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Peter Hort Klammeraffe
P Alter: 37 Beiträge: 744 Wohnort: Stuttgart
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P 20.07.2019 16:30 DKZV- nicht immer der falsche Weg! von Peter Hort
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Hallo Kollegen.
Also eins wollte ich noch los werden und eine Lanze für die sonst so sehr geschmähten Dienstleister brechen. Wollte vor Jahren mal einen Lyrikband veröffentlichen und hatte nach einem Jahr Suche auch schon drei Verlage, darunter einen DKZV, gefunden. Natürlich dachte ich gleich an die zwei Kleinverlage, die wollten ja kein Geld von mir, doch, wollten sie etwas anderes. Da die Lyrikbände fast nie Gewinn abwerfen, hätte ich mich verpflichten sollen ständig an Lesungen und Veranstaltungen teilzunehmen und mein Buch damit selbst zu vermarkten. Das kam für mich aus zeitlichen Gründen nicht in Frage und wie viele Veranstaltungen es am Ende hätten seien sollen, war ebenfalls unklar. Deshalb habe ich mich bewusst für die eigene Freiheit entschieden und bin zum DKZV gegangen, der mich sehr gut betreut hat. Es gab Werbung für mein Buch und die Lesungen konnte ich mir selbst aussuchen. Im Nachhinein bin ich mit meiner Entscheidung sehr zufrieden, da sich die ganze Auflage verkauft hat. Denn die Independent Verlage haben mir von Anfang an ganz klar gesagt, das ich mich auf kein Honorar einstellen soll, da sich Lyrik kaum verkauft. Man sollte auf keinen Fall vergessen: Wir hätten die halbe Schullektüre nicht, gebe es keine DKZVs.
Gruß
Peter
_________________ Wenn man es besser machen kann, dann soll man`s besser machen. |
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schwarzistdiekatz Eselsohr
Beiträge: 287 Wohnort: Graz
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20.07.2019 16:55
von schwarzistdiekatz
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Klar, kann man sich taktisch dafür entscheiden. Aber dann geh ich zum AAVAA Verlag zb, die alles gratis machen. So war's zumindest bei denen mal und mehrere Bekannte waren sehr zufrieden. Natürlich kein vernünftiges Lektorat etc. Ansonsten, warum nicht Amazon KDP Print? Generell, gibt es keinen Grund auch nur einen Cent zu bezahlen. Punkt. Und wenn Lektorat, dann bitte von Profis.
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Peter Hort Klammeraffe
P Alter: 37 Beiträge: 744 Wohnort: Stuttgart
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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20.07.2019 23:06
von Murmel
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Na, die Frage ist vor allem, was verstehst du unter DKZV? Einen Dienstleister mit transparenten Bedingungen und Preisen, der nicht vorgibt, ein Verlag zu sein, oder einen, der dich unter der Vorgabe, ein Verlag zu sein, über den Tisch ziehen möchte?
Schullektüre und anderes werden nicht bei DKZV gedruckt, sondern bei Dienstleistern wie Druckereien. Großer Unterschied!
https://www.dsfo.de/dsfopedia/index.php/Verlag
_________________
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Peter Hort Klammeraffe
P Alter: 37 Beiträge: 744 Wohnort: Stuttgart
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P 21.07.2019 08:01 Hallo Murmel von Peter Hort
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Nein, ich meine nicht nur BoD und Co. sondern auch Verlage, die einen DKZ vom Autor nehmen, denn wie soll man einen noch unbekannten Autor denn sonst vermarkten. Entweder man scheucht ihn durchs Land, oder man nimmt Geld von ihm, aber zu sagen; jeder noch so unbekannte Autor soll gleich ein ordentliches Honorar bekommen, ist zwar sehr idealistisch, doch empirisch einfach nicht zu halten. Ich hätte das zeitlich gar nicht schaffen können, an mehreren Lesungen die Woche teilzunehmen um dann vielleicht ein paar Bücher von mir an den Mann zu bringen. Da war der DKZV eine echte Alternative, der mich sehr gut behandelt hat. Das Buch wurde richtig vermarktet, bei einem Kleinverlag hätte ich dafür noch richtig ackern müssen, ihn Form von Eigenwerbung auf Lesungen und Veranstaltungen. Einfach zu sagen; die nehmen Geld, die sind böse, ist zu einfach gedacht. Denn man muss Anfangs immer investieren, ob in Form von Blut und Schweiß oder finanziellen Mitteln, denn ohne Startkapital läuft es nirgendwo, auch nicht in der Literatur. Mit der Schullektüre meine ich, dass selbst Männer wie Wedekind und Tolstoi für die einen oder anderen Werke Zuschuss drauflegen mussten, sei es, weil das Manuskript zu avantgardistisch war ( Frühlingserwachen), oder man sie einfach noch nicht kannte ( Krieg und Frieden), kurzgesagt auf die DKZVs oder selbst auf die SKVs zu beschimpfen ist ziemlich blauäugig, denn sie haben alle ihren Zweck und solange alles das erfüllt wird was im Vertrag steht, ist das auch legal.
Gruß
Peter
_________________ Wenn man es besser machen kann, dann soll man`s besser machen. |
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Eris Ado Klammeraffe
Beiträge: 746
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21.07.2019 12:44
von Eris Ado
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Wie hoch war denn die Auflage deines Lyrikbandes? Wieviel musstest Du zahlen? Wie hoch war der Verkaufspreis?
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Peter Hort Klammeraffe
P Alter: 37 Beiträge: 744 Wohnort: Stuttgart
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Eris Ado Klammeraffe
Beiträge: 746
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21.07.2019 14:25
von Eris Ado
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Gut. Dann mach mal. Es wäre aber besser, wenn andere auch mitlesen könnten.
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6154 Wohnort: Nullraum
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21.07.2019 15:42
von V.K.B.
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Ich denke wirklich, man muss da zwischen sogenannten Verlagen und Dienstleistern unterscheiden.
Ein seriöser Verlag glaubt an den Erfolg eines Werkes, oder er würde es nicht annehmen. Und trägt alle Kosten und das Risiko.
Ein unseriöser DKZ-Verlag nimmt jeden Müll, verspricht dir, das würde ein Bestseller, lässt alles von dir finanzieren, lagert das Zeug dann eine paar Jahre, ohne es zu vermarkten, und lässt dich dann die "Restbestände" aufkaufen.
Ein seriöser Dienstleister macht gegen Bezahlung Lektorat, Korrektorat, das ganze rechtliche Gedöns (Impressum, ISBN, etc.), Druck, Werbung und alles weitere, was in Auftrag gegeben wird. Transparent und vorkalkulierbar.
Gegen einen seriösen Dienstleister spricht nichts, wenn man etwas trotzdem auf den Markt bringen will, ohne einen Verlag zu haben und dafür keine Kosten scheut. Für den DKZ gilt auch da: Finger weg.
Das ist in etwa der Unterschied zwischen einem Taxifahrer, und jemandem, der Anhalter "kostenlos" mitnimmt, um sie dann auszurauben.
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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Peter Hort Klammeraffe
P Alter: 37 Beiträge: 744 Wohnort: Stuttgart
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Gerling Exposéadler
G Alter: 59 Beiträge: 2365 Wohnort: Braunschweig
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G 21.07.2019 18:18
von Gerling
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Lieber Peter Hort, bislang haben alle, die sich hier beteiligt haben, auf den Unterschied zwischen Dienstleister und DKZV hingewiesen.
Du bist der einzige, der diesen Unterschied scheinbar nicht hinnehmen will.
Die einschlägig bekannten DKZV sind nicht seriös, da sie eine sehr hohe Summe vom Verfasser verlangen und nichts, aber auch gar nichts dafür tun, das Buch zu vermarkten. Wozu auch? Verdient haben sie am hoffnungsvollen Autor, der glaubt, dass sie etwas tun.
Darüber hinaus kenne ich nicht einen DKZV, der mehrere Lesungen wöchentlich organisiert. Das machen nicht einmal mittelgroße, seriöse Verlage.
Auf mich wirkt dieser Thread hier wie der Versuch, eine Lanze für DKZV zu brechen.
_________________ Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023) |
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Lapidar Exposéadler
Alter: 61 Beiträge: 2699 Wohnort: in der Diaspora
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21.07.2019 21:27
von Lapidar
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Also: BoD zum Beispiel bietet gegen Entgeld Lektorat und diverse Marketingmöglichkeiten. Somit hat man dann einen Anbieter, der klar sagt: Du schreiben, ich veröffentlichen und du eben zahlen, wenn du extra willst.
Dies ist KEIN DKZV
Klassische DKZVs schreiben dir "Lieber Autor, ich/wir sind total begeistert. Dein Werk hat uns aus den Socken gehauen. Wir veröffentlichen dich gerne in unserem Verlag. Aaaber, du verstehen, von nix kommt nix, also must du ein bisschen Geld rausrücken. Macht aber gar nix, denn du schreibst sooooo super, das kriegste locker wieder rein."
Lieber Peter H. wo würdest du nun deine Veröffentlichung einordnen?
klar die klassischen DKZVs sind auch nicht doof. Die bieten inzwischen auch so Pakete an, wo man dann spezielles Marketing und so dazu kaufen kann.
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
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Peter Hort Klammeraffe
P Alter: 37 Beiträge: 744 Wohnort: Stuttgart
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P 22.07.2019 08:26 Hallo Gerling, Hallo Lapidar von Peter Hort
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Also die Lesungen hätte ich bei den Kleinverlagen machen müssen, nicht bei den ZVs. Und gut also für mich hat der Verlag Werbung gemacht, es hat sich fast die ganze Auflage verkauft, also wäre es dann wohl ein Dienstleister und kein ZV. Bei BoD gibts halt gar keine Werbung, da musst alles selber machen, sonst verkaufst du gar nichts.
Man muss eben den Vertrag ganz genau lesen. Wenn dort nichts von Werbung steht, dann lohnt es sich natürlich nicht einen Zuschuss zu bezahlen, in meinem Fall hat sich die Investition aber gelohnt. Alles was im Vertrag stand wurde erfüllt. Das wurde mir von Verdi so auch nahe gelegt, das ist das Kriterium für seriös und unseriös. Man muss eben genau lesen was man unterschreibt.
Gruß
Peter
_________________ Wenn man es besser machen kann, dann soll man`s besser machen. |
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Lapidar Exposéadler
Alter: 61 Beiträge: 2699 Wohnort: in der Diaspora
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22.07.2019 08:31
von Lapidar
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Dann sind wir uns ja fast einig.
Aber dann muss man auch genau definieren und somit ist zumindest dein Gebrauch des Wortes DKZV (oder Kürzel um genau zu sein ) nicht so ganz konform.
Denke ich mal
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
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Peter Hort Klammeraffe
P Alter: 37 Beiträge: 744 Wohnort: Stuttgart
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8665 Wohnort: Bayern
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23.07.2019 10:55
von Merlinor
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Hallo Leute
Ich denke, die Grenzen sind hier fließend zwischen Verlagsdienstleistern und Dienstleistungsverlagen. Wie genau hier die Definitionen zu treffen sind, vermag ich aus dem Stegreif nicht zu sagen. Das ist ein sehr komplexes Thema. Rechtlich gesehen ist vieles, was wir gemeinhin als Dienstleistungen bezeichnen, ja bereits dem Verlagsgeschäft zuzuordnen.
Wichtig scheint mir vor allem zu sein, dass das gemachte Angebot seriös ist, dass die versprochenen Leistungen also auch erfüllt werden.
Das Schlüsselwort heißt also Seriosität.
Das Kürzel DKZV hat diesbezüglich leider einen schlechten Ruf, denn es meint vorwiegend die nicht ganz so vertrauenswürdige Seite dieses Geschäfts. Dann also, wenn oftmals sehr teuren "Druckkostenzuschüssen" nur eine mangelhafte Verlagsleistung gegenüber steht.
Aber es gibt eben auch ganz seriöse Dienstleistungsverlage, die Bücher gegen Geld herausbringen.
Viele wissenschaftliche Werke werden auf diese Weise verlegt, weil hier oftmals sehr hohen Herstellungskosten (sehr anspruchsvolles Lektorat, schwieriges Layout dank der Einarbeitung von Bildern, Grafiken, Formeln u.v.m.) nur ein sehr kleiner Käufermarkt gegenüber steht.
Im Falle von Lyrik kann ich mir diese Art an eine Veröffentlichung heranzugehen durchaus auch vorstellen. Peter Hort hat seine Gründe ja genannt.
Wenn die erbrachte verlegerische Leistung dann einen reellen Gegenwert zur verlangten Kostenbeteiligung darstellt, ist auch ein solches Geschäft durchaus als seriös zu bewerten.
Man muss halt vorher genau hinsehen, mit wem man sich geschäftlich einlässt - wie überall im Geschäftsleben.
Bei Peter Hort hat das Paket offensichtlich gestimmt und die vertragliche Leistung wurde zufriedenstellend erbracht. Was will man mehr?
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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Peter Hort Klammeraffe
P Alter: 37 Beiträge: 744 Wohnort: Stuttgart
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Fjodor Reißwolf
Beiträge: 1484
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25.07.2019 17:31
von Fjodor
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Ehrlich gestanden habe ich jetzt erst einmal das Profil von Peter angeklickt, um einigermaßen ausschließen zu können, dass er hier im Auftrag eines DKZV/Dienstleisters etwas die Stimmung beeinflusst. - Sorry, das gab es schon.
Leider laufen Diskussionen über DKZV immer unter falschem Label, weil ja die schwarzen Schafe eben KEINE Druckkostenzuschüsse nehmen, sondern eine überteuerte Gesamtfinanzierung mit satter Gewinnmarge. Dienstleister sind sie natürlich auch - aber schlechte.
Mit den an sich richtigen Argumenten von Dir, Peter, werben leider auch die Betrüger, das lässt sich nicht umgehen. Die Frage ist immer, was dahinter steckt.
Aber nicht alles was "nichts kostet", ist gut. Auch bei einem seriösen Unternehmen wie BOD kann man viel Geld in den Sand setzen, wenn man neben der Veröffentlichung an sich noch Dienstleistungen buchen muss.
In der Tat weiß ich auch um Projekte, gute eher anspruchsvolle Bücher, wo ich weiß, dass sich Autoren da selbst finanziell eingebracht haben, wo ich aber -auch vom Rahmen der Kosten her- ausschließen kann, dass sich da ein Verlag unangemessen bereichert hat. Es sind in der Tat die schwierig vermarktbaren Genres; die Verlage können auch regional einen guten Ruf haben, so dass ihnen in der Nische auch Bücher abgenommen werden, ergo dem Autor einen tatsächlichen Mehrwert bieten.
Daher gut, dass du es mal angesprochen hast. Schreibern von nomalgängigen Genres würde ich aber immer empfehlen, nur mit Verlagen zu arbeiten, die ohne wenn und aber die üblichen Leistungen bieten, weil sie die Kosten durch den Verkauf erwirtschaften - und falls es euch nur darum geht, euren Namen auf einem richtigen Buch zu sehen, wenigstens anhand des Verlagsprogramms und der Buchvorschauen zu prüfen, ob der Dienstleister für sein Geld (auf Kostentransparenz achten) wenigstens solides Handwerk bietet.
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Peter Hort Klammeraffe
P Alter: 37 Beiträge: 744 Wohnort: Stuttgart
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