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Malea Loughlin Schneckenpost
Alter: 32 Beiträge: 14 Wohnort: Sachsen
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17.07.2019 13:35 Realität und freie Erfindung von Malea Loughlin
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Ich habe es schon oft erlebt, dass ich Bücher gelesen habe, in denen Fakten genannt wurden, die - nachdem ich sie überprüft hatte - nicht wirklich dem entsprachen, wie es in der gängigen Praxis der Fall ist.
Zum Beispiel gibt es in Vampirromanen die unterschiedlichsten Theorien und am Ende ist man so verwirrt, dass man sich fragt: Welche Version ist denn nun am "glaubwürdigsten"?
Aus diesem Grund habe ich mir vorgenommen, dass ich in meinen Romanen so nah an der Realität heran sein möchte, wie es nur geht. Allerdings darf es auch nicht zu viel und übertrieben sein. Bei gewissen Themen sollte man bei der Realität bleiben und sich nicht alles aus den Fingern ziehen.
Habt ihr auch schon solche Erfahrungen gemacht? Was ist euch lieber, reine Fiktion oder ein Fünkchen Wahrheit?
_________________ Liebe Grüße
Malea |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5398 Wohnort: OWL
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17.07.2019 16:05
von Willebroer
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Es dürfte schwierig sein, einen Vampirroman an irgendeiner Art von "Realität" zu orientieren. Deshalb sollte man das Drumherum möglichst glaubwürdig gestalten.
Der zweite Ansatz wäre ein "kreativer" Umgang mit der Realität, zum Beispiel mit den Faktoren, die nicht ganz eindeutig und restlos ausgeforscht sind.
Und letztlich ist auch die Welt der Geschichten und Überlieferungen eine Form von Realität. Wenn man das richtig kombiniert, hat man eine solide Basis, vor allem wenn man besonders auf die innere Logik achtet.
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1271 Wohnort: Wiesbaden
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R 17.07.2019 17:12 Re: Realität und freie Erfindung von Rainer Prem
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Malea Loughlin hat Folgendes geschrieben: |
Zum Beispiel gibt es in Vampirromanen die unterschiedlichsten Theorien und am Ende ist man so verwirrt, dass man sich fragt: Welche Version ist denn nun am "glaubwürdigsten"?
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Derzeit ist es en Vogue, alle Klischees bzgl. Vampiren, Werwölfen etc über den Haufen zu werfen. Vampire, die gar nicht böse sind, die Blut nur von Tieren/aus Blutbanken/von gut befreundeten Menschen trinken, sind gang und gäbe.
Tu dir also in der Beziehung keinen Zwang an - alle Varianten sind gleich (un) wahrscheinlich. Es ist eigentlich nur eines wichtig: DU musst deine Vampire genau kennen, alle Attribute, die du ihnen zuschreibst, müssen in sich stimmig sein und in deine restliche Welt passen.
PS: Falls du gerne englische Bücher liest, kann ich dir einige Serien nennen, in denen "kreativ" mit Vampiren und anderen Fabelwesen umgegangen wird.
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Malea Loughlin Schneckenpost
Alter: 32 Beiträge: 14 Wohnort: Sachsen
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17.07.2019 19:44
von Malea Loughlin
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das mit den Vampiren war mehr ein Beispiel ich bin darauf gekommen, weil ich gerade einen Fantasy Roman lese, in dem es um Vampire, Hexen und Dämonen geht und da wurde bezüglich der Vampire wieder alles über den Haufen geworfen
In meiner Story geht es um eine Rechtsanwältin in Amerika. Dort ist das Rechtssystem ganz anders, als bei uns in Deutschland. Deswegen habe ich mich vorher natürlich belesen und Informationen gesammelt. Denn ich finde, dass ich mir in dem Punkt nicht einfach etwas ausdenken sollte, sondern schon bei der Realität bleiben sollte.
_________________ Liebe Grüße
Malea |
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nothingisreal Papiertiger
Beiträge: 4002 Wohnort: unter einer Brücke
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17.07.2019 21:16
von nothingisreal
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Malea Loughlin hat Folgendes geschrieben: | das mit den Vampiren war mehr ein Beispiel ich bin darauf gekommen, weil ich gerade einen Fantasy Roman lese, in dem es um Vampire, Hexen und Dämonen geht und da wurde bezüglich der Vampire wieder alles über den Haufen geworfen
In meiner Story geht es um eine Rechtsanwältin in Amerika. Dort ist das Rechtssystem ganz anders, als bei uns in Deutschland. Deswegen habe ich mich vorher natürlich belesen und Informationen gesammelt. Denn ich finde, dass ich mir in dem Punkt nicht einfach etwas ausdenken sollte, sondern schon bei der Realität bleiben sollte. |
Hast du selbst in Amerika gelebt? Wieso spielt deine Geschichte dort? Und warum sollte das den deutschen Leser interessieren?
Zu deiner Eingangsfrage: Was genau verwirrt dich denn? Jedes Buch erschafft eine eigene Realität. In dem einen Roman glitzern Vampire, in dem anderen trinken sie synthetisches Blut. Alles davon ist richtig. Wenn in jedem Buch die gleichen Regeln gelten würden, wäre es schrecklich langweilig.
Etwas anderes ist es, wenn wir von realen Dingen sprechen. Wenn deine Geschichte auf der Erde spielt und du behauptest, dass hier die Sonne in Süden untergeht, dann wäre ich verwirrt.
_________________ "Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham |
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2018 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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17.07.2019 21:57
von agu
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Die Qualität eines Romans steht und fällt in der Tat mit der Qualität der Recherche. Gerade auch wenn phantastische Elemente darin vorkommen, sollte man sich bemühen, den Rest so glaubwürdig wie möglich zu gestalten.
Wenn ich einen Thriller lese und bei der ersten Schießerei schon nach dem zweiten Satz klar wird, dass der Autor nicht den Hauch einer Ahnung hat, wie eine Schusswaffe funktioniert, muss ich nicht weiterlesen, weil dann die Illusion so gründlich ruiniert ist, dass aller Spaß verloren ist.
Deshalb rät man auch dazu, dass jemand, der über eine fremde Kultur oder Umgebung schreibt, sich mit dieser sehr intensiv beschäftigt haben sollte, am besten einige Zeit dort verbracht hat, aber auf jeden Fall erheblich mehr darüber weiß, als man aus ein bisschen Internetrecherche und Fernseh-Allgemeinbildung mitnimmt.
Malea Loughlin hat Folgendes geschrieben: |
In meiner Story geht es um eine Rechtsanwältin in Amerika. Dort ist das Rechtssystem ganz anders, als bei uns in Deutschland. Deswegen habe ich mich vorher natürlich belesen und Informationen gesammelt. Denn ich finde, dass ich mir in dem Punkt nicht einfach etwas ausdenken sollte, sondern schon bei der Realität bleiben sollte. |
Absolut. Gerade bei nachprüfbaren Fakten ist es eine schriftstellerische Todsünde, die Details frei zu erfinden. Wenn Dein Buch in den USA spielt ... kennst Du Dich mit der Kultur, dem Mindset der Amerikaner, den Alltagsdetails gut aus? Das ist für die Glaubwürdigkeit der Figuren natürlich auch recht wichtig...
LG Andrea
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5398 Wohnort: OWL
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17.07.2019 22:41
von Willebroer
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Selbst bei bester Recherche findet man nicht nur Fakten, die unterhaltsam und spannend sind, sondern auch langweilige. Da ist es gut, wenn man geschickt sortiert. Vielleicht macht man schon Kompromisse bei der Frage, wie lange der Herr Kommissar auf die Genanalyse wartet.
Populäre Autoren wie Edgar Wallace oder Karl May haben ihre Erfolge bestimmt nicht der guten Recherche zu verdanken, aber sie spielte eine Rolle als Steinbruch. Allerdings hatte der Durchschnittsleser früher wohl weniger Möglichkeiten, alles nachzuprüfen. Insofern könnten sich die Ansprüche durchaus verändert haben.
Insofern ist mir die Formel "gut recherchiert = guter Roman" zu einfach.
Vielleicht tut es ein Vergleich: Guter Ton ist wichtig für das Töpfern, aber er muß auch ordentlich geknetet werden.
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Bunt Speck Eselsohr
Beiträge: 436 Wohnort: Brimm
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18.07.2019 08:07
von Bunt Speck
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Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Guter Ton ist wichtig für das Töpfern, aber er muß auch ordentlich geknetet werden. |
_________________ Don't worry, we're in no hurry.
School's out, what did you expect? |
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Malea Loughlin Schneckenpost
Alter: 32 Beiträge: 14 Wohnort: Sachsen
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18.07.2019 08:49
von Malea Loughlin
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[quote="nothingisreal"] Hast du selbst in Amerika gelebt? Wieso spielt deine Geschichte dort? Und warum sollte das den deutschen Leser interessieren? [/quote]
Ich war leider noch nie in Amerika, jedoch habe ich einen Besuch fest geplant.
Meine Wahl fiel auf Amerika, weil mich deren Rechtssystem sehr interessiert und meine Recherchen haben mich darin bestärkt. Bereits seit der Mittelschule interessiere ich mich für das Thema Jura/Juristik. Leider kam bei mir die Erkenntnis zu spät, ansonsten hätte ich mit großer Wahrscheinlichkeit studiert. Deswegen habe ich auch festgelegt, dass der Main Character Rechts-/Staatsanwältin ist, weil ich mich dann mehr mit ihr verbunden fühle.
Das amerikanische Rechtssystem steht nicht im Vordergrund meiner Geschichte, sondern eine kluge, von der Vergangenheit gezeichnete Frau, die Ihr altes Leben hinter sich gelassen hat, um einen Neuanfang zu wagen. Sie wird erneut mit der Vergangenheit konfrontiert, doch muss begreifen, dass Sie in der Gegenwart nicht alleine ist, sondern Menschen um sich hat, die ihr zur Seite stehen. (Mehr kann und möchte ich jetzt noch nicht verraten.)
Man hört oft "Der Angeklagte hat fünfmal lebenslänglich und 30 Jahre bekommen." und die Deutschen denken sich "Wie geht denn sowas?". Auf solche Themen gehe ich ein und versuche sie in Kombination mit meiner Story zu erklären.
_________________ Liebe Grüße
Malea |
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Herdis Leseratte
Beiträge: 134 Wohnort: Nordhessen
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18.07.2019 16:49
von Herdis
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Wenn es um real nachweisbare bzw. nachprüfbare Fakten geht, dann sollte die Recherche m.M.n. auch gründlich(er) sein. Alles wird man vermutlich auch nicht jedem Recht machen, Mäkler gibt es immer, aber schon allein dem Leser zuliebe sollte das, was da geschrieben steht, auch passen- oder als reine Fiktion erkennbar sein.
Betrifft es (einst) real existierende Personen ist es m.A.n. eine Sache des gewählten Genres bzw. der Geschichte selbst. Aber auch hier sollte schon genug Recherche stattgefunden haben.
Grauzonen gibt es bei beidem.
Was Wesen der Mythen betrifft... tja... ich denke, jede Generation hat und wird sie stets neu erfinden. Und das macht auch irgendwo den Reiz aus. Da gibt es kein richtig oder falsch (höchstens mal, logisch/stimmig oder nicht. Aber auch u.U. das betrifft das gewählte Genre selbst.). Es muss stimmig in sich sein. Aber warum sollten Wesen wie, bleiben wir beim Beispiel Vampire, nicht ihre "Freude" daran haben, dass die Menschen noch auf Knoblauch, Weihwasser und Kreuz als Schutz vertrauen?
Wie schon mehrfach geschrieben, alles andere würde langweilig.
Und die richtige Idee und die Mischung macht es letztlich.
Über Amerika zu schreiben, ohne je dort gewesen zu sein, ist eine Sache für sich. Zugegeben, uns scheinen Land, Leben und Menschen allein aus Film, Fernsehen und Nachrichten näher bzw. vertrauter zu sein als es einst für Karl May gewesen war (der auf Lexikas und Bücher zurückgriff, die verfügbaren Medien seiner Zeit. Er war gut im sich- selbst-"erfinden". Letztlich war er auch ein Hochstapler.). Aber das, was Du zu Papier bringst, muss dann auch stimmig sein. Und insbesondere, wenn Du dann noch das Justiz- System drauf packst. Machbar, aber mit sehr viel Fleissarbeit verbunden. Hier hast Du ein real existierendes Land, eine Stadt, eine Kultur. Und es ist eben aus den Medien bekannt und "vertraut". Aber alles nicht unbedingt realistisch (auch, wenn es so scheint). Du willst realistisch über einen realen Ort schreiben? Dann solltest Du wenn möglich dort hin. Vor Ort recherchieren. Fühlen, spüren, riechen, schmecken. Vieles in einem Werk macht das Setting aus. Ja, man kann nicht alles bereisen oder erleben, worüber man später schreibt. Manches will man auch nicht erleben (oder bereisen). Aber ein Aufenthalt kann halt viel dazu beitragen, dass man Dir die Story abnimmt. Nicht umsonst schreiben viele Autoren, insbesondere amerikanische, über Orte, an denen sie gelebt haben oder an denen sie leben. Die sie kennen. Und das wirkt sich auf das Setting (was sieht man, welche Wahrnehmungen ergeben sich in Gerüchen und Geräuschen, welches Gefühl... ) aus. Und auf das Gefühl: REAL.
LG,
Herdis
_________________ "Wenn ich nicht schreibe, fühle ich, wie meine Welt schrumpft. Ich empfinde, wie ich mein Feuer und meine Farben verliere." Anais Nin
Online frei erhältlich:
Herbsttag (Zwischendurchgeschichten, WIRmachenDRUCK.de, 978-3-9817672-9-2) |
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2018 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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18.07.2019 21:46
von agu
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Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Insofern ist mir die Formel "gut recherchiert = guter Roman" zu einfach. |
Das sehe ich auch so - und war auch nicht, was ich sagen wollte; dieser Thread dreht sich um Recherche, deshalb bezog sich auch meine Aussage darauf
Natürlich ist gute Recherche nur ein kritischer Faktor von mehreren, die ein guter Roman braucht. Schlampige oder nicht vorhandene Recherche ist allerdings ein sicherer Weg, um den Roman zu ruinieren, selbst wenn der Rest passt, bzw. ist umgekehrt gute Recherche eine zwingende Vorbedingung für die Güte des Ergebnisses.
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
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agu Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2018 Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
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18.07.2019 22:40
von agu
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Malea Loughlin hat Folgendes geschrieben: | Ich war leider noch nie in Amerika |
Das ist - wenn Deine Geschichte dort spielt und die Protagonisten vor allem auch Amerikaner sind - in der Tat eine nicht zu unterschätzende Hürde. Natürlich hängt es letztlich immer davon ab, welchen Anspruch und welche Zielgruppe Du für den Roman im Auge hast.
Die Recherche von Schauplätzen oder von "abstrakten" Elementen wie z.B. dem Rechtssystem halte ich dabei sogar noch für machbar.
Wirklich schwierig ohne Erfahrungen aus erster Hand sind dagegen die kleinen Alltagsdetails, die das Geschehen lebendig machen und ihm Farbe verpassen. Und dann natürlich die Charakterzeichnung und das Innenleben der Protagonisten, wenn diese einer anderen Kultur angehören (und die amerikanische Kultur ist, auch wenn es von außen nicht so aussieht, Lichtjahre von unserer entfernt). Hier stimmig zu sein - damit steht und fällt die Authentizität und Glaubwürdigkeit einer Geschichte.
Ich persönlich habe auch ein paar Romane, die zumindest in Teilen an Schauplätzen spielen, die ich nicht so intim kenne (z.B. im Nahen Osten) - ich habe das für mich dann so gelöst, dass die Hauptfiguren einer mir vertrauten Kultur entstammen, also in sich stimmig sind und diesen Schauplatz auch als Quasi-Fremde besuchen.
Ich will damit sagen, dass ich es mir sehr schwierig vorstelle, eine Amerikanerin überzeugend zu schreiben, ohne je in USA gelebt zu haben oder zumindest Amerikaner sehr eng und seit vielen Jahren persönlich zu kennen.
Leichter ist es vermutlich, wenn die Protagonistin Deutsche oder zumindest Europäerin ist, also einer Dir vertrauten Kultur entstammt - und vielleicht in die USA ausgewandert ist.
Die Alltagsdetails hast Du damit immer noch nicht abgedeckt, aber zumindest reduzierst Du damit das Risiko, dass Deine Figur eine Pappschablone wird, die auf Film- und Fernsehwissen aufbaut.
Das alles ist weniger stressig, wenn Du Deinen Anspruch runterschraubst. Es gibt z.B. im Selfpublishing-Umfeld wahnwitzig erfolgreiche Liebesromanzen, deren Helden amerikanische Milliardärs-Playboys sind, bei denen aber schon auf Seite 2 klar ist, dass dieser Milliardär mit Wohnsitz in Manhattan tief im Herzen eigentlich die Reinkarnation eines Wurstwarenverkäufers aus Nürnberg-Fischbach ist ... aber die Leserinnen stört das nicht, weil mit dem Filzstift gemalte Kulissen und Pappschablonen als Darsteller Teil der Erwartungshaltung an das Genre sind.
_________________ Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3180 Wohnort: Frankenberg/Eder
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19.07.2019 12:47
von Taranisa
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Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Insofern ist mir die Formel "gut recherchiert = guter Roman" zu einfach. |
Richtig, aber mir liefern Recherchen oft Ideen, wie ich eine Szene oder den weiteren Weg der Prota gestalten kann. Ich liebe es, mich in die Thematik zu vertiefen, und somit auch in meine Geschichte, in die ich mich dadurch genauer einfinden kann. Beispiel: Gewebt wurde zu der Zeit im Grubenhaus. Was bringt das für Vor- und Nachteile mit sich? Ist etwas dabei, womit ich "spielen" kann? Wie wirkt sich das auf das Leben meiner Prota aus? Oder: Sie muss von A nach B. Wie sah das Reisen zu der Zeit aus? Welche Hindernisse könnten sich dadurch ergeben?
Unabhängig vom Genre empfinde ich Recherche und das damit einhergehende Beschäftigen mit dem Umfeld der geplanten Geschichte als unbedingt notwendig, um (da bin ich mit Herdis und agu gleicher Meinung) überzeugend erzählen zu können.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22 |
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Timotheus Gänsefüßchen
T
Beiträge: 22
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1271 Wohnort: Wiesbaden
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Timotheus Gänsefüßchen
T
Beiträge: 22
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T 20.07.2019 01:10
von Timotheus
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Rainer Prem hat Folgendes geschrieben: | Eigentlich fand ich die Idee genial. Mal eine komplett andere Begründung für eines der typischen Vampir-Klischees. |
Ich empfand es ehr als lächerlich.
Ein Vampir der in die Sonne geht hat einfach zum Barbecue zu werden.
Allerdings muss ich eingestehen das der Erfolg dieser Glitzerei der Autorin recht gibt.
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lenaleabi Leseratte
Alter: 17 Beiträge: 101
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05.09.2019 17:25
von lenaleabi
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Ich liebe es, neue Welten in meinen Geschichten zu entdecken und zu erforschen. Daher basiert natürlich auch viel auf freier Erfindug. Aber ich achte auch sehr stark darauf, dass das Ende alle Fragen beantwortet und keine ewigen theorien übrig bleiben.
LG
_________________ Wenn du den Boden erreichst, gibt es nur noch einen Weg: Hinauf. |
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