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Dramatsierung von Texten

 
 
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BerndHH
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 60
Beiträge: 955
Wohnort: HH


Beitrag10.08.2019 05:06
Dramatsierung von Texten
von BerndHH
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Moinsen,

eine Frage hätte ich: wie geht Ihr bei der Dramatisierung Eurer Texte vor?

Nach dem Prinzip Boulevard-Journalismus: schneller, höher, weiter ... grausamer, blutiger, bombastischer? Aus einem Kaninchen wird Godzilla?

- Angela und Gisela gehen in den Wald, um Pfifferlinge zu sammeln - nteressieren niemanden!
- Angela und Gisela reden im Wald über gefährliche Braunbären, ebenso wenig!
- Angela und Gisela werden im Wald von dem größten und gefährlichsten Braunbären aller Zeiten angegriffen und müssen einen furchtbaren Angriff abwehren. Sie töten den Bären am Ende.
Dann kommt heraus, dass er ein gefürchteter Menschenfresser war, der schon unzählige Dorfbewohner gerissen hat.

BILD-Zeitung. Der dackelfressende Wels von Mönchengladbach ... und auf einmal soll er ein Kleinkind verschluckt haben. So in etwa?

Vor genau diesem Problem stehe ich gerade in dem vorletzten Kapitel meines aktuellen Manuskriptes.
Die Wälder und Sümpfe Weißrusslands sind den beiden Protagonisten alles andere als geheuer. Es ist eine komplett andere Naturlandschaft als die "parkähnlichen Verhältnisse" im überbevölkerten Westdeutschland.
In Weißrussland hört man schon mal, dass einem Angler von einem wildgewordenen Biber (!) die Unterschenkelarterie durchgebissen wurde und er elendig daran verblutet ist.
Dann gibt es da ja noch wehrhafte Elche, Wolfsrudel, Wisente, im Sommer Elchfliegen, die einen verrückt machen, Wolken aus Stechmücken, die einen nicht schlafen lassen, etc. ...

Wild, wilder am wildesten …

Die ländlichen Gebiete in Belarus, insbesondere z. Zeiten der UdSSR vor über 30 Jahren, waren ja noch "extrem unterentwickelt", was Infrastruktur, etc, anging. Ein Land lange vor unserer Zeit sozusagen.
Ein Land wie vor 100 Jahren. Holzdörfer ohne Elektrizität, die in den Pripjetsümpfen im Frühjahr und im Herbst nur mit dem Boot besucht werden können.

Die Bevölkerung könnte auch feindselig auf die beiden Fremdlinge reagieren.
Der Völkermord durch die Deutschen in Weißrussland (25% oder mehr d. weißrussischen Bevölkerung ausgerottet !!!) war ja gerade mal 40 Jahre her und er hatte ein derart gigantisches Ausmaß gehabt, dass die Kriegsgeneration das mit Sicherheit nicht vergessen hat.
Allein der Begriff "Einsatzgruppe" könnte Lynchjustiz auslösen.
Von allem, was man heute hört, ist Weißrussland sehr deutschfreundlich aber Mitte der 1980er Jahre war das propagandabedingt noch ganz sicher nicht so.

Okay, das schweift alles ab.
Frage: soll ich den beiden Protas auf ihrem Weg zum sowjetischen Straflager in der Nähe von Prypjat (das ist dann den Bogen von Pinsk runter, den Prypjatfluss runter bis an die Grenze i.d. Sowjetrepublik Ukraine) alles Mögliche an Gefahren vor den Latz knallen, also immer wieder einen Knüppel zwischen die Beine schmeißen?
Eine reale Wanderung durch die weißrussische Wildnis wäre sicherlich ein großartiges Naturerlebnis und über lange Strecken vielleicht sogar recht monoton, aber in einem dramatischen Text muss man ja wohl ständig steigern und immer noch einen drauflegen, oder?
Das geht dann aber irgendwann zu Lasten der Glaubwürdigkeit.

Wie ist Eure Meinung dazu?

Gruss,


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Ruby Smith
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 33
Beiträge: 1180
Wohnort: Kenten


Beitrag10.08.2019 09:08

von Ruby Smith
Antworten mit Zitat

Hallo Bernd,

ich würde mir immer die Frage stellen, was die einzelnen "Widerstände" auf der Reise, für den Plot oder die Charakterentwicklung tun sollen. Einfach nur Dramatisieren um des Dramas Willen halte ich für unsinnig und führt beim Leser meiner Meinung nach zu Frust.

Liebe Gruß

Ruby


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I'd like to add some beauty to life. I don't exactly want to make people know more... though I know that is the noblest ambition, but I'd love to make them have a pleasanter time because of me... to have some little joy or happy thought that would never have existed if I hadn't been born.

(Anne Shirley - Anne of Green Gables, Lucy Maud Montgomery)
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BerndHH
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 60
Beiträge: 955
Wohnort: HH


Beitrag10.08.2019 10:13

von BerndHH
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Hi Ruby,

besten Dank für Deinen Tipp!
Absolut, damit hast Du natürlich vollkommen recht! Die beiden wie im Zirkus durch den Wald rennen zu lassen und mal von einem wildgewordenen Elchbullen und dann wieder von einem Keiler angreifen zu lassen, wäre albern.

Der testosteronausdünstende Elch ist drin, das Wildschwein lasse ich mal lieber weg.

Lieber zu der wahrhaft gefährlichen Spezies zurückommen: Homo sapiens.

Die Dorfbewohner in den Pripjetsümpfen mögen sehr hinterwäldlerisch sein, wie gesagt keine Elektrizität in den Schwarzholzhäusern mit den Storchennestern auf den Dächern, Trinkwasser aus dem Ziehbrunnen, viele halb verhungerte Katzen auf den unbefestigten Dorfwegen,
eher Schlammpisten, die im Frühjahr und im Herbst zur Rasputiza werden ... oberflächlich alles sehr idyllisch.
Also die Dorfbewohner werden sicherlich nicht vergessen haben, wie die Fegelein-Brüder und die Reiter-SS im Sommer 1941 kamen, wie sie die Dörfer umstellen und alles abknallten, was auch nur entfernt Jüdisch aussah.
1943/44 wurde es noch viel schlimmer, da stand die Landbevölkerung generell unter dem Verdacht zu den Partisanen zu gehören, also alle abknallen oder sie einfach verhungern lassen.
Oder vielmehr weniger die Einsatzgruppen, SS-Sondereinheit "Dirlewanger", sondern als Mordknechte ihre rekrutierten Hilfstruppen Ukrainer, Litauer und alle die Spaß am Töten hatten ...
So etwas vergisst man nicht so schnell. Auch nicht nach 40 Jahren!

Und dann trampeln diese Njemze, diese Neznakomtsy=Fremdlinge (der eine trägt NVA-Strichtarn, sein Glück, sonst würde er gleich erschlagen werden) durch ihre endlose Wälder und Sümpfe.

Ich weiß nicht genau, wie ich das am besten behandeln soll.
Per se sind die Weißrussen in den Pripjetsümpfen vermutlich (wie fast überall in Belarus) extrem neugierig auf Westler. Dank Eisernem Vorhang hat es hier noch nie Westler gegeben.
Okay, damals die Reiter-SS aber die kamen, um zu töten.
Und jetzt diese beiden Vögel. Und dann auch noch bewaffnet. Aber in Belarus vielleicht normal als Zeichen der Männlichkeit/Wehrhaftigkeit. Sie würden sie eher wie "Moi Brrrat"/"Moi Drrrug" (Bruder/Freund) behandeln als gleich die Miliz zu rufen.
Außerdem die nächste Miliz ist in Pinsk und hier in den Sümpfen ist man gewohnt, die Dinge selbst zu regeln.

Die beiden Protas können sich nicht komplett von der Dorfbevölkerung fernhalten. Sie brauchen Verpflegung und v.a. Ortkenntnis, wo denn dieses verdammte Straflager ist.

Mir fällt z.Z. nichts Gutes ein, welche realen und glaubhaften Hindernissen den beiden im Wege stehen.

Grüße,

PS: Vielleicht habe ich ja auch eine antiquierte Vorstellung von Belarus. Prypjat, die Tschernobylstadt, war ja auch eine für die damalige Verhältnisse hochmoderne Provinzstadt, bevor die Reaktorkatastrophe geschah.


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BerndHH
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 60
Beiträge: 955
Wohnort: HH


Beitrag10.08.2019 10:18

von BerndHH
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Aber Busch ist Busch und sie müssen schon stundenlang durch Morast waten, bis sie wieder auf Spuren menschlicher Zivilisation stoßen.

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Murnockerl
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Beiträge: 340



M
Beitrag10.08.2019 11:30

von Murnockerl
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Ich sehe es wie Ruby Smith, Spannung entsteht dadurch, dass deine Charaktere auf für die Handlung relevante (!) Hindernisse stoßen, und dass bei der Leserin Fragen aufgeworfen werden, wie sich dieser oder jener Handlungsfaden entwickeln wird. Einfach irgendwelche dramatischen Situationen dazwischen zu werfen, bringt weder die Handlung weiter, noch erzeugt es wirklich Spannung, weil man sich als Leser sehr schnell an das Schema "Problem taucht auf - Protagonisten in Gefahr - Problem gelöst" gewöhnt.

Wenn die Wanderung deiner Protagonisten durch Weißrussland nicht viel zum roten Faden deiner Handlung beiträgt, ist es vielleicht sinnvoller, du umschreibst sie in wenigen Seiten, statt sie mit irrelevanten Ereignissen auszudehnen. Oder du überlegst dir eben Hindernisse, die deine Charaktere und die Handlung weiterbringen - wobei wir dir aber nicht helfen können, solange wir nicht wissen, worum es im Rest der Handlung geht.
Eine Konfrontation mit den vergangenen Kriegsverbrechen und daraus resultierende Konflikte mit den Einheimischen können z.B. sinnvoll sein, wenn die Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit deiner Charaktere/ihrer Familienmitglieder ein Thema des Romans ist. Sie einen harten Überlebenskampf in der Wildnis austragen zu lassen, kann dagegen ein Weg sein, deine Charaktere ihre eigene Stärke entdecken zu lassen. Etc. etc. Es kann aber auch sein, dass die Wanderung ganz einfach nicht richtig in deine Handlung passt - dann erzählst du sie eben im Zeitraffer und erzeugst die Spannung durch andere Handlungselemente.
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BerndHH
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 60
Beiträge: 955
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Beitrag10.08.2019 12:12

von BerndHH
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Hi Murnockel, hi Ruby,

ja ertappt! Ich verfalle wieder in alte Schreibmuster.
Wenig Handlung und viel zu viel Infodump.

Die Lage für die beiden Protas ist dramatisch einfach: 1.800 km hinter ihnen liegt das brennende Westdeutschland, vom Dritten Weltkrieg zerfetzt, die Bevölkerung drängt sich in holländische Flüchtlingslager.
Vor ihnen liegt ein gigantisches giftgrünes Sumpfgebiet, erfüllt vom lauten Quaken Millionen von Fröschen. Eine unbekannte und (möglicherweise) feindselige Umgebung.
Die weißrussische Landbevölkerung wird nicht per se grundsätzlich freundlich gegen die Njemtse eingestellt sein. Auch sie haben im letzten Herbst Söhne in den blutigen Schlachten auf dem Marsch zum Rhein verloren.
Allerdings halten sie Alexander für einen NVA-Soldaten aus der DDR, sie wissen nicht, dass er aus der BRD kommt. Sie kennen ja eh nur die Propaganda, also welchen Unterschied macht es für sie?

Aktuelle Lage: vom fast schon gemütlichen und verschlafenen Pinsk sind es nur noch 350 Marschkilometer zu Fuß bis nach Prypjat. Ein Marsch von ca. 70 Stunden allerdings durch allerschwerstes Gelände. Die wenigen Landstraßen müssen sie aus Vorsicht vor der Miliz ja meiden.

Widerstände auf der Reise vs. Plot u. Charakterentwicklung
Was hindert Alexander u. Wallace daran, das Ziel zu erreichen und welche Ereignisse belasten die Freundschaftsbeziehung der beiden?
Ziel StraLag: Unwegsamkeit, liegt irgendwo in der Wildnis, militärischer Sperrbezirk, liegt im Inneren Kreis der verstrahlten Zone um Tschernobyl, Widerstand der einheimischen Bevölkerung, das StraLag lokalisieren zu helfen

Charakter A. (impulsiv): Alexander will unbedingt seine Verlobte Veronica befreien, geht über Leichen. Schon als er nur vage davon hörte, dass seine Veronica wegen irgendeiner politischen Geschichte (sie floh damals aus der DDR, nur um bei ihm im Westen zu sein) verhaftet wurde, in ein sowjetisches Straflager, da irgendwo in den Pripjetsümpfen, irgendwo in der Nähe von Prypjat deportiert wurde, war er nicht zu halten.
Er entließ sich quasi selbst aus dem Militärkrankenhaus, meldete sich nicht bei der Truppe zurück, sondern brach Hals über Kopf auf, um mit seinem Freund Wallace und falscher Identität … blablabla … endlich in PINSK angekommen. Also schon mal 350 km vom Ziel entfernt.
Es ist irrational, er weiß nicht einmal ob sie noch lebt, was sie mit ihr gemacht haben, er will sie einfach nur befreien ...

Charakter W (Mediziner, hält sich an Fakten, geht rational an die Sachen ran): Wallace ist um ihr Leben besorgt. Er fragt sich, ob es Sinn macht, ca. 1 Jahr nach der Reaktorkatastrophe, sich einer so hohen Strahlenbelastung auszusetzen.

Andererseits haben die beiden den WK III in der BRD überlebt, dazwischen ein halbes Jahr Waffenstillstand, Wunden lecken. Die Welt wäre beinahe im Atomkrieg untergegangen, da werden ihnen so ein paar Becquerel ja wohl nichts anhaben, oder?

Gruss,

PS: Die Kriegsverbrechen vor 40 Jahren sind nur die entfernte Hintergrundmusik des Ganzen. Inzwischen ist ja ein neuer Weltkrieg (allerdings im Westen) ausgebrochen, auch in der Sowjetunion wurden Städte bombardiert, derart menschenleere und entlegene Zonen wie die Pripjetsümpfe haben allerdings kaum etwas abbekommen.


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Murnockerl
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Beitrag10.08.2019 16:46

von Murnockerl
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Okay, also jetzt wissen wir, was das Ziel der Protagonisten ist und auch einiges über die Hintergründe, trotzdem ist mir noch nicht so ganz klar, was das Thema der Geschichte ist. Aus der Grundthematik "verzweifelter Befreiungsversuch vor dem Hintergrund eines dritten Weltkriegs" lassen sich jede Menge verschiedene Handlungen mit völlig verschiedenen Charakterentwicklungen und Themen basteln.

Es könnte z.B. um die Freundschaft der beiden gehen, die unter der Belastungsprobe nach und nach zerbricht - dann macht es Sinn, dass sie auf Hindernisse stoßen, die das Vertrauen zwischen ihnen schwächen.
Es könnte um die Beziehung zwischen A. und der Freundin gehen - dann könnte A. während der Reise auf Personen/Dinge stoßen, die mit der Vergangenheit der Freundin (und vielleicht dem Grund ihrer Verurteilung) zu tun haben und die ihn an ihr bzw. der Rettungsaktion zweifeln lassen.
Es wären aber auch ganz viele andere Themen möglich. Zentral ist es jedenfalls, die Entwicklung zu kennen, die A. durchmachen soll, damit man weiß, welche Hindernisse ihn dort hinbringen, wo du ihn hinbringen willst wink
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BerndHH
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Beitrag11.08.2019 05:19

von BerndHH
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Hi Murnockerl,

Thema der Geschichte: darüber habe ich mir ehrlich gesagt am wenigsten Gedanken gemacht. Es geht ganz einfach um das turbulente Schicksal mehrerer Personen vor dem Hintergrund des WK III.
Ich bin der Typ, der einfach darauf loslegt und erst auf Seite 100 merkt, dass er sich (möglicherweise) vergaloppiert hat.

Das Schicksal eines jungen Panzerhauptmanns aus Norddeutschland, das Inferno einer modernen Panzerschlacht mit der fürchterlichen Waffenwirkung der Neuzeit, Todesangst, schwere Verwundung ... es folgt ein sehr breitgetretener Handlungsstrang über die SanKette der Bundeswehr ... also das Bergen vom Gefechtsfeld, lebensrettende Maßnahmen, der Sichtungsarzt am Truppenverbandsplatz, der über Leben und Tod entscheidet, die erste OP im SanBunker Wedel (b. Hamburg), die Bombardierung Hamburgs,
als einer der Wenigen, die ausgeflogen werden, die Zeit in einem holländischen Militärhospital.

Der rechte Nierendurchschuss Alexanders hat zu Komplikationen geführt, es ist doch zu einer Sepsis gekommen (auf dem Gefechtsfeld ist es halt dreckig. Erde, Textilfetzen der Uniform, etc., die in die Wunde gelangen können zu einer schweren Infektion führen)
Er liegt 6 Monate im Koma - verpennt den WK III und die schicksalhaften Ereignisse, die über sein Land hinwegbrausen.
Der Vormarsch des Warschauer Pakt ist nicht mehr aufzuhalten und im November 1986 stehen ihre ausgebluteten Panzerarmeen am Rhein. Beide Seiten hatten einen enormen Blutzoll und sind im Winter 1986 nciht mehr in der Lage, die Offensive ROT, bzw. die Defensive BLAU weiterzführen.
Die Bevölkerung Westdeutschlands ist vor den Schrecken des Krieges geflüchtet und drängt sich wie die Karnickel in holländischen Flüchtlingslagern unter katastrophalen hygienischen Bedingungen.
Darunter auch Alexanders Familie. Er hat keine Ahnung, wo sie sind - Veronica ist ihm wichtiger (glaubhaft?).

Die Bundesregierung, das "Kriegskabinett Kohl" ist schon vor dem ersten Schlagabtausch unter die Erde gegangen. Zuerst unterirdischer Ausweichsitz/Regierungsbunker Ahrweiler, dann als die Panzerspitzen des Warschauer Paktes die Weser erreichen, wird sie
komplett nach Orlando/Florida ausgeflogen. Inwieweit ich das vertiefen sollte, weiß ich auch nicht so recht. Der Prota bekommt das ja auch nicht direkt mit. Es soll nur das Gefühl entstehen, dass die Bundesregierung die Erste ist, die ihren Arsch rettet und lieber mit einem Cuba Libre am Pool liegt, sich mit kubanischen Prostituierten vergnügt, als in der Scheiße zu liegen und mit den Zähnen in den Dreck zu beißen.
Und die Amerikaner (siehe Trump heutzutage. Vielleicht war Reagan ja ähnlich gestrickt) sind mit die Ersten, die den Schwanz einkneifen, wenn das Blut in Strömen fließt und sie schon viele ihrer "boys" verloren haben. Sie stellen alles ein und verhandeln im Hintergrund mit der sowjetischen Kriegsregierung. Westeuropa als Unterpfand, schnell geopfert, damit die Interkontinentalraketen im Silo bleiben. Es ist besser ("Shithole"-)Europa zu verlieren als im nuklearen Overkill unterzugehen.

Die BRD ist kaputt, weite Landstriche durch Anwendung von Chemischen Kampfstoffen für lange Zeit unbewohnbar und gehört jetzt zur neuen sowjetischen Besatzungszone und es wird gesiebt.
Veronica gehört zu denjenigen, die verhaftet werden. DDR-Vergangenheit, irgendetwas Politisches, ihr Vater ist ein hohes Tier bei der SED in Halle/Saale. Eigentlich hätte er sie retten müssen, doch das tut er nicht. Anstattdessen ein schmutziges Geschäft: "meine Tochter gegen XX"
Veronica wird nach Weißrussland deportiert. In ein Arbeitslager, Umerziehungslager, Straflager?

Es hat noch ein Leben vor dem Großen Krieg gegeben.
Alexander wuchs auf dem Gut einer preußischen Adelsfamilie in der Nordheide auf (dies war schon Thema einer meiner anderen Geschichten), Reiterhof, reiche Eltern, Offizierslaufbahn bei der Panzertruppe.
Bei einer Hengstauktion in Halle lernt er Veronica kennen. Es wird eine stürmische Liebesgeschichte und sie stellt sein Leben vollkommen auf dem Kopf.
Flucht aus der DDR: Veronica flieht aus der DDR, indem sie mit einem Gefährten auf abenteuerliche Weise über die Elbe schwimmt.
Alexanders Mutter, die gut funktionierende weibliche Instinkte hatte, spürt sofort, dass mit der aus dem Osten etwas nicht stimmt und sie bringt ihr unverhohlene Verachtung/Hass entgegen.
Alexander ist blind vor Liebe und ignoriert das alles, will es nicht sehen. Erst bei einem Liebesurlaub in Rom kommt es zu einer delikaten Situation und er bekommt den leichten Verdacht, dass seine Verlobte vielleicht doch kein Engel ist.

Dann kommt der Große Krieg und er verändert alles!

Beziehung zwischen Alexander und Wallace: Wallace ist der Rationale, der Situationen erst analysiert, bevor er handelt. Er muss Alexander oft aus der Scheiße holen. Alexander ist der Draufgänger, dessen impulsive Art in der Geschichte oft zu unangenehmen Situationen führen soll.

Beziehung zwischen Alexander und Veronica: Veronica kommt aus einem kaputten Elternhaus. Ihr Vater, ein ehemaliger Fallschirmjäger und jetzt mächtiger Parteibonze, ist ein absolutes Schwein! Veronicas Mutter schneidet sich im Badezimmer die Pulsadern auf und die beiden kümmert das überhaupt nicht. [diese Szene habe ich überhaupt nicht ausgewalzt,
weil sie nicht sonderlich glaubhaft wird]. Veronica ist Papas Liebling - zumindest glaubt sie das. Sie lernt von ihm, wie man sich im Leben rücksichtslos durchsetzt, die Männer benutzt .. Ihre Waffe ist ihr einzigartiger Körper und ihr unerschütterliches Durchsetzungsvermögen.
Sie ist eiskalt, gefühllos und berechnend.

Alexander erkennt das natürlich viel zu spät. Erst bei der Befreiungaktion im StraLag, da ... (aber das würde ich jetzt nicht verraten Wink

Gruss,


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