen. Gerade bei meinem Schreibstil verliere ich mich in Beschreibungen, eine Sache, die ich nicht ändern werde, weil es mich nun mal ausmacht, aber ich komme handlungstechnisch immer auf den Punkt. Keine Szene steht im Buche, die die Handlung nicht effektiv voran treibt (was ja auch der Normalfall sein sollte, oder nicht?) und doch peile ich mein Buch auch auf hunderte Seiten an, nur wegen meines Stils.

Wenn man nun anfangen würde alle Füllwörter zu streichen, die mir unterlaufen sind, würde das erheblich zur Kürzung beitragen. Bin mal gespannt, wie viel Prozent das alleine ausmacht/e Shocked

agu hat Folgendes geschrieben:
Daher kommt die Faustformel mit den 350 Seiten --> gerade bei einem unbekannten Autor möchte ein Verlag die finanzielle Vorleistung überschaubar halten, weil es die Chance auf einen Flop recht hoch ist.


Das erinnert mich immer wieder an (m)ein erstes & letztes Buch vom ONE-Verlag (Jugendbuchabteilung von Bastei Lübbe, wie ich gerade feststellte), die mit einer neuen Autorin punkten wollten, aber auf 600 Seiten. Ich möchte daran festhalten, dass man dieses Buch mit einfachen Mittel auf 300 Seiten hätte kürzen können – denn passiert ist dort inhaltlich nichts.

Wenn man doch (ich kenne mich da wirklich nicht mit aus, ist nur meine Einschätzung) neue Autoren an den Markt bringt, warum hält man sich nicht strikt an diese Faustformel, die agu nannte? Warum setzt man als Verlag auf Risiko, wenn der Markt bereits geflutet ist? Hat man da nicht die Intention mit einem unbekannten Autor, der eine überraschend profitable Buchidee mitbringt (sonst würde man ihn doch nicht unter den Massen an Manuskripteinreichungen/Agenturvorschlägen auswählen), für den eigenen Verlag zu werben? Da ist man als Leser mit etwas Kurzem & Knackigen am besten bedient, also 300-350 Seiten.

Oder ist das zu einfach gedacht?


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Nina C
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

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Beiträge: 990
Wohnort: Op dr\' Jück


Beitrag20.08.2019 01:04

von Nina C
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Eschbach: Durchschnittlich 500.000 Anschläge. Alles drüber ist dann eben lang oder kurz, wobei das auch keinen zwingenden Ausschluss darstellt (in beide Richtungen).
Bei Verlagen habe ich, wenn es eine Anforderung gab, alles zwischen nicht weniger als 200.000 und nicht mehr als 600.000 gesehen.

Ein Gedanke: Lässt sich ein Zweiteiler draus machen?

Alles Liebe

Nina


_________________
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