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DHKW Gänsefüßchen
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Beiträge: 15
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D 17.07.2019 18:34 Der Himmel sagt Hallo von DHKW
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Hallo,
ich möchte mich hier vorstellen. Nur kurz, viel Zeit habe ich nicht, denn die Mühle der Zeit mahlt über jedes Haupt gleich. Gleich zuverlässig, aber über meinem etwas schneller. Ein Feuer ist schneller ausgebrannt, desto schneller es brennt.
Was erwarte ich mir?
Ich suche einen Verlag der meine Arbeit finanziert, ich würde mich gern auf meine Philosophische Arbeit beschenken, meine Krankheit etc könnte ein Ghostwriter übernehmen, es würde eine sehr spannende Geschichte werden.
Zudem lasse ich Texte vertonen, das ist in arbeit und hier wäre eine Zweitmeinung zu den Texten hilfreich. Vorallem ob die philosophischen Gedanken ausreichend einfach formuliert werden.
Meine Arbeit setzt an Schopenhauer an und streift Nietzsche mit einen sanften Schuss.
Also zentral, gerade beim Anschreiben der Verlage würde ich mir Hilfe erhoffen, auch beim überarbeiten der Rohentwürfe. Ich habe auch sehr "harte" Tagebucheinträge die sehr oft gelesen wurden, der funkelnde weise Schnee und der Tropfen Blut. Aber ob ich sowas dem Verlag schicken soll?
LG DHKW
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2018 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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17.07.2019 21:42
von agu
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Hallo DHKW,
die traurige Realität ist, dass es für solche Themen nahezu unmöglich ist, einen (größeren) Verlag zu finden, sofern es sich beim Autor nicht um einen Prominenten handelt.
Es gibt ein paar große, bekannte Gegenwarts-Philosophen, die auch regelmäßig von namhaften Verlagen verlegt werden. Aber die kannst Du an einer Hand abzählen.
Mit autobiographischen Texten verhält es sich ähnlich. Auch hier gilt die Ausnahme bei Prominenz. Oder vielleicht noch bei jemandem, der eine echt wilde Abenteuergeschichte zu erzählen hat (so aus der Kategorie mexikanischer Kartell-Killer, Mossad-Nazijäger, Überlebender einer Selbstmord-Sekte oder KGB-Agent) - aber selbst da braucht es Glück, die Story bei einem Verlag an den Mann zu bringen. Oder gute Kontakte in die Verlagsbranche, z.B. einen hochkarätigen Journalisten, der fest überzeugt davon ist, dass die Story der Kracher ist und das auch glaubwürdig einem befreundeten Verleger oder Agenten vermitteln kann.
Das einzige, was vermutlich noch schlechter läuft, sind Kurzgeschichten.
Falls Deine Themen zufällig in eine sehr spezielle Nische passen, kannst Du Glück haben bei kleinen Special Interest Verlagen, das sind aber meist 1-Mann-Buden, die keine Vorschüsse zahlen und am Ende mit Glück 100 Exemplare verkaufen, von denen Du pro Buch 5% Beteiligung bekommst.
Bleibt der Selbstverlag.
Auch hier bezweifle ich aber, dass sich Philosophisches oder Autobiographisches übermäßig gut verkauft. Was im Selbstverlag läuft, sind leichte Unterhaltungs-Genres - Liebesromane, Erotik, Krimi & Thriller. Es gibt auch vereinzelte Sachbuch-Bestseller, aber die muss man im Verhältnis mit der Lupe suchen, und das sind dann auch meist Spezialthemen.
Letztendlich kann man aber natürlich nichts abschließend bewerten, ohne wenigstens den Versuch gewagt zu haben.
Also wer weiß, vielleicht bist Du die eine Ausnahme, die die Statistik bestätigt. Ich will nur sagen, dass es dem Seelenheil zuträglich ist, sich da nicht allzu große Erwartungen aufzubauen. Wenn dann alles anders kommt - umso besser.
viele Grüße,
Andrea
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
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DHKW Gänsefüßchen
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Beiträge: 15
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D 17.07.2019 22:07
von DHKW
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Hi Andrea,
ich will nicht anmaßend klingen, aber ehrlich gesagt kann ich die Gegenwartsphilosophen (es sind ja Ethiker in der Regel) auch nicht lesen, ohne dabei einzuschlafen. Wobei ich eher meine du meinst Ethiker, das ist ja etwas anderes.
Meine Geschichte ist schon, leider, so interessant, dass sie zu einem Zeitungsinterview und einige Anfragen führte. Ich habe früher selber mal verkauft, was sehr gut lief, aber dazu benötigt man auch ein Werbebudget das ich aktuell nicht habe.
Zum Unterschied Philosophie und Ethik kurz, eine Philosophie ist ja etwas, das auch völlig von Ethik losgelöst betrachtet werden kann, Ethik interessiert heute kaum jemanden. Philosophie kann aber Depressionen lösen, etwa massive Meditation, Ängste usw. Kurzgeschichten, also meine, haben immer das Ziel ein konkretes Problem zu lösen. Also normale Romane oder Geschichten sind es so nicht.
Wenn das mit den Verlagen nicht klappt, kann ich es ja auch selber wieder verkaufen. Aber eigentlich suchte ich jemand, der mir die Werbung abnimmt, wenn man da Zahlen, ein Interview usw vorweisen kann? Das kann schon helfen? Kennst du Eckhart Tolle? Der hat ja wahrlich keine spannende Geschichte zu erzählen und sein Buch ist auch Bestseller Also einen Tolle kann ich gut überbieten mit meiner Geschichte. Nur über mich selbst zu schreiben, das würde mich zu sehr langweilen, das könnte ich nicht, nicht so, dass man nicht die Langeweile im Text rauslist.
Ich will aber hier nicht zu sehr auf meine Geschichte eingehen. Ich glaub ich frag einfach mal bei einem Verlag nach. Hast du denn schon mehr angefragt und Erfahrungen?
Bei meinem ersten Buch hab ich ja schon hunderte Ebooks verkauft zu 50€, da kann ich es bei 5% ja gleich lassen, das würde ich nie machen.
Besser ich gebe lieber erstmal Interviews und habe dann ev eine bessere Chance, aber wenn das mit den 5% normal ein soll, dann würde es so oder so nicht infrage kommen für mich. Um Geld gehts mir nicht, aber ausbeuten lasse ich mich dann auch nicht.
LG
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2018 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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18.07.2019 22:58
von agu
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DHKW hat Folgendes geschrieben: | Wenn das mit den Verlagen nicht klappt, kann ich es ja auch selber wieder verkaufen. Aber eigentlich suchte ich jemand, der mir die Werbung abnimmt, wenn man da Zahlen, ein Interview usw vorweisen kann? |
Wie gesagt, einen Versuch ist es immer wert.
Ich würde nur möglichst erwartungsfrei an die Sache herangehen. Nach meiner Erfahrung ist der Neueinstieg in den Buchmarkt mit solchen Themen einfach sehr schwierig. Für jeden Erfolg gibt es eben auch ein paar tausend Bauchlandungen.
Das Eckhard-Tolle-Zeug ist nicht meine Ecke, aber nach einem ersten Blick würde ich sagen, das fällt genau in diese "Special Interest" Ecke - das heißt, da gibt es Kleinverlage, die diese Nische bedienen und durchaus auch den einen oder anderen kommerziellen Erfolg einfahren können.
DHKW hat Folgendes geschrieben: | Bei meinem ersten Buch hab ich ja schon hunderte Ebooks verkauft zu 50€, da kann ich es bei 5% ja gleich lassen, das würde ich nie machen. |
5% vom Nettoverkaufspreis ist die übliche Autorenbeteiligung bei Taschenbüchern. Bei eBooks liegt sie, abhängig davon, ob ein Vorschuss gezahlt wird oder nicht, etwas höher. Bei Hardcover Print sind 10% üblich. Außerdem wird i.d.R. gestaffelt, d.h. die Tantieme steigt oft von 5 bis auf 8% ab einer bestimmten Umsatzmenge.
Publikumsverlage erwarten mindestens ein paar tausend Verkäufe pro Buch, sonst lohnt sich das nicht. Wenn sich Dein Taschenbuch also 6000 mal verkauft zu 10€ das Stück (und das ist für einen unbekannten Autor schon ziemlich gut), gehst Du mit 3.000 € aus der Nummer raus. Ungefähr in der Höhe bewegen sich deshalb auch die Vorschüsse.
Kannst Du aus früheren Büchern gute Verkaufszahlen aufweisen, weil Du einen Namen und eine Fanbasis hast, steigen die Vorschüsse, dann kann man pro Buch schon mal einen höheren vierstelligen Betrag raushandeln. Auch keine Reichtümer, aber immerhin genug, dass ein fleißiger kleiner Unterhaltungsautor bei knapp über Hartz-IV-Niveau rauskommt. Was auch der Grund dafür ist, dass die allermeisten Autoren nebenberuflich schreiben. Die Kurve steigt nach oben stark an - im Olymp der Bestsellerautoren sieht das alles ganz anders aus. Aber da hinzukommen gleicht einem Lottogewinn, und dort dauerhaft zu bleiben ist mindestens genauso schwierig.
Ich für meinen Fall habe eine Handvoll Bücher an Publikumsverlage verkauft, aber dann auch aufgrund der miesen finanziellen Ausbeute die Schriftstellerei wieder zurück auf die Hobby-Schiene gesetzt und meine Zeit in Tätigkeiten gesteckt, die finanziell erfolgversprechender sind.
Aber wie gesagt.
In der Buchbranche gibt es keine Garantien - und jede Menge Überraschungen, immer wieder. Von daher gilt, Versuch macht kluch.
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
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