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Star City Society


 
 
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Innerdatasun
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 59
Beiträge: 52
Wohnort: Hamburg


Beitrag29.07.2019 10:50
Star City Society
von Innerdatasun
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Moin zusammen.

Einen kurzen Einstand hatte ich ja schon auf dem Roten Teppich gegeben.
In diesem Thread würde ich gerne mein Myth/Fiction Manuskript "Star City Society" ein wenig auf Herz und Nieren von Euch prüfen lassen. Speziell natürlich die Leseprobe bzw. den Prolog.
Ich werde Euch versuchen mit nicht zu viel Text auf einmal zu kommen. Der Prolog umspannt c.a 15 Seiten, aber ich versuche mich hier eher Szenenweise voranzukämpfen.

Ich beginne mal mit dem Pitch, den ich auch als Eingangssatz zu jeden möglichen Anredetext einer Bewerbungsmail ausgewählt habe.

PITCH:
In unserer heutigen Zivilisation kommt es immer wieder vor, dass Menschen spurlos verschwinden. Mal tauchen sie wieder auf, mal verliert sich ihre Spur im Nichts. Zurück bleiben Angehörige und Freunde bei denen der Verlust, und die Ungewissheit tiefe Spuren hinterlassen hat.
Was würden Sie sagen, wenn hinter all dem ein Plan stehen würde? Ein Plan, der so gewaltig ist, dass er uns an den Rande unseres Verstandes führt. Ein Plan, der so unglaublich ist, dass er die Existenz der Menschheit und sogar ihrer gesamten Geschichte infrage stellt?


STAR CITY SOCIETY (Prolog)
Die Finger des Jungen huschten flink über die Oberfläche des Apfels hinweg. Sie hielten das Messer sicher, mit dem er konzentriert ein von Außen nicht erkennbares Muster hineinschnitt. Er verfolgte dabei aufmerksam seine Umgebung und blieb plötzlich bei einem dicken Mann hängen, der ihn verwundert dabei zu beobachten schien. Der hässliche Fette, dessen Hände lose über seinen abartig, gewaltigen Wanst hingen, saß dem Jungen nur wenige Meter im Busbahnhof von Bowling Green auf einer hölzernen Bank gegenüber. Neben ihm saß seine streichholzhafte Ehefrau, die emsig konzentriert sich durch ihren Korb mit Wolle hindurchstrickte; den sie vor sich auf dem Schoß trug.
  „Was atmest du denn so hektisch? Alles in Ordnung?“, fragte sie ihn, ohne dabei von ihrem Strickwerk aufzublicken.
  „Siehst du den Jungen dort drüben?“, antwortete er ihr keuchend. Er wischte sich mit einem Taschentuch, das er mühsam aus der Hosentasche hervorholte über die Stirn. Sie blickte einmal kurz unter ihren Brillengläsern auf, ohne dabei den Kopf zu bewegen, und wendete sich schnell wieder ihrer Tätigkeit zu.
  „Was soll mit ihm sein?“
  „Er ist irgendwie merkwürdig“, schnaufte er.
Sie schaute wieder zu ihm hinüber. Diesmal vielleicht eine zehntel Sekunde länger als beim ersten Mal. Die Taktzahl ihres Strickschlages erhöhte sich. Sehrwahrscheinlich wollte sie ihrem Mann zeigen, wie wenig sie auf seine Beobachtungen gab.
  „Mein Gott, ein kleiner Junge, der sehrwahrscheinlich auf seine Mutter oder seine ältere Schwester wartet, die ihn gleich abholen werden,“ antwortete sie ihm so schnell und präzise wie der Taktschlag ihres Strickutensils.
  „Meinst du wirklich?“, schaute er zu ihr hinunter.
  „Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht Herbert. Und mir ist es auch egal. Wenn du ein Problem mit ihm hast, dann geh gefälligst zu ihm rüber.“ Die Streichholzfrau rückte nach ihren Worten sich den Rock unter ihrem Hintern zurecht und zog ein wenig Wolle aus dem Korb nach.
  „Ich hol mir mal ein Wasser.“
Sie schaute ihn an, mit einem Blick zwischen Verachtung und bedingungsloser Hörigkeit.
  „Dann pass mal auf dich auf!“
Der Mann erhob sich, mehr recht als schlecht von der Bank empor, rückte sich sein weißes, verschwitztes Hemd zurecht und schob sich hinüber zu einem Wasserspender, der genau neben der Bank des Jungen stand.
Der Junge schnitzte unterdessen unbeeindruckt an seinem Apfel herum. Er lies den Mann allerdings nicht aus den Augen, als dieser versuchte sich einen Plastikbecher aus dem Spender zu entnehmen. Dafür musste sich der Arme weit herunterbeugen, was ihn sichtlich schwerfiel. Da er mehr den Jungen beobachtete als nach unten zu schauen, fingerte er ziemlich ungeschickt mit seiner Hand in der Öffnung. Der Becher entwich dabei immer wieder geschickt den Avancen seiner Finger, was den Dicken sichtlich nervös machte.
Der Junge mochte vielleicht so sieben bis acht Jahre alt sein, bemerkte der Mann nun aus seinem Blickwinkel heraus. Jetzt aus der Nähe sah er auch, was ihn von weiten schon auffiel und ihn irritierte. Der Junge besaß einen auffällig flachen Nasenrücken, der schon fast übergangslos zu den Wangenknochen hinüberlief. Aber er war doch irgendwie anders, als wie bei diesen merkwürdig erkrankten und und von Geburt an entstellten Menschen, die er ab und zu auch schon mal auf der Straße gesehen hatte. Fast sah es für den Mann so aus, als litt der Junge an einer Hautkrankheit. Er traute gerade seinen Augen nicht, während er den Becher fest in den Händen hielt und das Wasser hineinlaufen lies. Dort zeichneten sich, unterhalb des Haarschopfes, am Rande der Kopfhaut, eine schuppenartige Struktur ab. Er wollte gerade noch genauer hinschauen, da drehte der Junge kurz seinen Kopf zu ihm hoch. Der Mann erschrak heftig und versuchte irgendwie den Becher doch noch zu ergattern. Aber seine Hände drohten ihn eher zu zerdrücken, also zog er sie wieder tatenlos zurück.
  „Na kleiner Mann, wo soll's denn hingehen?“, begann der Dicken nun mit einem gestelzten Versuch die ungeschickte Situation zu überspielen. Er nestelte an einem Hemdknopf herum. Der Junge beobachte die tollpatschigen Bemühungen des Mannes und blickte ihn danach von unten herab an.
  „Entschuldigen sie bitte, aber das geht sie ja wohl mal gar nichts an“, antwortete er kurz und trocken.
Der Körper des Dicken spannte sich plötzlich kerzengerade auf und er blickte irritiert einmal kurz zu seiner Frau zurück. Seine Finger hatten sich mittlerweile bis zu seiner viel zu kurzen Krawatte hinaufgearbeitet.
  „Na horch einmal. Wer hat dir denn diese Manieren beigebracht?“ Der Dicke schaute wieder zu dem Jungen herunter.
  “Was wollen sie denn, ich hab mich doch entschuldigt.“ Er schaute ihn jetzt fast schon ein wenig traurig dabei an. “Aber wenn sie sich bei meinem Vater beschweren wollen, der ist nur kurz mal da hinten auf der Toilette.”
Er zeigte dabei auf die im hinteren Teil des Bahnhofes angrenzenden Waschräume.
Der Mann schaute über die Bänke des Wartesaals hinweg, hinüber zu dem Schild mit den Toiletten. Er sah einen Mann in dem Moment dort heraus kommen, den er eine Weile mit seinem Blick verfolgte; der aber dann doch weiterging. Er blickte wieder zu der Bank herunter. Er wollte dem Jungen gerade einen Bonbon anbieten, den er schon die ganze Zeit in seiner Hosentasche mit sich herumtrug und der sich langsam in der Hitze aufzulösen begann; aber der Junge war verschwunden. Der Dicke drehte sich noch eine Weile auf seinen kleinen stummeligen Füßen, und blickte sich dabei um, konnte aber keine Spur von dem Jungen entdecken. Nur der Apfel, oder besser gesagt die Reste dessen was der Junge zurückgelassen hatte, lag noch auf der hölzernen Lehne der Bank. Er schaute sich kurz um und griff zögerlich danach.
  „Himmel. Was schleppst du denn da schon wieder an?“ Die Streichholzfrau schaute ihren Mann verwundert an, der sich mit einem heftigen Satz auf die Bank fallen lies und schwer keuchte.
  „Schau mal“, hielt er ihr den Apfel entgegen. Trotz des schweren Keuchens, das seine Worte noch begleitete, wirkte seine Stimme merkwürdig erleichtert, fast gelöst. Die Frau schaute zuerst ihren Mann unter ihren Brillengläser an und dann kurz auf den Apfel. Der Klang seiner Stimme irritierte sie. Er lächelte glücklich.
 „Nun schau doch mal.“ Er winkte mit dem Apfel vor ihrem Gesicht hin und her. Sie legte die Stricknadeln bei Seite und stellte den Korb auf den Boden zu ihren Füßen. Die Frau nahm den Apfel vorsichtig in die Hand und strich fast andächtig über die Oberfläche. Jetzt begann auch sie zu lächeln.
  „Siehst du. Er ist fast absolut eben geschält worden“, erklärte er ihr.
Sie hielt ihn jetzt hoch und drehte ihn einige Sekunden in der Hand. Die Streichholzfrau legte ihrem Mann wieder den Apfel zurück in seine Hand und blickte sich jetzt plötzlich hektisch in der Umgebung um.
  „Wo ist er denn hin?“
  „Keine Ahnung – ist doch egal,“ wiegelte er lächelnd ab. „Schau dir mal das an.“ Sie steckten ihre Köpfe zusammen und er hielt ihnen den Apfel hin. Sie blickten gemeinsam durch ein Loch, das den Apfel durchschnitt.
  „Er hat ihn entkernt. Na und?“, bemerkte sie etwas gleichgültig.
  „Er hat ihn nicht nur entkernt.“ Er drehte jetzt den Apfel etwas seitlich vor ihren Augen, so das sie besser hineinschauen konnte. „Er hat ihn komplett, völlig sauber und gleichmäßig ausgehöhlt.“
Der fette, hässlich, schwitzende Mann schaute glücklich seine Frau an und strahlte über das ganze Gesicht. Sie schaute zuerst den Apfel und dann ihn an. So glücklich hatte sie ihren Mann noch nie gesehen.

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Gast







Beitrag29.07.2019 11:37
Beispiel
von Gast
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Mal eben reingeschneit beim Arbeiten: Ich bin ja keine Autorin*, aber ein Pitch soll doch ...? Genau: kurz.

Wie ich ihn schreiben würde:
Ständig werden Menschen vermisst gemeldet, manche bleiben verschwunden. Dahinter steckt ein Plan.

Ein Beispiel zur freien Weiterverwendung. Cool

*In Anlehnung an Ich bin ja kein Paddler, so begann einst die Kolumne im Kanu-Magazin. :>
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Innerdatasun
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Beitrag29.07.2019 13:10

von Innerdatasun
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Danke fürs kurze Feedback.
Ich denke aber das es bei "dem Plan" deutlich werden sollte, dass es sich nicht um ein Vorhaben handelt, das wir normalweise mit eher kriminalistischen Motiven gleichsetzen. Deshalb die momentane Länge.
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Michel
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Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
Silberne Neonzeit


Beitrag29.07.2019 13:46

von Michel
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Hm. Für mich holpert der Text noch.
innerdatasun hat Folgendes geschrieben:
Die Finger des Jungen huschten flink über die Oberfläche des Apfels hinweg. Sie hielten das Messer sicher, mit dem er konzentriert ein von Außen nicht erkennbares Muster hineinschnitt. Er verfolgte dabei aufmerksam seine Umgebung und blieb plötzlich bei einem dicken Mann hängen, der ihn verwundert dabei zu beobachten schien. Der hässliche Fette, dessen Hände lose über seinen abartig, gewaltigen Wanst hingen, saß dem Jungen nur wenige Meter im Busbahnhof von Bowling Green auf einer hölzernen Bank gegenüber. Neben ihm saß seine streichholzhafte Ehefrau, die emsig konzentriert sich durch ihren Korb mit Wolle hindurchstrickte; den sie vor sich auf dem Schoß trug.
Ich habe für den Start mal alle Adjektive/Adverbien/Füllwörter angestrichen - nicht, weil sie falsch sind, sondern weil sie mir sehr häufig erscheinen und teilweise tautologisch verwendet werden. Wie sollen Finger huschen, wenn nicht flink? So wirkt der Text (auf mich) aufgeblasen und ich habe den Eindruck, beim Lesen hängenzubleiben wie in Honig.
Bei der Beschreibung des Ehepaars hat der Text meine Sympathie verloren. Du verwendest auktoriale Perspektive, also fällt hier die Erzählstimme ein (vernichtendes) Werturteil, nicht etwa der Junge, der vielleicht so denken könnte. So einem Erzähler mag ich erst mal nur ungern folgen. (Vielleicht, weil mir selbst schon einmal solche Beschreibungen angestrichen worden sind.) Dabei sind ein paar schöne Perlen versteckt, z.B. das konzentrierte Hindurchstricken - ungewöhnlich, treffend, knapp. Klasse.
Wenn das eine Genregeschichte wird, dann wird Dir vermutlich irgendwann angestrichen, dass der Junge an dem Mann hängenbleibt - nicht etwa sein Blick.

Allgemein könnten Sätze straffer formuliert werden und würden an Präzision gewinnen. Die strickende Frau z.B.: Eigentlich klar, dass sie nicht im Stehen strickt. → "Neben ihm strickte sich seine Frau emsig konzentriert durch ihren Korb mit Wolle hindurch." Das Sitzen kannst Du einfach streichen.
Oder die Finger: Sind sie nun flink oder halten sie das Messer sicher? Kann sein, dass beides gleichzeitig geht, aber für mich liest sich das sperrig.
Bowling Green klingt nach UK oder USA - dann würde nach meiner Wahrnehmung der Abstand nicht in Metern, sondern in Yards oder Feet angegeben werden.

Zitat:
  „Was atmest du denn so hektisch? Alles in Ordnung?“, fragte sie ihn, ohne dabei von ihrem Strickwerk aufzublicken.
  „Siehst du den Jungen dort drüben?“, antwortete er ihr keuchend. Er wischte sich mit einem Taschentuch, das er mühsam aus der Hosentasche hervorholteKomma über die Stirn. Sie blickte einmal kurz unter ihren Brillengläsern auf, ohne dabei den Kopf zu bewegen, und wendete sich schnell wieder ihrer Tätigkeit zu.
  „Was soll mit ihm sein?“
  „Er ist irgendwie merkwürdig“, schnaufte er.
Sie schaute wieder zu ihm hinüber. Diesmal vielleicht eine zehntel Sekunde länger als beim ersten Mal. Die Taktzahl ihres Strickschlages erhöhte sich. Sehrwahrscheinlich wollte sie ihrem Mann zeigen, wie wenig sie auf seine Beobachtungen gab.
  „Mein Gott, ein kleiner Junge, der sehr wahrscheinlich auf seine Mutter oder seine ältere Schwester wartet, die ihn gleich abholen werden,“ antwortete sie ihm so schnell und präzise wie der Taktschlag ihres Strickutensils.
  „Meinst du wirklich?“, schaute er zu ihr hinunter.

Erneut relativ viele Adjektive/Adverbien. Insbesondere letztere lassen sich oft auch durch ein präzise gesetztes Verb vermeiden: Wer schleicht, muss nicht mehr leise gehen.
Mittlerweile gähne ich beim Lesen. Hier wird ein Dialog ausgewalzt, in dem es um wenig geht als um die Tatsache, dass Herbert den Jungen komisch findet und seine Frau das nicht tut. Ich persönlich käme prima ohne den durchgestrichenen Satz aus.
Die unterstrichenen Inquits hast du relativ großzügig verteilt - hier könntest du prüfen, welche du weglassen kannst, ohne dass die Zuordnung unkenntlich wird. Insbesondere das letzte finde ich problematisch. Zumindest habe ich keinen Schimmer, wie man allein durch Hinunterschauen eine grammatikalisch richtige Frage äußern kann. Ganz allgemein wäre ich mit Inquits vorsichtig, gerade mit "schnaufte er", "zischte sie" - alles kann man mal verwenden, aber es wirkt für mich schnell nach Schüleraufsatz.
Zitat:
  „Ehrlich gesagt, weiß ich es nichtKomma Herbert. Und mir ist es auch egal. Wenn du ein Problem mit ihm hast, dann geh gefälligst zu ihm rüber.“ Die Streichholzfrau rückte nach ihren Worten sich den Rock unter ihrem Hintern zurecht und zog ein wenig Wolle aus dem Korb nach.
Gähn. Noch immer streiten sie über den Jungen, der an dieser Stelle eher langweilig wirkt - wirklich Interessantes kommt später (der Apfel), aber so mit emotionalen Reaktionen Herberts überzuckert, dass mir das Ungewöhnliche beinahe verloren geht.
Mit der Beschreibung der Gestalten über Verhalten beschäftigst du dich viel (das Zurechtziehen des Rocks), damit lassen sich Figuren auch schön charakterisieren. "Hintern" klingt umgangssprachlich und verstärkt meinen Eindruck, dass der Erzähler der Szene die beiden abwertend betrachtet. Das sind keine Figuren, das sind Karikaturen.
Einmal hatte ich den Eindruck: Ah, jetzt geht's los:
Zitat:
„Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht Herbert.
Ich hatte gelesen: "Ich weiß, es ist nicht Herbert." Und sofort ging das Kopfkino los: Haben sie ein Kind verloren, hat das etwas mit dem Pitch zu tun? Die Figuren bekamen Tiefe, eine Geschichte - und mein Interesse.
Und dann war's bloß Herberts Vorname. Schade. Verschenkte Gelegenheit.
Zitat:
  „Ich hol mir mal ein Wasser.“
Sie schaute ihn an, mit einem Blick zwischen Verachtung und bedingungsloser Hörigkeit.
  „Dann pass mal auf dich auf!“
Wie man Verachtung ausdrücken kann und gleichzeitig hörig sein kann, entzieht sich meiner Kenntnis, das wirkt auf mich willkürlich und unlogisch. Den letzten Ausspruch kannst Du einsparen, wenn die Ehefrau gestisch ausdrückt, was sie von Herberts Aufmerksamkeit hält.

So, weiter komme ich aus Zeitgründen nicht.
Fazit: Der Text ist Herbert nicht unähnlich, er hat mir  deutlich zu viel Speck auf den Rippen und wirkt noch langweilig. Wenn er fesseln soll, täte ihm eine deutliche Straffung gut - und die bewusste Entscheidung für eine Erzählperspektive. Entweder durch die Augen einer Hauptfigur - oder mit dem auktorialen, distanziert-ironischen Erzähler, dessen einseitige Haltung mir hier schnell auf den Geist geht.
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Innerdatasun
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Beitrag29.07.2019 13:53

von Innerdatasun
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Danke erstmal. Bin gespannt wie du den Rest siehst. Äußere mich dann. Es war aber schon sehr anregend.
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Gast







Beitrag29.07.2019 19:58
in my humble opinion
von Gast
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Du könntest sogar schreiben:
Immer wieder verschwinden Menschen, dahinter steckt ein Plan.
Solange da nicht steht "verschwinden Menschen in Essen-Kupferdreh" oder meinetwegen in Trier-West ist klar, dass es um was Großes geht.

Die ausführliche Fassung nimmt dem die Spannung, ein imho erst unnötiges, dann sich selbst feierndes Geleier. Kenne das, könnte meins sein, berauscht vom eigenen Werk. Wink Willst du von mir nicht hören? Auch recht, vielleicht äußert sich noch ein Pitch-Experte. Smile
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Innerdatasun
Geschlecht:männlichWortedrechsler

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Beitrag29.07.2019 21:19

von Innerdatasun
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Zitat:
Die ausführliche Fassung nimmt dem die Spannung, ein imho erst unnötiges, dann sich selbst feierndes Geleier. Kenne das, könnte meins sein, berauscht vom eigenen Werk. Wink Willst du von mir nicht hören? Auch recht, vielleicht äußert sich noch ein Pitch-Experte. Smile

Warum soll ich das nicht hören wollen? Was meinst du warum ich den Text hier reinstelle?
Aber ein bisschen Rausch gehört wohl dazu. Zumindest soviel das sich andere mitberauschen können. Wink
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kioto
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Beitrag29.07.2019 22:53

von kioto
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Hallo Innerdatasun,

Ich habe deine Textprobe gerne gelesen und würde wohl weiterlesen. Die vielen Adjektiven wurde ja schon angemerkt. Weniger gefällt mir die Beschreibung der Personen. Sie wirkt holzschnittartig und negativ. Die vom Autor gewünschte Einstellung zu den Personen sollte eher beim Leser durch neutrale, umschreibende Beschreibung erzeugt werden, statt dass er mit der Nase drauf gestoßen wird. Da sie am am Anfang stehen, sind sie Hauptpersonen? Oder ist es der Junge?
Auch den Pitch würde ich weglassen. Oder ist damit Klappentext gemeint? In den Buchtext gehört er eigentlich nicht, denn er nimmt Spannung weg.


_________________
Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.

Gruß, Werner am NO-Kanal
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Innerdatasun
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 59
Beiträge: 52
Wohnort: Hamburg


Beitrag30.07.2019 07:01

von Innerdatasun
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kioto hat Folgendes geschrieben:

Ich habe deine Textprobe gerne gelesen und würde wohl weiterlesen


Danke das hör ich doch gerne

kioto hat Folgendes geschrieben:

 Weniger gefällt mir die Beschreibung der Personen. Sie wirkt holzschnittartig und negativ.


Ok. Das mag sein. Erklärt sich eventuell aus der Geschichte bzw dem Hintergrund des Jungen. Wobei ich sagen muß. Ich hab es schon ein wenig gemildert. Ich finde aber das ich gegen Ende der Bahnhofsszene, wo beide den Apfel betrachten, ich sie anders wirken lasse. Hat wohl mit der Handlung des Jungen zu tun.
Aber ich sollte wohl auch klarer deutlich machen, das es die Perspektive des Jungen ist, die der auktoriale Erzähler nur wiederspigelt.
Also Ja, der Junge sieht den Mann so negativ. Er fühlt sich durch ihn bedroht und später durch dessen Neugierde belästigt.

kioto hat Folgendes geschrieben:


Da sie am am Anfang stehen, sind sie Hauptpersonen? Oder ist es der Junge?


Ok. Großes Problem. Nein. Keiner der Drei ist eine Hauptperson. (jetzt bekomm ich bestimmt Schimpfe ? Embarassed) Oder anders gesagt. Der Junge erscheint uns sehr sehr lange, als eine Person die vermisst wird.
Ich muß dazu sagen. Iim Prolog tauchen wichtige Personengruppe auf, nicht also unbedingt Figuren, die später noch eine große Relevanz bekommen.
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Murnockerl
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Beiträge: 340



M
Beitrag30.07.2019 07:54

von Murnockerl
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Hallo Innerdatasun!

Deine Idee klingt interessant, wobei im Augenblick ja noch völlig offen ist, wohin sie sich entwickelt - dh es könnte sehr klischeehaft oder wirklich innovativ und spannend werden. Möglicherweise hat es schon jemand angemerkt, aber der "Pitch" ist nicht unbedingt ein Pitch, weil bei diesem normaler Weise die gesamte Handlung inklusive dem Ende umfasst sein müsste. Das, was du hast, ist mehr so eine Art Klappentext. Ist jetzt nicht sonderlich relevant, aber falls du dich mit dem Roman bei einem Verlag bewirbst, brauchst du dann einen vollständigen Pitch bzw ein Exposé.

Ich fand den Text durchaus spannend - du hast mich neugierig gemacht, auch wenn an sich noch nicht viel passiert. Wie die anderen finde ich aber auch, dass deine Erzählstimme weniger wertend sein sollte. Wenn du beschreibst, wie die Figuren sich verhalten und wie sie aussehen, kann man als Leserin selbst ganz gut entscheiden, ob man sie sympathisch findet oder nicht wink
Da das noch nicht die Hauptfiguren sind (was ich für einen Prolog übrigens nicht schlimm finde, solange der sich nicht zu sehr in die Länge zieht), gehe ich mal davon aus, dass deine eigentlichen Hauptfiguren später sympathischer gezeichnet werden. Trotzdem möchte ich mal anmerken, dass es mMn für einen guten Roman essentiell ist, Figuren, auch wenn sie eigentlich negative Eigenschaften haben, immer auch auf eine Weise zu beschreiben, die im Leser zumindest Verständnis weckt.

Weiters habe ich mich gefragt, in welcher Zeit der Prolog eigentlich spielt. Die Kleidung (Hemd, Krawatte, Rock) der Figuren und vor allem das autoritäre Auftreten des Mannes gegenüber seiner Frau und dem Kind hat mich an den Zeitraum 50er - 70er denken lassen, da hat mich dann aber wieder der Wasserspender mit Plastikbechern irritiert. Wobei es auch ein Vorurteil von mir sein mag, dass sowas damals noch nicht auf Bahnhöfen herumstand.

Was den Text an sich betrifft, hast du noch einige Fehler in der Beistrichsetzung, Grammatik und Groß-Klein-Schreibung drin. Ich habe im Augenblick keine Zeit, das alles herauszustreichen, aber ich denke, du findest das auch selbst. Falls nicht und du gerne ausführlichere Textarbeit hättest, kann ich das später gern mal machen.
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Innerdatasun
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Beitrag30.07.2019 08:27

von Innerdatasun
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Murnockerl hat Folgendes geschrieben:


Deine Idee klingt interessant, wobei im Augenblick ja noch völlig offen ist, wohin sie sich entwickelt - dh es könnte sehr klischeehaft oder wirklich innovativ und spannend werden.


Ich dank dir schonmal für die Bemerkungen. War sehr hilfreich. Ich hoffe das sich das mit den leicht polarisierenden Blick auf bestimmte Figuren bzw. Figurengruppen noch von alleine klärt.

Murnockerl hat Folgendes geschrieben:


Trotzdem möchte ich mal anmerken, dass es mMn für einen guten Roman essentiell ist, Figuren, auch wenn sie eigentlich negative Eigenschaften haben, immer auch auf eine Weise zu beschreiben, die im Leser zumindest Verständnis weckt.


Ja, ich denke eine Figur muß auf keinen Fall symphatisch, aber zumindest emphatisch sein. Ihre Reaktionen müßen nachvollziehbar sein. Vielleicht nicht gleich im ersten Satz; aber es sollte zumindest das Bedürfnis beim Leser erweckt werden, mehr über sie erfahren zu wollen.


Murnockerl hat Folgendes geschrieben:


Was den Text an sich betrifft, hast du noch einige Fehler in der Beistrichsetzung, Grammatik und Groß-Klein-Schreibung drin. Ich habe im Augenblick keine Zeit, das alles herauszustreichen, aber ich denke, du findest das auch selbst. Falls nicht und du gerne ausführlichere Textarbeit hättest, kann ich das später gern mal machen.


Immer gerne. Das wäre sehr nett, natürlich nur wenns im Rahmen eurer Zeit bleibt. Rolling Eyes
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Murnockerl
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Beitrag30.07.2019 10:41

von Murnockerl
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Gerne smile Ich hoffe, es hilft weiter.

Zitat:
Immer gerne. Das wäre sehr nett, natürlich nur wenns im Rahmen eurer Zeit bleibt.   


Kommt drauf an, ob du meinst, du kommst allein damit zurecht, oder nicht. Wenn du sagst, du hast schon dreimal drüber gelesen und findest die Fehler nicht, mach ich mir gern die Mühe. Ansonsten ists natürlich einfacher, du korrigierst selbst drüber, weil es doch einige Kleinigkeiten sind.
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Gast







Beitrag30.07.2019 14:33
Tja ... :)
von Gast
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Innerdatasun hat Folgendes geschrieben:
Warum soll ich das nicht hören wollen? Was meinst du warum ich den Text hier reinstelle?
Mein Irrtum. Ich hatte den Eindruck, irgendwas hakt hier, kam aber nicht dahinter, was. Erst Murnockerl hat mich drauf gebracht: Der Pitch ist offensichtlich nicht immer und überall Das Werk in einem Satz. Mir hat Google das irgendwann mal so erzählt, ich habs geglaubt, keine Ahnung, wie die korrekte Bezeichnung lautet. Werds auch nicht erforschen, ich schreibe lieber.
Bitte um Verzeihung für das Einbringen von Halbwissen, werde es in Zukunft vermeiden. Smile

Zitat:
Aber ein bisschen Rausch gehört wohl dazu. Zumindest soviel das sich andere mitberauschen können. Wink
Cool
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Yorinde
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Wohnort: Stendal


Beitrag30.07.2019 22:52

von Yorinde
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Hallo Innerdatasun,
da hast du dir ja Großes vorgenommen. Daumen hoch²
Zum Thema Pitch kann ich nicht viel sagen, damit habe ich mich noch gar nicht beschäftigt, aber mir ist gerade bei Lesen der Kommentare was anderes aufgefallen.

Zitat:
kioto hat Folgendes geschrieben:
Weniger gefällt mir die Beschreibung der Personen. Sie wirkt holzschnittartig und negativ.

Innerdatasun hat Folgendes geschrieben:
Ok. Das mag sein. Erklärt sich eventuell aus der Geschichte bzw dem Hintergrund des Jungen.


Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du hier den Anfang des Romans gepostet. Stell dir vor, jemand zieht dein neu erschienenes Buch in einer Buchhandlung aus dem Regal (was ich ja allen engagierten Autoren wünsche), schlägt es auf und liest die erste Seite. Kommt dann, wie kioto, zu dem Schluss, dass die Figuren zu negativ und klischeehaft wirken, klappt das Buch zu und stellt es zurück. Dann mag es sein, dass du als Autor natürlich weißt, warum die Figuren so wirken sollen, aber der Leser wird das nie erfahren, weil du es ihm zu früh "um die Ohren gehauen" hast. Verstehst du, was ich meine?
Wie wäre es, wenn du den auktorialen Erzähler am Anfang wirklich auktorial erzählen lässt, von ziemlich weit draußen, und nur allmählich weiter hineinzoomst in den Kopf des Jungen? Für meinen Geschmack (der natürlich auch nur das ist: mein persönlicher Geschmack) ist bei deinem Prolog weniger mehr. Die karrikative Darstellung des Ehepaars, das Wegstricken (wie schon angemerkt), sind wirklich schöne Elemente. Aber ich glaube, es täte dem Text gut, nur vom Erzähler (dann aber weniger wertend) oder nur vom Jungen (dann gern wertend) erzählt zu werden. Herbert und seine Frau sind für den Fortgang der Geschichte nicht relevant? Dann brauchen wir auch nicht in ihren Kopf gucken. Wahrscheinlich müssen wir noch nicht mal ihre Namen wissen. To much information. Wink
Schau einfach, ob du von den Anmerkungen was gebrauchen kannst.
Viel Freude beim Weiterschreiben!
Yorinde


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Es heißt, das Leben schreibe die besten Geschichten. Hin und wieder sollten wir dem Leben aber auch einen Stift leihen.
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Innerdatasun
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Wohnort: Hamburg


Beitrag31.07.2019 07:57

von Innerdatasun
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Hallo Yorinde. Auch dir danke ich für deine Eindrücke, die mir gut weiterhelfen. Ich werde sicherlich den Eindruck auf das Paar ein wenig mildern. Ganz abstellen kann ich es nicht, da der Junge einen besonderen Hintergrund hat, die im weiteren Verlauf noch deutlicher werden wird.
Die Kleinigkeiten machen ja meist den Text. Und du hast sicherlich Recht, das wenn die Figuren nicht relevant sind, wir auch den Namen nicht wissen müssen. Smile

Gruß an Alle
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Innerdatasun
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Beitrag01.08.2019 08:15
Szene 2: Zwischen Odin und High Prärie
von Innerdatasun
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Hier nun die zweite Szene zu der Myth Fiction "Star City Society"
Was bisher geschah: Kleiner Junge, der anscheinend alleine auf Reisen ist, verwundert älteres Ehepaar mit seiner Schnitzkunst im Bahnhof von Bowling Green, bevor er sich wieder unbemerkt aus dem Staub macht.


 Der Junge schaute aus dem Fenster des Busses. Er hatte sich mittlerweile in dessen hintere Reihen gesetzt, und beobachtete nun neugierig die an ihnen vorbeiziehenden Häuserblocks von Bowling Green. Allmählich wurden die Häuser immer kleiner und die Abstände zwischen ihnen immer größer; bis irgendwann nur noch vereinzelt am Horizont, oder mal am Straßenrand, eines von ihnen wieder auftauchte.
Einige Stunden später stoppte der Bus plötzlich auf einer verlassenen Landstraße, irgendwo im Nirgendwo zwischen Odin und High Prärie. Es waren nur noch wenige Reisende im Bus anwesend. Eine Mutter mit ihrer Tochter schliefen einige Reihen weiter vorne und wurden durch das Abstoppen des Fahrzeuges unsanft geweckt. Sie schaute den Jungen mit leicht verschlafenen Augen an, als er sich an ihr mit seinem kleinen Rucksack vorbeidrängte. Weiter vorne am Eingang saßen ein junges Päarchen, die sich gemeinsam unter einen Kopfhörer kuschelten und nun irritiert aus dem Fenster schauten.
Der Fahrer hatte also seinen Wunsch beim Einstieg nicht vergessen, ihn hier aussteigen zu lassen. Obwohl er ihn ein klein wenig zu misstrauisch dabei betrachtete und von Kopf bis Fuß musterte.
Der Junge stand im hinteren Teil des Busses vor der dortigen Tür, die sich allerdings nicht öffnete. Er schaute nach vorne und beobachtete den Fahrer in seinem Rückspiegel, der ihn ebenfalls beobachtete.
  „Hallo. Sir. Könnten sie bitte hinten aufmachen?“, rief er nach vorne durch. Die anderen Mitreisenden, die sich ebenfalls weiter vorne befanden, drehten sich in ihren Sitzen um und bemerkten nun auch den Grund des außerplanmäßigen Haltens.
  „Tschuldige Junge, die Tür klemmt. Du musst hier vorne raus.“ Er beugte sich in seinem Fahrersitz leicht zur Seite hinaus und sprach den Gang hinunter, ohne ihn dabei anzusehen. Der Junge schob sich mit seinen Sachen durch den Gang nach vorne. Die Blicke des Jungen und des Fahrers trafen sich dort. Es war ein älterer Schwarzer, mit einem dichten Vollbart, Latzhose und einem Cappy der St Louies Cardinals.
Der Junge hätte gerne durch die vordere Tür den Bus verlassen, aber auch diese war ebenfalls verschlossen.
  „Bist du sicher das du hier raus willst? Ich seh hier niemanden weit und breit.“ Der Fahrer fixierte ihn mit seinen dunklen Augen.
  „Sir. Lassen sie mich bitte hier aussteigen. Das ist sonst Freiheitsberaubung.“ Der Junge drehte sich dabei einmal zu dem jungen Mann und dem Mädchen hinüber und schaute auch sie dabei an. Der Junge hatte gerade seinen Kopfhörer abgenommen und schob seinen Körper aus dem Sitz heraus. Er hatte die Knie gegen den vorderen Sitz geklemmt und schaute den Jungen an.
  “Ja kommen sie, machen sie dem Jungen schon die Tür auf. Schließlich hat er für die Fahrt hierher bezahlt”, rief er nun zum Fahrer hinüber.
Seine Freundin schaute zu ihrem Freund hoch, die immer noch in Schlafstellung in ihrem Sitz eingeklemmt war. Sie nickte zustimmend, obwohl ihr müder Blick eher den Eindruck machte, als wüsste sie gerade gar nicht, um was es wirklich hier ging. Gemeinsam fixierten sie nun den Fahrer.  
  „Freiheitsberaubung“, wiederholte er die Worte des Jungen und schüttelte verwundert den Kopf. Er drückte mürrisch einen Knopf vor sich. „Wenn man sich einmal für seine Mitmenschen interessiert, dann wird man noch dumm dafür angemacht.“ Er drehte sich einmal kurz um, schaute strafend in die Gesichter der hinteren Reihen, die teilnahmslos dem Geschehen folgten.
Die Tür sprang ächtzend in ihren alten Scharnieren auf und ein frischer Luftzug durchströmte den Eingangsbereich des Busses, in dem sich in den letzten Stunden die Hitze gestaut hatte. Der Junge sprang schnell die Stufen des Busses herunter, bevor sich der Fahrer es sich doch noch anders überlegen konnte. Er wartete nicht lange mit seiner Weiterfahrt. Die Tür schloss sich, kurz nachdem der Junge seinen letzten Fuß auf den sandigen Boden neben einer behelfsmäßig asphaltierten Strasse gesetzt hatte.
Er blickte dem Bus noch eine Zeit lang nach, bevor er sich für seine neue Umgebung interessierte. Die Straße machte eine leichte Biegung. Etwas weiter im Hintergrund war ein Hof zu sehen, auf dem ein Hund etwas kläglich bellte. Die Sonne stand jetzt hoch am Himmel und kennzeichnete die mittägliche Zeit des Tages. Sie brannte still auf seinen blonden Haarschopf herunter, der ihn ein wenig an den kleinen Lord erinnern lies. Er schnappte sich seinen Rucksack und setzte sich unter den Schatten eines nahegelegen Baumes.
Der Junge schaute an seinem Bauch herunter, der gerade zu grummeln begann. Er legte sich seine Hand darauf und zog seinen Rucksack an sich heran. Eine Plastikbox kam zum Vorschein, in der sich zwei Butterbrote befanden. Einen Apfel und eine Tomate legte er vor sich auf den Boden, auf dem er vorher sorgsam ein Taschentuch ausgebreitet hatte.
Er blinzelte angestrengt durch die leicht zugekniffenen Augen an seinem Pony vorbei die Straße hinunter, als er den ersten Bissen des Brotes nahm. Nach einer gewissen Zeit in der er dort saß, näherte sich von weit hinten  ein Fahrzeug. Die flimmernde Hitze des Asphaltes lies das Auto irgendwie lustig aussehen, dachte er so vor sich hin. Er fixiert es weiter und bewunderte das Spiel der Formen, die durch Licht und Hitze seine Augen narrten.
Der Junge schlürfte stoisch an seinem Strohhalm aus der Packung eine gelbliche Flüssigkeit heraus, als der Wagen vor ihm zum Stehen kam. Ein Fenster wurde heruntergekurbelt und ein älterer Herr mit Schnauzbart streckte freundlich seinen Kopf heraus.
  „Na Junge, soll ich dich ein Stück mitnehmen. Wo willst du denn hin?“
  „Danke Sir. Wollen sie zufällig auch zu der Farm der Poplawskis,“ rief er dem Mann zu. Er erhob sich langsam vom Boden und ging ein paar Schritte auf das Fahrzeug zu. Der Wagen hatte eine geräumige offene Ladefläche, auf dem sich einige Drahtkisten mit Hühner befanden. Der Mann schaute nach vorne die Straße entlang.
  „Die Poplawskis? Ja klar, komm ich vorbei. Steig ein. Ich lass dich dort raus.“ Er öffnete im selben Moment die Tür auf der anderen Seite des Wagens.
Der Blick des Jungen schlug nun allerdings in leichte Enttäuschung um.
  „Ach, sie wollen da gar nicht direkt hin? Schade.“
Er hatte mittlerweile die Hand sich vor die Stirn gehalten, um sich besser vor den Strahlen der Sonne zu schützen, und auch um den Mann besser im Augen zu behalten.
  „Was mach das denn den Unterschied, Junge. Ich muss da vorbei und lass dich dort raus. Na komm steig ein.“
Der Junge verharrte weiterhin in seiner Position und schaute unter der Hand hindurch zu dem Wagen hinüber.
  „Danke nein. Geht schon so.“
  „Danke nein – geht schon so“ wiederholte der Mann die Worte des Jungen verwundert und fügte noch ein Fragezeichen hinten an. Er schaute nach vorne die Straße entlang und dreht sich wieder zu ihm.
  „Ist lang der Weg.“ Er zeigt mit dem Finger nach vorne, schaute gleichzeitig nach oben und hielt sich die Hand zum Schutz vor das Gesicht. Der Junge schüttelte kurz den Kopf.
Der Mann schloss wieder die Tür auf der Beifahrerseite und murmelte irgendetwas vor sich hin. Bevor er den Wagen startete, schaute er kurz wortlos zum Jungen hinüber. Sein Blick sah strafend aus.


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zinemin
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Beitrag01.08.2019 11:26
Re: Star City Society
von zinemin
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Ein paar Kommentare von mir zur ersten Szene:

Den Pitch musst du noch kürzen, da haben ja andere schon viel kommentiert.

Innerdatasun hat Folgendes geschrieben:

Die Finger des Jungen huschten flink über die Oberfläche des Apfels hinweg. Sie hielten das Messer sicher, mit dem er konzentriert ein von Außen nicht erkennbares Muster hineinschnitt. Er verfolgte dabei aufmerksam seine Umgebung und blieb plötzlich bei einem dicken Mann hängen, der ihn verwundert dabei zu beobachten schien.


Die ersten Sätze enthalten drei Adverbien, das überfordert zumindest meinen Arbeitsspeicher und lässt mich stolpern.
Als nächstes empfinde ich es als logischen Fehler, dass er einerseits konzentriert am Schnitzen ist und andrerseits auch noch aufmerksam seine Umgebung verfolgt. Wie soll das gehen? Dann schnitzt er ja nicht konzentriert, sondern auf Autopilot. Und dann noch mit einem Messer?
In dem Moment muss ich zugeben, nach zweimal Rausfliegen in so einem kurzen Text würde ich aufhören zu lesen... schade!
Innerdatasun hat Folgendes geschrieben:

Der hässliche Fette, dessen Hände lose über seinen abartig, gewaltigen Wanst hingen, saß dem Jungen nur wenige Meter im Busbahnhof von Bowling Green auf einer hölzernen Bank gegenüber.


Und hier fall ich gleich nochmals raus. In einem Satz "hässlich", "lose", "abartig", "gewaltig", "wenige", "hölzern" -- da kommt mein Gehirn nicht mehr mit. Überleg Dir bei jedem Adverb und Adjektiv, ob es das wirklich braucht. Kennst Du die Überarbeitungstipps von Andreas Eschbach? Er schlägt vor, jedes Adjektiv und Adverb mal testweise zu streichen.

Inhaltlich geht es mir auch so, dass diese sehr wertende, irgendwie fast hasserfüllte Perspektive (hässlich, abartig) nochmals gar nicht zu dem konzentriert schnitzenden, aufmerksam beobachtenden Jungen passt.
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Innerdatasun
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Beitrag01.08.2019 11:34

von Innerdatasun
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Dank für den Hinweis. Hab ich schon korrigiert. Smile

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Murnockerl
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Beitrag01.08.2019 15:11

von Murnockerl
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Nach dem Lesen des zweiten Teils bin ich nun neugierig, was es mit dem Jungen auf sich hat - das ist auf jeden Fall schon mal sehr gut smile Was ich mich allerdings auch frage ist, inwiefern all die Begegnungen auf seinem Weg zur Handlung beitragen werden bzw wirklich nötig sind. Du möchtest zeigen, dass der Junge sich seltsam verhält und seinen Mitmenschen dadurch auffällt - schon klar. Aber müssen wir dafür unbedingt miterleben, wie das Ehepaar über den Apfel palavert oder braucht es einen längeren Dialog mit dem Busfahrer, am Ende dessen er den Jungen dann doch ohne weitere Konsequenzen rauslässt?
Natürlich ist es, wie so vieles in der Literatur, eine Frage des Geschmacks, wie weit man Szenen ausdehnt oder auch verkürzt, und ich weiß auch nicht, ob der Busfahrer oder das Ehepaar der Geschichte des Jungen eine bleibende Wendung geben werden. Aber ich habe das starke Gefühl, dass man hier kürzen könnte, ohne dass der Geschichte etwas verloren geht.

Was den Busfahrer angeht, fand ich sein Verhalten etwas seltsam. Wenn er Bedenken hat, den Jungen in der Pampa rauszulassen, warum bleibt er dann dort außertourlich stehen, anstatt den Jungen schon vor Fahrtbeginn darauf hinzuweisen, dass er das für keine gute Idee hält?
Mir stellt sich außerden auch hier wieder die Frage, in welcher Zeit das Ganze spielt. Im 21. Jahrhundert fände ich das zustimmende Verhalten der anderen Fahrgäste, einen kleinen Jungen ungefragt und ohne Begleitperson einfach so im Nirgendwo rauszulassen, nämlich deutlich seltsamer als wenn die Geschichte irgendwann im vorigen Jhdt spielt, als man Kinder noch weitere Strecken allein zugemutet hat.

Das wärs so weit mal von mir zu diesem Teil - ich bin aber, wie gesagt, durchaus gespannt darauf, wie es weitergeht smile
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Innerdatasun
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Beitrag01.08.2019 16:46

von Innerdatasun
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Zitat:
Aber müssen wir dafür unbedingt miterleben, wie das Ehepaar über den Apfel palavert oder braucht es einen längeren Dialog mit dem Busfahrer, am Ende dessen er den Jungen dann doch ohne weitere Konsequenzen rauslässt?


Danke fürs weitere Feedback. Ich denke Menschen sind in ihren Verhalten immer unstet und unklar. Das eine was sie vielleicht wolle - das andere was sie wirklich dann tun.

Die Frage ist natürlich berechtigt in wieweit diese Begegnungen zur Geschichte beitragen werden.
Ich möchte noch nicht zu viel verraten. Hoffe es klärt sich einiges am Ende des Prologes - vielleicht nicht alles.


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Innerdatasun
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Beitrag01.08.2019 16:57

von Innerdatasun
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Zitat:
Die ersten Sätze enthalten drei Adverbien, das überfordert zumindest meinen Arbeitsspeicher und lässt mich stolpern.
Als nächstes empfinde ich es als logischen Fehler, dass er einerseits konzentriert am Schnitzen ist und andrerseits auch noch aufmerksam seine Umgebung verfolgt. Wie soll das gehen? Dann schnitzt er ja nicht konzentriert, sondern auf Autopilot. Und dann noch mit einem Messer?


Wie schon gesagt. gebe ich allen völlig recht. Die Szene habe ich deutlich angepasst. Denoch werden diese Personen aus einem schon bestimmten Grund so von ihm gesehen. Sicherlich wäre Hass zu viel des Guten, aber eine gewisse Verachtung ist ihm nicht abzusprechen.
Das der Junge unter Umständen etwas an sich hat, das im Moment noch unklar ist, sollte hoffentlich mit dem Apfel deutlich herauskommen. Das Gebilde (nicht der Apfel- sondern das was er darstellt) hat im weiteren Verlauf der Geschichte noch eine besondere Bedeutung. Auch die Fähigkeit eventuell sich auf das Schnittmuster zu konzentrieren und auch gleichzeitig seine Umgebung zu beobachten ist nicht ganz abwegig.
Erinnert euch an die Beschreibung des Jungen, durch den Mann. Er hatte ja etwas an ihm beobachtet?!


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Murnockerl
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Beitrag01.08.2019 17:46

von Murnockerl
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Zitat:
Danke fürs weitere Feedback. Ich denke Menschen sind in ihren Verhalten immer unstet und unklar. Das eine was sie vielleicht wolle - das andere was sie wirklich dann tun.


Gerne. Das ist eben mein Eindruck beim Lesen - und auch wenn ich dir glaube, dass das aus Sicht des Autors bzw. möglicherweise auch beim Weiterlesen später einmal Sinn ergibt, bleibt trotzdem *jetzt* das Gefühl, dass die Handlung sich (unnötig?) in die Länge zieht bzw. einige Dinge unklar/seltsam sind. Ob das unbedingt so sein muss bzw. durch die spätere Handlung gerechtfertigt ist, musst du wissen, solltest es aber auf jeden Fall abwägen. Wie schon jemand weiter vorne geschrieben hat, nicht alle Leser haben die Geduld, erst das ganze Werk zu lesen und sich dann erst rückwirkend eine Meinung zu bilden - deshalb ist es (leider) erforderlich, schon ganz am Anfang den Eindruck einer in sich runden, spannenden Handlung zu erzeugen.

Zitat:
Denoch werden diese Personen aus einem schon bestimmten Grund so von ihm gesehen. Sicherlich wäre Hass zu viel des Guten, aber eine gewisse Verachtung ist ihm nicht abzusprechen.


Ich hatte das Gefühl, der Prolog wird nicht aus der Sicht des Jungen, sondern auktorial erzählt. Und mir scheint, das ist es auch, was die meisten anderen hier irritiert. Wenn der Junge das Ehepaar so sieht, dann ist es auch nicht unbedingt problematisch, dass er so harsch urteilt (macht ihn eventuell etwas unsympathisch, aber wenn er Gründe hat, ist das kein Ding). Nur kannst du dann nicht berichten, wie das Ehepaar nach seinem Verschwinden noch weiterredet (oder musst erklären, warum der Junge ihnen immer noch zuhören kann).
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