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Wie bekommt man ein besseres Gefühl für Raum und Zeit?

 
 
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lenaleabi
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 17
Beiträge: 101



Beitrag25.07.2019 18:50
Wie bekommt man ein besseres Gefühl für Raum und Zeit?
von lenaleabi
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Frage steht schon oben. Ich habe eben das Problem, oft nur über die allgemeinen Ereignisse zu schreiben und genauere Beschreibung von Aussehen/Geruch oder ähnliches zu vergessen.
Deshalb schreibe ich auch oft sehr wenig und habe Probleme, mehr als 100 Seiten zusammenzubringen.

Hat da jemand Tipps?
LG Rolling Eyes Smile
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 4996
Wohnort: Berlin


Beitrag26.07.2019 20:16

von Nina
Antworten mit Zitat

hi lenaundso,

wenn ich nur deine frage wirklich verstehen würde, könnte ich sicherlich gezielter und besser drauf antworten. du möchtest also "ausschweifender" erzählen? wenn du doch schon weißt, dass du genauere beschreibungen von aussehen und geruch und bewegung o.ä. schreiben möchtest, es aber zu vergessen gedenkst, hilft auf jeden fall ein großer zettel, den du über deinen schreibtisch klebst oder eine notiz im aktuellen schreibprojekt oder wo auch immer diese notiz sinn macht, bevor du schreibst.

wenn du erst mal deine geschichte sozusagen "in kurz" erzählst, ist dagegen nichts einzuwenden. du musst ja nicht wie alle anderen schreiben, schreib doch einfach so wie du. und später, nachdem du die geschichte auf soundsoviel seiten erzählt hast, gehst du noch mal durch den text und ergänzt, was dir noch als fehlend erscheint. und weil du ja den merkzettel jetzt am schreibtisch / laptop / kühlschrank / schnürsenkel hast, hast du sowieso schon ausführlicher geschrieben, nicht wahr?

wenn du das üben willst, ausführlicher zu schreiben, übe es. hier im forum gibt es diverse "impulse", wo du dich versuchen kannst, also textlich. und schaust dann, was dir gut gelungen ist und was nicht und wo es hakt, also hinterher, nicht während du schreibst. mach erstmal so, wie du sowieso schreibst und dann verbesserst du nach und nach, was noch nicht klappt.

beantwortet das deine frage?

ansonsten, wenn die geschichte bislang vielleicht nicht genug her gibt: vielleicht noch ein paar ideen sammeln und dort hinein bringen. einen weiteren protagonisten, eine nervige nebenfigur, ein unwetter, ein lotteriegewinn, eine hüpfende eule oder was auch immer dir einfällt. oder noch ein paar schwierigkeiten und konflikte, die durchzustehen sind.

und wenn du einfach nicht über 20 zeilen kommst beim schreiben, versuche dich in der lyrik. gedichte sind oft romane in kurzform.

viel erfolg und liebe grüße
nina
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2395
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag28.07.2019 18:17

von holg
Antworten mit Zitat

Hallo lenaleabi,

Das ist eine ganz grundsätzliche Frage, die du aufwirfst.

Ich weiss nicht, was schlecht daran sein soll, weniger als 100 Seiten voll zu bekommen. Es gibt wunderbare Novellen, die viel kürzer sind. Die Länge einer Geschichte sagt gar nichts über ihre Qualität aus.

Ich bin mir nicht sicher, ob du immer wirklich Aussehen, Farben, Gerüche oder Orte detailliert oder überhaupt beschreiben musst.
Andererseits lebt eine Geschichte neben der Handlung auch von Stimmung, Ort und dem Drumherum.

Wieviel davon nun in die Geschichte hinein gehört, wieviel Beschreibung du hinein schreiben musst, die nicht im Kopf der Leser*innen entstehen kann. Hängt am allermeisten von Dir ab. Über das wenige hinaus, was hinein MUSS, also Details, ohne die deine Geschichte nicht funktioniert (z.B. Jmd wiedererkennen wegen eines Kleidungsstückes oder der Art, die Nase zu Kräuseln, eine Erinnerung an einen anderen Ort wegen des Duftes, der damals dort vorherrschte) bestimmst du ganz allein, wie und wieviel du hinein packst.

Da hilft eigentlich nur, viel zu lesen, etwas bei anderen Autor*innen gut zu finden und nachzumachen, oder schlecht zu finden und zu vermeiden, verschiedene Stile (üppig und detailliert oder knapp und symbolisch) auszuprobieren und sehen, womit du dich gut fühlst. Also üben.

Und dazu hat Nina oben ein bisschen geschrieben.

Gruß

Holg


„Der Himmel über dem Hafen hatte die Farbe eines Fernsehers, der auf einen toten Kanal geschaltet war.“ (William Gibson, Neuromancer)


_________________
Why so testerical?
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Babella
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 889

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag29.07.2019 10:53

von Babella
Antworten mit Zitat

Es kommt doch immer drauf an, was man ausdrücken möchte.

Mich nervt zum Beispiel sehr, wenn Journalisten einen Experten interviewen und dann hinterher erst mal seine Krawatte beschreiben. Das interessiert mich doch nicht! Ich will wissen, was der zum Thema zu sagen hat und nicht, ob sein Scheitel links oder rechts liegt!

Beschreib einen Geruch, wenn das wichtig ist. Gerüche erzeugen Stimmungen, erinnern an etwas, schaffen Atmosphäre, wecken Begehrlichkeiten. Wenn einem kein besonderer Geruch auffällt, kann man das auch weglassen. Riecht es nach Medizin und wurde nicht gelüftet? Dann ist man schnell in einer beklemmten Stimmung. Oder duftet es nach frischem Apfelkuchen und durchs Fenster kommt die frische Luft nach einem Sommerregen? Ich bin in Gedanken sofort bei meinem Opa, wenn es nach kaltem Kaffee riecht.

Ähnlich ist es mit Gesten, Räumen etc. Ein Klassenzimmer zum Beispiel kann hell und freundlich sein oder düster und angsteinflößend. Aber woran sieht man das? Gelbe Vorhänge und bunte Fensterbilder oder Schiebefenster mit Schlieren?

Dies zu beschreiben erfordert viel Übung, und viel lesen ist natürlich Pflicht. Dir viel Spaß dabei! Auch auf 3 Seiten!
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Borkowski
Geschlecht:männlichErklärbär
B

Alter: 35
Beiträge: 4
Wohnort: Berlin


B
Beitrag02.11.2022 00:12

von Borkowski
Antworten mit Zitat

Ich würde nicht schreiben, „es roch nach“, „die Wand war grün“, und so weiter. Stattdessen, „Riechst du das auch?“, „Ich hasse Grün!“, und so weiter. Das heißt, mich als Schreibenden tatsächlich mit den Einzelheiten auseinandersetzen; und in mich hineinhorchen, was denn das oder das nun wirklich zu bedeuten hat. Nicht „auffüllen“ mit Einzelheiten, vielmehr Bewegung, Knicke in der Handlung von den tausend Sachen her „heraufbeschwören.“ Wenn ich nichts zu sagen habe, habe ich natürlich auch nichts zum Schreiben. Wenn ich was zu sagen habe, komme ich gar nicht in die Verlegenheit, zu wenig zum Schreiben zu haben. Ich komme aus der Flut der Einzelheiten gar nicht mehr raus
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag02.11.2022 10:07

von Ribanna
Antworten mit Zitat

Nun, mein Schreibtipp auch für diesen Fall, setz dich in ein Straßencafe und "nimm wahr". Da laufen Menschen vorüber. Da riecht es nach Benzin. Aber auch nach frischen Croissants... Übe, dort Gerüche, Laute, Stimmungen wahrzunehmen. Im Waldcafe wird es gemütlicher zugehen als im Cafe auf dem Marktplatz. Du wirst anderes sehen, schmecken, riechen.
Übe das überall, wo Menschen sind. Im Wartezimmer eines Arztes. Stell dir mal die Luft vor, die dort herrscht...
In einer Turnhalle, Umkleidekabine.
Überall sind andere "Nebensächlichkeiten", die das Bild rund machen, die ihm Leben einhauchen.
Auch Bus fahren ist sehr inspirierend. Im Sommer riecht und klingt es ganz anders als im Herbst oder Winter in so einem Bus. tbc


_________________
Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen.
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